Hallo :)
Eine der allerersten Fragen beim Erstellen von Bildern ist im Grunde die Frage nach dem, wie man das Motiv überhaupt gestalten will, wenn man sich für eines entschieden hat. Und da es wahrscheinlich mehr Techniken als Künstler gibt, würde ich schätzen, dass es ganz hilfreich ist, in einer Sammlung eine Art Übersicht zu haben und verschiedene Stile ausprobieren zu können. So findet man am besten das, was zu einem selbst und dem Motiv passt und lernt gleichzeitig noch verschiedene Möglichkeiten kennen, die Werkzeuge, die man hat, zu benutzen.
Und deshalb will ich euch meine verschiedenen Arbeitstechniken zeigen. Da das aber einige und die Tutorials sehr aufwändig zu erstellen sind, werde ich jetzt doch nicht alle auf einmal machen, sondern euch schon einmal die ersten drei fertigen Tutorials zur Verfügung stellen. Es kommen dann eben später neue nach.
Ihr findet für jeden Stil das gleiche Motiv, aber eben in der jeweiligen Richtung. Im ersten Tab sind einmal die Grundsteine, die für alle Stile zusammengefasst sind, damit sich das nicht wiederholt.
[tabmenu][tab=Grundsteine]
Grundsteine und Voraussetzungen
Für die hier vorgestellten Tutorials setze ich voraus, dass ihr
- über die aktuelle Version von PaintTool Sai verfügt
- bereits eine Skizze für euer Motiv angefertigt habt
Es gingen natürlich theoretisch auch andere Programme, aber ich erkläre alles auf der Basis von Sai. Arbeitet ihr mit einem anderen Programm, werde ich Fragen womöglich nicht beantworten können.
Hier die wichtigsten Grundsteine für Sai, die ihr brauchen werdet
Stellen sind im Tutorial jeweils orange markiert und werden möglicherweise ergänzt, wenn es noch mehr Fragen geben sollte.
Clipping Group erstellen
Über dem Fenster mit euren Ebenen findet ihr drei Kästchen: Clipping Group, Preserve Opacity und Selection Source. Dieses Kästchen Clipping Group muss aktiviert werden. Wenn ihr eine Ebene nun als Clipping Group zu einer anderen erstellt, bedeutet das, dass die Clipping Group-Ebene nicht über die Elternebene hinausgehen kann; ihr könnt also malen, ohne über den Rand zu kommen.
Neuen Brush/Pencil... erstellen
Um einen neuen Brush zu erstellen, müsst ihr auf den aktuellen Brush/Pencil einen Rechtklick ausführen und Duplicate auswählen. Nun sollte hinter den vorhandenen Werkzeugen ein neues entstanden sein, das ihr modifizieren könnt.
[tab=No. 1: Der Cartoon-Stil]
[Blockierte Grafik: http://fc09.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25ym.png]
Der erste Stil, den ich hier vorstelle, dürftet ihr ja schon von meinem ersten Tutorial her kennen. Der Vollständigkeit halber wollte ich diesen aber auch hier mit aufführen. Ich habe diesen einfach mal Cartoon genannt, es werden Vektorkonturen verwendet und einfarbige Fläche werden dann schattiert. Ich verweise euch im Folgenden also einfach auf dieses Tutorial, zeige euch aber anhand dieses Bildes die einzelnen Zwischenschritte, die ihr mit dem anderen abgleichen könnt.
[Blockierte Grafik: http://fc09.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25yx.png]
[Blockierte Grafik: http://fc00.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25yr.png]
Das Bild mit vollständiger Schattierung findet ihr dann oben. Solltet ihr Fragen hierzu haben, gebt bitte mit an, welchen Stil ihr gerade ausprobiert.
[tab=No. 2: Die Papercut-Optik]
[Blockierte Grafik: http://fc04.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25v5.png]
Dieser Stil hat eine cartoonartige Optik, eher wenig Details (was gut zu Pokemondarstellungen passt), erscheint aber trotzdem nicht langweilig und kommt ohne Konturen aus. Irgendwie erinnert mich das immer ein wenig an ausgeschnittene Papierformen zusammengeklebt. Darum nenne ich das jetzt einfach mal ganz schlicht Papercut Optik. Dies wird das Zielbild sein, das ich in diesem Tutorial erkläre. Ich setze auch hier voraus, dass ihr bereits eine finale Skizze eures Motives angefertigt habt.
Bitte gebt bei Fragen hierzu immer an, um welchen Stil es sich handelt!
Als erstes solltet ihr euer Motiv in einfarbige Flächen aufteilen. Ihr solltet für jede Fläche eine eigene Ebene verwenden. Teilt sie so ein, dass jeweils andersfarbige große Felder auf einer eigenen Ebene sind, wenn gleichfarbige, aber eigentlich nicht zusammengehörige Bereiche nebeneinander liegen, nutzt auch da jeweils eine eigene Ebene (Ihr werdet später die Schatten an den Rändern quasi über den Rand malen, deshalb sollten dabei andere Flächen nicht berührt werden, ihr braucht ausrechend Abstand. Ihr könnt aber gut eine "Sammelebene" für mehrere kleine Details machen, zum Beispiel Augen, Krallen, Zähne... Solange sich die Bereiche natürlich nicht berühren).
Malt diese Felder dann mit eurem Bleistift (Density 100%, Min Size ca. 20%) jeweils in entsprechender Farbe und Ebene. Seid dabei auch schon relativ genau und bessert kleine Fehler mit dem Radiergummi aus, denn das werden später die tatsächlichen Ränder sein. Ihr könnt aber natürlich auch hinterher noch Unebenheiten nacharbeiten.
Ein Tipp: Nutzt nie wirklich weiß für eigentlich weiße Flächen, denn sonst könnt ihr darauf später kein Licht mehr sichtbar setzen. Wählt lieber einen helleren Grauton. Sollte der doch zu dunkel wirken, kann man den später noch einfacher aufhellen.
In etwa so sollte das Ergebnis aussehen:
[Blockierte Grafik: http://fc07.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25y7.png]
Ist das erledigt, können wir mit dem nächsten Schritt beginnen.
Nun erstellt ihr für jeweils jede Ebene eine Clipping Group*-Ebene, damit ihr nicht über den Rand hinwegmalen könnt. Auf dieser entsprechenden Ebene werden später jeweils alle Lichter, Schatten und Farbakzente zu finden sein.
Mit einem Pinsel, der nicht vorinstalliert ist, habe ich begonnen, die Schatten in abgedunkelten Tönen der jeweiligen Ebene (also nicht einfach schwarz und weiß) zu malen. Ihr erstellt einen neuen Brush* und stellt ihn auf folgende Werte ein:
[Blockierte Grafik: http://fc02.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25y2.png]
Dann könnt ihr mit dem Malen beginnen, wenn ihr auf der richtigen Unterebene seid. Malt zunächst großzügig den Grundschatten aller Felder und wählt dann einen entsprechend noch dunkleren Ton, mit dem ihr den Kernschatten, also den dunkelsten Punkt, noch stärker betont. Malt allerdings nicht bis komplett zum Rand, sondern lasst immer eine kleine helle Spalte zwischen Schatten und Kante frei. Auf der jeweils gleichen Ebene macht ihr dann noch das gleiche mit Lichtern. Wählt einen hellen Grundlichtton (also nicht einfach weiß, es sei denn, die Ebene ist sowieso schon sehr hell), malt die Belichtung und nehmt dann noch ein (fast) richtiges Weiß, mit dem ihr ganz wenige ausgewählte Highlights setzt. Seid mit diesen sparsam. Ich habe diese nur unten direkt am Feuer genutzt.
So in etwa sollte euer Ergebnis aussehen, es muss nicht zu ordentlich sein und es ist auch kein großer Pinsel notwendig, denn im folgenden Schritt wird alles verschwimmen.
[Blockierte Grafik: http://fc05.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25xz.png]
Theoretisch könntet ihr dies natürlich auch schon als finales Bild nutzen, wenn euch das gefällt und ihr das ganze ordentlich macht, und hättet somit sogar noch einen weiteren Stil. Ich gehe hier aber natürlich weiter bis zum Ende.
Nun wollen wir das erste Mal das Ganze verwischen und dem Bild somit diesen papierartigen Look geben. Dazu wählt ihr das Watercolor-Tool aus, setzt die Density auf 60-70 % und wählt ein hohes Blending (min. 80%). Nutzt den Pinsel in der Größe, dass ihr eine einigermaßen ebene Fläche bekommt, aber doch noch Struktur zu erkennen ist (das kann natürlich für verschiedene Felder variieren). Das erfordert manchmal ein wenig Ausprobieren, also am besten wendet ihr bei der ersten Ebene erst einmal Copy + Paste an, damit ihr die Ursprungsebene zur Not noch einmal vorrätig habt. Spielt dazu auch ein wenig mit Dilution und Persistence herum, bei mir liegen die so etwa im Mittelfeld (40-60%). Ihr verwischt also eure Unterebenen mit Licht und Schatten und solltet ein Ergebnis in dieser Form erhalten:
[Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25wb.png]
Nun wollen wir weitermachen, indem wir mehr Details und Farbakzente hinzubringen und dem Bild dadurch den letzten farblichen Schliff geben.
Eigentlich sieht das schon ganz nett aus, aber doch noch irgendwie langweilig und etwas leer. Es ist bisher alles relativ eintönig, wir brauchen mehr Farbakzente und stärkere Schatten, die durch das Verwischen etwas verblasst sind. Dazu malt ihr auf den soeben bearbeiteten Ebenen mit dem Pencil (Density heruntersetzen auf um die 70%, je nach Farbton) mit Schwarz und Farben, die zu dem bereits vorhandenen Schema passen, einige skizzenartige Linien. Ich habe dazu auf die blauen Farben der Flamme und das Rot von Zunge und Auge zurückgegriffen und außerdem auch ein helles Türkis verwendet. Da das immer gut als reflektiertes Licht zu nutzen ist, geht das auch eigentlich immer für diesen Schritt, denn es wird sich im nächsten ohnehin noch einmal wiederholen.
Und auch diese verwischt ihr dann wie oben, nur weniger fein und eventuell mit einem kleineren Pinsel, da es dann meist "fleckiger" wirkt. Es soll natürlich auch weiterhin als einheitliche Fläche auftreten, also nicht zu unterschiedlich. Es sieht aber meiner Meinung nach schön aus, wenn einzelne Striche noch zu sehen sind.
Hier also einmal die übergemalten Skizzen und wie sie danach verwischt aussehen:
[Blockierte Grafik: http://fc00.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25w2.png]
[Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25vr.png]
Jetzt folgen noch die Details, die sich durch den Watercolor-Pinsel zu sehr verspielt haben.
Nun folgt die letzte Phase vom Verwischen. Mit dem Bleistift sollten hier die ganzen Details noch einmal sehr genau gesetzt werden, die vorher verloren gingen. Nutzt also der Größe der Fläche entsprechend den Bleisift wie vorher und zeichnet einige Details ein. Bei mir ist das zum Beispiel im Auge nötig. Aber auch das Nasenloch muss neu eingezeichnet und die schlussendlichen Reflektionslichter gesetzt werden.
Dies kann dabei der Grad der Genauigkeit sein, so als Orientierung:
[Blockierte Grafik: http://fc05.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j25vc.png]
Benutzt zum Verwischen der Details das Watercolor-Tool nur knapp größer als die Größe des Bleistiftes, damit ihr die Details nicht direkt wieder zunichte macht ;) Für das türkise Licht könntet ihr den meistens doch etwas größer stellen, damit es sich mit der Form vermischt.
Wenn ihr das getan habt, sollte euer Motiv fertig sein. Ich habe als Hintergrund jetzt einfach das Bild von vorher übernommen, denn das hier soll ja nur der Veranschaulichung dienen. Ihr könnt ja mal testen, den Hintergrund auch in der Optik zu gestalten..?
Vielen Dank für's Lesen! Wenn ihr Fragen hierzu habt, vergesst bitte nicht in den Beitrag zu schreiben, welchen Stil ihr da gerade ausprobiert habt.
[tab=No. 3:Realistische Pokemon]
[Blockierte Grafik: http://th08.deviantart.net/fs71/PRE/i/2014/142/d/f/realistic_mega_charizard_x_by_stephaniegrafe-d7ja3lk.png]
Ich habe überlegt, ob ich das auch wirklich dazutun soll. Passt es noch zu "1 Motiv - 1000 Möglichkeiten"..?
Doch, ich denke schon, denn auch hier habe ich als Ausgangspunkt meine Skizze verwendet. Und somit stimmt ja auch hier die Voraussetzung, auch wenn nicht nur die Umsetzung, sondern zusätzlich auch noch das Motiv stilisiert wurde. Aber da muss ich direkt sagen, dass das hier wahrscheinlich das längste, aber trotzdem ungenauste Tutorial werden wird, noch viel mehr Eigenleistung als die anderen erfordert und somit wohl eher etwas für Fortgeschrittene ist. Natürlich können das auch gerne Anfänger ausprobieren und sich die Techniken aneignen, aber der Detailreichtum wird ohne Übung bestimmt schwer umzusetzen sein. Aber an Herausforderungen wächst man ja bekanntlich :)
Da je nach gewähltem Pokemon die Umsetzung ganz anders ist, vor allem die Vorarbeit (ergo die gedankliche Umsetzung in die Realität), werde ich euch das mehr oder weniger einfach beispielhaft an meinem Glurak (oder wenn es passt mal anderen Pokemon) zeigen. Es gibt also teilweise keine richtigen Anweisungen, sondern ihr müsst das auf euer Projekt übertragen und selbstständig anwenden. Ganz wichtig: Ihr braucht eine Malfläche, die groß genug ist, dass man auch wirklich alles unterbringen kann. Für den Kopf von Glurak habe ich 3000 x 2000 Pixel genutzt, wenn ihr ein Ganzkörperbild machen wollt, nehmt also am besten mindestens 5000 Pixel auf der langen Seite, das müsste auch jeder Computer schaffen (möglicherweise müsst ihr dazu die Maximalgröße in den Einstellungen von SAI anpassen, aber das wird euch dann auf dem Bildschirm mitgeteilt). Für den Anfang ist es vielleicht auch einfacher, ein eher "eindeutiges" Pokemon zu wählen, also weniger humanoide, sondern welche, wo ihr direkt wisst, was das für ein Tier sein soll.
Nun soll es aber endlich richtig losgehen :)
Wohl die wichtigste Frage, die ihr euch stellen müsst. Überlegt euch, worauf das Pokemon basiert und stöbert dann im Internet am besten in spezifischen Vogel-/Fisch-/Dino-/Sowieso-Lexika nach Unterarten, die am ehesten zutreffen oder euch einfach so interessant vorkommen und in der Figur unterzubringen sind. Es ist auch schön, wenn ihr verschiedene Details verschiedener Arten zusammenfügt, aber das kann ich anhand von meinem Glurak nur schwer erklären, da ihr nur den Kopf seht und ich mich da eher auf eine Art gestützt habe, Flügel fallen ja weg.
Nehmen wir zum Beispiel #085 Dodri. Der allgemeine Körperbau basiert an sich offenbar auf einem Straußenvogel. Der Schnabel passt dazu allerdings nicht, das könnte vielleicht eher zum Beispiel von einem Storch her kommen. Und wenn ihr da ein bisschen weiterstöbert, findet ihr bestimmt auch Vogelarten, zu denen die Schwanzfedern und die einzelnen Federn auf dem Kopf gut passen. Sucht euch ein paar gute Referenzen der Tiere, die ihr für eure Kreatur braucht, zusammen. Diese Bilder sollten aber nicht dazu dienen, dass ihr die einfach abmalt. Versucht deshalb vielleicht verschiedene Posen zu finden und malt euch daraus dann etwas ganz Eigenes, so gut ihr das könnt.
Bei meinem Glurak habe ich mich auf einen Albertosaurus gestützt. Eigentlich soll Glurak auf einer Echse basieren, denn das steckt ja schon im englischen Namen Charizard (Die anderssprachigen Namen können euch vielleicht auch eine große Hilfe sein!). Aber ich wollte lieber in Richtung Dino gehen, da Mega-Glurak X ja auch den Typen Drachen zugeordnet bekam. Das gefällt mir irgendwie besser... So einen richtigen Dinosaurier habe ich auch einfach noch nicht gemacht. Der Albertosaurus scheint insgesamt zwar stark, aber doch relativ schnittig zu wirken, nicht wie zum Beispiel der T-Rex. Er hat auch einen kräftigen Kiefer, ist dabei aber doch nicht ganz so "bullig", das flinke und starke Äußere finde ich eigentlich ganz passend für Gluraks Werte, die ja genau das widerspiegeln. Dieser Dinosaurier hat eine relativ glatte Haut, also keine Hörner oder so, aber bei Mega-Glurak sehe ich doch schon Hörner in den früheren Ohren. Außerdem würde bei diesem Dino auch die bei Glurak hervorstehende Augenpartie fehlen, da ist ja quasi ein "Hügel" auf seinem Kopf. Der Saurier hat aber einen sehr flachen Schädel von der Schnauze bis zum Nacken. Ich habe also beschlossen, ihm noch einiges an Hörnern usw. zu verpassen, damit er etwas drachenmäßiger aussieht und ich so das spezielle Aussehen von Glurak "imitieren" kann. Wie ihr daran sehen könnt, habt ihr immer ziemlich viel Interpretationsspielraum für die einzelnen Körperteile und Details, also seid dort auch ruhig sehr experimentierfreudig und traut euch auch abgedrehte Sachen, wenn ihr irgendwie einen sinnvollen Bezug herstellen könnt, zum Beispiel auch zum Verhalten des Pokemon. Texte darüber (z.B. Pokedex) können sicher auch weiterhelfen.
Durch diese Überlegung habe ich dann auf Basis der ersten Skizze eine realistischere Skizze entwickelt:
[Blockierte Grafik: http://fc01.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j65z9.png]
Wenn ihr so etwas für euer Pokemon auch gemacht habt, kann es mit Punkt 2 weitergehen.
Nun soll es an die Konturen gehen. Erstellt einen Ordner "Konturen" und eine Ebene darin. Verteilt die einzelnen Körperteile so auf verschiedene Layer, wie ihr es für sinnvoll haltet. Es ist empfehlenswert, zum Beispiel äußere, grobe Konturen und die Details (wie einzelne Schuppen) jeweils auf eine eigene Ebene zu setzen. Sie sollten eben so verteilt werden, dass ihr noch gut irgendwo eingreifen könntet, wenn euch etwas nicht gefällt, ohne dabei große Fummelarbeiten mit anderen Teilen zu haben. Oder wenn ihr zum Beispiel merkt, dass euch die Haar- oder Schuppenstruktur nicht gefällt und ihr das noch einmal machen wollt, aber die Körperteile, auf denen sich diese befinden, eigentlich gut aussehen.
Setzt die Ebene mit der ersten groben Kontur auf eine Sichtbarkeit von ca. 15%, je nachdem, wie euch das am besten gefällt, und deaktiviert die allererste Skizze komplett. Dazu solltet ihr dann einen neuen Pencil* (Werte s.u.) erstellen und anfangen, möglichst jedes Detail auf einer Sicht von 100% abzubilden. Wenn's geht also jede Schuppe, nicht eine einzige einheitliche Fellmasse, kleine Hörnchen und Falten, was eben jeweils zu eurer Figur passt. Viel mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen, denn ihr müsst nur mit dem unten gezeigten Tool eine so genaue Zeichnung eurer Figur erstellen, wie ihr könnt. Unten also die einmal Pinselwerte und noch meine finale Skizze.
[Blockierte Grafik: http://fc03.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j6619.png]
[Blockierte Grafik: http://fc05.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j6615.png]
Nun geht es an die Basis für die Farbe.
Habt ihr die Konturen geschafft, könnt ihr als nächstes die Basis für eure Farben erstellen. Dazu erstellt ihr zunächst unter dem Konturenordner einen neuen Ordner "Farben". Wählt dann einen Grauton (theoretisch geht auch jede andere Farbe, aber Grau ist immer ein netter, neutraler Ton) und malt mit dem Standard-Penciltool auf 100% Density die Konturen aus. Ihr solltet natürlich auch hier nicht alles auf eine Ebene bringen, sondern das verteilen. Das kann aber, je nach Motiv, gar nicht so gut funktionieren und sogar einfacher sein, wenn man die Ebenenzahl eher gering hält, denn wenn ihr auf den ersten Blick erst einmal mehrere Teile habt, die aber gar nicht durch geschlossene Konturen voneinander geteilt sind, müsst ihr einen perfekten Übergang schaffen. Und das kann manchmal schwieriger sein als an der einen oder anderen Stelle einfach etwas vorsichtiger zu sein oder zum Beispiel durch eine Auswahl das Malfeld kurzzeitig abzugrenzen.
So kommt es, dass ich hier zum Beispiel auch trotz der eigentlich vielen kleinen Einheiten doch eine große Ebene aus dem Oberkiefer/Schädel von Glurak gemacht habe:
[Blockierte Grafik: http://fc05.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j660w.png]
Um euch das besser zeigen zu können (und was eigentlich auch für die Orientierung hilfreich ist), habe ich hier für die verschiedenen Ebenen auch verschiedene Grautöne benutzt. Zu meiner Ebeneneinteilung: ich habe insgesamt sechs Ebenen genutzt (ihr könnt ruhig mehr haben). Der Oberkiefer und Kopf, der Unterkiefer, der Hals und die Zunge zusammen, die vordere Zahnreihe, die hintere Zahnreihe... Und das Feuer, das man ja auf den bisherigen Bildern noch nicht gesehen hat. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich das am besten darstelle, das ist das erste Mal, dass ich in diesem Stil Feuer male, deshalb experimentiere ich erst einmal noch :D Möglicherweise ändert sich das auf den nächsten Bildern also doch nochmal.
So könnte euer fertig grundiertes Bild aussehen:
[Blockierte Grafik: http://fc02.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j660o.png]
Nun wollen wir die farbige Grundierung machen. Ihr ahnt es sicher schon, es werden jeweils über den grauen Ebenen neue Ebene als Clipping Group* erstellt. Hierauf könnt ihr jetzt erst einmal ganz grob mit dem Bucket-Tool den Feldern ihre Grundfarbe geben und dann mit dem Brush (um die 70 Density, niedriges Blending und eher hohe Density) noch erste Feinheiten machen, da die meisten Farbfelder ja wahrscheinlich nicht nur eine Farbe beherbergen werden.
Tipp: Pokemon sind in der Manga-Darstellung meistens sehr einfach gefärbt, also strikte Übergange, selten fließend. In der Natur ist das aber nicht so häufig der Fall. Seid mit der Farbgebung also weniger streng und baut mehr fließende Farbverläufe ein, das wirkt meistens realistischer. Außerdem haben die meisten Tiere eine hellere Unterseite, auch das kann man ruhig mit einfließen lassen. Das muss alles jetzt wiklich noch gar nicht genau sein, sondern ist nur die farbliche Basis für die Detailarbeit.
Bei mir sieht das dann so aus:
[Blockierte Grafik: http://fc03.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7j65x6.png]
Jetzt müsst ihr die Schatten setzen. Erstellt hierfür wieder jeweils neue Ebenen für alle Felder und nutzt einen dunklen Ton. Wichtig ist, dass ihr euch vorher eine feste Lichtquelle setzt und nicht währenddessen verändert. Auf folgendem Bild seht ihr meine Pinseleinstellungen und auch, wie ich in etwa mit dem Schatten begonnen habe:
[Blockierte Grafik: http://fc09.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7ja0ip.png]
Jedes kleine Horn und jede große Fläche braucht seine eigene Pinselgröße und Density, denn die größeren Flächen haben normalerweise auch einen fließenderen, sanfteren Schatten als kleine Hörner, die einen starken Schatten werfen. Befasst euch auch wirklich mit jeder Schuppe. Je detaillierter ihr das macht, desto besser das Ergebnis. Wenn ihr eine Fläche fertig habt, dürfte sie in etwa so aussehen:
[Blockierte Grafik: http://fc03.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7ja0io.png]
Und nun solltet ihr etwa das gleiche auch mit dem Licht machen. Beachtet, dass gerade hier die Details sehr wichtig sind, ich habe auch ersucht die Schuppen möglichst einzeln zu belichten. Das allerdings nicht so "smooth" wie beim Schattieren, sondern eher mit einem kleinen, härteren Pinselstrich. Wenn ihr bei folgendem Bild möglichst nah heranzoomt (öffnet das Bild vielleicht in neuem Tab), werdet ihr sehen, was ich meine.
[Blockierte Grafik: http://fc09.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7ja0i6.png]
Und wenn ihr das geschafft habt, dürfte eure Fläche an sich fertig sein. Und das müsst ihr dann bei allen Flächen machen, bis es etwa so aussieht:
[Blockierte Grafik: http://fc07.deviantart.net/fs7…tephaniegrafe-d7ja0ii.png]
Euer Grundmodell sollte stehen. Um das Ganze noch etwas realistischer zu gestalten, solltet ihr noch ein paar verschiedene Farbakzente und Muster setzen. Seid hier besonders kreativ, setzt auf neuen Ebenen über und unter dem Licht und dem Schatten mit verschiedensten Pinseln eure Muster um, verpasst ihm ein paar Streifen, ein paar farbige Hörner oder was auch immer euer Pokemon so hat. Probiert dabei auch die verschiedenen Ebenenmodi aus (Normal, Multiply, Overlay usw.), denn die sorgen dafür, dass sich die Farben auch perfekt in euer Licht- und Schattenmodell einfügen.
Außerdem solltet ihr auch einen Hintergrund einfügen, wenn auch anfangs nur einen recht einfarbigen mit nur leichtem Farbspiel, idealerweise aber natürlich einen richtigen mit Umgebung und so weiter.
Ich hoffe, dass dies einigermaßen verständlich und aufschlussreich war. Solltet ihr Fragen haben, stehe ich euch gern zur Verfügung.
[/tabmenu]
Vielen Dank für's Lesen! Solltet ihr Fragen haben, stellt sie einfach in den Beitrag.
Ich hoffe, dass ihr hiermit viele tolle Bilder erstellen konntet!