Phoenix of Dystopia

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Menschen. Egal wohin sie auch blickte - überall waren sie. Einige lachten, unterhielten sich, sahen besorgt aus oder huschten einfach stumm an ihr vorbei. Kyous Ohren zuckten bei dem noch so kleinsten Geräusch umher; ihre Augen analysierten so gut wie jede Bewegung in ihrem Sichtfeld. Oh, wie sie die Städte doch hasste. Überall war etwas los. Die vielen Eindrücke; die Farben, die Gerüche - all das gemischt mit einem Geräuschpegel, bei dem Kyou am liebsten aufgeschrien hätte, die Menschen mögen sich doch bitte ruhiger fortbewegen. Oder reden. Oder sich mit dem gerade neu kennengelernten unbekannten Fremden anlegen (oh, man bemerke doch die Ironie!). Bei jedem Geräusch, was die junge Frau nicht zuordnen konnte, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Bereit, um zu fliehen... oder bereit, um anzugreifen.
    Es war nicht leicht für sie, da sie die meiste Zeit ihres Daseins fernab von jeglicher Zivilisation lebte. Überlebte. Dort, wo die meisten Menschen bereits verkommen wären, war ihr Zuhause: die Wildnis. Nur mit Mühe konnte sie ihre gewohnten, angewöhnten, Instinkte unterdrücken, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erhalten. Ohnehin war es kein Leichtes für Kyou Kurama, denn ihr Erscheinungsbild war ebenso sonderbar. Lediglich ein Mensch könnte man meinen - doch dem war nicht so. Kyou Kurama war vielleicht teils ein Mensch, aber ebenso sah sie einem Fuchs, einem Kitsune, sehr ähnlich. Die gleichen Augen und flauschigen Ohren. Die gleichen spitzen Zähne und einen ebenso weichen Schwanz, der fast die gesamte Größe ihres Körpers besaß. Kyou war es gewohnt, dass Menschen sie mieden, da sie nicht wussten, was sie war. Dabei war es für das Fuchsmädchen schon immer klar gewesen: ja, sie war anders. Hatte aber so wie jedes Lebewesen ihren Platz auf dieser Welt. Auch wenn sie diesen noch finden müsste. Ob Menschen finden würde, die sie so akzeptieren? Sie wusste es nicht. Im Prinzip war es ihr auch egal - sie wollte nur endlich die Frage ihres Daseins klären. Wer war sie? Wo kam sie her? Und warum hatte man sie als kleines Kind ausgesetzt?
    Kyou schloss für einen Moment die Augen - nur deswegen war sie wohl hier. Sie wollte Antworten finden. Auch wenn dies bedeuten würde, dass sie solch belebte Orte besuchen musste. Die Sonne streichelte sanft ihr Gesicht und die darauf folgende Wärme ließ sie kurz seufzen. Sie war zwar kein Fan von Hitze, doch lenkte dieser Umstand sie für einen kurzen Moment von dem Trubel um sie herum ab. Dankbar dafür atmete Kyou tief ein; es war belastend die Umgebumg die ganze Zeit so aufmerksam zu analysieren. Allerdings wurde ihr wenige Wimpernschläge danach bewusst, warum sie es eigentlich die ganze Zeit getan hatte - Unachtsamkeit wird zumeist bestraft. So auch jetzt. Zwar kostete es ihr nicht das Leben, aber ein scharfes Fauchen.


    Einen entspannten Morgen hatte Kazue hinter sich, dafür war sie ihrem Schicksal doch ganz dankbar. Auch wenn sie dafür nun langsam wieder ziemlich knapp bei Kasse war und sich langsam wieder überlegen musste wie sie an ihr nächstes Geld kam. Etwas unentschlossen kaute sie an ihrem Frühstück herum und blickte aus dem Fenster der Herberge in der sie die Nacht verbracht hatte. Sie lag eher etwas Abseits des Zentrums der Stadt Morisekis und bot somit ein kleines bisschen Ruhe. Und nicht ganz extrem teure Zimmer. Während die junge Frau noch überlegte was sie nun mit ihrem angebrochenen Tag machen wollte hörte sie wie einige andere Gäste sich über eine Hinrichtung unterhielten. Und dann auch noch die Hinrichtung der Möderin des Prinzen! Augenblicklich stand Kazu auf und verließ ihre Stätte. Sie wusste nun doch etwas mit ihrer Zeit anzufangen. Eine Hinrichtung in dieser Situation würde eine große Menschenmenge anlocken. Eine große Menschenmenge gab ihr Schutz, eine Gelegenheit an Geld zu kommen und außerdem ein wunderbares Spektakel zum ansehen. So ging sie sicheren Schrittes der Menschenmasse Richtung Zentrum hinterher. Jedoch war sie noch nicht ganz zum Platz gekommen, als sie einige funkelnde Lichtreflektionen bemerkte und sich völlig überrascht und halb geblendet ablenken ließ. Und das wurde ihr zum Verhängnis, da sie Kurzerhand in eine Person reinlief. Klischeehafterweise.
    »Oh, Entschuldigt. Ich war zu unachtsam«, entschuldigte sich Kazu reflexartig und nahm etwas Abstand um dann ihr Gegenüber zu mustern.


    Kyou legte sofort ihre Ohren an und fixierte mit gebleckten Zähnen das Mädchen vor sich. Es dauerte einige Sekunden bis sich das Fuchsmädchen der Situation bewusst wurde - sie war nicht in der Wildnis. Es war kein wildes Tier vor ihr. Sie war nicht in Lebensgefahr. Nein - sie war inmitten einer Menschenmasse, in einer großen Stadt. Fernab der Wildnis. Misstrauisch beäugte man nun Kyou. Sie lockerte ihre angespannte Haltung, stellte ihre schwarzen Ohren wieder etwas auf und schloß den Mund. »Verzeih. Ich wollte nicht... so reagieren.«
    Ihr wurde zunehmend unwohl bei den ganzen schiefen Blicken, die nun ihr galten. Sie war sich nicht sicher, was zuvor geschehen war, doch empfand sie es als ungewöhnlich, dass hier so viele Menschen waren. Instinktiv stellten sich sämtliche Fellhaare von ihr auf - sie musste hier weg; bevor noch jemand was sagte. Und so kam es, dass sie schnell an dem jungen Mädchen mit den silbernen Haaren vorbeilief und in der Menschenmasse verschwand. Ihr langer Schwanz tänzelte ihr anmutig hinterher, streifte ab und an den einen oder anderen Menschen, doch ignorierte das Kyou getrost. Nach einigen Metern fühlte sich das Fuchsmädchen schon wieder etwas wohler und atmete erleichtert aus. Die irritierten Blicke der Umstehenden blieben allerdings bestehen, dieses Mal aber eher ihres Aussehens wegen, anstatt ihrer ungewollt aggressiven Reaktion.
    »Würde es ihnen etwas ausmachen, ein paar Schritte von meiner Begleiterin weg zu gehen?«
    Zunächst dachte Kyou, dass es an sie gewandt war, weswegen sie sich irritiert zur Seite lehnte und verzweifelt versuchte ihren Schwanz unter Kontrolle zu bringen, da dieser nervös hin und her huschte. Doch dann bemerkte sie, dass die Stimme weiter weg war, als sie zunächst dachte - gut fünf bis zehn Meter weiter rechts standen drei Menschen. Ein großgewachsener Mann, ein zierliches Mädchen und ...ein Katzenmensch? Kyous Interesse war sofort geweckt - sie hatte noch nie ..."jemanden wie sich" gesehen. Nun gut, es waren Katzenmerkmale. Aber dennoch. Augenscheinlich war sie nicht allein? Sie blieb in sicherer Entfernung stehen, beobachtete die Szenerie und lauschte dem Gespräch aufmerksam, bis sie erneut zusammen zuckte, da ein spitzer Schrei ertönte. Sie würde sich wohl nie an das Stadtleben gewöhnen...


    Ein Fauchen, angelegte Ohren und gebleckte Zähne waren die Reaktion ihres Gegenübers. Etwas verwirrt blinzelte das Mädchen ein paar Mal. Fuchsohren und ein Fuchsschweif? Und die Reaktion ließ darauf schließen, dass sie mit einer größeren Gefahr als ihr rechnete. Ok, sie war definitiv kein Stadtmensch. Die Fuchslady entschuldigte sich noch für ihre Reaktion, bevor sie sich weiter in die Menschenmenge drängelte um von den Blicken um sie herum wegzukommen. Kurz verweilte Kazue an Ort und Stelle. Die Schwarzhaarige wirkte ziemlich interessant. Und außerdem auch ein kleines bisschen Verloren wenn sie ehrlich war. Einen Moment überlegte sie, ob sie ihr folgen sollte. Schließlich wollte sie auch in die Richtung riesige Menschenmasse und sie musste auch gestehen, sie wollte mindestens den Namen des Fuchsmädchens herausfinden. Es war ziemlich offensichtlich, dass sie nicht aus der Stadt oder irgendeiner anderen Stadt kam und naja. Alles was in dieser Hinsicht mehr Erfahrung mit der Wildnis hatte interessiert Kazu nun einmal. So entschloss sich die Silberhaarige dem Mädchen mit dem Fuchsschweif in die Menge zu folgen. Doch bevor sie etwas sagen konnte bemerkte sie einen Schmerzensschrei von irgendwo hinter ihr und auch sie zuckte zusammen.


    OT: So, ich (bzw. wir) haben es dann auch mal geschafft, haha. Partnerpost von meiner Wenigkeit und Senka. ^^'
    Kyou steht noch etwas weiter weg von Kerr, Seraphine und Katarina - es steht euch also frei, ob ihr sie bemerken wollt oder nicht. Jedenfalls hört sie euch zu, haha. Desweiteren hat auch sie den Schrei von Kuro gehört - ihn aber ebenfalls noch nicht ausfindig machen können. o/
    Kazu steht halt neben Kyou, spricht sie allerdings noch nicht an, hört aber ebenfalls den Schrei.

  • Während er versuchte, brauchbare Informationen aus den Gesprächen in seiner Umgebung zu ziehen, bemerkte Pathen eine Bewegung am Rande seines Blickfeldes. Es sprang jemand über die Dächer, offensichtlich in dem Wissen, was sein Ziel war. Neugierig sprang Pathen zurück auf seinen vorherigen Beobachtungsposten und folgte der Gestalt über die Dächer.
    Plötzlich stoppte die Person, die er beobachtete und sah von der Kante eines Daches herab. Mit einer raschen Bewegung zur Seite konnte nun auch Pathen das Geschehen unten beobachten. Eine rothaarige Frau verprügelte gerade zwei Männer, anscheinend, um eine weitere Person mit merkwürdig funkelnder Haut zu beschützen. Die Art, wie sie das tat, ließ Pathen darauf schließen, dass sie eine Kampfausbildung hatte - ansonsten hätte sie wohl kaum innerhalb weniger Sekunden diesen Kampf für sich entschieden. Als sie gerade fertig war, kam noch ein weiterer Mann zu der Frau und sagte irgendetwas. Verdammt, dachte Pathen, ich hätte näher rangehen sollen, dann hätte ich...
    Bevor er diesen Gedanken zu Ende denke konnte, ließ ihn ein Schmerzensschrei zusammenzucken. Sein Blick wanderte zur Quelle des Schreis, wo er denjenigen, der ihn hierher geführt hatte, am Rand des Daches liegen sah, gefährlich nahe an einem Sturz in die Tiefe. Schnell aktivierte er seine Magie und sprang mit vierfacher Geschwindigkeit zu dem Gestürzten, packte seinen Arm und sagte - wieder mit normalem Tempo, dafür sichtbar außer Atem - zu ihm: "Alles klar bei dir? Du hast dich nicht verletzt, oder?"

  • Selbst nach mehreren Minuten war noch immer nichts vom Henker zu sehen. Inzwischen hatte auch der König einige Soldaten seiner Garde zu sich gerufen und beauftragt, danach zu sehen, was im Turm los ist. Bevor sie sich aber auf den Weg machen konnten geschah es.
    Mehrere Explosionen waren auf dem Platz zu hören. Wo ihr Ursprung lag, war zuerst auf Grund der Akustik nicht ganz eindeutig auszumachen, die Wolke aus Staub und Rauch, die aus der Senke des Gefängnisturmes aufstieg, beantwortete die Frage aber zur Genüge. Die Explosionen kündigten jedoch erst den wahren Schrecken an. Offensichtlich hatte derjenige, der für das Feuerwerk verantwortliche war, durchaus eine gewisse Begabung für seinen Beruf und der Turm begann sich langsam zu neigen... zur die Mitte des Platzes und zum Schafott!
    Es gab zwar eine Gasse in der Menschenmenge für die Gefangene, jedoch würde sie nie ausreichen, um den ganzen Turm aufzunehmen. Aber selbst wenn, normale Menschen blieben nun mal nicht einfach ruhig stehen, wenn etwas auf sie zu fiel, und so drängten die zuvor noch vor Überraschung erstarrten und nun nach und nach in Panik verfallenden Menschen vom Turm weg. Da diejenigen, die am äußersten Rand standen, jedoch nicht unmittelbar betroffen waren, machten sie keine Anstalten ihre Augen vom Geschehen abzuwenden und es konnte keine wirkliche Bewegung in die Masse kommen. Sie waren für eine Hinrichtung gekommen, aber um dem eintönigen Alltag zu entkommen, nahm man willkommen jede Abwechslung an, solange nicht sein eigenes Leben in Gefahr geriet.


    Durch die Staubwolke verhüllt begann schließlich eine von Finsternis bedeckte Person ihren "Aufstieg" auf den noch fallenden Turm. Auch wenn die Gestalt durch die nach außen lichter werdende Wolke auf den höheren Stockwerken ab und an kurzzeitig zu sehen war, dürften die Augen der Meisten entweder mit der Suche nach einem Fluchtweg oder mit dem Beobachten des Gebäudes beschäftigt sein. Und sollte doch ein Blick das Wesen auf dem Turm erkennen, würde die Person es wohl für eine Täuschung halten. Wer war schon verrückt genug auf einem fallenden Turm entlang zu rennen?
    Als der Turm nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich den Boden berührte stieg eine noch viel gewaltigere Staubwolke auf und einige Trümmer und Splitter des Turms folgen in die Menge. Unbeeindruckt vom dem Schaden, den seine Aktion angerichtet hatte, war der Schatten schon längst in der Luft und hatte in einer ausladenden Geste eine weiß Sense gezückt. Die Waffe schien zwar mit einem Muster versehen zu sein, genau erkennen konnte man es jedoch durch die Entfernung nicht und länger als einen Augenblick hielt sie das maskierte Phantom eh nicht stell. Neben der Sense war nun auch ein genauerer Blick auf die Maske möglich, die sein Gesicht verbarg, wobei der Schädel, den sie repräsentierte selbst ohne Wissen über Runephantom für Respekt gesorgt hätte. Die, die schon Geschichten vom Serienmörder gehört hatten, könnten sich zwar über die eindeutig nicht menschliche Form der Maske wundern, die eher an ein Reptil erinnerte, jedoch war immer nur von einem Schädel die Rede gewesen und dieser nie als menschlich definiert worden.
    Noch in der Landung auf dem Schafott hatte es eine Kampfhaltung eingenommen und im nächsten Moment waren die noch immer starren Wachen auf dem hölzernen Gestell außer Gefecht gesetzt. Blut floss über das Gerüst. Körperteile waren verstreut. Ob sie tot oder nur schwer verletzt waren interessierten die Gestalt nicht. Einzig, dass sie aus dem Weg geräumt waren, war wichtig. Bevor die anderen Wachen gänzlich realisiert hatten, was vorgefallen war, befand sich Runephantom wieder in der Luft. Mit einem übermenschlichen Sprung katapultierte es sich zur Tribüne des Königspaars. Sich inzwischen der Gefahr bewusst, hatte sich die Garde, die durch den letzten Befehl des Königs sogar noch zahlreicher vertreten war als sonst, darauf vorbereitet, den Mörder in Empfang zu nehmen. Mit einem gekonnten Streich der Sense wurden jedoch die ihm entgegen gestreckten Speere aus dem Weg gestoßen, bevor der Schatten das Klingenblatt kreisen ließ, um für mehr Platz zu sorgen und weitere Angriffe abzuwehren. Vielleicht hatte das Phantom auch noch ein paar Mitglieder der Garde umgebracht oder ihnen ein Körperteil abgeschnitten, aber von Interesse war es für ihn nicht.


    Nach einigen Sekunden in denen Runephantom seinen beiden Opfern die Gelegenheit gab, sich von ihrem Leben zu verabschieden und sich selbst weiterhin durch die kreisende Sense schützte, war es durch einen weiteren Sprung verschwunden. Zuerst zurück zum Schafott, nur um von dort aus in die Menge abzutauchen. Diese versuchte sich zwar verständlicherweise entlang seines Weges zu teilen, die Soldaten kamen aber trotzdem nicht schnell genug hinterher, weshalb ihnen nichts anderes übrig blieb von in mitten der Menschenmasse zuzusehen wie der Schatten ein höheres Gebäude am Rand des Platzes unter Zuhilfenahme seiner Waffe erklomm, nur um von dort dann endgültig zu verschwinden.
    Für einen Moment war dem König und seiner Frau noch gar nicht klar, dass sie schon längst tot waren. Die beiden waren sogar noch in der Lage die in den Boden der Tribüne geschnittene Rune mit der Nummer 3998 zu erkennen, dann begann jedoch schon ihr Bewusstsein zu schwinden und nur eine blutrote Linie um den Hals aus der Blut in kleinen Rinnsalen floss, wies darauf hin, dass die Sense kurz zuvor das Leben der beiden genommen hatte.


    Letztendlich sollte aber selbst dieser Mord nur der Auftakt zu dem bevorstehenden Ereignis sein. Von den Rändern der Stadt waren Explosionen zu hören, nur um kurz darauf durch Stichflammen ersetzt zu werden. Drei weitere Explosionen zerlegten die Überreste des Turmes. Vermutlich waren die Bomben aus Schwarzpulver zuvor im Turm platziert worden, um nun die Garde aus dem Weg zu räumen, die in seiner Nähe stand und bisher durch die Menschenmasse weder zum König kommen, noch die Verfolgung des Mörders aufnehmen konnte oder dabei war verschütteten zu helfen. Die Menschen auf dem Platz waren dabei völlig in Panik zu verfallen...
    Wenn nicht in dem Moment an den drei Eingängen zum Platz Blitze die Aufmerksamkeit der Menge auf sich gezogen hätten. Während Explosionen und Flammen Menschen durchaus in Panik versetzten konnten, hatten diese Blitze viel mehr etwas einschüchterndes. Die Masse war von einem Augenblick auf den anderen vor Angst gelähmt. Und die blau-schwarzen Uniformen, bestehend aus einem Helm, einer Jacke und Hose, der Magier und ihrer bewaffneten Begleiter halfen nicht dabei die Situation zu bessern. Eher besagten sie eindeutig, dass ihre Angreifer aus Aomizu stammten und der Platz damit abgeriegelt war.


    Riv befand sich noch immer in ihrer Wohnung und war mit süß eingelegten Früchten beschäftigt als all dies geschah. Durch ihre Dienerschaft dauerte es nicht all zu lange, sie über alle Vorgänge zu informieren. Offensichtlich war die Hinrichtung geplatzt einige Bomben auf dem Marktplatz detoniert, der König tot, die Besucher gefangen, mehrere Löcher klafften in den beiden äußeren Wällen von Moriseki und der äußerste Bezirk stand zu großen Teilen in Flammen um jede Flucht zu verhindern. Erste Standrechtliche Exekutionen von Leuten, bei denen die Besetzter an nahmen es handle sich um Adelige oder Rebellen sollte es auch schon gegeben haben. Anscheinend hatte es der 7. Wasserherrscher geschafft alle seine Spione und in der nähe stationierten Soldaten in Rekordzeit zu versammeln um diesen Angriff gegen Fe'ir zu landen.
    ...und sie war mal wieder überflüssig. Was soll das ganze? War ich letztendlich nur die Ablenkung? War es dem Aquex und dem Rat von Anfang an egal gewesen, was hier aus mir und der Mission wird? Aber auch wenn sich die Adelige maßlos darüber aufregte, dass ihr vermutlich solch eine unbedeutende Aufgabe zugedacht worden war, konnte sie ihre Zeit nicht mit dem Verfluchen der Spitze Aomizus verschwenden. Wenn die dort oben bereit waren, sie als Ablenkung zu opfern, wurde vermutlich auch nicht viel Wert darauf gelegt, dass sie die folgenden Aktionen des Landes überlebte. Mit Sicherheit gab es eine richtige Jagd auf die Rebellen und Adeligen des Landes und wenn sie nicht aufpasste würde sie selbst ebenfalls schnell unter den Opfern sein.
    "Wurden die Rebellen inzwischen ausfindig gemacht und treten sie, wie erhofft, in Erscheinung?" "Ja, eure Exzellenz." Der Diener, der bisher im Schatten gestanden hatte und von dem man praktisch nichts gesehen hatte, war aus ihm herausgetreten. Eigentlich wollte er noch erwidern, dass diese Aufgabe für die wenigen Stunden des Vormittags eigentlich unmöglich zu erledigen gewesen war, ließ es dann aber doch sein. Er wollte sich nicht unnötig in Gefahr bringen. "Gut. Nimm mit ihnen Kontakt auf. Fragt ob ich mich ihnen anschließen kann. Wenn sie Details wollen, sag ihnen ich bin eine Adelige aus Fe'ir, wenn sie sich weiterhin weigern, bietet ihnen Geld und Unterstützung." Der Diener verbeugte sich und wollte sich gerade zum Gehen abwenden. "Und gib dem Personal in der Küche Bescheid, dass ich bald aufbreche." "Ja wohl, eure Majestät."
    Sie würde also die nächste Zeit auf die Annehmlichkeiten ihres adeligen Lebens verzichten müssen... Wie sie das überleben sollte, fragte sie sich zwar noch immer, aber irgendwie musste es schon gehen. Und vielleicht konnte sie jemanden überzeugen, ihr Diener zu sein.


    OT: wie könnt ihr es wagen ohne meine Erlaubnis einfach so die 2. Seite aufzumachen? :<
    Warum posten so plötzlich und unter der Woche alle?


    Dafür gibts jetzt ein paar Explosionen und ne Menge Tode und Verletzte.


    Eure Aufgabe sollte klar sein: Überlebt, irgendwie. Und kommt vom Platz runter.
    Gegen die Soldaten, die die drei Zugänge verteidige die Blitzmagier und einige "normale" Soldaten, hat hier noch niemand eine Chance, selbst im Team, also versucht gar nicht erst durchzubrechen.
    Da so viele hier auf Dächer stehen, dürft ihre diese gern dazu verwenden, die innere Mauer zu überwinden und in den normalen Wohnbezirk zu gelangen. Wenn ihr nicht eine Möglichkeit findet, ein Loch in die Mauer zugraben müsst ihr außerdem über die Mauer, da es keine weiteren offiziellen Zugänge gibt.


    Ansonsten gibt es die Kampffreigabe im Wohnbezirk. Ihr könnt einzelne (!) Soldaten bewustlos schlagen und töten. Beachtet dass diese zum Teil auch Rüstung tragen und sowohl mit Magie als auch mit Waffen angreifen könnten. Sie sind auf jeden Fall so stark wie unsere Charas, also allein werden die Kampfe nicht so sonderlich einfach werden. Und sollte es ein Spieler gegen mehrere Angreifer stehen, solltet ihr weg rennen.

  • "Na klar, und ich bin Aquex Aomizu höchstpersönlich", verkündete Katarina nach Ruvals Herausforderung, was sein Grinsen jedoch nur vergrößerte. "Verzeiht meine Ignoranz, Majestät, nur hatte ich eine etwas vornehmere Persönlichkeit hinter diesem Namen erwartet", sagte der Lockenkopf und verbeugte sich theatralisch. Seine rothaarige Kumpanen war jedoch gerade im Begriff, sich umzudrehen, weshalb er beim aufschauen eine volle Ladung Fell in den Mund bekam. Erschrocken spuckte er die Haare wieder aus und rieb sich - möglicherweise übertrieben, aber das war Ruval in diesem Moment egal, er hatte schließlich Fell einer im unbekannten Spezies Frau im Mund - die Mundwinkel, ebenso wie die Zunge, um ja jedes einzelne Häarchen loszuwerden. Katarina lachte indies über sein Verhalten - vielleicht war Fell im Mund für sie normal, reinigte sie ihren Schweif mit einer Bürste, Wasser, oder mit der Zunge? Oder etwa garnicht? - Ruvals Mundwinkel verzogen sich abermals bei dem Gedanken, was Katarina nur lauter lachen ließ. Ihr Lachen wirkte irgendwie ansteckend und auch er musste etwas über die lächerliche Situation kichern - weshalb Ruval sich prompt an einem Häarchen verschluckte, welches ihm am Gaumen kleben geblieben war.
    Er würgte und hustete nun intensiver, bald stütze er sich auf seinen Oberschenkel ab und rang nach Luft, während er Katarina mit einer Handgeste versuchte zu signalisieren, dass er das nicht böse meinte und er sich nur verschluckt hatte und sie ihm bitte helfen möge. Nach einem finalen Keucher blickte Ruval auf und entdeckte, dass Katarina - mal wieder - davongehüpft war. Diesmal anscheinend in richtung Menschenmenge, die ein leuchtendes Mädchen bestaunte, von dem sich Ruval fragte wie er sie nur hätte übersehen können, da sie freilich hell im Sonnenlicht glänzte.


    Ruval sah gerade noch dabei zu, wie Katarina zwei verdächtig aussehnde Typen vermöbelte und musste innerlich mit jedem Schlag winseln. Ein falscher Schritt, und es wäre er gewesen, der die Kampfwut der Katze zu spüren bekommen hätte. Im Nachhinein fand er es interessant, dass sie ihm nicht sofort ein blaues Auge verpasst hatte, als er auf sie draufgefallen war, immerhin hätte man das ja durchaus falsch interpretieren können. Und es war schlimmer gewesen, als die Typen, die anscheinend nur in die Nähe des leuchtenden Mädchens gekommen waren. Oder war das Mädchen eine bekannte Katarinas? Vielleicht hatten sie ja sowas wie einen Verein der seltsamen Frauen am laufen. Wer weiß, wer weiß.
    Ruval beobachtete vom Dach aus, in Gedanken vertieft, wie Katarina sich an das Mädchen wandte, während ein weiterer tothaariger Typ auf die beiden zukam und etwas sagte. Hinter dem Typen lauerte anscheinend noch eine seltsame Gestalt, doch bevor er diese weiter begutachten konnte, riss ein Schrei in aus seiner Starre.
    Auf einem Dach nur ein Haus weiter, war jemand hingefallen.
    Und jetzt, wo es Ruval auffiel, es schienen sich auch eine Menge seltsamer Typen auf den Dächern herumzutreiben, denn dem Hilfesuchenden kam auch gleich jemand zu Hilfe - oder er war von vorneherein da gewesen nur Ruval hatte ihn nicht bemerkt, bedachte man, wie plötzlich er aufgetaucht war.


    Wie auch immer. Ruval begab seine Aufmerksamkeit zurück zum Marktplatz, wo der Henker übrigens immernoch nicht zu sehen war, und bestaunte die Personen um Katarina herum. Ein großer, rothaariger Mann, ein kleines, seltsam leuchtendes Mädchen und jetzt konnte er sogar das Mädchen - oder war es eine Frau? Ruval tat sich immer recht schwer mit solchen Einschätzungen - etwas weiter vom Hauptgeschehen entfernt erkennen. Sie stand immernoch Nahe genug an seinem Aussichtspunkt, dass er ihre Fuchsattribute klar erkennen konnte.
    Oh, das war so dermaßen ein Familientreffen der de Coteaus.
    Oder der Assassinengilde, Ruval war sich unsicher, was er schimmer finden sollte.
    Ruval war sich generell unsicher, was er jetzt tun sollte. Immerhin hätte er sich gerne von Katarina verabschiedet und eventuell auch die mysteriösen Menschen auf dem Platz näher kennenlernen wollen, andererseits nicht sein Leben aufs Spiel setzen oder mitten in den Club der seltsam gutsaussehenden Assassinen geraten.


    Man könnte meinen, hätte die Explosion Ruval die Entscheidung nicht abgenommen, er hätte den ganzen Tag auf dem Dach weiterüberlegt.
    Stattdessen wurde der Junge aus seinen Gedanken geschreckt und der lächerliche Entscheidungsprozess gelähmt, während Ruval nur mit großen Augen die große Staubwolke aufwirbeln sah. Es dauerte einige Augenblicke bis auch der Rest seines Körpers Begriff - Ja, da ist gerade etwas in die Luft geflogen - und er wusste nicht, ob es an ihm lag oder ob die Erde wirklich bebte. Doch was Ruval von seiner Position auf dem Dach klar erkennen konnte, war erstens: Wie der Turm sich gefährlich zum Marktplatz neigte und zweitens: Ein schwarzer Schatten mit einer gigantischen weißen Sense, in der Luft über dem herabsenkenden Turm.
    Alles weitere passierte in Bruchteil von Sekunden. Ruval beobachtete, wie der Turm laut krachend zu Boden ging und sch ein großes Stück aus dem Mauerwerk löste. Besagtes Geröll schien direkt auf die Gruppe um Katarina zuzusteuern. Ruval reagierte reflexartig. Er machte einen großen Satz nach vorne, mitten in die Menge hinein, schrieh "Vorsicht!" ohne es wirklich zu bemerken und beschwörte eine schräge Barriere einige Meter von der Gruppe entfernt in der Luft. An dieser prallte der Stein ab und ging zu Boden, gottseidank hatten alle Menschen an genau dieser Stelle das Weite gesucht, als der Fels auf sie zugeflogen gekommen war.
    Die Konsequenz dieser Kette aus Ereignissen lautete wie folgt: Ruval landete unbeholfen zwischen einigen anderen Menschen, die Barriere verschwand sofort wieder, Katarina und ihre Freunde waren - hoffentlich - unverletzt, und Ruval verpasste die gesamte Exekution des Königspaares und die Blitzeinschläge. Bis der Junge sich aufgerapelt hatte erkannte er nurnoch Staub, Wolken, Menschen, und panische Schreihe. Versucht, auf den Beinen zu bleiben, fügte Ruval seine eigene Stimme zum panischen Lärm hinzu. "Katarina? Katarina? Wo bist du? Alles okay?"


    OT: Unter der Annahme, die Gruppe stand nicht direkt da, wo der Turm hätte landen sollen, da mittlerweile etwas unklar ist, wer wo genau auf dem Marktplatz steht wenn er nicht gerade zur Dachwache gehört. Hoffe, alles passt^^

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Katarina war etwas verwundert, als das Mädchen unter ihrer Hand erschrak. Normalerweise reagierte man doch nicht so, außer...'Wahrscheinlich hatte sie schon Ärger mit Adligen', dachte sie sich, beschloss aber, nicht nachzubohren. Als eine Stimme von der Seite sie aufforderte, von seiner Begleiterin wegzugehen, fuhr sie herum und funkelte dem Mann von unten in die Augen. "Das ist also Ihre Begleiterin, hm? Dann sollten Sie das nächste Mal besser aufpassen, dass sie nicht von zwei Mistkerlen angegriffen wird", fauchte sie den Rothaarigen förmlich an und deutete beim letzten Teil mit ihrem Schweif auf die beiden Bewusstlosen hinter sich. Während ihrer "Ansprache" machte sie keinen Hehl daraus, dass sie ziemlich verärgert war, dass der Riese vor ihr nicht gut genug aufgepasst hatte.


    Sie fuhr kurz zusammen, als plötzlich von der Seite eine ziemlich schöne Stimme ertönte. Dann realisierte sie, dass es das Kristallmädchen war und entspannte sich wieder. "Seraphine also. Schöner Name", meinte sie und runzelte die Stirn, als Seraphine sich entschuldigte. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. So wie du dich anhörst, willst du Aufmerksamkeit um jeden Fall vermeiden. Und so jemand stellt sich nicht einfach in die Sonne und fängt an zu funkeln. Was übrigens richtig schön aussieht", redete sie beruhigend auf das Mädchen ein, das anscheinend immer noch Angst hatte. Jetzt fügte sie noch eine Bitte hinzu: "Und tu mir einen Gefallen. Wenn möglich, möchte ich NICHT gesiezt werden. Ich mag vielleicht eine Adlige gewesen sein, aber ich bestehe darauf, das zu unterlassen" In dem Moment war es ihr egal, das gefühlte zwei Dutzend fremde Menschen jetzt erfuhren, dass sie eine ehemalige Adlige war.


    In dem Moment ertönte ein Schmerzensschrei und Katarina fuhr herum. Hektisch suchte sie die Umgebung nach dem Ursprung des Schreis ab. Dieser entpuppte sich als ein Mann, der gefährlich an einer Dachkante baumelte. Die Rothaarige wollte ihm gerade helfen, als aus dem nichts eine andere Person herangeschossen kam und dem Unglücklichen half.


    Als wäre das noch nicht genug Aufregung, explodierte jetzt auch noch der Gefängnisturm mit einem ziemlich lauten Knall. Es war so laut, das die Katzenfrau zu Boden ging und sich die Katzenohren so gut wie möglich zuhielt. Die waren immerhin besonders empfindlich. Dementsprechend bekam sie die nächsten Ereignisse nicht wirklich mit. Als sichnder Schmerz verflüchtigt hatte, rappelte Katarina sich wieder auf und ließ ihren Blick schnell über die Umgebung streifen. Der Gefängnisturm war umgekippt und anscheinend war ein Geröllbrocken nur knapp neben der Gruppe eingeschlagen. Glück gehabt. Dann sah sie Ruval, der torkelnd irgendwas sagte. Die Attentäterin ging, noch etwas torkelnd auf ihn zu und brüllte ihn dann an, so laut dass sie es auch durch das monotone Fiepen in ihrem Ohr verstehen konnte: "Was ist?"


    OT: Was zur Hölle war da los? Auf einmal posten se um die Wette^^
    Zur Info: Im Moment kann man sich mit meinem Chara nicht in normaler Lautstärke unterhalten, da sie euch dann einfach nicht versteht. Das wird sich aber schnell bessern.

  • Bloß nicht aufgeben… Also gab es noch Hoffnung, dass sie sich rächen konnte… Sie alle sollten dafür zahlen. All diese Adeligen, sie alle sollten das bekommen was sie verdienen. In Gedanken versunken blickte Lilith einen Lichtpunkt an, welcher zwischen den Gesprächspartnern lag. Er war unbeschreiblich schön…

    Lilith schien in Gedanken versunken zu sein, was Nikolai dafür nutzte, sich etwas weiter in der Umgebung umzusehen. Plötzlich merkte er, wie die Menschen unruhiger wurden. Da stimmte doch etwas nicht. Mit einem Mal erregte dann auch ein Leuchten etwas weiter in der Menschenmasse seine Aufmerksamkeit. Als hätte dort jemand ein gigantisches Prisma platziert. Was zur Hölle war das denn? Weiter fragen konnte er sich nicht, als plötzlich mit einem lauten Knall etwas explodierte und die Panik in der Menge mit einem Mal ins unkontrollierbare überging. "Ach du Heiliger...", rief der Rothaarige etwas perplex hervor und versuchte, sich durch die Menschenmasse hindurch noch bei Lilith zu halten. Mit einem Mal griff er ihr Handgelenk, damit er sie nicht verlor. "Wir müssen hier irgendwie- uff!" Weiter kam er nicht, als er von irgendwem angerempelt wurde. Also entschloss er sich dazu, irgendwohin zu rennen und fixierte dabei unbewusst das recht faszinierende Leuchten, als handelte es sich dabei um irgendeinen Wegweiser.


    Bevor die Magierin auf die Explosion reagieren konnte, griff etwas nach ihrem Handgelenk und zog sie irgendwo hin. ‘‘H-Hey, wohin willst du!?‘‘ rief sie, als sie erkannte, dass Nikolai sie irgendwo hinzog. Im Augenwinkel konnte sie noch erkennen, wie jemand mit einem gespannten Bogen auf sie zielte, aber bevor sie reagieren konnte, hatte die Pfeilspitze ihre linke Wange gestreift und etwas warmes Blut floss aus der Wunde.


    Bevor die Masse weiter der Panik verfallen konnte zuckten Blitze in die Höhe. Daraufhin hielt Nikolai abrupt inne, so wie der Rest der Masse. Das war kein natürliches Gewitter, da musste Magie am Werk gewesen sein. Eine Tatsache, die den jungen Mann etwas beunruhigte. Scheinbar sollte so ein endgültiges Ausbrechen der Panik verhindert werden... oder wie? Wenigstens liefen sie nicht mehr auf die Gefahr, zertrampelt zu werden. Er nahm das dennoch nicht als gutes Omen. Leicht drehte er sich zu Lilith um, ehe er ihre Wange erblickte und sie mit großen Augen ansah. "Wie... alles in Ordnung bei dir? Wie ist denn das passiert?", fragte er sie etwas verblüfft.


    Am liebsten wäre sie jetzt sarkastisch geworden. Was sollte denn in Ordnung sein? Irgendwo gab es eine Explosion, viele Menschen waren in Panik verfallen und die Blitze von vorhin waren sicher kein gutes Zeichen! Aber der Brillenträger meinte es nur gut, also war es keine gute Idee, ihn anzufahren. ‘‘Ja, alles ist in Ordnung… Ein Idiot meinte, ich brauche einen Pfeil in meinem Körper. Zum Glück hat er mich verfehlt.‘‘ Die Frau blickte in Richtung des Angreifers, welcher inzwischen aber scheinbar verschwunden war. Aber bei all den Menschen konnte man sich leicht tarnen. ‘‘Wir sollten jedenfalls aufpassen. Vielleicht ist er noch in der Nähe…‘‘ Um notfalls schnell handeln zu können, zog sie einen ihrer Dolche. Ihre andere Hand konnte sie ja nicht wirklich nutzen, denn Nikolai hielt ihr Handgelenk immer noch fest. ‘‘Wo wolltest du überhaupt hinrennen?‘‘
    Lilith zog einen Dolch. Also wurde es allmählich gefährlich hier, wie? Zumindest schien die Frau gut zu wissen, wie sie sich verteidigen konnte, also musste er seine Waffe noch nicht ziehen. Nachdem sie gefragt hatte, wo er überhaupt hinrennen wollte, rückte der Forscher erst einmal an seiner Brille, ehe er in Richtung des Lichts blickte. "Ich weiß nicht... irgendwie bin ich in Richtung des Leuchtens gelaufen.", meinte er anschließend und hielt kurz inne. Einen Augenblick. War das eine Person, die da so schimmerte?


    Lilith blickte in dieselbe Richtung wie ihr Begleiter und sah auf einmal, dass das Leuchten eine Person war. Es waren sehr viele Leute um diese Person versammelt. Zu viele, was diese Person als Gefahr einstufte. ‘‘Komm, gehen wir zu der Person dort.‘‘ sagte sie barsch und zog Nikolai hinter sich her. Um einen besseren Blick auf die Person zu bekommen, schob sie ein paar Leute zur Seite. Und tatsächlich, es war eine Person. Weiblich. Ein Feind. Eine Rivalin…


    "Huh, was? Uwah!" Ehe er richtig reagieren konnte, wurde Nikolai schon mitgeschleppt. Kein Problem, er hatte ohnehin schon vorgehabt, sich diese Person näher anzusehen. Seine Neugierde ging wieder mit ihm durch. Während Lilith die anderen also zur Seite drängte und somit auch dem Rothaarigen einen Blick gewährte, musterte er die funkelnde Frau genauer. Was für eine beeindruckende Haut. Faszinierend...! Er bekam gar nicht mehr wirklich mit, wie Lilith das funkelnde Phänomen ansah, stattdessen stellte er sich aufdringlich vor das weibliche Wesen, die anderen Personen um sie herum gekonnt ignorierend, und sah sie mit den Augen eines begeisterten Kindes an. "Guten Tag!", grüßte er die schimmernde Schönheit schnell und wusste erst gar nicht, was für Worte er formen sollte. "Ihre Haut ist sehr faszinierend. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie-" Abrupt hielt er inne, sah in den Himmel und legte sich anschließend nachdenklich eine Hand ans Kinn. "Ach nein, wahrscheinlich sollten wir hier erst einmal verschwinden.", sagte er zu sich selbst und besah die anderen Personen. Hm, das hier schien ja ein recht seltsamer Haufen an Personen zu sein. Recht durcheinandergewürfelt, wenn man ihn fragte. Fragend sah er Lilith an. Irgendwas stimmte wohl gerade nicht mit ihr. Eins war klar, er würde das funkelnde Fräulein sicher nicht mehr aus den Augen lassen! Dabei vergaß er sogar für einen Moment sein primäres Ziel.


    OT: Teil 1 von 1 des GPs mit Lau ^_^ Wer will, kann weggeschoben werden von meinem Char^^

  • Zero blickte runter auf dem Platz und bemerkte ein leichtes Leuchten in der Menge und er erkannte leicht das eine Auseinandersetzung stattfindet, wo das Leuchten herkommt. Bevor Zero etwas sagen konnte, bemerkte er plötzlich, wie Kuro schnell und ohne sagen eines einzigen Wortes, über einige Dächer sprang und plötzlich stehen blieb. Zero fasste sich kurz, tat es Kuro gleich, aber er sprang von Dach zu Dach, um auf dem Boden zu kommen. Danach begab er sich anschließend in die Menge, um die Ursache der Leuchtens heraus zu finden, was sein Interrese geweckt hat. Er machte sich schnell auf in Richtung des Leuchtens und sah gerade noch, wie ein rotharriges Mädchen gegen zwei Männer kämpfte. Er ging näher ran und er erblickte kurz ein Mädchen mit sonderbarer Haut, das in ihm eine Erinnerung weckte. Bevor er noch weiter rangehen konnte, vernahm er einen Schrei. Zero ließ das Mädchen mit der sonderbaren Haut erst einmal in ruhe und begab sich in Richtung, wo der Schrei herkam. Der Weg war nicht weit, der Schrei kam ein paar Meter entfernt, oberhalb von dem Mädchen, von einem höher gelegten Dach. Zero sprang auf ein niedriges Dach in der Nähe und dann auf das Dach, sah sich um und sah Kuro und einen Jungen mit Blond-Braunen Haaren, der gerade einen Arm von Kuro hielt. Er ging näher ran, um zu sehen ob er helfen kann, sah aber das es wohl nicht schlimm ist und entfernte sich wieder und sprang von den Dächern, wieder zurück auf den Boden, da er sich hier gerade als unnützlich sah. Er machte sich lieber wieder auf dem Weg zu dem Mädchen mit der sonderbarem Haut, das ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Als er bei ihr ankam, stellte er fest, das schon einige andere da sind. Er ging ein paar Schritte vor und erblickte das Mädchen gänzlich und stellte fest das sie der Grund für das Leuchten ist. Beim weiteren Mustern des Mädchens, merkte er das sie ihm bekannt vorkam. Er stellte in diesem Moment keine Fragen und sagte auch sonst nichts, er blieb blos ein paar Meter vor dem Mädchen und den anderen stehen.


    OT: Kurzer Post meiner Seits, stehe gerade bei der Gruppe um das Mädchen mit der sonderbaren Haut

  • Kuro blieb noch ein paar Sekunden auf dem Boden und hoffte, dass ihn niemand gehört hatte. Doch offenbar hatte man ihn bemerkt, denn er sah jemanden mit einer irren Geschwindigkeit auf ihn zu rasen.Im nächsten Moment stand neben ihm auf einmal ein Junge mit einem eher normalen Haarschnitt, dafür aber eine Kombination von Haarfarben die er noch nie so gesehen hat. Der Junge fragte ob Kuro in Ordnung ist. „Ja alles ok. Sowas kann mir schon öfter passieren. Außerdem bin ich auf den rechten Arm gefallen und ich bin Linkshänder. Ich bin übrigens Kuro“, antwortete ihm Kuro mit dem gewohnten, aber leicht schmerzverzerrten Gesicht. Wer bist du und warum hast du mir geholfen? War das Magie oder wie bist du so schnell hierher gelaufen?


    Als der Junge meinte, dass es ihm gut ginge, atmete Pathen erleichtert auf. Auch wenn er aussah, als hätte er große Schmerzen, die würden recht schnell nachlassen. Offensichtlich ging es ihm aber wirklich nicht sonderlich schlecht, jedenfalls löcherte er, nachdem er sich als Kuro vorgestellt hatte, Pathen mit Fragen."Ich heiße Pathen. Geholfen habe ich dir, weil es aussah, als würdest du jeden Moment vom Dach fallen und dein Schrei eben außerdem so klang, als könntest du Hilfe gebrauchen. Und ja, das eben war Magie, allerdings keine, die jeder als Solche erkennen würde." Während er das sagte, musterte Pathen Kuro. Er war recht groß, wahrscheinlich ein Stück größer als er selbst, hatte blaue Haare, blaue Augen und eine Menge Narben."Aber jetzt zu dir. Warum liegst du auf einem Dach? Oder generell, was machst du hier oben?"


    Der Junge antwortete recht schnell. Sein Name war offensichtlich Pathen. Nachdem er ihm erklärt hatte, warum er Kuro geholfen hat, fing auch er mit Fragen stellen an. Kuro antwortete: „Ich bin ausgerutscht. Das passiert mir leider öfter aber zum Glück war es nicht schlimm. Ich bin ursprünglich auf die Dächer geklettert, um mir eine bessere Übersicht zu verschaffen. Doch ich bin hierhin gelaufen um mir anzusehen, was das Licht von gerade ausgelöst hatte. Der Auslöser war offenbar das Mädchen mit dem weißblonden Haar, das da unten auf der Straße ist. Eigentlich war ich an dem Attentäter interessiert, der heute hingerichtet werden sollte, doch-“.In diesem Moment ertönte ein lautes Geräusch ausgehend vom Marktplatz. „War das eine Explosion?“, fragte sich Kuro in Gedanken. Im nächsten Moment sah man den Turm am Marktplatz einstürzen. Ein großes Trümmerteil war offenbar auf der Straße unter ihnen unterwegs doch es konnte durch eine Barriere, die ein junger Mann heraufbeschwor, aufgehalten werden.Kuro drehte sich zu Pathen und fragte: „Was sollen wir tun?“


    Kuro erklärte schnell, was ihm passiert war und weshalb er auf dem Dach stand. Doch fertigstellen konnte er seine Ausführungen nicht, da plötzlich - Pathen konnte es selbst nicht fassen - etwas im Gefängnisturm explodierte und dieser einstürzte. Eine dunkle Gestalt rannte ihn entlang und sprang schließlich auf das Podest des Königspaares, um die Leben der beiden mit einer weißen Sense zu beenden. Pathen hörte, wie Kuro ihn fragte, was sie jetzt machen sollten, doch er wusste selbst keine Antwort und schwieg. Doch da bemerkte plötzlich grelle Blitze aufleuchten, und ohne weiter nachzudenken, rief er: "Runter vom Dach!", schlang seinen rechten Arm um Kuros Oberkörper und sprang ohne groß nachzudenken auf den Marktplatz, fast genau in eine rothaarige Frau mit mehreren Katzenattributen. Nur mit Mühe gelang es ihm, einen Zusammenprall zu vermeiden, aber am Ende standen sowohl er als auch Kuro fest und - mehr oder weniger - sicher.



    OT: Gemeinschaftspost mit Wunderwache^^

  • Noch immer regte sich auf dem Schafott nichts und die Menge wurde langsam unruhig. Nun, unruhiger. Umbral hatte sich in dem Schatten einer Hauswand zurück gezogen, da das helle Licht der Mittagssonne seinen Augen trotz der Schutzzauber seiner Maske langsam zu schaffen machte. Er spielte gelangweilt mit ein paar Schlangen, die anstatt aus seiner linken Hand aus seinem Arm ragten. Die Mittagsstunde kam und ging und trotzdem blieb die 'Bühne' immer noch leer. So langsam macht sich in mir das Gefühl breit ich sollte hier so schnell wie möglich verschwinden dachte sich der Attentäter und ließ seine Hand in den ursprünglichen Zustand zurückkehren. Instinkt war für seine Branche überlebenswichtig und seiner schrie gerade. Der Braunhaarige wandte sich vom Platz ab und begann sich durch die Menge zu graben, so geschmeidig und schnell wie nur ein Körper es erlaubte dessen Gelenke keine Grenzen hatten.
    Allerdings unterbrach ihn dabei eine Explosion. Ohne Druckwelle und Lärm, aber dafür ein helles Licht aus allen Farben des Regenbogens. Umbral hielt inne und antwortete auf das Drängen der Menge um ihn herum mit einem mehrkehligen Zischen, was ein paar Zentimeter freien Raum schaffte. Leider konnte er von seiner Position aus nicht erkennen, was für die Situation verantwortlich war. Allerdings bekam er mit, dass sich einige Leute sogar recht auffällig auf die Dächer begeben hatten, um das Spektakel in der Mitte zu verfolgen. Dort sollte es doch viel zu warm sein. Trotz eines nagenden Gefühls sah der Braunhaarige nur sich noch einmal kurz zum Funkeln um und wandte sich wieder dem nächsten Ausgang zu, den er fast erreicht hatte. Hab ich sowas nicht irgendwo schon mal gesehen?

    Das Krachen von Explosionen-wahrhaftigen diesmal-brachte ihn fast zum Seufzen. Vor sowas hatte sein Gefühl ihn nun nicht gewarnt. Der Schlangenmensch blickte über seine Schulter zum gegenüberliegenden Gefängnisturm. Sofort hoben sich dutzende von Köpfen von seinem Arm und einem Großteil der linken Seite seines Torsos ab und ebenso viele Zungen schmeckten nach der Luft. Muskeln gespannt uns Sinne bis auf das Möglichste geschärft machte sich Umbral zur sofortigen Flucht bereit. Auch seine Magie summte knapp unter der Oberfläche. Die dicke Rauchwolke verdeckte das Spiel im Zentrum, allerdings war das Ziel wohl recht klar. Bevor der Attentäter jedoch die Grenze der Menge durchstoßen konnte, blockierten Barrieren von Blitzen sowie Magier und Soldaten den Weg. Sofort katapultierte sich Umbral zurück, wobei er gegen eine Reihe von Menschen stieß. Die Proteste ignorierte er doch und drängte sich weiter zurück. Schließlich spaltete er sich in eine Reihe von Schlangen auf, wo unter dem dutzend schwarzer Schlangen deutlich ein Albino mit pechschwarzen Augen auffiel. Der Braunhaarige wollte nicht vorne dabei sein, wenn die Soldaten ein Massaker beginnen wollten. Der Anblick der Kriechtiere beruhigte die Menschen, an denen er vorbeikam nicht wirklich und der Schlangenmesch gab sein Bestes, um den panischen Bewegungen zu entkommen. Zufällig landete er bei der Quelle des Funkelns, da er auf einer Lichtung in der Menge ankam. Wieder klingelte etwas in seinem Hinterkopf, als er das junge Mädchen erblickte. Schließlich machte es auch Klick, als er wieder Gestalt annahm. Jedoch machte sich der Maskenträger nicht die Mühe, den Gedankengang weiter zu verfolgen und stattdessen stieß sich mit seinem Stab vom Boden ab um auf einem nahegelgenen Trümmerteil einen etwas erhöhten Stantdpunkt zu verschaffen. Dafür wäre ihm ein Dach zu auffällig. Er schenkte den übrigen Beistehenden keine Beachtung und verschaffte sich einen Überblick über die Lage. „Wie es war meine Sorge, es ist des Aomizu's Gefolge“, fluchte Umbral und bis sich auf seine Unterlippe. „Das hat mir gerade noch gefehlt auf meine Tage, ich hät berechnen sollen eine Gefahrenzulage.“ Die Ausgänge waren verriegelt, der äußere Ring in Flammen und alles voller Soldaten. Die ganze Geschichte erinnert mich an Riga, nur ne Nummer größer.

  • Moriseki war sehr groß. Das war der erste Eindruck, den Varis von dieser Stadt bekam. Als er auf ein Dach stieg, konnte er kaum etwas anderes sehen als ein Meer aus Ziegeln, dazwischen Gassen und Straßen voller Menschen. Moriseki war laut. Das war der zweite Eindruck. Und wenn man nach unten sah, waren überall Menschen. In jeder Gasse, auf jedem Hinterhof, in jedem Haus. Nur auf den Dächern war es ruhig.
    Sanft streichelte er durch die Federn seines Funkenkolibris. Na ja, genau genommen war es nicht sein Kolibri, er gehörte sich eigentlich eher selbst, aber war dennoch immer an Varis´ Seite.
    "Bemerkst du überhaupt den Unterschied zwischen dem hier und dem kleinen Dorf vorgestern?" fragte er mehr sich selbst als wirklich den Vogel, der daraufhin den Kopf schief legte und ihn ansah. Varis musste lächeln, wie immer beim Anblick dieses Tiers. Er legte sich an die Kante des Dachs und versuchte zu hören, worüber die Leute unten sprachen. "Exekution", "Marktplatz" und "komm mit" waren die ersten Fetzen, die er aufschnappen konnte, doch dann kamen die beiden Redner näher und er konnte der ganzen Konversation folgen. Ein Mörder sollte öffentlich umgebracht werden. Das war ja mal wieder typisch für die Menschen, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Aber ihm sollte es eigentlich egal sein. Irgendwann müssen alle Menschen sterben und gemocht hatte er sie nie wirklich. Sollten sie sich doch gegenseitig zerfleischen.
    Doch dann kam ihm plötzlich ein Gedanke, der es wert war, zu verfolgen. Und dazu musste er erst einmal diesen beiden folgen, und zwar bis zum Marktplatz, auf dem die Exekution stattfinden sollte. Denn es wurde nicht irgendein Mörder hingerichtet, sondern der Mörder des Prinzen. Und bei so einem Ereignis würden bestimmt Mitglieder des Widerstands dort sein.
    Er folgte den beiden Männern, denen er eben zugehört hatte, bis sie um eine Häuserecke bogen, dann sprang er, vor ihren Blicken verborgen, an die gegenüberliegende Hauswand und auf den Boden, ging ebenfalls um die Ecke und folgte ihnen nun unauffällig auf Bodenhöhe. Es ging tief in die Stadt hinein, ob er den Weg hinaus finden würde, wusste er nicht, aber vielleicht war das ja auch gar nicht nötig. Und wenn doch, könnte er ja einfach immer in eine Richtung laufen, irgendwann wird die Stadt schon zu Ende sein.
    Plötzlich blieben die beiden Männer stehen. Varis konnte keinen offensichtlichen Grund dafür sehen, was vermutlich daran lag, dass die Leiber vor ihm sein Sichtfeld versperrten. Aus den Gesprächen um ihn herum konnte er aber schnell herauskristallisieren, dass anscheinend eine Unmenge von Menschen dieses Spektakel sehen wollten und der Weg ganz einfach verstopft war. Wie er es gewohnt war, begann Varis deshalb, an den Häusern hochzuklettern. Die Gasse, in der er stand, war etwa zwei Meter breit, schmal genug für seine Lieblingstechnik.
    Er knickte kurz die Knie ein und sprang dann einen Meter senkrecht in die Luft, drückte sich an der Hauswand in seinem Rücken ab und flog über die Gasse. Er landete auf einem Fensterbrett im ersten Stock. Ein Leichtes für ihn, von dort aus die Übung zu wiederholen. Von unten und von hinter den Fenstern hörte er zwar einige empörte und überraschte Stimmen, aber er war es gewohnt, dass sich Leute über seine Art der Fortbewegung und seine Fuchspfoten lustig machten, deshalb ignorierte er sie einfach. Es war nicht die Zeit, ihnen eine Lektion zu erteilen.
    Auf dem Dach des vierstöckigen Hauses angekommen, war der Marktplatz nicht zu übersehen: Die ganze Stadt war eine glatte Fläche aus Dächern, nur an einer Stelle klaffte ein großes Loch. Wo sonst sollte der Marktplatz sein?


    Einige Minuten später saß Varis am Rand der Häuserfront, seinen Holzspeer in der Rechten und seinen Kolibri auf der linken Schulter, und schaute auf die Menschenmenge. Das Spektakel hatte wohl noch nicht begonnen, die große Bühne war noch leer. Mit der Zeit sah er auch auf umliegenden Häusern Zuschauer auftauchen. Eine Person rannte auf kleinen Plattformen überdie Köpfe der Menge, bis er abstürzte, eine Magie anscheinend.
    Und dann entdeckte er plötzlich etwas Vertrautes in der Menge. Seine Augen waren schon darüber hinweggehuscht, als er es bemerkte, und er brauchte einen Augenblick, um zu identifizieren, was es war, das seine Aufmerksamkeit so auf sich zog: Es war ein Fuchsschweif. Überrascht beugte er sich ein wenig nach vorne, was seine Sicht natürlich auf die Entfernung nicht verbesserte, und sah genauer hin. Es war nicht nur die Spitze eines Schweifs, auch Fuchsohren waren zu sehen, aber beides gehörte eindeutig zu dem Körper einer Menschin. Und direkt daneben entdeckte er zu seinem noch größeren Erstaunen ein Katzenmädchen!
    Doch bevor er sich weiter auf die ungewöhnliche Entdeckung konzentrieren konnte, riss ihn eine Welle von Explosionen fast von der Kante herunter. Reflexartig versuchte er die Ohren aufzustellen, was mit seinen menschlichen Exemplaren zu seinem Leidwesen noch nie möglich gewesen war und lokalisierte das Geräusch in dem Turm... der sich gerade auf den Platz zubewegte! Schnell verließ er seinen Beobachtungsposten, sprang auf das benachbarte, nur zweistöckige Gebäude und sah, dass die ersten Menschen bereits vom Platz flohen. Dann erschien eine verhüllte Person mit einer Sense und stiftete das Chaos, welches Varis anzustiften geplant hatte.
    Doch diese Person war erst einmal nicht mehr wichtig. Er ließ seine Augen auf der Suche nach dem Fuchsschweif schweifen und fand ihn auf der fast gegenüberliegenden Seite des Platzes. "Na super..." murmelte er dem Kolibri zu, ehe er bemerkte, dass dieser bereits den halben Platz überquert hatte und auf das Mädchen zuhielt. "Führst du mich?" fragte er in die Luft hinein und sprang über die Wände in die panische Menge hinein. Sein Speer kam ihm nun plötzlich sehr nützlich vor, denn damit war es durchaus einfacher, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Viele Körper versperrten ihm aufgrund seiner geringen Körpergröße die Sicht und nur selten sah er den kleinen orangefarbenen Punkt am Himmel leuchten, während er hoffte, der Kolibri würde das Fuchsmädchen nicht verlieren. Dann plötzlich hörte er einen Ruf von der Seite: "Waffe runter und keine Bewegung!" Eine Wache hatte ihn bemerkt und hielt ihn, obwohl sein Speer nur aus Holz bestand, offenbar für eine Gefahr. Richtig so...
    Doch Stress mit der übermächtigen Stadtwache konnte er in einem solchen Getümmel gar nicht gebrauchen, also ließ er sich kurz zurückfallen, lief dann einige Schritte in Richtung Mitte des Platzes, machte kehrt und lief hinter der Wache entlang, die versuchte, ihn ausfindig zu machen. Bald würde sie ihn entdecken, er brauchte schnell ein Versteck - da fiel ihm eine Tür an einem der an den Marktplatz angrenzenden Häuser auf und ohne nachzudenken öffnete er sie einen Spalt, schlüpfte hindurch und schloss sie wieder. Dann atmete er tief durch, drehte sich um und schaute in einen gespannten Bogen.
    Zu dem Bogen gehörte eine Frau mittleren Alters in Dienstmädchenkleidung, die ihn anscheinend genau wie die Wache für einen Kriminellen hielt. "Was suchst du in meinem Haus?" fragte sie mit brüchiger Stimme. Varis überschaute die Situation schnell. Ihre Hände zitterten, ihre Augen strahlten Angst aus. Vermutlich würde sie nicht einmal wagen, wirklich zu schießen. "Verzeiht, meine Dame. Ich versuchte nur, aus der Menge zu entkommen und einen ruhigeren Ort zu finden. Es war sicher nicht meine Absicht, bei ihnen einzubrechen. Sagt mir, gibt es hier einen Aufstieg zum Dach?"
    Die Frau beäugte ihn misstrauisch, sie hielt den Bogen schussbereit. "Im hinteren Raum gibt es ein Fenster zum Innenhof. Wenn du klettern kannst, ist das dein Weg." Varis seufzte. Sie wollte ihn wohl wirklich schnell raushaben. Sie ging ein paar Schritte zur Seite, immer noch mit gespanntem Bogen, und öffnete ihm damit den Weg zum hinteren Teil des Gebäudes. "Eigentlich müsste ich dich erschießen. Ich darf einen Rebellen nicht einfach ziehen lassen." Varis antwortete im Gehen: "Dann haben sie Glück. Ich bin nämlich kein Rebell." Er schlüpfte durch das offene Fenster und noch bevor die Frau reagieren konnte, hatte er sich vom Boden abgestoßen und an das Fensterbrett des nächsten Stockwerks gehängt, flink daran hochgezogen und weiter aufs Dach geklettert, nur als er sich gerade über die Kante zog, schlug im Balken unter ihm ein Pfeil ein und durchbohrte ihn fast zur Hälfte. Sie schoss tatsächlich, und sie schoss stark und zielgenau. Ein weiser Mann würde jetzt den Rückzug antreten, und das tat er auch.
    Zwei Straßen weiter blieb er stehen und musste bemerken, dass er seinen fliegenden Freund aus den Augen verloren hatte.


    OT: Huhu^^ Edit: Charafarbe ist jetzt orange, krebserregend aber lesbar. Also dann, auf ein schönes RPG!

  • Elyria war bereits in den frühen Morgenstunden aufgestanden und Richtung Moriseki aufgebrochen, um noch am Vormittag dort einzutreffen, da der Weg dorthin so seine drei Stunden dauern konnte. Zusätzlich zu ihrer ehemaligen Assassinenkluft, die sie für eine Reise in die Hauptstadt am geeignetsten hielt, trug sie einen Stoffsack an den Gürtel geschnürt, in dem sich etwas Proviant befand, und einen langen, violetten Mantel mit großer Kapuze, der ihre Gestalt verschleiern sollte. Es hatte durchaus Vorteile, bei einem flüchtigen Blick erstmal für einen Mann gehalten zu werden, bis jemand ihr Gesicht genauer betrachtete oder die Wölbungen der Brust registrierte, die etwas zu groß für eine ausgeprägte Brustmuskulatur waren. Die Hitze machte ihr trotz der schweren Kleidung nicht zu schaffen, sie war schon lange an diese gewöhnt.
    In der Stadt wurde ihre seltsame Vorfreude schnell getrübt, denn sie erfuhr, dass heute eine öffentliche Exekution stattfinden sollte.
    Ich bin doch nicht hierher gekommen, um die Hinrichtung einer Kollegin zu bestaunen, ausgerechnet an meinem Geburtstag...
    Eigentlich hatte sie gehofft, nach ihrer Entscheidung, das Assassinenleben hinter sich zu lassen, all dem Blut entfliehen zu können, doch die geplante Hinrichtung zeigte ihr überdeutlich, dass das Schicksal es anders mit ihr meinte. In dieser Welt und diesem Leben würde es ihr wohl nicht mehr möglich sein, ihrer blutigen Vergangenheit zu entfliehen, auch wenn sie es sich wünschte.
    Auch wenn sie es eigentlich nicht sehen wollte, irgendetwas zog sie zu dem großen Platz, auf dem die Exekution stattfinden sollte. Etwas Anderes konnte sie eh nicht tun, da praktisch alle Leute sich hier eingefunden hatten und die meisten Geschäfte, die sie interessiert hätten, deshalb unbesetzt und geschlossen waren. Es gab wirklich viele neugierige Schaulustige in dieser Stadt.
    Als wäre eine Exekution ein lustiges Schauspiel, sind die Leute hier wirklich so versessen auf Blut? Das kann ich irgendwie nicht glauben...
    Obwohl sie sicherlich eine Stunde vor Mittag in der Stadt gewesen war, brauchte sie lange, bis sie endlich auf dem Platz war, die Menschenmassen waren wirklich überwaltigend. Ihre außergewöhnliche Statur wollte sie nicht ausnutzen, um schneller voran zu kommen, im Gegenteil, eher ließ sie Kleinere sich an ihr vorbeidrängen, weshalb sie über eine halbe Stunde brauchte, bis sie den Kern des Trubels erreicht hatte.
    Dort angekommen lehnte sie sich am äußeren Rand des Platzes an eines der angrenzenden Häuser. Sie wollte nicht in der Menge auffallen und hielt sich lieber im Schatten, außerdem fühlte sie sich mit einer Wand im Rücken wohler, weil sie dann nicht ständig in Versuchung geriet, hinter sich zu blicken. Alte Assassineninstinkte.
    Von dort aus beobachtete sie mit ihrem verbliebenen Auge alle Vorgänge auf dem Platz genau, absolut nichts entging ihr, glaubte sie zumindest. Sie schaute zu, wie sich der Platz immer weiter füllte und bemerkte einige seltsame und außergewöhnliche Gestalten in der Menge, die sie sich allesamt einprägte.
    Als es schließlich Mittag war, wurde es langsam unruhig auf dem Platz, denn der Henker, der sonst angeblich immer pünktlich war, erschien nicht. Selbst die Soldaten, die vor dem Gefängnisturm eine Gasse bildeten, schienen langsam nervös zu werden.
    Was mag da bloß los sein? Es wird doch niemand versuchen, die verurteilte Mörderin zu befreien?
    Schaurige Geschichten über Runephantom, den persönlichen Assassinen des Königshauses Aomizus, spukten durch ihren Kopf. Bisher war sie ihm nicht begegnet, zum Glück, und sie hatte absolut kein Interesse daran, dass sich das änderte, erst recht seit sie durch den Vorfall vor exakt zwei Jahren einen Großteil ihrer Beweglichkeit - und ihre guten Dolche - eingebüßt hatte. Doch wenn jemand wirklich die gefangene Attentäterin befreien wollte, musste es sich um Runephantom handeln - sie wusste, dass es ihn wirklich gab, obwohl sie ihn noch nie gesehen hatte. Immerhin handelte es sich beim Ermordeten um den Prinzen Fe'irs, die Mörderin war also sicherlich von jemandem in Aomizu geschickt worden.
    Wenn den Herrschern Aomizus etwas am Leben meiner Kollegin liegt, dann schicken sie ihn mit Sicherheit her, vielleicht sogar um das zu beenden, was sie begonnen hat.
    Sie warf einen Blick zum Herrscherpaar hinauf, die auf ihrer Tribüne von Soldaten umringt waren.
    Sollte er wirklich hier auftauchen, sind sie tot, das ist sicher.
    Ein unbehagliches Gefühl beschlich sie und sie hoffte inständig, dass ihre Vorahnung falsch war. Das würde noch mehr Chaos hervorrufen, vielleicht würden die Rebellen durch eine solche Aktion sogar die Herrschaft in Fe'ir an sich reißen können.
    Verwegener Gedanke, damit hätten sogar die Rebellen Interesse am Tod der Herrscherfamilie, obwohl diese sie angeblich unterstützte. Könnte es aber auch im Interesse Aomizus liegen, genau das zu provozieren?
    Die Richtung, die ihre Gedankengänge annahmen, gefiel ihr überhaupt nicht. Sollte dergleichen wirklich passieren, könnte das sogar den Beginn eines neuen Zeitalters einläuten. Obwohl das eigentlich...
    Ihre Gedanken wurden jä unterbrochen, als sich ein helles Funkeln, wie von einem Prisma im hellen Sonnenlicht, durch ihr Auge direkt ins Gehirn stoch. Zumindest fühlte es sich so an, als ihr Auge regelrecht geblendet wurde. Schnell änderte sie ihre Position ein wenig, um den hellen Schein von ihrem Auge loszuwerden, und versuchte auszumachen, woher er kam.
    Das Funkeln verdunkelte sich rasch wieder, auch wenn es nicht völlig erlosch, und schließlich entdeckte Elyria die Quelle. Ein zierliches Mädchen, welches sie auf maximal in ihrem Alter schätzte, strahlte es aus und von ihrer Position wirkte es, als bestünde ihre Haut aus unzähligen, winzig kleinen Kristallen, die in der Sonne leuchteten. Sie hatte sie zuvor nicht wahrgenommen, vielleicht war sie in der Menge untergegangen, was bei ihrer schmalen Statur wahrlich kein Wunder wäre.
    Eine angeborene, magische Mutation? Könnte sie etwa eine Leidensgenossin sein?
    Die junge Frau hatte bereits beschlossen, dass sie das Mädchen kennenlernen wollte, da fiel ihr der Trubel seltsamer Gestalten auf, der sich nun um sie herum bildete. Der große, rothaarige Mann, der selbst sie selbst wohl noch ein wenig überragte, war ihr bereits beim Betreten des Platzes aufgefallen, es schien, als wäre er ihr Begleiter - oder umgekehrt, was bedeuten könnte, dass sich das 'Kristallmädchen' hinter ihm befunden hatte und dadurch ihren aufmerksamen Blicken entgangen war. Die Katzenfrau, die das Kristallmädchen vor den beiden Männern beschützt hatte, die sie drangsalierten, hatte sie zuvor ebenfalls nicht bemerkt.
    Elyria überlegte, ob sie sich bereits zu der Runde dazugesellen sollte, als noch eine weitere seltsame Gestalt in der Nähe der Gruppe auftauchte. Eine Fuchsfrau stellte sich in der Nähe der kleinen Gruppe auf, die ziemlich sicher auch von dem Funkeln angelockt worden war, vielleicht auch von der Katzenfrau, eine weitere Person schien ihr zu folgen. In diesem Moment hallte ein spitzer Schmerzensschrei über den Platz, doch die Quelle desselbigen, ein junger Mann, der drauf und dran war, von einem Dach zu stürzen, bekam bereits Hilfe, weshalb sie sich nicht weiter darum kümmerte.
    Gerade wollte sie einen Schritt auf die Gruppe zu machen, um sich dieser vorsichtig anzuschließen, als ohrenbetäubender Lärm ertönte und eine gewaltige Staubwolke vom Gefängnisturm aus über den Platz zog. Der Turm begann, sich bedenklich zu neigen und drohte, auf den Platz, mitten in die Menge zu stürzen. Panik brach in der Masse aus, besonders unter denen, die Angst hatten, vom fallenden Turm zerquetscht zu werden, doch da ein Großteil der Menge wie gebannt auf das Spektakel starte, war kaum Bewegung möglich, um dem riesigen Bauwerk zu entgehen.
    So gerne die junge Frau den Leuten helfen würde, dem Tod zu entgehen, so konnte sie doch nichts dagegen ausrichten, weshalb sie sich darauf konzentrierte, das Geschehen zu analysieren. Inmitten der Staubwolke entdeckte sie auf dem fallenden Turm einen Schemen, der sich mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegte und auf die Mitte des Platzes, wo das Schafott stand, zuhielt.
    Oh nein, das kann doch nicht...
    Während der Turm nach einer gefühlten Ewigkeit den Boden erreicht und sicherlich einige unschuldige Leute unter sich begraben hatte, hatte der dunkle Schemen eine Sense ausgepackt und landete nach einem gewaltigen Sprung auf dem Schafott, wo er die dort aufgestellten Soldaten mit einem einzigen brachialen Hieb fällte.
    Er ist es wirklich. Runephantom. Was bezwecken die Herrscher Aomizus damit?
    Noch ehe die überlebenden Soldaten begriffen hatten, was da gerade passierte, war der Assassine mit einem weiteren übermenschlichen Sprung auf der Tribüne des Königs und fällte die nächste Reihe der Garde, ehe er das Königsehepaar ermordete. Zumindest ging Elyria davon aus, dass er das getan hatte, denn sehen konnte sie es nicht so genau und zudem hatte sie etwas anderes abgelenkt. Auf die Gruppe, zu der sie sich gesellen wollte, war ein großes Trümmerstück des Turms zugeflogen, doch ehe sie selbst überlegt hatte, wie sie etwas tun konnte, um die Leute zu beschützen, hatte ein junger Mann, der sich von einem Dach regelrecht in die Menge geworfen hatte, eine Schutzbarriere vor der Gruppe entstehen lassen, die den Steinbrocken aufhielt und anschließend wieder verpuffte.
    Die junge Frau war unterdessen ein paar Schritte auf die Leute zugerannt, verharrte nun aber abrupt wieder, nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Runephantom war derweilen verschwunden, dafür zuckten plötzlich Blitze an den Eingängen zum Platz auf, während weitere Explosionen den Turm völlig zerstörten und auch - den Geräuschen nach zu urteilen - an anderen Stellen in der Stadt für Zerstörung sorgten. Magier aus Aomizu hatten die Eingänge blockierten und zeigten nun selbst für jene, die Runephantom nicht bemerkt hatten oder zuordnen konnten, eindeutig, wer für all das Chaos und die Zerstörung verantwortlich war.
    Verdammt, mich jetzt noch zu der Gruppe gesellen wird schwierig, selbst wenn diese noch nicht in Panik geraten sind, aber ich bezweifle, dass ich alleine eine Chance habe, hier heil herauszukommen, nicht seit dem Vorfall vor zwei Jahren.
    Kurz entschlossen setzte sie nun endlich in die Tat um, was sie schon viel früher hätte tun sollen, nämlich sich zu der Gruppe gesellen. Sie stellte sich ganz in die Nähe des Kristallmädchens, zwischen jenes und ihren - vermutete sie immer noch - rothaarigen Begleiter, da er ihr nicht gerade sympathisch vorkam und der falsche Umgang für ein zartes Mädchen schien. Mit ihrer dunklen, aber durchaus angenehmen Stimme, die man in Verbindung mit ihrem verhüllten, muskulösen Äußeren für eine etwas hohe Männerstimme halten könnte, sprach sie zum Mädchen gewandt: "Das mit den höflichen Floskeln kann ich mir in dieser Situation sicherlich sparen. Ihr könnt mich..." Elyria zögerte kurz. "Krähe nennen und habe euch eine Weile beobachtet. Habt ihr irgendwelche Ideen, wie wir alle heil aus dieser Situation gelangen können?"
    Fast im selben Moment kamen zwei Männer herangeflogen, die wohl von einem der Dächer hinabgesprungen sein mussten und beinahe mit der Katzenfrau kollidierten. Der Tumulut, den die beiden damit noch verstärkten, würde ihre Worte sicherlich größtenteils verschlucken.
    Na toll...


    [color=#FF0000]OT: So, endlich auch mit meiner Einstiegs-WoT fertig. Ich hoffe, ich habe nichts (wichtiges) vergessen und auf ein schönes RPG. Wer will, darf gerne auf Elyrias Worte eingehen.

  • Aislynn schloss ihre Augen, legte ihren Kopf auf ihre angezogenen Knie, versuchte, den Lärm und die Kopfschmerzen auszublenden, mit mässigem Erfolg. Ihre Sinne wollten nicht mehr mitmachen, die Geräusche waren undeutlich, die Stadt unscharf, ihre Füsse taten noch immer entsetzlich weh. Daher nahm sie die Schrittgeräusche gar nicht wahr, welche langsam auf sie zukamen. Aber sie spürte Augen auf sich. Jemand beobachtete sie. Jemand starrte sie an.
    Sie, ein Häufchen Elend.
    Erschrocken hob sie den Kopf und starrte einem Fremden entgegen. Schwindel setzte von der schnellen Bewegung ein. Eine Stimme sagte etwas, vermutlich die des Herren vor ihr, doch sie verstand nur die Hälfte davon, was er sagte. Aislynn hatte nicht das Gefühl, ihm eine Antwort schuldig zu sein, sah ihn einfach weiter an, selbst, wenn sie mit ihrer niedrigen Konzentration eigentlich nichts wirklich wahrnahm oder sich einprägen konnte.
    Graue Haare mit komischen Strähnen. Schmales Gesicht. Durchdringende Augen. Dunkle Kleidung. Eine Hand. Eine Hand mit einem Brot. Eine Hand mit einem dargebotenen Stückchen Brot.
    Ohne gross darüber nachzudenken, ob die Gabe wirklich für sie gedacht war, schnappte sie sich das Nahrungsmittel und biss herzhaft hinein. Ihr Kiefer schmerzte, doch ihr Mund füllte sich seit langer Zeit wieder mit essbarer Materie. Kein Müll, kein Abfall, nichts verschimmeltes, nicht einmal etwas geklautes, ein ehrliches, gutes, schmackhaftes Brot.
    Ihr stiegen Tränen in die Augen vor Glück. Essen. Wie lange hatte sie nichts anständiges mehr zu essen? Ihr Magen knurrte zustimmend zu, während Aislynn rasch ihre Augen wieder trocken rieb und genussvoll das Stück zerkaute.
    Da fragte der junge Mann sie etwas.
    Müde betrachtete sie den Fremden und studierte. Was hatte er gesagt? Etwas mit ihrem Namen? Was wollte er mit ihrem Namen? Moment, er kannte ihren Namen nicht, oder?
    "Aislynn", antwortete sie mit brüchiger Stimme, unsicher, ob er diese Antwort erwartet hatte. Erst im Nachhinein realisierte sie, dass sie einer ihr völlig unbekannten Person, einfach so, ohne bestimmten Grund, ihren Namen verraten hatte. Warum? War sie jetzt völlig meschugge geworden?
    Naja, spielte keine Rolle mehr, lange würde sie dieses Stück Nahrung auch nicht am Leben erhalten.
    "Ich bin Florin." Er lächelte - er lächelte? Warum lächelte er sie an?
    Langsam schluckte Aislynn ihren Brotbrocken runter und versuchte, ihre Müdigkeit für einen Moment zu vertreiben, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Woher kam diese Freundlichkeit? Sie war aufrichtig verwirrt, von einem Fremden plötzlich gefüttert zu werden. Plötzlich kannte sie den Namen eines ihr völlig unbekannten jungen Mannes, er kannte ihren, ihr Magen hatte vorerst wenigstens etwas Beschäftigung und der Lärm schien für einen Moment nur noch halb so laut. Die Schmerzen konnten einen Moment warten.
    "E-entschuldigung, ich hätte dich warnen sollen, dass ich kein normaler Mensch bin", meinte Florin urplötzlich und wirkte nervös. Überrascht sah Aislynn ihn mit ihren hohlen Augen an. Von was redete er plötzlich? Kein normaler Mensch? Was war denn in seinen Augen bitteschön ein normaler Mensch?
    Da bemerkte sie einen Unterschied an seinem Kopf - aber sie hatte keinen Plan, welchen Unterschied, sie hatte sich sein Profil zu wenig eingeprägt. Wobei es ihr auch herzlich egal sein konnte, weswegen er gerade ein Theater veranstalten musste. Florin war Florin, mit seiner jungen Stimme, seiner einfachen Kleidung und dem komischen Haar. Er hat ihr was zu Essen gegeben. Das war doch ganz nett von ihm. Warum auch immer er das getan hatte.
    "E-es tut mir wirklich leid, d-dass ich dich erschreckt habe."
    Erschreckt? Ihre trockenen Lippen formten das Wort langsam und deutlich, aber ihr Hals war zu trocken, um irgendetwas laut auszusprechen.
    Nein, sie war nicht erschrocken. Weshalb auch?
    Sie sah aus den Augenwinkeln, wie er sich neben sie hinsetzte und sie ansah, fast beobachtete. Wieder dieses Gefühl, beobachtet zu werden. Es kam ihr unangenehm vor, als würde sie von Blicken durchbohrt werden. Gerne hätte sie ihm irgendwie entgegnet, dass sie kaum ein besonders interessantes Objekt zum anschauen wäre, doch ihre Stimme machte noch immer nicht wirklich mit.
    Müde lehnte sie ihren Kopf gegen die Mauer. Schloss die Augen. Wollte einschlafen und nie wieder aufwachen.
    Aislynn stellte sich diesen Tod furchtbar angenehm vor. Sie würde ja nicht einmal einsam sterben.


    Im nächsten Moment musste der Vorbote der Hölle an die Türe geklopft haben.
    Ein riesiger Knall schien Aislynn fast das Trommelfell zerplatzen zu wollen, die Leute wurden laut, als in scheinbar weiter Ferne etwas zu kippen schien.
    Etwas zu kippen schien...
    Die Diebin brauchte eine Weile, um die Information richtig verarbeiten zu können, während sie mit einer Schmerzensgrimasse sich ihre Ohren verdeckte.
    Aislynn, dort drüben kippt etwas um.
    Sie kapierte immer noch nicht.
    Ich glaube, dort stand mal ein Turm.
    Ein Turm kippte um.
    Verdammt, da hinten stürzt ein Gebäude um!
    Erschrocken riss die Diebin ihre Augen auf, sah auf und konnte gerade zusehen, wie der ganze Platz, welcher vor ihr lag, von einer riesigen Staubwolke verschluckt wurde. Die Leute wurden panisch, die Wachen wurden panisch, Aislynn versuchte mit aller Macht, nicht ebenfalls in Panik auszubrechen, selbst wenn ihr Herz jeden Moment aus ihrem Brustkorb springen schien.
    Was zur Hölle geschah soeben?
    Unwichtig.
    Wie zur Hölle überlebt man in so einer Situation am besten? Sitzen bleiben und hoffen, nicht überrannt zu werden? Ein Versteck suchen und dort bleiben, bis sich die Situation beruhigt hatte? Mit der Menge wegrennen?
    Moment - wovor rannte die Menge überhaupt weg?
    Fast hätte sie aufgeheult vor Schmerz, als sie sich auf ihre Füsse lehnte und sich, langsam, um ja nicht ihr Gleichgewicht herauszufordern, an der Wand hochstemmte. Ihre Glieder fühlten sich wieder bleischwer an, dass Aislynn sich am liebsten einfach wieder auf den Boden hätte fallen lassen. Doch sie blieb stehen, die Hand an einer Mauer stützend, und sah zum umgekippten Turm hinüber. Die Leute flüchteten, doch es waren zu viele Menschen auf dem Platz, als dass man erkennen konnte, vor was genau sie sich in Sicherheit bringen wollten.
    Allerdings erkannte man dafür etwas völlig anderes: Ein helles Gefunkel, als hätte man einen Edelstein direkt ins Sonnenlicht geworfen. Fasziniert blieb ihr Blick dort liegen. Es sah wunderschön aus. Und es wirkte wertvoll. Ob jemand den Gegenstand bei der Hektik fallen gelassen hatte? Bei dieser Schönheit musste er von hohem Wert sein...
    Die Chance war perfekt. In all dem Trubel würde niemand Aislynn bemerken, die sich das teure Stück unter den Nagel reisst und sich damit bestimmt einen guten Fang für heute getan hätte... Wie viel Brot war dieses Gefunkel wohl wert?
    Was aus Florin wurde, konnte ihr egal sein. Sie würde ihn wohl so oder so nie wieder in ihrem Leben treffen, wen kümmerte es dann noch, was er sich wohl dabei dachte, als Aislynn einfach in die Menge abtauchte, der Lichtquelle entgegen? Ihr Überleben war momentan wichtiger als ihre Höflichkeit gegenüber Fremden. Sie erwachte aus ihrer Totenstarre, biss sich tapfer auf die Zunge, um von den restlichen Schmerzen abzulenken. Dieses Gefunkel versprach geradezu Nahrung. Vielleicht ein Bad. Oder ein Hotelzimmer. Florin nicht.
    Gerade wollte sie sich in Bewegung setzen, da stoppte sie nach wenigen Schritten wieder und drehte ich trotzdem zu ihrer unfreiwilligen Gesellschaft um.
    "Danke", meinte sie mit heiserer Stimme, ehe sie in der Menge verschwand.


    Die Menschen um sie herum, der Lärm, die Panik, die Qualen, die ihre noch immer wunden Füsse mit jedem Schritt durchlebten, alles ignorierte die Diebin mit grossem Interesse, während sie mit einem leicht gebückten, doch zielstrebigen Gang dem Gefunkel entgegenlief. Dennoch konnte sie nichts an der Tatsache ändern, dass sie das Gefühl hatte, jeden Moment zusammenbrechen zu müssen vor Schlaflosigkeit und die Linien, die vor ihren Augen tanzten, nie ein komplett stimmiges Bild abgeben wollten. Nur das seltsame Lichtspiel schien einen festen Platz zu haben, während sich alles andere drehte und wendete wie in einem Fiebertraum.
    Aislynn war noch immer schwindelig. Sie hatte noch immer Hunger. Ihr Gleichgewicht wollte sie ärgern. Ihre Füsse machten bald nicht mehr mit. Ihr Atem wurde schleppend.
    Ihr Schritt wurde langsamer, unsicherer, bis sie aus Erschöpfung stehenblieb und gefährlich schwankte. Erschöpft wiegte sie kurz ihren Kopf in beiden Händen. Die Schmerzen meldeten sich zurück. Die Diebin fühlte sich elend.
    Warum war sie nochmals hier? Den Edelstein - oder was auch immer es war - schnappen? Klang ganz akzeptabel. Mit dem Geld, was sie damit verdienen könnte, wäre ein auf Dauer ein ziemlich angenehmes Leben möglich. Aber wenn es so weiterging, schlief sie ein, ehe sie ihn überhaupt je zu Gesicht bekam.
    Keuchend linste Aislynn zwischen ihren Händen hindurch. Ihr Blick fiel sofort eine kleine Menschenansammlung von knapp zehn Personen, welche genau auf ihrem Weg lag. Zwischen einer kleinen Personenlücke erkannte sie, eigentlich rein zufällig, eine zierliche junge Frau mit fast weisser Haut. Sie blickte, aus welchem Grund auch immer, unterwürfig auf den Boden, doch konnte nicht es vermeiden, dass die pralle Sonne auf ihr feminines Gesicht fiel und in hellem Gefunkel zurückgeworfen wurde.
    Das Sonnenlicht. Wurde von ihrer blanken Haut. Reflektiert.
    Aislynns Augen weiteten sich vor Überraschung, halb entsetzt, halb verzweifelt.
    Diese Person war es, die dieses wunderschöne Lichtspiel verursachte. Kein Gegenstand, den sie verkaufen könnte. Nichts, was in ihrer momentanen Lage irgendwie hilfreich sein könnte.
    Der Traum von viel Geld und Brot zerbrach wie hauchdünner Porzellan.


    Offtopic
    Ihr seid zu schnell für mich. Ich komme gar nicht nach mit schreiben ; - ;)/ ...
    Aislynn befindet sich ein paar Meter ausserhalb der Gruppe und ist noch immer ansprechbar.

  • Derkin fuhr sich mit seiner Schweißnassen Hand über die Stirn.Die Hitze der Esse in der er grad die Erze für seinen Meister schmolz machte selbst ihm zu schaffen.Viel lieber wäre er jetzt auf dem Platz,in der Mitte der Stadt,auf dem heute die Hinrichtung einer Attentäterin stattfinden würde.Aber er musste arbeiten.Sonst würden die Leute die ihre Waffen bei seinem Meister bestellt hatten wütend werden.Sie würde den Schmied bestrafen,und das alles weil er lieber sehen wollte wie jemand getötet wurde.Nein das konnte er nicht riskieren.Oder vielleicht doch?Ein leiser Gedanke schlich sich in Derkins Kopf.Er könnte ja nur schnell auf den Platz laufen und dann wieder zurückkehren um weiter zu arbeiten.Er müsste dann zwar noch tief in die Nacht schmieden,aber das würde ihm nichts ausmachen.
    Von diesem Gedanken begeistert ging Derkin aus der Schmiede heraus.Er machte sich auf den Weg sich die Hinrichtung anzusehen.


    Auf dem Platz angekommen schaute er sich um.Er sah viele Menschen,aber niemand,der aussah als wäre er ein Henker.,,Das könnte auch die Unruhe des Volkes erklären",dachte er sich.Plötzlich kamen Schreie auf.Woher kamen sie,fragte sich Derkin,und warum schreit jemand?Das schreien verwandelte sich plötzlich in panisches kreischen und plötzlich lief die ganze Menschenmasse auseinander.Derk tat es ihnen gleich obwohl er nicht wusste wovor er weglief.Man könnte es leichtsinn nennen oder auch neugier,aber aus irgendeinem Grund blieb Derkin stehen und drehte sich um.Da sah er es.Der Turm in der Mitte des Platzes stand kurz vor dem Aufschlag auf den Boden.Derkin stand wie angewurzelt da.Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr,er konnte sich nicht bewegen.Da schlug der Turm auf.Gleichzeitig explodierten mehre Dinge in seiner nähe.Er spürte wie ihn die Druckwelle der Explosionen packte und mitriss.Nach ein paar Metern in der Luft schlug er hart auf.Danach war alles schwarz.



    Derkin schlug die Augen auf.Er war nicht tot.Er lebte und lag mit dem Gesicht in dei Luft gerichtet auf den Boden.Die Luft um ihn herum roch nach verbranntem Fleisch.Er erkannte das er noch immer in gefahr war,da um ihn herum immer wieder Leute durch Zauber oder kleiner Explosionen starben.Er versuchte sich aufzurappeln.Aber ein stechender Schmerz breitete sich in seinem linken Arm aus.Er sah an sich herunter und sah,dass seine Hand in einem ungesunden Winkel vom Arm abstand.Plötzlich sah er ein blaues Schimmern ganz in seiner nähe.Er wollte wissen woher es kam.Er nahm alle seine letzten kräfte und hiefte seinen geschundenen Körper an ein Trümmerstück hoch.Sofort lief ihm Blut aus seiner Nase in Gesicht.Aber er gab nicht auf und wischte es einfach mit der Hand weg.Auf dem Weg passierte ihm dass immer wieder.Nach kurzer Zeit und mit einer von blut fast völlig umschlossenen Hand kam er endlich bei einer Gruppe von Leuten an.Er bemerkte dass,das blaue Schimmern das ihm grad eben noch einmal Kraft gegeben hatte.Von einem Mädchen in der Mitte der Gruppe kam.Das Mädchen schien eine Haut aus blauem Kristall zu haben.Er wollte eigentlich fragen wer sie war aber er musste ersteinmal das Blut,dass mittlerweile in in seinen Mund geflossen war,ausspeien.


    OT:So da ist er.Mein Einstiegspost in dieses,mein erstes RPG.Auf gute zusammenarbeit und ein langes und hoffentlich spannendes RPG.Ich hoffe in meinem post ist alles richtig.Die Farben für die Schrift füge ich im nachhinein ein, da ich grad die Codes nicht im Kopf habe.

  • Florin hatte die Konzentration vollkommen vergessen und er hatte auch nicht den lauten Knall bemerkt. Erst als er die große Menge bemerkte, die ihn fast umrannte drehte er sich um. Der riesige Turm stürzte in sich zusammen. Staub wirbelte auf und Florin sah sich hektisch um. Der Siebzehnjährige hörte die Stimme in seinem Kopf, aber verstand sie nicht. Es war zu viel Lärm auf der Straße. Dann bemerkte er es. Wo ist Aislynn?, fragte er sich und sah sich erneut um. Einen kurzen Moment lang sah er sie, er sah, wie sich ihre Lippen bewegten, er wusste, dass sie etwas sagte, aber der Junge verstand sie nicht, es war einfach zu Laut. Dann verschwand sie aus seinem Blickfeld.


    Er musste jetzt schnell handeln, bevor er umgerannt wurde. Dann viel es ihm ein, er konnte doch fliegen. Mit ein paar Flügelschlägen war er in der Luft und sah sich um. Trotz der Staubwolken sah er etwas glitzerndes. Was ist das? M-moment, hat es sich gerade bewegt?, fragte sich Florin und beschloss, näher heran zu fliegen. In seinem gesamten Leben hatte er nie etwas gesehen, was sowohl glitzerte, als auch bewegte. Er flog näher heran und erkannte ein Mädchen, welches eine Haut hatte, die mit Kristallen zu vergleichen war. Dann wirbelte noch mehr Staub auf und der Junge war gezwungen höher zu fliegen. Er wusste, dass er die Stadt auf dem schnellsten Weg verlassen musste, aber er tat es nicht. Der Anblick des Kristallmädchens faszinierte ihn. Außerdem hielt ihn noch ein anderes Gefühl an diesem Ort. Ein Gefühl, das Florin nicht beschreiben konnte. Er beschloss daher, in der Nähe des Kristallmädchens zu landen.



    Ot: Da bin ich wieder. Florin befindet sich nun ganz in der Nähe der Gruppe, ihr braucht ihn nur einzusammeln. Sprecht ihn an, er wird bestimmt mitkommen.
    Wieder viel zu kurz...

  • Varis´ Verwirrung hielt nur ein paar Sekunden, bis er seinen fliegenden Freund wiederfand. Leider schwebte er fast genau dort, wo er gerade herkam, doch sein Vertrauen zu dem kleinen Vogel brachte ihn dazu, sofort umzukehren und mit großen Schritten und Sprüngen Dächer und Gassen überquerte. Als er näher kam bemerkte er zu seiner Überraschung jedoch, dass er aus der Entfernung nicht die Silhouette des Funkenkolibris ausgemacht hatte, sondern die eines Jungen mit schwarzen Flügeln, der in der Nähe seines Kameraden schwebte und über einer Gruppe junger Leute schwebte, in der es seltsam hell glitzerte und in der er zu seiner Überraschung auch den Fuchsschweif wiederfand! Doch gleich darauf fiel ihm etwas seltsam unangenehm auf; Was wollte der fliegende Kerl von denen da unten? Nun, es gab wohl nur eine Möglichkeit, das herauszufinden: "Hey, du da!" rief er und zeigte mit dem Holzspeer in seiner Hand auf den Typen, der nun noch etwa drei Schritte von ihm entfernt war. "Wer bist du? Und warum hast du Flügel?" Die letzte Frage war lediglich seiner Neugierde entsprungen und ihm so plötzlich durch den Kopf geschossen, dass er sie nicht mehr hatte zurückhalten können.


    Florin drehte sich um, als er jemanden rufen hörte. Er verstand jedes einzelne Wort, welches der Junge, der ihm gegenüber stand ihm zurief. Er fragt mich, wie ich heiße, das verstehe ich ja, aber warum will er wissen, warum ich Flügel habe?, dachte er bevor er: "Warum willst du das wissen?", fragte und sein Schwert zog. Dann musste Florin ein Lächeln unterdrücken, als er sich die Person genauer ansah. Der Junge war kleiner als er selbst und hatte kurze hellblonde Haare, die Kleidung sah teilweise selbstgemacht aus, aber was ihn am meisten amüsierte war die Waffe. Ein Holzspeer, wie will er damit denn Schaden anrichten?, dachte der Siebzehnjährige. Dann wartete er nur noch auf einen Angriff, er wollte sehen, wie viel Schaden der Speer anrichtete.


    Der fliegende Junge zog sein Schwert. Wusste ich es doch. Varis sprang in einer flüssigen Bewegung von der Dachkante ab, stieß mit dem Speer nach dem linken Flügel des Anderen, zog ihn aber schnell wieder zurück und griff stattdessen nach seinem rechten Bein.
    Florin sprang schnell ein paar Meter zurück und setzte den Zauber ein, den er gelernt hatte. Dann sprintete er auf den Angreifer zu.


    Dummerweise sah sein geflügelter Gegner den Trick kommen und wich rechtzeitig aus, wodurch Varis gefährlich nahe an der Kante des Dachs entlangschlitterte, auf dem sie kämpften. Als er sich wieder zum Geflügelten umsah, war dieser plötzlich gar nicht mehr geflügelt und kam auf ihn zugerannt. Er schien nicht unerfahren im Kampf zu sein...
    Kurz bevor sein Gegner ihn erreichte, machte Varis deshalb einen Schritt nach hinten... und merkte, dass sich unter seinem Fuß kein Dach mehr befand! Mit einem kurzen Aufatmen und einem erschrockenen Gesicht fiel er hintenüber.


    Florin stutzte, war sein Gegenüber gerade vom Dach gefallen? Offenbar war sein Gegner weniger Kampferfahren, als er ursprünglich dachte. Er wollte gerade an die Kante des Dachs treten, als ihm die Worte seines Meisters einfielen. Also hielt er sich von der Kante fern und kletterte auf den höchsten Punkt des Dachs um sich besser zu orientieren, denn er wusste: Vorsicht ist besser als Nachsicht.


    Varis wartete eine Weile, doch der andere wollte einfach nicht über die Kante schauen. Weder Trugschläge noch Tricks helfen... hat etwa jemand einen Assasinen auf das Fuchsmädchen gehetzt?
    Er begann ein waghalsiges Manöver: von einem Vorsprung zum nächsten kletternd, arbeitete er sich beinahe geräuschlos an der Außenwand entlang, bis er an der nächsten Seite hing, wo er seinen Gegner vermutete. Er schwang sich mit einer Rolle auf das Dach: und sah seinen Gegner keine zwei Schritte vor sich, immer noch mit gezogenem Schwert. Warum konnte dieser Dreckskerl es ihm nicht einfacher machen?


    Er blieb weiterhin aufmerksam, aber sein Gegner kam nicht zurück aufs Dach. Entweder war sein Angreifer wirklich vom Dach gefallen, oder er plante etwas. Vorsichtig begab er sich zu der Stelle, an dem sein Gegner das Dach verlassen hatte. Er hing nicht am Dach, war aber auch nicht am Boden. Er drehte sich schnell um und sah seinen Gegner das Dach wieder betreten. Florin sprang hoch und raste mit seinem Schwert voran auf den anderen Kämpfer zu.


    Dem von oben geführten Schwertstreich konnte er gerade noch so eben mit einer Rolle nach rechts entgehen. Spätestens jetzt war ihm klar, dass er diesen Kampf nicht einfach entscheiden könnte. Deshalb tat er etwas, mit dem er selber nicht gerechnet hätte: er rannte über die Dächer davon, so schnell ihn seine Fuchspfoten trugen, in Richtung der Stadtmauer.


    Florin blieb einen kurzen Moment lang stehen. Dass sein Gegner dem Schlag ausweichen konnte war seiner Meinung nach vollkommen unmöglich. Dann rannte er los, ließ die Illusion, die seine Flügel verhüllt hatte fallen und flog seinem Gegner hinterher. Als er ihn eingeholt hatte, landete er vor ihm. "Ich will dich nicht töten, ich will nur wissen, was du von mir willst.", sagte er, ohne dabei sein Schwert sinken zu lassen.


    Als sein Gegner plötzlich wie aus dem Nichts, dafür wieder mit Flügeln ,auftauchte, machte Varis sofort einen Sprung nach hinten, um aus dessen Reichweite zu entkommen. Warum war dieser Typ so stark?
    "Was wolltest du vom Fuchsmädchen?" antwortete er mit einer Gegenfrage und hob den Speer, zum Wurf bereit.


    "Fuchsmädchen? Ich habe keins gesehen, diese glitzernde Person hat mich viel mehr interessiert", sagte Florin. "Und nimm den Speer runter, wenn du Ärger vermeiden willst", fügte er schnell hinzu, als er den erhobenen Speer sah.


    Sieh an, der Typ konnte also doch reden. Doch eine glitzernde Person hatte Varis bisher nicht gesehen.
    "Ich habe keine Ahnung von wem du sprichst. Aber was wolltest du von dem glitzernden Menschen?"
    Um seine Neutralität zu zeigen, nahm er demonstrativ den Speer runter.


    "Ich fand sie interessant. Eine glitzernde Person ist schließlich nicht alltäglich, aber, was wolltest du denn von mir? Warum hast du mich angegriffen?", fragte Florin und ließ das Schwert langsam sinken, wobei er den Jungen nicht aus den Augen ließ.
    "Du hattest meine Frage nicht beantwortet, also hattest du etwas zu verbergen. Ich wollte dich zur Rede stellen. Doch warum kannst du so gut kämpfen? Ich war mir sicher, gegen dich gewinnen zu können!"
    "Warum sollte ich dir das verraten? Aber offenbar willst du es wirklich wissen, was? Das Geheimnis meiner Kampfkunst ist eine jahrelange Ausbildung. Aber nun möchte ich auch etwas von dir wissen. Wer bist du?", Florin beantwortete die Frage, die der Fremde ihm gestellt hatte. Es war irgendwie unfair, es ihm nicht zu verraten, schließlich hatte er einige Tricks drauf, die dem Siebzehnjährigen sehr gefielen.
    "Diese Frage ist sehr vage gestellt. Willst du einen Namen? Ich habe mehrere."
    "Ich möchte den Namen erfahren, mit dem du angesprochen wirst, den, unter dem du bekannt bist."
    "Wenn ich bekannt wäre, hätte ich einen Fehler begangen. Ich nenne mich Varis. Und wie nennst du dich?"
    "Florin."
    "Nun, dann sollten wir uns nicht länger gegenseitig im Weg stehen, Florin." Mit diesen Worten drehte sich Varis um und rannte wieder über die Dächer, wo sein Kolibri immer noch über dem Fuchsmädchen flog.

  • Was? Nein!“, hauchte Seraphine und blickte die Katzenfrau schockiert an. Was machte die denn da? Ängstlich blickte sie zwischen Kerr und Katarina hin und her. Hoffentlich nahm er das ihr nicht übel.


    Doch dann reagierte die Katze auf das von dem Kristallmädchen gesagte und diese senkte wieder leicht demütig den Kopf. Sie wusste nicht, wie sie auf die Aussage der anderen, ihr Name wäre schon, reagieren sollte. Diesen hatte ihr immerhin ihre Mutter und nicht sie selbst gegeben, also war es ja kein Lob, was sie selbst annehmen durfte. Und auch das nächste erschien ihr sehr merkwürdig. Ja, sie war geschubst worden, aber was machte das für einen Unterschied? Letztendlich ziemte es sich nicht die Schuld auf andere abzuwenden und es war doch trotz allem sie gewesen, die durch ihr Gefunkele den Aufruhr verursacht hatte. Und die Katze war also eine ehemalige Adelige. Wie konnte man denn ehemalig adelig sein? Und wieso wollte sie nicht respektvoll angesprochen werden? Für Seraphine war es normal, jede Person so anzusprechen, da sie aufgrund des Standes, mit dem sie aufgewachsen war, gelehrt bekommen hatte, dass sie unter allen anderen stand und sich somit nicht traute, frei zu sprechen. Da sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte, warf sie schnell Kerr einen unsicheren Blick zu, legte wieder adrett die Hände vor dem Körper zusammen und neigte leicht das Haupt wobei sie artig „Danke sehr“ antwortete.


    Und plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Explosionen ertönten und der riesige Gefängnissturm brach in sich zusammen und stürzte auf die Menge. Zum Glück standen jedoch Seraphine, Kerr und Katarina weit genug von diesem entfernt, um nicht unter dem Bauwerk begraben zu werden. Während die meisten der anderen Leute auf dem Platz in Panik ausbrachen, was dazu führte, dass alle einfach nur ohne Rücksicht Richtung der Ausgänge zu rennen versuchten und dabei jeden umstießen, der ihnen nicht rechtzeitig aus dem Weg ging, oder selbst beim flüchten gefallen war, erstarrte das kleine, weißhaarige Mädchen mit aufgerissenen Augen und konnte ihren Blick nicht von dem zu Boden fallendem Turm abwenden. Eine Hand packte sie grob an der Schulter und verhinderte so, dass die völlig panische und kopflose Menge sie mit- oder umreißen konnte, wäre sie doch mit ihrem geringen Gewicht und Größe, schnell ein Opfer der Massenpanik geworden. Sie brauchte nicht dem Arm entlang zusehen, um zu wissen, dass es Kerr war, der sie festhielt. Alles war voller Staub, Schreie, Getöse und Lärm, was das Mädchen, welches so etwas zum ersten Mal erlebte, furchtbar irritierte und ihr die Orientierung nahm. Entsetzt starrte sie das riesige Trümmerteil an, das geradewegs auf sie zugeschossen kam, bis es plötzlich nur wenige Meter vor ihr gegen etwas wie eine Mauer krachte und dadurch zu Boden fiel. Die tat nun auch ein junger Mann mit brauner Lockenmähne, der einfach mitten in die Menge purzelte und offensichtlich der Katze bekannt war. Die war immer noch da? Seraphine zitterte heftig am ganzen Körper und kalter Angstschweiß bedeckte trotz der Hitze ihr Gesicht. Doch zum Glück legte sich nun über die schreckliche Szene eine große Staubwolke. Das sensible Mädchen hätte es nicht ertragen, die vielen Getöteten und Verwundeten, die es sicherlich gegeben hatte, zu sehen.


    Zwei weitere Männer stürzten von irgendwo über ihnen herab und verfehlten die Katzenfrau, die irgendwie gerade nicht wirklich gesund aussah, nur knapp, aber Seraphine blieb keine Zeit, um das aufnehmen zu können, waren doch die vielen schrecklichen Eindrücke um sie herum zu viel. Sie bekam aber mit, dass sich in Mitten des Chaos um sie eine Traube aus Menschen bildete, die sich nicht von der Panik der Massen mitreißen ließen, was sie selbst ein wenig aus der Gefahrenzone holte.


    Dann trat plötzlich ein junger Mann mit hellroten Haaren und einem grünen Mantel, welcher sehr Wertvoll aussah und ihm das Aussehen eines Adeligen verlieh, hervor und sprach unvermittelt Seraphine wegen ihrer Haut an. „Ihre Haut ist sehr faszinierend. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie-“, begann er und schien es sich dann anders zu überlegen, doch Seraphines Kopf hatte schon längst „etwas näher untersuchen würde“ hinzugefügt. Und dies verursachte auch eine Sofortige und für das sanfte Mädchen ungewohnt heftige Reaktion. Denn in ihre Augen trat sofort panische Angst, ihr beschleunigte sich so sehr, dass man fast hätte befürchten können, sie würde gleich hyperventilieren und voller Furcht schlang sie die Arme um ihren Oberkörper, wie um sich zu schützen, während sie mit weit aufgerissenen Augen den Adeligen anstarrte und vor ihm zurückwich, wobei sie unentwegt den Kopf leicht schüttelte, ihn aber dabei nicht aus den Augen ließ. Mann konnte an ihrem Verhalten gut erkennen, dass sie wohl schon einmal schlechte, wenn nicht gar traumatische Erfahrungen mit Menschen wie dem augenscheinlichen Forscher gemacht hatte.


    Eigentlich hatte sie bei ihrer langsamen Flucht rückwärts sich instinktiv hinter Kerr verstecken wollen, um diesem fremden, aber für sie so furchtbaren Menschen vor ihr zu entgehen, aber als sie neben sich eine Bewegung registrierte, musste sie feststellen, dass sich jemand in einem violetten Umhang mit Kapuze zwischen sie und ihren Begleiter gedrängt hatte. Dadurch, dass das Mädchen mit der noch immer schillernden Haut aufgrund des Größenunterschiedes, nachdem sie erschrocken zusammengezuckt war, zu der Fremden aufsehen musste, erkannte sie das Gesicht einer Frau unter der Kapuze. Diese stellte sich als Krähe vor und erkundigte sich, ob jemand eine Idee hätte, wie man der Situation entfliehen konnte, doch diese Worte erreichten die immer noch unter Schock stehende Seraphine nicht, da diese inzwischen einfach nicht mehr aufnahmefähig war. Ihre Beine gaben nach und sie sacke, noch immer panisch hechelnd erst auf die Knie und dann auf den Hosenboden, von wo sie die Fremde einfach nur aus weit aufgerissenen Augen anstarrte, aus denen langsam eine einzelne, dicke Träne die Wangen ihres zarten Porzellangesichtes herunter lief.

    OT: Achtung, im RPGBereich herrscht heute erhöhte Lavinengefahr!!!

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • Elyria erkannte schnell, dass ihre Worte gar nicht zu dem Kristallmädchen durchgedrungen waren, jedoch nicht vorrangig wegen des Tumultes, wie sie zuvor befürchtet hatte. Eine andere Person hatte sie zuvor ebenfalls angesprochen, ein junger Mann, dessen Äußeres aussah, als würde es sich bei ihm um einen Adligen handeln, aber war das wirklich möglich? Sie hatte nicht genau verstanden, was der Mann gesagt hatte, weil sie erst während dessen Worten hinzugetreten war, doch der faszinierte Blick, mit dem er die Kristallhaut des zutiefst verängstigten Mädchens betrachtete, und deren Reaktion darauf, ließen die junge Frau die Schlussfolgerung ziehen, dass es sich bei dem Mann um eine Art Forscher handelte - auch sein adliges Äußeres unterstützte das - und das Mädchen mit Menschen seiner Art bereits äußerst schlechte Erfahrungen gemacht hatte, was ihre vorige Annahme, dass das Mädchen ähnliche Erfahrungen durchgemacht haben könnte - oder immer noch machte - wie sie, noch bestärkte.
    Sie war schon drauf und dran, dem jungen Forscher gehörig den Kopf zu waschen, da sackte das Kristallmädchen neben ihr einfach zusammen. Schnell bückte sie sich zu ihm herunter und erkannte erst nun, dass es wirklich völlig am Ende mit den Nerven war.
    Irgendwie hatte sie einen Beschützerinstinkt für dieses zierliche Mädchen entwickelt, aus welchem Grund auch immer, weshalb schlagartig alles andere um sie herum unwichtig wurde. Es herrschte keine akute Gefahr, die wichtiger war als das völlig verzweifelte Mädchen vor ihr, auch wenn ihre Assassineninstinkte ihr etwas anderes weiß machen wollten, also konzentiere sie sich völlig auf sein makelloses Gesicht. Elyria wischte die Träne, die über sein Gesicht ran, weg und nahm seinen Kopf sanft in ihre Hände, dabei fiel ihr auf, wie unglaublich glatt und weich seine Haut war, doch darüber würde sie sich erst später weitere Gedanken machen. Sie sah tief in die strahlenden Augen ihres Gegenübers, in denen sich die Verzweiflung ihres Verstandes widerspiegelte, und zwang sie damit, den Blick zu erwidern.
    "Hör mir zu, es ist alles in Ordnung, du brauchst keine Angst mehr zu haben! Ich werde dich vor allen beschützen, die dir Böses wollen, das schwöre ich!"
    Dann drückte Elyria das Mädchen sanft an ihre Brust und strich über ihre Haare, um sie zu beruhigen.
    "Tief durchatmen, ganz langsam. Alles wird wieder gut."

  • Wenigsten machte Seraphine nicht noch mehr Ärger, denn nach allem hatte Ker noch immer keine Lust auf grosse Aufmerksamkeit. Und so stellte sie sich neben ihn, was ihm mehr gefiel, so hatte er sie wenigstens in seiner Nähe. Dennoch ihrer Entschuldigung hörte er nur halbherzig zu, da es ihn nicht wirklich interessierte. Wobei er sich allerdings auch nicht aus der Sache raushalten konnte, da das Katzenmädchen ihn ansah, und etwas in die Richtung erzählte, das er besser auf seine Begleiterin aufpassen sollte, was er einfach mal Ignorierte, und dabei seufzend die Luft ausstiess, weshalb war es immer so kompliziert? Auch den Blick, mit dem Seraphine vermutlich um Hilfe bat, ignorierte er, sie hatte sich selber in die Lage gebracht, jetzt musste sie auch wieder selbst daraus befreien. Doch viel weiter kam er nicht, das kurze Zeit später vom Platz eine Explosion ertönte, und er hatte schon genug Fälle erlebt in denen das nichts gutes hiess. Und genau das traf auch zu, als er zusehen konnte, wie sich der Turm der Erde näherte, wobei er einfach froh war, nicht in der Schneise zu sein, und schon gar nicht sauber machen zu müssen, denn er wollte sich gar nicht vorstellen, wie viele Menschen darunter begraben werden würden. Während sich diese Gedankengänge in ihm abspielten, hatte er Seraphine gepackt, und hielt sie so fest, das sie durch die strömenden Massen nicht umfallen konnte. Wie erwartet war nach dem Ereignis eine Massenpanik nicht zu vermeiden, und dass das nicht gut enden konnte, war eigentlich schon klar. Doch es wurde noch besser, als plötzlich Blitze durch den Himmel zogen, denn diese bedeuteten, dass irgendwo Magier waren, und die hatten vermutlich nicht gerade viel besseres im Sinne. Weshalb konnte er nicht einfach einmal ohne so etwas in einer Stadt sein?


    Wobei der Tag generell nicht gerade das war, was er sich vorgestellt hatte, denn kurze Zeit später tauchten zwei weiter Männer und eine weitere Frau auf, wobei sich der eine um die Katzenlady kümmerte, und der andere wieder mit Seraphine zu sprechen begann, was ihm nicht wirklich gefiel, er aber auch nicht wirklich etwas machen konnte. Ebenfalls war ihm der panische Ausdruck in den Augen ihrer Begleiterin nicht entgangen, da musste er wohl einen wunden Punkt getroffen haben.
    Immerhin schlug er vor, möglichst schnell zu verschwinden, was seinem Plan sehr gelegen kam, denn er hatte ja nicht vor sich hier zu ergeben, oder einfach so zu sterben. Und vielleicht konnte er den Typen ja noch irgendwann opfern, dann hätte er nicht so ein Problem damit, und einen Trumpf mehr. Doch besser wurde es einfach nicht, denn schon der nächste warf sich selbst vom Dach, und stürmte in die Versammlung, in welcher, zumindest nach Kerr's Geschmack deutlich zu viele Personen waren, die auffallen würden. Was seine Chancen zu fliehen nicht gerade steigerte.


    Noch ein bisschen nerviger wurde die Situation, als dann auch die nächste Person, wobei er sich nicht ganz sicher war, ob es eine Frau war oder nicht, das war nicht ganz klar ersichtlich, sich zwischen ihn und Seraphine stellte. Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Wenigstens hielt er keine lange Rede, und kam schnell zum Punkt, eine Eigenschaft die Kerr eigentlich noch mochte. Wie sich ergab hatte er scheinbar das selbe Ziel, und das war nun mal mit der Truppe doch einfacher. Aber wenn es nach Plan verlaufen würde, dann wäre es nicht sein Leben. Denn in dem Moment knickte seine Begleiterin ein, und setzte sich auf den Boden, was es nicht gerade leichter machte, die Massen halbwegs zurück zu halten. Doch scheinbar hatte ihre Showeinlage den gewünschten Effekt, denn die Person, wandte sich Seraphine zu, und schien sie trösten zu wollen. Aber die Worte, welche gesprochen wurden, waren äusserst interessant, denn unter Umständen hatte seine kleine Begleiterin bereits einen neuen Beschützer angeweint, den er unter Umständen ebenfalls benutzen konnte. Man sollte ja jederzeit wissen, was man am besten mit den Leuten um einem machen konnte, und wo sie den grössten Gewinn oder Nutzen abwarfen.

  • Yay! Das Individuum seines Interesses war wohl nicht nur so schön anzusehen wie Kristallglas, nein, seine Psyche schien wohl ebenso zerbrechlich zu sein! Ach herrjemine, und die Blicke, dis wieder auf ihm lagen, als sei er das Letzte der Welt... nun gut, die meisten Personen schienen es in dem Tumult gar nicht wirklich bemerkt zu haben was er da tat, doch besonders der Blick, mit dem dieser Schwarzhaarige... Moment, das war doch ein Mann, oder? Oder war das eine Frau? Oder ein Hermaphrodit? Nun gut, das war auch egal. Jedenfalls war er solche Situationen bereits gewöhnt. Seine Reise nach Moriseki war ohnehin schon voller faszinierender Dinge und Abenteuern gewesen, seine Fragen hatten schon das eine Mal eine Kneipenschlägerei angezettelt, der er nur dank des niedrigen Intelligenzquotienten der Schläger heil entronnen war, da war dieses nun mehr oder weniger traumatisierte Mädchen auch keine Belastung für ihn. Mit einem Seufzen bedachte Nikolai das Kristallfräulein schließlich mit einem Lächeln, wie es da in Armen dieser Frau - er ging einfach mal von einem weiblichen Individuum aus, da die Männer der heutigen Zeit nicht gerade viel Sensibilität und Nächstenliebe zu zeigen pflegten - lag und getröstet wurde. Wie süß. Als wäre die Weißhaarige ein Haustier. Für einen Moment drifteten seine Gedanken schließlich in nur ihm bekannte Gefilde ab, ehe er sich wieder fasste und an seiner Brille rückte. Was würde Arista nun an seiner Stelle tun? Die Reaktion der jungen Dame ließ Nikolai jedenfalls eines bewusst werden: Mit Sicherheit war er nicht der erste Forscher, der Interesse an ihr gezeigt hatte. Man lebte nun einmal gefährlich, wenn man sich von der breiten Masse abhob. Er selbst konnte nur ein Lied davon singen. "Tut mir leid, Schätzchen, wenn ich einen deiner wunden Punkte getroffen haben sollte. Nächstes Mal warne ich dich eben vor.", entschuldigte er sich anschließend recht grob bei ihr ungeachtet der Person, die sie gerade tröstete. Im Ernst, war das nun ein Mann oder eine Frau? Persönlichkeit und Haare deuteten auf das eine hin, wohingegen Körperbau und Stimme... Ja, er war definitiv verwirrt. Trotzdem sah das Schwarzhaarige nicht gerade wie jemand aus, mit dem man sich anlegen wollte, deshalb ließ er das Fragen der Vernunft halber sein. Stattdessen schielte er zu Lilith. Lustig war ja ihre Reaktion auf das Kristallfräulein gewesen, dieser eindringliche Blick, als würde sie ihm jederzeit wie eine Raubkatze an die Kehle springen... Das hatte er wirklich nicht von der Rothaarigen erwartet. Wie erwartet war die adrette junge Dame wohl auch nur eines ihrer Gesichter. Irritiert kratzte sich der Brillenträger bei seinen Gedanken am Kopf. Es strömten so viele Eindrücke auf einmal auf ihn ein, dass er überhaupt keinen Plan mehr hatte, was er nun tun oder worauf er reagieren sollte. Ja, er musste wohl verschwinden, aber wie? "Ich plädiere ja wie gesagt nun darauf, dass wir irgendwie von hier verschwinden. Lilith?", fragte er seine Begleitung im nächsten Moment, das funkelnde Mädchen hatte er dabei fast schon wieder vergessen, "hast du vielleicht einen Plan, wie wir das bewerkstelligen könnten?" Er wollte nicht länger als nötig hier bleiben, sein Überlebensmechanismus sagte ihm, dass sie hier ganz schnell weg sollten. Besonders, wenn dieses Chaos der Regentschaft Aomizus zu verdanken war. Wurde er hier festgenommen, dann ginge es ihm und vielleicht auch Arista eindeutig an den Kragen.

  • Was ist?
    'Der Turm an der Spitze des Marktplatzes regnet explosionsartig auf eine panische Menschenmenge, man kann die Hand vor den Augen kaum erkennen, geschweige denn ein klares Wort verstehen während wahrscheinlich schon ein gutes dutzend Leichen begraben wurden, und Katarina fragt Was ist?'
    Ruval war von den Worten der Katzenfrau so schockiert, ihm blieb der Sarkasmus im Hals stecken. Der junge Mann schien nicht einmal zu registrieren, dass seine Kumpanin ihm beinahe das Ohr dicht gebrüllt hätte. Inmitten all des Chaos und der Panik und Angst und Schreie und – Himmel, Ruval hatte schon einige seltsame oder gefährliche Situationen miterlebt, aber Katarinas Reaktion warf ihn völlig aus der Bahn ( - und was pfiff da neben seinem Ohr? - ). Andere Menschen wurden panisch und versuchten zu fliehen, Katarina schien das nicht sonderlich zu stören. Und jetzt, wo er die Gruppe hinter ihr etwas näher betrachtete, machte, bis auf einige Ausnahmen, auch diese keinen allzu verstörten Eindruck. Die beiden rothaarigen Männer hinter Katarina könnte man ja als geradezu gelangweilt bezeichnen.
    Ruval kannte diese Art Menschen, denen die Leben anderer Menschen egal waren. Die meinten, in einer selbstsüchtigen Welt würde man nur als ebenso selbstsüchtige Persönlichkeit überleben. Ruval kannte solche Menschen, und es gab Gründe, warum er ihnen aus den Weg ging – solche Leute waren die typisierten Bösewichte in Kindergeschichten. Böse, hartherzige Zauberer, mörderische Rebellen, listige Assassine...
    Ruval unterbrach seine Gedanken abermals, hatte er doch lange genug schwer atmend Löcher in die Luft gestarrt.
    Er packte Katarina ohne darüber nachzudenken an den Schultern und schüttelte sie leicht, was aber eher an seinen zitternden Händen lag. „Das ist los! Wir müssen hier sofort weg! Schnapp' dir deine Geschwister und bloß weg hier!“ Nun gestikulierte er abwechselnd zu der Gruppe und über die Dächer und wenn man meinte, Eile und Panik in Ruvals Gesicht zu erkennen – nun, dann lag man goldrichtig.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy