Erwachsen sein vs das innere Kind – Wohin führt dieser Streit!

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Ich glaube, "Rtl" und "Sinn" kann man einfach gar nicht in einem Satz verwenden, weil... Das widerspricht sich einfach zu stark :assi:


    Aber ansonsten hast du Recht, Stimme kann schon viel bewirken, wenn man weiß, wie man sie richtig einsetzt. Man muss übrigens gar nicht mal wirklich brüllen, um laut werden zu können ;)


    Und an dich, @Lenovo-Schesan , habe ich schon die ganze Zeit eine Frage. Wieso schreibst du hier die ganze Zeit über wie für ein... Keine Ahnung, eine Hausarbeit oder so? Hat das für dich was mit dem Erwachsensein zu tun oder...?

  • Zitat von Lenovo-Schesan

    Dem stimme ich zu. Frage mich generell, wo der Sinn beim Fernsehsender RTL ist, wenn sich Personen in einem Konflikt anschreien (Detektive/Polizisten im Einsatz etc). Als ob man glaubwürdiger wirkt bei extrem zorniger und erhobener Stimme. Der Sinn müsste eine bessere Einschalt-Quote sein.Lieber betone ich extra deutlich Wörter bei enormer Wut, oder ich spreche mit irgendwelchen dem Gegenüber vermutlichen unbekannten Worten. Hat mehr Stil als uncool zu brüllen.

    Nicht alles muss einen Zweck verfolgen.
    Das liegt daran, dass Menschen keine Roboter sind und Gefühle haben. '-'
    Mal davon abgesehen, dass die Drehbücher und Schauspieler in diesen Sendern extrem schlecht sind, ist es im Grunde schon realistisch, dass man in sich in vielen dieser Situationen anschreit oder eben laut wird.


    Du sitzt auf einem sehr hohem Ross srsly, wenn du denkst du würdest "unbekannte Worte" für dein Gegenüber benutzen. Es wird nämlich erst richtig schlimm, wenn man Fremdwörter falsch verwendet... vor allem, wenn du damit deinen Chef und Arbeitskollegen meinst.

  • Und an dich, @Lenovo-Schesan , habe ich schon die ganze Zeit eine Frage. Wieso schreibst du hier die ganze Zeit über wie für ein... Keine Ahnung, eine Hausarbeit oder so? Hat das für dich was mit dem Erwachsensein zu tun oder...?


    Ich arbeite als Redakteur und da schreibe ich ganz automatisch so. Bin nicht bereit, das hier abzulegen; ist meine generelle Art so und würde ich mich etwa nur für dieses Forum hier umstellen, würde dies zusätzliche Mühe bereiten. Mit Erwachsensein habe ich meinen Schreibstil noch nie assoziiert, eher mit meiner eigenen Person.


    Unbekannte Wörter benutze ich, wenn ich gegen eine Wand rede: Ich bringe Argumente, mehrere, das Gegenüber wiederholt einen Satz, der ein schwaches Argument darstellt. Die andere Person ist arrogant und täuscht Kenntnisse vor, die nicht existieren. Da diese doch eigentlich existent sein müssten, darf ich unterstellen, die "unbekannten" Wörter müssten gekannt werden. Es mündet darin, dass sich die Konfliktperson kaum traut zu fragen. Im Allgemeinen benutze ich eben NICHT Fremdwörter bewusst/gezielt "gegen" andere. Insofern sitze ich nicht auf einem hohen Ross. Und nein, hier geht es nicht um den Chef.

  • Habt ihr ein inneres Kind?
    Seid ihr erwachsen?
    Müsst ihr euer inneres Kind verstecken?
    Kann man beides kombinieren?
    Was sind eure Erfahrungen?


    Ja, ich habe definitiv ein inneres Kind. Ich lebe meine Hobbys aus, Anime, Manga, Zocken bis der Arzt kommt, Youtube schauen den liebe langen Tag... alles mögliche. Mal raus gehen und spazieren? Näh. Mal einfach nach der Arbeit auf die Couch setzen und die Nachmittagssendungen genießen, dann irgendwann Abendessen machen und schlafen gehen? Näh.

    Familie aufbauen und Kinder zeugen? Großes NÄH.

    - Und ja, ich schreibe das absichtlich jetzt so kindisch mit dem 'näh' xD

    Ich will einfach nur mein Leben leben. Weiter Anime und Manga ausleben, bei Szenen heulen weil ein Animecharakter gestorben ist, zwei Monate für diesen trauern und auch bei Gaming mit den Szenen mitfiebern und die Emotionen spüren, wo andere vielleicht nur mit den Achseln zucken. Okay, gut, das liegt auch daran dass ich ein sehr emotionales Menschlein bin. Aber wenn ich es jetzt mit meinen Eltern vergleiche oder meinem Bruder, die würden mich als verrückt erklären.


    Ich bin erwachsen. Auch das.

    Neben dem inneren Kind, was ich privat durchaus ständig auslebe, habe ich dennoch auch eine erwachsene Seite. Ich kümmere mich um die Wohnung, mache Essen, Wasche wäsche und gehe natürlich auch arbeiten. Dabei bin ich auch pflichtbewusst und mache das was ich machen muss und auch mehr, wenn etwas Großes ansteht.

    Wichtigere Themen werden mit dem Partner besprochen, Dinge abgeklärt, wo man das innere Kind dann auch mal zur Seite schiebt.


    Mein inneres Kind verstecke ich vor Niemanden mit dem ich privat zu tun habe. Alle meine Freunde und meine Familie wissen wie ich drauf bin und was ich gerne machen und würden es mir niemals schlecht reden. Sie mögen mich wie ich bin.

    Auf Arbeit allerdings verstecke ich es und wirke ernst und seriös. Aber auf Arbeit gehört auch ein gewisser Grad an Reife.


    Ich denke ich habe gut geschrieben bisher, dass man Beides sehr wohl kombinieren kann, wenn man weiß wie.

  • Habt ihr ein inneres Kind?

    Ja



    Seid ihr erwachsen?

    Ja



    Müsst ihr euer inneres Kind verstecken?

    Aus Angst hab ich sogar als Teenager mein inneres Kind nicht raus gelassen. Im laufe der Zeit wo ich erwachsen wurde, von der Schule weg war, hab ich nach und nach mein inneres Kind raus gelassen. Damit gehts mir besser als es zu verstecken.



    Kann man beides kombinieren?

    Klar und sollte man.



    Was sind eure Erfahrungen?

    Das Leben ist viel zu ernst. Als Erwachsener ist man zu wenig Kind. Man muss funktionieren, mit vielen Dingen zurecht kommen, keine Schwächen zeigen. Mit dem Alltags Stress geht man auf dauer kaputt. (das ist die heutige Zeit, traurig aber wahr)
    Grad in den letzten Monaten habe ich mein inneres Kind raus gelassen und das hat mir so gut getan. Einfach mal am Tisch sitzen, mit anderen Leuten rumalbern, Karten- Brettspiele spielen, herumtanzen, das alles Befreit einem vom Alltag. Es ist wichtig auch mal Kind zu sein, es ist Gesund.

  • Weiter Anime und Manga ausleben, bei Szenen heulen weil ein Animecharakter gestorben ist, zwei Monate für diesen trauern und auch bei Gaming mit den Szenen mitfiebern und die Emotionen spüren, wo andere vielleicht nur mit den Achseln zucken. Okay, gut, das liegt auch daran dass ich ein sehr emotionales Menschlein bin.

    Aber ist das überhaupt kindisch? Wenn du bei Game of Thrones oder einem Roman oder einem Realdramafilm heulst, sagt dir ja kaum einer, dass das kindisch wäre.

    Das sind Medien, die in die "Kinderecke" gedrängt werden, aber gerade deswegen soll man sie selbst nicht anders behandeln als Realsachen und Romane.

  • Das Konzept vom inneren Kind finde ich in vielen Ansätzen doch eigentlich relativ sinnvoll, auch wenn ich finde, dass manche Menschen es sich vielleicht zu einfach vorstellen. Im Sinne von "verspielt, unbesorgt, laut, aufgedreht" und ähnliches.

    Ich finde, dass jeder Erwachsene noch einen großen Teil seines Kindes und seiner Kindheit in sich trägt, nicht umsonst spielen die Art und Weise, wie wir als Kind behandelt und geliebt worden sind, beispielsweise eine große Rolle bei der Partnerwahl und der Gestaltung der Beziehung. Und dabei meine ich jetzt nicht, dass Leute, die von ihren Eltern geliebt worden sind, auch gut darin sind Beziehungen zu führen, haha. Es geht viel eher darum, mit welchen Mitteln wir Liebe am besten vermitteln oder vermittelt bekommen. Und auch wie gut darin wir sind zu kommunizieren. Mir ist über die letzten Monate immens aufgefallen, dass es anscheinend bei vielen Menschen, die ich in meinem persönlichen Umfeld habe, so ist, dass das innere Kind manchmal enttäuscht oder verletzt wurde, wir uns, weil wir Erwachsene sind, aber nicht trauen, diese kindlichen Gefühle zu artikulieren.

    Ich halte mich sicherlich weder für einen äußert reifen Menschen, noch für jemanden der durch und durch kindlich ist, aber ich bin sicherlich nicht die einzige, die schon ab und zu ein bisschen innerlich schmollt, wenn man vom Liebsten nicht gefragt wird, wie der Tag war oder wenn man etwas herbeisehnt, und dann verhältnismäßig enttäuscht ist. Oder wenn man einer einfach nicht in der Lage ist, die Fernbedienung zu teilen, lol. Im Moment, wo wir uns so fühlen, verstehen wir nicht, warum es uns so geht, und uns macht das wütend, beschämt uns oder ähnliches.

    Ich sage nicht, dass man sich wie ein unerzogener, komplett kindischer Mensch verhalten sollte mit der Ausrede "sorry, mein inneres Kind hat gerade einen Moment", aber ich finde, dass es schon wichtig ist, diese Gefühle zu verstehen, zu hinterfragen und zu akzeptieren. In meiner Kindheit hatten meine Eltern oft viel Streit, und manchmal haben die beiden dann auch stundenlang das Haus verlassen. Ich habe tief in mir Ängste, die genau das widerspiegeln. Jetzt, wo ich mehr oder weniger erwachsen bin, bin ich an den meisten Tagen in der Lage, diesem Mädchen die Hand auf die Schulter zu legen und zu sagen "hey, Mäuschen, wir sind nicht mehr sechs Jahre alt, wir wohnen auch nicht mehr bei Mama und Papa, und wir sind auch nicht auf ihre Liebe angewiesen, um uns gut zu fühlen", aber ab und zu kommt dieses unerklärliche Gefühl wieder, diese Angst, dass gleich wieder jemand das Haus auf ungewisse Zeit verlässt. Ich äußere das generell nicht, was das ganze aber häufig noch schwieriger macht. Inzwischen kann ich in meinen Beziehungen darüber reden, auch Freundschaften, und bin darum ganz froh.


    Viele von uns sind sich gar nicht bewusst, wie sehr die Kindheit und das, was wir in jüngsten Jahren erlebt haben, uns verändert und für das Leben prägt. Es ist wichtig damit im Einklang zu leben und sich selbst zu verstehen, nicht nur als "ich der Gegenwart", sondern die Summe aller Ichs, auch des Menschen, der wir in der Vergangenheit waren.

  • Nicht umsonst spielen die Art und Weise, wie wir als Kind behandelt und geliebt worden sind, beispielsweise eine große Rolle bei der Partnerwahl und der Gestaltung der Beziehung. Und dabei meine ich jetzt nicht, dass Leute, die von ihren Eltern geliebt worden sind, auch gut darin sind Beziehungen zu führen, haha. Es geht viel eher darum, mit welchen Mitteln wir Liebe am besten vermitteln oder vermittelt bekommen. Und auch wie gut darin wir sind zu kommunizieren.

    Es gibt ja genügend solcher Leute, die immer wieder nach dem suchen, was sie bereits kennen, selbst wenn das negativ und kontraproduktiv war. Hab ja schon gesagt: Meine Schwester hatte dann immer mit Freund / Ehepartner schlussgemacht, um gleich daraufhin wieder denselben Typen mit anderem Namen anzuziehen.


    Zweiteres stimmt mit Sicherheit auch. Mir fällt es ziemlich schwer Dinge, die mich selbst betreffen, zu kommunizieren. Wenn es mir zb. mal nicht gut geht und ich sag das, wenn ich mich gerade mit jemandem treffe uä., hab ich das Gefühl, dass ich demjenigen irgendwo den Tag verderbe. Deswegen wart ich da immer ab, erst recht, wenn es um etwas Ernsteres geht. Aber an sich nervt es mich einfach auch mich auf diese Weise in den Mittelpunkt zu bringen und ich höre tendenziell lieber zu, als über mich zu reden. Ich denke, das sind solche Eigenschaften, die bei den meisten aus einer Mischung aus nature und nurture entstehen.


    Zitat von Feliciá

    "hey, Mäuschen, wir sind nicht mehr sechs Jahre alt, wir wohnen auch nicht mehr bei Mama und Papa, und wir sind auch nicht auf ihre Liebe angewiesen, um uns gut zu fühlen"

    Eben. Es ärgert mich nur, wenn sich Leute vollkommen drauf ausreden, 20 + sind und alles darauf zurückführen und nichts auf sie selbst.

  • Zweiteres stimmt mit Sicherheit auch. Mir fällt es ziemlich schwer Dinge, die mich selbst betreffen, zu kommunizieren. Wenn es mir zb. mal nicht gut geht und ich sag das, wenn ich mich gerade mit jemandem treffe uä., hab ich das Gefühl, dass ich demjenigen irgendwo den Tag verderbe. Deswegen wart ich da immer ab, erst recht, wenn es um etwas Ernsteres geht. Aber an sich nervt es mich einfach auch mich auf diese Weise in den Mittelpunkt zu bringen und ich höre tendenziell lieber zu, als über mich zu reden. Ich denke, das sind solche Eigenschaften, die bei den meisten aus einer Mischung aus nature und nurture entstehen.

    Definitiv, und es ist ja auch an sich nicht "schlimm" gewisse Eigenschaften zu haben - extrem fürsorglich sein, ein wenig selbstkritisch zu sein, nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen wollen und so weiter. Aber es gibt eben auch die ungesunden Angewohnheiten, die wir aus der Kindheit mitnehmen. Ich merke bei Leuten immer ganz schnell, wenn die Eltern nicht oft genug "ich hab dich lieb" gesagt oder gezeigt haben und sie quasi nicht daran glauben können, dass andere sie so mögen wie sie sind. Es ist so schade wenn Menschen nicht in dem Wissen großgezogen worden sind, dass sie so, wie sie sind, genug sind und die Chance haben geliebt zu werden. Obvs soll man Kinder jetzt nicht dazu ermutigen ein Arschloch zu sein, haha, aber eben einfach signalisieren, dass man nicht der Beste in allem zu sein, und man trotzdem geliebt wird.

    Mein größtes Problem ist wie gesagt, dass ich Angst vorm Alleinegelassenwerden habe. Muss auch sagen, dass sich das in meiner ersten Beziehung bestimmt arg abgezeichnet hat. Ich war ständig am Aufmerksamkeit erbetteln (und erzwingen) und so. Inzwischen weiß ich, warum ich mich manchmal so hilflos fühle und was ich dagegen mache. Und jeder von uns sollte eigentlich irgendwann in seinem Leben mal anfangen seine Kindheit zu evaluieren und sich zu fragen "was war gut", "was war nicht so gut" und "wie beeinflusst mich das heute?"

    Eben. Es ärgert mich nur, wenn sich Leute vollkommen drauf ausreden, 20 + sind und alles darauf zurückführen und nichts auf sie selbst.

    Vor allem in einer Situation mit jemand neuem mal sagen "hi, sorry, ich hatte und habe diese und jene Probleme und ich hab Schwierigkeiten damit fertig zu werden" ist ja in Ordnung. Aber es wirklich permanent als Ausrede zu verwenden, dass man "eine schwere Kindheit hatte" ist echt...erschöpfend.

  • Habt ihr ein inneres Kind?

    Ja, klar finde ich auch gut so. Finde man braucht auch mal diese Momente, erwachsen ist man lange und oft genug.

    Seid ihr erwachsen?
    Ja, bin offiziell seit 8 Jahren erwachsen ^^.

    Müsst ihr euer inneres Kind verstecken?

    Eigentlich nicht, mache es aber schon davon abhängig, welche Leute sich unmittelbar in meinem Umfeld befinden,

    ob man unterwegs, zu Hause oder auf der Arbeit ist.

    Kann man beides kombinieren?
    Ich finde man kann auf jeden Fall beides kombinieren.

  • Ich hätte da mal eine kleine, unbedeutende Frage: "Wohin führt dieser Streit" - welcher Streit denn? Ist ja nicht so, als wäre das ein riesiger gesellschaftlicher Konflikt. Meine Generation findet anscheinend ganz gut eine bequeme Balance, sich auf dem Spektrum zwischen erwachsen und kindlich zu entfalten. Das wäre zumindest mein Eindruck, den ich übrigens nicht allein von Twitter habe.

  • Ich hätte da mal eine kleine, unbedeutende Frage: "Wohin führt dieser Streit" - welcher Streit denn? Ist ja nicht so, als wäre das ein riesiger gesellschaftlicher Konflikt. Meine Generation findet anscheinend ganz gut eine bequeme Balance, sich auf dem Spektrum zwischen erwachsen und kindlich zu entfalten. Das wäre zumindest mein Eindruck, den ich übrigens nicht allein von Twitter habe.

    Das mag sein


    Ursprünglich entstand der Thread, nachdem mir einige Erwachsene Mitmenschen erzählt haben, dass Erwachsene nicht spielen, sondern arbeiten, auch in ihre Freizeit.

    Ich fand das damals ziemlich doof diese Ansage.

    Mittlerweile weiß ich in etwas, was mit diese Ansage gemeint war. Manche von uns verbringen/verbrachten ihre freie Zeit mit Häusle bauen.

    Dies taten die älteren Herrschaften als sie so jung waren wie ich. Nur war es kein Spass, es war ein Knochenjob.

  • Ich werfe mal die böse These auf, dass dieser "Streit", so es ihn denn gibt, eher in die gegenteilige Richtung gekippt ist. Im Zuge der aktuellen Retro-Nostalgiewelle ist es längst völlig normal, dass sich Erwachsene wie Kinder aufführen. Mit Superheldenshirts rumrennen und sich das Regal mit Star Wars Figuren zuknallen, das ist doch heute längst nicht mehr ernsthaft verpöhnt. Eine Wand nur mit Videospielregalen ist heute für viele vermutlich weniger irritierend als eine Wand mit Bücherregalen.

  • Zweiteres stimmt mit Sicherheit auch. Mir fällt es ziemlich schwer Dinge, die mich selbst betreffen, zu kommunizieren. Wenn es mir zb. mal nicht gut geht und ich sag das, wenn ich mich gerade mit jemandem treffe uä., hab ich das Gefühl, dass ich demjenigen irgendwo den Tag verderbe. Deswegen wart ich da immer ab, erst recht, wenn es um etwas Ernsteres geht. Aber an sich nervt es mich einfach auch mich auf diese Weise in den Mittelpunkt zu bringen und ich höre tendenziell lieber zu, als über mich zu reden. Ich denke, das sind solche Eigenschaften, die bei den meisten aus einer Mischung aus nature und nurture entstehen.

    Definitiv, und es ist ja auch an sich nicht "schlimm" gewisse Eigenschaften zu haben - extrem fürsorglich sein, ein wenig selbstkritisch zu sein, nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen wollen und so weiter. Aber es gibt eben auch die ungesunden Angewohnheiten, die wir aus der Kindheit mitnehmen. Ich merke bei Leuten immer ganz schnell, wenn die Eltern nicht oft genug "ich hab dich lieb" gesagt oder gezeigt haben und sie quasi nicht daran glauben können, dass andere sie so mögen wie sie sind. Es ist so schade wenn Menschen nicht in dem Wissen großgezogen worden sind, dass sie so, wie sie sind, genug sind und die Chance haben geliebt zu werden. Obvs soll man Kinder jetzt nicht dazu ermutigen ein Arschloch zu sein, haha, aber eben einfach signalisieren, dass man nicht der Beste in allem zu sein, und man trotzdem geliebt wird.

    Mein größtes Problem ist wie gesagt, dass ich Angst vorm Alleinegelassenwerden habe. Muss auch sagen, dass sich das in meiner ersten Beziehung bestimmt arg abgezeichnet hat. Ich war ständig am Aufmerksamkeit erbetteln (und erzwingen) und so. Inzwischen weiß ich, warum ich mich manchmal so hilflos fühle und was ich dagegen mache. Und jeder von uns sollte eigentlich irgendwann in seinem Leben mal anfangen seine Kindheit zu evaluieren und sich zu fragen "was war gut", "was war nicht so gut" und "wie beeinflusst mich das heute?"

    Eben. Es ärgert mich nur, wenn sich Leute vollkommen drauf ausreden, 20 + sind und alles darauf zurückführen und nichts auf sie selbst.

    Vor allem in einer Situation mit jemand neuem mal sagen "hi, sorry, ich hatte und habe diese und jene Probleme und ich hab Schwierigkeiten damit fertig zu werden" ist ja in Ordnung. Aber es wirklich permanent als Ausrede zu verwenden, dass man "eine schwere Kindheit hatte" ist echt...erschöpfend.

    Jo, das ist es ja. Mir fällt es schon auch oft schwer so einige Dinge zu kommunizieren.


    Allerdings finde ich es sehr seltsam, wenn mir das jemanden einfach mal so auf die Nase bindet. Das erzähl ich doch nur Leute, die ich sehr, sehr gut kenne.

    Während online die Hemmschwelle niedriger ist, finde ich es rl seltsam. 😅


    Ich werfe mal die böse These auf, dass dieser "Streit", so es ihn denn gibt, eher in die gegenteilige Richtung gekippt ist. Im Zuge der aktuellen Retro-Nostalgiewelle ist es längst völlig normal, dass sich Erwachsene wie Kinder aufführen. Mit Superheldenshirts rumrennen und sich das Regal mit Star Wars Figuren zuknallen, das ist doch heute längst nicht mehr ernsthaft verpöhnt. Eine Wand nur mit Videospielregalen ist heute für viele vermutlich weniger irritierend als eine Wand mit Bücherregalen.

    Das ist nunmal wirklich Blödsinn. Zumal ich keinen Unterschied darin sehe, was an einem Videospielregal kindischer sein soll als an einem Bücherregal.

    Mit kindisch aufführen verbinde ich die Leute, die jedes Mal, sobald nicht alles nach ihrem Kopf geht, schreien und (sinnbildlich oder nicht lol) stampfen oder ein sehr einfaches Weltbild von allem haben.

  • Ich werfe mal die böse These auf, dass dieser "Streit", so es ihn denn gibt, eher in die gegenteilige Richtung gekippt ist. Im Zuge der aktuellen Retro-Nostalgiewelle ist es längst völlig normal, dass sich Erwachsene wie Kinder aufführen. Mit Superheldenshirts rumrennen und sich das Regal mit Star Wars Figuren zuknallen, das ist doch heute längst nicht mehr ernsthaft verpöhnt. Eine Wand nur mit Videospielregalen ist heute für viele vermutlich weniger irritierend als eine Wand mit Bücherregalen.

    Das wäre auch nur ein Hohby, vergleichbar mit Briefmarkensammeln.


    Allerdings ist das heutige Kindisch sein manche Erwachsene etwas bedenklich. Einige benehmen sich wie hormonvolle Teenager, bereit zu allen Unsinn.

    Einige Erwachsene meinen sogar, dass sie mehr Rechte besitzen als die anderen. Ich möchte mich schon einmal wie ein Baby behandeln lassen, nur weil ich behindert bin. Die hat nicht begriffen, dass man sowas als Pflegedienst nicht bringej kann.

    Andere Erwachsene benehmen sich wie der Leitbulle schlechthij. Er vertritt die Ansicht, dass man als Mann jede Frau zähmen muss, indem man mit ihnen schläft. 😱

    Das sind Erwachsene, die keinerlei geistige Beeinträchtigung besitzen, aber benehmen sie sich wie gehirnamputierte Teenager.

    Auf der anderen Seite sind einige ältere Erwachsene (Um den Jahrgang 60 rum) vollkommen bescheuert, glauben daran, dass bald der dritte Weltkrieg ausbricht, jeder Ausländer ein Mitglied des IS ist und Grüne Umweltpolitik fürn Arsch ist. Sie hassen Future for Friday Demonstranten, weil es in ihren Augen nur Heuchlerlei ist und Vegetarier kommen von anderen Stern.

    Manche Erwachsene sind echt bescheuert.

    Mir fällt es manchmal schwer die Erwachsene ernst zu nehmen, weil einige von ihnen so doof sind.

    Ich frage mich, was es bedeutet Erwachsen zu sein. Auf Anhieb würde ich sagen, die Kraft eigene Entscheidung zu treffen, unabhängig zu sein und seine Emotion unter Kontrolle zu halten.

    Ich bin mir aber Unsicher, inwiefern das stimmtö

    Ich muss bei einige Entscheidungen berücksichtigen, ob mich einer irgendwohin begleiten kann, für ein Forentreff wäre das wohl eher hinderlich, wer bringt schon seine eigene Mutter mit. Wirklich unabhähgig bin icu nur am PC , da treffe ich meine eigene Entsscheidungen. Ansonsten ist das leider so, dass ich auf sehr viel Hilfe angewiesen bin. Manchmal nervt das richtig.

    Von daher ist der Vergleifh mit einen Baby insofern treffend, dass ich in bestimmte Hinsicht absolut hilflos bin. Das gibt aber niemanden das Recht mich wie ein Baby zu behandeln, geschweige denn mit mir so zu reden.

    Für manche Erwachsene bin ich deswegen nicht erwachsen, weil ich behindert bin. Für andere reicht meine nasale Sprache, mangelnde Erfahrung und meine Eigenschaften als Mensch vollkommen aus um zu sagen, du bist nicht erwachsen.

    Für erwachsen sein gibt es zuviele Kriterien und Variationen.

    Für manche ist es notwehdig Frauen als Beute anzusehen. Weil ich nicht deren Interesse und Einschätzung nicht teie, bin ich in deren Auge kein wahrhaftiger Erwachsene, sondern nur ein unbedarftes Kind.


    Erwachsen sein ist eine Tortur.

    Früher glaubte ich, dass es Erwachsene verboten sei Emotionen zu besitzen oder zu spielen.

    Ich irrte mich.

  • Zitat von Windmond

    Allerdings ist das heutige Kindisch sein manche Erwachsene etwas bedenklich. Einige benehmen sich wie hormonvolle Teenager, bereit zu allen Unsinn.

    Das ist nicht das "Heutige", Menschen waren immer schon unterschiedlich.

    An sich ist das nun auch nicht so schlimm, wenn man sich ab und an jünger benimmt, als man ist. Man muss halt logischerweise immer im Blick behalten, wo die Grenzen sind und wie das, was man tut, auf andere wirkt, was ohnehin automatisch geschieht, da man sich schon lange genug kennt.


    Ich kann jedenfalls behaupten, dass man in Bereichen wie Erziehung und Pädagogik nicht nur schneller ins Herz geschlossen wird, wenn man mit den Kids spielen und normal reden und lernen kann. Sie sind auch offener dafür dir zuzuhören und haben insgesamt mehr Respekt, als würde man sich wie Umbridge benehmen. :D Oder einfach seinen Respekt auf Biegen und Brechen einfordern würde. Das gilt halt nicht für alle, aber viele.


    Außerdem weiß ich nicht, was du für Teenager du so gekannt hast, aber in meiner Schulzeit haben sich die meisten nicht wie eine wildgewordene Affenbande benommen und hormongesteuert sind manche Erwachsene immer noch, so, I dunno. Entweder hast du ganz andere Erfahrungen gemacht oder replizierst gerne reine Klischees. :unsure:


    Ich frage mich, was es bedeutet Erwachsen zu sein. Auf Anhieb würde ich sagen, die Kraft eigene Entscheidung zu treffen, unabhängig zu sein und seine Emotion unter Kontrolle zu halten.

    Was bedeutet Unabhängigkeit nun genau und muss die immer gut sein? Man hat nicht nur das Recht zu tun, was man möchte, sondern eben Pflichten anderen gegenüber und ich würde die nicht missen wollen.


    Dass es dich jedoch immens stört, wenn du andauernd auf Hilfe anderer angewiesen bist, ist klar. Schließlich will man nicht immer auf den Willen anderer angewiesen sein und sich nach ihnen richten.


    Seine Emotionen sollte man weitesgehend auch schon als Kind und Teenie unter Kontrolle halten können. Bin nichts drauf neugierig, dass mir eine Faust entgegenfliegt oder jemand wegen einer Kleinigkeit dauernd an die Decke geht, Riesendramen wegen nichts beginnt oä. 😅


    Andere Erwachsene benehmen sich wie der Leitbulle schlechthij. Er vertritt die Ansicht, dass man als Mann jede Frau zähmen muss, indem man mit ihnen schläft. 😱


    [...]

    Für manche ist es notwehdig Frauen als Beute anzusehen. Weil ich nicht deren Interesse und Einschätzung nicht teie, bin ich in deren Auge kein wahrhaftiger Erwachsene, sondern nur ein unbedarftes Kind.

    Jetzt reicht es nunmal echt langsam. 😅

  • Zugegeben, ich habe mich ja in meinem letzten Beitrag absichtlich etwas polemisch-provokativ ausgedrückt, denn natürlich ist es richtig, dass ein Hobby nicht kindisch oder nicht kindisch sein kann. Der Punkt, hinter dem ich selbstverständlich stehe, ist die Feststellung, dass viele Dinge, die lange als kindisch galten, Comics, Videospiele, Anime, etc, heutzutage weitesgehend akzeptiert sind. Hätte vor zwanzig Jahren ein Erwachsener ein Superhelden-T-Shirt angehabt, hätte man ihn wohl als kindisch belächelt. Heutzutage ist das in vielen Bereichen völlig okay.

    Mit kindisch aufführen verbinde ich die Leute, die jedes Mal, sobald nicht alles nach ihrem Kopf geht, schreien und (sinnbildlich oder nicht lol) stampfen oder ein sehr einfaches Weltbild von allem haben.

    Okay, hier muss ich dann doch nochmal polemisch werden: Das ist so in etwa mein Eindruck von der Reaktion, die Marvelfans an den Tag legen, wenn man ihre geheiligten Filme kritisiert, statt sie zu vergöttern.

    Etwas weniger polemisch: Es ist geradezu absurd, wie tief man Menschen heutzutage mit Kritik an ihren geliebten Werken treffen kann. Das wirkt schon arg nach Überidentifikation, die ich ziemlich kindisch finde.

  • Zugegeben, ich habe mich ja in meinem letzten Beitrag absichtlich etwas polemisch-provokativ ausgedrückt, denn natürlich ist es richtig, dass ein Hobby nicht kindisch oder nicht kindisch sein kann. Der Punkt, hinter dem ich selbstverständlich stehe, ist die Feststellung, dass viele Dinge, die lange als kindisch galten, Comics, Videospiele, Anime, etc, heutzutage weitesgehend akzeptiert sind. Hätte vor zwanzig Jahren ein Erwachsener ein Superhelden-T-Shirt angehabt, hätte man ihn wohl als kindisch belächelt. Heutzutage ist das in vielen Bereichen völlig okay.

    Mit kindisch aufführen verbinde ich die Leute, die jedes Mal, sobald nicht alles nach ihrem Kopf geht, schreien und (sinnbildlich oder nicht lol) stampfen oder ein sehr einfaches Weltbild von allem haben.

    Okay, hier muss ich dann doch nochmal polemisch werden: Das ist so in etwa mein Eindruck von der Reaktion, die Marvelfans an den Tag legen, wenn man ihre geheiligten Filme kritisiert, statt sie zu vergöttern.

    Etwas weniger polemisch: Es ist geradezu absurd, wie tief man Menschen heutzutage mit Kritik an ihren geliebten Werken treffen kann. Das wirkt schon arg nach Überidentifikation, die ich ziemlich kindisch finde.

    Das war nichtmal polemisch. Man wirkt einfach nur wie ein ziemlicher Elitist und pretentious, wenn man solche Dinge von sich gibt. Das ist diese Attitude von "ich sag nun etwas Unbeliebtes, einfach um mal um anecken und eine 'besondere Meinung' haben zu wollen."

    Und sowas hast du schon oft von dir gegeben. Da könnte man tatsächlich allmählich erahnen, dass vieles nur Fassade ist.


    Das ist nicht absurd. Für viele Menschen sind bestimmte Medien fester und großer Bestandteil ihrer Lebens- und Alltagsgestaltung und ihnen nunmal sehr wichtig. Wenn man das so empfindet, kann man es so aussprechen. Solange man seine Interessen nicht über reale Menschen stellt, sehe ich kein Problem darin.

    Ironischerweise interessiert mich Marvel nunmal gar nicht lol. Ich kann's nur nicht ab, wenn sich jemand so pretentious darstellt und es für nötig hält andere belächelnd zu betrachten, weil man denkt, man sei zu gut für den größten Teil der Poplultur.

    Wenn man sagt...

    Zitat

    Im Zuge der aktuellen Retro-Nostalgiewelle ist es längst völlig normal, dass sich Erwachsene wie Kinder aufführen.

    ... erwartest du etwa Zuspruch?

    Ist dann etwas komisch sich in einem Pokemonforum (ursprünglich und eigentlich) rumzutreiben lol.

    "Kritik" bedeutet nicht Fans einer Sache allgemein zu beleidigen, indem man sie zum Beispiel kindisch bezeichnet und den Erklärungen jener Fans absichtlich nicht aktiv zuhört und zu verstehen versucht, wieso sie diese eine Sache mögen.

    Kritik bedeutet: Nein sorry, mir sagt eine Sache nicht zu, weil... aber ich höre mir gerne an, wieso es andere mögen.


    Zitat

    Ich werfe mal die böse These auf, dass dieser "Streit", so es ihn denn gibt, eher in die gegenteilige Richtung gekippt ist.

    So fängt "ich mache mich unbeliebt mit meiner besonderen Meinung" oft an. :unsure:

  • Man wirkt einfach nur wie ein ziemlicher Elitist und pretentious, wenn man solche Dinge von sich gibt.

    Erst in einer so stark individualisierten Welt, wie der derzeitigen, funktioniert etwas, das ich "Elitärer Mainstream" nenne.

    Für viele Menschen sind bestimmte Medien fester und großer Bestandteil ihrer Lebens- und Alltagsgestaltung und ihnen nunmal sehr wichtig.

    Also ist sich kindisch aufführen (Rumbrüllen, sinnbildlich Stampfen, weil man die Meinung nicht teilt) völlig okay, wenn man sich mit Medien überidentifiziert? Wie soll man dann jemals zu

    Nein sorry, mir sagt eine Sache nicht zu, weil... aber ich höre mir gerne an, wieso es andere mögen.

    kommen, wenn auf "Mir sagt X nicht zu, weil..." direkt ein "Wie kannst du wagen, das ist ja wohl beste wo gibt, f*** dich, A****loch" folgt? Selbstverständlich ist das absurd. Das ist Kritikunfähigkeit.

    ... erwartest du etwa Zuspruch?

    Ist das Voraussetzung eine Position zu vertreten?

    Ist dann etwas komisch sich in einem Pokemonforum (ursprünglich und eigentlich) rumzutreiben lol.

    Das verstehe ich nicht, daher bitte ich um Erklärung, was du mir damit sagen willst.

    "Kritik" bedeutet nicht Fans einer Sache allgemein zu beleidigen, indem man sie zum Beispiel kindisch bezeichnet

    Wie gesagt, Polemik. Habe ich revidiert und korrigiert.

    So fängt "ich mache mich unbeliebt mit meiner besonderen Meinung" oft an

    Oder der Versuch überhaupt eine gegenteilige Meinung einzubringen. Ich vertrete manchmal ganz gern Positionen, die einfach nur nicht der allgemein vertretenen Meinung entspricht, weil doch in einem Diskussionsforum erst wirkliche Diskussion möglich ist, wenn jemand eine Gegenposition vertritt.


    Was mir gerade, auch aufgrund deines Einwurfs bezüglich des Pokemonforums, nochmal auffällt: Ich habe mal die Beiträge hier im Thread überflogen und immer wieder tauchen zur Frage nach dem Inneren Kind Aussagen auf, wie "Ich zocke", "Ich schau Animationsfilme", "Disneyfilme", "Cartoonserien". Es stört sich also niemand an der implizieten Aussage, solche Sachen seien kindisch. Aber wehe es wagt jemand explizit auszusprechen, etwas derartiges sei kindisch, da ist ganz schnell vergessen, dass das eben noch zur Beschreibung des inneren Kindes hergeholt wurde, dann ist es völlig erwachsen.

  • Habt ihr ein inneres Kind?
    Seid ihr erwachsen?
    Müsst ihr euer inneres Kind verstecken?
    Kann man beides kombinieren?
    Was sind eure Erfahrungen?


    Ja, total. Bei mir ist das echt ein Problem, worauf mich dieser Thread doch nochmal aufmerksam macht. Ich hasse es so sehr, das Erwachsensein (bin 23). Ich möchte diese Verantwortungen alle nicht tragen, ich möchte nicht ernst sein und aus diesen Gründen drück ich mich auch von diesen Verantwortungen, indem ich mein Leben halt umgestalte und lieber verbringe ich meine Zeit mit meinen Hobbys aka Anime/Manga, Kpop, Zeichnen... und ja, alles wird von meinen Freunden aus der Uni belächelt und oft fühle ich mich dazu gedrängt, meine Interessen verstecken zu müssen. Mit meinen Eltern hab ich mich deswegen auch schon öfters gestritten.

    Viele Meiner Freunde haben mittlerweile schon feste Partner und viele machen eine Doktorarbeit für später, haben den Führerschein und sammeln Erfahrungen mittels SHK-Stellen, oder freiwillige Arbeiten. Einige wenige sind auch schon verlobt und denken daran, in Zukunft eine Familie zu bilden und ich bin halt überhaupt nicht so, aber ich bin trotzdem glücklich und ich hab mein Leben bisher bewusst so gestaltet, aber ich habe eben oft das Gefühl, dass ich von diesen Leuten in der Uni nicht mehr ernst genommen werde, weil ich ja nur zeichne und Anime/Manga verfolge und solche Inhalte auf meinem Insta teile und weil ich sonst keinen Partner habe etc. dabei sehe ich nicht ein, warum ich laut dieser Definition nicht ernst zu nehmen sei. Inwiefern ist es denn falsch/belustigend "innerlich ein Kind" zu bleiben? Wenn mich Anime und Manga und meine Hobbys nach wie vor begeistern, dann verfolge ich diese doch weiter und wenn ich keine Familie gründen möchte und vielen Erwachsenenkram halt langweilig finde, dann mach ich das halt nicht. Ich bin mir sicher, dass viele Leute auch Genies wie Eiichiro Oda als Kind bezeichnen oder bezeichnet haben, weil er schon seit Jahrzehnten an One Piece arbeitet, oder auch andere Künstler nicht ernst nehmen (auch Hobby-Künstler, wie mich), weil Hobbys was für Kinder sind.

    Ich möchte auch liebend gern weiterhin so leben und meinen Interesse verfolgen, auch wenn ich später angefangen habe zu arbeiten. Ich finde, dass meine Interessen meinen Tag besonders bereichern und ich fühle mich durch sie gut, deswegen juckt es mich mittlerweile auch nicht so sehr, was meine Uni-Freunde davon halten. Ich finde eine Laufbahn so wie jeder andere Erwachsene halt ziemlich langweilig und ich finde, dass viele Leute allein aus sozialen Druck (den ich eben auch spüre) eine Familie gründen etc., weil sie nicht mehr als Kinder angesehen werden wollen und ernst genommen werden wollen und dann reden sie sich ein, dass sie einen Partner dringend brauchen und Kinder haben wollen - aber ich kann auch verstehen, wenn andere Menschen wirklich diese Wünsche haben und nicht der Meinung sind, sie tun es aus Druck.

    Kenne einen aus der Uni, der hat jetzt seit letztem Semester erst eine Freundin, ist quasi verlobt, macht seine Doktorarbeit und dabei hat er ein paar Semester davor noch viel Anime verfolgt etc. und immer wenn ich ihn sehe, nimmt er mich gar nicht mehr ernst. Das letzte mal hat er mich mit dem Namen meines Zwillingsbruders angesprochen und sich dann selber korrigiert und das in einem "ups, lol haha" Ton, so als wäre ich halt irgendwie ne Witzfigur, weil ich Fanarts zeichne und keinen Partner habe (und er folgt halt meinen Hobby-Account, ohne dass ich ihn gefragt habe und da sieht er halt meine Fanarts..).

    Das hab ich auch in Syrien so gemerkt, da werden die Interessen relativ früh im Alter ausgeschlachtet. Meine Cousine hat mit 14 angefangen ein Kopftuch zu tragen und danach hat sie nicht mehr mit mit geredet, davor war sie noch ganz anders drauf und hat auch mal mit uns Jungs Fußball gespielt und viele Jungs werden dazu gedrängt, einen auf Macho zu tun und auf einer bestimmten Art und Weise zu reden, das hab ich auch bei meinem Cousin so beobachtet, als er 15 wurde.