Ein verheerendes Missverständnis

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  • Hey, Leute!

    Ich präsentiere euch hier meine Geschichte über Alice Academy. Es handelt von der Hauptperson Mikan Sakura, ihrem festen Freund Ruka und ihre besten Freunden Hotaru und Natsume. Die restlichen Charaktere (z.B. Permy, Kokoroyomi und Kizune) sind nicht sonderlich wichtig für die Geschichte.


    Klappentext


    Alles könnte so friedlich sein. An einem schönen Tag machen sich Mikan und ihre besten Freunde Hotaru und Natsume auf, um in Central Town shoppen zu gehen. Zurück auf dem Schulgelände trennt sich Hotaru von ihnen, um eine ihrer Arbeiten fertigzustellen - Mikan bleibt mit Natsume allein zurück. So verbringen die beiden den Rest des Nachmittags entspannt an einem Baum. Doch dann tut Natsume leider etwas, was niemand wirklich wollte. (~Inspiriert doch meine Ex^^)



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    [tab= Hintergrundwissen]



    So, für verirrte und super tolle Leute, die Alice Academy wahrscheinlich nicht kennen und sich trotzdem die Geschichte durchlesen wollen, hier ist das Hintergrundwissen:


    Alice Academy handelt von einer Schule für Minderjährige mit angeborenen, übernatürlichen Fähigkeiten. Diese werden "Alice" genannt, genauso wie die Menschen, die die "Alice" besitzten.
    Der Staat tarnt die Akademie als Schule für hochbegabte Genies, da die jungen Schüler heiß begehrte Kaufobjekte sind. Auch dadurch dürfen die Kinder nur wenig Kontakt zur ihren Eltern aufnehmen. Sie halten den Kontakt durch ein überwachtes Briefsystem.
    Durch Verschiedenes soll aber die Unzufriedenheit der Schüler verhindert werden. Die Grundschüler haben in ihrem Wohnheim eine Roboteraufziehmutter und es werden öfters Feste veranstaltet. Außerdem bekommen die Schüler ein Taschengeld, das sie zum Beispiel in der zentral gelegenen Stadt "Central Town" für besondere Gegenstände ausgeben können. (Vergleichbar mit "Hogsmead" in Harry Potter)



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    Charaktere:

    //Alle Angaben beziehen sich auf das erste Kapitel. Im Laufe der Story könnten sie sich leicht verändern//


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    [tab= Mikan Sakura]


    Name: Mikan Sakura
    Alter: 15 Jahre alt
    Geburtstag: 1. Januar (Steinbock)
    Alice: Selbstschutz & Diebstahl
    Beste Freundin: Hotaru
    Beziehungsstatus: In einer Beziehung mit Ruka


    Aussehen: Mikan hat ein kindliches Gesicht, das von ihren hellbraunem Pony umrahmt wird. Ihre Haare sieht man meistens in zwei Zöpfen geflochten. Sie hat eine grün-braune Augenfarbe.


    Verhalten:
    Mikan ist ein sehr emotionales Mädchen. Sie fühlt sich schnell einsam, kann jedoch genauso schnell wieder aufgemuntert werden. Sie ist nicht die Schlauste und besitzt eine merkwürdige Anziehungskraft auf Jungs.
    Allgemein ist ihr Charakter eher ins Kindliche orientiert.


    [tab= Hotaru Imai]


    Name: Hotaru Imai
    Alter: 15 Jahre alt
    Geburtstag: 25. Oktober (Skorpion)
    Alice: Erfinder
    Beste Freundin: Mikan


    Aussehen: Hotaru hat kurz schwarze Haare und eine lila-blaue Augenfarbe. Ihr Gesicht sieht sehr feminin aus.


    Verhalten:
    Hotaru ist ein stilles Mädchen, das für ihr Alter schon sehr erwachsen wirkt. Emotionen zeigt sie nur in Gegenwart ihrer Kindheitsfreundin, Mikan. In ihrer Freizeit verbringt sie viel Zeit mit Lesen und dem Herumbasteln ihrer Erfindungen in ihrem eigenen Labor.
    Von älteren Männern wird sie sehr gemocht, da sie sehr klug und wunderschön ist.


    [tab= Ruka Nogi]


    Name: Ruka NogiAlter: 15 Jahre alt
    Geburtstag: 16. März (Fische)
    Alice: Tierpheromon
    Bester Freund: Natsume
    Beziehungsstatus: In einer Beziehung mit Mikan


    Aussehen: Ruka hat blonde Haare, die er dank seiner französischen Abstammung geerbt hat. Er trägt einen langen in der Mitte getrennten Pony. Seine silbernen Augen schauen in Gegenwart fremder oft ausdruckslos.


    Verhalten:
    Ruka ist ein eigentlich lieber Junge und wegen seinem Charakter und gutem Aussehen ein Mädchenschwarm. Er vertraut nur Natsume vollständig, da er ihn schon seit seiner Kindheit kennt und sein erster richtiger Freund war. Natsume ist ihm wichtiger als Mikan, in dieser Geschichte.



    [tab= Natsume Hyuuga]


    Name: Natsume Hyuuga
    Alter: 16 Jahre alt
    Geburtstag: 27. November (Schütze)
    Alice: Feuer
    Bester Freund: Ruka


    Aussehen: Natsume hat schwarze, etwas längere Haare und braune Augen, die oft dämonisch rot scheinen. Meistens wirkt er sehr lässig, aber auch emotionslos. Nur wenige haben bisher einen anderen Ausdruck als Wut in seinen Augen gesehen.


    Verhalten:
    Natsume Hyuuga ist ein als "gefährlich" eingestufter Junge und der Einzige seines Jahrgangs, der seine Alice (die Zauberkraft) ohne Probleme verwenden kann. Dadurch haben viele Angst oder mindestens Respekt vor ihm. Der Einzelgänger vertraut nur seinem besten Freund Ruka. Natsume ist auch ein Mädchenschwarm, behandelt seine Fangemeinde allerdings nicht sehr nett (was diese aber nicht stört).


    [tab= Permy]


    Name: Sumire Syoda
    Spitzname: Permy (wegen ihren lockigen Haaren)
    Alter: 16
    Geburtstag: 31. Mai (Zwilling)
    Alice: Fähigkeiten von Katzen und Hunden annehmen
    Beziehungsstatus: verliebt in [..?]


    Aussehen: Permy hat schwarze kurz, schulterlange Haare, die an den Spitzen gekräuselt sind. Ihre Augen sind grün.


    Verhalten: Dieses Mädchen ist sehr stolz und hochnäsig, wegen ihrer reichen Abstammung. Sie schämt sich für ihre Alice, da sie zum Teil das Aussehen von Katz&Hund übernimmt. Sie führt einen Ruka- & Natsumefanclub.


    [tab= Lehrer]


    Name: Jinno
    Alter: 38
    Geburtstag: 24. Dezember
    Alice: Strom
    Beziehungsstatus: Es ist kompliziert.


    Aussehen. Jinno-sensei hat braune ordentliche Haare und ein kantiges Gesicht. Auf seiner Hakennase trägt er eine Brille. Man sieht ihn nur im Anzug, was seine strenge Ausstrahlung hervorhebt. Sein Blick ist kalt und seine Stimme tief.


    Jinno ist ein sehr strenger Lehrer, der vor allem zu Mikan sehr ungerecht ist.
    Man sieht ihn häufig mit einem Frosch auf der Schulter und einem Zeigestock in der Hand, mit dem er seine Elektrizität anwendet.


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  • Hier ist nach dem Startpost auch schon das erste, kurze Kapitel.
    Zuerst habe ich die Story auf fanfiktion.de unter dem gleichen Namen hochgeladen, also nicht wundern.
    Viel Spaß. Liebe Grüße, xSingerSoul
    _________________________________________________________________________________________________________


    Kapitel 1

    Heimliches Vergehen?


    Der Bus hielt und ich stieg zusammen mit Natsume und Hotaru aus. Wir waren zusammen in Central Town, der magischen Einkaufsstadt der Akademie, shoppen gewesen.
    Ich hatte mir auf dem Ausflug neue Gegenstände gekauft. Mit geliehenem Geld kaufte ich mir einen Wecker, der lauthals schrie um mich aufzuwecken. Erst heute Morgen hatte ich verschlafen und hatte dadurch von dem strengsten Lehrer der Akademie, Jinno, eine Strafarbeit bekommen. Beinahe wäre der Ausflug ausgefallen, hätte Hotaru mir nicht geholfen. Seit kurzem hatte Natsume darauf bestanden mit uns nach Central Town zu kommen. Meine Erklärung dafür war, dass er mich jetzt besser kennen lernen wollte, da ich mit seinem besten Freund zusammen war. Dieser Freund war Ruka und er war heute leider verhindert gewesen. Er war von den Tierpflegern der Akademie eingefangen worden, um einen um die zwanzig Meter großen, gelben Piepmatz wieder zurück zu holen. Dieser hatte sich wohl nach Ruka suchend in einen der vier Wälder auf dem Gelände begeben. Man vermutete, dass das junge Küken in den nördlichen Wald, der für seine vielen Gefahren bekannt ist, verschwunden war. Ich hatte ihm versichert, dass es okay wäre dieses Mal nicht mitzukommen, da wir mehrmals in der Woche in die Stadt gingen. Schließlich hatte er noch etwas traurig genickt und war mit viel Elan zwischen den Bäume verschwunden.
    „Mikan, heute war ein schöner Tag“, sagte Hotaru. „Aber leider muss ich nochmal in mein Labor zurück. Ich muss noch ganz dringend was erledigen.“ Sie benutzte eine Fernbedienung und ein von ihr gebautes Entenfahrzeug kam angeflogen. Dieses Fahrzeug bot Platz für höchstens zwei Personen auf dem Rücken einer elektronischen, weißen Ente. An ihrem Kopf waren zwei Griffe befestigt an dem der Fahrer sich festhalten und die Richtung bestimmen konnte. Sie setzte sich allein darauf. „Euch beiden noch viel Spaß!“
    „Aber Hotaruuuuu!“, rief ich quengelnd hinterher, doch meine beste Freundin war schon los gefahren und war bald nicht mehr am Himmel zu sehen. Ich drehte mich nervös zu Natsume herum. Es war immer noch merkwürdig normal mit ihm zu sprechen, weil wir erst seit kurzem Freunde geworden war. „So ist das halt mit den Genies..“, ich lachte angespannt.
    Natsume guckte mich nur so nichtssagend wie immer an. „Kann schon sein.“ Er ging den Feldweg entlang zu einem Baum, lehnte sich dagegen und holte einen Comic heraus, den er auch sofort anfing zu lesen. Ich schaute ihn verwundert an. Er wollte jetzt lesen? Nachdem er zwei Sätze gelesen hatte, schaute er genervt zu mir hoch. „Was ist? Hast du nicht was Besseres zu tun?“ Für ihn war dieses grobe Benehmen mehr als normal.
    Ihm war nun das Lesen zu blöd geworden. Er schlug nun eine wahllos ausgewählte Seite in der Mitte des Buches auf und legte es sich über das Gesicht. Ich guckte mich eine Zeit lang in der Gegend herum. Was sollte ich jetzt tun? Nach kurzem Zögern setzte ich mich einfach neben Natsume an den Baum. Von hier aus konnte man die großen blühenden Kirschbäume sehen. Die Atmosphäre war aus irgendeinem Grund romantisch und saß eine Zeitlang einfach so da, ohne mich zu bewegen. Ein sanfter Wind wehte durch meine Haare und ich vernahm den Duft der Blüten. Ich genoss diese Stille und schloss langsam meine Augen.
    Grade wurde mir Natsumes Nähe wieder bewusst. Ob er wohl eingeschlafen war? Ich vernahm einen süßen Duft und die Wärme, die von Natsume kamen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Brust. „Flach wie ein Brett“, murmelte mein Kumpel. Ich wurde total rot. Sauer öffnete ich meine Augen und wollte ihn schon anschreien, dass er gefälligst seine Hände von mir nehmen sollte, als ich plötzlich weiche, warme Lippen auf meinen spürte.
    Schockiert konnte ich im ersten Moment nichts anderes machen als Natsume still anzustarren. Scharf hätte ich Luft eingezogen, wäre mein Mund nicht grade beansprucht gewesen. Natsume hatte seine Augen geschlossen. Mich berührte dieser Moment tief im Inneren, aber ich konnte nicht direkt erklären wieso. Vielleicht, weil er mich mit so einem Druck oder einer Verzweiflung küsste? Langsam löste Natsume den Kuss und meine erste Reaktion war, dass ich meine Augen zu kniff und verzweifelt so tat, als würde ich schlafen. Ich betete, dass Natsume nicht bemerkte, das ich wach war..
    Ich spürte den Blick des schwarzhaarigen mit den leuchtend roten Augen. Hatte er es gemerkt? Dann erhob er seine Hand und legte sie auf meine Wange. „Idiot, tu nicht so, als würdest du schlafen! Du bist ein richtig schlechter Schauspieler, weißt du das?“ Ertappt öffnete ich langsam meine Augen und bemerkte jetzt erst wie nah mir Natsume war. Er guckte mir tief in die Augen und ich konnte nichts darauf antworten.



    Zurückblickend muss ich leider sagen, dass ich in diesem Moment keinen einzigen Gedanken an Ruka gerichtet hatte, der uns aus den Schatte heraus gequält beobachtete.

  • Hi,

    ich hab deine Story gestern abend noch gelesen und muss sagen, ich find sie gar nicht mal schlecht! Alice Academy kannte ich nicht, aber die Idee hört sich schon ziemlich interessant an. Habs daraufhin auch gleich mal gegoogelt und reingeschaut, aber schnell gemerkt dass mir der Zeichenstil absolut nicht zusagt, auch wenn die Story an sich ganz gut zu sein scheint.

    Ich find deinen Startpost schon ganz gut, besonders das Hintergrundwissen zu Alice Academy ist natürlich sehr hilfreich. Auch die Steckbriefe erleichtern einem ein wenig den Einstieg, besonders weil man erfährt welche Beziehungen die vier zueinander haben und auch welche „Superkraft“ (ich nenn es jetzt mal so) jeder hat.
    Allerdings finde ich die unterschiedliche Farbgebung bei den verschiedenen Namen eher störend als hilfreich. Ich finde die hättest du getrost weglassen können.
    Dann noch ein Wort zum Klappentext: Der liest sich wie eine Art Zusammenfassung des ersten Kapitels und geht meiner Meinung nach nicht tief genug in die Geschichte rein. Diese Frage die du am Ende stellst, ist eine, die sich in spätestens 2-3 Kapiteln beantworten lässt. Es ist prinzipiell nicht schlecht, zu versuchen mit solchen Fragen neugierig auf den Text zu machen. Die Frage die du stellst ist aber wenig geeignet, weil man die Antwort bereits kennt ohne deine Story dafür lesen zu müssen – welcher Junge reagiert schon mit Begeisterung wenn sein Freund ihm die Freundin ausspannt? Von daher würde ich dir raten, dir hier nochmal was neues zu überlegen, eine Frage, die weit in die Geschichte hinein geht und sich nicht in wenigen Kapiteln beantworten lässt. Nur mal so als Anregung. ;)

    Zum 1. Kapitel:
    Positiv ist, dass du die Gefühle und die Reaktion von Mikan ziemlich gut beschreibst. Auch der kurze Moment unter den Bäumen war schön beschrieben. Allerdings fehlt es dir an anderen Stellen an Beschreibung. Dieses „Entenfahrzeug“ wäre mal ganz interessant gewesen, denn als Nicht-Alice-Academy-Leser hat man keine Ahnung was das ist und kann es sich überhaupt nicht vorstellen. Auch die Freunde von Mikan solltest du ein wenig genauer beschreiben – auch ein Steckbrief im Startpost ersetzt dies nicht.
    Lob für den Cliffhanger am Ende, man weiß nicht wie Mikan nun weiter reagieren wird und auch dass Ruka sie beobachtet hat, weiß nur der Leser. Eine blöde Situation für ihn, wie wird er wohl damit umgehen? – Diese Frage ist mehr als ausreichend um die Spannung am Kapitelende zu halten, aber für einen Klappentext reicht sie wie gesagt nicht aus.
    Mit Rechtschreibung und Grammatik hast du ja keine Probleme.

    Ich hoffe mein Kommentar hat dir weiter geholfen. ;)

    Lg
    ~Espeon

  • Kapitel 2

    Vertrauensbruch


    Ich starrte meinem Gegenüber in die Augen. Die rosa Blüten der Kirschbäume wirkten für mich jetzt nicht mehr entspannend. „Natsume, warum hast du mich grade geküsst?“, fragte ich aufgewühlt. Meine Wangen brannten immer noch heiß und mein Puls raste in meiner Brust.
    Seine Antwort würde ich wohl nicht mehr hören, denn wie in Zeitlupe doch dann auch wieder rasend schnell hörten wir schnelle Schritte näher kommen. Mit jedem regelmäßigen dumpfen Geräusch bekam ich einen immer größeren Schreck, während ich mich langsam umdrehte und mir die schlimmsten Gedanken in den Kopf stiegen.
    Diese wurden Realität. Plötzlich stand Ruka vor uns. Er schaute mich düster an und ich schaute ihm geschockt zurück in die Augen. Oh, nein. Mein Hals wurde trocken, ich bekam kein Wort heraus. Er fragte aufgebracht: „Was läuft zwischen euch?!“ Ich öffnete den Mund in dem Wissen, das ich nichts hätte sagen können, aber das brauchte ich in dem Moment auch gar nicht. Er hätte mich sowieso unterbrochen. „Warum tust du mir das an?! Da lasse ich euch einen Tag mal alleine und schon das! Wie lange läuft das schon zwischen euch?“
    Ich fand meine Stimme. „Nein, Ruka, du verstehst das ganz falsch-“, rief ich, aber konnte meinen Satz nicht beenden.
    „Was soll ich da falsch verstehen!? Ihr habt euch geküsst! Ich hätte den Anderen glaube sollen, die mich warnten, man könne dir nicht vertrauen, aber nein, ich habe dir vertraut! Ich dachte, ich bedeute dir mehr..“ Er hielt kurz inne und schaute auf dem Boden. Dann erhob er sein Gesicht wieder und nun zierte es ein sarkastisches und kaltes Lächeln. „Jetzt habe ich ja aber zum Glück gemerkt, wie wichtig ich dir bin.“
    Er wandte sich von uns ab. Ohne wirklich nachzudenken, griff ich nach seinem Handgelenk. Ein Fehler. „Ruka, du hast das falsch verstanden. So war das alles nicht! Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist, aber bitte glaube mir, ich wollte das nicht.“ Ich war jetzt einfach nur noch verzweifelt. Warum hatte mich Natsume geküsst?! Hatte er Ruka gesehen und das mit Absicht getan!? Wollte er uns auseinander bringen?
    Rukas kaltes Lächeln war verblasst, aber sein Blick war unverändert düster. Er schaute angeekelt auf meine Hand und schlug sie weg. „Fass mich nicht an! Warum sollte ich dir jemals wieder glauben?! Ich habe ja grade gesehen, was mir das bringt.“
    Vor Verzweiflung traten mir Tränen in die Augen. Warum wollte er bloß nicht zu hören?!
    Natsume, der die ganze Zeit einfach nur da gesessen hatte -ich hatte nicht auf ihn geachtet- stand nun auf. „Ich lasse euch lieber mal alleine“, sagte er so tonlos, wie immer.
    „Nein! Du bleibst hier! Das ist alles deine Schuld“, schrie ich Natsume hysterisch an. Er ging einfach ruhig weiter. Warum?, war das einzige Wort, das sich in meinem Kopf formte. Ich dachte nur dieses einzige Wort, die ganze Zeit, immer wieder. Langsam wandte sich mein Kopf langsam wieder von Natsume ab zu Ruka. Es war schmerzhaft sein durch Hass verzehrtes Gesicht zu sehen.
    „Mikan!“, schrie Ruka zurück. „Natsume hat an nichts schuld! Er ist mein bester Freund, seit Jahren, er würde mich nie so verletzten! Lauf doch nicht vor deiner Verantwortung weg!“ Natsume war nun verschwunden. Mittlerweile wurde mir total übel. Nur mit letzter Kraft hielt ich meine Tränen zurück.
    „Ruka, bitte, ich wollte das doch nicht“ Letztendlich rollte mir dann doch ein Tropfen über die Wangen.
    Überrascht zögert er kurz mit seiner Antwort. „Heulen bringt jetzt auch nichts“, sagte er ruhig und kalt, schonungslos. Er wandte seinen Blick ab. „Du bist wohl ganz schön verzweifelt. Hoffst, dass ich durch deine Tränen schwach werde? Okay, wie du willst, ich mach nicht Schluss. Aber du musst deine Schuld begleichen“
    Mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Was meinte er?
    Er ging ein paar Schritte von mir weg. „Du wirst alles tun was ich dir sage, verstanden?“ Langsam ging er nun in die gleiche Richtung wie Natsume zuvor. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass er hämisch lächelte. Ein kalter, Schlimmes ahnender Schauer lief mir über den Rücken. Ich ging ihm jetzt langsam nach. Ich musste leider in die gleiche Richtung.
    Ich schaute zu dem düsteren Wald. Plötzlich setzte sich mein Blick auf einen einzigen Punkt in einem Baum fest. Meine Nackenhaare stellten sich auf.
    Auf einem dicken Ast saß ein Junge mit schwarzen Haaren und funkelnd roten Augen. Er schaute zu uns herüber und auf seinem Gesicht lag ein schadenfrohes Lächeln. Mit den Armen stützte er sich auf dem Ast ab, seine angewinkelten Beine daneben. Der Rücken war eingekrümmt. Natsume saß dort wie ein Teufel.


    Stille kehrte in mich ein. Wie hatte ich mich bloß so in ihm irren können?

  • So nach fast einem Monat ein neues Chapi (: Das man auch als Extra sehen kann, da die Inhalte erklärt werden und man herausfindet, was Mikan so denkt. Hoffe euch gefällt es trotzdem!



    Kapitel 3

    Erster Trost~


    Nach dem Vorfall war Ruka ohne ein weiteres Wort verschwunden. Deswegen wollte ich den Rest des Tages allein auf meinem Zimmer verbringen. Ich hatte über die Situation nachgedacht, aber schlussendlich hatte ich kein Verständnis dafür, was passiert war. Ruka hatte mir nicht geglaubt.
    Und deswegen vertraute er mir nicht mehr. Hatte er mir überhaupt jemals getraut, wenn jetzt nicht? Liebte er mich überhaupt? Dieser Gedanke hinterließ in mir eine große innere Leere. Ich starrte still in die Luft und dacht eine Zeit lang gar nichts. Nur das Ticken meiner Uhr durchbrach die Stille, während ich auf meinem Bett saß, meine Arme fest um meinen Körper geschlungen.
    Auch Natsume hatte mich betrogen. Hatte er die Freundschaft einfach nur dafür ausgenutzt, um mich von Ruka zu trennen? Aber wenn ja, dann hatte er es sicherlich geschafft. Warum hatte Ruka nicht die Wahrheit sehen können? Natsume hatte mich geküsst, verdammt!
    Warum hatte ich ihn nicht sofort weggestoßen? Warum war ich so unfassbar dumm!?! Ich hatte es zugelassen. Vielleicht hatte Ruka ja Recht und es war wirklich nur meine Schuld. Verzweifelt schlug ich meine Hände vors Gesicht. Nein, ich wollte jetzt nicht weinen! Aber es half nichts. Nach und nach flossen immer mehr Tropfen über meine Wange auf meine Kleidung und hinterließen dunkle Abdrücke. Ein Schluchzen stahl sich aus meiner Kehle. Ich hasste mich dafür.
    Ich bin die schlechte Person. Alles war meine Schuld. Ich ließ mich nach hinten fallen und atmete einmal tief durch.
    Jedenfalls war Natsumes und Rukas Freundschaft nicht zerbrochen. Ich lächelte in die Luft. Meine Augen guckten leer an die Decke. Ich spürte noch die Kühle, die meine Tränen auf meiner Wange hinterlassen hatten.
    Heute würde ich nichts essen gehen.
    Ich schloss meine Augen und drehte mich zur Seite. Es wurde alles Schwarz. In meinem Traum durchlebte ich nochmal alle Ereignisse, alle Gespräche von heute. Erst der schöne Vormittag, der den Nachmittag um so schlimmer machte. Natsume hatte mich nur belogen, die Freundschaft ausgenutzt. Ob so etwas auch andere tun?
    In meinem Traum hörte ich ein lautes Dröhnen. Ich drehte mich wild herum, um zu sehen woher das Geräusch kam nicht, aber es wurde immer lauter. Im nächsten Moment war ich hellwach, jedoch verwirrt. Wo war ich? Im nächsten Moment sah ich die dunkelroten Wände mit den schwarzen Blumenranken, die sich gradezu magisch zu der Wand ergänzten. Ich war mir sicher, dass ein Alice diese Wände bemalt hatte. Der Boden hatte einen dunklen Holzton. Trotz der dunklen Farben, sah das Zimmer überraschenderweise noch hell und freundlich aus. Wieder ertönte das Pochen an der Tür. „Mikan, bist du da?“, fragte Hotaru, meine beste Freundin.
    Eigentlich wollte ich grade niemanden sehen. Es tat gerade alles so weh. Ich schluckte Trauer und Angst herunter und setzte mich langsam auf. Bevor ich die Tür öffnete, schaute ich noch in den Spiegel an meiner roten Wand, um zu sehen, ob ich sehr verheult aussah. Zu meiner Überraschung hatte ich überhaupt keine geröteten oder angeschwollenen Augen mehr.
    Die Tür öffnete sich quietschend.
    „Was ist denn Hotaru?“, fragte ich ruhig.
    Sie guckte lange mein Gesicht an. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf. Was hatte sie gehört?
    Im nächsten Moment nahm sie mich überraschend in den Arm „Ist alles okay bei dir?“ Tränen rannten ein weiteres Mal über meine Wangen und ich weinte laut. Dieses Mal versuchte ich nicht mal sie zurückzuhalten. Ich bin so eine verdammte Heulsuse!
    „Hotaruu! Es war so schlimm! E-es war doch nicht meine Absicht!“, schluchzte ich. Wir standen noch auf dem Flur und Hotaru schlug vor lieber rein zu gehen, da uns die anderen Schüler fragend anstarrten.
    „Mikan, sag mir was passiert ist. Ich habe bisher nur Gerüchte gehört“, flüsterte sie sanft und streichelte mir leicht über den Kopf. Ich klammerte mich immer noch um sie.
    „Ich saß mit Natsume an dem üblichen Baum, nachdem du gegangen warst, und es war alles ganz ruhig. Er hat so getan als würde er schlafen und ich hab mich dann auch entspannt zurück gelehnt, aber dann h-hat er meine Brust wieder angefasst und mich geküsst und ich war so überrascht. Ich-Ich habe nicht reagiert“ Ich hielt kurz inne um Luft zu holen. „In dem Zeitpunkt habe ich nicht an Ruka gedacht und dann stand er da auf einmal und hat geschrien und nur mir die Schuld gegeben!“
    „Ich verstehe. Und jetzt? Wie seit ihr drei auseinandergegangen?“
    „Ruka und ich sind noch zusammen und ich liebe ihn auch noch, aber er ist so kalt zu mir und ich glaube er hasst mich jetzt. Natsume hat das bestimmt alles mit Absicht gemacht. Er hat so hinterhältig gegrinst, als Ruka sauer war. Wir sind auf jeden Fall nicht mehr befreundet!“
    „Ach, Mikan, das wird schon wieder. Erklär es einfach Ruka nochmal in einer ruhigen Minute und wenn er dich wirklich liebt, wird er es verstehen und dir glauben. Und Natsume.. Er war von Anfang an nicht sehr nett zu dir. Manche ändern sich einfach nicht. Mach dir nichts draus. Ich habe ihm auch geglaubt.“ Der letzte Satz war gelogen!
    Vielleicht war es so ja auch besser gewesen. Wenn ich nicht ihr, sondern dem Guten in Natsume geglaubt hätte, würde ich es jetzt sicher bereuen.
    „Hotaru, ich danke dir, dass du jetzt bei mir bist. Du bist wirklich die Beste.“ Ich lächelte. „Danke“

    Sie blieb noch bis zur Sperrstunde bei mir und wir redeten die ganze Nacht über nichts und die Welt. Es wurde noch eine schöne Nacht mit meiner besten Freundin.

  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    Hallo, xSingerSoul!
    Da deine Geschichte noch nicht viele Kommentare hat und momentan in der allgemeinen Feedbackkette steht, möchte ich mal versuchen, dir mit ein paar Anregungen zu helfen :)
    Dazu teile ich dir zuerst ein paar allgemeine, zusammenfassende Gedanken zum Startpost und Kapitel 1-2 mit und nehme mich dann "Erster Trost~" genauer an. Viel Vergnügen!
    [tab=Allgemein]
    Startpost
    Dein Startpost ist prinzipiell sehr schön und wenn er dir als Autor so gefällt, gibt es da prinzipiell auch nichts dran auszusetzen: Er ist gut strukturiert, der Klappentext vermittelt einen guten ersten Eindruck der Geschichte, ist hübsch und nicht zu überschwänglich bebildert und das Hintergrundwissen bildet eine tolle Ergänzung zur Geschichte.
    Was mein Stichwort für eine Anmerkung ist: Ergänzung. Das, was im Startpost steht, sollte nicht mehr sein als das – nützliches, interessantes Zusatzwissen, illustrierend, aber nicht essentiell für's Verständnis wichtig. Soll heißen: Man sollte die Geschichte auch verstehen, ohne den Startpost gelesen zu machen, alles Wichtige sollte in den Kapiteln selbst stehen. Gerade die Akademie und diese ganze Struktur der besonderen Fähigkeiten sollte in den ersten drei Kapiteln zumindest angeschnitten werden, damit der Leser für die Welt, in die er sich begibt, ein Gefühl bekommt. Ich meine damit natürlich nicht, dass es einen Prolog geben sollte, der komplett alles analysiert – wann und wieviel du an Informationen preis gibst, entscheidest du als Autor. Achte nur darauf, dass der Startpost nicht zur Grundlage für's Leseverständnis wird und man der Geschichte (und den Charakteren/ihrer Beziehung untereinander) auch so folgen kann.


    Beschreibungen
    Man merkt, dass Gefühle und die Beziehungsgeschichten zwischen den Charakteren dein Schwerpunkt sind. Dort verwendest du die größte Energie drauf, was sich vor allem darin äußert, dass man absolut mitfühlen kann und beispielsweise beim Aufeinandertreffen von Mikan und Ruka nach dem „Betrug“ regelrechte Stiche fühlt. Darin liegt ganz klar eine deiner Stärken!
    Dafür muss ich leider sagen, dass mir die Darstellungen anderer Dinge – insbesondere der Äußerlichkeiten – zu kurz kommen. Gerade die Umgebung, das direkte Handlungsumfeld, bleibt leider oft verschwommen. Dabei kann man auch das dazu benutzen, die Stimmung wiederzugeben: Spürt Mikan im Moment der Ruhe beispielsweise die Rillen der Baumrinde deutlicher? Riecht sie den Freund ihres Freundes vielleicht, als er ihr näher kommt? Wie „schmeckt“ der Kuss?
    Grundsätzlich gibt es bei Beschreibungen (egal, ob es ums Äußere Erscheinungsbild eines Ortes oder einer Person geht oder du Sinneseindrücke zur Verbildlichung einer Situation nutzen willst) einen 'Schlüssel', der sehr hilfreich sein kann: Deine eigenen Sinne. Frag dich, was die Charaktere in einer Situation sehen/riechen/schmecken/hören/fühlen oder vielleicht anderweitig wahrnehmen könnten. Und überlege dann, was von diesen Eindrücken du dem Leser vermitteln kannst/solltest, um die Situation für ihn möglichst plastisch, greifbar zu machen und was die Handlung vielleicht sogar unterstützt (in einem Moment des Schocks z.B. Totenstille oder gerade ein scharfer Windhauch, der das zarte Geäst zum Zittern bringt).
    Abgesehen davon helfen solche Detailerweiterungen auch beim „Ausfüllen“ der Geschichte. Der Anfang des ersten Kapitels – später im Text ändert sich das – wirkt die Handlung unbeabsichtigt abgehackt und sehr schnell aufeinanderfolgend. Lass ihr Zeit, sich zu entfalten, und nutze schnelle Abfolgen von Aktionen vor allem dann, wenn das Ganze wirklich dynamisch ist und „schlag-auf-Schlag“ geht :)


    Das 'magische Element'
    Den Informationen aus dem Startpost nach zu urteilen, enthält die Welt von "Alice Academy" ein nicht geringes Maß an Magie bzw. magieähnlichen Elementen. Bzw. ist das Setting an sich mit dieser Schule für Kinder mit besonderen Fähigkeiten stark mystisch aufgeladen - leider bemerkt man davon in den Kapiteln noch nichts. Du konzentrierst dich auf die Gefühlswelt und die Beziehungskrisen der Charaktere, was dein gutes Recht ist und natürlich eine Möglichkeit, deine Geschichte anzugehen: Nicht jedes zweite Wort muss (und sollte) Zauberei sein. Aber du solltest trotzdem nicht die Elemente vergessen, die deine Welt ausmachen. Du könntest z.B. gelegentliches Einsetzen der Fähigkeiten einstreuen oder die Charaktere über Unterrichtsinhalte plaudern lassen o.Ä. - damit trägst du ganz nebenbei den Eigenheiten dieser Serie Rechnung und kannst trotzdem deine eigenen Schwerpunkte (Beziehungen, Gefühlswelt) verfolgen.
    Kleine Notiz am Rande: Ich weiß ja nicht, wie du deine Story weiter geplant hast und natürlich lässt sich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht viel dazu sagen. Aber es gibt so einige Elemente aus dem Startpost (z.B. das nicht-Sehen-dürfen der Eltern), die ziemlich spannend klingen und sicherlich noch zu einigen interessanten Storyentwicklungen taugen können!


    Titel
    Ich finde, dass du deine Kapitelüberschriften gut gewählt hast. „Heimliches Vergehen“ kann doppeldeutig gesehen werden (Vergehen von Mikan oder Natsume oder Vergehen allgemein aus der Sicht Rukas), und das „heimlich“ wirkt angesichts der scheinbaren Planung Natsumes und Rukas raschem Auftauchen fast ironisch.
    „Vertrauensbruch“ ist ebenfalls mehrdeutig (s.o.) und regt somit zum Nachdenken an. Weiter so!


    Planung
    Du deutest an, dass dieser Kuss und das Entdeckt-Werden möglicherweise geplant waren, wenn die Motive Natsumes auch noch im Dunkeln liegen. Das zeugt von einem interessanten Plotting – es ist nicht unwichtig, eine nicht-lineare Handlung aufzubauen (sprich: nicht Ereignis auf Ereignis folgen zu lassen, sondern alles ein wenig ineinander zu verweben, wenn es passt), sehr schön!


    Einzeiler
    Bisher hast du am Ende jedes Kapitels einen Satz bzw. eine Zeile hervorgehoben, indem du sie mit einer Leerzeile vom Rest des Textes getrennt hast. Normalerweise sollte man diese Lücken nur sehr sparsam einsetzen (bei Orts-/Perspektivenwechseln z.B.). In diesem Fall finde ich die Verwendung aber hochinteressant, weil sich ein Muster erkennen lässt (→ es scheint am Ende jedes Kapitels so zu sein). Das lässt darauf schließen, dass du diesen Aussagen eine besondere Bedeutung (vll als Fazit des vorigen?) beikommen lassen möchtest. Du beschäftigst dich wirklich intensiv mit der Gestaltung deiner Geschichte, wie es aussieht!
    [tab=Erster Trost]
    [subtab=Anmerkungen]
    Innerer Konflikt
    Mikans innerer Kampf wird in diesem Kapitel sehr schön greifbar gemacht - ich sagte ja eingangs schon, das Gefühlswelten eine deiner absoluten Stärken sind! Man kann hier regelrecht spüren, wie sie an sich selbst zweifelt und hin- und hergerissen zwischen Schuldgefühl (/eigener Schuld), Schmerz und Abneigung (/Schuld Natsumes) ist. Sehr schön!


    "Jedenfalls war ihre Freundschaft nicht zerbrochen."
    Dem vorigen Text nach müsste sich das auf Mikan und Ruka beziehen. Allerdings geht die Beziehung der beiden ja über Freundschaft hinaus, in sofern finde ich den Ausdruck hier leider nicht so passend :/


    Traumwelten
    Im Grunde ist das Einflechten von Träumen in die Handlung immer eine feine Sache und ermöglicht eine andere Betrachtungsweise oder entzerrt die Spannung zumindest etwas. Hier gibt es aber ein klitzekleines Problem: Mikan wacht nicht wirklich auf. Es wird beschrieben, dass sie einschläft ("Ich schloss meine Augen und es wurde alles Schwarz. In meinem Traum [...]"), also eidneutig nicht bewusst reflektiert/tagträumt, aber es fehlt das tatsächliche Zurückkommen aus den Traumgedanken.
    "Es klopfte an der Tür. „Mikan, bist du da?“, fragte Hotaru, meine beste Freundin.
    Eigentlich wollte ich grade niemanden sehen.
    "
    Da sie sofort, ohne Überleitung, wieder voll da ist, wirkt das eher, als hätte sie durchgängig nachgedacht und wäre nicht eingeschlafen. Hier herrscht leider eine kleine Diskrepanz, die ein Fragezeichen hinterlässt. Du hättest z.B. die typische Trägheit (auch gedanklich) nach dem Aufwachen erwähnen können, evtl. das ganz langsame Zurückgeholtwerden durch das Klopfen an der Tür o.Ä.


    "Bevor ich die Tür öffnete, schaute ich noch in den Spiegel an meiner roten Wand, um zu sehen, ob ich sehr verheult aussah. Zu meiner Überraschung hatte ich überhaupt keine geröteten oder angeschwollenen Augen mehr."
    Auch hier habe ich eine Anmerkung/etwas zu mäkeln ;)
    Du schreibst, dass Mikan sich Sorgen macht, man könnte sehen, dass sie geweint hat. Im Text zuvor hat sie das aber nicht getan - die Tränen fehlen (oder eine Andeutung, dass sie nur denkt, sie hätte vielleicht ein paar Tränen vergossen oder sie habe sie in sich aufsteigen gespürt). Du hättest also entweder nebenbei erwähnen müssen, dass sie den Tränen nahe ist das Ganze etwas anders formulieren müssen - die Handlung davor gibt nur reines Nachdenken her.


    [...] aber dann h-hat er meine Brust wieder angefasst [...]
    Hmmmmmmm, interessant - ist das "wieder" beabsichtigt? Wenn nicht, solltest du es lieber rausnehmen, da ansonsten der Eindruck entsteht, dass das nicht das erste Mal der unsichtsittlichen Berührung seitens Natsume gewesen ist. Soll dieses Wort genau das andeuten, ist das hochinteressant - denn der Leser hat bis jetzt angenommen, dass das der erste Vorfall dieser Art gewesen ist. Da ist man gespannt, was im Vorfeld noch alles passiert ist und was das zu bedeuten hat!
    [subtab=Fehlerteufel]
    Verbesserungen
    Fehlerchen
    Anmerkungen

    Zitat

    Deswegen wollte ich den Rest des Tages alleine auf meinem Zimmer verbringen.


    Zitat

    Hatte er mir überhaupt jemals getraut, wenn jetzt nicht? Liebte er mich überhaupt?. Dieser Gedanke hinterließ in mir eine große innere Leere.


    [Hier müsstest du dich entscheiden, ob du den Punkt weglässt - zwei Satzschlusszeichen ist i.d.R. eines zu viel - oder mit Hilfe von Anführungszeichen und Kommata die Bindung in den Satz hinein deutlich machst.]


    Zitat

    Ich ließ mich nach hinten fallen und atmete einmal tief durch.


    Zitat

    In meinem Traum durchliefen mich nochmal alle Ereignisse, alle Gespräche von heute.


    ["Durchlief ich", "gingen mir durch den Kopf", "durchlebte ich" o.Ä.]


    Zitat

    Ob so etwas noch andere tun würden?


    Zitat

    Es tat gerade alles so weh.


    Zitat

    Tränen rannen über die Wangen und ich weinte laut.


    ["mir über die Wangen" oder "über meine Wangen" :)]


    Zitat

    Ich habe ihm auch geglaubt.“Der letzte Satz war gelogen!


    [Zwischen den markierten Zeichen fehlt eine Lücke.]


    Zitat

    Sie blieb noch bis zur Sperrstunde bei mir und wir redeten die ganze nachts Nacht um über nichts und die Welt.


    [Eine Kleinigkeit, aber "über Gott und die Welt" wäre eine geläufigere Formulierung.]


    [tab=Schlusswort]
    Viel ist in der Geschichte noch nicht passiert (was man bei 3 Kapiteln aber auch nicht erwarten kann); nichts desto trotz beweist du eine hohe Begabung für das Vermitteln von Gefühlen, innerem Zwiespalt und allem, was dazugehört. Gefühle sind eine wesentliche Verknüpfungsmöglichkeit für Erinnerungen im Gehirn (/Randomfact), aber nicht nur das: Eine Geschichte, die innerlich bewegt (egal, ob 'positiv' oder 'negativ'), fesselt den Leser potentiell auch. Etwas, das einen berührt, weckt grundsätzlich mehr Interesse als etwas, das einen kalt lässt. Ein paar Verbesserungsmöglichkeiten gibt es, aber ich bin sicher, dass deine Geschichte mit der Zeit immer mehr Leser an sich reißen wird :)


    Ich hoffe, mein Kommi hat dir geholfen, und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit "Ein verheerendes Missverständnis"!


    Liebe Grüße,


    Sheo
    [/tabmenu]

  • Hier melde ich mich mal wieder (: Natürlich habe ich auch ein neues Kapitel mitgebracht~ Ganz herzliches Dankeschön an Sheogorath, für den umfangreichen Kommentar! War wirklich sehr hilfreich C:
    Viel Spaß :3.


    Kapitel 4

    Kleine Rache gefällig?


    Am nächsten Tag wachte ich von einem schlimmen Albtraum auf, der den ganzen Tag nochmal rekapituliert hatte. Trotzdem wusste ich noch keine Lösung dafür, wie ich mich Ruka und Natsume gegenüber verhalten sollte. Ich hatte mich während der Nacht so sehr im Schlaf rumgewälzt, dass ich vom Bett gefallen war. Mit Beule auf dem Kopf, hatte ich versucht mit schönen Gedanken wieder einzuschlafen und hatte an meine beste Freundin gedacht, die mich in der Nacht noch besucht hatte. Doch dadurch musste ich auch gleichzeitig wieder an Ruka denken. Es brachte nichts.
    Ich ging runter zum Essen. Doch auf den Hinweg sah ich gleich Ruka und Natsume lässig auf dem Flur gehen. Sie unterhielten sich über irgendetwas Aufregendes und ich war mir sicher, dass es um gestern ging. Ruka hatte ein vor Zorn verzerrtes Gesicht und Natsume guckte, wie immer, emotionslos. Ich hielt die Luft an und ging langsamer. Hoffentlich würden sie mich nicht sehen. Leise folgte ich den besten Freunden die vier Treppen runten und dachte schon ich hätte es geschafft, sie hätten mich nicht gesehen, aber falsch gedacht. Als sie beide um die Ecke gingen, verhielt ich mich ,in Sicherheit gedacht, unvorsichtig und stolperte über die letzte Stufe und viel mit dem Po vorraus auf den kalten Boden. Durch einen lauten Aufschrei "AI!", bemerkte sie mich und drehten sich zur mir um. Rukas Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. "Woher kommst du denn? Warst du etwa schon den ganzen Weg hinter uns?" Er lachte. Ich schaute beschämt zur Seite und hoffte sie würden weitergehen, während ich noch auf den Fliesen saß. "Und verdeck dich mal. Niemand will deine Unterwäsche sehen." Er machte noch eine abwertende Handbewegung und die beiden gingen in den Speisesaal, ohne noch einmal zurück zu gucken. Hektisch verdeckte ich mit meinem Rock mein gepunktetes Höschen.
    War es überhaupt noch sinnvoll eine Beziehung mit Ruka zu führen? Ich seufzte und stand auf. Etwas kitzelte auf meiner Wange und als ich mit meiner Hand über diese fuhr, bemerkte ich Tränen. Ich war so schwach.
    Als ich endlich ohne weiteres aufgehalten werden endlich die Mensa betreten konnte, sah ich grade noch Ruka und Natsume, die am Ende des Tisches Platz nahmen, an dem meine weiteren Freunde saßen. Der freie Platz neben Hotaru war aber weit von ihrnen entfernt. Bei den beiden saß die Anführerin des Ruka- & Natsume-Fanclubs, Permy. Sie hatte schwarze schulterlange Haare, die am Ende eingedreht waren. Sofort schmiss sie sich an die Jungs heran, obwohl sie wusste das Ruka eine Freundin hatte. Wut stieg in mir auf, als ich sah, dass Ruka auch noch darauf einging. Machte er das mit Absicht, weil er wusste, dass ich ihn sah? Ich ignorierte die drei, und auch die Tatsache, dass Ruka normalerweise immer bei mir saß. Und wieder fragte ich mich: "Hatte es überhaupt noch Zweck mit Ruka zusammen zu sein? Würde ich nicht glücklicher ohne ihn sein? Liebte ich ihn überhaupt? ... Vielleicht übertreibe ich grade aber auch nur."
    „Wo warst du so lange?“, fragte Hotaru. Sie hatten schon mit dem Essen angefangen und saß am Tisch mit Kokoroyomi, einem Gedankenleser mit dem Spitznamen Kokoro (jap = Herz), und Kizune, der die Eigenschaften eines Fuchses besaß und auch so ähnlich aussah. Außerdem saß der feminine Klassensprecher Yu Tobita bei uns, der ein richtig guter von mir Freund war, eine Brille trug und kurz hellbraune Haare hatte.
    Nachdem ich mein Essen, das für mich heute aus Reis und einer braunen Fleischsoße bestand, geholt und aufgegessen hatte, stand ich auf, um das Geschirr wegzustellen. Gedankenverloren bemerkte ich nicht, dass Ruka nun neben mir stand. Als ich ihn bemerkte, gefroren meine Glieder vor Schock. Ein Glück, dass ich nicht das Tablett fallen ließ.
    Ich konnte mich nicht mehr bewegen. „Na, Schatz.“ Er lächelte lieb, so wie ich es von ihm kannte und mein Herz schlug wieder schneller. "War alles wieder gut?? Es ist so süß, wenn er mich so anlächelt. Vielleicht sollte ich ihn doch noch nicht aufgeben.", dachte ich sehnsüchtig und zog langsam meine Mundwinkel nach oben.
    „Mikan, du wolltest ja noch deine Schulden begleichen, wegen dem Vorfall, als du mich betrogen hast. Weißt du noch?“, zerschmetterte er meine schönen Gedanken und lachte unecht, man merkte noch heraus wie aufgebracht er war. Ich setzte zu einer Antwort an, aber Ruka schien keine zu erwarten. Er schaute in seine Tasche, die ich gerade zum ersten Mal bemerkte, und holte sein Hausaufgabenheft heraus, dabei fielen ihm seine blonden Haare ins Gesicht. „Wir hatten Hausaufgaben in Mathe auf und ich habe meine Hausaufgaben nicht dabei! Jinno wird bestimmt wieder rasend vor Wut sein, wenn schon wieder jemand seine vergisst. Bekomme ich deine?“ Er setzte ein scheinheiliges Lächeln auf und legte den Kopf schief.
    Mein Gesicht wurde rot und brannte vor Wut. "Damit ich wieder den ganzen Ärger bekommme?!", rief ich aufgebracht und dachte daran, dass ich Jinnos Hassschülerin war. Er streckte seine Hand fordernd aus. Ich schlug sie weg und sagte mit wütendem Unterton: "Du hast sie doch nicht mehr alle". Ich ging zu meinem Tisch zurück und holte aufgebracht meinen Ranzen "Tschüss!", schnauzte ich noch meine Freunde an und ging aus der Mensa. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Immer noch sauer drehte ich mich um und entdeckte Ruka, der auf mich zu ging.
    "Du hast noch was vergessen." Ganz abrupt küsste mich Ruka auf den Mund. Es war kein liebevoller Kuss, er drückte einfach seine Lippen auf meine und in dem Moment wurde mir vieles klar. Er war nicht mehr in mich. Diese Beziehung bestand nur noch aus seiner persönlichen Rache, mehr war das für ihn nicht. Seine Augen blieben während des Kuss offen und schauten mich abwartend an. Schließlich schloss ich meine Augen, gab ein letztes Mal nach. Das war der Horror. Ich hörte ein Geräusch, dem ich nicht mehr viel Beachtung schenkte, da Ruka nun seine Arme um mich gelegt hatte. Ich fühlte noch seine Nähe, seine Wärme, seinen Geruch, aber dann war es vorbei. Wie ein kalter Sprung ins Wasser.
    Ich blieb steif gefroren auf der Stelle stehen, als er seine Lippen von meinen löste. Das war unser erster Kuss gewesen.
    Er ging ein paar Schritte rückwärts und wedelte mit einem Heft in seiner Hand mir zu. Bevor er sich umdrehte, bemerkte ich noch seine durch den Kuss geröteten Lippen. Mir wurde bewusste, dass er mich geküsste hatte, um doch noch an meine Hausaufgaben zu kommen. Warum?, dachte ich nachdrücklich in meinem Kopf. Warum war ich noch in ihn verliebt?