"Im Anfang war das Wort" - Wenn Worte Einfluss nehmen

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  • Es geht nicht darum, dass du selber aus freien Stücken auf Neger verzichtest, sondern dass viele Anhänger der Political Correctness diesen Verzicht auch von anderen Gesprächsteilnehmern erwarten und implizit einfordern.


    Die Nichtbeachtung dieser selbstzensoriellen Gedankenschere führt dann häufig zu massiven Anfeindungen und substanzlosen Vorwürfen.


    Es wurden sogar schon Menschen juristisch für die Benutzung von Neger belangt, was meines Erachtens Ausdruck eines totalitären Diskursverständnisses auf Seiten der Befürworter ist: http://www.sueddeutsche.de/pan…he-aeusserungen-1.1321761


    Wo Eingriffe in elementare Grundrechte durch nicht objektivierbare, persönliche Befindlichkeiten einzelner Minderheiten und Lobbygruppen begründet werden, ist meines Erachtens eine rote Linie überschritten.


    Zum Glück scheint auch hin und wieder ein helles Licht der Vernunft hindurch: http://www.berliner-zeitung.de…en,10809148,20815146.html


    Entgegen verschiedentlicher Behauptungen handelt es sich bei Negern nämlich nicht um Beleidigungen.


    Ein beredeter Beweis dafür ist etwa der bekannte Karnevalsmusikant Ernst Neger: http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Neger


    Oder das österreichische Neger-Soda: http://derstandard.at/939615


    Es gilt der Grundsatz: Bei einer Bezeichnung, die auch als Eigenname von Menschen in Gebrauch ist, kann es sich nicht um eine Beleidigung handeln!

  • Psychologisch betrachtet ist eine Beleidigung dann eine, wenn der Empfänger sich durch die Aussage verletzt führt. Natürlich kann man das jetzt nicht jedes Mal als Maß aller Dinge sehen, weil so ein Mensch sich von vielen Dingen beleidigt fühlen kann. Aber gerade solche Begriffe wie "Neger" haben eine "objektivierbare" Geschichte, die es nachvollziehbar macht, weswegen das als Beleidigung empfunden wird (und leider Gottes von vielen auch als Beleidigung genutzt wird).
    Naja, der Kontext ist natürlich wichtig, wenn wir hier den Begriff erwähnen, hat das schließlich auch keinen rassistischen Hintergrund. Ähnliches gilt für einen historischen Kontext. Oder auch, wenn ein Begriff ein Eigenname ist, dann ist es einfach nur ein Begriff, der nichts bestimmtes definiert.


    Ansonsten ist deine Argumentation etwas zusammenhangslos. Inwiefern politische Korrektheit Kritik und Heuchelei in Verbindung bringt, hast du noch immer nicht erklärt. Zudem ist es nicht ganz logisch politische Korrektheit als Eingriff in die Grundrechte zu sehen, aber nicht zu bedenken, dass die rechtliche Grundlage erst dann für Beleidigungen bestraft, wenn die Würde bzw. "Ehre" verletzt wird. Beides kann subjektiv gesehen werden. Sowohl das Empfinden beleidigt worden zu sein, als auch das Empfinden, dass man in seiner Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, nur weil man auf einen Begriff verzichtet, den man ebenso gut mit einem anderen Wort ersetzen kann. Zumal deine Aussage ein wenig danach klingt, dass du nach dem Prinzip "die Mehrheit hat Recht" vorgehst.


    Wo genau liegt das Problem auf bestimmte Begriffe zu verzichten, wenn man weiß, dass es Bevölkerungsgruppen gibt, die sich durch diesen Begriff verletzt fühlen? Hier wird weder die Meinung eingeschränkt (du kannst diese ja dennoch äußern) noch werden historische Fakten geleugnet. Wobei letzteres natürlich auch von der Aufklärung abhängt, die in meinen Augen noch immer zu stark vernachlässigt wird. Wie zum Beispiel Bastet oder andere erwähnt haben: Es interessiert keinen Menschen, wenn du im richtigen Umkreis politisch inkorrekt bist (z. B. mit Freunden). Aber sobald eine unüberschaubare Gruppe an Empfängern anwesend ist (bzw. die Aussage zu Gesicht bekommt/hört), kann man sich doch aus Respekt unter Kontrolle haben.

  • Es geht nicht um eine "psychologische Beleidigung", was auch immer das sein soll, sondern um justiziable Beleidigungen nach § 185 StGB. Machtest du das bloße, subjektive Beleidigungsempfinden zum Maßstab, dann könnte niemand mehr ein halbwegs kontroverses Thema diskutieren, ohne eine Vielzahl anderer Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.


    Schlimmer noch: Besonders dünnhäutige Personen, die sich sehr leicht auf den Schlips getreten fühlen, hätten einen viel stärkeren Einfluss auf den "Diskurskorridor" des Erlaubten, als solche mit einer sachlich geprägten Einstellung, die härter im Nehmen sind. Es würde dann nicht mehr siegreich aus der Diskussion hervorgehen, wer die schlüssigsten Argumente und glaubhaftesten Belege vorbringt, sondern wer am penetrantesten sein "Beleidigtsein" reklamiert.


    Die Political Correctness führt also neben einer Verunsachlichung auch zur inhaltlichen Verflachung von Diskussionen, weil nicht nur bestimmte Ausdrucksformen, sondern auch Inhalte sanktioniert werden.


    Die Heuchelei besteht darin, dass die Empfindlichkeiten bestimmter Personengruppen im Namen der Höflichkeit oder des Respekts verabsolutiert werden, die Rechte anderer Kreise, die dort keine Vorzugsbehandlung genießen, aber mit ironischerweise genau dieser Begründung mit Füßen getreten werden.


    Kurzum: Anhänger der Political Correctness schreiben sich die Beseitigung von Ungerechtigkeiten auf die Fahne, die sich - angeblich - zum Nachteil gewisser Minderheiten auswirken, verursachen aber durch ihr Handeln eine genau solche Ungerechtigkeit - nur eben zu Ungunsten der übrigen Bevölkerung, die nach ihrer Auffassung offenbar irrelevant ist...

  • Machtest du das bloße, subjektive Beleidigungsempfinden zum Maßstab, dann könnte niemand mehr ein halbwegs kontroverses Thema diskutieren, ohne eine Vielzahl anderer Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.

    Hab ich doch gesagt :3


    Die Heuchelei besteht darin, dass die Empfindlichkeiten bestimmter Personengruppen im Namen der Höflichkeit oder des Respekts verabsolutiert werden, die Rechte anderer Kreise, die dort keine Vorzugsbehandlung genießen, aber mit ironischerweise genau dieser Begründung mit Füßen getreten werden.

    Vorzugsbehandlung wobei? Wörter zu benutzen, die Minderheiten aufgrund nachvollziehbarer Gründe beleidigen? Nach der Argumentation wird jeder bevorzugt, egal was man macht. Der Kompromiss ist eben einen Mittelweg zu finden; andere Begriffe zu nutzen, die exakt das gleiche bezeichnen, aber nicht negativ konnotiert sind. Oder willst du mir erzählen, dass es Personengruppen gibt, die sich in ihrer Ehre und Würde verletzt fühlen, weil sie einen Begriff, der eine ANDERE Bevölkerungsgruppe betrifft, nicht benutzen sollen?


    verursachen aber durch ihr Handeln eine genau solche Ungerechtigkeit - nur eben zu Ungunsten der übrigen Bevölkerung, die nach ihrer Auffassung offenbar irrelevant ist...

    Weil sie nicht betroffen ist. Wie gesagt, deine Meinungsfreiheit wird nicht eingeschränkt. Was stört es dich also, wenn dich jemand bittet, dass du einen anderen Begriff benutzt? Du tust das sicher auch im kleinen Kreise, wenn ein Freund dich bittet etwas zu unterlassen (Witze auf seine Kosten machen, ungeliebte Spitznamen verwenden, Themen ansprechen, die die Person verletzten usw.). Das ist halt die Mikroebene und politische Korrektheit wäre dann die Makroebene des ganzen. Sicher nicht in jeglicher Hinsicht richtig oder logisch, aber in ihrer Existenz verfolgt sie auch positive Ziele, die auch das Miteinander erleichtern.


    Inwiefern jemand benachteiligt wird oder wessen Meinung unterdrückt wird, sehe ich hier nicht. Viel eher scheinen mir die Schwächen der politischen Korrektheit darin zu liegen, dass Ereignisse tabuisiert werden, anstatt darüber richtig aufzuklären. Sei es jetzt bei solchen Dingen wie die Änderung von "verhaltensgestört" zu "verhaltensoriginell" oder "Neger" zu "maximal pigmentiert". Der Grund, warum die Begriffe negativ wahrgenommen werden, liegt auch im Umgang mit diesen. Da muss man nicht auf Minderheiten mit dem Finger zeigen und sich benachteiligt fühlen, sondern eher überlegen, wo auch die Mehrheit das Ganze anpacken kann, sodass ein Begriff nicht politisch inkorrekt sein muss. Wenn allerdings so gerne mit Begriffen wie "behindert", "Neger" oder auch sowas wie "Jude" dümmlich im beleidigenden Kontext um sich geworfen wird, braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn Betroffene negative Assoziationen damit haben. Ich bezweifle ja sehr, dass ein Mensch völlig neutral reagiert, wenn ihn irgendjemand mit einem Begriff wie "Hurensohn" anspricht, obwohl ich auch hier argumentieren kann, dass gerade in unserer modernen Gesellschaft nichts negativ daran ist, das Kind einer alleinerziehende, sexuell aktiven Frau zu sein.

  • Weil die Diskussion hier ein wenig Richtung Massenpsychologie und Bildung abgedriftet ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auf zwei ganz interessante Themen aufmerksam machen:
    Von Parteien zu Religionen - Die Entität Masse
    Was ist Bildung?



    Bist du dir da so sicher? Wenn man bedenkt, dass Menschen(-massen) schon lange vor der Entdeckung von Bild und Fernseher durch Worte, Propaganda usw. erfolgreich beeinflusst wurden, dann bin ich persönlich nicht unbedingt überzeugt davon, dass Mimik und Gestik eine viel größere Rolle spielen. Natürlich sind diese auch wichtig; will auch gar nicht das Gegenteil behaupten. Aber grad bei sowas wie Politik, wo man meist eher hinhört als hinsieht, wird das wohl etwas in den Hintergrund sinken. Man darf halt nicht vergessen, dass wir im Gehirn nicht nur Assoziationen mit Bewegungen und optischen Reizen haben, sondern sehr viele emotionale Verbindungen mit Worten. Rede von Kindern und Babys und die Menschen hören ganz anders hin, als wenn du von "Menschen" redest. Erwähne das Wort "Opfer" und "Verluste" und du triffst einen Nerv. Rede von "Gerechtigkeit" und "Freiheit" und die Masse entflammt viel schneller. Ich würde solche Wirkungen nicht unterschätzen.


    Das Worte und Sprachmelodie esenziel in Gesprächen ist will ich an disem Punkt nicht bestreiten, jedoch wird die Mimik in Gesprächen immer eine bedeutendere Rollr spielen als das wir denken. Auch wenn es wahr ist, dass wor ihr viel weniger beachtung schenken, wir nehmen sie trozdem wahr und man darf noe vergessen Mimil ist globaler als Sprache und sie wird immer gleich bleiben womit sie für Gespräche grad im politischen Bereich enorm viel wichtiger ist wie die Sprache selbst. Als beispiel währe da die Wahl Kennedy gegen Nixon die Kennedy dank seines wissens über Ausstrahlung und Mimik gewann. Werde bei bedarf auch noch Quellen angeben die belegen das Mimik in Gesprächen nich zu unterschäzen ist.

    "If my mind can conceive it, and my heart can believe it - then I can achieve it." ("Wenn mein Kopf es sich ausdenken kann, wenn mein Herz daran glauben kann - dann kann ich es auch erreichen.") Muhammad Ali (1942-2016) RIP

  • Ich muss schon sagen, interessantes Thema.


    Erfüllt Politische Korrektheit ihr Ziel und ab wann wird es nur noch eine Farce?
    Ich denke, niemand kann von sich behaupten, zu hundert Prozent politisch korrekt zu sein. Unter Freunden benutzt man doch häufig solche Begriffe wie "Spast", "behindert" usw. Jedoch sollten diese Begrifflichkeiten nicht zur Gewohnheit werden, man muss schon wissen, wann man so etwas sagen kann und wann nicht. Das kommt natürlich immer aufs Gegenüber an. Unter Freunden finde ich es, wie gesagt, völlig legitim, bei anderen Anlässen sollte man so eine Ausdrucksweise eher lassen.


    Kann die Wahl der Worte Konflikte verhindern oder entstehen lassen? (siehe das Beispiel mit Bush und der Metapher "Krieg gegen Terror" oder als positives Beispiel Martin Luther Kings Rede "I have a dream")
    Achja, Bush. ^.^ Natürlich kann die Wortwahl Konflikte entstehen lassen oder sie verhindern. Zumindest auf den ersten Blick. Gerade in der Politik ist die Wortwahl sehr entscheidend, denn wenn das Volk die Message gut aufnimmt, ist das schon einmal der erste Schritt zum Erfolg. Bush hat mit diesem Ausdruck für sehr viel Aufsehen gesorgt, meiner Meinung nach auch berechtigt. King Jr. als einer der wohl meistzitierten Bürgerrechtler überhaupt konnte mit seiner Rede natürlich auch überzeugen und auf Missstände aufmerksam machen. Wie gesagt, geht es bei Reden darum, das Volk zu überzeugen und das geht mit der richtigen Wortwahl ziemlich gut.


    Sollten wir vorsichtiger mit bestimmten Begriffen umgehen, die tagtäglich sehr leichtsinnig gebraucht werden? (Begriffe wie Idiot, Spast, behindert, die z. B. aus Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen resultiert sind)
    Man sollte selbstverständlich nicht mit diesen Begriffen um sich werfen. In der Schule kann man kaum ein paar Meter laufen, ohne gleich ein solches Wort zu hören. Ich selber benutze wohl auch die ein oder andere "politisch unkorrekte" Bezeichnung, wenn ich mit meinen Freunden rede. Das ganze tut man ja nicht, um irgendwelche "Gruppierungen" auszugrenzen oder zu diskriminieren. Das ist ja eher unbewusst. Trotzdem sollte man wohl nicht allzu leichtsinnig mit solchen Worten umgehen, man weiß ja nie, wen es letztendlich verletzen kann.


    Kann man ein ganzes Volk manipulieren, wenn man Redewendungen ändert (z. B. entstanden Redewendungen wie "Glänzen wie ein Judenei" in der nationalsozialistischen Zeit und sollten das Volk feindselig gegenüber Juden stimmen) oder Begriffe aus der Sprache verbannt (wie Worte aus dem Buchstabier-Alphabet)?
    Zu der Manipulation gehörte natürlich sehr viel mehr, als nur die Änderungen im sprachlichen Bereich. Alleine hätte es wohl nicht allzu viel verändert, zusammen mit den ganzen anderen Manipulationen hat es natürlich seine Wirkung gezeigt.


    Ist das legitim oder unerwünschte Manipulation, wenn die Macht der Worte genutzt wird?
    Generell ist Manipulation ja eher unerwünscht. xD Würde ich jetzt zumindest sagen. Die Sprache ist ein wichtiges Mittel, wenn man jemanden manipulieren will, aber wie gesagt, eher unerwünscht.


    Habt ihr schon alltägliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht? Zum Beispiel bei der Kommunikation mit Menschen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben oder beim Erlernen von Fremdsprachen. Oder auch in völlig anderen Situationen.
    Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, sich meist gewählter ausdrücken als Muttersprachler.Muttersprachler neigen dazu, immer wieder ähnliche Begriffe zu nutzen. Zumindest nehme ich das so wahr.


    Wie nutzt ihr die Sprache und Worte für euch? Überdenkt ihr eure Aussagen? Wählt ihr eure Worte gewissenhaft oder spontan? Versucht ihr mit den richtig gewählten Worten andere zu verletzten oder eure Zuneigung zu zeigen? Und wie funktioniert das?
    Das kommt bei mir ganz auf die Situation an. Meistens rede ich einfach spontan drauflos. Ich denke selten wirklich lange drüber nach, was ich sagen will. Bei Schulaufgaben und wenn es darum geht, andere zu überzeugen, versuche ich natürlich dennoch, eine gewisse Struktur einzubringen und nicht einfach irgendetwas zu schwafeln.

  • So, dann poste ich auch mal was zu diesem interessanten Thema. :smalleyes:


    Erfüllt Politische Korrektheit ihr Ziel und ab wann wird es nur noch eine Farce?
    So etwas sollte man den betroffenen Minderheiten fragen. Also ich weiß z.B., dass "African American" in den USA immer noch als politisch korrekter Begriff verwendet wird, obwohl sich viele Schwarze gegen diese Wörter ausgesprochen haben. Die heutige Generation will einfach "American" genannt werden, da sich viele Schwarze in den USA kaum bis gar nicht mehr mit Afrika identifizieren können (was auch vollkommen verständlich ist). In dem Falle ist der politisch korrekte Begriff überflüssig. Zumal das Wort "African" ja mehr oder weniger auf die Hautfarbe bzw. "Rasse" anspielt. Man sollte meiner Meinung nach in vielen Situationen auf solche Begriffe verzichten, weil man so weiterhin zwischen ethnischer und rassischer Herkunft differenziert - unabhängig davon, ob das Wort nun eine Beleidigung oder ein politisch korrekter Begriff ist. Aber wenn es sein muss, dann sollte man natürlich auf das "korrekte" Wort zurückgreifen. Das Gleiche gilt auch für Bezeichnungen, die auf die Geschlechtsidentität bzw. Sexualität anspielen.


    Kann die Wahl der Worte Konflikte verhindern oder entstehen lassen? (siehe das Beispiel mit Bush und der Metapher "Krieg gegen Terror" oder als positives Beispiel Martin Luther Kings Rede "I have a dream")
    Klar. Eindrucksvolle Reden können sicher Einiges bewirken, man sagt ja auch, dass Martin Luther King mit seiner Rede eine ganz Nation berührt habe. Mit bestimmten Stilmitteln kann man denk ich dafür sorgen, dass die Zuhörer sich die gesprochenen Worte besser einprägen. Die Gestik und die Kulisse spielen ebenso eine große Rolle (Martin Luther King hat seine Rede ja direkt unter der Lincoln-Statue in Washington gehalten).
    Ich glaube also, dass verschiedene Faktoren bei einer Rede wichtig sind. Die Wortwahl ist aber sicher von ausgesprochen großer Bedeutung.


    Sollten wir vorsichtiger mit bestimmten Begriffen umgehen, die tagtäglich sehr leichtsinnig gebraucht werden? (Begriffe wie Idiot, Spast, behindert, die z. B. aus Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen resultiert sind).
    Also ich klopfe gerne mal stumpfsinnige und beleidigende Sprüche, einfach weil ich (wie wahrscheinlich viele andere in meinem Alter auch ^^) schwarzen Humor mag und über so etwas lachen kann. Das Wort "Spast" gehört wohl auch dazu, wobei ich bei diesem Wort nie an Behinderte denke. Wenn sich eine bestimmte "Gruppe" an Menschen beleidigt fühlen sollte, dann vermeide ich die Verwendung von diesen Wörtern. In meinen Kreisen werde ich jedoch nicht (zumindest in nächster Zeit) auf diese Begriffe verzichten, denke ich. Ich verletze da meine Mitmenschen schließlich nicht. Aber ich pass schon darauf auf, mit wem ich auf diese Art und Weise rede. Oft ist es am besten, wenn man eine Person direkt fragt, ob sie schwarzen Humor lustig findet. So kann man viele unangenehme Situationen im Vornherein vermeiden.


    Kann man ein ganzes Volk manipulieren, wenn man Redewendungen ändert (z. B. entstanden Redewendungen wie "Glänzen wie ein Judenei", in der nationalsozialistischen Zeit und sollten das Volk feindselig gegenüber Juden stimmen) oder Begriffe aus der Sprache verbannt (wie Worte aus dem Buchstabier-Alphabet)?
    Ich denk schon, weil man sich solche Redewendungen leicht einprägt. Es kann schon sein, dass man sich durch solche Begriffe unbewusst verändert. Ich kann aber nicht beurteilen, wie "erfolgreich" diese exemplarische Redewendung tatsächlich war.
    Das Verbannen von Wörtern ist denk ich weniger effektiv, weil man hier bereits eingeprägte Wörter quasi löschen bzw. aus dem Sprachgebrauch entfernen will. Es ist denk ich leichter, neue Redewendungen/Wörter zu etablieren, als bereits verwendete Redewendungen/Wörter zu entfernen.


    Ist das legitim oder unerwünschte Manipulation, wenn die Macht der Worte genutzt wird?
    Also das ist sehr schwer zu beantworten. Wie definiert man denn nun "legitim" in diesem Kontext? Es verstößt nicht gegen das Gesetz, wenn man bspw. mitreißende Reden hält, und doch erscheint der Inhalt oft besser als er eigentlich ist, was wiederrum gefährlich sein kann. Die einfachste Antwort wäre wohl "wenn man die Macht der Worte für gute Zwecke verwendet, dann ist es legitim". Aber da stellt sich wieder die Frage, wie man die Grenzen setzt.


    Wie nutzt ihr die Sprache und Worte für euch? Überdenkt ihr eure Aussagen? Wählt ihr eure Worte gewissenhaft oder spontan? Versucht ihr mit den richtig gewählten Worten andere zu verletzten oder eure Zuneigung zu zeigen? Und wie funktioniert das?
    Ich greife oft auf Jugendsprache zurück, weil die meisten in meinem Alter auch so reden. Mit Professoren aus meiner Schule rede ich natürlich anders.
    Und zur Verwendung von Wörtern: Ich achte schon darauf, welche Wörter ich verwende, insbesondere, wenn ich mein Gegenüber nicht so gut kenne. Leider klappt das nicht immer so gut wie ich es mir erwarte, habe schon oft Sachen gesagt, die ich heute noch bereue. Aber man lernt ja daraus.


    So, das war's auch schon. Würde mich über eine Antwort freuen (und sorry, dass ich nicht an eine vorherige Diskussion anknüpfe, aber ich wollte erstmal die Fragen beantworten, bevor ich mit dem Diskutieren starte^^).

  • Weil ich Werbung auf Shorinos Profil für diesen Thread gesehen und beim Lesen der ersten paar Kommentare mehrmals über das Wort "Idiot" mehr oder weniger gestolpert bin, muss ich da jetzt mal ein wenig mit meinen Altgriechischkenntnissen angeben. Irgendwofür müssen sich die scheiß 2 Semester ja gelohnt haben :D


    Das Wort "Idiot" kommt aus dem Altgriechischen, von "idiotns" , ausgesprochen: Idiotähs (kein Bock nach einem altgriechischem Alphabet zu suchen).
    Das wiederum ist das Substantiv zum Adjektiv "idia", was "privat" heißt und das Gegenteil von "dnmosia", "öffentlich" ist. Die Griechen verwendeten die Bezeichnung des idiotns tatsächlich abwertend, weil es für sie nicht sinnvoll erschien, wenn ein Bürger sich nicht um öffentliche Angelegenheiten kümmerte und ausschließlich seinen Privatkram erledigte. Wer sich nicht aktiv bemühte, die Rechte, die ihm (wenn er denn ein Bürger war) die bspw. athenische Demokratie bot, wahrzunehmen, war für die Griechen wortwörtlich ein Idiot.


    Naja. Ich weiß jetzt nicht genau, wofür der Begriff die letzten (und ausschlaggebenden) paar hundert Jahre benutzt wurde, aber so rein von seiner Herkunft her und so ist Idiot sogar gar kein schlimmes Wort. Jaha. Wieder was gelernt! Und sogar mehrerlei: 1.: Ich stalke Shorino. 2. Profilwerbung für alte, eingestaubte Threads bringt's. 3. Das Wort Idiot hat gar keinen bösen Ursprung.




    Ach ja, wo ich in einem ellenlangen Beitrag was von der Redekunst der Griechen las: Ja, die wurde damals sehr geschätzt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat Platon in einem seiner Werke Sokrates sogar sagen lassen, dass, wäre ein Mensch krank und zwei Menschen würden vor einer Menschenmenge darum konkurrieren, wer diesen Menschen zu heilen versuchen solle, nicht der Arzt von den beiden von der Menschenmenge ausgewählt werden würde, sondern derjenige von beiden, der der bessere Rhetoriker sei. Sokrates (bzw. Platons) messerscharfe Schlussfolgerung: Um es im Leben zu was zu bringen, muss man nichts drauf haben - außer Rhetorik.


    In diesem Sinne auf ein weiteres Mal: Gar nicht so dumm waren sie, die Griechen. Die wussten vor 2000 Jahren schon, was man noch heute in Pokémonforen diskutiert xD

  • Ich weiß jetzt nicht genau, wofür der Begriff die letzten (und ausschlaggebenden) paar hundert Jahre benutzt wurde, aber so rein von seiner Herkunft her und so ist Idiot sogar gar kein schlimmes Wort.

    Nur spielt es garkeine Rolle, welchen Ursprung dieses Wort hat, wenn du jemanden als Idiot bezeichnest, weiss derjenige ziemlich genau wie das gemeint ist. Bedeutungen ändern sich halt und so muss man nicht jedesmal erklären, wie man das gerade gemeint hat, man würde stattdessen ja einfach eine andere Bezeichnung wählen können. Bzw. stelle ich mir gerade vor, dass ich zu jemandem Idiot sage und er mir dieses Wort dann erstmal in allen Einzelheiten erklären würde. Für mich wäre dann nur eins klar: das muss ein Fachidiot sein. :D



    Um es im Leben zu was zu bringen, muss man nichts drauf haben - außer Rhetorik.

    Traurig aber wahr. :verysad: Und dann muss man sich auch nicht wundern, warum man überall auf unfähige und inkompetente Menschen trifft, die keine Ahnung von ihrem Job haben. Hauptsache, sie konnten gut erklären, dass sie gut sind ... was sagen Zeugnisse usw. schon aus? :(

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Erfüllt Politische Korrektheit ihr Ziel und ab wann wird es nur noch eine Farce?
    Ich denke, der Begriff political correctness ist selbst bereits ein Kampfbegriff geworden und sehr viel häufiger in negativem als in positivem Zusammenhang aufzufinden. Bei PC geht es nicht um eine möglichst komplizierte Sprache, sondern um eine, die möglichst wenig verletzend oder stigmatisierend ist. Das kann Personengruppen betreffen, die meist ohnehin unter Diskriminierung leiden, aber auch gänzlich andere Dinge, wie die Namen von Krankheiten, die zum Teil unfairerweise mit Personengruppen oder Ländern verbunden sind. Ich denke, PC ist etwas sinnvolles. Problematisch dabei kann die Komplexität der neuen Worte und ein Gewöhnungsmechanismus sein, infolgedessen der neue Begriff wieder abwertend assoziiert wird.



    Generell bin ich der Meinung, dass Sprache etwas hochgefährliches ist, und zwar aus zweierlei Gründen: 1. Wir halten Sprache für logisch. 2. Sprache ist nicht logisch.
    Immer wieder schaffen es gewiefte Rhetoriker mithilfe der Sprache und vielen schlauen Tricks ein scheinbares Argument zu entwerfen, das bei logischer Betrachtung keines ist. Dass die Sprache überhaupt die Möglichkeit hat, im Gegensatz zur Mathematik unlogisch und doch überzeugend zu sein, liegt daran, dass Sprache nichts Konstruiertes, sondern etwas unwillkürlich Gewachsenes ist. Sie ist also in sich teilweise widersprüchlich, an ihren Rändern undefiniert und auslegungsbedürftig. Manchmal kann sie mit ein und demselben Wort mehrere Botschaften transportieren.
    Wie Wittgenstein anmerkte, macht bspw. das Wort "Spiel" relativ wenig Sinn. Wenn wir unter "Spiel" alles von Fußball über Würfelspiel über virtuelle Spiele bis hin zu Glücksspiel in Form von Lotto oder Gladiatorenspielen begreifen, so fällt es schwer, überhaupt noch eine Definition für das Wort "Spiel" zu finden, die a) all das beschreibt und b) nicht zu weit gefasst ist. Wahrscheinlich sprechen wir bei diesen verschiedenen Formen des Spiels von gänzlich unterschiedlichen Dingen, die wir assoziativ mit einem Wort verbinden.
    Problematisch ist Sprache auch bei Worten, die wir zwar ständig verwenden, und uns trotzdem nicht ihrer Definition bewusst sind. Worte wie "Wahrheit", "Wissen", "Gesellschaft" und solche Dinge können zwar immer wieder annähernd beschrieben werden, entziehen sich jedoch scheinbar einer festen Definition.
    (Beispiel Wissen: Man könnte sagen, Wissen sei die Kenntnis eines Sachverhalts. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieser Sachverhalt richtig sein muss. Man könnte also erweitern, Wissen sei die Kenntnis eines Sachverhalts, wie er sich wirklich verhält. Man muss allerdings einwenden, dass ein Mensch auch rein zufällig etwas richtiges behaupten kann, ohne es wirklich gewusst zu haben, wie z.B. beim Ratespiel. Man muss also erweitern, Wissen ist die so und nicht anders gemeinte Kenntnis eines Sachverhalts, wie er sich wirklich verhält. Jetzt könnte man allerdings wiederum einwenden, dass jemand, obwohl kein Grund zu der Annahme besteht, einen ganz bestimmt Sachverhalt vollkommen überzeugt für richtig hält und er sich trotzdem als richtig herausstellt. Dann müsste man erweitern: Wissen ist die so und nicht anders gemeinte, auf der Erfahrung oder der Logik beruhenden Kenntnis eines Sachverhalts, wie er sich wirklich verhält. Allerdings enthält diese letzte Definition Voraussetzungen, die höchst streitbar sind. Ein religiöser Mensch könnte dem bspw. nicht mehr zustimmen. Es ist also wohl unmöglich, in diesen Fragen Klarheit zu schaffen.)
    Mithilfe von Mehrfachbedeutungen und assoziativen Schlüssen, sowie anderen unfairen Mitteln, schaffen es Rhetoriker, ihre Botschaft als zwingend zu verkaufen, obwohl sie das nicht ist. Beste Beispiele dafür sind tatsächlich viele griechische Philosophen (ganz besonders Platon in der Politeia), aber auch Scholastiker und die deutschen Idealisten.


    Es ist also ungeheuer schwierig, die Sprache logisch zu durchpflügen. Sie ist nicht wohlsortiert, sondern eher wie ein Batzen ungepflegter Haare, die man zu kämmen versucht.
    Dabei muss man analytisch vorgehen. Und das erfordert viel Übung.
    Sinnvoll wäre wahrscheinlich eine, wie von vielen Philosophen postulierte, Kunstsprache, die klar definiert ist und den logischen Regeln gehorcht. Ganz besonders Wittgenstein hat sich dafür eingesetzt. Wer aber mal sein Tractatus gelesen hat, wird sehen, dass man am Ende aus dem, was er schreibt, nicht schlauer wird, weil er unheimlich schwer zu verstehen ist.
    Wichtig ist, dass man sich bewusst ist, dass die eigene Sprache nur eine Version von vielen bildet. Deshalb ist auch der Erhalt möglichst vieler Sprachen weltweit wichtig; sie bieten wertvolle Perspektiven. Ansonsten gilt: Stets analytisch prüfen, was jemand sagt. Und je lauter und zwingender das Argument vorgebracht wird, desto eher bedarf es einer Kritik.


    War das jetzt am Thema vorbei? Egal, ich habe mein Versprechen gehalten. :)

  • Sinnvoll wäre wahrscheinlich eine, wie von vielen Philosophen postulierte, Kunstsprache, die klar definiert ist und den logischen Regeln gehorcht.

    Zumindest wärs sinnvoll, wenn wir Roboter wären, die ihren Wortschatz nicht selbstständig erweitern können und Zusammenhänge nicht bzw. NUR logisch herstellen können. Zum Glück sind wir aber fähig den Kontext zu verstehen, in dem verschiedene Worte verwendet werden. Zumindest sollten wir dazu fähig sein und wir sollten es auch wollen. Wer nur Worte konsumiert ohne sein Gehirn einzuschalten, den wird man auch mit einer Kunstsprache in die gewünschte Richtung lenken können. Aber eigentlich sagst du das am Ende ja auch...
    Sprache ist nichts starres, sie hat sich schon immer weiterentwickelt, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Menschen uns in unserer Kreativität irgendwann soweit enschränken lassen, dass ein solcher Versuch sich durchsetzen könnte. Von daher legen wir eine Schweigeminute für die tolle Sprache Esperanto ein. :sekt:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Nun, beim Zitat im Startpost konnte ich jetzt auch nicht umhin, als an 1984 und das darin vertretene Neusprech zu denken, eine fiktive zum Teil künstlich aus dem "Altsprech" (Englisch) entstandene Sprache, die den Menschen möglichst wenig bis gar keinen Spielraum für die Diskussion und Reflexion komplexer (politischer) Inhalte geben soll. Entsprechend werden bei der Entwicklung der Sprache eigentlich nicht zwangsläufig neue Wörter hinzugefügt, sondern alte vernichtet. Es zeigt sich hier, dass Sprache als Machtinstrument zur Unterdrückung des Denkens gebraucht werden kann und im Roman geschieht dies nun einmal in der "raffiniertesten" Form, ist für diesen Zweck aber auch nicht das einzige Mittel und entfaltet seine Wirkung möglicherweise erst mit anderen Instrumenten.. Dies ist sicherlich ein Extrembeispiel und ein irreales dazu, aber es hat sich auch in der Realität gezeigt, dass Sprache zur Manipulation eingesetzt werden kann, zum Beispiel dann, wenn ein ursprünglich wertneutraler Begriff allmähliche eine Nebenbedeutung erhält. Zusätzlich gibt es nun einmal die (unbewusste) Annahme, dass Sprache und Kompetenz einhergehen. Letzteres merke ich auch öfters, wenn meine Schwester ihre Medizinbegriffe lernt: An sich klingen viele Wörter da unheimlich kompliziert und mein Verstand verknüpft die Kenntnis dieser Wörter mit der Kenntnis der Bedeutung der Wörter (die aber mir selbst nicht geläufig ist) und damit automatisch mit einer fachlichen Kompetenz, die ich höher einschätzen würde, als sie möglicherweise ist, es entsteht also sicherlich ein eigenes Unzulänglichkeitsgefühl, welches (in diesem Fall) den Arzt über mich erhebt, möglicherweise unbewusst, aber dennoch vorhanden.
    Hierbei zeigt sich vielleicht auch ironischerweise, dass es bei Sprache eben auch darum gehen kann, nicht verstanden zu werden, wie es zum Beispiel Valentin Braitenberg formuliert hat, der davon ausging, dass Sprache auch als Mittel der Abgrenzung gegen andere Gruppen verwendet werden kann. Ein anderes Beispiel wäre, wenn ich mit meinen freunden in der U-Bahn in einer anderen Sprache rede, um sicherzugehen, dass wir von den Umstehenden nicht verstanden werden.
    Es gibt natürlich Stimmen, nach denen eine Aufhebung der Sprachvielfalt auch positive Folgen haben kann. Sicherlich ist die Geschichte vom Turmbau zu Babel bekannt, wo die Menschen für einen Versuch, Gott quasi gleichzukommen, mit anhaltender Sprachverwirrung gestraft werden. Es wird also das in ihrer Einigkeit wurzelnde Potential der Menschheit durch Sprachvielfalt geschwächt. Ein Text, den ich in einer Klausur in Deutsch mal gelesen habe, befürwortete daher das Aussterben bestimmter Sprachen und die Verbreitung der Sprachen der "Eliten", der speziell hoch technologisierten Länder. Mehr noch, es wurde postuliert, dass die Aufhebung der Sprachvielfalt nicht mehr aufzuhalten sei und es wurde empfohlen, die ganzen kleinen Sprachen irgendwelcher kleinen Eingeborenenstämme zu vergessen und nicht länger zu versuchen, sie zu bewahren, wenn sie ja doch nur noch ein paar hundert Menschen sprechen. Ich persönlich hielt diese Thesen für gewagt. Einerseits halte ich die (gezielte) Vernichtung einer Sprache für eine irreale Vorstellung (unter anderem, weil die Untersuchung toter Sprachen ja auch Gegenstand der Sprachwissenschaft ist, es wird also immer noch irgendwie die Sprache bewahrt), andererseits erscheint sie mir auch ganz und gar nicht wünschenswert, da, und da stimme ich @Shorino zu, viele Sprachen immer viele Blickwinkel eröffnen. Ich muss trotzdem zugeben, dass ich es bisher versäumt habe, Sprachen zu lernen (selbst mein Englisch ist mies), das sollte ich demnächst dringend nachholen.
    Zuletzt haben wir außerdem bereits einen Ausweg aus dem "Sprachchaos" gefunden, bei dem wir es gleichzeitig erhalten können: Es ist eine Sprache ausgewählt worden, die für internationale Verständigung bestimmt ist, nämlich Englisch. Es ist nicht wichtig, dass jeder die gleiche Muttersprache hat, es reicht doch schon, wenn wir eine allgemein gültige Sprache haben, mit der wir uns sicher verständigen können.


    Zur politischen Korrektheit: Witzigerweise ist gerade dieses Wort ein schönes Beispiel dafür, wie Wörter allmählich negativ konnotiert werden können. Das Wort ist inzwischen teilweise verknüpft mit unnötiger Erbsenzählerei, mit blöden Vorschriften und sogar mit Einschränkung der individuellen Freiheit.
    Ich persönlich habe, das muss ich sagen, mit der politischen Korrektheit selbst meine Probleme. Nicht, weil ich sie für unnötig halte, sondern weil sie mir zum Teil zu unübersichtlich geworden ist. Ich dachte zum Beispiel, ich sei ganz gut auf der Höhe der Zeit, weil ich das Wort "Zigeuner" nicht benutzte, sondern "Sinti" bzw. "Roma" sagte. Dann hörte ich, man solle (eigentlich mag ich den Begriff "sollen" hier nicht, weil es klingt, als hätte man keine Wahl) jetzt "mobile ethnische Minderheit" sagen. Diesen Begriff habe ich jetzt nicht wirklich benutzt, weil ich ihn zum Beispiel in den Nachrichten auch nicht wiedergefunden habe, aber es bleibt eine gewisse Unklarheit zurück.
    Dann gibt es noch andere Wörter, bei denen es umstritten zu sein scheint, ob sie politisch korrekt sind oder nicht. Als Beispiele nenne ich mal (vielleicht auch aus aktuellem Anlass^^) die Begriffe "schwul", "schwarz" und "lesbisch". Diese Begriffe sind meiner Erfahrung nach nicht abwertend konnotiert, aber gleichzeitig gibt es Leute, die anderer Ansicht sind. Die politische Korrektheit ist also auch hier nicht für mich klar. Da die Wörter in meinem unmittelbaren Umfeld akzeptiert sind, bereitet es mir natürlich keine Probleme, wenn ich sie da verwende, logisch. Aber natürlich weiß ich dadurch jetzt nicht genau, ob sie auch allgemein als politisch korrekt angesehen werden. Das Ziel, eine nicht diskriminierende Sprache zu schaffen, unterstütze ich aber. In dem Zusammenhang frage ich mich aber auch, ob es vielleicht möglich wäre, abwertende Begriffe vielleicht nicht zu "löschen", sondern einfach ihre Bedeutung zu ändern. Aber das wäre wohl unmöglich und vielleicht auch ethisch fragwürdig, da man gezielt eine Sprache bearbeiten würde.


    Zum Schluss sei noch am Rande erwähnt, das man sicher nie viel reden und wenig sagen kann, ohne dass es einem auffällt, denn wir realisieren unsere State-of-the-Art-Visionen, um den Paradigmenwechsel der antizyklischen Zu- und Abflüsse auszureizen ebenso wie die Stimulation unserer wesentlichen Positionen zur Auswertung der Rückmeldungen der strategischen Chancen beiträgt. Für das Andenken der kritischen Masse diverser antizyklischer Angebote ist eben auch die Diskussion unserer flexiblen Positionen essentiell und mit einer Evaluation unserer interdisziplinären Visionen wird schlussendlich die Eigendynamik der neuartigen Zahlenmodelle intensiviert werden, wenn wir denn nur an unsere effizienten Positionen glauben, um den Wissenstransfer der interaktiven Impulse zu verschlanken. Gleichzeitig kann nur eine Modifikation unserer proaktiven Verbesserungspotentiale das Backup simultaner und vielfach verflochtener Chancen diversifizieren und es ist durch diese Argumentation sicher deutlich geworden, dass das eigentliche Ziel darin liegt.

  • In dem Zusammenhang frage ich mich aber auch, ob es vielleicht möglich wäre, abwertende Begriffe vielleicht nicht zu "löschen", sondern einfach ihre Bedeutung zu ändern.

    Hier steht quasi eines der größeren Probleme der politischen Korrektheit, wie sie oftmals zelebriert wird. Statt etwas gegen Diskriminierung zu tun, werden oftmals nur Wörter ausgetauscht, die dann bald wieder diskriminierend sind. Ein Beispiel bringst du ja selbst, die Sinti und Roma, heißen nicht mehr Zigeuner, aber man findet die Begriffe immernoch schlecht, weil negative Assoziationen hervorgerufen werden.
    Bei "schwul" sieht man das ebenfalls recht gut: Das Wort ist nicht schlecht, weil Schwulsein etwas schlechtes wäre, sondern weil es Menschen gibt, die es für schlecht halten. Wenn man dem Kind aber einfach nur einen neuen Namen gibt, halten Menschen Schwulsein immernoch für schlecht, das neue Wort wird also immernoch negativ assoziiert. Wichtig ist also die Diskriminierung, nicht nur die dafür genutzten Worte, zu bekämpfen.

  • Hier steht quasi eines der größeren Probleme der politischen Korrektheit, wie sie oftmals zelebriert wird. Statt etwas gegen Diskriminierung zu tun, werden oftmals nur Wörter ausgetauscht, die dann bald wieder diskriminierend sind. Ein Beispiel bringst du ja selbst, die Sinti und Roma, heißen nicht mehr Zigeuner, aber man findet die Begriffe immernoch schlecht, weil negative Assoziationen hervorgerufen werden.Bei "schwul" sieht man das ebenfalls recht gut: Das Wort ist nicht schlecht, weil Schwulsein etwas schlechtes wäre, sondern weil es Menschen gibt, die es für schlecht halten. Wenn man dem Kind aber einfach nur einen neuen Namen gibt, halten Menschen Schwulsein immernoch für schlecht, das neue Wort wird also immernoch negativ assoziiert. Wichtig ist also die Diskriminierung, nicht nur die dafür genutzten Worte, zu bekämpfen.

    Hm, beim Wort "schwul" sehe ich das anders, da es, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, zu Beginn vor allem im kriminologischen Zusammenhang verwendet wurde. Es erfolgte teilweise eine Gleichstellung mit Päderast.
    Beim Wort "homosexuell" verhält es sich nicht besser: Es kommt aus dem klinischen und psychopathologischen Bereich und behandelt eine auffällige Abart der Sexualität.
    Das gewachsene Selbstbewusstsein von Männern, die mit Männern schliefen und sich erstmals so nannten, sorgte dafür, dass diese Begriffe an Akzeptanz gewannen. Trotzdem bleiben die Begriffe bis heute umstritten.
    Bei diesen Worten könnte ich mir sogar eine Abschaffung vorstellen, wie es bereits in der Medizin geschehen ist. Man muss sich bewusst sein, dass die Aufteilung in Homo- und Heterosexualität eine Erfindung eines sexuell restriktiven Europas ist. Die Medizin spricht deshalb von unterschiedlichen sexuellen Angewohnheiten, also Männern/Frauen, die Verkehr mit Männern/Frauen/beidem(/gar keinen Verkehr) haben. Kommt der Wirklichkeit näher.

  • das gehört zwar in eine andere Diskussion,

    Deshalb mache ich mal hier weiter, ehe das im anderen Thema wegen Off-Topic gelöscht wird. Scheint hier ganz gut zu passen.

    Es wäre eine schreckliche Welt, wenn wir keine "schlimmen Wörter" mehr gebrauchen dürften,

    Nun, Schimpfwörter und so weiter sind zum Teil notwendig um zum Beispiel starke Emotionen herüberzubringen. In dem Sinne, ja, das wäre eine schlimme Welt, wenn uns jetzt plötzlich in massivem Maße die Sprache an verschiedenen Stellen eingeschränkt werden würde, nicht nur auf Schimpfwörter bezogen. Aber es geht mir nicht darum, jemandem Wörter zu verbieten. Es geht mir schlicht und ergreifend darum, dass der Ausdruck "auf Menschen scheißen" für mich mit einem äußerst unangenehmen Beigeschmack verbunden ist, ich ihn so ehrlich gesagt nicht mag und, das ist viel entscheidender bzw. das eigentliche Thema, er für mich einfach ziemlich radikal klang. Deshalb wollte ich an der Stelle noch einmal überprüfen, wie du ihn genau gemeint hast, da ich einem Ausdruck prinzipiell keine zu 100% feste Intention, die bei jeder Verwendung im Wesentlichen gleich ist, zuordne. Du hast es mir noch einmal näher erklärt und damit hatte sich der Punkt für mich eigentlich auch schon erledigt.

    aber diese Wörter gehören einfach zu uns menschen dazu...

    Sie gehören zur Sprache dazu, aber jeder Mensch entscheidet selbst, wie er sie benutzt. Desweiteren ist auch die Wirkung bestimmter Wörter auf die Menschen unterschiedlich, wie sich denke ich auch an dem oben genannten Beispiel gezeigt haben dürfte. Du hast mit dieser Formulierung an sich kein Problem gehabt, für mich klang sie halt ein wenig extrem.

    Und lol... nicht dein ernst?

    Doch, so ist das mein Ernst. Du willst mir doch hoffentlich nicht vorwerfen, dass sich ein Ausdruck für mich nun einmal so anhört, wie er es tut? Dafür kann ich doch nichts.
    Vielleicht sollte ich an der Stelle aber auch schildern, wie sich das jetzt für mich anhört: Es klingt, als würdest du mich bzw. die Tatsache, dass sich der Ausdruck "auf Menschen scheißen" für mich radikal anhörte, nicht ernst nehmen und unterstellen, dass das doch gar nicht der Fall sein kann, aus welchem Grund auch immer. In Verbindung mit dem Rest des Posts drängt sich mir dann zusätzlich der Eindruck auf, dass du mich für einen abgedroschenen Spießer hältst, der Leuten ihre Schimpfwörter verbieten will. Wie gesagt, so klingt es zunächst. Ob du diese versteckte Intention wirklich hast, kann ich aber nicht zuverlässig daraus ableiten und ich gehe einfach mal davon aus, dass das nicht der Fall ist, da ich dich im Grunde für einen liberalen Menschen halte und ich dazu neige, dem Tenor einer reinschriftlichen Meinungsäußerung nicht allzu viel Bedeutung beizumessen und nach Möglichkeit nicht zu viel da hinein zu interpretieren.

  • Du hast es mir noch einmal näher erklärt und damit hatte sich der Punkt für mich eigentlich auch schon erledigt.

    Genau deshalb werde ich hier auch nicht mehr darauf eingehen.



    Sie gehören zur Sprache dazu, aber jeder Mensch entscheidet selbst, wie er sie benutzt. Desweiteren ist auch die Wirkung bestimmter Wörter auf die Menschen unterschiedlich, wie sich denke ich auch an dem oben genannten Beispiel gezeigt haben dürfte. Du hast mit dieser Formulierung an sich kein Problem gehabt, für mich klang sie halt ein wenig extrem.

    In diesem Punkt muss ich dir leider zustimmen, jeder Mensch kann tun und lassen was er möchte und ich möchte niemandem etwas vorschreiben, aber ich kann es einfach nicht verstehen, wie manche Menschen, die Wörter Scheiße, Fick dich oder z.b. Hurensohn, nicht benutzten können/wollen oder auch sich schlecht bzw angegriffen fühlen.
    In meinen Augen sind Wörter nur Wörter und wenn mich jemand Hurensohn nennt, hat es den selben Effekt auf mich, wie wenn mich ein Staubkorn berührt.
    Oder das man wie du Scheiße Nichtmal schreiben möchte, finde ich ziemlich übertrieben.

    Doch, so ist das mein Ernst. Du willst mir doch hoffentlich nicht vorwerfen, dass sich ein Ausdruck für mich nun einmal so anhört, wie er es tut? Dafür kann ich doch nichts.
    Vielleicht sollte ich an der Stelle aber auch schildern, wie sich das jetzt für mich anhört: Es klingt, als würdest du mich bzw. die Tatsache, dass sich der Ausdruck "auf Menschen scheißen" für mich radikal anhörte, nicht ernst nehmen und unterstellen, dass das doch gar nicht der Fall sein kann, aus welchem Grund auch immer. In Verbindung mit dem Rest des Posts drängt sich mir dann zusätzlich der Eindruck auf, dass du mich für einen abgedroschenen Spießer hältst, der Leuten ihre Schimpfwörter verbieten will. Wie gesagt, so klingt es zunächst. Ob du diese versteckte Intention wirklich hast, kann ich aber nicht zuverlässig daraus ableiten und ich gehe einfach mal davon aus, dass das nicht der Fall ist, da ich dich im Grunde für einen liberalen Menschen halte und ich dazu neige, dem Tenor einer reinschriftlichen Meinungsäußerung nicht allzu viel Bedeutung beizumessen und nach Möglichkeit nicht zu viel da hinein zu interpretieren.

    Ersteinmal vorweg:
    Ich halte dich nicht für einen "abgedroschenen Spießer, der Leuten ihre Schimpfwörter verbieten will" und ich schenke der rein schriftlichen Meinungsäußerung auch nicht viel Bedeutung, jedoch ist dass die einzige Meinungsäußerung die in diesem Forum möglich ist und daher bleibt mir nichts anderes übrig als Dinge Hinein zu interpretieren.
    Mich halten Leute in ihrem Ersteindruck bestimmt auch für einen dummen Junkie, das ist mir aber egal, vielmehr ist es eigentlich besser so ;) . Übrigens danke für das Kompliment, dass du mich als liberalen Menschen einschätzt und so ^^


    Aber zurück zu dir, du wirkst schon ein wenig wie ein kleines bebrilltes Opfer, dass noch nie etwas anderes als lesen, schreiben und lernen gemacht hat. Du wirst dies wahrscheinlich, als ziemlich heftige Beleidigung auffassen, jedoch entschuldige ich mich dafür, dass ich es wiedereinmal etwas zu hart formuliert habe, in meinem Freundeskreis ist dies zu Werten, wie ein Freundliches Hallöchen ;)


    Um dies nicht so negativ stehen zu lassen:
    Du wirkst einwenig verklemmt, jedoch nicht wie jemand, der anderen etwas vorschreiben würde, sondern eher wie jemand wissbegieriges, der versucht alle möglichen Meinungen von anderen zu erfahren und der ziemlich diskussions-freudig ist.


    So kommen wir zum eigentlichen:
    Es ging mir keinesfalls darum, dass dir "auf Menschen scheißen" zu extrem war, das kann man nämlich nachvollziehen.
    Nein es ging mir Darum:

    "am schlimmen Wort mit S"

    Die Tatsache, dass du anstatt einfach "Scheiße" zu schreiben, du diese Wortwahl gewählt hast, hat mich dazu bewogen so zu handeln, wie ich es tat, wenn du dir schon "zu fein" bist scheiße zu schreiben möchte ich echt nicht Wissen, was du für ein Problem hast.^^ - So dachte ich.

    Chill dein Leben oder dein Leben Chillt Dich!


    87764.png
    Ich Entschuldige mich Hiermit für alle begangenen und noch folgenden Rechtschreibfehler :wtf:

  • @Bonzai
    Ich halte dich für jemanden, der sich sein Hirn weggekifft hat, wie der letzte Penner aussieht und in völliger Glückseligkeit mit sich und den Blumen in seiner Hippikomune lebt.
    Aber hey, in meinem Bekanntenkreis ist sowas zu werten wie ein: Ich liebe dich, lass uns Kinder machen.


    So ein Quatsch. xD


    Es geht einfach darum, dass (mehr oder weniger) tabuisierte Wörter, wie scheiße eben eines ist, aufgrund ihrer Tabuisierung einen sehr starken Ausdruck haben. Insofern ist auf Menschen scheißen nahe dran an Menschen absichtlich mit dem Auto überfahren, weil sie ja eh nur dreckige Missgeburten sind.


    Es ist überdies für jeden intelligenten Menschen ersichtlich, dass Thrawn sich nicht zu fein, scheiße zu schreiben, sondern lediglich die Tabuisierung des Wortes scheiße ansprechen wollte, um obiges zu verdeutlichen. Dass er dies dann auch noch in Anführungszeichen setzt macht die Sache wirklich eindeutig.
    Ich unterstelle Thrawn einfach mal, dsa so gemeint zu haben.

  • Aber zurück zu dir, du wirkst schon ein wenig wie ein kleines bebrilltes Opfer

    Ich bin relativ klein, trage aber keine Brille und ein Opfer bin ich auch nicht. Nur um das klar zu stellen.

    Du wirkst einwenig verklemmt

    Dem muss ich wohl in Ansätzen zustimmen, allerdings fange ich seit einiger Zeit durchaus vermehrt an, neue Dinge auszuprobieren und mich auch aus der gewissen Wohlfühlzone herauszubewegen.
    Jedenfalls werde ich bei pflanzlichen Rauschmitteln vorher immer in der Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen nachschlagen. Der Autor davon ist um die ganze Welt gereist, hat alles ausprobiert und akribisch sowie auch durchaus wissenschaftlich die Wirkung beschrieben. Auch wenn sein eigenes Foto im Buch vielen Leuten möglicherweise nicht als vertrauenserweckend erscheinen wird. :D Ist aber wirklich quasi das Standardwerk zu dem Thema.
    Aber das gehört ja wiederum nicht hierher.

    Die Tatsache, dass du anstatt einfach "Scheiße" zu schreiben, du diese Wortwahl gewählt hast, hat mich dazu bewogen so zu handeln, wie ich es tat, wenn du dir schon "zu fein" bist scheiße zu schreiben möchte ich echt nicht Wissen, was du für ein Problem hast.^^ - So dachte ich.

    Ich bin mir nicht zu fein, ich habe diese Redewendung ja auch in Klammern gesetzt, was eigentlich zeigen sollte, dass es mir im Grunde egal ist, wenn jemand "Scheiße" sagt ("das schlimme Wort mit S" ist eben dieser klischeehafte Ausdruck, den man immer früher von den Erwachsenen gehört hat :D ). Dass ich das Wort selber nicht oft hier benutze, liegt eben auch daran, dass ich selber Schimpfwörter o.ä. in einer Diskussion nicht verwenden möchte, weil sie für mich selbst ja immer einen negativen Beigeschmack ("Scheiße" hat einen negativen Beigeschmack, haha) haben und ich bei dem jeweiligen Diskussionspartner ja auch nicht weiß, wie er oder sie auf die Verwendung dieser Wörter reagieren wird (was aber wie gesagt nicht heißt, dass ich bei der Verwendung dieser Wörter auf einen schlechten Charakter oder so schließe). Wobei offenbar das Weglassen der Wörter auch zu einem falschen Eindruck führen kann, wenn ich hierüber noch einmal nachdenke...

  • @Sneek ich halte Thrawn für intelligent genug (im gegensatz zu dir) dass er durchaus versteht was ich meinte und sich nicht angegriffen, beleidigt o.ä fühlt.
    Aber danke deine Beschreibung kommt der Wahrheit ziemlich nahe :P und ja ich dich auch lass uns Kinder machen :love:



    Dem muss ich wohl in Ansätzen zustimmen, allerdings fange ich seit einiger Zeit durchaus vermehrt an, neue Dinge auszuprobieren und mich auch aus der gewissen Wohlfühlzone herauszubewegen.
    Jedenfalls werde ich bei pflanzlichen Rauschmitteln vorher immer in der Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen nachschlagen. Der Autor davon ist um die ganze Welt gereist, hat alles ausprobiert und akribisch sowie auch durchaus wissenschaftlich die Wirkung beschrieben. Auch wenn sein eigenes Foto im Buch vielen Leuten möglicherweise nicht als vertrauenserweckend erscheinen wird. Ist aber wirklich quasi das Standardwerk zu dem Thema.
    Aber das gehört ja wiederum nicht hierher.

    Ich kenne den Autor der war schon sehr oft zu Gast bei Tv-Total und ich halte ihn und seine Arbeit für sehr gut und er sollte wohl Beweis genug sein das Drogen, mehr Bereicherung für die Menschheit sind, als sie schaden.



    Ich bin mir nicht zu fein, ich habe diese Redewendung ja auch in Klammern gesetzt, was eigentlich zeigen sollte, dass es mir im Grunde egal ist, wenn jemand "Scheiße" sagt ("das schlimme Wort mit S" ist eben dieser klischeehafte Ausdruck, den man immer früher von den Erwachsenen gehört hat ). Dass ich das Wort selber nicht oft hier benutze, liegt eben auch daran, dass ich selber Schimpfwörter o.ä. in einer Diskussion nicht verwenden möchte, weil sie für mich selbst ja immer einen negativen Beigeschmack ("Scheiße" hat einen negativen Beigeschmack, haha) haben und ich bei dem jeweiligen Diskussionspartner ja auch nicht weiß, wie er oder sie auf die Verwendung dieser Wörter regieren wird. Wobei offenbar das Weglassen der Wörter auch zu einem falschen Eindruck führen kann, wenn ich hierüber noch einmal nachdenke...

    Naja mir war das nicht klar. "hmm bin ich wohl doch nicht intelligent, aber der geißt den ich beim kiffen immer sehe sagt mir doch immer ich sei intelligent ;( "
    Spaß beiseite... hättest du es einfach so geschrieben wie oben ( "Scheiße") wäre es jedem klar gewesen, aber wenn du nur schreibst "Wort mit S" denkt man schon: Warum will der nicht "Scheiße" schreiben?
    Vielleicht kann ich das auch einfach nicht verstehen, weil "Scheiße" für mich ein Wort wie jedes andere ist und ich es täglich mehr als 100mal verwende.

    Chill dein Leben oder dein Leben Chillt Dich!


    87764.png
    Ich Entschuldige mich Hiermit für alle begangenen und noch folgenden Rechtschreibfehler :wtf:

  • Vielleicht kann ich das auch einfach nicht verstehen, weil "Scheiße" für mich ein Wort wie jedes andere ist und ich es täglich mehr als 100mal verwende.

    Um mal wieder etwas zum eigentlichen Thema zu lotsen. Diese Aussage trifft wohl das Grundproblem im Gebrauch von "tabuisierten" Worten zum Vorschein. Abhängig davon wie wir aufgewachsen sind, was wir für Worte verwenden und täglich hören, reagieren wir natürlich völlig anders drauf. Ich habe mich selber dabei beobachtet, dass ich russische Schimpfwörter weniger empfindlich wahr nehme als deutsche, selbst bei harmloseren deutschen Begriffe. Einfach wohl deswegen, weil ich das Hören der einen Sprache mehr gewohnt bin und manche Schimpfwörter auch in den täglichen Sprachgebrauch reinrutschen. Find ich teilweise selber eher amüsierend als ernst zu nehmend, aber letztendlich ändert es nichts an der Wahrnehmung.
    Und für manche sind bestimmte Wörter das normalste der Welt, während der andere sich in dem Moment schlecht fühlt. Und das Gefühl darf man nicht unterschätzen, weil es unbewusst sehr viel Einfluss auf den weiteren Gesprächsverlauf oder die Interaktion nehmen kann. Das hat auch wenig etwas mit der Einstellung der jeweiligen Person zu tun. Nichts mit "spießig" oder "schlecht erzogen". Zum einen nutzen wir einfach Wörter, die wir öfters hören, auch öfters. Was wiederum dazu führt, dass wir sie noch öfter hören und sie immer "abrufbar" sind. Auf der anderen Seite sind nun mal Wörter, die gerne als Schimpfwort oder Beleidigung genutzt werden, im Hirn oft negativ konnotiert, weil wir eben womöglich in der Erziehung und Umgebung negative Reaktionen erlebt haben, wenn wir oder wer anderes das Wort nutzte. Und wenn das der Fall ist, dann kann man noch so cool sagen "Hab dich nicht so" und selbst wenn der andere sich dann tatsächlich "nicht so habt" und versucht das zu ignorieren (weil er womöglich durchaus akzeptiert, dass das jetzt nicht so schlimm ist), wird das nichts an der automatisierten Reaktion des Gehirns ändern. Zumindest nicht innerhalb eines Gesprächs. Letztendlich schadet man sich also auch selber, sofern man an einer guten Kommunikation (egal ob Gespräch, Diskussion, Zusammenarbeit etc.) interessiert ist.


    Kann man natürlich auch anders rum betrachten: Gibt auch Studien, die eher untersuchen, ob man den Gesprächspartner schneller für sich gewinnt, wenn man sich seinem Wortschatz anpasst. Heißt jetzt natürlich nicht, dass man sofort sämtliche Wörter, die man sonst nie nutzt, in die Nebensätze einbaut, aber eben auch, dass man versucht lockerer zu reden. Das kann natürlich für beide Seiten gelten, aber imo gibt es auch oft Situationen, wo man versucht, ich nenne es jetzt mal "gebildet", rüberzukommen, um Eindruck zu machen, und dabei übersieht, dass man dadurch womöglich sich eher Sympathien verbaut, weil der Gegenüber einen etwas mehr lockeren Sprachgebrauch an den Tag legt. Und seien wir ehrlich; Studien hin oder her, aber sogar hier im Bereich gab es schon oft Konflikte, weil einem vorgeworfen wurde "arrogant" daherzureden und dem nächsten, dass er zu viel schimpft. Kann mir also gut vorstellen, dass beim Entgegenkommen und Treffen in der Mitte, einige Diskussionen auch besser verlaufen könnten.