"Im Anfang war das Wort" - Wenn Worte Einfluss nehmen

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  • Als ich die Grundschule fertig hatte und in die Mittelschule kam (ich weiß jetzt nicht ob man das in Deutschland auch Grund und Mittelschule nennt weil ich wohne ja nicht da)
    wollte ich natürlich auch neue Freunde finden und versuchte ein paar Freundlichworte zu finde aber sie dachten fast alle es sei spöttisch gemeint (ich weiß auch nicht wieso).
    Also wurden meine Worte falsch aufgefasst und so habe ich auch keine Freunde ausserhalb meiner Klassen gefunden .
    Und wie man dem oberen Text entnehmen kann hat es nicht sonderlich gut funktioniert das mit dem richtige Wörter wählen.
    Ich überdenke auch sehr oft Wörter die ich gesagt habe aber wenn ich es wirklich ändern könnte was ich gesagt habe würde auch nicht sehr viel anders sein.
    Ich überdenke vielleicht nicht was ich damals in der Schule sagte aber andere Sachen.

  • Das ist ja immerhin noch recht offen, man merkt sofort, dass es sich um Rechte handelt. Schlimmer finde ich so manche Begriffe der Neuen Rechten. Ethnopluralismus klingt für mich nicht annähernd so rassistisch, wie der Begriff eigentlich gemeint ist.

    Noch trauriger wird die Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass der Begriff einmal ein Schritt von der Rechten auf den Liberalismus zu gewesen ist. Traurig ist natürlich auch, dass das Wort nicht einmal einer korrekten Sprache angehört - übersetzt bedeutet es eigentlich nur "Kulturelle Vielfalt" und beschreibt somit das, was man eigentlich damit zu schützen glaubt. Der Ethnopluralismus verlangt, dass jede Kultur - wohlgemerkt nicht jede "Rasse" - ihren eigenen Sitz bekommt und sich dort, und nur dort, frei entfalten kann. Also eigentlich nur gegen die Globalisierung, nicht gegen Menschen. Ethnopluralismus bekommen wir lustigerweise in allerlei Medien serviert ("Der Herr der Ringe", "The Legend of Zelda", "Avatar" und ganz besonders "Avatar" von James Cameron.) und es hat zu Recht noch niemanden interessiert.
    Der kleine OT-Ausflug war jetzt nötig, weil es um etwas geht, das mir nicht erst seit dem Topic Sorgen bereitet. Der Begriff "Ethnopluralismus" wurde nie mit völkerfeindlichen Absichten verwendet, bis eine Partei, die ihre Meinung auch durch Schilder mit der Aufschrift "Geld für die Oma statt für Sinti und Roma" bekanntgibt, genau diesen Begriff verwenden muss, um moderner, zeitgenössischer zu wirken. Die NPD will keinen Ethnopluralismus; und wenn, dann will sie ihn mit Mitteln erreichen, die nicht derselben Moralvorstellung entspringen. Es wurde einfach ein recycletes Wort hingestellt, das sie weniger radikal wirken lässt und Empathie wecken soll - wenn man es "Neue Möglichkeiten der freie kulturellen Entfaltung" nennt, klingt das ganz toll und ist auch nicht ganz inkorrekt, hat aber nichts mit der tatsächlichen Einstellung der NPD zu tun.


    Und noch ein bisschen weniger OT: unsere Sprache hat 5,3 Millionen Wörter, unzählige Begriffe und Bezeichnungen, die man verwenden könnte. Irgendwo sollte man doch etwas Passendes finden, ohne den Angesprochenen direkt ins Gesicht zu lügen. Selbst wenn man rhetorisch dem Publikum überlegen ist, muss man noch auf Lügen und Halbwahrheiten ausflüchten, anstatt dass man den Wortschatz nutzt und die Sprache auf gewöhnlichem Weg ausspielt. Ich erwarte nicht von der NPD, dass sie jetzt direkt Phrasen wie "Ausländer raus!" in ihren Interviews und Ansprachen schreien, aber dass sie wenigstens bei der Wahrheit bleiben könnten. Genauso wie führende Politiker schöne Worte lieber für schöne Lügen verwenden, als dass sie hässliche Wahrheiten mit ihnen schön verpacken. Man kann mit dem Einfluss der Worte so viel anstellen und trotzdem muss auf Schwindel zurückgegriffen werden.

  • Traurig ist natürlich auch, dass das Wort nicht einmal einer korrekten Sprache angehört - übersetzt bedeutet es eigentlich nur "Kulturelle Vielfalt" und beschreibt somit das, was man eigentlich damit zu schützen glaubt. Der Ethnopluralismus verlangt, dass jede Kultur - wohlgemerkt nicht jede "Rasse" - ihren eigenen Sitz bekommt und sich dort, und nur dort, frei entfalten kann. Also eigentlich nur gegen die Globalisierung, nicht gegen Menschen.


    Ethnopluralismus ist Rassismus ohne Rassen. Es spielt keine Rolle, ob man nun sagt, "Kulturen" sollen sich nicht vermischen oder ob man die nun als Rassen bezeichnet. Du sagst es selbst, die "Kultur" (Volk/Rasse) soll ihren "Sitz" (Lebensraum) nicht verlassen. Das ist nichts anderes als wenn die NPD "Deutschland den Deutschen" propagiert und simpler Rassismus. Vermischung von Kulturen ist nämlich nichts schlechtes, es trägt zum gegenseitigen Verständnis bei.


    Ethnopluralismus bekommen wir lustigerweise in allerlei Medien serviert ("Der Herr der Ringe", "The Legend of Zelda", "Avatar" und ganz besonders "Avatar" von James Cameron.) und es hat zu Recht noch niemanden interessiert.


    Und ist es dir jemals aufgefallen? Auseinandersetzungen mit Waffengewalt sind dort an der Tagesordnung, weil irgendwer doch meint, dass ihm eigentlich dies und jenes zustünde. Je stärker man Gruppen abtrennt, desto leichter lässt sich das Freundbild "Wir" und das Feindbild "Die Anderen" aufbauen.
    Ethnopluralismus bleibt also weiterhin nur ein pseudoweltgewandter Euphemismus für Nationalismus und Rassismus.

  • Zitat

    Bezüglich Pärchen und Authentizität gebe ich dir btw. voll recht, ich war immer noch bei den "verfremdeten" Wörtern wie "Spast" und "schwul" - ich nenne meinen Freund auch Arschkeks und er mich Miststück xD


    Wobei es nicht wenig Schwule gibt, die selbst sagen "das ist ja voll schwul" oder einen... leicht femininen Mann als Tunte bezeichnen. :D
    Okay, weiß, was du meinst. ^^


    Zitat von Bipolar

    Und noch ein bisschen weniger OT: unsere Sprache hat 5,3 Millionen Wörter, unzählige Begriffe und Bezeichnungen, die man verwenden könnte. Irgendwo sollte man doch etwas Passendes finden, ohne den Angesprochenen direkt ins Gesicht zu lügen. Selbst wenn man rhetorisch dem Publikum überlegen ist, muss man noch auf Lügen und Halbwahrheiten ausflüchten, anstatt dass man den Wortschatz nutzt und die Sprache auf gewöhnlichem Weg ausspielt. Ich erwarte nicht von der NPD, dass sie jetzt direkt Phrasen wie "Ausländer raus!" in ihren Interviews und Ansprachen schreien, aber dass sie wenigstens bei der Wahrheit bleiben könnten. Genauso wie führende Politiker schöne Worte lieber für schöne Lügen verwenden, als dass sie hässliche Wahrheiten mit ihnen schön verpacken. Man kann mit dem Einfluss der Worte so viel anstellen und trotzdem muss auf Schwindel zurückgegriffen werden.


    Es gibt kaum etwas, das mich einfach an der Politik... ja mehr ankotzt, als hässliche Wahrheiten schön zu verpacken. Schleimiger geht's ja dann wohl nicht mehr - und es ist manipulativ. Du und ich erkennen es, wenn das geschieht, jemand, der nur mit größer Mühe grad mal den Hauptschulabschluss geschafft hat, als einzige Zeitung die BILD kennt, zu Hause RTL schaut und an der Tanke arbeitet, lässt sich mit schön verpackten, hässlichen Wahrheiten genauso manipulieren wie mit schön verpackten Lügen.

  • Und ist es dir jemals aufgefallen? Auseinandersetzungen mit Waffengewalt sind dort an der Tagesordnung, weil irgendwer doch meint, dass ihm eigentlich dies und jenes zustünde. Je stärker man Gruppen abtrennt, desto leichter lässt sich das Freundbild "Wir" und das Feindbild "Die Anderen" aufbauen.
    Ethnopluralismus bleibt also weiterhin nur ein pseudoweltgewandter Euphemismus für Nationalismus und Rassismus.


    Mhm Worte können gut klingen, aber zugleich bedeuten sie was schlechtes.
    Ich würde Reichskristallnacht hat einen schönen Klang wie ich finde, aber die wahre Bedeutung wissen wir ja alle - es war ein Schlag auf alle jüdischen Geschäfte - es war der Anfang der jüdischen Endfrage und der ja 6 Millionen sinnlose Tote brachte.
    Heute würdre leiner das Ki nd beim Namen nennen.
    Sie verstecken hinter einen komplexen Wort, der auf Anhieb kompliziert klingt. Niemand wird nach deren Bedeutung fragen, denn niemand will sich als dumm outen, weil er nachfragt.


    Kennt ihr die Geschichte von Gerd Postelß
    Er war ein Hochstapler, arbeitet als Arzt und hielt Referate mit ausgedachten Begriffen. Keiner der Anwesenden fragte nach, was das heißt und weil keiner der Zuhöre+ zugeben wollte, dass er den Begriff nicht kennt und wollte sich nicht vor seinen Kollegen blamieren und als dumm durchgehen.


    Sie schlucken es eher

    Es gibt kaum etwas, das mich einfach an der Politik... ja mehr ankotzt, als hässliche Wahrheiten schön zu verpacken. Schleimiger geht's ja dann wohl nicht mehr - und es ist manipulativ. Du und ich erkennen es, wenn das geschieht, jemand, der nur mit größer Mühe grad mal den Hauptschulabschluss geschafft hat, als einzige Zeitung die BILD kennt, zu Hause RTL schaut und an der Tanke arbeitet, lässt sich mit schön verpackten, hässlichen Wahrheiten genauso manipulieren wie mit schön verpackten Lügen.


    Natürlich können Politiker den dummen Schafen nicht die Wahrheit sagen.
    Es ist auch nicht ihre Pflicht dies zu tun.
    Eine dumme Masse lässt sich leichter Manipulieren als ein Haufen Proferssoren.

  • Ich bin absolut dagegen Menschen als dumme Schafe oder als dumme Masse zu bezeichnen. Das entmenschlicht andere Leute und entspricht so auch nicht der Wahrheit. "Die Masse" gibt es nicht, es gibt kaum einen Begriff, den ich abartiger finde, als den. Einerseits, wenn Leute von sich selbst behaupten, sie heben sich von "der Masse" ab, andererseits im Zusammenhang mit Politik und Medien.
    Außerdem stimmt das einfach nicht. Der Großteil der Menschen ist nicht dumm, viele sind gut gebildet. Die, die es nicht sind, fallen dafür umso mehr auf.
    Zum anderen: es stimmt nicht, dass man in unserem Land einen Haufen ungebildeter Menschen möchte. Das ist meist ein Erkennungsmerkmalen von Diktaturen, hier gibt es etliche Bildungs- und Förderungsprogramme, weil man verstanden hat, dass Bildung Wohlstand mit sich bringt. Nur muss auch jeder selbst etwas dafür tun und die Angebote annehmen wollen. Nur mit den Finger auf die Politiker zeigen und sagen: Die wollen ja nicht, dass wir gebildet sind, weil sich "dumme Schafe" besser kontrollieren lassen. Ne, stimmt nicht. Stimmt vll. für die NDP und andere Partein, die die Unwissenheit ihrer Wähler ausnutzen, aber im Allgemeinen kann man sagen, dass mitteleuropäische Staaten sehr an Bildung interessiert sind.

  • ch bin absolut dagegen Menschen als dumme Schafe oder als dumme Masse zu bezeichnen. Das entmenschlicht andere Leute und entspricht so auch nicht der Wahrheit. "Die Masse" gibt es nicht, es gibt kaum einen Begriff, den ich abartiger finde, als den. Einerseits, wenn Leute von sich selbst behaupten, sie heben sich von "der Masse" ab, andererseits im Zusammenhang mit Politik und Medien.
    Außerdem stimmt das einfach nicht. Der Großteil der Menschen ist nicht dumm, viele sind gut gebildet. Die, die es nicht sind, fallen dafür umso mehr auf.


    Was verstehst du unter gut gebildet? Realschulabschluss? Abitur?
    Ich definiere dumme Masse oderr Schafe folgendermassen, wenn sie jemanden blind folgen, obwohl sie gesunde Augen haben, weil er sagte, er kenne eine leckere Wiese, die gross und breit genug, dass alle dort leben könnten. Er sagte ihnen nicht, dass der Weg durch den Wald mit bösen Wölfen, Sie opfern ein paar Schafe und gelangen so zu der Wiese.


    Ich kenne Menschen in meine Altersklasse, die ich als gut gebildet einstufe, die sagen Oli Pocher ist gut aber sie kennen nicht Albert Schweitzer, Louis Pasteur, Erich Honecker oder Alexander von Humboldt.
    Dafür wissen sie ja wie lang der Penis von Justin Bieber ist oder dass Pöldi gut in Fussball ist.
    Sie feuern den HFC an, ein Verein, den man laut einer Ortsansässigen mit Dynamo Dresden vergleichen kann. Ich kannte zwei Dynamo Dresden und zwei HFCler, die haben Nazi-Sprüche gepostet. Die von Dresden haben Abi und die anderen zwei sind Hauptschüler.
    Bildung bringt dir was für Job, ist aber kein Garant für Schläue



    Selbst die beste Bildung schützt nicht vor einer perfekt initiierten Proganda/Lüge.
    Als in Amerika die Twin Tower durch die Boten Osamas fielen, war jeden Klar, ein Rachkrieg gegen Afghanistan muss folgen. Selbst die Bundeswehr war da und hat mit gemischt.
    Nachhinein sind Zweifel oder Verschwörungstheorien aufgekommen, dass die Amerikaner nachgeholfen hat.
    Die beiden Türme sollen laut den Architekten auch nach so einen Angriff stehen wie ein Zinnsoldat.
    Wie kommt es, dass man die Passe der Terroristen in den Trümmer fand?


    Mit Pearl Harbour verhält sich das ähnlich.

    Nur mit den Finger auf die Politiker zeigen und sagen: Die wollen ja nicht, dass wir gebildet sind, weil sich "dumme Schafe" besser kontrollieren lassen. Ne, stimmt nicht.


    Wenn die Politiker uns ehrlich sagen oder deren Hintergedanken offenbaren würden, warum sie 500 Millionen Euro in der Ukraine, eins der korruptesten Länder der Welt versenken würden oder warum sie tonnenweise Waffen an den Kurden liefern würden wir sagen nein so nicht!
    Die Politiker verraten uns nicht alles, aus deren Sicht sind wir dumme Schafe, die nicht alles wissen müssen
    Sonst wäre der Teufel los :D Denen ist ein Volk lieber, dass sich ruhig verhält



    kann gut sein, dass der beitrag etwas unordentlich wirkt

  • Selbst die beste Bildung schützt nicht vor einer perfekt initiierten Proganda/Lüge.
    Als in Amerika die Twin Tower durch die Boten Osamas fielen, war jeden Klar, ein Rachkrieg gegen Afghanistan muss folgen. Selbst die Bundeswehr war da und hat mit gemischt.
    Nachhinein sind Zweifel oder Verschwörungstheorien aufgekommen, dass die Amerikaner nachgeholfen hat.
    Die beiden Türme sollen laut den Architekten auch nach so einen Angriff stehen wie ein Zinnsoldat.
    Wie kommt es, dass man die Passe der Terroristen in den Trümmer fand?


    Mit Pearl Harbour verhält sich das ähnlich.


    Kurz nach 9/11 war erstmal garnichts klar. Klar war höchstens, das IRGENDETWAS passieren muss und wird. Verschwörungstheorien gibt es doch zu allem, was unfassbar ist. Wobei wohl gerade Verschwörungstheoretiker die Menschen nur zu gern mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten und tollen Worten zu überzeugen versuchen. Aber gut, kann man bei den Twin Towers möglicherweise durchaus eine Diskussion anfangen (dann aber bitte hier), kann ich mir im Fall Pearl Harbor nicht vorstellen auf was du anspielst. Und ja, der Post wirkt wirklich etwas unordentlich, was ihn leider nicht überzeugender macht.


    Bildung bringt dir was für Job, ist aber kein Garant für Schläue


    Meinst du Bauernschläue oder was? :D Man bildet sich doch nicht nur für den Job...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Meinst du Bauernschläue oder was? Man bildet sich doch nicht nur für den Job...


    Ich glaube, er mein Allgemeinbildung Gucky ;) Die eigentlich in der Schule mit gelehrt werden soll und wo vielen die Basis schlicht und ergreifend fehlt.
    Ich habe Abitur, aber schlau bin ich deshalb nicht. Ich blicke in der Politik so gut wie gar nicht durch und mir fehlen viele Fremdwörter, die ich erfragen muss, weil sie mir einfach nicht geläufig sind...dadurch verstehe ich viele politische Texte und Reden überhaupt nicht und kann oft nicht einschätzen, ob das, was sie erzählen, nun gut ist, oder nicht...


    Das aber die Bildung dann wieder für einen gut bezahlten Job von Nöten ist, ist doch eigentlich klar ;)

  • Zitat

    Ich kenne Menschen in meine Altersklasse, die ich als gut gebildet einstufe, die sagen Oli Pocher ist gut aber sie kennen nicht Albert Schweitzer, Louis Pasteur, Erich Honecker oder Alexander von Humboldt.
    Dafür wissen sie ja wie lang der Penis von Justin Bieber ist oder dass Pöldi gut in Fussball ist.
    Sie feuern den HFC an, ein Verein, den man laut einer Ortsansässigen mit Dynamo Dresden vergleichen kann. Ich kannte zwei Dynamo Dresden und zwei HFCler, die haben Nazi-Sprüche gepostet. Die von Dresden haben Abi und die anderen zwei sind Hauptschüler.
    Bildung bringt dir was für Job, ist aber kein Garant für Schläue


    Ähm ja, sehr gut zu wissen, dass man Intelligenz und Bildung am bevorzugten Fußballverein, daran, welchen Comedian man lustig findet oder ob man sich für Promiklatsch interessiert, festmacht. /).(\
    Das sind die Dinge, die Menschen eben so in Gesellschaft mit anderen machen, wenn es sie interessiert. Da hat keiner das Recht Kommentare über deren Intelligenz abzulassen, weil man deren Verein grad nicht mag oder zwei Negativbeispiele kennt lol
    Aber gut, das ist OT.

  • Leute überzeugen ist nicht grad mein Steckenpferd, aber ich sag durchaus meine Meinung


    Meinst du Bauernschläue oder was?


    Beleidige nicht die Bauern :P die sind schlauer als wir denken :D Sie müssen das Feld pünktlich abernten, sie müssen wissen, wieviel Saatgut sie braucht oder so :D Kannst du das :P

    Man bildet sich doch nicht nur für den Job...


    Eigentlich lernt man ein Leben lang, aber es gibt durchaus Menschen, die sagen warum sollte mein Wissen erweitern - Mein Schul- oder Azubiwissen reicht da aus.


    Ich wette, Meine Kollegen würden nichts mit Ethnopluralismus anfangen können, sie würden Wiki benutzen und es dann wieder vergessen, weil ihnen Poldi und ihre eignen Probleme wichtiger sind als Ethnopulralismus, eine potenzielle Gefahr, die das Gleichgewicht der Welt stören könnte.

  • Ich kenne Menschen in meine Altersklasse, die ich als gut gebildet einstufe, die sagen Oli Pocher ist gut aber sie kennen nicht Albert Schweitzer, Louis Pasteur, Erich Honecker oder Alexander von Humboldt.


    Und ich habe genau Umgekehrtes erlebt. Menschen, die wenig gebildet auf mich wirkten, sprachen über anspruchsvolle Themen. Wir haben mit Sicherheit keinen Umgang mit einem repräsentativen Gesellschaftsausschnitt, das macht leider viele Erfahrungen relativ wertlos.


    Sie feuern den HFC an, ein Verein, den man laut einer Ortsansässigen mit Dynamo Dresden vergleichen kann. Ich kannte zwei Dynamo Dresden und zwei HFCler, die haben Nazi-Sprüche gepostet. Die von Dresden haben Abi und die anderen zwei sind Hauptschüler.


    Ja, diverse Fußballvereine haben Probleme mit Rechtsradikalen. Dynamo Dresden hat im Zuge der Bekämpfung dieser unerwünschten Fans beispielsweise die offen rechtsradikale FDO aus dem Stadion verbannt (mit Stadionverbot, keine halben Sachen). Wirklich helfen wird natürlich nur Bildung.


    Selbst die beste Bildung schützt nicht vor einer perfekt initiierten Proganda/Lüge.
    Als in Amerika die Twin Tower durch die Boten Osamas fielen, war jeden Klar, ein Rachkrieg gegen Afghanistan muss folgen. Selbst die Bundeswehr war da und hat mit gemischt.
    Nachhinein sind Zweifel oder Verschwörungstheorien aufgekommen, dass die Amerikaner nachgeholfen hat.
    Die beiden Türme sollen laut den Architekten auch nach so einen Angriff stehen wie ein Zinnsoldat.
    Wie kommt es, dass man die Passe der Terroristen in den Trümmer fand?


    911 ist ein so komplexes Gebilde, dass jeder Trottel dazu Theorien verfassen kann, die auf irgendeine Weise plausibel wirken. Allerdings sind 95 % innerhalb kürzester Zeit als Lüge enttarnbar. Der Rest scheitert üblicherweise an Unklarheiten. Hauptgrund für die Existenz der Theorien ist im Übrigen, dass Menschen ungern Zufälle akzeptieren, vor allem dann nicht, wenn sie nicht gerade wahrscheinlich sind.
    Propaganda ist heutzutage (um mal wieder halbwegs zurück ins Thema zu kommen) ein Begriff, der letztlich für jede Erklärung herhalten muss, die vom Feind abgegeben wird.
    Ein passendes Beispiel lieferte hierbei der Kampf zwischen der Hamas und Israel. Die Hamas behauptete einen israelischen Soldaten gefangen genommen zu haben, was Israel dementierte, kein Soldat würde vermisst. Spiegel Online bezeichnete die Aussagen der Hamas als leicht zu entlarvende Propagandalüge. Dumm nur, dass kurz darauf Israel kurz darauf tatsächlich bekannt gab, ein Soldat werde vermisst und somit die Aussage der Hamas plötzlich glaubhaft wurde.
    Und so geht es weiter, Linke kritisieren die rechten Propagandalügen (und die unserer Regierung), Rechte kritisieren die linken Propagandalügen (und die unserer Regierung) und unsere Regierung kritisiert Propaganda von Rechts und Links (und unserer Regierung). Wenn man selbst behauptet, die Wahrheit zu kennen, muss halt alles andere Feindpropaganda sein.

  • Die eigenen Probleme sind einem IMMER wichtiger als alles andere. Das menschliche Gehirn ist nicht leistungsfähig genug, um sich dauernd um das Wohl der Welt zu sorgen und gleichzeitig einen halbwegs normalen Alltag zu führen. Die menschliche Psyche ist zu ich-fixiert, was auch gut so ist, um das überhaupt zu wollen.
    Ich, genauso wie jeder andere Mensch, der halbwegs im Wohlstand lebt, mach mir mehr Sorgen, was ich X zum Geburtstag kaufen, dass ich wieder Freundin Y anschreiben oder was ich noch diese Woche erledigen muss, als über Ethnopluralismus (fast jedem, den ich kenne, würde das Wort alleine genügen, um zu wissen, was das ist).
    Dass das "Gleichgewicht der Welt" gefährdet ist, halt ich für maßlos übertrieben. Außerdem hatte die Welt noch nie sowas wie ein Gleichgewicht, seitdem der Mensch existiert. :P


    Was das Thema an sich betrifft: bei Politikern hat weniger, was sie sagen, Bedeutung, sondern welche nonverbalen Signale sie senden. Wir wissen auch von Tieren, dass ihre Sprache großteils nonverbal funktioniert, dass diese Verständungsform aus Ohren anwinkeln,
    Mundwinkeln hochziehen, Schwanzbewegungen, Augenbewegungen, Körperhaltung alles andere als primitiv ist und auch feine Nuancen mitgeteilt werden: und Menschen sind da nicht anders.
    Was wir mit Worten sagen, macht nur einen winzigen Teil dessen aus, was wir im Gesamten kommunizieren.
    Eine Sprache kann noch mehrere Millionen Wörter besitzen, am Ende sind Gestik, Mimik, Aussehen, Ausstrahlung viel wirkungsvoller, als die Worte selbst.

  • Es gibt kaum etwas, das mich einfach an der Politik... ja mehr ankotzt, als hässliche Wahrheiten schön zu verpacken. Schleimiger geht's ja dann wohl nicht mehr - und es ist manipulativ. Du und ich erkennen es, wenn das geschieht, jemand, der nur mit größer Mühe grad mal den Hauptschulabschluss geschafft hat, als einzige Zeitung die BILD kennt, zu Hause RTL schaut und an der Tanke arbeitet, lässt sich mit schön verpackten, hässlichen Wahrheiten genauso manipulieren wie mit schön verpackten Lügen.

    Man kann Fortschritt nicht verbieten. Dass man mit Worten die Wahrheit erträglicher macht, ist aktuell das Maximum, was wir in dem Fall aus der Rhetorik rausholen können und da es ja legitim ist, seine Worte nach Belieben zu wählen, kann der Normalbürger nichts anderes tun, als sich mit genug rhetorischem Wissen dagegen zu rüsten. Es kann die ehrlichste Partei an die Macht kommen und trotzdem wird da ein Punkt kommen, an dem sie sich rausreden müssen und ich bin dafür, dass sie uns da lieber eine hübsch formulierte Wahrheit geben, die ja noch übersetzbar ist, als dass sie uns eine schlichte Lüge auftischen.


    @QueFueMejor, ich habe mich noch an einer Antwort versucht, aber die hatte nichts mehr mit dem Topic zu tun.^^

  • Weil die Diskussion hier ein wenig Richtung Massenpsychologie und Bildung abgedriftet ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auf zwei ganz interessante Themen aufmerksam machen:
    Von Parteien zu Religionen - Die Entität Masse
    Was ist Bildung?



    Eine Sprache kann noch mehrere Millionen Wörter besitzen, am Ende sind Gestik, Mimik, Aussehen, Ausstrahlung viel wirkungsvoller, als die Worte selbst.

    Bist du dir da so sicher? Wenn man bedenkt, dass Menschen(-massen) schon lange vor der Entdeckung von Bild und Fernseher durch Worte, Propaganda usw. erfolgreich beeinflusst wurden, dann bin ich persönlich nicht unbedingt überzeugt davon, dass Mimik und Gestik eine viel größere Rolle spielen. Natürlich sind diese auch wichtig; will auch gar nicht das Gegenteil behaupten. Aber grad bei sowas wie Politik, wo man meist eher hinhört als hinsieht, wird das wohl etwas in den Hintergrund sinken. Man darf halt nicht vergessen, dass wir im Gehirn nicht nur Assoziationen mit Bewegungen und optischen Reizen haben, sondern sehr viele emotionale Verbindungen mit Worten. Rede von Kindern und Babys und die Menschen hören ganz anders hin, als wenn du von "Menschen" redest. Erwähne das Wort "Opfer" und "Verluste" und du triffst einen Nerv. Rede von "Gerechtigkeit" und "Freiheit" und die Masse entflammt viel schneller. Ich würde solche Wirkungen nicht unterschätzen.

  • Bist du dir da so sicher? Wenn man bedenkt, dass Menschen(-massen) schon lange vor der Entdeckung von Bild und Fernseher durch Worte, Propaganda usw. erfolgreich beeinflusst wurden, dann bin ich persönlich nicht unbedingt überzeugt davon, dass Mimik und Gestik eine viel größere Rolle spielen. Natürlich sind diese auch wichtig; will auch gar nicht das Gegenteil behaupten. Aber grad bei sowas wie Politik, wo man meist eher hinhört als hinsieht, wird das wohl etwas in den Hintergrund sinken. Man darf halt nicht vergessen, dass wir im Gehirn nicht nur Assoziationen mit Bewegungen und optischen Reizen haben, sondern sehr viele emotionale Verbindungen mit Worten. Rede von Kindern und Babys und die Menschen hören ganz anders hin, als wenn du von "Menschen" redest. Erwähne das Wort "Opfer" und "Verluste" und du triffst einen Nerv. Rede von "Gerechtigkeit" und "Freiheit" und die Masse entflammt viel schneller. Ich würde solche Wirkungen nicht unterschätzen.

    Die Sprachmelodie hat ebenfalls einen enormen Einfluss. Wenn du deine Schlagworte in deinen Bart nuschelst, hört dir kein Mensch zu oder nimmt dich nicht ernst. Wenn du allerdings pathetisch auftrittst, deinen vollen Stimmumfang nutzt und effektvolle Pausen und dergleichen einsetzt, kaufen dir die Menschen das gesagte viel eher ab, egal was du für einen Unsinn verzapfst. Bestes Beispiel dafür sind die Reden Hitlers.

  • Die Sprachmelodie hat ebenfalls einen enormen Einfluss. Wenn du deine Schlagworte in deinen Bart nuschelst, hört dir kein Mensch zu oder nimmt dich nicht ernst. Wenn du allerdings pathetisch auftrittst, deinen vollen Stimmumfang nutzt und effektvolle Pausen und dergleichen einsetzt, kaufen dir die Menschen das gesagte viel eher ab, egal was du für einen Unsinn verzapfst. Bestes Beispiel dafür sind die Reden Hitlers.

    Ja, das wäre halt ergänzend zu meiner Aussage. Mir ging es halt vor allem darum, dass Worte durchaus eine große Rolle spielen. Nicht nur Mimik und Gestik. Dass die Art, wie man diese auch noch ausspricht und betont, wichtig ist, geht mit einher.


    Linguistic Style Matching
    Ihr kennt sicher die Theorie, dass man seine Körperhaltung dem Gesprächspartner automatisch anpasst, je mehr man sich in das Gespräch involviert. Auch bezüglich der Sprache und Wortwahl existieren ähnliche Theorien. Niederhoffer und Pennebaker haben sich näher damit auseinander gesetzt und (schriftliche) Gespräche analysiert und beleuchtet (wen näheres interessiert, kann ja reinschnuppern: Studie). Auffällig ist, dass Wortwahl, Satzkomplexität und, ob man eher Verneinungen gebraucht, vom jeweiligen Gesprächspartner abhängt. Ohne es zu merken, passen wir uns von Anfang an aneinander an, sofern wir auch wirklich zuhören und uns am Gespräch beteiligen. Dafür gibt es sogar so lustige Analysen, die Gespräche durchsuchen und euch zeigen können, ob der Gesprächspartner mit einem selber auf dem gleichen Level ist (Wer spielen mag).


    Im Prinzip natürlich auch logisch. Zum einen sind Wörter, die wir grad gehört/genutzt haben, schneller abrufbar; werden also wieder bevorzugt genutzt. Zum anderen sind die Wörter, die wir nutzen, uns vertrauter. Wenn also der Gesprächspartner die gleichen Worte nutzt, kann das dazu führen, dass wir uns wohler fühlen bzw. effektiver kommunizieren. Auch der Satzbau und Formulierungen funktionieren ähnlich. Aber was meint ihr, wie intensiv kann man das nutzen? In den meisten Gesprächen passiert das automatisch, aber eigentlich kann man sich das natürlich auch zu eigen machen, um effektiver zu kommunizieren. Sprache wird ja gerne dafür genutzt, dass man sich jemandem unterordnet oder über jemanden stellt.Wieso also nicht, um sich auf die gleiche Wellenlänge zu begeben und dadurch dafür zu sorgen, dass der andere einen eher versteht. Wäre es euch die Mühe wert auf sowas zu achten, um das für sich zu nutzen? Oder redet ihr, wie ihr halt grad redet, ohne Acht zu geben, ob ihr euch unterbewusst auch anpasst?

  • Da ich das Thema hier so spannend finde, will ich endlich auch mal meinen Senf dazu geben.


    Erfüllt Politische Korrektheit ihr Ziel und ab wann wird es nur noch eine Farce?
    Sicher erfüllt diese politische Korrektheit ihr Ziel, wenn es um beleidigende oder diskriminierende Worte geht, die einfach nicht mehr gesagt werden sollen, aber es wird so sehr übertrieben und übertrieben, dass außer einer Farce bald nichts mehr übrig ist.
    Wenn ich mich an meine Grundschultage erinnere: Ein Brief an die gesamte Schülerschaft begann damals noch mit "Liebe Schüler". Jeder Schüler, ob männlich, ob weiblich, fühlte sich dabei angesprochen. Irgendwann kam dann dieser Aufschrei, dass man die Weibchen extra erwähnen müsse, also begannen die Briefe mit "Liebe Schülerinnen und Schüler", schön darauf achtend, dass die Mädels vorne stehen, die werden ja immerhin benachteiligt, also muss man sie zuerst nennen. Das fand ich so schon ziemlich affig, da es ja auch vorher schon jeder verstanden hat, aber ich hätte nie geahnt, worin das Ganze mal gipfeln würde. Ich meine diese hässliche Konstruktion a la "Liebe SchülerInnen" mit großem I. Was soll das? Beide gleichzeitig zu erwähnen oder was? Ich meine, das ergibt einfach keinen wirklichen Sinn! Und richtiges Deutsch ist es auch nicht mehr wirklich! Es sieht nur noch schrecklich aus und flüssig lesen kann man es eh nicht, diese Konstruktion ist übrig wie'n Kropf!
    Und so wie mit dem hier verhält es sich überall, wo die "politische Korrektheit" immer noch korrekter werden will. Warum darf ich nen dunkelhäutigen Menschen nicht einfach "Schwarzer" oder "Dunkelhäutiger" nennen? Wenn ich selbst einer wäre, würde ich mich von so Begriffen wie "Maximalpigmentierter" diskriminierter fühlen als von allem anderen.

    Kann die Wahl der Worte Konflikte verhindern oder entstehen lassen? (siehe das Beispiel mit Bush und der Metapher "Krieg gegen Terror" oder als positives Beispiel Martin Luther Kings Rede "I have a dream")
    Natürlich. Wenn ich sage, ich will Krieg gegen Land XY führen, bin ich böse. Wenn ich sage, ich will Krieg gegen Land XY führen, weil die alle Islamisten sind, bin ich gut. Wenn ich sage, ich will einen Krieg gegen Terror führen, bin ich ein Held.
    Die mit den besten Metaphern und mit der besten Rhetorik verkaufen am meisten, kriegen den meisten Zuspruch und regieren die Welt.

    Sollten wir vorsichtiger mit bestimmten Begriffen umgehen, die tagtäglich sehr leichtsinnig gebraucht werden? (Begriffe wie Idiot, Spast, behindert, die z. B. aus Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen resultiert sind)
    Ja, sollten wir. Ich ticke ja immer total aus, wenn jemand "schwul" als Beleidigung benutzt, obwohl ich ihn vorher darauf hingewiesen habe, dass mir das nicht passt. Und das ist der Knackpunkt: Wenn ich einmal was Blödes sage, was bei Person X nicht gut ankommt und diese mir das ruhig erklärt, dass ihr das nicht passt, dann reiße ich mich zusammen und sage das in Zukunft nicht mehr. Ich meine, wenn jemandem etwas in einer gewissen Situation rausrutscht, ist das ja auch nicht schlimm, da kann man drüber lachen. (Ich erinner mich da immer recht gerne an die Situation auf dem Markt, als da ein Stand mit Handtaschen war und eine Freundin sagte: "Was für Schwuchtelhandtaschen das sind!" und ein schwuler Freund von mir stand daneben und hat sich nicht mehr gekriegt vor lachen. Da war keiner böse. Das ist ihr halt so rausgerutscht und in dem Moment wars witzig.) Aber wenn jemand mit Absicht etwas sagt, wovon er weiß, dass andere das nicht gern hören bzw. dass es diese verletzt, da hört der Spaß auf und da kann ich dann auch mal richtig austicken.
    So Begriffe wie Spast und behindert benutze ich selber gar nicht erst, weil ich sie einfach beleidigend finde und auch finde, dass man das netter ausdrücken kann. Wenn Freunde so etwas untereinander sagen, finde ich das aber auch nicht weiter schlimm, davon sollte sich kein Außenstehender beleidigt fühlen. Aber ich achte darauf, dass ich das, was ich sage, verantworten kann. Ich benutze ja anstatt "Spast" lieber "Vollgummi", wenn mir einer blöd kommt. Fühlt sich keiner beleidigt und jeder fängt sofort an, drüber zu lachen.

    Kann man ein ganzes Volk manipulieren, wenn man Redewendungen ändert (z. B. entstanden Redewendungen wie "Glänzen wie ein Judenei"in der nationalsozialistischen Zeit und sollten das Volk feindselig gegenüber Juden stimmen) oder Begriffe aus der Sprache verbannt (wie Worte aus dem Buchstabier-Alphabet)?
    Wenn ich die ganze Zeit höre, dass Judeneier glänzen, denke ich natürlich irgendwann, dass die Juden den ganzen Reichtum horten. Durch solche Redewendungen ist es also mit Sicherheit möglich, das Volk zu manipulieren.
    Das mit dem Alphabet finde ich nun aber eher nicht so tragisch, immerhin kommt da auch nicht jeder deutsche Name drin vor und ob ein Name nun jüdischen Ursprungs ist, weiß zumindest heute auch nicht mehr jeder so genau. Ich finde dieses Buchstabier-Alphabet sowieso überflüssig, ich benutze da immer irgendwelche bekannten Wörter, die mir gerade einfallen, ob sie nun in diesem offiziellen Alphabet vorkommen oder nicht. Ich bin mir sicher, sowas wie "P wie Pikachu" kommt da eh nicht vor, aber ich benutz es, z.B. wenn ich meinen Eltern was buchstabieren soll. :D
    Ansonsten finde ich es sowieso schwierig, Worte aus der Sprache zu verbannen. Irgendjemand benutzt sie ja doch noch, sie werden höchstens seltener.

    Ist das legitim oder unerwünschte Manipulation, wenn die Macht der Worte genutzt wird?
    Worte sind da, um zu manipulieren. Seit die Rhetorik erfunden wurde, und das war wohl irgendwann in der Antike, wird die Sprache dazu benutzt, andere Menschen von den eigenen Ideen zu überzeugen und zu einem gewissen Handeln zu verleiten. Das macht die Werbung, das macht die Politik, das mache sogar ich in diesem Moment, weil ich will, dass du, Leser, mich für überzeugend hältst und meine Meinung übernimmst. Ich würde nicht überall in diesem Text irgendwelche dreistufigen Klimaxe verstecken, wenn ich nicht wüsste, dass genau dieses Stilmittel dazu führen kann, dass man mich ernster nimmt. Ich würde auch nicht versuchen, möglichst fehlerfrei zu schreiben, wenn ich nicht wüsste, dass das dafür sorgt, dass man mich für seriöser hält (wenn man nun das geschriebene Wort mit rein zählt).
    Ich finde also, dass diese Art der Manipulation völlig legitim ist und im Sinn der Sache liegt - diese Macht, die die Sprache ausübt, kann aber natürlich auch missbraucht werden, wenn man in der Politik beispielsweise mit Euphemismen nur so um sich schmeißt, damit keiner bemerkt, dass eigentlich nichts so schön ist, wie es scheint.


    Wie nutzt ihr die Sprache und Worte für euch?
    Überdenkt ihr eure Aussagen? Wählt ihr eure Worte gewissenhaft oder spontan? Versucht ihr mit den richtig gewählten Worten andere zu verletzten oder eure Zuneigung zu zeigen? Und wie funktioniert das?
    Ich denke, den Großteil dieser Fragen habe ich schon weiter oben beantwortet. Wenn ich überzeugen will, benutze ich bestimmte Stilmittel, wie oben erwähnt. Wenn ich unterhalten will, benutze ich eine Sprache die entweder total locker und wie Alltagssprache wirkt oder ich schreibe so überheblich, dass es allein dadurch, dass es so aufgesetzt wirkt, schon unterhaltsam ist. Wenn ich über ein ernstes Thema schreibe, benutze ich einen Stil, dem man sofort anmerkt, dass es wirklich ernst gemeint ist. So weit zumindest, wenn ich schreibe. Denn ich finde, vor allem, wenn ich etwas schreibe, habe ich genug Zeit, jedes einzelne Wort zu überdenken, damit es hoffentlich die gewünschte Wirkung erzielt.
    Wenn ich rede, dann bin ich jedoch eher spontan. Ich rede nicht sehr viel, aber wenn ich was sage, dann sage ich unverblümt, was ich denke. Ich benutze dabei natürlich immer noch Wörter, von denen ich mir relativ sicher sein kann, dass sie keinen verletzen, auch wenn das nicht immer klappt (es kommt öfters mal vor, dass jemand nen Monat lang eingeschnappt ist, weil ich meine Meinung gesagt habe, lol), aber es ist mir lieber, als wenn ich irgendetwas schönrede. Dafür bin ich zu ehrlich.
    Wenn es allerdings darum geht, anderen meine Zuneigung zu zeigen, da krieg ich ein Problem. Ich krieg es einfach nicht hin, jemandem offen zu sagen, dass ich ihn/sie mag. Ich weiß nicht, was das ist - ich kann ein tausend Wörter langes Gedicht schreiben, das beschreibt, warum ich Person X so hübsch finde, aber ich könnte niemals vor sie hinstehen und sagen: "Du, ich find dich hübsch." Ich kann auch sonst keine Komplimente verteilen, da komm ich mir irgendwie falsch vor, auch wenns total ehrlich gemeint ist. Wenn jemand wissen will, ob ich ihn/sie wirklich mag/respektiere/whatever, dann muss er/sie mir ins Gesicht sehen. Nur daran kann er/sie erkennen, wie viel er/sie mir wirklich bedeutet. (<-- kuckt mal, ich bin politisch inkorrekt, weil ich zwar beide, aber das Männchen vor dem Weibchen nenne. :ugly: )


    So, ich glaube, das war für heute genug von mir. Liest überhaupt irgendwer das alles? Wenn ja, dann hat er ne Medaille verdient!
    So long, good-bye!
    Kiriki~

  • Politische Korrektheit dient einzig und allein dem Zweck, belegbare und belegte Tatsachen mit dem heuchlerischen Verweis auf bestimmte Verhaltensmaßregeln und Umgangsformen zu unterdrücken.


    Dabei wird gerne übersehen, dass diese Höflichkeitsnormen richtig verstanden stets nur die Form des Gesagten beschränken und niemals auf dessen Inhalt. Anders gesagt: Man kann auch vernichtende Kritik elegant und stilvoll anbringen.


    Soweit dazu, mein Zigeunerschnitzel wird kalt.

  • Politische Korrektheit dient einzig und allein dem Zweck, belegbare und belegte Tatsachen mit dem heuchlerischen Verweis auf bestimmte Verhaltensmaßregeln und Umgangsformen zu unterdrücken.

    Zum Beispiel? Kann hier nicht ganz folgen, was für Tatsachen du meinst. Historische Tatsachen verschleiern oder verstecken, ja, aber unterdrücken? Zumal du im nächsten Absatz davon redest, dass man "Kritik" stilvoll rüber bringen kann (wo ich zustimme). Jedoch erschließt sich der Zusammenhang gerade nicht. Was hat es mit Kritik zu tun, wenn ich in einem Gespräch das Wort "Neger" nicht gebrauche? Natürlich wird dich der politisch korrekte Ausdruck nicht davon abhalten rassistisch zu sein, wenn du es bist. Insofern ist es tatsächlich heuchlerisch. Aber wäre es eine Lösung, wenn man all die Dinge, die politische Korrektheit auch mitunter "unterdrücken" will, auslebt?


    Ansonsten haben Höflichkeitsformen auch durchaus ihren Sinn und dienen nicht nur dazu heuchlerisch zu sein. Bestimmte negativ konnotierte Begriffe wecken schnell Emotionen, wenn Kritik geäußert wird (oder auch in normalen Gesprächen). Höfliche Umgangsformen vermindern diesen Effekt und sorgen dafür, dass der Kern deiner Kritik auch eher ankommt. Natürlich spielen auch Faktoren wie der Ton oder die Mimik eine Rolle. Aber das Gesamtpaket kann gerade in Gesprächen Wunder wirken.


    Darüber hinaus darf man auch nie vergessen, dass man mit dem falschen Wort auch andere verletzten kann, vor allem wenn man dieses mit voller Absicht gebraucht, nur um zu provozieren. Ist also auch eine Sache des Respekts, dass man auf manch einen Begriff verzichtet, wenn man es auch anders ausdrücken kann.