Israel vs Palästina - der Konflikt der Ewigkeit

  • Oder ist die Hisbollah mit Ihrer Verantwortung gegenüber der Zivilbevölkerung zu „leichtfertig“ umgegangen, indem Sie Israel kontinuierlich beschossen haben ohne potenzielle Konsequenzen abzuschätzen?

    Das eine schließt das andere nicht aus. Ändert aber nichts daran, dass nun Menschen leiden müssen, die an diesen Strukturen nichts ändern können.

  • Der Iran hat heute Abend mit dutzenden Raketen Israel angegriffen. Die Menschen wurden dabei aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Die meisten Raketen konnten wohl abgefangen werden. Keine gute Sache, es könnte zu einen Krieg zwischen Israel und Iran kommen, weil beide Seiten drohen mit Gegenschlägen.


    Nahost-Liveblog: ++ Biden ordnet Abfangen von Raketen an ++
    Die US-Armee ist von Präsident Biden angewiesen worden, Israel beim Abfangen iranischer Raketen zu unterstützen. Menschen in Israel suchen wegen des iranischen…
    www.tagesschau.de

  • Dutzende haben in Berlin und auch anderswo den Angriff auf Israel gefeiert. Das geht selbst für mich zu weit. Kein Angriff der Welt gerechtfertigt eine Feierlaune. Diese Menschen haben ein wirres Verständnis von Krieg und anscheinend auch ein Problem damit zu konfrontieren. Anstatt Benzin ins Feuer zu schütteln sollte man keinen Angriff feiern. Das gilt natürlich für alle Angriffe, egal von wo. Aber wie es ausschaut feiern gerade Muslime Angriffe gegen westliche Statuen in außergewöhnlichen Maße, weil hier ist mehr ein Hass gegen den Judentum und Christentum vorhanden. Man müsste bei vielen mal die Bleibeperspektive hinterfragen, ob sie überhaupt noch in einer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung zu suchen haben.


    Berlin: Pro-Palästina-Demos bejubeln Raketenangriff auf Israel
    Der Iran schießt als Vergeltung für die Tötung verbündeter Milizen-Führer Raketen auf Israel. Demonstranten feiern das in Berlin.
    www.morgenpost.de

  • Dutzende haben in Berlin und auch anderswo den Angriff auf Israel gefeiert. Das geht selbst für mich zu weit. Kein Angriff der Welt gerechtfertigt eine Feierlaune. Diese Menschen haben ein wirres Verständnis von Krieg und anscheinend auch ein Problem damit zu konfrontieren. Anstatt Benzin ins Feuer zu schütteln sollte man keinen Angriff feiern.

    Ist Ironie pur, dass die Aussage ausgerechnet von dir kommt. Bist du nicht derjenige, der jegliche Gegenangriffe der Ukraine oder Waffenlieferungen vom Westen an die Ukraine im anderen Topic feiert?

  • Tja. Was sollen die Leute nur machen? Ich hab ja schon in vorigen Posts erwähnt, dass ich es als aussichtslos angehe. Ich würde teilweise sogar nich weiter gehen und sagen, dass quasi alles vorherbestimmt ist (man nennt es glaube ich Determinismus).


    Man hat zwar scheinbar verschiedene Optionen - aber ist ja durch das Umfeld, etc. so geprägt, dass man ne bestimmte Entscheidung trifft. Würden bei exakter Kopie unserre Welt/Situation und der Menschen (wenn man unendlichfach Kopien hätte) Leute anders entscheiden als hier? Es ist vorbestimmt wie man entscheidet. Auch wenn man vorher zwar noch abwägt und verschiedene Optionen hat. Ist halt nur soooo komplex, dass man - obwohl "klar" ist, was passiert - es als Außenstehender nich abschätzen kann und Menschen selber es vorher nich mal genau sagen können, wie sie in bestimmten Situationen handeln würden.



    Ich hab jetzt zwar tiefgründig ausgeführt, wie es so schön wär auf zivile Opfer Rücksicht zu nehmen. Und was man alles machen kann/sollte. Kanns aber nachvollziehen, wenn jemand mal "ausrasted" (a la Amok) - auf staatlicher Ebene ist das dann vielleicht so ne Art staatlicher Amok. Wenn die USA immer bestimmte Länder unterstützen und die andern in Armut leben und fertig gemacht werden kanns halt auch mal dazu kommen, dass es einem egal ist und man tote ZIvilisten in Kauf nimmt. Dass man das bejubelt, etc.


    Auch wenns ander schöner wäre. Aber ich glaub es fühlt sich einfach besser an als sich klein zu machen und zu sagen "ich stell mich gern als Sandsack hin und lass mich von den bösen verprügeln" (so a la Bibel - was da drin steht ist Quatsch) und auf die Bösen muss man Rücksicht nehmen, damit sie nich noch böse rwerden, etc.


    Wenn am Ende die Optionen aussieht ... läufts halt auf die letztverbleibende Option aus. (Vorher die beste Option aus verschiedenen.)


    Kann das schon sehen, wieso Leute mit bestimmtem Migrationshintergrund da vielleicht "Dampf ablassen" (besser ja noch als wenn sie selber hier in DE Anschläge begehen würden), wenn sie mal die kleine Freude haben, dass Leute die ihnen ähnlich sind sich irgendwo anders wehren. Und sie sich dann damit identifizieren.



    Bin auch manchmal am Punkt wo ich denk (auch wenn das viele zivile Opfer zur Folge hätte) wenn alle sich dort gegenseitig weg bomben wäre "endlich Ruhe". Ist nicht schön. Anders wäre schöner. Aber jeder wird halt irgendwo durch sein Umfeld geprägt - und das kann auch so ne Art sein, mit bestimmten Situationen (vor allem eben wenn Ausweglosigkeit herrscht) umzugehen.


    Ausweglosigkeit find ich imo das Schlimmste immer. Gar keine andern Optionen zu haben aber andere die aufm hohen Ross sitzen und einem locker erzählen was doch (angeblich!) alles so möglich wäre. (Die könnten ja mal mit Leuten die dort leben tauschen und gucken ob sie das so machen würden wie sie es empfahlen..)

  • Dutzende haben in Berlin und auch anderswo den Angriff auf Israel gefeiert. Das geht selbst für mich zu weit. Kein Angriff der Welt gerechtfertigt eine Feierlaune. Diese Menschen haben ein wirres Verständnis von Krieg und anscheinend auch ein Problem damit zu konfrontieren. Anstatt Benzin ins Feuer zu schütteln sollte man keinen Angriff feiern.

    Ist Ironie pur, dass die Aussage ausgerechnet von dir kommt. Bist du nicht derjenige, der jegliche Gegenangriffe der Ukraine oder Waffenlieferungen vom Westen an die Ukraine im anderen Topic feiert?

    Damit die Ukraine sich verteidigen kann, das heißt aber nicht, dass ich die Angriffe feiert. Jeder Angriff ist schlimm und am liebsten wäre wenn alles nicht nötig wäre. Allein nur Putin und Russland sind hier Schuld. Trotzdem würde ich niemals auf der Straße feiern wie die Ukraine ein weiteres Waffenlager in Russland zerstört. Und in Berlin haben Menschen mehrere Angriffe gefeiert, die ohne Schutzräume und Abwehrsysteme wohl dutzende Tote verursacht hätten.


    Und ich finde es verdammt richtig, der Ukraine zu helfen. Die Unterstützung ist aber viel zu gering bisher, das kritisiere ich. Leider sind wir an einem Punkt angekommen, wo Friedensbewegungen nur das Leid der Menschen vor Ort verlängern.

  • Und in Berlin haben Menschen mehrere Angriffe gefeiert, die ohne Schutzräume und Abwehrsysteme wohl dutzende Tote verursacht hätten.

    Und was hat Israel gemacht? Gaza und den Libanon mit Raketen angegriffen und den Tod von zahlreichen Zivilisten in Kauf genommen und verursacht. Und Clips, wo der Tod der Menschen in Palästina gefeiert wird, gibt es auch, aber du kannst auch einfach auf Social Media gucken, was Israel-Anhänger (wovon nicht wenige rechtsextrem und offen muslimfeindlich sind) da gerne für Kommentare lassen, aber von der deutschen Presse hört man hier natürlich seltener davon.

  • Und in Berlin haben Menschen mehrere Angriffe gefeiert, die ohne Schutzräume und Abwehrsysteme wohl dutzende Tote verursacht hätten.

    Und was hat Israel gemacht? Gaza und den Libanon mit Raketen angegriffen und den Tod von zahlreichen Zivilisten in Kauf genommen und verursacht. Und Clips, wo der Tod der Menschen in Palästina gefeiert wird, gibt es auch, aber du kannst auch einfach auf Social Media gucken, was Israel-Anhänger (wovon nicht wenige rechtsextrem und offen muslimfeindlich sind) da gerne für Kommentare lassen, aber von der deutschen Presse hört man hier natürlich seltener davon.

    Inwiefern sind Angriffe ein Grund auf die Straße zu gehen um zu feiern? Wo Israel angegriffen hat, habe ich nichts dazu gehört, dass in solchen Ausmaß in Berlin und anderswo auf der Straße gefeiert wurde, im Netz gibt es immer Welche, die es feiern, das ist ebenfalls klar zu kritisieren. Aber viel schlimmer finde ich, wenn man es auf der Straße zeigt. Man feiert auf der Straße bei Hochzeiten, Geburtstagen, Konfirmationen und sonst was, aber keine Angriffe mit Raketen auf ein anderes Land.

  • Man feiert auf der Straße bei Hochzeiten, Geburtstagen, Konfirmationen und sonst was, aber keine Angriffe mit Raketen auf ein anderes Land.

    Da ist Krieg zwischen den Ländern. Da jubelt man schon auf ner Demo, wenn auch mal die "andere Seite" was abbekommt und nein, ich will das jetzt nicht gutheißen, noch finde ich das ok, wenn man es toll findet, wenn Unschuldige dadurch verletzt oder getötet werden. Das tust du auch bei der Ukraine und das ist für mich jetzt kein großer Unterschied, ob man im Internet jubelt/mitfiebert und nicht auf ner Demo draußen.

  • Wo Israel angegriffen hat, habe ich nichts dazu gehört, dass in solchen Ausmaß in Berlin und anderswo auf der Straße gefeiert wurde

    Hi, Berliner hier. Tatsächlich wurde hier auch der Tod von Narsrallah auf der Straße mit Süßigkeiten und Musik gefeiert, und zwar von unseren Diaspora mit gehissten Persien, Libanon, Kurdistan und natürlich auch israel Flaggen :party: Zwar deutlich kleiner, aber ohne Krawall.

    Das nächste Mal bist du herzlich eingeladen.

  • Ich finde es einfach so lustig, wie Deutsche sich fragen, warum Araber, die sich mit Palästina identifizieren, auf einer Pro-Palästina-Demo gejubelt haben und wie das gerade von den Medien aufgebauscht wird.

    Und auf Youtube einen Clip der Bild dazu gesehen mit großer Schrift "Allahu Akbar Rufe" drauf, darunter alles rechtsextreme und muslimfeindliche Kommentare, aber Hauptsache wir haben ein Antisemitismus-Problem (was ich aber auch nicht abstreiten möchte, man muss aber über beides sprechen und nicht immer nur über eines davon, wie es die Medien tun). Da Allahu Akbar gerufen wurde, müssen das wohl jetzt alle Terroristen sein /s

    Hi, Berliner hier. Tatsächlich wurde hier auch der Tod von Narsrallah auf der Straße mit Süßigkeiten und Musik gefeiert, und zwar von unseren Diaspora mit gehissten Persien, Libanon, Kurdistan und natürlich auch israel Flaggen :party: Zwar deutlich kleiner, aber ohne Krawall.

    Das nächste Mal bist du herzlich eingeladen.

    Ich hab ja auch auf Twitter gesehen, dass Syrer den Tod von Nasrallah gefeiert haben, weil der Hisbollah halt mitverantwortlich für die Festnahme, Folter und Tötung zahlreicher Demonstranten gegen Assad ist.

  • Ich finde es einfach so lustig, wie Deutsche sich fragen, warum Araber, die sich mit Palästina identifizieren, auf einer Pro-Palästina-Demo gejubelt haben und wie das gerade von den Medien aufgebauscht wird.

    Es ist schon bemerkenswert. Kontroverses Verhalten von direkt betroffenen wird hier regelmäßig zur Diffamierung Israels benutzt. Für nennen wir es mal unangebrachtes Verhalten von in Sicherheit lebenden Pro-Palästina Demonstranten soll man allerdings Verständnis aufbringen.

  • Diffamierung Israels benutzt

    Oh jaaaa, wie kann man es jemals ertragen das Israel diffamiert wird. Dieser demokratische... Apartheitsstaat... der, gerade Land stielt, deren Politiker Vergewaltigung von Kriegsgefangenen verteidigen und du weißt schon, eine Genozid Klage am Hals haben.

    Wie kann er nur...


    Zitat

    Jede Unterstützung ist damit eine Straftat"

    Ja, weil es bei uns ja keine Meinungsfreiheit gäbe.

    Related Note.

    Wie waren die Reaktionen auf die Pager Attacke nochmal?

    Nannte unsere Presse den Terrorakt nicht einen Geniestreich und haben die Leute in den Kommentaren nichtmit HezBöller gescherzt?

  • Ich finde es einfach so lustig, wie Deutsche sich fragen, warum Araber, die sich mit Palästina identifizieren, auf einer Pro-Palästina-Demo gejubelt haben und wie das gerade von den Medien aufgebauscht wird.

    Es ist schon bemerkenswert. Kontroverses Verhalten von direkt betroffenen wird hier regelmäßig zur Diffamierung Israels benutzt. Für nennen wir es mal unangebrachtes Verhalten von in Sicherheit lebenden Pro-Palästina Demonstranten soll man allerdings Verständnis aufbringen.

    Welches Verhalten von direkt Betroffenen? Dass der Weg von Hilfsgütern versperrt wird und diese ausgebeutet werden? Dass der Tod von Palästinensern bejubelt wird? Und die zahlreichen entmenschlichen Aussagen einiger Israel-Politiker? Meinst du das?

    Die "in Sicherheit lebenden" Pro-Palästina-Demonstranten sind auch vom Konflikt betroffen. Viele haben Verwandte im Libanon oder kommen ursprünglich aus Palästina bzw. der Gegend dort.

  • Da ist Krieg zwischen den Ländern. Da jubelt man schon auf ner Demo, wenn auch mal die "andere Seite" was abbekommt und nein, ich will das jetzt nicht gutheißen, noch finde ich das ok, wenn man es toll findet, wenn Unschuldige dadurch verletzt oder getötet werden. Das tust du auch bei der Ukraine und das ist für mich jetzt kein großer Unterschied, ob man im Internet jubelt/mitfiebert und nicht auf ner Demo draußen.

    Ich habe mit dieser Darstellung bzw. der Gleichsetzung im letzten Satz ehrlich gesagt ein Problem, wobei es mir nicht darum geht, Ivar in Schutz zu nehmen. Zunächst einmal stimme ich dir eigentlich dahingehend zu, dass es in diesem Kontext keinen wirklichen Unterschied macht, ob jemand im Internet was schreibt oder es auf einer Demo ruft. Allerdings ist die Sache folgende: Etwas zu bejubeln wird insbesondere dann (sehr) problematisch, wenn das, was bejubelt wird, selbst (sehr) problematisch ist. Und dahingehend ist es nun so, dass die Verteidigung der Ukraine gegen Russland als Aggressor jetzt meines Erachtens nach erst einmal jetzt nicht so wirklich problematisch ist, zumal sich nach meinen bisherigen Kenntnissen bei der Verteidigung an geltendes Völkerrecht gehalten wird. Der Raketenangriff des Iran wiederum ist in der Art, wie er erfolgt ist, höchstwahrscheinlich als ein Völkerrechtsbruch einzustufen. Und es ist eben dann durchaus erst einmal ein Unterschied, ob Ersteres oder Letzteres bejubelt wird; diesen Unterschied zu bestreiten, würde effektiv einer Gleichsetzung des iranischen Vorgehens mit dem ukrainischen gleichkommen.

    Wie gesagt mache ich diesen Punkt nicht, um Ivar hier beizuspringen; denn es geht mir hier eigentlich mehr um die Ukraine, die ich in ihrem Vorgehen nicht auf diese Art implizit mit dem Iran gleichgesetzt sehen will. Es sollte bedacht werden, dass diese Argumentation, die Ivar treffen soll, am Ende auch die Ukraine treffen kann, und das eben in einer Weise, die nicht gerechtfertigt ist.

    Das heißt übrigens nicht, dass ich die zur Schau gestellte Begeisterung über ukrainische Angriffe nicht auch in gewisser Hinsicht problematisch finde. Aber das liegt dann mehr daran, dass ich derartige Begeisterung im Angesicht von Krieg allgemein eher fragwürdig finde; das Bejubeln potenzieller Völkerrechtsbrüche ist dann aber eben noch einmal ein anderes Kaliber.

    Mit dem im Hinterkopf wundere ich mich aber ehrlich gesagt auch ein bisschen darüber, dass dieser vermeintliche Widerspruch Ivars hier das Zentrum der Aufmerksamkeit ist. Meines Erachtens liegt das viel größere Problem und auch der größere Widerspruch hier:

    Aber wie es ausschaut feiern gerade Muslime Angriffe gegen westliche Statuen in außergewöhnlichen Maße, weil hier ist mehr ein Hass gegen den Judentum und Christentum vorhanden. Man müsste bei vielen mal die Bleibeperspektive hinterfragen, ob sie überhaupt noch in einer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung zu suchen haben.

    Ivar ist im Thema zur Politik in Deutschland stets bemüht gewesen, seinen Schock über die guten Wahlergebnisse der AfD nach außen zu tragen und hey, sehr löblich. Nur dass die AfD eben die Partei ist, deren Geschäftsmodell in Ausgrenzung und ständigen vollkommen überzogenen Abschiebeforderungen besteht, und jetzt kommt Ivar selbst hier an mit der Frage nach der "Bleibeperspektive", einem Begriff, der eben eigentlich nur im Rahmen der Asyldebatte und in Hinblick auf Geflüchtete verwendet wird, aber hier dann anscheinend ausgeweitet wird auf alle Menschen, die bei einer Demo dabei waren und sicherlich in vielen Fällen keine Geflüchteten sind, sondern einen deutschen Pass haben. Diese Leute werden in dem obigen Zitat nun ebenfalls recht deutlich vom Rest der Gesellschaft abgetrennt, ihr Aufenthaltsrecht hierzulande allgemein in Frage gestellt. Damit bewegt sich Ivar nun einmal eben genau im Fahrwasser der AfD und geht eigentlich sogar zumindest ein paar Schritte in die Richtung einiger Dinge, die bei dem Treffen der Nazis in Potsdam besprochen wurden.


    Letzten Endes ist es meiner Ansicht nach so: Wenn Völkerrechtsbrüche gefeiert werden (und ja, das schließt auch solche von israelischer Seite mit ein, falls irgendwer sich das fragt), ist das durchaus zu verurteilen; wenn im Zuge dessen auch Straftaten begangen werden, kann der Rechtsstaat mit seinen bestehenden Mitteln dagegen vorgehen. Wieder einmal völlig überzogene Abschiebefantasien zu bedienen ist hingegen - erst recht, wenn die eigene Position eigentlich eine gegen die AfD sein soll - nicht zweckdienlich und eigentlich auch menschenverachtend.

  • Man feiert auf der Straße bei Hochzeiten, Geburtstagen, Konfirmationen und sonst was, aber keine Angriffe mit Raketen auf ein anderes Land.

    Da ist Krieg zwischen den Ländern. Da jubelt man schon auf ner Demo, wenn auch mal die "andere Seite" was abbekommt und nein, ich will das jetzt nicht gutheißen, noch finde ich das ok, wenn man es toll findet, wenn Unschuldige dadurch verletzt oder getötet werden. Das tust du auch bei der Ukraine und das ist für mich jetzt kein großer Unterschied, ob man im Internet jubelt/mitfiebert und nicht auf ner Demo draußen.

    Nein, das tut man nicht auf der Straße! Und es gibt sehrwohl einen Unterschied, ob man in der Öffentichkeit vor Freude jubelt oder ob man in einer Diskussion im Netz etwas gutheißt. Bei Letzterem besteht immer die Möglichkeit, gegen das Gesagte zu argumentieren.

    Es ist übrigens nie ein freudiger Momet, wenn die andere Seite etwas abbekommt. Wie kommt man denn auf diese Idee? Meistens ist es doch so, wie Silence es schon auf den Punkt gebracht hat:

    Individuen können jedoch nie etwas für die Politik ihres Landes und mich berühren die Einselschicksale auf allen Seiten. Sei es Shani Louk, aber auch die palästinensischen Verluste - Insbesondere Kinder und Jugendliche, die überhaupt nichts für das Massaker und auch kaum etwas für die Ideologie können, die das Umfeld ihnen möglicherweise vermittelt.


    Ich fands halt auch extrem unerträglich, sowas in den Nachrichten zu sehen, nachdem direkt davor die Doku "We Will Dance Again" über den Anschlag am 7.10.23 (ist wirklich zu empfehlen) lief. Und tatsächlich sind es Straftaten, die dort begangen werden und diese können in entsprechenden Fällen in letzter Konsequenz zur Ausweisung führen.

    Wie Hamas-Unterstützung in Deutschland rechtlich geahndet werden kann
    Nach den Angriffen der Hamas auf Israel gab es in Deutschland öffentliche Sympathiekundgebungen für die Terroristen. Wann und wie kann der Staat einschreiten?…
    www.tagesschau.de

    Ist mir klar, dass das nicht passieren wird, aber in Deutschland wird sich halt lieber empört, als dass man mal macht...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Hi, Berliner hier. Tatsächlich wurde hier auch der Tod von Narsrallah auf der Straße mit Süßigkeiten und Musik gefeiert, und zwar von unseren Diaspora mit gehissten Persien, Libanon, Kurdistan und natürlich auch israel Flaggen :party: Zwar deutlich kleiner, aber ohne Krawall.

    Das nächste Mal bist du herzlich eingeladen.

    Danke für die Kenntnis, Nasrallah war auch ein sehr gefährlicher Mensch und er hatte viele Menschen auf sein Gewissen gehabt. Wenn man einen Tyrann tötet, dann kann man es ruhig feiern. Ich würde es auch feiern wenn Putin getötet wird. Bei solchen Dingen gibt es bei mir kein Halten. Ich bin immer noch der Ansicht, lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende.


    Und dahingehend ist es nun so, dass die Verteidigung der Ukraine gegen Russland als Aggressor jetzt meines Erachtens nach erst einmal jetzt nicht so wirklich problematisch ist, zumal sich nach meinen bisherigen Kenntnissen bei der Verteidigung an geltendes Völkerrecht gehalten wird.

    Gut, dass du das erwähnt. Das ist auch der entscheidene Unterschied. Ich will nur, dass die Ukraine in ihren legimen Verteidigungsrecht gegen die Russen gewinnt. Dabei soll sie natürlich nach Völkerrecht handeln. Also keine Zivilisten töten, wobei das nicht immer verhindbar ist, aber keine gezielte Tötung von Zivilisten. Das ist das Wichtigste. Russland hat die Ukraine überfallen und deshalb muss Russland die Ukraine auch wieder verlassen.


    Thrawn


    Ich habe keinen passenden Begriff gefunden für das was ich meine. Deshalb sprach ich hier von Bleibeperspektive, aber ich nehme diesen Begriff zurück. Die Demos in Berlin werden mittlerweile auch von der Polizei untersucht und wir haben in Deutschland ein Problem mit Menschen, die es nicht so haben mit den demokratisch-freiheitlichen Gedanken. Demokratieschändler aller Art gefährden den Fortbestand in Deutschland. Mit Bleibeperspektive habe ich hier ein Wort benutzt, was eher bei Flüchtlingen angewendet wird, aber hier meine ich es eher an alle, die die Demokratie angreifen. Wenn ich dafür nur ein passenderes Wort hätte. Wir Demokraten müssen aufpassen, dass es nicht ein Fass ohne Boden ist. Die AfD bekämpft das, was uns ausmacht. Die AfD würde mit der Bleibeperspektive alle Nichtdeutschen meinen und meint es auch, dass Millionen Menschen rausmüssten... Was totaler Mist, weil die allermeisten Menschen sind super integriert, sprechen Deutsch, gehen arbeiten, zahlen Steuern also alles das, was der AfD nicht gefällt.


    Was ich nur sagen möchte, ich habe Angst davor, dass die Rechtsextremen und Islamisten Stück für Stück das öffentliche Leben bestimmen. Sie werden immer stärker und mehr, statt weniger. Die Demokratie droht Gefahr sich von innen nach Außen aufzulösen. Man sieht es doch in ganz Europa, dass es nicht besser wird. In Österreich gewinnen auch die Nazis um die FPÖ. Es ist leider ein Fakt, dass hier sehr viele wohnen, die gegen unseren Rechtsstaat sind. Die meisten Türken hier zum Beispiel haben Erdogan gewählt, ein Diktator, der Kurden bekämpft und Menschen als Waffe und Ware benutzt. Aber die Menschen, die ihn gewählt haben leben hier in einen demokratischen Staat, der gegen alles ist wofür Erdogan steht und trotzdem wählen diese ihn. Ähnlich sieht es auch mit Ungarn und Orban aus. Auch hier gibt es hier viele Ungaren, die pro Orban sind. Ebenfalls ein Diktatur, der sich mit Putin kuschelt und in der EU nicht mit anderen Staaten zusammenarbeitet, sondern gegen die Staaten arbeitet.


    Und nun gibt es in Berlin wieder solche Feierlichkeiten durch einen Angriff von Iran, was ebenfalls eine Diktatur ist und ein islamistischer Staat ist, wo Islamisten Willkommen sind und all ihre extremen Ansichten. Es bekämpft ebenfalls Kurden und all diejenigen Menschen, die nicht in ihr Schema passen. Dazu unterstützt Iran aktiv Russland mit Drohnen und Raketen. Dazu die Sprüche, die in Berlin gefallen sind..die sind sehr gefährlich ähnlich gefährlich wie die Sprüche der AfD. Die AfD nutzt das ja aus, um die Demokratie als schwach anzusehen.


    Also ich habe große Sorgen um die Zukunft der Demokratien hier und woanders. Wenn hier Andere eine andere Auffassung der Bedrohungslage sehen, dann ist das so. Es ist aber meine Ansicht auf die Dinge. Das möchte ich nochmal klarstellen für alle hier. Das Wort Bleibeperspektive nehme ich zurück, weil es in einen anderen Kontext verwendet wird.

  • Welches Verhalten von direkt Betroffenen? Dass der Weg von Hilfsgütern versperrt wird und diese ausgebeutet werden? Dass der Tod von Palästinensern bejubelt wird? Und die zahlreichen entmenschlichen Aussagen einiger Israel-Politiker? Meinst du das?

    Ja, zum Beispiel genau das. Paradoxerweise wird das Argument, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, genau von denen benutzt, die es am stärksten machen. Warum darf sich ein Israeli nicht über den Tod von Palästinensern freuen, aber andersherum wird das beschwichtigt? Warum dürfen Vertreter des Irans, der Hamas, Hisbollah, Huthi und anderen die Auslöschung Israels fordern, aber die Gegenseite nicht?


    Die "in Sicherheit lebenden" Pro-Palästina-Demonstranten sind auch vom Konflikt betroffen. Viele haben Verwandte im Libanon oder kommen ursprünglich aus Palästina bzw. der Gegend dort.

    Dann gilt das gleiche doch auch für die Jüdische Gemeinde und deren Unterstützer in Deutschland. Mir wäre nicht bekannt, dass auf den zahlreichen Solidaritätskundgebungen mit Israel ein solches Verhalten stattgefunden hat.

  • Warum darf sich ein Israeli nicht über den Tod von Palästinensern freuen, aber andersherum wird das beschwichtigt? Warum dürfen Vertreter des Irans, der Hamas, Hisbollah, Huthi und anderen die Auslöschung Israels fordern, aber die Gegenseite nicht?

    Weil man nicht direkt auf den Tod von Zivilisten reagiert, zumal ausschließlich militärische Ziele angegriffen wurden, sondern als unterdrückte Partei Freude darüber Ausdrückt, dass jemand gegen deren Unterdrücker zurückschlägt.


    Ich persönlich finde das Verhalten nicht sehr ratsam und entsprechend der weiteren Ausschreitungen und Vergeltungsaktionen gibts auch null Grund zur Freude bei mir, ich verstehe aber warum man so reagiert.


    Israel kann nicht gleichzeitig die Opferrolle spielen und gleichzeitig Land in der Westbank annexieren aka stehlen.

    Unterdrückte haben das Recht ihre Unterdrücker zu hassen.

    Zusätzlich behaupten Israelis auch moralische Überlegenheit zu haben, also sind sie bestenfalls auch nicht besser.


    Und zuletzt hätten wir da noch die Intensität und das Aussehen der Freude.



    Israelis gather on hillsides to watch and cheer as military drops bombs on Gaza


    Leute die einen Militärischen Gegenschlag feiern, der wir gesagt nicht auf Zivilisten gerichtet war, bei denen es ums Überleben/Überleben ihrer Nächsten geht vs Leute die als Unterhaltung sich einen Platz auf einer Kliffseite herrichten.

    Inwiefern ist das nicht absolut pervers?


    Und das muss man auch noch hinzusagen, es gibt in Gaza, Westbank, Jemen, Syrien, Lebanon aktive Opferzahlen die regelmäßig geupdated werden.

    Es gibt diese nicht für Israel, obwohl sich diese in einem einjährigen Krieg befinden.

    Wir als Deutsche sollen so entsetzt sein über die ständige Gefahr der Israelis ausgesetzt sind.

    Israel tötete mehr Menschen in Lebanon an einen Tag als die Hezbollah in 24 Jahren.

    Sorry ich würde nicht sagen, dass Israel save ist und alles, gerade jetzt. Aber Israels Leiden im weiterem Vergleich zu seinen Nachbarländern ist dann doch eher überschaubar.

  • Mich erinnern die letzten Beiträge etwas an eine ehemalige Mitschülerin in der Grundschule. Die kam erst später zu uns und war afroamerikanischer Herkunft. Wir waren eine freichristliche Privatschule, was ich deshalb hervorhebe, weil es durchaus ein Indiz dafür ist, wieviele von uns einfach vergleichsweise "ziemlich fromm" waren und es teils nicht mal Kontakte zu aktueller Popmusik gab. Trotzdem waren wir Kinder und ich habe an ihr Verhalten ehrlich gesagt weiterhin keine guten Erinnerungen, da sie sehr egozentrisch war und sowas kam in der Klasse bei allen nicht gut an. Im Endeffekt gab es dann immer wieder Streit mit ihr. Zur damaligen Zeit hielt ich Lügen noch für eine Sünde und habe versucht immer die Wahrheit zu sagen. In Klasse 2 gab es dann aus irgendeinem Grund einen Konflikt zwischen uns, bei dem unsere Narrative grundverschieden waren. Die Reaktion der Lehrerin ist aus heutiger Sicht gleichermaßen vielleicht unprofessionell wie aber auch bezeichnend für das, was wir alle wahrgenommen haben; sie hörte sich beide Varianten an und antwortete im Anschluss mit dem Ausspruch "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" und erklärte, dass sie in der Vergangenheit häufiger erlebt habe, wie dieses Mädchen die Wahrheit verdrehte. Einige Wochen später kam der Vater während des Unterrichts ins Klassenzimmer und schrie sie zusammen - Auf Englisch aber vor allen von uns. Sie ging später von der Schule, weil sie sich nicht mehr wohl dort fühlte. Das Mädchen selbst samt ihrer Familie zum Glück auch.


    Fakt war; wann immer es Streit gab fing sie an zu weinen und sagte, wir würden sie nur aufgrund ihrer Hautfarbe hassen. Das ist ein Totschlagargument, das überhaupt nichts mit den Fakten zu tun hatte. Erst die Erwähnung dieses Narrativs hat es immer und immer wieder überhaupt in unserem Bewusstsein präsent gemacht und uns verunsichert, weil wir Angst hatten, etwas Schlechtes zu tun (Also vielleicht wirklich nicht fair ihr gegenüber zu sein). Dabei hatten die Konflikte immer mit ihrem Verhalten zu tun und nichts mit ihrer ethnischen Herkunft.


    Wenn ich heute daran denke, ärgere ich mich aber weniger über diese Mitschülerin selbst, als über ihre Eltern, die ihr dieses Narrativ vermittelt haben müssen. Für sie war offenbar "Leute sind schlecht zu mir = Ich werde diskriminiert" und damit gab es überhaupt kein Hinterfragen mehr von anderen Ursachen. Ihren Eltern erzählte sie folgerichtig vermutlich auch durchaus einfach, dass sie diskriminiert werde und so kam es zu Missverständnissen, die so emotional aufgeladen waren, dass sie sich nie vernünftig klären ließen.


    Was ich sagen will ist, dass ich Sunaki da auch zustimme: Das Narrativ, mit dem man aufwächst (Wir werden diskriminiert/unterdrückt/sind eine Minderheit/unsere Vorfahren haben Schlimmes getan/...) - Was auch immer es ist - Es wird zu einem Schema, das wir tragen wie eine Brille und durch das wir unsere Welt sehen. Es ist dann kaum mehr möglich auf objektive Distanz zu gehen. Ich bin dem israelischen Narrativ derzeit auch oft sehr kritisch gegenüber und ich würde sagen, dass gerade dieses Narrativ vielleicht auch dazu führt, Schemata weiterzuspinnen, die sonst im Melting Pott von Generationen und Globalisierung verschwimmen würden. Denn wie bereits gesagt; ich streite nicht ab, dass es Antisemitismus, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie oder was auch immer gibt - Aber ich sehe alle diese Probleme als Probleme, nicht das eine (Hier leider einfach gerade durch die Historie oft Antisemitismus) als das, was alle diese Probleme "toppt". Verachtendes Verhalten bleibt immer falsch, aber ich würde es lieber individuell auf den Einzelfall beziehen als auf eine Volksgruppe oder Gesellschaft, die so divers und groß ist wie eben ganze Nationen oder Glaubensgruppen.