Sexismus in Videospielen

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  • Ja also... mir ist ehrlich gesagt egal wie gut und auf welche Weise weibliche Charaktere im Kampf einzusetzen sind.

    Natürlich ist es halt cool, wenn man weibliche Charaktere hat, mit denen man gut Schaden machen kann, aber das sollte vom Writing selbst noch lange keinen guten Charakter ausmachen.

    Da rutschen manche Spiele und andere Medien sogar eher in dieselbe Falle ab und machen die Frauen genauso primitiv und wirken unmenschlich wie viele der männlichen Actionhelden.

    Es ist halt nett, wenn man verschiedene Klassen mit allen möglichen Geschlechtern besetzen kann, aber auch eine typische Heilerin oder so, kann halt ein sehr guter Charakter sein.

    In der Theorie würde ich dir da zustimmen, allerdings liegt da eben immer dieser sexistische Hintergrundgedanke dahinter, dass Frauen wenn dann nur unterstützen können. Dazu kommt auch noch, dass in online Multiplayern Frauen (oder generell als weiblich gelesene Menschen) verhäuft in die Heiler- oder Supportrolle gedrängt werden, weil "das ist die Rolle für Mädchen/Frauen". Dazu kommt dann auch noch, dass man immer wieder auf die Meinung tritt, dass ein Schwertkämpfer oder direkter Angreifer ja so unfassbar viel Skill braucht, um Schaden zu machen, während Heilerinnen und Magierinnen ja nur zauber wirken und das sei dann einfacher und damit "geeigneter" für Frauen.

    Also nein, es ist nicht egal, ob dieses Bild so weiter verbreitet wird und ob weibliche Charaktere weniger taktische Möglichkeiten bieten oder keine direkten Angriffsrollen bekommen. Da geht es auch in erster Linie nicht mal darum, wie der Charakter sonst geschrieben ist, sondern eben um eine bewusste Wahl, die Entwickler getroffen haben, um einer Zielgruppe zu gefallen. Eine sanftmütige Frau, die Frieden in der Welt will und der Zugang zur Religion der Welt ist, muss keine Heilerin sein oder irgendwelche Summons für sich kämpfen lassen. Das gleiche Charakterkonzept bietet auch wundervolle Möglichkeiten für zum Beispiel einen Paladin-artigen Charakter, die für den Frieden in der Welt mit ihrem eigenen Schwert und einem gewissen Zugang zu göttlicher Macht kämpft, die sie in erster Linie verstärken kann und nicht nur Support für andere oder Heilung sind. Eine Kriegerin muss keine hirntote, wutzerfressene Frau sein, die in Hysterie eine Waffe durch die Gegend schleudert, sondern kann auch zum Beispiel eine gute Taktikerin sein, die eben auch auf dem Schlachtfeld steht und sich nicht hinter anderen (bevorzugt anderen Männern) versteckt. Eine naturverbundene Frau, die ihre Kraft aus ihrer Umwelt zieht, muss keine Druidin sein oder wilde Monster für sich kämpfen lassen, sie kann genausogut eine Art Barbarin sein, die ihren Mut, ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre körperliche Kraft aus ihrer Zeit in der Wildnis zieht und sich sehr wohl allein verteidigen kann. Es gibt so viele Möglichkeiten, Frauen in starke, emanzipierte und eigenständige Rollen zu schreiben, es wird einfach nur zu selten gemacht, denn die klischeebehafteten Frauenrollen, idealerweise schön schwach, muss andere für sich kämpfen lassen und kaum bis gar keine eigenen starken Angriffe, sind altbewährt und für die überwiegend männliche Zielgruppe mit Herokomplex geschrieben.

    Positiv an der Stelle möchte ich dann aber noch Fire Emblem hervorheben. Ich habe zwar nur Three Houses auch komplett durchgespielt und dazu noch die aktuellsten, vollständigsten und besten Erinnerungen, aber da gab es eine ganze Reihe an starken Frauen mit wundervollen Fähigkeiten, die sich ganz sicher nicht hinter irgendjemandem verstecken müssen und ihre Kämpfe problemlos allein führen können. Soetwas hätte ich gern in mehr Spielen.

  • Aber nur weil ein Charakter fest draufhauen kann, ist er kein guter (weiblicher) Charakter oder "emanzipiert, eigenständig und stark".

    Darum ging es mir eigentlich. ^^"


    Da ist es wurst, ob sie im Kampf eher als Taktikerin handelt oder eher drauflos schlägt, solange sie AUSSERHALB des Kampffelds eine Persönlichkeit und interessante und glaubwürdige Beziehungen zu anderen hat.

    Sie soll glaubwürdig und menschlich sein, und im besten Fall sympathisch. Alles andere ist eigentlich wurst ... und nur weil manche weiblichen Charaktere halt die typische "Frauenrolle" einnehmen, sind sie halt nicht schwach.


    Ich will ja auch keine Kampfmaschine steuern, sondern eine Person, mit der ich halt auch kämpfen kann, wenn es dazu kommt, weil es etwa die Spielmechanik und die Story von mir verlangen, und Charaktere, die regelrecht Kämpfe suchen und anderen gerne Schaden zufügen, find ich sowieso... primitiv halt?

  • Wenn dir das egal ist, ist das ja ok. Jeder hat seine eigenen Präferenzen.

    Es ist nur eben in der Debatte um Sexismus nicht egal, da Sexismus nicht beim Charakter aufhört, sondern auch die Fähigkeiten betrifft. Selbst wenn Charaktere unabhängig von ihrem Geschlecht wundervoll geschrieben und tiefgründig sind ist es sexistisch, wenn bestimmte Fähigkeiten verhäuft bestimmten Geschlechtern vorenthalten werden.

  • Ja, tbh hab ich mir da wenig Gedanken darum gemacht, weil ich am liebsten die weiblichen Bogenschützen und Heilerinnen spiele und mich gefreut habe, dass es so viele von ihnen gibt. xD


    Vermutlich hast du Recht, aber mir persönlich ist es trotzdem wurst, weil es mich nur interessiert, dass sie glaubwürdig und sympathisch sind. Da ist es mir egal, welche Rolle sie im Kampf oder sonstwo erfüllt.

    Ich erfülle halt auch gerne die "typische Frauenrolle" und symapthisiere mit solchen weiblichen Charakteren halt sofort, und ja wie gesagt... Charaktere, die gerne kämpfen und anderen Schaden machen, find ich eh primitiv, so auf menschlicher Ebene.

  • Ich habe zwar nur Three Houses auch komplett durchgespielt und dazu noch die aktuellsten, vollständigsten und besten Erinnerungen, aber da gab es eine ganze Reihe an starken Frauen mit wundervollen Fähigkeiten, die sich ganz sicher nicht hinter irgendjemandem verstecken müssen und ihre Kämpfe problemlos allein führen können. Soetwas hätte ich gern in mehr Spielen.

    Wobei ich dazu sagen muss: Ältere Fire Emblem Spiele sind deutlich patriarchalischer in ihrer Weltdarstellung als die neueren Spiele. Ich hab vor kurzem mal Fire Emblem Shadow Dragon gespielt (was ein Remake von FE1 ist) und das Spiel (und sein Nachfolger) bedient sich so oft an den Damsel in Distress Trope, dass ich irgendwann aufgehört habe nachzuzählen. Einen Großteil der rekrutierbaren, weiblichen Charaktere stehen entweder unter feindlicher Kontrolle oder werden gerade von feindlichen Truppen verfolgt. Und generell fokussieren sich die Storys vieler Fire Emblem Spiele überwiegend auf ihre männlichen als auf ihre weiblichen Figuren (Avatar Charaktere mal ausgeschlossen), selbst in solchen Teilen, wo die Welt laut Lore zumindest matriarchalisch ist. Und leider tendieren auch oft die Fire Emblem Spiele die weibliche Hauptcharaktere besitzen, diese entweder als deutlich naiver oder inkompetenter darzustellen als ihre männlichen Gegenstücke (Eirika und Celica könnten wahrscheinlich ein Lied darüber singen...). Bei Three Houses hat es mich ja zugebenermaßen bei Edelgard etwas enttäuscht,

    Stimme dir allerdings ansonsten zu dass es sehr schön ist, dass man in den Spiel viel Freiheit bekommt, wie man die weiblichen Figuren spielen und gestalten möchte und viele nicht diesen typisch passiven Frauenrollen entsprechen. Wobei ich ja sagen muss: Ich finde es sehr schade, dass man in Three Houses wieder genderexklusive Klassen einführen musste. Das war etwas was mir gerade in Fates besonders gefallen hat, da technisch gesehen jede Unit in jede beliebige Klasse wechseln konnte, vorausgesetzt dass man entsprechende Support-Partner*innen hatte. Hat man leider für FE3H nicht mehr beibehalten was leider dazu führt, dass bestimmte Klassen und Fähigkeiten für einige Charaktere nicht verfügbar waren (z.B. Catherine als Grappler oder War Master wäre schon cool gewesen...).

  • Ich weiß nicht, ob es dafür schon ein eigenes Thema gibt. Wenn ja, kann man meinen Post ja verschieben, wenn nicht, möchte ich diesen meiner Meinung nach sehr wichtigen Aspekt anbringen.


    Ich will Sexismus in Videospielen selbst überhaupt nicht kleinreden und kann den kritischen Posts hier im Thead vollkommen zustimmen. Wenn ich aber an Sexismus im Bezug zum Thema Videospeilen denke, denke ich als erstes an die Person vorm Gamepad. Generell ist es immer noch so, dass Sexismus in vielen Videospielcommunties virulent ist. Genauso wie der generelle Hang zu Gatekeeping und elitärem und exkludierendem Verhalten. Ich finds oft zum Kotzen.

  • Lasst mich auch noch mal was schreiben - spezifisch zu der Diskussion zwischen @Loun und Bastet - weil es eben so ein kompliziertes Thema ist. Denn auf der einen Seite stimme ich Bastet zu: "Starke"(tm) weibliche Figuren bringen einem halt sehr wenig, wenn sie eben scheiße geschrieben sind. Was häufig der Fall ist. Auf der anderen Seite stimme ich aber auch Loun zu: Wenn alle weiblichen Figuren irgendwie nur Heilerinnen und Archer sein dürfen, dann ist es eben auch kacke, weil es halt impliziert, dass Frauen nichts anderes können und nicht einfach ein Krieger oder dergleichen sein können.


    Es kommt für mich halt einfach auch immer in Bezug darauf an, wie groß der Cast eines Spiels ist. Also wenn es nur drei wichtige Charaktere gibt und dabei halt die einzige Frau ein Healer ist, denke ich mir: Schade, aber ist okay. Was anderes ist aber, wenn es eben ein großes Cast gibt und alle weiblichen Figuren in diese Charaktertypen fallen. Das ist dann eben irgendwie sehr beschissen. (So sehr ich Final Fantasy Tactics Advance liebe: Ich finde es kacke, dass die Veela die einzig weibliche Charakterklasse ist und sie keine Krieger oder Soldaten werden können ...)


    Aber letzten Endes bin ich soweit bei Bastet, dass coole Charakterklassen nichts bringen, wenn die weiblichen Figuren einfach scheiße geschrieben sind ... Oder auch wenn sie alle nur sexy pinup models sind ohne körperliche Variation oder sowas.

  • Was ironisch ist nicht? Archer ist halt ne Charakteklasse die eher mit wenig Defense und support von hinten in Verbindung gebracht wird, eben etwas fragiles. Ählnlich wars mit Armbrüsten im Mittelalter, die als Feiglingswaffn galten. Um genau zu sein eigentlich beides Bögen und Armbrüste, nur das Armbrüste doppelt unbeliebt waren weil man nicht mal selbst anzieht.

    In Realität ist Bogen aber ne Waffe die extrem viel Kraft und Stamina braucht.


    Ich persönlich folge Spielen wie FF nicht besonders und demnach fehlt es mir vermutlich an Exposure.

    Monster Hunter Story und Monster Hunter machen eigentlich nen ganz guten Job, nur ist letzteres halt kaum auf Charaktere fokussiert, selbst die wichtigeren sind zum größten Teil nur Menü Optionen mit Beinen.

    In Storys hätte das erste girl ein Sword and Shield und ich glaube das wars? Man hätte mehr einbauen können ehrlich gesagt.

    Im derzeitigen maintitel setzen die drei Frauen die man zu hilfe Rufen kann Lanze, Bogen und Heavy Bowgun ein, also ganz solide.

    Aber wie gesagt nicht sehr Charakterfokusiert.

  • Aber letzten Endes bin ich soweit bei Bastet, dass coole Charakterklassen nichts bringen, wenn die weiblichen Figuren einfach scheiße geschrieben sind ... Oder auch wenn sie alle nur sexy pinup models sind ohne körperliche Variation oder sowas.

    Den Punkt habe ich nie abgelehnt. Natürlich ist es auch wichtig, dass Charaktere gut geschrieben sind, völlig unabhängig ob sie männlich, weiblich, enby, demi, cis oder trans sind. Das gehört einfach zum Storytelling und Worldbuilding dazu, dass die Charaktere keine leeren Hüllen sind.

    Allerdings ist meiner Beobachtung nach das Schreiben von guten Charakteren eine Sache, die sehr vom Entwickler und dem Ziel des Spieles abhängt und sich weniger an den Trends der Branche orientiert, als eben Spielmechaniken. Während sich das Storytelling und die Charaktertiefe über die Zeit gewandelt haben, weil mehr Interesse nach tiefgründigeren Charakteren und Geschichten aufkam, blieben die Spielmechaniken sich relativ ähnlich, weil sie scheinbar irgendwo noch funktionieren und weil ein Aufschrei über die Charaktere und die Story deutlich mehr Anklang findet, als ein Aufschrei darüber, dass man in Fire Emblem keinen männlichen Charakter auf ein Pegasus setzen kann. Diese festgefahrenen Mechaniken, grade in Videospielereihen, sitzen deutlich fester als Charaktergeschichten, die eh für jeden neuen Teil neu entworfen werden müssen, während die Mechaniken nur für neue technische Möglichkeiten wie eine neue Konsole umgecoded, aber nicht neu erfunden werden müssen.

  • Also wenn es nur drei wichtige Charaktere gibt und dabei halt die einzige Frau ein Healer ist, denke ich mir: Schade, aber ist okay. Was anderes ist aber, wenn es eben ein großes Cast gibt und alle weiblichen Figuren in diese Charaktertypen fallen. Das ist dann eben irgendwie sehr beschissen.

    Ich muss sagen, dass mich Fälle wie zuerst beschrieben oft sogar mehr nerven. Wie du sagst ist das natürlich alles sehr kontextabhängig, aber besonders die Gewichtung einzelner Charaktere ändert sich in einem kleineren Cast. Bei einem Videospiel mit großer Auswahl an Charakteren handelt es sich oftmals dann auch tendenziell häufiger um Spiele mit weniger tiefer Charakterentwicklung einzelner Figuren. Dort lässt sich dann auch immer wieder mal vermuten, dass diese eher aus einem optischen Entwurf heraus entwickelt worden sind -- was selbstverständlich auch gut funktionieren kann, aber wahrscheinlich nicht selten eher dazu führt, dass mehr mit optischen Klischees gearbeitet wird. Das ist zwar auch alles andere als optimal, aber wenn ich im Gegensatz dann weiß, dass sich woanders mit den nur drei Charakteren tiefgehend beschäftigt wurde und trotzdem das einzige, was den Leuten einfiel, nur die Supportrolle ist... Keine Ahnung. Wirkt auf mich bewusster auf genau die übliche (gesellschaftliche) Funktion reduziert, weil genau diese eine Botschaft anscheinend deutlich gezielter gewählt wurde.


    Im Optimalfall sollte obv beides nicht so ablaufen, aber ich denke, das muss nicht dazugesagt werden.

  • Also wenn es nur drei wichtige Charaktere gibt und dabei halt die einzige Frau ein Healer ist, denke ich mir: Schade, aber ist okay. Was anderes ist aber, wenn es eben ein großes Cast gibt und alle weiblichen Figuren in diese Charaktertypen fallen. Das ist dann eben irgendwie sehr beschissen.

    Ich muss sagen, dass mich Fälle wie zuerst beschrieben oft sogar mehr nerven. Wie du sagst ist das natürlich alles sehr kontextabhängig, aber besonders die Gewichtung einzelner Charaktere ändert sich in einem kleineren Cast. Bei einem Videospiel mit großer Auswahl an Charakteren handelt es sich oftmals dann auch tendenziell häufiger um Spiele mit weniger tiefer Charakterentwicklung einzelner Figuren. Dort lässt sich dann auch immer wieder mal vermuten, dass diese eher aus einem optischen Entwurf heraus entwickelt worden sind -- was selbstverständlich auch gut funktionieren kann, aber wahrscheinlich nicht selten eher dazu führt, dass mehr mit optischen Klischees gearbeitet wird. Das ist zwar auch alles andere als optimal, aber wenn ich im Gegensatz dann weiß, dass sich woanders mit den nur drei Charakteren tiefgehend beschäftigt wurde und trotzdem das einzige, was den Leuten einfiel, nur die Supportrolle ist... Keine Ahnung. Wirkt auf mich bewusster auf genau die übliche (gesellschaftliche) Funktion reduziert, weil genau diese eine Botschaft anscheinend deutlich gezielter gewählt wurde.


    Im Optimalfall sollte obv beides nicht so ablaufen, aber ich denke, das muss nicht dazugesagt werden.

    Du weißt aber aus der Beschreibung nicht, wie der Charakter geschrieben ist? Wenn der Charakter mehr Hintergrund hat, ist es halt auch unfair einfach auf die "Supportrolle" reduziert zu werden... und ja, am Ende ist es tatsächlich ein Reduzieren, da es eben so dargestellt wird, als sei eine Supportrolle minderwertiger.

  • Du weißt aber aus der Beschreibung nicht, wie der Charakter geschrieben ist? Wenn der Charakter mehr Hintergrund hat, ist es halt auch unfair einfach auf die "Supportrolle" reduziert zu werden... und ja, am Ende ist es tatsächlich ein Reduzieren, da es eben so dargestellt wird, als sei eine Supportrolle minderwertiger.

    Naja, ist ein wenig wie mit der zugeordneten Supportrolle von Frauen im Real Life. Natürlich wäre auch diese nicht minderwertiger und es gibt Leute, die in dieser absolut aufgehen, das ist völlig okay und soll jeder selbst wählen können. Aber wenn das eben die einzige zur Verfügung stehende Möglichkeit bleibt und andere Optionen nicht vorgesehen sind, dann wird es kritisch. Da kann die einzelne Rolle so schön ausgestaltet sein wie sie will bzw. auf den Vergleich bezogen der spezielle Charakter für sich so toll geschrieben sein wie er will, das macht mir die Sache nicht unbedingt schmackhafter, wenn ich an dem Prinzip wenig Interesse und kaum Alternativen habe.

  • Du weißt aber aus der Beschreibung nicht, wie der Charakter geschrieben ist? Wenn der Charakter mehr Hintergrund hat, ist es halt auch unfair einfach auf die "Supportrolle" reduziert zu werden... und ja, am Ende ist es tatsächlich ein Reduzieren, da es eben so dargestellt wird, als sei eine Supportrolle minderwertiger.

    Naja, ist ein wenig wie mit der zugeordneten Supportrolle von Frauen im Real Life. Natürlich wäre auch diese nicht minderwertiger und es gibt Leute, die in dieser absolut aufgehen, das ist völlig okay und soll jeder selbst wählen können. Aber wenn das eben die einzige zur Verfügung stehende Möglichkeit bleibt und andere Optionen nicht vorgesehen sind, dann wird es kritisch. Da kann die einzelne Rolle so schön ausgestaltet sein wie sie will bzw. auf den Vergleich bezogen der spezielle Charakter für sich so toll geschrieben sein wie er will, das macht mir die Sache nicht unbedingt schmackhafter, wenn ich an dem Prinzip wenig Interesse und kaum Alternativen habe.

    Das natürlich auch, aber die Rollen einfach umzudrehen, wurde schon genauso oft gemacht. Wenn du drei Charaktere hast und davon hast du eine Kriegerin, einen Heiler und einen Archer, ist das halt mittlerweile genauso Klischee ... und meist wird das nur eingebracht, um Brownie-Points zu kriegen, imo, weil sich diese Creators halt für kreativ und fortschrittlich halten.

    Aber man hat die "Rollen-Umkehr" auch schon oft gesehen und immer feiern sich Werke dafür, als hätte man's noch nicht gesehen.

    Daran soll's am Ende nicht liegen. ^^'

  • Wenn du drei Charaktere hast und davon hast du eine Kriegerin, einen Heiler und einen Archer, ist das halt mittlerweile genauso Klischee

    Kannst du mir ein Spiel mit so einer Zusammensetzung nennen? Mir fällt grade nicht mal eins mit einem männlichen Heiler ein, der nicht nebenbei noch 50 andere Dinge konnte und dann wieder super stark war.

    Männliche Bogenschützen ja, zumindest war mir noch nicht bewusst, dass Bogenschützen vornehmlich weiblich besetzt sind.

  • Wenn du drei Charaktere hast und davon hast du eine Kriegerin, einen Heiler und einen Archer, ist das halt mittlerweile genauso Klischee

    Kannst du mir ein Spiel mit so einer Zusammensetzung nennen? Mir fällt grade nicht mal eins mit einem männlichen Heiler ein, der nicht nebenbei noch 50 andere Dinge konnte und dann wieder super stark war. Männliche Bogenschützen ja, zumindest war mir noch nicht bewusst, dass Bogenschützen vornehmlich weiblich besetzt sind.

    Ich hab tbh nicht an Spiele gedacht, sondern allgemein an Medien, wo das teilweise auch schon ein alter Hut ist.


    Vor allem in Charakterkonstellationen, dass man dann halt einen Shy Guy & Tough Girl hat. Wenn man abseits davon nicht viel damit macht und sich auch einfach nur auf diese "Rollen" festbeißt und nicht mehr Varietät reinbringt, ist es dann auch nicht besser.


    Ich glaube, deswegen wurden mir zb. solche Kinderserien wie Kim Possible schnell langweilig geworden.

    Die Serie war schon okay, aber wenn man dieselbe feste Rollenverteilung sieht, nur mit anderen Vorzeichen, wird das auch schnellmal fad, imo. Haut mich, wenn mich meine Erinnerung trügen, aber ich glaube insgesamt traf das schon so zu.

  • Ich hatte gestern in Guild Wars 2 meinen Spaß gehabt. :'D Eine sehr creepige Bekanntschaft, aber schon irgendwo auch unterhaltsam. Und yes, ich lieb's andere zu verarschen. xD


    Ahnungslos habe ich meine Dailys auf meinem kleinen Account gemacht, als irgendein Dude in der Hauptstadt im Kartenchat gefragt hat ob Damen anwesend seien. Eins vorab: Wenn jemand danach fragt, werte Damen, antwortet nicht, tut das nicht! xD

    Leider war ich so blöd und habe auf die Nachricht zurück geschrieben. Es fing recht harmlos an mit den üblichen Fragen wie RL-Name, Alter, Wohnort. Irgendwann eskalierte es dann und das ziemlich schnell.

    Wir landeten dann recht fix beim sehr intimen Sextalk. Seine Absichten wurden schnell sehr deutlich aka "Haste Bock auf einen neuen Schwanz?".

    Zuerst habe ich gezögert und dachte mir: Why not? Machste dir einen Spaß daraus und verarschst den Typen. Daher entsprachen meine Antworten nicht ganz der Wahrheit, als er sich nach meinen sexuellen Vorlieben ausgefragt hat.

    Jedenfalls war der Typ aufgrund der geringen Entfernung zueinander sehr erpicht darauf, mich zu treffen und mich letzten Endes ins Bett zu kriegen. Als er dann intimere Fotos verlangt hat, habe ich vorgegeben, afk zu sein.

    Als er dann endlich gegen 22 Uhr offline ging, habe ich ihn auf meinen beiden GW2-Accounts direkt blockiert und auch seine Handynummer gelöscht und ebenfalls Anrufe und Whats App auf meinem Handy gesperrt.


    Das war echt sehr, sehr creepy... lol Dazu muss ich aber sagen, dass es meine erste, negative Erfahrung in 10 Jahren in der Gaming-Szene ist.


    And rememeber: Guild Wars 2 (oder jede andere Spiele) ist keine Sexbörse. Ihr macht euch keine Freund*innen, wenn ihr so krass aufdringlich seid und eure Absichten bereits in der ersten Stunde des Kontakts klar kundtut.

    Es ist nicht die Regel, dass man seinen Partner online kennen gelernt. Ich habe zwar meinen (Ex-)Freund Oktober 2016 durch Guild Wars 2 kennen gelernt, aber bis wir uns dann letzten Endes trafen, sind auch acht Monate vergangen. lol xD


    Ich bekomme es aber immer wieder bei weiblichen Streamerinnen mit, dass sie erhebliche Probleme mit Sexismus haben, weil Männer tatsächlich so intolerant sind und scheinbar wohl denken, die Gaming-Szene für sich zu beanspruchen. Ich kann mich explizit auf einen Vorfall mit Tinkerleo und Daannyy vor 2 Jahren erinnern, als Daannyy während eines Streams Tinker fragte ob sie sich auf sein Gesicht setzen könnte. Die beiden kannten sich nicht, Tinker fühlte sich dementsprechend belästigt. Leider ist der Clip inzwischen gelöscht.

    Ekelhaft fand ich damals die Diskussionen aus Daannyys Community. Das ist leider überhaupt kein Einzelfall. Ich folge einigen Streamerinnen auf Twitter, die sich klar gegen Sexismus und Rassismus positionieren. Sie werden immer wieder vergleichbaren Situationen konfrontiert.

    Externer Inhalt twitter.com
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  • Ich erinnere mich an Tinkers Fall, mainly weil ich shlorox quasi täglich schaue und das hat damals schon Wellen geschlagen. Er hat sich ja dann entschuldigt und das irgendwie versucht zu erklären.

    Komisch nur dass er letztes Jahr Verurteilt wurde:


    Im Juni 2022 verurteilte das Amtsgericht Nürnberg den YouTuber und Streamer wegen Vergewaltigung seiner damaligen Freundin in zwei Fällen zu einer Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren. Nach Bekanntwerden des Urteils, etwa einen Monat nach Urteilsspruch, brachen einige Streamer den Kontakt zu ihm ab.

    war wohl doch nicht nur "ein Witz" wie er damals meinte. Er wurde von Twitch gebannt, weswegen der Clip wohl auch nicht mehr zu finden ist.

  • Positives Beispiel aus dem neuen Dead Space Remake: Das Design von Nicole wurde drastisch verändert, was ich echt gut finde. Ich habe das Original nicht gespielt, aber ich finde im Original sieht sie nicht realistisch aus, sondern eher wie ein Anime-Charakter. Generell wurden die Designs mehrerer Charaktere im Remake geändert und ich finde, dass sie jetzt alle besser ausschauen.

    Dass Nicole jetzt "weniger attraktiv" aussieht, scheint aber einigen nicht zu gefallen, was ja natürlich kommen musste.

    Zum Bild: Oben ist das neue Design aus dem Remake.


  • Positives Beispiel aus dem neuen Dead Space Remake: Das Design von Nicole wurde drastisch verändert, was ich echt gut finde. Ich habe das Original nicht gespielt, aber ich finde im Original sieht sie nicht realistisch aus, sondern eher wie ein Anime-Charakter. Generell wurden die Designs mehrerer Charaktere im Remake geändert und ich finde, dass sie jetzt alle besser ausschauen.

    Dass Nicole jetzt "weniger attraktiv" aussieht, scheint aber einigen nicht zu gefallen, was ja natürlich kommen musste.

    Zum Bild: Oben ist das neue Design aus dem Remake.


    Was genau hat das jetzt mit Sexismus zu tun?