Europas Ruf nach dem „starken Mann“

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  • Zu aller erst Hallo.
    Ich musste neulich (schon Monate her…..) für eine Hausaufgabe recherchieren und da bin ich auf ein interessantes Thema gestoßen. Und zwar Europas Ruf nach dem „starken Mann“, also quasi einen Führer.
    Nach einer Umfrage (in Österreich) finden 61 Prozent der Befragten, dass eine Art Führer/ ein starker Mann gut für Österreich wäre. 42 Prozent meinen, dass unter Hitlers-Führung nicht alles schlecht war. Sowie 54 Prozent finden, dass eine nationalsozialistische Partei, bei freien Wahlen, Erfolgschancen hat.
    Aber auch in anderen europäischen Ländern sieht es nicht anders aus:Auch in Deutschland ist nach einer Studie jeder Dritte der Ansicht, dass ein starker Mann an der Spitze, der sich nicht um Parlament oder Wahlen schert, gebraucht werde. Selbst in Ländern wie Großbritannien oder Frankreich sind mehr als 40 Prozent dieser Ansicht. In Portugal oder Polen liegt dieser Anteil sogar bei über 60 Prozent.
    Als besorgniserregend fanden die Forscher, dass die Mehrheit in allen Ländern das Gefühl habe, von ihren Politikern nicht verstanden zu werden. Dieses Gefühl der politischen Machtlosigkeit führe oft zu dem Führer-Wunsch.


    Mir wurde gesagt, ich sollte bei diesem Thema nicht zu weit in’s „Rechte“ abdriften, der aber durchaus etwas damit zu tun hat. Deshalb schneide ich ihn hier nur kurz an.Laut derselben österreichischen Studie ist ein großer Teil der Befragten rechts eingestellt, was ich jetzt mal aus dem momentanen großen Hype um die rechtspopulistische FPÖ schließe. (momentan „beliebteste“ Partei).
    Zudem macht die steigende Unbeliebtheit der EU das Ganze auch nicht besser…



    Könnte das alles vielleicht wieder zu einem Europa in NS Zeiten führen?
    Wer weiß was da alles noch in Zukunft auf uns zu kommt, wenn da alles zusammen spielt.Ich finde das sehr besorgniserregend.


    Wie seht ihr das?
    Könnte es erneut zu einem Europa wie in der NS-Zeit führen?
    Oder wird das schon alles gut gehen? Freu mich auf eure Antworten!



    Quellen:
    http://www.sueddeutsche.de/pol…-alles-schlecht-1.1620183


    http://www.sueddeutsche.de/pol…em-starken-mann-1.1070820





    mfg Malgus

  • Darüber habe ich schon oft nachgedacht, ich lebe ja selber in Österreich und merke ja wie das Land und seine Einwohner immer rassistischer werden. Aufgrund der Geschehnisse die durch Islamisten hervorgerufen werden, hat man immer weniger das Gefühl, dass die EU wirklich viel machen könnte. In Österreich ist es sowieso allgemein so, dass es(klingt hart, aber es ist so) wirklich sehr viele dumme Menschen gibt und sie sich leicht beeinflussen lassen. Sie glauben Straches Worten, wie sie damals Hitler gehorcht haben und wir wissen ja alle was dann folgte. Ich bin grundsätzlich gegen Extremisten und bin der Meinung, dass das Ganz gestoppt werden muss. Traurigerweise kann ich alleine nicht viel ausrichten und hoffe, dass weiterhin die FPÖ nicht an die Macht kommt. Was Europa betrifft, bin ich mir fast schon sicher, dass es bald wieder das "alte" Europa geben wird, weil es den Anschein hat, dass die EU immer weniger Macht hat. Ich bin mir selber nicht mehr sicher was ich denken soll, ich habe schon lange den Glauben an eine friedliche Welt verloren. :(


    -mfg Scrio

  • Ich denke, dass sich die Leute nicht unbedingt einen "starken Mann" wünschen, sondern eher einen "handelnden Mann". Ich bin zwar erst naive 15, aber man hat ja Anfang des Jahres gesehen, wie die EU und Amerika gehandelt haben, als in der Ukraine da Leute angegriffen wurden: sie haben Sachen gesagt, toll. Richtige Folgen gabs jetzt nicht. Es wäre natürlich blöd gewesen, wenn die da alle mit der Armee hingegangen wären und die Leute alle totgeschossen hätten, aber irgendwie helfen hätte man schon können. Eine in meiner Klasse ist zufälligerweise aus der Ukraine und ihre Großmutter lebte direkt an der Hauptstraße in einem der Krisengebiete wenn ich mich richtig erinnere. Und man hat schon gesehen, dass sie irgendwie bedrückt war. Und mich stört es immer nich, dass die Menschen Leiden, nur weil einige Leute nicht mit den Grenzen zufrieden sind. Ich meine es geht ja darum, dass der Osten der Ukraine wieder zu Russland will, und dass der Westen der Ukraine eben nicht von Russland übernommen werden möchte. Aber das gehört jetzt nicht wirklich zum Thema. Auf jeden Fall hätte ich schon gern, dass irgendjemand mal was macht ohne das viele Menschen dann leiden. Aber es ist natürlich trotzdem gut, dass man sich manchmal etwas Zeit nimmt um die Dinge zu überdenken.
    Zum Thema Ausländer: In beiden Häusern neben meinem Leben hauptsächlich ausländische Familien. Das stört mich nicht wirklich. Hauptsache die Menschen sind nett. Also was solls. Selbst wenn sie nicht nett wären hätte kein Mensch den Tot verdient (außer den natürlichen Tod). Und ich verstehe auch nicht, wie man einen Menschen nach der Hautfarbe beurteilen kann. Das ist genauso wie bei Pokemon. Bloß weil ein Pokemon eine gute physiche Basis hat heißt es nicht, dass man es ausschließlich physisch kann. Beispiel Tohaido in der 3. Generation. Es kommt auf den Menschen an. Und nur zur Info. Wenn wir in das Land von denen gehen sind wir die Ausländer. Und auch deutsche entscheiden sich dazu in anderen Ländern nieder zu lassen. Das heißt wir teilen unsere Kultur mit den Menschen auf der Welt und die Menschen auf der Welt teilen ihre Kultur mit uns. Das ist der Kreislauf des sozialen Kontakts. Und das viele Menschen das Deutschland kommen heißt doch nur, dass wir eine attraktive Kultut haben. Ahhh! Ich diskutier schon wieder viel zu viel. Man kann andere Leute halt nur wirklich verstehen, wenn man auch ihre Erinnerungen sehen kann.


    Edit: Es stimmt zwar, dass insgesamt etwa 60% von 100% der Verbrechen glaub ich von Ausländern begangen werden, aber das Ziel dieser Verbrechen sind dann eher auch Ausländer. Und das kommt einfach davon, dass diese Leute sich nicht gerecht behandelt fühlen. Das heißt wenn die Leute, Personen mit einer anderen Nationalität oder Abstammung angreifen liegt das daran, dass sie in der Kindheit irgendein einschneidendes Ergebniss mit dieser Volksgruppe hatten. Und wenn man sich dann deswegen rächt endet das nur in einem Kreislauf des Hass´. Und wenn ihr euch fragt, woher ich das weis: ich sollte mit einer Gruppe in der Schule ein Referat zu diesem Thema vortragen.

  • Zunächst einmal möchte ich euch darauf hinweisen, dass wir ein eigenes Thema zu Rechtsextremismus haben, daher sollten Nazi-Diskussionen bitte dorthin verlagert werden. Auch zur Einwanderung gibt es ein eigenes Thema.
    Sich einen "starken Führer" zu wünschen kann z.B. auch einfach nur heißen, dass man sich ein Staatsoberhaupt/einen Regierungschef wünscht, der über möglichst viele Kompetenzen verfügt, nur um einmal ein Beispiel zu bringen, das nichts mit rechten Ideologien zu tun hat. Auch über so etwas kann und sollte hier diskutiert werden.


    Ansonsten muss ich dich dazu auffordern, dir Bemerkungen wie die, die ich eben aus deinem Beitrag entfernt habe, zu sparen, da so etwas klar gegen unsere Forenregeln verstößt, ottaro777!

  • Also an sich wäre ein starker Mann (oder starke Frau, wir möchten ja politisch korrekt bleiben) schon nicht schlecht, aber eher in dem Sinne, dass er oder sie sich nicht ständig von den Amis oder Lobbyisten rumschubsen lässt, das würde eigentlich schon reichen^^
    Das sich Leute aber tatsächlich einen "Führer" zurückwünschen und auch diesen allgemeinen Rechtsruck finde ich dagegen sehr besorginseregend. Wozu machen wir denn die ganze NS-Aufarbeitung?
    Das ist eigentlich eine ziemlich schwierige Frage; ein einzler Mensch sollte nicht zu viel Macht haben, weil er letztendlich zum Tyrann wird aber das Volk sollte auch nicht zu viel Macht haben, weil es einfach zu blöd ist.

  • Ja, wobei das da mal so hingestellt ist, da die US Poltiker bzw. der Senat, nunmal an die Folgen, wie z.B die Arbeitsplätze denken müssen, wie das auch grad bei uns der Fall ist, was ja unser Minister nicht kapieren möchte ._.'
    Zum Thema 'Führer'..
    Naja, ich denke so jemand ist als Repräsentant des Landes nicht schlecht, allerdings kann sowas auch schnell in Diktatur umschlagen. Es gibt nun mal nicht gerade wenige Menschen, die sich leicht zum Extremismus führen lassen und bei solchen liegt dann das Problem, deswegen würde ich zu einem 'Führer' konstant 'nein' sagen und lieber beim System der Gewaltenteilung bleiben.
    edit:/ Deutschland wäre nie so groß gewesen ohne die 'Ausländer' und gerade die Juden, deren Volk nun mal immer unterdrückt wurde, haben meine Achtung, da sie dieses Land wirtschaftlich nach vorne gebracht haben und es nie leicht hatten, sie haben, obwohl sie nichts getan haben, Feinde in der ganzen Welt, und sind trotzdem nicht verbittert und teilen ihr Land mit sehr vielen Menschen. (Gut, manche nicht freiwillig) ^^

  • Mit der Hoffnung, dass diejenigen, die hier posten sich zumindest mal in Ruhe den Startpost durchlesen, ihn danach versuchen zu verstehen (ihn notfalls nocheinmal lesen) und erst dann etwas sinnvolles zum Thema beitragen, lasse ich das hier offen.
    Ansonsten gelten hier, wie überall im BB, die Forenregeln und Verstösse werden entsprechend geahndet.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Der starke Mann als Führungsposition, um ein Land zu leiten, klingt ja eigentlich gar nicht so verkehrt. Also ein "Führer" der ein ganzes Land leitet... Ja, alle Macht auf eine Person muss nicht immer falsch sein, kann aber ungewollte Ausmaße annehmen, wie ja eigentlich alle wissen sollten.
    Ich finde unser deutsches System schon Sinnvoller, die Verantwortungen sind verteilt und wir haben das Recht, Mitzubestimmen durch Wahlen. Ich würde mir das alles in einer Person nicht wünschen, so ist die Meinung verhandelbar und es müssen Kompromisse eingegangen werden was eine Konversation zwischen denen voraussetzt. Ob die immer gut endet oder ein positives Feedback für die Bevölkerung ist, sei jetzt mal dahingestellt.


    Lieber verteilt mit Mitbestimmtungsrecht, als von einer Person vor den Kopf geknallt.

  • Sehr interessantes Thema.

    Ich habe mir die beiden Artikel aus dem Anfangspost durchgelesen und daraufhin auch die Artikel auf die sie sich wiederum beziehen. Leider lässt sich das Datenmaterial nicht heranziehen. Ich studiere Politikwissenschaft und ein großer Teil meines Studiums besteht darin solche Studien zu analysieren, zu bewerten, selbst welche zu erheben und Wissenschaftliche Arbeiten damit zu verfassen.


    Wenn in den Studien schon 502 Leute befragt wurden ist das schon suboptimal, denn die 1000er Grenze ist wissenschaftlicher Konsenz und sollte nicht unterschritten werden um wirklich repräsentativ zu sein. Weiterhin erfährt man nicht wie die 502 Leute ausgewählt wurden, das ist auch sehr wichtig um zu gewährleisten, dass die Studie wirklich repräsentativi st.
    Zuguterletzt ist auch die Formulierung der Fragen ganz wichtig. Wenn es zum Beispiel folgende Frage gibt: "Glauben Sie, dass die NSDAP bei heutigen Wahlen wieder Chancen hätte?" ist diese Frage nicht(!) dazu geeignet zu prüfen, ob die Leute die NSDAP selbst wählen würden. Zum Beispiel ein Land besteht aus 10 Leuten, keiner dieser 10 Personen würde die NSDAP wählen, glaubt jedoch, dass die anderen es tun würden antworten dann auf einmal 8 von 10 Personen ja sie glauben, dass die NSDAP wieder Chancen hätte, weil sie glauben, dass die anderen sie wählen würden. So hätte diese Frage einen positiven Wert von 80% obwohl niemand selbst die NSDAP wählen und der Wert daher bei 0% legen würde. Das kann eine schlechte Fragestellung bewirken.


    Die Frage nach einem starken Führer ist viel zu unpräzise um daraus wirklich viel herauszulesen. Der eine kreuzt ja an und möchte einen Dikdator wie Hitler, der nächste kreuzt ja an und möchte damit bewirken, dass innerhalb Europas stärker auf die nationalen Interessen geschaut wird und der dritte kreuzt ja an, weil er das Gefühl hat, dass die Politik gelähmt ist und sich wie beim Beispiel Berliner Flughafen alles staut und denkt daher, dass ein Starker Führer das behebt. Da hat man auch einen Fragewert von 100% obwohl alle drei was komplett verschiedenes meinten. Daher müsste nach so einer Frage noch eine Frage hinterher kommen, was sie mit einem starken Führer meinen.


    Was man meines Erachtens trotzdem aus dieser Frage heraus lesen kann ist die Unzufriedenheit mit dem Status Quo. Gerade weniger gebildete Leute kapieren nicht (oder sind zu bequem), dass sie selbst was tun müssen um ihre persönlichen Zustände zu ändern und das sie sich selbst gesellschaftlich engagieren möchten, wenn sie wollen, dass sich die Gesellschaft ändert. Ein starker Führer ist für die meisten Leute eher jemand der durchgreift und die gewünschten Änderungen bringt.


    Besorgniserregend finde ich das trotzdem. Wenn eine Gesellschaft sich immer weiter spaltet brökelt es und die Leute suchen auch bei den Extremen ihre Lösungen. Daher glaube ich nicht, dass wie 1914 der nächste Weltkrieg in Europas Herzen bevorsteht, jedoch kann die nationale Rückbesinnung Europa sehr schaden. Ich hoffe daher, dass die Leute so langsam kapieren woher die Probleme kommen und was daher bessere Lösungen sind.

  • Ich finde es einfach nur erschreckend. Man sollte doch meinen, das gerade die Länder, die unter der NS-Diktatur gelitten haben, daraus gelernt hätten. Sollte sich wirklich sowas wiederholen?


    Gerade bei den letzten Europawahlen war ich wirklich entsetzt. Ich kann zwar ein wenig die Politikverdrossenheit verstehen, trozdem müssten die Leute eher lernen, dass Demokratie eben nicht heißt, das man alle 4 Jahre zur Urne geht, dass ankreutzt, was man immer ankreutzt, weil es die Eltern und co. gewählt haben (wenn überhaupt) und dann darüber mekern, was die so gewählten Vertreter des Volkes so machen nur um später das selbe zu wiederholen. Demokratie sollte eigentlich einen Anreiz bieten, sich mit Politik zu beschäftigen. Wenn dir keine Partei zusagt, gründe eben eine und mecker nicht nur. In Extremisten wird niemals jemand eine Lösung finden. Ganz im Gegenteil, wie man auch an der NS-Diktatur sah: Deutschland war eigentlich durchgehend pleite und konnte sich nur durch Kriegsbeute über Wasser halten. Solche Regime haben noch nie Probleme gelöst, nirgendswo auf der Welt.


    Aber daran, dass solche Parteien in der letzten Zeit fast überall erfolgreich sind, sieht man auch, dass es mehr ist als nur "die könnten ja einziehen", sie tuen es bereits (wobei die Umfragen ja auch schon etwas älter sind). Auch ist es nicht nur der Wunsch nach einem "starken Mann", sondern ein sichtbarer Rechtsruck. Auch die Ausländerfeindlichkeit nimmt immer mehr zu und sachen, die vor Jahren einen Aufschrei verursacht hätten, gehen heute bei vielen als demokratischer Beschluss durch, siehe Minarettenverbot und ähnliches. Für viele sind Moslime sowieso nurnoch in der Vergangenheit hängen gebliebene, potentielle Terroristen, die ihre Frauen unterdrücken und ähnliches, und alle Frauen, die ein Kopftuch tragen sind unterdrückt und werden zuhause geschlagen (Ich kenne einige Frauen mit muslimischen Hintergrund, die das ganz freiwillig machen, eben weil es Teil der Kultur ist, und nicht weil sie von irgendwen gezwungen werden). Es fühlen sich bestimmt einige in so eine Rolle gedrängt, und gerade dann sind sie leichte Beute für Leute wie Pierre Vogel und co.; Extremisten, die dann wieder die Vorurteile bestätigen und weiter den hass schüren. Auch das fördert wieder den Rechtsruck.


    Insgesamt mache ich mir echt Sorgen um die Welt, in der meine Kinder aufwachsen müssen. Dadurch, dass anscheinend immer mehr Länder abtrifften könnte es durchaus irgendwann knallen und ein Krieg ausbrechen, gegen den der 2. Weltkrieg wohl blass aussieht, da dort "nur" ein Land gewütet hat.


    Zitat

    Auch antisemitische Einstellungen sind danach zum Teil tief in den europäischen Gesellschaften verwurzelt. So seien zwischen 17 Prozent der Befragten in den Niederlanden und mehr als 70 Prozent in Polen davon überzeugt, "die Juden" wollten heute Vorteile aus ihrer Verfolgung in der Nazi-Zeit ziehen. Fast jeder zweite Deutsche unterstützt diese These.


    Als Jüdin, die auch Verwandte im Holocaust verloren hat (weswegen ich bei dem Thema auch recht sensibel bin), finde ich solche Aussagen einfach nur Erschreckend. Auch da muss ich mich fragen, ob die Welt nichts dazu gelernt hat. Hier wird ja unterstellt als ob uns der Holocaust genützt hätte (wobei denn? Die Gründung Israels? Das war nach dem ersten Weltkrieg beschlossene Sache und hätte Britannien bei ihrem Mandat bessere Arbeit geleistet, die gründung Israels vorzubereiten, hätten wir das Pulverfass da unten nicht) und auch etwas verhamlost; als ob es letztendlich gut für uns gewesen wäre und wir uns doch bitte nicht so anstellen sollen. Tatsächlich bekomme ich es so gut wie nie mit, dass ein Jude jemanden Nationalistisches gedankengut unterstellt sondern fast nur von Leuten die sich damit zum Opfer darstellen wollen (man darf ja keinen Juden kritisieren, ohne als Nazi abgestempelt zu werden). Oft kann man das ja im Israelkonflikt hören, wobei viele, die über den Nahostkonflikt reden, sich nie wirklich mit dem Konflikt auseinandergesetzt haben. Israel wurde nicht auf einem palästinischem Staat gegründet, sondern auf einem Staatenlosen Gebiet unter britischem Mandat, dort einen Jüdischen Staat zu errichten.

  • Das liegt an der größten Stärke und der größten Schwäche unseres demokratischen Systems.
    Da nicht nur eine Partei oder Person alleine regiert , kann sie nicht so schnell agieren und muss auf die Zustimmung der anderen regierenden Parteien und auch der Opposition hoffen.


    Ein einzelner "Starker Mann" der alleine oder mit seiner Partei die Regierung bildet , müsste sich eben nicht um die Zustimmung oder Zweifel der anderen Parteien scheren.
    So könnte er natürlich einfacher und schneller neue Gesetze bestimmen , Gelder dorthin fließen lassen , wo sie seiner Meinung nach benötigt werden usw.


    Doch wenn ein einzelner alleine so viel Macht hat , kann jedem das leicht zu Kopf steigen und er vergisst sicher leicht , was eigentlich sein Ziel war. (Selbst im alten Rom waren immer zwei Konsule an der Macht um das zu verhindern)


    Dass unser System langsam und leicht chaotisch scheint , ist in meinen Augen gut.

  • Zu diesem Antisesemitischen Thema. Einerseits würde ich auch da die Zahlen der Studien in Frage stellen, da diese einfach nicht transparent ist und man sollte nicht mit nicht nachvollziehbaren oder repräsentativen Zahlen arbeiten. Trotzdem gibt es diese antisemitische Haltung. Warum diese gerade in osteuropäischen Ländern so hoch ist kann ich nicht beurteilen, jedoch woher solche Äußerungen bei uns kommen. Es gibt einerseits gerade unter bildungsfernen Schichten oft die Äußerung, dass Deutschland zu viele Reperaturen an "die Juden" zahlt. Meistens sind das genau die Leute die gar nicht wissen welche Reperaturen Deutschland an wen, wie lange und wie hoch leistet, doch diese Äußerung hört man doch. Ich glaube ein Großteil der Leute ist gar nicht in der Lage den Israelkonflikt in einer der beiden Richtungen zu bewerten. Das kommt meist von Leuten die schon überdurchschnittlich politisiert sind (was wie du es selbst so schon gesagt hast immer noch nicht heißt, dass irgendwelche Kenntnis über den Konflikt vorhanden ist).

    Ich finde solche Aussagen ebenfalls erschreckend. Jedoch ist mir sehr klar warum "die Welt" noch nichts daraus gelernt hat. Als angehender Geschichtslehrer ist es mir sehr wichtig, dass die Schüler aus der Geschichte lernen. Jedoch lassen der Geschichtsunterricht genauso wie Sachkunde, Gemeinschaftskunde aus verschiedensten Gründen (es würde jetzt den Rahmen sprengen das alles zu erläutern) zu wünschen übrig, sodass viele Schüler selbst nachdem sie den 2. Weltkrieg in der Schule behandelt haben nicht in der Lage sind die Schrecken des Holocausts zu begreifen. Dazu kann ich den Uwe Boll Film Auschwitz empfehlen. Über den Hauptfilm kann man denken was man will, jedoch interviewt Boll vorher und nachher ein paar Schüler (Hauptschule und Gymnasium) zu dem Thema Holocaust und die Antworten die da kommen sind erschreckend, vor allem wenn man weiß, dass diese Schüler den 2. Weltkrieg im Unterricht behandelt haben und die Lehrer die Schüler ja wohl auch auf das Interview vorbereitet haben (passend dazu dieses Interview von 07:30 - 15:00). Hinzu kommt der Trend der letzten Jahre, dass die Schuld der anderen Länder ebenfalls aufgearbeitet wird und es gibt nun einmal viele Menschen, die dies zur Gelegenheit nehmen die Hauptschuld der Deutschen zu relativieren.


    Ansonsten finde ich, dass du ein paar Sachen vermengst, die nur Teilweise zusammen gehören. Der Minarettverbot in der Schweiz hat nicht so viel mit dem Rechtsruck bei der Europawahl zu tun wie man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Ich war nun öfters in der Schweiz (letzte Woche in meinem Bodenseeurlaub habe ich zum Beispiel einen Tagesausflug nach Zürich gemacht) und wenn man die Schweiz vor allem mit Deutschland vergleicht merkt man, dass die Mentalität eine ganz andere ist. Die Schweiz legt nun einmal sehr viel Wert auf Patriotismus und Tradition. Einerseits haben sie keine vorbelastete Geschichte wie Deutschland und andererseits ist es schwer ein solch kleines Land mit 3 Amtssprachen sonst zu einigen, daher wird sehr viel Wert auf die Schweizer Tradition gelegt. Du glaubst gar nicht wie viele Flaggen man in der Schweiz (sowohl Nationalflaggen als auch die der Kantone) man so überall zu sehen bekommt). Vor einem großen Spielzeugladen standen Menschen in schweizer Traditionskleidung, blasten das Alpenhorn und wenkten dabei die Schweizer Flagge (also angestellte des Spielzeugladens) in Deutschland wäre sowas undenkbar, in der Schweiz ist das normal, ähnlich wie in den USA. Durch das System der Volksabstimmung ist die Schweizer Identität noch mehr geschärft. Hinzu kommt dass die Schweizer nun einmal sehr konservativ sind. Die Schweiz hat sehr viele Einwanderer aufgrund der wirtschaftlichen Stellung und gleichzeitig sehr wenig eigene Einwohner gerade unter konservativen Menschen regt das nun einmal Besorgnis aus. Daher kommen solche Gesetze wie der Minarettverbot oder auch die Begrenzung der Einwanderer. Das sind Sachen, die ich nicht gut heiße, aber für mich ist das kein Rechtsruck sondern die Schweizer reagieren auf die Veränderungen in Europa und das auf die Art auf die Konservative das nun einmal tun (das finde ich nicht gut, ist aber meines Erachtens halt so). Daher denke ich nicht, dass sich die Mentalität groß geändert hat.


    Um auf die EU-Länder zu kommen. Klar merkt man bei uns eine Islamophobie. Jedoch ist diese meines Erachtens auch eine Hauptschuld der Medien. Unserer Medien berichten Dauerhaft von Terror und Menschenrechtsverletzungen in islamischen Ländern, die dann unsrere eigenen sowie allgemein die NATO-Auslandseinsätze dort legitimieren sollen (wenn dann "Freiheitskämpfer" in Syrien ebenfalls solche Verletzungen begehen wird das verschwiegen, denn die Helfen uns ja gegen Assad). Die Mehrzahl der Leute ist in Deutschland nicht in der Lage sich ein ausgewogenes Bild zu machen, weil die politisches Bildung nicht vorhanden ist, jetzt kommt von unseren Medien wie von unseren Politikern dauerhaft die Terrorwahnung, da sollte man sich nicht wundern, dass dan solch ein islamfeindliches Bild entsteht. Auch gerade die konservativen Politiker profitieren doch massenhaft von diesem Bild, gerade um Überwachung etc. voranzutreiben. Das kann heutzutage doch keiner mehr bestreiten.
    Der Rechtsruck bei den Europawahlen ist meines Erachtens wiederum ein anderes Phänomen. Vor allem Griechenland ist in einem solch desolaten Zustand wie man es eher von einem dritte Welt Land vermutet. Ander Länder wie Spanien oder Portugal haben Rekorsarbeitlosenzahlen. Hauptverantworlticher ist dort nun einmal die EU und vor allem Deutschland, da es diese Länder herunterkonkurriert hat. Diese Länder haben so viel negativen durch die EU und den Euro mitbekommen, dass sie ihn nicht mehr wollen. Das ist einfachstes Aktion-Reaktion-Verhalten und durchaus verständlich. Länder wie Großbritannien und Frankreich haben keine Lust, dass sie die nächsten sind und wollen sich daher vorher schon retten. Die rechten Parteien sind die einzigen, die sich für einen EU-Austritt stark machen und gerade einfache Gemüter wählen diese dann. Das hat nichts mit Politikverdrossenheit zu tun, sondern ist eigentlich genau das Gegenteil. Die Leute haben Jahrzehntelang immer die gleiche Partei gewählt und diese bringt nun einmal die große Miserie. Nur die rechten Parteien sagen das was das Volk hören will und daher werden diese gewählt. Das ist im Grunde genommen genau was du forderst. Sie wählen andere Parteien weil die alten ihnen nicht mehr zusagen. Dass diese Parteien Extremisten sind ist wohl nur für die Stammwählerschaft (sprich weit unter 5%) der Grund diese zu wählen. Der Rest macht es eher trotzdem statt deswegen. Auch da finde ich es schade, dass es so ist, jedoch ist das einfach die nüchterne Beschreibung.


    Zuguterletzt ist es falsch, dass nur ein Land "gewütet" hat. Deutschland hat sicherlich die Hauptschuld am Krieg, doch anderer Länder haben auch nicht mit Blumen geschossen. Einerseits waren Länder wie Italien oder auch Japan mit auf der Seite der Nazis und haben ebenfalls den Faschismus verbreitet. Dass Stalin sich mit Deutschland zusammen Polen unter den Nagel gerissen hat war für die Polen auch nicht sehr toll. Die Atombombenwürfe auf Japan waren rein strategisch auch nicht von Nöten und sind pauschal gesagt einerseits Racheäkte andererseits übertriebene Maßnahmen um Japan eine Kapitulation abzugewinnen, obwohl sie keine Gefahr mehr darstellten. Das sind nur einige Beispiele die zeigen, dass andere Länder auch "gewütet" haben.

  • Also ich für meinen Teil kann das Minarettenverbot nur als rechts ansehen, trotz des kontext, den du hier schilderst (ich für meinen Teil war noch nie in der Schweitz im Urlaub und kann das nicht beurteilen) Trotz das da Wert auf Tradition gelegt wird, ist und bleibt das Völkerrechtlich zweifelhaft und stuft eben andere herrab. Auch gilt eine konservative Ansicht als (leicht) Rechts, nicht so weit rechts wieeine Nationalsozialistische, aber trozdem rechts. Ob nun Konservativ nun wirklich eine vorstufe ist lässt sich sicher Streiten, trozdem ist es auf diesem Strahl (der meiner Ansicht nach Politik und gerade die Parteiwelt zu vereinfachen).


    Zitat

    Länder wie Großbritannien und Frankreich haben keine Lust, dass sie die nächsten sind und wollen sich daher vorher schon retten. Die rechten Parteien sind die einzigen, die sich für einen EU-Austritt stark machen und gerade einfache Gemüter wählen diese dann. Das hat nichts mit Politikverdrossenheit zu tun, sondern ist eigentlich genau das Gegenteil. Die Leute haben Jahrzehntelang immer die gleiche Partei gewählt und diese bringt nun einmal die große Miserie.


    Hier muss ich wiedersprechen. Gerade dadurch, dass man jahrzehnte lang ja und armen gesagt hat, vollkommen egal, was die Parteien gemacht haben und nun mit dem Ergebnis unzufrieden ist, ist das Ergebnis der Politikverdrossenheit. Man hat sich eben darüber kaum Gedanken gemacht und die Parteien haben dadurch den Kontakt zu den wählern verloren. Wenn ich mirso Parteien quer durch Europa anschaue war nie eine von den größeren wirklich bedroht und kaum eine kleinere Partei konnte sich durchsetzen.
    Nun den erstbesten die Stimme zugeben, der etwas sagt, zeugt auch nicht davon, dass sich an der Politikverdrossenheit etwas ändert, sondern es ist nur ein Zeichen, dass sie Unzufrieden sind. Von den Leuten wird sich doch auch in Zukunft niemand groß um Politik scheren, wenn es sie nicht direkt betrifft und sie die Folgen spüren. Für mich sieht es eher so aus, als ob man eigentlich sagt: " macht es anderst, aber wie ist mir egal; Hauptsache mir geht es gut"

  • Ja du hast Recht, dass eine Religion da deutlich benachteiligt wird und dies eigentlich mit einer Gleichbehandlung aller Religionen nicht vereinbar ist. Jedoch verstößt dies nicht gegen das Völkerrecht, inwiefern es gegen die Schweizer Verfassung verstößt weiß ich nicht. Auch wenn ich mehr und mehr dazu neige, die Rechts/Links-Kategoriesierung als obsolet zu betrachten würde ich mich noch als deutlich links von der Mitte bezeichnen, daher sehe ich es auch ähnlich, dass viele konservative Ansichten rechts sind, oft sogar deutlich rechts. Ob man konservativ jetzt als rechts einordnet oder nicht ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es in der Schweiz keinen Ruck gibt. Ähnlich wie in Bayern bei uns ist diese Leitmentalität schon immer da. Die jetztigen Gesetze kamen durch äußere Umstände in Kombination mit der schon vorherrschenden Mentalität.


    Ich kann der steigenden Politikverdrossenheit nur wehement widersprechen. Ich hatte letztes Semester über das ganze Semester ein Seminar, dass sich nur mit Wahlsoziologie beschäftigt hat und da war Verdrossenheit ein sehr großer Aspekt. Die Verdrossenheit war schon immer immer gleich groß/klein. Früher gab es jedoch mehr feste Strukturen. Das heißt Arbeiter/Gewerkschafter wählten die SPD, konservative und religiöse Menschen die CDU. Durch die Globalisierung gibt es diese Lager nicht mehr, weswegen die unpolitischen Menschen (welche in der BRD schon immer 3/4 der Bevölkerung ausmachten und auch in den USA, wo die Wahlforschung weiter zurück geht ebenfalls schon immer so hoch ist) keine Parteibindung mehr haben. Deshalb haben die Parteien den Kontakt zu den Wählern verloren, weil es schwerer ist eine feste Stammwählerschaft zu haben und gleichzeitig neue Wähler zu erschließen ohne alte zu verlieren. Wenn man Europa betrachtet sieht man dauerhaft neue Parteien, die Aufwand bekommen, da gibt es wirklich dutzende Beispiele, vor allem rechts und links und nicht in der Mitte. In der BRD konnten sich die Grünen ja auch etablieren und der Aufwind der Piraten ist ja auch nicht so lange her.
    Ich bin auch deiner Meinung, dass neue extreme Parteien zu wählen kein Zeichen vom Ende der Politikverdrossenheit ist. Ich meinte damit dieses Zitat:


    Zitat

    trozdem müssten die Leute eher lernen, dass Demokratie eben nicht heißt, das man alle 4 Jahre zur Urne geht, dass ankreutzt, was man immer ankreutzt, weil es die Eltern und co. gewählt haben (wenn überhaupt) und dann darüber mekern,


    Die Leute lernen, dass immer nur die gleichen Parteien die Probleme nicht lösen und in anderen Ländern auch in mehrheitsfähigen Nummern. Jedoch ist auch selber machen oder was anderes wählen auch keine gute Lösung (denn dann kommen solche Ergebnisse dabei heraus). Sowohl, der Rechtsruck, als auch dass Mehrheiten der Bevölkerungen etablierte Parteien wählen, die Politik gegen ihren Willen machen (Steuergeschenke für Millionäre, Auslandeinsätze, keine Einführung des Mindestlohns... alles Dinge, die explizit gegen den Willen der Mehrheit getroffen wurden) ist folge davon, dass die Leute Politik nicht verstehen. Um Dinge besser zu machen reicht es weder direkt darauf los zu wählen als auch direkt zu protestieren oder sonst irgendwas. Erst einmal muss man Ahnung vom politischen System haben, die eigenen interessen finden können und um dann die Politik auf verschiedenste Weisen in die gewünschte Richtung zu lenken.


  • Man sieht zwar immer neue Parteien, aber die verschwinden fast immer recht schnell. Eben wie es bei uns bei den Piraten waren. Ich denke hier, dass es doch stark am Protestwählen liegt, man wählt die Partei um zu zeigen, dass man unzufrieden ist, aber wirklich hinter der Partei steht man nicht. Dassdann evtl dann die großen Parteien mal das Thema aufgreifen (ist ja bei ein Themenparteien nicht schwer) und somit ihnen ihre existenzberechtigung raubt, tut ihr übriges um unbedeutende Parteien eben möglichst klein zu halten. Es ist eben schwer für eine kleinpartei sich durchzusetzen. In der Mitte haben es neue Parteien echt schwer.


    Das immer wieder neue extremere Parteien kommen liegt doch in der Natur der Sache. Das liegt wohl schon an vielen unterschiedlichen vorstellungen, Machtkämpfen und ähnlichem. Früher haben sie sich so auch gegenseitig kleingehalten.



    Das "Problem" der Demokratie liegt eben schon im System. Sie ist darauf angewiesen, das Leute aktiv mt machen und nicht einfach nebenher leben. Leider tuen aber die meisten eben das und interessieren sich für Politik nur soweit es sie selbst betrifft.


    In Deutschland ist man ist zum glück von diesem Rechtsruck bis jetzt verschont geblieben, was wohl daran liegt, dass es uns hier (noch) gut geht, aber auch das kann sich ändern. Genau das macht mir sorgen.


    Schlimm fand ich ja auch den Herrn von Guttenberg (jetzt nicht mit der Plagiatsaffäre, sondern den Hype um ihn); eine Person, die recht wenig geleistet hat, aber trotzdem so dermaßen angehimmelt wird innerhalb der Demokratie ist eine echte Gefahr darüber. Oft wurde er auch gelobt, dass er das Interesse wieder auf die Politik gelenkt hat, aber das hat er eigentlich nicht. Er hat PR auf sich gelenkt und es hat funktioniert, besser als jeder Politiker. Wenn soetwas einmal funktioniert kann es wohl auch wieder passieren und dann auch ausgenutzt werden.

  • Ja es stimmt, dass neue Parteien es schwer haben jedoch sieht man den Trend, dass neue Parteien inzwischen eher die Chance haben zu bleiben als sie es früher haben. In anderen europäischen Ländern ist das schon seit Jahrzehnten so. In Deutschland ist das schwieriger, in der Mitte entstehen kaum neue Parteien und linke Parteien haben es bei uns aufgrund der DDR sehr schwer und die rechten Parteien aufgrund das Nationalsozialismus, daher ist das Parteiengefüge in Deutschland behäbiger als in anderen europäischen Ländern. Trotzdem haben sich die Grünen etabliert, genauso wie die Linke in Westdeutschland, die PDS und die WASG lagen beide bei unter 1% und jetzt ist die Linke in mehr Landesparlamenten als die FDP und ich wird es in den nächsten Landtagswahlen bis auf Bayern und Baden-Württemberg wohl überall in den Landtag schaffen. Weiterhin kann ich mir vorstellen, dass die AfD anstelle der FDP dauerhaft in den Parlamenten vertreten sein wird.


    Ansonsten sidn wir uns einig, ich denke auch, dass der Rechtsruck noch nicht da ist weil es uns noch gut geht. Weiterhin lebt eine Demokratie auch von Leuten die sich beteiligen, jedoch ist unser Bildungssystem von Grundschule bis zum Gymnasium nicht stark darauf ausgelegt den Menschen wirklich viel Bildung und vor allem Kompetenzen in Geschichte, Politik, Wirtschaft, Soziologie, Psychologie und Medienkompetenz beizubringen und von alle dem benötigt man nun einmal fundierte Grundkentnisse um wirklich partizipieren zu können.


    Das mit Guttenbergfand ich auch schlimm. Vor allem wer ihn auch alles für gut befunden hat. Es gibt ja die sogenannten Guttenbergpapiere und da sieht man ja seine politischen Positionen und die sind eigentlich selbst für die Union zu Neoliberal und wirtschaftsnah, eigentlich hätte die FDP besser zu ihm gepasst. Trotzdem sind gerade Bildungsferne Schichten, Arbeiter, Angestellte etc. auf ihn abgefahren. Eben genau die Leute, die in den Monarchien sich die Hochzeiten und die Babyberichte etc. anschauen oder total darauf abfahren, wenn der US-Präsident medienwirksam mit Frau und Kind irgendwas einweiht. Ich bin froh, dass uns das bis auf Guttenberg hier eigentlich erspart bleibt.

  • Also ich hoffe, dass das Schwachsinn ist. Einen Führer? Nie wieder! Auf keinen Fall!
    Aber klar Politiker, die eher handeln als immerzu auf die Wirtschaft zu reagieren... immer her damit, aber nicht nur einer...

  • Ich geb's ganz offen zu, ich wünsche mir einen Diktator. Und zwar einen, der genau das Gegenteil dessen tut, was sich die konservativen Flachpfeifen wünschen. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen? Nö. Arbeitslager. Oder vielleicht auch gleich erschießen. So einen "starken Mann" findet man nämlich nur so lange toll bis man selbst ins Fadenkreuz gerät. Eigentlich sollte man meinen, dass das jedem vernunftbegabten Menschen klar sein sollte. Aber gut, vernunftbegabt schließt wahrscheinlich gleich mal viele der entsprechenden Menschen aus, daher ist es wohl wenig verwunderlich, dass sich manche nach der "guten, alten Zeit" sehnen.


    Edit:
    Ich habe die Autobahnen vergessen. Es muss natürlich heißen "So einen "starken Mann" findet man nämlich nur so lange toll bis man selbst ins Fadenkreuz gerät und er Autobahnen baut."