Würde Keksdrache und Arrior so halb zustimmen.
Ich selbst hatte sehr viel Spaß an Let's Go und habe die meiste Zeit über im Handheld-Modus gespielt, wo das "Werfen" deutlich einfacher und weniger willkürlich ist. An sich ist das Spiel als Remake wirklich nicht schlecht, ich war auch erstskeptisch wegen der neuen Fangmechanik, fand diese dann aber überraschend spaßig. Aber es bietet halt nicht so viel Inhalt wie die Hauptreihe heutzutage. Es sollte neben Fans von Pokémon Go wohl auch Leute ansprechen, die nach (sehr) langer Zeit zu Pokémon zurückkommen. Tatsächlich ist Let's Go sehr gut darin, so eine gewisse Gen 1-Nostalgie zu wecken.
Nach der Liga hätte man aber noch mehr Content hinzufügen können. Ja, es gibt diese Meistertrainer und gute Shiny-Hunting-Methoden, und wenn man mehrere Meister-Trainer besiegt, erscheint Rot vor der Liga, außerdem hat man die Möglichkeit, gegen Blau und Grün zu kämpfen - es wird also durchaus was geboten. Aber man ist mit dem gebotenen doch recht schnell durch.
Der Schwierigkeitsgrad ist auch ein ziemlicher Streitpunkt, weil der sich sehr unterschiedlich gestalten kann. Es erhält durchgehend das ganze Team Ep, wobei Fangen fürs Grinden effektiver ist als Kämpfen. Dazu kommt, dass man einen ziemlich overpowerten Starter erhält. Wenn man also viele Pokémon fängt und ständig seinen Starter benutzt, ist das Spiel lächerlich leicht. Trotzdem hört man auch von einigen, dass es durchaus eine Herausforderung war. Woran liegts? Schlichtweg daran, dass manche eben nicht jedes Pokémon auf dem Weg fangen oder ihren Starter nicht benutzen. Tatsächlich ist die Levelkurve des Spiels ziemlich anspruchsvoll, wenn man nur die Pokémon fängt, die man unbedingt im Team haben will, und sonst keine. Es gibt trotzdem schwerere Pokémon-Spiele, aber meiner Erfahrung nach ist Let's Go, was den Schwierigkeitsgrad angeht, einer der "schwankendsten" Vertreter des Franchises.
Als langjähriger Pokémon-Fan war ich jedenfalls nicht enttäuscht von Let's Go, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle noch etwas verbesserungswürdig war. Falls du wert auf competetive play legst, würde ich dir aber eher von Let's Go abraten.
Zu BotW:
Es macht nichts, dass du dich mit Zelda nicht auskennst, da BotW einiges anders macht als "traditionelle" Zelda-Spiele und Zelda somit in gewisser Weise "neu erfunden" hat. Ich hatte vorher schon das eine oder andere Zelda-Spiel gespielt, wenn auch nicht viele, und finde trotzdem, dass BotW das beste davon ist. Es ist einfach ein tolles RPG in einer riesigen Open World. Die Story ist eher simpel, aber deswegen nicht schlecht, und man hat viele Möglichkeiten, sich in diesem Spiel die Zeit zu vertreiben, wobei es die verschiedensten Umgebungen gibt, von Lavaseen bis hin zu eisigen Einöden, ohne dass es fehl am Platz wirkt.
Ein paar Dinge aus älteren Zelda-Titeln bleiben natürlich trotzdem bestehen, zum Beispiel die Rätsel-Tempel, die jetzt in den Titanen oder in kleinerer Form in den Schreinen zu finden sind. Man erkennt es noch als Zelda, aber eben als neue Art von Zelda.
Was auch toll ist, ist das Gleiten. Einfach auf einen hohen Berg oder Turm zu klettern und dann mit dem Gleitschirm über eine Ebene zu schweben, hat schon etwas unwahrscheinlich befriedigendes an sich. :D
Ich würde also sowohl Let's Go als auch Breath of the Wild empfehlen, @Golbetty , aber falls wirklich nur eines geht, dann würde ich eher zu BotW raten. Zumal da ja bereits bekanntgegeben wurde, dass ein Sequel in Arbeit ist.