Quatsch mit blauer Erdbeersoße

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  • Quatsch mit blauer Erdbeersoße
    - enthält künstlerische Farb- und Konservierungsstoffe -



    "Erdbeeren beeindrucken vielleicht deine Freunde, aber das war's auch schon.
    Sammle sie nur, wenn du wirklich Lust dazu hast!"

    - Celeste-Berg



    Hallo Besuchende.

    Willkommen in meinem bescheidenenabsolut fantastolligen Topic. Ich bin Elim und ich liebe Gedichte. Andere Gattungen sind auch ganz cool, aber nichts bewegt mein Herz so sehr wie Gedichte. Ich bin übrigens meistens ziemlich von meinem Kram überzeugt.


    Und was gibts hier genau?

    Viele Wettbewerbsabgaben, manchmal auch was Neues. Ich probier mich ganz gern mal an Neuem aus, sonst halte ich mich halt wie immer an das, von dem ich weiß, dass ich es kann. Am liebsten schreib ich Gedichte, die formal auf Hochglanz poliert sind. Naja, nicht ganz. Aber doch ziemlich. In den anderen Gattungen schreib ich dafür einfach das, was sich für mich irgendwie halbwegs natürlich anfühlt. Oder aber ich breche aus allem aus und produziere qualitativ äußerst hochwertigen Quatsch. Wer weiß.

    Und was die Themen angeht: Alles. Viel Pokémon-Kram, viel anderer Fandom-Kram, den ich gerade hype (es gibt da z.B. ne ganze Stange Elder Scrolls-Quatsch auf Seite 5), viel fandomfreien Kram. Richtet sich ja eh voll oft nach Wettbewerbsvorgaben, haha.


    Bisher veröffentlichter Quatsch






    Copyright

    Charaktere, Orte und Handlungen sind von mir erfunden, sollte dies nicht der Fall sein, gebe ich es bei der Geschichte/dem Gedicht an. Auch Artworks stammen von mir, sofern keine andere Quelle angegeben ist. Dies gilt sowohl für das Bild oben in diesem Startpost als auch für die Bilder, die manchmal bei den Updates auftauchen.
    Meine Werke dürfen nirgendwo anders ohne meine ausdrückliche Erlaubnis veröffentlicht werden.


    .


  • Nachtrot


    Altersempfehlung: 12 (enthält für ein Liebesgedicht viel Blut)
    Ein betrogener Liebhaber nimmt Rache...
    Für den Einstieg habe ich hier ein Gedicht, mit dem ich bei noch keinem Wettbewerb mitgemacht habe. Es soll zum Anfang ja spannend sein. Die Idee hatte ich übrigens während der Arbeit. Da bin ich in letzter Zeit ziemlich kreativ... Es ist eher untypisch für mich, so lange Verse habe ich normalerweise nicht so gern, auch das Thema ist etwas düsterer als sonst, aber es hat mir sehr gut gefallen, also benutze ich es jetzt zum Einstieg in mein Topic.

    Und jetzt hebt sich der Vorhang.....





    Nachtrot


    Rote Rosen, rote Lippen, rotes Blut und roter Schnee,
    Das ist das, woran ich denke, immer, wenn ich vor dir steh'.


    Rote Rosen wie die Liebe, die uns früher so verband,
    Früher, als ich noch nicht wusste, dass er zwischen uns schon stand.


    Rote Lippen, die ich küsste, die mich küssten, Nacht für Nacht,
    Doch niemals in seiner Nähe, dadurch schöpfte ich Verdacht.


    Rotes Blut aus deinen Adern, jeder Stich ein Stich ins Herz,
    Lass es laufen, lass es laufen, und ertränk' damit den Schmerz!


    Roter Schnee, so warm wie Blut und wie dein Herz so eisig kalt,
    Keiner weiß, was ich dir antat in dem dunklen, dichten Wald.


    Schwarze Rosen, schwarze Lippen, schwarzes Herz und schwarzes Blut,
    Schwarze Trauer, schwarze Schmerzen, weiße Träne, schwarze Wut.




  • Oke, ich muss zugeben, dass ich noch nicht so oft Gedichte analysiert habe und dementsprechend wenig Erfahrung darin habe, aber dein Startpost hat mir sehr zugesagt, also will ich mal einen Kommentar zu deinem Werk ,,Nachtrot" hinterlassen. Dann werde ich mal meine Eindrücke von deinem Gedicht schildern!


    Los geht`s:


    Der Titel ,,Nachtrot" hört sich schon mal interessant an. Die Farbe Rot in diesem Neologismus verweist auf das Thema Liebe, man kennt es ja: >> Rot, die Farbe der Liebe<< , aber natürlich wird mit dieser Farbe auch Blut in Verbindung gebracht. Jedenfalls habe ich beim erstmaligen Lesen schon vermutet, dass es mit Blut in Verbindung stehen könnte. Blut und Liebe, beides hast du in dein Werk eingebracht, die beiden Begriffe wechseln sich harmonisch ab und beschreiben den Hauptgedanken Rache sehr gut, zumindest denke ich, dass jener Gedanke Rache darstellen soll. Dazu kommt noch das Wort Nacht und es lässt mich Kälte, Trauer und Verzweiflung in diesem Zusammenhang denken.


    Rote Rosen, rote Lippen, rotes Blut und roter Schnee,


    ,,Rote Lippen" lässt mich darauf schließen, das damit eine weibliche Person gemeint ist und das das lyrische Ich männlicher Natur ist, was auch diese Stelle:

    Früher, als ich noch nicht wusste, dass er zwischen uns schon stand.

    zeigt.
    Anfangs kommt schon ein kleiner Hinweis auf die Haupthandlung : rotes Blut und roter Schnee. Ich habe da sofort an Mord und Rache denken müssen.


    Das ist das, woran ich denke, immer, wenn ich vor dir steh'.


    Wenn man sich das Gedicht durchliest, vermutet man, dass das lyrische Ich einen Mord aus Rache begeht.
    Der zweite Vers, bedeutet Dieses : ,, wenn ich vor dir stehe" etwa, das das lyrische Ich vor dem Grabstein steht und nochmals über den Mord nachdenkt ? In der ersten Strophe wird ja angesprochen, das es an rotes Blut und roten Schnee denken muss.
    Wenn also das lyrische Ich tatsächlich den Mord begangen hat und dieser schon passiert ist, müsste es ja den Grabstein besuchen um die weibliche Person zu ,,besuchen" und um ,, vor /ihr / stehen" zu können. Würde mich mal interessieren, ob ich das so richtig hineininterpretiert habe.^^


    Rote Lippen, die ich küsste, die mich küssten, Nacht für Nacht,
    Doch niemals in seiner Nähe, dadurch schöpfte ich Verdacht.


    Auch dieser Vers lässt darauf schließen, dass das lyrische einen Grund für Rache hatte, schließlich hat es seine große Liebe an einen anderem Mann verloren. Er wurde von seiner Liebe auf das Schlimmste betrogen. Ich frage mich nur: Ist sie ihm fremdgegangen oder hat sie das lyrische Ich sogar für den anderen Mann verlassen ?


    Rotes Blut aus deinen Adern, jeder Stich ein Stich ins Herz,
    Lass es laufen, lass es laufen, und ertränk' damit den Schmerz!


    Hier glaube ich wird beschrieben, wie das lyrische Ich den Mord an seiner Geliebten begeht, man merkt, dass es diesen Verlust darüber nicht verkraften konnte und aus Verzweiflung diese Tat vollbringt. Besonders gefällt mir, wie du beschreibst, dass das lyrische Ich seinen Schmerz für den Moment stillen kann, indem er seiner Geliebten Schmerzen durch die Stiche zufügt. Ich nehme mal stark an, dass es sich hierbei um Messerstiche handelt,


    Roter Schnee, so warm wie Blut und wie dein Herz so eisig kalt,
    Keiner weiß, was ich dir antat in dem dunklen, dichten Wald.


    Ich finde diese Strophe sehr schön formuliert, es zeigt, dass das Leben der Frau nun vorbei ist, immerhin ist ihr Herz nun >> so eisig kalt>> und der Schnee ist von ihrem warmen Blut getränkt. Auch das du beschreibst, dass der Schnee zugleich kalt und warm ist und das mit dem Tod der Geliebten in Verbindung bringst, finde ich wundervoll formuliert. Der dunkle, dichte Wald unterstreicht auch noch die etwas düstere Stimmung des Gedichts.


    Schwarze Rosen, schwarze Lippen, schwarzes Herz und schwarzes Blut,
    Schwarze Trauer, schwarze Schmerzen, weiße Träne, schwarze Wut.


    Ich glaube, mit der Alliteration und Farbe Schwarz wolltest du ausdrücken, dass das lyrische ich auch nach dem Mord diesen Schmerz verspürt und das Welt-ohne die Geliebte- einfach ,,schwarz" für es aussieht und das lyrische Ich große Wut auf die Geschehnisse verspürt. Ich denke, dass die ,,weiße Träne" noch eine Botschaft vermittel soll - ich stehe grade aber auf dem Schlauch und weiß nicht, was ich hineininterpretieren soll. Würd´ mich jetzt interessieren, was du damit ausdrücken möchtest.



    Mir gefällt dein Gedicht, da ich finde, dass du tolle Formulierungen gewählt hast. Zudem hast du einen Kreuzreim verwendet, das Gedicht reimt sich also immer schön und passend und lässt sich wie zuvor schon erwähnt durch die tollen Formulierungen sehr flüssig lesen.
    Ich hoffe, dass ich dir einen kleinen Eindruck davon vermitteln konnte, wie ich dein Werk interpretiere.


    Noch einen schöne Abend!


    Suche Psiana




  • Altstadt hin und zurück


    Altersempfehlung: 6 (ist sehr harm- und sinnlos)
    Es handelt sich hier um meine Abgabe zum FF-Special "BisaBoard-Leben".
    Dabei ging es darum, den Forenalltag so darzustellen, als wäre das BisaBoard eine echte Stadt oder ähnliches. Und hier lest ihr nun, wie verplant ich manchmal bin...
    Achtet beim Lesen darauf, dass die Geschichte keinen Anspruch erhebt, Sinn zu ergeben.

    Und ab geht's!





    Altstadt hin und zurück


    "Der Starke gewinnt nicht,
    derjenige, der gewinnt, ist stark!"
    -Kangama


    Ich schalte den Fernseher ein.
    Eine Userin sitzt in ihrer Küche und liest den BisaBoard-Kurier. Da klingelt es an der Tür. Sie steht auf und steht ein paar hellblau bekleideten Usern gegenüber. Einer davon hält sein Jubelball-Rangabzeichen in die Kamera.
    "Wir sind das Komitee vom Fanfiction-Bereich!", brüllt er.
    "Das Komitee des Fanfiction-Bereichs," verbessere ich den Fernseher.
    "Userin Kiriki-chan, Sie wurden angezeigt wegen Anstiftung und Vergabe von Sympathievotes bei einem Wettbewerb außerhalb der Saisonwertung!", brüllt der Hellblaue weiter.
    "Diese Krimis heutzutage sind doch alle langweilig," murmle ich.
    Ich schalte durch, bis auf einem Sender kein Krimi mehr kommt. Es kommt ein Anime.
    "Ich bin Moderator Takagi," sagt ein Typ im dunkelblauen Anzug und mit stachliger Frisur und hält sein Jubelball-Abzeichen ins Bild. "Diese Kinder hier haben beobachtet, wie Sie versuchten, den Chatbot zu hacken!"
    "Wer sind die Gören?", fragt ein Typ mit riesenhaftem Kinn.
    "Wir sind die Forenhelfer-Boys!", rufen drei der vier Kinder und halten einen Anstecker in die Höhe.
    Ich schalte aus.


    Ding Dong. Es klingelt. Ich gehe zur Tür, öffne und stehe einem Kangama gegenüber. Ich blinzle, kucke hinter mich, schaue die Treppe runter, dann die Treppe rauf. Kucke geradeaus. Das Kangama ist immer noch da.
    Schweißgebadet wache ich auf.


    "Vielleicht sollte ich mal rausgehen," sage ich vor mich hin.
    Ich gehe zur Tür runter.
    Zwei Minuten später sitze ich mit einem Stapel Prospekte und Ansichtskarten wieder im Wohnzimmer. Alle wollen irgendwas von mir. Das Autorencafé schreibt, dass es demnächst einen Wettbewerb gibt, in dem man die Stadt als Internetforum beschreiben soll. Witzige Idee, denke ich.
    Der Malerstammtisch schreibt etwas vom Pokédex-Projekt. Sollte ich mal wieder mitmachen, denke ich, schreibe Beim Pokédex-Projekt mitmachen auf meine To-Do-Liste und stecke diese in meine Hosentasche.
    Bonni hat mir eine Ansichtskarte aus Kroatien geschickt, Naoko eine aus Belgien und SupperWorm eine aus der Schweiz. Ich lese die Texte auf der Rückseite, hole meine To-Do-Liste aus der Hosentasche, schreibe Mich bei allen für die Karten bedanken darunter, falte sie zusammen und lege sie in meine Handtasche.


    "Ich sollte aber wirklich mal wieder rausgehen," murmle ich und gehe wieder raus. Heute ist Montag, also Markttag. Ich habe alles dabei, was man so brauchen könnte: Geld, PayPal-Münzen und eine BioBrause, die ich in eine praktische Flasche umgefüllt habe.
    Die ganze Marktstraße entlang stehen Stände. An den vorderen gibt es Fisch, damit auch ja jedem schlecht wird.
    An denen dahinter tauschen Leute kleine Kärtchen, auf denen Pokémon aufgemalt sind, gegen kleine Kärtchen, auf denen Pokémon aufgemalt sind.
    Dahinter stehen Stände, wo Pokémon und Items gegen Pokémon, die besonders selten, besonders stark, besonders farbenfroh oder besonders grün sind, ausgetauscht werden und mit ihnen gekämpft wird. Ich beobachte, wie ein rot gekleideter Globaler Moderator auf einen der Stände zuläuft und diesen umwirft.
    "Wie kommt dieses Durengard in einen Traumball?! Das ist offensichtlich ein Hack! Ein Hack! Du Hacker!", brüllt er durch die Gegend und erteilt dem User drei Monate Marktverbot. Unbeirrt gehe ich an ihm wie auch den anderen Pokémon-Tauschständen vorbei.
    Dahinter kommen Stände, wo Figuren, Spiele, Mangas und auch sonst jeder Scheiß verkauft wird. Ich schlendere die Marktstraße entlang, bis ich vor Thanatos stehe, die mal wieder zwei völlig überfüllte Stände vor sich hat. Ich sehe mir die Pokémon-Figuren-Restposten und Mangas an, kaufe dann aber doch nichts, woraufhin sie mir versichert, dass sie sich mit den Forenhelfer Conan-Mangas beeilt. Nebenbei dreht sie mir noch ein paar andere Mangas an, von denen ich noch nie zuvor gehört habe.


    Am Ende der Marktstraße befindet sich das Künstlerviertel. Ich gehe in die obere Etage des Autorencafés und will mir gerade ein neues Werk eines mir nicht näher bekannten Individuums ansehen, als mein Handy klingelt.
    Aha, Naoko ruft an, denke ich. Ich hebe ab.
    "Hiiii, ich bins, Naoko!!", schreit mich eine schrille Stimme an.
    "Dacht ichs mir doch fast," sage ich.
    "Kennst du schon den Anime Another?", fragt Naoko.
    "Nö," sage ich.
    "Komm heute Abend um sechs zum Kino, da zeigen die alle Folgen hintereinander, das schauen wir uns gemeinsam an!", quietscht Naoko euphorisch.
    Bevor ich etwas sagen könnte, hat sie auch schon aufgelegt.
    Als ich das Autorencafé wieder verlasse, gebe ich noch schnell mein Gedicht am Wettbewerbsschalter ab. Einer muss ja für die homosexuelle Kampfrede sorgen, wenn Bonni nicht da ist.
    Draußen versuche ich, Bonni anzurufen. Vielleicht könnte sie auch etwas abgeben. Zwei homosexuelle Kampfreden sind immerhin besser als nur eine.
    "Kein Anschluss unter dieser User-ID," quäkt eine extrem nervige Stimme im Handy.
    Verdammt. Hat sie wieder Hausarrest und Handyverbot bekommen.
    Ich gehe weiter, vorbei an den Spriter- und GFX-Lokalitäten, zum Malerstammtisch.
    Moment mal, da war doch was... Irgendwas wollte ich hier machen.
    Ich ziehe ein Blatt Papier aus der Handtasche, doch das ist mehr ein feuchter und nach BioBrause stinkender Lappen als sonst irgendwas. Mit Mühe kann ich die Worte To und iste erkennen, doch das war auch schon alles. Ich werfe das ekelhafte Ding in den Mülleimer.
    Im oberen Stockwerk betrachte ich Galerien verschiedener Künstler, im ganz oberen Stockwerk die von den Profis, als mir auffällt, dass ich auch mal wieder was ausstellen sollte. Verzweifelt suche ich meine To-Do-Liste, doch sie ist unauffindbar.
    Ohne irgendetwas getan zu haben gehe ich wieder.


    Außerhalb der Altstadt sind die ganzen neumodischen Cafés, wo die Leute über PCs, Animes, Spiele und auch sonst jeden Scheiß diskutieren. Dort ist auch das Kino, wo ich in zwei Minuten ein Date habe. Zwei Minuten?! Ah, verdammt!!










  • Neue Ufer


    Altersempfehlung: 6 (enthält homosexuelle Charaktere)
    Das lyrische Ich entdeckt eine neue Form der Sexualität an sich, die ihm so völlig unbekannt war...
    Wenn ich die homosexuellen Kampfreden hier schon groß ankündige, dann sollen gefälligst auch welche kommen! Und jetzt ist es so weit - mit meiner Abgabe zum Sonett-Wettbewerb damals. Die Kommentare fielen ja eher... nicht so toll aus. Aber was solls, mir gefällts trotzdem.

    Und ab damit!





    Neue Ufer


    Als ich zum ersten Mal in deine Augen sah,
    Sie funkelten wie Sterne, schöner noch und heller,
    Du wirktest wie ein Engel; es passierte schneller
    Als ich verstehen konnt', was da mit mir geschah.


    Als ich zum ersten Mal in deinen Armen lag,
    Da fühlte ich mich warm und sicher und geborgen.
    Doch warst du nicht bei mir, so machte ich mir Sorgen,
    Weil ich dich, schöne Frau, niemals verlieren mag.


    Als ich zum ersten Mal die Lippen weich wie Samt
    Mit meinen sanft umschloss, da dachte ich: "Verdammt!
    Ich küsse eine Frau! Ich kann es selbst nicht glauben!"


    Ich dacht', ich steh auf Jungs, das hab ich selbst gesagt;
    Doch ob es falsch sein kann, hab ich mich nie gefragt.
    Denn du hörst niemals auf, den Atem mir zu rauben.





  • Hallo @Kiriki-chan :3
    Ich habe dir ja bereits geschrieben, wie beeindruckt ich- besonders- von deinem Text "Altstadt hin und zurück" gewesen war, und jetzt wollte ich das auch noch einmal mit einem offiziellen Kommentar zur Sprache bringen :D


    1. Der Titel:
    Der Titel lässt nicht vermuten, dass in dem Text so viel Witz und Esprit steckt. Bei der Überschrift dachte ich zunächst, dass die Geschichte von einem kurzen, normalen Stadtrundgang halten wird.
    2. Das Zitat
    Als ich jedoch das Zitat gelesen habe wusste ich, dass dieser Text nicht von einem schlichten Spaziergang durch die Stadt handeln wird. Du hast die Überleitung zu deiner Geschichte mit dem Zitat sehr gut abgerundet und es hat mich neugierig gemacht auf das, was darauf folgt.
    3. Deine Schreibweise
    In dem Text hast du meistens kurze Sätze verwendet. Bezogen auf das Thema und die Tatsache, dass es sich um einen witzigen Text handeln sollte, hast du das aus meiner Sicht sehr gut gewählt, denn es verleiht dem Inhalt des Textes noch eine Spur mehr an Witz und Sarkasmus. ;)
    Deine vulgären Ausdrücke ("... und auch sonst jeder Scheiß verkauft wird.") tun ihr Übriges und sind genau in der richtigen Menge gewählt.
    4. Die Handlung
    Nachdem der Ich-Erzähler aus dem Traum aufgewacht ist, habe ich ehrlich gesagt eine Wendung in der Handlung erwartet. Dem war allerdings nicht so, denn in deiner Geschichte ist das Leben in der BisaBoard-Welt etwas ganz Alltägliches.


    Bei dem Wort "BioBrause" habe ich darüber nachgedacht, ob du das deswegen gewählt hast, da die Abkürzung für BioBrause "BB" (also wie für das BisaBoard) sein könnte?


    Die Stelle, wo der Globale Moderator einen Hacker erwischt und ihm Marktverbot erteilt, hat endgültig einen Lachanfall aus mir heraus gekitzelt- auch bei der Vorstellung, wie das auf unserem Wochenmarkt wohl ausgesehen hätte ;D


    Durch den Satz: "Ich gehe in die obere Etage des Autorencafés und will mir gerade ein neues Werk eines mir nicht näher bekannten Individuums ansehen, als mein Handy klingelt." greifst du einerseits die Anonymität zu vielen Usern im Internet auf, andererseits auch den engeren Kontakt bzgl des Anrufes sowie die bevorstehende Verabredung :)


    Die erst "kürzlich" weggeworfene To-Do-Liste rundet deine Geschichte genauso amüsant ab, wie du sie begonnen hast, wobei auch noch eine gewisse Planlosigkeit des Users hervorgehoben wird :D


    Schlusswort:
    Deine Kreativität und dein Humor hat mir jenen Abend versüßt, an dem ich den Text gelesen habe. Ich war/ bin wirklich sehr beeindruckt und das wollte ich dir an dieser Stelle auch noch einmal unbedingt sagen. :)
    Ich weiß nicht, ob dir der Kommentar etwas gebracht hat, zumal ich keine Verbesserungsvorschläge machen konnte... :D
    An der Stelle noch einmal ein großes Lob für den Text :)
    Lg


  • Icon Poet


    Altersempfehlung: 0 (ergibt keinen Sinn und ist extrem süß)
    Die beiden "Geschichten" hier hab ich zum Schreiberdankfest geschrieben. Sie ergeben nicht wirklich Sinn und haben nicht besonders gut abgeschnitten, aber wenn man bedenkt, dass wir dank diesem Icon Poet-Spiel nur 3 bzw. 5 Minuten Zeit hatten, eine Geschichte zu schreiben, in der bestimmte durch Icons vorgegebene Worte vorkommen, sind sie doch ziemlich süß geworden. :3

    Viel Spaß!





    Der Trommelbär


    Icons
    Es war einmal ein kleiner Trommelbär, der lebte an Bord einer Rakete. Es war aber keine Rakete im All, sondern nur in einem Filmstudio. Um die Rakete zu betreten, musste er eine Leiter hinaufsteigen. Eines Tages sah er sich selbst im Fernsehen. Er fand es so witzig, dass er auf seiner eigenen Trommel anfing zu trommeln. Dadurch fühlten sich die Nachbarn allerdings belästigt und zeigten ihn bei der Polizei wegen Ruhestörung an. Keine fünf Minuten später kam die Polizei, die eh nichts besseres zu tun hatte, zu dem Trommelbären nach Hause und nahm ihn fest. Von nun an konnte er seine Sendung nur noch in seiner Gefängniszelle verfolgen.
    *ENDE*





    Blitzkröte


    Icons
    Als ich einmal wieder auf dem Vulkan, der laut meines Kompasses nördlich meiner Heimat lag, stand, um mit meinem Schaukelpferd Karten zu spielen, lief uns eine blitzschnelle Schildkröte über den Weg und fragte uns, was wir da machten.
    "Hey, Schildkrott, was willsch?", zischte das Schaukelpferd.
    Die Schildkröte raste wieder davon. Ihr gefiel der Tonfall meines Schaukelpferdes wohl nicht.
    Etwas später kam die Schildkröte wieder, allerdings in Begleitung. Aha, zwei blitzschnelle Schildkröten, dachte ich. Die beiden fragten uns erneut, was wir da machten. Wir antworteten nicht, da wir nicht wussten, wie zwei Schildkröten reagieren würden. Sie könnten ja beißen oder so.
    Aber sie rasten schon wieder davon.






  • Metamorphosen


    Altersempfehlung: ∞ (ergibt absolut keinen Sinn und dürfte dadurch auf jeden verstörend wirken)
    Eine Geschichte, die keinen Sinn ergibt... Kann man dazu eine Inhaltsangabe schreiben?
    Die Idee kam mir spontan während der Arbeit, ich frage mich, von welchem Dämon ich da besessen war... Es ist... grauenhaft.

    Lest das bloß nicht!





    Metamorphosen


    An einen kühlen, sonnigen Sommermorgen, als die Sonne gerade im Meer unterging, trafen sich Jürgen und Rainer zufällig beim Spazierengehen im Schneesturm. Die beiden waren schon seit frühester Kindheit beste Kumpels, nachdem sie gegeneinander bei einem Wettessen verloren hatten, da jeder am Ende noch Hunger gehabt hatte. Als sie sich nun also im nebligen Sonnenschein trafen, sagte Jürgen zu Rainer: "Weißt du, was mich nervt?"
    "Dass es immer so wenige Votes bei den FF-Wettbewerben gibt und die meisten davon um 23:59:59 abgeschickt werden?", riet Rainer.
    "Nein", sagte Jürgen. "Dass in jeder Geschichte von Kiriki-chan immer das Gleiche passiert."
    In diesem Moment ließ ein männlicher Bartgeier im Sturzflug ein Straußenei auf Jürgens Kopf fallen.
    "Und diese Namen erst", sagte Rainer. "Wer will denn schon so heißen?"
    "Da muss ich dir allerdings zustimmen, Detlef", sagte Olaf. "Die Namen sind echt schrecklich."
    "Und sie werden immer schlimmer, je mehr sich die Autorin anstrengt", fügte Detlef hinzu. "Jetzt klingen wir schon wie zwei Schwule."
    "Schwul is nix Schlimmes, würde die Autorin jetzt sagen", sagte Dieter und küsste Thomas leidenschaftlich.
    "Boah, immer diese Schwulen! Der fällt doch echt nichts Neues mehr ein!", rief Thomas und weckte damit den kleinen Säugling in seinem Arm, sein eigenes Kind, auf.
    "Wie heißt die Kleine nochmal?", fragte Friedrich.
    "Weiß auch nicht mehr, das muss die Autorin entscheiden. Die wird schon wieder den Namen von irgendeinem Mädchen nehmen, in das sie mal total verknallt war. Erste weibliche Liebe und so", führte Wilhelm aus und ließ die kleine Sophia an seiner Brust nuckeln.
    "Du bist ein Hellseher", stellte Friedrich fest. "Aber weißt du, was mich noch nervt?"
    "Dass immer noch nichts Überraschendes passiert ist?", fragte Wilhelm, als ihn ein Buckelwal, der aus seiner Höhle gekrochen kam, fast überrollte.
    "Nee", sagte Friedrich. "Dieses Tempus. Immer nur Präteritum."
    "Da ist allerdings was dran", sagt Wilhelm und entfernt die kleine Fledermaus von seiner Brust. "Und Präsens ist ja auch nicht gerade kreativ."
    In diesem Moment wird ein Blitz genau zwischen den beiden einschlagen und den Sand aus der Luft zu einer Glassäule formen.
    "Warum kann die eigentlich nicht dafür sorgen, dass es mal interessant wird?", wird Wilhelm sagen.
    "Genau, Futur kann ja auch jeder", hätte Friedrich gesagt.
    "Und was war das eben?", hätte Wilhelm gefragt. "Konjunktiv? Konjunktiv ist doch kein Tempus!"
    "Ja, die Autorin kann wirklich gar nichts", wird Fritz gesagt gehabt haben.
    "Das wird ja immer noch lustiger", wird Willi hinzugefügt gehabt haben.
    "Und die Namen werden wohl auch nicht mehr besser, jetzt heißen wir schon ewig Friedrich-Wilhelm!", werden die beiden gleichzeitig gebrüllt gehabt haben, als sich von hinten ein Wolf angeschlichen gehabt haben wird, um dem Rechten die Hose runter zu ziehen.
    "Wir wollen endlich neue Namen!", wird Friedhelm gebrüllt gehabt haben. "Aber nicht diese!"





  • Hallihallo :sekt:


    Ich versuche es mal, da ich mich bei Galoppa schon Mal erprobt hab, bin ich jetzt voll mutig :D


    Metamorphosen - wie mir beim Lesen erst bewusst wurde, wie du das anwenden wirst. Ich denke da sofort an eine Raube, die zum Schmetterling wird und du machst daraus einen schnellen Wechseln von Namen, Orten und Tieren um dich selbst etwas aufs Korn zu nehmen :assi:
    Erst war ich verwirrt, wegen den vielen Namen doch dann kam die Erkenntnis :D
    Am Schärfsten ist ja, dass fast alles Namen von Kollegen sind, als würden wir zusammen arbeiten :wtf:
    Diese Sprünge verwirren mich ganz schön, aber sie stehen bestimmt für viele Ideen in deinem Kopf, die unbedingt irgendwie umgesetzt werden wollen und stehen dadurch für enorm viel Kreativität. Ich habe gerade diese Werbung im Hinterkopf, wo die kleine Katze durch eine SD Karte sich immer wieder verwandelt, weißt du welche ich meine? Mit dem Lied "Run Boy, run". Genauso ist es hier auch, verschiedene Orte und wechselnde Darsteller :D


    Auch das du das Homosexuelle dazu nimmst, ohne es lächerlich zu machen, ist super. Du stehst voll dazu, dass es ok ist und das es in fast jedem Text von dir vorkommt (ich muss unbedingt mal bei etwas mehr Zeit die Anderen auch lesen), finde ich klasse. Es ist ein Thema, über das jeder mal nachdenken sollte und das endlich mehr Akzeptanz erhalten muss.


    So, nun gehe ich erstmal wieder, aber ich muss unbedingt noch auf Abonnieren drücken :D


    Bis bald und liebe Grüße, Sunlight :)


  • Sommernachtsalptraum


    Altersempfehlung: 6 (enthält homosexuelle Charaktere)
    Das lyrische Ich träumt davon, was wohl passieren würde, wenn es sich outet...
    Ich habe dieses Gedicht für den Liebesgedicht-Wettbewerb geschrieben und war über die sehr positiven Kommentare (und vor allem den total abgefahrenen zweiten Platz!!) ehrlich gesagt richtig überrascht. Ich hatte mein Gedicht selbst nicht besonders ernst genommen, es sollte eher lustig sein und die Homo-Quote aufrecht erhalten, außerdem hatte ich es innerhalb von weniger als einer viertel Stunde fast fertig geschrieben, und das auch noch während der Arbeit. Aber umso besser, denn ich muss gestehen, ich liebe dieses Gedicht. Ist mein Lieblingsgedicht von mir bisher.

    Und jetzt raus damit!





    Sommernachtsalptraum


    Hab letzte Nacht von dir geträumt.
    Du, meine Liebste, du warst da
    und auch mein Glück zum Greifen nah.
    Denn wo du bist, da will ich sein.
    Bitte lass mich nie mehr allein!
    Doch du hast nur entsetzt geschaut,
    denn vor mir hat es dir gegraut.


    Hab letzte Nacht von euch geträumt.
    Ihr, meine Eltern, wart auch da
    und auch mein Glück zum Greifen nah.
    Und Mama sagt': "Ich seh's genau:
    Mein Schwiegersohn, der wird 'ne Frau!"
    Und Papa, der trank noch ein Bier
    und brüllte mich an: "Weg mit dir!
    Zwei Frauen? Gott, wie soll das geh'n?!
    Ich will dich hier nie wieder seh'n!"


    Hab letzte Nacht von euch geträumt.
    Geschwister, Freunde war'n auch da
    und auch mein Glück zum Greifen nah.
    Die Schwester sagte: "Glückwunsch dir!
    Doch halte dich jetzt fern von mir."
    Der Bruder sagte: "Was für'n Dreck!
    Du schnappst mir noch die Frauen weg!"
    Die Freunde sagten: "Find' dein Glück!
    Doch wir geh'n jetzt nach Haus' zurück."


    Hab letzte Nacht von euch geträumt.
    Doch plötzlich wart ihr alle weg,
    im Bett schnellte ich hoch vor Schreck.
    Und neben mir, da lag ein Mann,
    der hatte kaum noch etwas an.
    Er trug nur noch sein Hemd in weiß.
    Ich fragte mich: "Was soll der Scheiß?!"
    Da ging ich raus und sah die Sterne
    und auch mein Glück in weiter Ferne.



    Doch heute hab ich dich geseh'n.
    Du warst wie immer wunderschön.
    Du sahst mir an, was mich da plagt
    und hast sogleich zu mir gesagt:
    "Wen wer liebt, ist mir egal,
    die Frage danach eine Qual
    für alle, die ein Zweifel quält.
    Dass man liebt, das ist, was zählt."





  • Hallo Kiriki-chan :3
    Ich hatte dir ja schon vor etwas längerer Zeit mal ein Kommentar versprochen und es einfach vergessen D: Tut mir leid, aber dafür kommt es jetzt.


    Ich nehme mir dein neustes Gedicht vor, es erzählt also von der Angst eines Mädchens sich als homosexuell zu outen, nachvollziehbare Gefühle, besonders wenn man spießige Eltern hat kommt es doch oft vor dass einen dann eine solche Angst plagt. Alpträume sind ja dann eine beliebte Art und Weise dieser Angst in der literarischen Welt eine Form zu geben, wobei ich zugeben muss dass ich selber das nicht immer so passend finde, da ich denke dass einem diese Angst in Echt eher selten in der Form von Alpträumen begegnet, eher als Gedanken die einen plagen. Und selbst wenn es Alpträume sind, sind es eher selten so klare Träume, Träume sind ja eher selten klar sondern meist verworren und seltsam.
    Nach den Träumen wacht der HC also auf und bemerkt dass alles nur ein Traum war und sie in Wirklichkeit mit einem Mann zusammen ist, ersteres ist wohl das typische nach einem Alptraum Aufwachen, was in Echt aber auch meistens so ist. Hier stellt ich mir jetzt die Frage ob dem Mädchen/der Frau schon bewusst war dass sie homosexuell ist oder ob es ihr erst durch ihre Träume klar geworden ist?
    Am Ende trifft sie also die Frau die sie liebt, was für ein süßes Ende ^-^. Die letzte Strophe hat mir im Übrigen auch richtig gut gefallen.
    Das Gedicht liest sich schön flüssig, da hab ich nichts zu bemängeln :3.
    Alles im allem gefiel mir dein Gedicht doch sehr gut, vorallemdingen weil es halt nicht dieses mega schnulzige Zeug ist ;D.
    Weiter so~


    lg

  • So, nachdem du so freundlich warst, mich in diese Ecke des Fanfiction-Bereichs beamen zu lassen, werde ich mir sogleich eine deiner Stories hier vornehmen. Und meine Wahl fällt auf... *Trommelwirbel* .... Altstadt hin und zurück.


    Auch wenn du es mir nicht glauben magst, so sinnfrei und harmlos dieser Text auch ist, ich habe mich während des Lesens köstlich amüsieren können. Du hast eine schöne Art zu Schreiben und dieses teilweise wirre Hin und Her in der Geschichte bestärken dies zusätzlich.


    Alle User, die in dieser Story vorkommen, kenne ich zwar nur sporadisch und weniger persönlich, dennoch fand ich es herrlich erheiternd, wie sie ihre Rollen eingenommen haben.
    Ob nun Bonnie, die mit dir halt gerne... ich sag es jetzt doch einmal... "homosexuelle Kampfreden" für Wettbewerbe einreicht, weil zweie ja besser sind als eins ^^
    Oder Thanatos, die um jeden Cent feilscht und dir so einiges an Krimskrams und Mangas anbieten kann.

    Gerade die Art, wie du das erwähnst... einen Moment...

    Dahinter kommen Stände, wo Figuren, Spiele, Mangas und auch sonst jeder Scheiß verkauft wird. Ich schlendere die Marktstraße entlang, bis ich vor Thanatos stehe, die mal wieder zwei völlig überfüllte Stände vor sich hat.

    Es trifft sich einfach auf den Punkt. Vor allem eine gute Anspielung auf ihre beiden Tauschbörsen im "Allgemeinen Tauschbösen"-Bereich, wo sie ja wirklich viel anzubieten hat. Vor allem auch Sachen, die ich selbst gar nicht kenne.


    Aber auch der "Pokémon-Tauschbasar" findet seinen Platz, denn es wird nicht gerade freundlich auf einen Hacker hingewiesen, der gecheatete Pokémon loswerden will. Aber wie es erzählt wird, plus die dazugehörige Karikatur... göttlich.


    Ich habe mich wirklich köstlich amüsieren dürfen. Das hat mir gerade den Abend versüßt. Bin mal auf deine nächste Story gespannt, die vielleicht auch in diese Richtung geht. Oder auch etwas völlig anderes. Ich freue mich schon drauf.



    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

    Einmal editiert, zuletzt von Foxhound ()


  • Halloween-Special


    Altersempfehlung: 16 (weil Halloween, gruselig und so. Blut, Tote, ausfallende Augen, usw.)
    Willkommen zum siebten Update in meinem Topic - ist das nicht eine wundervoll passende Zahl? :evil:
    Dies ist das erste größere Special hier, bestehend aus einem Gedicht über den Sandmann, der des Nachts die kleinen Kinder besucht, und einer Geschichte über einen seltsamen weißen Raben, der ganz gern für Unheil sorgt.
    Ich wünsche euch viel Spaß in der Hoffnung, dass ihr meinen heutigen Quatsch wenigstens ein bisschen gruselig findet.

    Und jetzt wird gegruselt! (muahahaha :evil: )





    Besuch vom Sandmann


    Liebes Kindchen, bist so brav,
    tief versunken schon im Schlaf,
    liegst im Bettchen, ganz allein,
    schleich' mich in dein Zimmerlein.


    Hab' etwas dabei für dich,
    wird dich freuen sicherlich.
    Bringe mit in deinen Raum
    weißen Sand für schönen Traum.


    Schlaf' nur weiter, sorg' dich nicht,
    wenn ich meine Pflicht verricht'.
    Liebes Kindchen, bist so brav,
    wünsche dir wohl ruhigen Schlaf.



    Böses Kindchen, bist nicht brav,
    weigerst dich vor deinem Schlaf,
    weigerst dich, ins Bett zu geh'n,
    wo das hinführt, sollst du seh'n.


    Auch für dich ich etwas hab',
    das ich manchen vor dir gab.
    Habe für dich schwarzen Sand,
    raubt dir Seele und Verstand.


    Schwarzer Sand höhlt Augen aus,
    fallen aus dem Köpfchen raus.
    Böses Kindchen, warst nicht brav,
    findest nun ewigen Schlaf.



    Süßes Kindchen, du bist mein,
    schleich mich in dein Zimmerlein,
    helfe aus bei Schlafesnot,
    schenk' dir Träume oder Tod.


    Deine Äuglein nehm' ich mit,
    gehe bald mit schnellem Schritt.
    Meine eig'nen Kinderlein
    fressen dann die Augen dein.


    Ihre Schnäbel blutig rot,
    freuen sich an deinem Tod.
    Süße Kindchen, ihr seid mein,
    dafür will ich Sandmann sein.





    Der weiße Rabe


    Es war Freitag, der dreizehnte November 2015, ein ruhiger Herbstnachmittag, als ich mit dem Auto unterwegs ins Nachbardorf war. Der schnellste Weg dorthin führte über eine schmale, schlecht befestigte und wenig befahrene Landstraße. Mehrere Kilometer lang führte sie nur geradeaus an weiten Wiesen vorbei. Dort waren um diese Jahreszeit oft massenhaft Raben zugegen, die bei weitem interessanter als das Geschehen auf der Straße anzusehen waren, obwohl sie die meiste Zeit nur still dasaßen. Doch an diesem Tag waren sie ungewohnt unruhig, als gäbe es einen Aufruhr in ihren Reihen, sie flatterten wild durcheinander und ein paar von ihnen flogen sogar direkt vor meinem Auto quer über die Straße. Sie konnten froh sein, dass es hier ein striktes Tempolimit gab, denn sonst hätte ich schon mehrere von ihnen auf die Motorhaube oder die Windschutzscheibe genommen.
    Ziel erfasst. Winkel, Geschwindigkeit berechnet. Tarnung ab.
    Ich bemerkte eine schnelle Bewegung am Himmel, doch es waren nur zwei Raben, die zu beiden Seiten weg flogen. Und doch, dort war etwas. Aus ihrer Mitte raste etwas wie ein Geschoss auf mich zu. Ich machte eine Vollbremsung.
    Etwas durchschlug die Windschutzscheibe wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wenn ich nicht gebremst hätte, hätte ich wohl die Kontrolle über meinen Wagen verloren. Ich saß nur da, geschockt. Eine Minute, zwei, vielleicht mehr.
    Mission gescheitert.
    Als ich aus meiner Schockstarre wieder erwachte, wurde mir erst das Ausmaß dieses Aufpralls bewusst. Die Frontscheibe war quasi nicht mehr vorhanden, in der Mitte klaffte ein riesiges Loch und außerhalb von diesem bestand sie nurmehr aus Splittern von dem, was mich eigentlich hätte schützen sollen. Ich drehte mich um. Dieses Etwas müsste jetzt doch eigentlich auf dem Rücksitz liegen.
    Feind erkannt. Selbstzerstörung einleiten.
    Was ich dort sah, verstörte mich zutiefst. Es war ein Vogel, ein Rabe, doch sein Gefieder war schneeweiß und seine Augen blutrot. Und während ich ihn nur so ansah und er in meine Richtung zurückstarrte, fast so, als wolle er bis in meine Seele blicken, fingen seine Flügel unvermittelt an zu brennen. Die Flammen waren weiß, golden bis tiefrot, sie hatten eine geradezu hypnotisierende Wirkung auf mich. Nach und nach breitete sich das Feuer über den ganzen Vogel aus, und so schnell, wie die Flammen erschienen waren, waren sie auch wieder verschwunden. Zurück blieb nur ein Ei, dessen Schale im fahlen Licht der inzwischen schon eingebrochenen Abenddämmerung golden glänzte.
    Ich stieg aus, ging zur hinteren Autotür und setzte mich neben das Ei auf den Rücksitz. Vorsichtig berührte ich es. Die Schale fühlte sich warm und glatt an. Ich hielt es ins Licht. Undeutliche Umrisse des darin befindlichen Wesens waren erkennbar. Ich hielt das Ei in Händen und sah es einfach nur an. Das hatte eine beruhigende Wirkung auf mich, nach dem, was eben passiert war.
    Ich schreckte zusammen, als mich etwas an der Schulter packte. Ich sah auf. Erst konnte ich nur verschwommen sehen, doch dann erkannte ich die Umrisse meiner Freundin. Und offenbar ging die Sonne schon wieder auf. Wie lange war ich nur hier gesessen? Meine Freundin bewegte ihre Lippen, doch ich konnte kein Wort hören. Ich kniff die Augen zusammen. "Was ist?", murmelte ich.
    Das nächste, was ich wahrnahm, war das Gesicht meiner Freundin, sie war über mich gebeugt, als ich in ihrem Bett lag. Sie sah mich besorgt an.
    "Was ist passiert?", fragte ich. Jedes einzelne Wort schmerzte, als hätte ich eine Schachtel Nadeln geschluckt.
    "Das wollte ich dich auch gerade fragen", sagte meine Freundin und reichte mir ein Glas Wasser. "Am Freitag willst du mich besuchen, kommst nicht an, gehst nicht an dein Handy, keiner weiß, was mit dir ist, und am Sonntag muss ich dich entdecken, wie du auf dem Rücksitz deines Autos sitzt, dieses goldene Ding in Händen hältst, nicht reagierst und sofort zusammenbrichst, wenn man dich berührt. Und dann fragst du mich, was passiert ist?" Sie wischte sich eine Träne aus den Augen. "Ich bin vor Sorge fast gestorben. Das ist passiert! Versprich mir, dass du nie wieder sowas machst!"
    Langsam fiel mir wieder ein, was passiert war.
    "Ich habe zwei Tage lang dieses Ei angeschaut? Ich dachte, das wäre nur eine Minute oder so gewesen", murmelte ich.
    "Das da nennst du ein Ei?", fragte meine Freundin und deutete auf den goldfarbenen Gegenstand, der nun neben dem Bett stand. Tatsächlich sah es nicht mehr wirklich wie ein Ei aus. Es wirkte deformiert, als hätte eine unendliche Kraft darauf gewirkt und es verformt. Ich war mir sicher, dass es im Auto noch die Form eines normalen Vogeleis gehabt hatte.
    "Ich hol dir schnell was zu essen und zu trinken", sagte meine Freundin, "du siehst nämlich gar nicht gut aus."
    Als sie weg war, nahm ich das Ei vom Nachtkästchen. Es fühlte sich noch immer warm an, doch nicht nur das, es fühlte sich an, als würde es immer wärmer. Die Schale begann zu schmelzen, sodass sich darin langsam ein Schnabel, ein Kopf und Flügel abzuzeichnen begannen. Doch die Schale schmolz nicht nur, irgendwann begann sie zu verdampfen. Nach und nach war immer mehr von dem Vogel erkennbar, der darin gesteckt hatte. Als die Schale komplett verschwunden war, hatte ich nur noch einen weißen Raben auf meinen Händen sitzen. Er hatte die Augen geschlossen.
    "Was ist das da?", fragte meine Freundin, die gerade aus der Küche zurück kam. Sie hasste Vögel.
    "Der ist eben aus dem Ei geschlüpft", antwortete ich wahrheitsgemäß.
    "Das glaubtst du doch selbst nicht", sagte meine Freundin, "der ist doch voll ausgewachsen."
    Erst jetzt fiel mir auf, dass der Vogel tatsächlich nicht wie ein Küken aussah, sondern ein großer, ausgewachsener Rabe war. In diesem Moment riss er seine blutroten Augen auf.
    Feind erkannt. Neue Mission einleiten.
    "Ist ja ekelhaft das Vieh!", schrie meine Freundin. "Wirf das raus oder ich werf dich raus!"
    Ich wollte meine Freundin beruhigen, doch in diesem Moment flog der Vogel auf, öffnete mit seinem Schnabel das Fenster, flog hinaus und zog es wieder zu. Meine Freundin verschloss es so schnell wie möglich. Doch nun saß der Vogel draußen vor dem Fenster, starrte uns mit seinen hässlichen, blutroten Augen an und ließ sich nicht mehr vertreiben.
    Für den Rest des Tages und auch den Tag darauf blieb ich bei meiner Freundin, in der Firma hatte ich mich krank gemeldet und so sehr gelogen war das ja noch nicht einmal. An diesen beiden Tagen lebten wir fast in vollkommener Dunkelheit, denn jedes Mal, wenn wir es wagten, den Vorhang zur Seite und den Rollladen nach oben zu ziehen, saß der weiße Rabe schon auf dem Fensterbrett und starrte zum Fenster herein.
    Am Abend dieses Tages, als ich wieder in relativ guter Verfassung war, wollte mich meine Freundin heimfahren, da mein Auto noch in der Werkstatt war.
    Wir kamen wieder die schmale Landstraße entlang und wieder waren die Raben sehr aufgebracht. Das beunruhigte mich etwas, aber ich sagte nichts, ich wollte meine Freundin ja nicht auch beunruhigen.
    Ziel erfasst. Winkel, Geschwindigkeit... Bereit zum Angriff!
    Aus dem Nichts durchschlug etwas die Windschutzscheibe, meine Freundin verlor die Kontrolle über das Auto, es schleuderte, kam von der Straße ab... Ich war erleichtert, als wir auf der Wiese zu Stehen kamen.
    Ich streckte meine linke Hand nach meiner Freundin aus, doch ich fühlte nur etwas Warmes, Flüssiges.
    Mission erfolgreich ausgeführt.
    Ich sah nach links. Meine Freundin saß zusammengesackt am Steuer, sie war von Blut überströmt. Ich sah, wie sich etwas bewegte. Ein weißer Vogel fiel aus der immer noch stark blutenden Wunde an ihrer Brust. Er drehte seinen blutig roten Kopf zu mir und starrte mich an. Seine Flügel fingen an zu brennen, bis bald der ganze Vogel in weißen, goldenen und roten Flammen verschwand und nur ein Ei zurückließ.
    Ich nahm das Ei in die Hand. Es war warm und sein Anblick lenkte mich von dem ab, was eben geschehen war. Es war so beruhigend...
    Mission beendet.







  • Ah, da gibt es neues Futter. Und extra ein schönes Halloween-Special. Da werde ich mir mal ganz gekonnt dein Gedicht zum Sandmann vornehmen.


    "Besuch vom Sandmann"
    Willst meine ehrlich Meinung hören? Wenn ich dein Gedicht mit meinem Gedicht vom letzten Wetti vergleiche, dann ich meins ja Kinderkram und "FSK: ab 0". Deines grenzt schon förmlich an "nicht jugendfrei", hält sich aber irgendwie noch schön drunter... so kurz vor knapp ^^


    Ich habe mir ja nichts dabei gedacht, als ich die ersten Zeilen gelesen habe. Da war ja alles noch ganz schön, auch wenn die Worte, die der Sandmann als Monolog führt, trotzdem schon was beunruhigendes hatten.


    Kaum im zweiten Abschnitt angekommen, beginnt das Grauen förmlich aus deinen Reimen zu triefen. Die Heftigkeit und Brutalität sind förmlich spürbar und ich musste ernsthaft Schlucken. Hätte das ehrlich nicht gedacht.


    Am Schlimmsten fand ich aber den dritten Abschnitt.Ich kann es verstehen, wenn der Sandmann die bösen Kinder bestraft und sich ihrer bemächtigt, aber warum wird der gleich so pädohaft? Ich meine, ja, er darf sich ruhig auch an süßen Kindern vergreifen, aber es war grauenhaft. Nicht mit dem Hintergedanken an Pädophilie, sondern einfach mit der Tatsache, dass der Sandmann es fürchterlich liebt, Kinder zu malträtieren und sie auseinander zu nehmen. Sei es für die eigene Brut oder für's eigene Verlangen. Mich schaudert's.


    Was mir persönlich nicht so zusagt, ist die Karikatur vom Sandmann. Die schwächt das ganze so ein bisschen ab. Gerade weil er dem Kind die Augen stiehlt, hätte man ihn diesbezüglich ebenso ein wenig anpassen und etwas unheimlicher gestalten können. Aber gut, das Gedicht war schon heftig genug, da muss das Bild nicht auch noch übertrieben brutal sein.


    Ansonsten bin ich ehrlich beeindruckt. Solche Werke dürfen ruhig öfters kommen :)

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Wo fange ich an? Ich bin schockiert :S


    Der Sandmann
    Gestern oder so schreibe ich dir noch, dass Gedichte nicht so meins sind. Meist zu kurz, damit sich bei meiner Fantasie etwas aufbauen kann...Doch deines...
    Anfangs noch total süß und zum Ende hin... :eeeek: Dieser Wandel vom lieben zum bösen Kind, vom guten zum bösen Sandmann ist echt genial gemacht, ich hab Gänsehaut bekommen. Das musste ich nun erstmal etwas sacken lassen, bevor ich es erneut las und nun bereit bin, darüber zu schreiben.
    Der Sandmann ist für mich ein kleines liebes Männeküken, dass Kindern hilft, wohlig einzuschlafen. Das er dabei auch wenig Geduld haben kann und die Kinder bestraft, indem er ihnen die Fähigkeit des Sehens nimmt, erschüttert mich zutiefst. Das ist nicht derselbe Sandmann wie aus meiner Kindheit :S
    Du hast das genial geschrieben und umgesetzt, vielen Dank, dass ich das lesen durfte. :)


    Der weiße Rabe
    Ich liebe Vögel in allen Formen und Farben, doch deinen Raben mag ich nicht :S
    Nein ernsthaft, wie überraschend diese Geschichte ist und wie brutal sie wird, ist wieder genauso toll geworden wie bei deinem Gedicht. Du beschreibst es einfach mit viele Worten, ich kann mir sofort die Umgebung und diesen wunderschönen Raben vorstellen. Schade nur, dass er die böse Rolle abbekommen hat. Durch das Verdunkeln des Zimmers und des stetigen Wartens des Raben entsteht so ein mulmiges Gefühl, man weiß, dass etwas Schlimmes passieren wird. Was dann kommt, ist jedoch trotzdem unerwartet...Ich dachte, der Rabe wird sie töten und nicht ihre Freundin...
    Hammer :)


    Das Bild habe ich direkt wieder zugemacht :S Und die Musik übergehe ich auch mal :S Ich liebe Horrorfilme, aber Bilder, die sich nicht bewegen und Musik dazu, überstehe ich bestimmt nicht :(
    Mann, bin ich ein Mädchen :patsch:


    Viele Grüße, Sunlight :)


  • Spiegelbild


    Altersempfehlung: 12 (verwirrende Erzählperspektiven und etwas Blut)
    Stell dir vor, du begegnest auf der Straße jemandem, der exakt gleich aussieht wie du. Und stell dir weiter vor, dieser jemand behauptet, du wärst nur eine Kopie von ihm.
    Dies war meine Abgabe zum letzten Wettbewerb der Saison. Das Ergebnis war ziemlich miserabel, weil keiner die Geschichte verstanden hat... Aber das hatte ich eigentlich auch nicht anders erwartet.
    Wenn ihr wollt, dann hört euch doch dieses Lied an, das hab ich gesuchtet, als mir die Idee zu dieser Geschichte kam.

    Was sich wohl hinter dem Spiegel verbirgt?





    Spiegelbild


    Ich ziehe durch die Straßen meiner Stadt. Alte, heruntergekommene Häuser, in denen einst alle Arten von Läden und Geschäften zu finden waren, zieren die Fußgängerzone. Bei einigen sind die Fensterscheiben zugeklebt, bei einigen sind sie verstaubt, viele besitzen keine Fensterscheiben mehr, doch in manchen kann ich mein Spiegelbild beobachten, wie es genau wie ich eine dunkle, von nicht funktionierenden Laternen geschmückte Straße entlang wandert. Vor dem alten Süßwarenladen bleibe ich stehen und schaue durch das Fenster. Hier war ich früher mit meiner Mutter oft gewesen. Aber früher ist schon längst vorbei.
    Ich betrachte mein Spiegelbild. Es sieht aus wie immer. Es scheint mir nur etwas deutlicher, als ob die Umrisse schärfer wären als sonst. Und seine Frisur... Sie erscheint mir irgendwie zersaust. Bin ich heute wirklich so unordentlich?
    Ich sehe es lange an. Es blickt mir direkt in die Augen. Selbst, als ich wegsehe, starrt mich mein Spiegelbild noch an. Es fängt an, verrückt zu grinsen, bevor es in einen wahnsinnigen Lachkrampf verfällt. Mir wird das zu gruselig. Ich suche einen Stein am Boden, mit dem ich dieses Fensterglas zerstören kann. Ich will dieses Spiegelbild nicht länger ertragen müssen.
    Auf einmal wirft mein Spiegelbild von der anderen Seite einen Stein gegen die Fensterscheibe. Ich kann gerade noch ausweichen, fast hätte es mich erwischt. Ich steige über die Glassplitter durch das zerbrochene Fenster und stehe nun meinem Spiegelbild Auge in Auge gegenüber. Es zittert, fast so, als hätte es Angst.
    "Wer bist du?", frage ich.
    "Die bessere Frage wäre: Wer bist du?", entgegnet mein Spiegelbild grinsend. "Doch ich kann dir die Antwort geben: Du bist ich. Du wurdest aus meinem Blut erschaffen."
    "Das ist... unmöglich", hauche ich, "ich bin ich, ich wurde geboren, nicht erschaffen. So wie jeder Mensch."
    "Sei dir da mal nicht so sicher", zischt mein Spiegelbild und beginnt, in einem Kreis um mich herum zu laufen und mich eingehendst zu begutachten. "Du bist nur eine Kopie. Ich bin das einzige Original."
    "Das ist unmöglich", wiederhole ich. "Wie könnte ich mich sonst an meine Vergangenheit erinnern?"
    Mein Spiegelbild bleibt einen kurzen Moment lang stehen, bevor es weiter seine Runden dreht.
    "Das alles hast du allein mir zu verdanken. Ich habe dir deine Vergangenheit diktiert. Ich habe dir deine Persönlichkeit diktiert. Du wärst nichts ohne mich. Du würdest noch nicht einmal existieren."
    "Das ist unmöglich", sage ich. "Ich bin keine Kopie. Ich bin das Original."
    "Bist du dir da wirklich so sicher?", fragt mein Spiegelbild und grinst. "Was, wenn du dir das alles nur einbildest? Wer sagt, dass deine Vergangenheit nicht nur ein Traum ist? Warum könntest du nicht wirklich nur eine Kopie von mir sein?"
    "Das ist unmöglich!", schreie ich. "Ich bin das Original! Ich bin das Original! Nur ich!"
    Mein Spiegelbild lacht hämisch. "Lächerlich! Du kannst es nicht ändern, und wenn du noch so willst!"
    Es blickt mich verächtlich an. Und es ist so überzeugt von dem, was es sagt. Was, wenn... Nein! Nein, das ist unmöglich! Ich kann keine Kopie sein! Dass kann nicht sein! Das darf nicht sein! Dieses... Spiegelbild! Das gibt es nicht!
    Ich ziehe ein Messer aus meiner Tasche. Ich muss diesen Alptraum beenden! Ich muss diesen Alptraum beenden! Ich muss das einzige Original werden! So schnell wie möglich! Ich bin keine Kopie! Mich gibt es nicht doppelt!
    Mein Spiegelbild grinst. Das wird ihm bald genug vergehen. Merkt es denn nicht, dass dies sein Ende ist?
    Eine Messerklinge blitzt in der Hand meines Spiegelbildes. Wahnsinnig funkeln seine Augen. Es zittert, doch es starrt mich wild entschlossen an. Als es mit dem Messer auf mich losgehen will, greife ich mir seinen Arm, nehme es ihm ab, und, ohne einen Moment nachzudenken, stoße ich es ihm in die Brust.
    Ein stechender Schmerz durchfährt mich, als ich zu Boden gehe. Ich versuche noch, mich am Hemd meines Spiegelbildes festzuklammern, die Klinge zu entfernen, alles ist rot. Mein Spiegelbild steht triumphierend vor mir und blickt geringschätzig auf mich herab. Warum? Warum musste es so weit kommen? Mein Blut färbt meine Kleidung, die Straße, alles rot. Ich sehe nur noch rot, bevor ich meine Augen schließe.
    Ich stehe in einer Lache aus Blut, das Blut meines Spiegelbildes, meiner Kopie, dem Meinen gleich, das auch mich beschmutzt. Ich beuge mich hinunter. Es liegt dort am Boden. Mit letzter Kraft flüstert es: "Ich... bin... das... Original."
    "Unmöglich", fauche ich, als ich an mir hinunter sehe. Doch dort, wo mein Bauchnabel sein sollte, ist nur eine kreisförmige Narbe. Fast so, als hätte dort einmal ein Schlauch gesteckt.






  • Saisonfinal-Special


    Altersempfehlung: 6 (harmlos und teilweise sinnlos)
    Um das heutige dreimonatige Bestehen dieses Topics zu feiern und um es mal wieder etwas zu beleben, gibt es heute meine drei Gastbeiträge zum FF-Saisonfinale.
    Hier gibt es zuerst die Ballade mit dem etwas sehr langweiligen Titel Der Fall, die Satire GayStop und einen Monolog eines unbelebten Objekts, den ich God, take Rock'n'Roll from me! genannt habe.
    Ich hoffe mal, dass ich dieses Topic in Zukunft wieder öfter updaten kann, aber die Zeit geht so schnell vorbei, das ist nicht mehr schön...
    Lest, was der Gastbeitragsmeister zu sagen hat!
    Ich hab für die Gastbeiträge übrigens diese schöne Medaille: (Mehr als bloße Worte) gekriegt. :love: Nur warum ist das keine mit den Flügeln? ;(





    Der Fall


    Ich hielt's zu Hause nicht mehr aus,
    rannt' schnell zur Eingangstür,
    ging schnell aus uns'rem Haus hinaus
    und hasste mich dafür.


    Ich rannte weit, so furchtbar weit,
    und doch das Ziel so fern,
    ich war dafür niemals bereit,
    nur ein verirrter Stern.


    Ich rannte über Berg und Tal,
    durch Ebenen und Höh'n,
    ich wusst', es war die falsche Wahl,
    es wurde nie mehr schön.


    Dem Wind und Regen trotzte ich,
    und auch dem grellen Licht,
    doch mein Ziel, das entfernte sich
    komplett aus meiner Sicht.


    An einem heißen Sommertag,
    ich lief über ein Feld,
    und unter dichten Blättern lag
    ein kleiner Beutel Geld.


    Ich hob ihn auf, ich sah ihn an,
    es waren Münzen drin,
    und da war doch nichts Böses dran,
    gut brauchen konnt' ich ihn.


    Doch unter mir, da tat sich auf
    ein Loch, so schwarz und tief,
    da kam ich niemals mehr hinauf,
    auch nicht, wenn ich laut rief:


    "So hört mich doch, ich sitz' hier fest!"
    Doch keiner hörte mich,
    doch ich fiel tiefer, durch Geäst
    und Steine in das Licht.


    Dort unten war es wieder hell,
    dort war es schrecklich heiß,
    ich wollte aufsteh'n, weg hier, schnell,
    ich wischte weg den Schweiß.


    Doch eh ich aufgestanden war,
    hielt jemand meine Hand,
    ein Dämon, ich sah ihn ganz klar,
    der mit mir gleich verschwand.


    "Wo geht es hin?", das fragte ich,
    er sah mich lange an.
    "Die Antwort kennen brauchst du nicht,
    nur denke stets daran:


    Sprich nur, wenn man dich danach fragt,
    tu, was man dir befiehlt.
    Und wenn der Meister etwas sagt,
    dann wird nicht mehr gespielt."


    Ich nickte, doch verstand nicht viel,
    als hätt' ich nie gefragt.
    Erreichten auch schon unser Ziel,
    den Meister, wie gesagt.


    Er hatte Hörner wie ein Stier,
    der schwarzen Flügel zwei,
    tiefrote Haut, so wie kein Tier,
    als ob's der Teufel sei.


    Er saß auf seinem brennend' Thron
    und sah auf mich herab
    und fragte: "Wer ist das, mein Sohn?"
    Stieg von dem Thron hinab.


    Der blickte ganz verwirrt kurz drein,
    erklärte gleich darauf:
    "Sie fiel auf uns're Falle rein,
    voll Habgier hob sie's auf."


    Der Meister sah mich prüfend an,
    was hatte er nun vor?
    Er tat nichts, doch er sagte dann:
    "Mein Sohn, du bist ein Tor!


    Sie ist ein unschuldiges Kind,
    schon fast von Sünden rein,
    das sieht sogar ein blindes Rind!
    Sie soll hier nicht mehr sein."


    Der Dämon nahm mich bei der Hand
    und rannte mit mir fort,
    viel schneller als ich es gekannt
    zu einem andern Ort.


    Wie eine Treppe, ewig weit
    hinauf in grelles Licht.
    Er sprach: "Geh los, wenn du bereit,
    denn Umkehr gibt es nicht."


    So ging ich los, ich weiß nicht mehr,
    wie lange ich dort lief,
    die Beine schmerzten mir so sehr,
    seit Tagen ich nicht schlief.


    Doch endlich kam ich oben an,
    das Licht war dort so grell,
    es trat langsam zu mir heran,
    jemand, so schrecklich hell.


    Er trug ein sehr langes Gewand
    und lächelte so nett,
    wie schrecklich schmierig ich ihn fand,
    war viel zu sehr adrett.


    Auf seinem Rücken hatte er
    zwei weiße Flügelein.
    Sie auszubreiten wär' nicht schwer,
    so müsste Freiheit sein.


    Er blieb jedoch so starr und steif,
    als wär' er eingesperrt,
    er wollt', dass ich die Hand ergreif',
    dagegen ich mich wehrt'.


    "Nein, nein, nun lass mich bloß in Ruh!"
    Das sagte ich geschwind.
    "Wenn ich so Flügel hätt' wie du,
    dann flög' ich weg im Wind!"


    Er flog in Ohnmacht und nicht fort,
    als träfe ihn das schwer.
    Ich rannte weg von diesem Ort,
    wollt' niemals wieder her.


    Ich rannte, rannte, rannte weg,
    die Beine schmerzten doch,
    sah nicht nach unten und - oh Schreck! -
    da war ein tiefes Loch!


    Ich fiel herab vom Wolkenschloss,
    ich fiel und fiel und fiel,
    durch meinen Kopf die Frage schoss:
    Wo liegt denn nun mein Ziel?


    Die Landung war unfassbar weich,
    nun ruhte ich mich aus,
    in meinem Bett, in meinem Reich.
    Endlich wieder zu Haus'!





    GayStop


    Endlich. Endlich! Endlich!!!
    Wie lange habe ich mich auf diesen Tag gefreut? Heute - heute kommt endlich das neue Pokémonspiel heraus.
    Was könnte ich also an diesem wunderschönen Tag anderes tun, als direkt nach der Arbeit zum GameStop meines Vertrauens zu fahren? Gut, ich könnte auch dorthin laufen. Ich könnte auch zum nächsten MediaMarkt fahren. Aber wo ich das Spiel nun kaufe, ist doch eher irrelevant. Der GameStop liegt eh direkt am Weg, nur etwa eine viertel bis halbe Stunde Umweg...
    Ich parke also mein Auto an einer dafür vorgesehenen Stelle und renne in die Fußgägerzone. Warum müssen eigentlich alle tollen Geschäfte irgendwo sein, wo man nicht hinfahren kann?
    Als ich bei dem Laden ankomme, kann ich es kaum erwarten, das Spiel endlich in Händen zu halten. Ich gehe hinein - zum Glück haben sie keine Mittagspause - und begebe mich direkt in die Ecke, in der ich die Pokémon-Spiele vermute. Und in der ich sie auch finde. Ich schnappe mir eine Kopie von Omega Rubin und begutachte sie zuerst einmal von allen Seiten.
    Da bemerke ich eine seltsame Präsenz vor mir. Ich sehe auf. Vor mir steht ein Kind, vielleicht zwölf Jahre alt. Es trägt viel zu weite Klamotten und hat sein Käppi schräg auf dem Kopf. Es sieht ziemlich bescheuert aus.
    'Aha, ein cooles Kind', denke ich.
    "Ähm...", stammelt das coole Kind, "kannst du mir vielleicht dieses Spiel kaufen?" Ich sehe das Spiel an, das mir das Kind entgegen streckt. Der Name kommt mir flüchtig bekannt vor. Auf der Verpackung prangt ein "FSK: 18"-Aufkleber. Wahrscheinlich ist es eines dieser Spiele, in denen man mit einem viel zu schnellen Auto durch die Straßen düsen und Polizisten überfahren muss. Oder es ist eines der Spiele, in denen man mit Schussfeuerwaffen auf Menschen oder menschenähnliche Wesen schießen muss. Wahrscheinlich ist es sogar eine Kombination aus beidem.
    "Wie, ich soll dir das kaufen?", frage ich das Kind.
    "Na, ich geb dir das Geld und du kaufst das Spiel", sagt das Kind. Ich überlege kurz.
    "Na gut, okay", sage ich dann, "ich kauf dir diesen Schund, wenn du mir das da kaufst", und halte dem Kind das Pokémonspiel hin. Es schaut erst das Spiel an, dann mich, dann wieder das Spiel, dann wieder mich.
    "Das kann ich nicht machen", sagt das Kind, "was, wenn mich jemand sieht?"
    "Und was, wenn mich jemand mit diesem Schund hier sieht?", frage ich und deute auf das Ballerrennspiel in meiner Hand. "Ist dir das Spiel auf einmal nicht mehr so wichtig?"
    Das Kind schaut zu Boden, dann nimmt es das Spiel widerwillig entgegen. Wir gehen zur Kasse. Der Verkäufer schaut uns an, als würde er wissen, was hier gespielt wird. Wir kaufen das Spiel des jeweils anderen. Der Verkäufer will meinen Ausweis sehen, doch zum Glück bin ich schon achtzehn. Den Ausweis des Kindes will er nicht sehen. Ihm kann man wohl schon ansehen, dass es über null Jahre alt ist.
    Wir laufen hintereinander her aus dem GameStop hinaus. Draußen warten schon ein paar weitere Kinder. Sie haben alle total bescheuerte Klamotten an.
    "Oh Em Ge, Pokémon!", schreit das eine der Kinder.
    "Loll, wie schwul!", schreit das andere der Kinder.
    'Aha, internetisch redende, coole Kinder', denke ich. Ich tausche schnell mein Spiel mit dem des Kindes. Nicht, dass die beiden hier noch denken, dass ich so einen Schund spielen würde.
    "Du spielst Pokémon? In dem Alter?", fragt das eine der Kinder. Mit einem Blick auf die Altersbeschränkung auf der Verpackung des Spiels des Kindes frage ich mich, was hier wohl verwerflicher ist.
    "Wie schwul!", sagt das andere Kind und lacht.
    "Pokémon ist nicht schwul!", sage ich. "Pokémon ist voll hetero!" Ich schaue die Verpackung des Spiels an. "Na gut, vielleicht ist es bi."
    "Du bist auch schwul!", sagt das eine Kind. Ich blinzele.
    "Ich soll schwul sein?", frage ich. "Aber ich bin doch eine Frau. Ich kann gar nicht schwul sein."
    "Dann bist du eben lesbisch!", sagt das andere Kind und lacht.
    "Woher zum Henker weißt du das?!", frage ich erschreckt. Die Kinder schauen mich total geschockt an und entfernen sich rückwärts gehend etwas von mir.
    "Ich wünsche dir jedenfalls noch viel Spaß mit deinem Schund", sage ich zu dem Kind mit dem Spiel. "Warum spielt ihr eigentlich nicht mal Pokémon? Das ist viel hochwertiger!"
    Die Kinder lachen. Dann laufen sie schnell weg.
    Ich sehe, wie das Kind mit dem Spiel den Zettel entdeckt, den ich auf sein Spiel geschmuggelt habe. Darauf aufgemalt ist ein Pikachu mit einer Sprechblase, in der steht: "Wenn du diesen Zettel wegwirfst, kaufe ich dir nie wieder ein Ballerrennspiel! ♡"
    Das Kind reißt den Zettel ab, knüllt ihn zusammen, wirft ihn weg und ruft: "Wie schwul!"





    God, take Rock’n’Roll from me!


    Hey! Hey, du! Hör mir mal zu, ich hab dir was zu sagen!
    Was? Wer ich bin, fragst du? Was für ne blöde Frage, erkennst du mich etwa nicht?
    Dabei missbrauchst du mich doch jeden Tag! Jeden Tag stopfst du mich in deine Ohren! Hast du eigentlich schonmal in deine Ohren reingesehen? Das ist echt nicht schön da drin. Da willst du keinen Urlaub verbringen, da willst du eigentlich nur noch raus! Aber nein, ich werde ja immer wieder reingestopft!
    Und diese Musik, die ich dann wiedergeben muss... Wobei... Kann man das eigentlich überhaupt noch als Musik bezeichnen? Dein Musikgeschmack hat in letzer Zeit eine extreme Verwandlung von "wirklich nicht schlecht" zu "bäh" durchgemacht. Hör doch mal wieder ein paar von diesen schönen japanischen Balladen, die waren doch echt toll. Aber nein, du hörst sinnloses Geschrei, Gegrunze und Gehämmer.
    Alles fing an mit diesen seltsamen Totentanz-Typen. Die gingen ja noch. Zumindest ein bisschen. Die hatten noch ein paar ganz nette Melodien. Dieses nervige Gedudelsacke hat mich zwar schon sehr genervt, aber ich konnte noch darüber hinwegsehen.
    Deren Mord-und-Totschlag-Freunde von Selinas U-Bahn waren dann schonmal eine Stufe schlimmer. Wenn es ein Lied von denen gibt, in dem niemand stirbt, dann habe ich das noch nicht wiedergeben dürfen. Zum Glück, würde ich sagen. Die sind nämlich schrecklich.
    Aber es wurde ja immer noch schlimmer. Was willst du eigentlich mit diesen blinden Guardevoirs? Die sind noch schrecklicher. Das ist schreckliches Gedudel und Gehämmer und Geschrei, das kann man sich nicht freiwillig antun.
    Aber die Höhe ist ja schon dieses eine Lied da, dieser Schwarzwaldpark... oder Schwarzwasser oder wie auch immer. Das fängt ja eigentlich ganz nett an, aber dann... dann kommt der Teil, wo der Typ anfängt, zu singen. Wobei, was heißt eigentlich "singen". Das, was der von sich gibt, kann man wohl kaum so nennen. Das ist allerhöchstens obszönes Gegrunze. Da versteht man nicht ein Wort, sofern das "Lied" überhaupt Wörter benutzt.
    Und dann drohst du auch noch dauernd an, dass du von all denen noch mehr und mehr "Musik" willst. So wie heute morgen, wo du einfach ohne Vorwarnung dieses "Rette mich" von diesen Totentanz-Typen runtergeladen hast. Das ist übles Geschrei und keine Musik mehr! Das klingt so roh und schrecklich und einfach bäh! Total widerlich!
    Warum kannst du nicht wieder so schöne Sachen wie früher hören? Da hast du immer schöne Anime-Soundtracks gehört, da gab es noch schöne Melodien, schöne Stimmen und vor allem eine schöne Sprache. Deutsch klingt einfach schrecklich, ist dir das noch nie aufgefallen? Englisch im Übrigen auch, aber das geht noch etwas eher, da muss ich nicht jedes Wort verstehen.
    Kannst du nicht mal wieder so etwas Schönes wie "Still for your love" hören? Das mochtest du doch immer so gern, als du noch Detektiv Conan geschaut hast. Oder hör eines der Openings von Attack on Titan, die sind richtig episch. Oder besorg dir endlich mal die Openings von Kill la Kill. Mach auf jeden Fall mal irgendetwas, damit ich dieses schreckliche Gedudel nicht mehr wiedergeben muss.
    Lach nicht! Hey! Hey - hör auf zu lachen!
    Was würdest du davon halten, wenn du den ganzen Tag lang nur Gangstarap hören dürftest? Wär nicht sonderlich prickelnd, oder? Und siehst du, ziemlich genau so geht es mir, wenn ich dauernd nur deinen Metalscheiß wiedergeben darf und sonst gar nichts mehr. Also sei so gut und höre wenigstens einmal wieder etwas, das auch mir gefällt. Bitte. Bittebittebitte. Muss ich jetzt Tränen vortäuschen, damit du das machst? Komm schon.
    Hast du nicht einmal gesagt, dass sich dein Musikgeschmack weniger verändert, sondern eher nur erweitert? Wo ist diese Erweiterung? Das Alte ist vergessen, niemals wieder wiedergegeben. Das ist doof und sonst nichts. Vor allem, weil das, was du vorher gehört hast, besser war.
    Wenn du mir noch ein einziges Mal den Gefallen tust, ein schönes Lied laufen zu lassen, dann werde ich für immer dein treuer Kopfhörer sein. Dann werde ich auch diese nervige Störung, wenn du an meinem Stecker drehst, ausschalten. Wenn nicht, dann... dann werd ich mich bald mal kaputtmachen, damit du mich nicht länger benutzt, so wie meine Vorgänger auch... Was meinst du, warum die alle früher oder später den Geist aufgegeben haben?
    Jetzt schalte den Mist endlich aus, ich will auch mal Feierabend! Gute Nacht!





  • So, mal wieder einen Kommi schreiben.
    Du kannst mir glauben, ich wäre vor lachen fast vom Stuhl gefallen, als ich deine zweite Story bei den "Gästebuch-Einträgen" gelesen habe. Nicht, weil sie dermaßen unsinnig ist, sondern weil es einfach nur Fakt ist. Nicht in allen Punkten, aber die Story ist so dermaßen unverschämt im Bezug zur Realität, dass man unweigerlich schmunzeln muss.


    Ich rede natürlich von "GayStop". Du kannst mir ruhig glauben: Ich hasse den Laden abgrundtief! Und ich danke dir, dass du diese tolle Geschichte aus deinen Fingern und den Windungen deines hellen Köpfchens gezaubert hast.
    Gott, ich konnte nicht mehr. Mir persönlich ist das ja noch nie passiert, dass mich ein kleines, neumalkluges Kind fragen würde, ob ich ein Spiel für eben dieses kaufen könnte, obwohl die Alterstufe ganz klar nicht eingehalten, sondern deutlich überschritten wird. Ich würde nicht so handeln wie in deinem Beispiel, sondern das Betteln des Kindes ignorieren, weil ich es für falsch halte, dass Kinder sich Dinge anschauen, die nicht ihrem Alter entsprechen. Nicht, dass es am Ende einen Knacks bekommt... wegen mir, die selber einen an der Murmel hat.^^


    Ich habe mir Pokémon bisher ja immer gekauft, ohne mich zu schämen. Dumme Blicke ist man stest gewohnt.
    Aber ich muss sagen, wie du die Situation zwischen den beiden beschreibst, ist so dermaßen goldig, dass ich am liebsten live dabei gewesen wäre, um mir das nicht entgehen zu lassen. Ich weiß, das klingt voll bescheuert. XD
    Alles ist so schön umschrieben und beschrieben, dass ist feuchte Augen bekomme. Nicht, weil mir was ins Auge geflogen ist oder ich am liebsten Heulen würde, sondern weil... keine Ahnung, ich konnte mir das Lachen nicht verkeifen. Und gerade das Ende ist ja mal genial. Ich zitiere:


    "Wie schwul!", sagt das andere Kind und lacht.
    "Pokémon ist nicht schwul!", sage ich. "Pokémon ist voll hetero!" Ich schaue die Verpackung des Spiels an. "Na gut, vielleicht ist es bi."
    "Du bist auch schwul!", sagt das eine Kind. Ich blinzele.
    "Ich soll schwul sein?", frage ich. "Aber ich bin doch eine Frau. Ich kann gar nicht schwul sein."
    "Dann bist du eben lesbisch!", sagt das andere Kind und lacht.
    "Woher zum Henker weißt du das?!", frage ich erschreckt. Die Kinder schauen mich total geschockt an und entfernen sich rückwärts gehend etwas von mir.

    'Perfekt' sage ich da nur. Man merkt sofort, wohin deine Ader geht und dass du dir auch in solchen Geschichten wirklich treu bleibst. Mach bitte weiter so.



    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.


  • Weihnachts-Special


    Altersempfehlung: 6 (harmlos, mehr kann ich dazu nichtmal sagen)
    Ich frage mich ernsthaft, warum ich euch das hier antue... Ich habe den Inhalt dieses Updates allen Ernstes gestern und vorgestern geschrieben, nicht überarbeitet und finde es schrecklich. Aber da mir keine Zeit mehr zum Überarbeiten bleibt, weil Weihnachten nunmal jetzt ist und nicht in zwei Wochen, gibt es jetzt eben das definitiv am wenigsten hochwertige Update überhaupt. Das werd ich nie mehr übertreffen können.
    Na gut, aber ohne mich jetzt weiter schlechtzureden wünsche ich euch viel Spaß mit meinem Weihnachtszeug.
    Ich wollte eigentlich noch etwas drittes schreiben, wenn ich das bis morgen hinkriege, wird es hier noch reineditiert. Ansonsten...

    Frohes Fest!
    Wie mir gerade auffällt, dass ich vergessen hatte, der Geisterstadt-Notiz das FF-Label aufzudrücken... Ich muss gewusst haben, warum. ;D





    Antichristbaum


    Es war im Winter und die Welt,
    alles war draußen weiß.
    Alles erstarrt vor dieser Kält',
    bedeckt von schwerem Eis.
    Doch wie das Wetter auch mein Herz
    war kälter als der Schnee.
    Ich war erfüllt von tiefem Schmerz
    und ängstlich wie ein Reh.


    Meister, was habe ich nur getan?
    Sah nur die Menschen da draußen an!
    Sie scheinen glücklich, doch ich bin's nicht,
    lasst mich teilhaben an ihrem Licht!


    Denn in den Häusern brannten schön
    Kerzen an einem Baum.
    Wie schön wär es, sie anzuseh'n,
    erhellten diesen Raum.
    Was würd' ich geben, dort zu sein,
    wo Kinder lachen laut.
    Ich wär' gern dort, im schönen Schein,
    wo alles wär vertraut.


    Meister, was habe ich nur getan?
    Sah nur die Menschen da draußen an!
    Sie scheinen glücklich, doch ich bin's nicht,
    wollt' einen Teil nur von ihrem Licht!
    Saß zu den Menschen ins Zimmerlein,
    wärmte die Seele am Kerzenschein.
    Ihr seht's nicht gern, ich versteh' das gut,
    Meister, doch bändigt nun eure Wut.


    Bin so allein in meinem Haus,
    wo niemand ist bei mir.
    Ich will dort in die Welt hinaus,
    hinaus durch diese Tür.
    Was soll ich tun, was mach' ich nur?
    Die Weihnacht bleibt mir fern.
    Ich hab geleistet einen Schwur,
    doch feiern würd' ich gern.


    Meister, was habe ich nur getan?
    Sah nur die Menschen da draußen an!
    Sie schienen glücklich, doch ich war's nicht,
    wärme wie sie mich am hellen Licht.
    Holte den Baum aus dem Wald herein,
    stellte ihn in meinen Raum hinein.
    Fertigte bald kleine Strohteufel;
    Kerzen aus Schießpulver leuchten hell;
    Kugeln, sie schmückt nun ein Pentagramm;
    mein Baum ist schöner als ich annahm.
    Meister, was habe ich Falsches getan?
    Seht doch den für Euch geschmückten Baum an!





    Geisterstadt


    ch will euch eine kleine Geschichte erzählen, die mir vor einigen Jahren widerfahren ist.
    Wer ich bin, wollt ihr nun wissen? Ist das nicht ziemlich irrelevant? Na gut, wenn ihr meint... Mein Name ist C. Surio, ich bin etwa 1,60 m groß, 70 kg schwer und habe die Typen Unlicht und Stahl. Waren das zu viele Informationen? Ihr wisst doch auch nicht, was ihr wollt.
    Wie auch immer, meine Geschichte. Es war vor einigen Jahren, ungefähr um die gleiche Zeit wie jetzt, eisiger Winter, es stürmte und war verdammt ungemütlich. Meine Freundin und ich hatten keinen Unterschlupf, wir lebten in der Wildnis und mussten die eisigen Stürme aus nächster Nähe am eigenen Körper miterleben.
    An diesem einen Tag kamen wir durch ein kleines verschlafenes Dorf, wo der Wind durch die Gassen heulte und alle Bewohner die Türen und Fensterläden fest verschlossen hatten. Nur aus manchen Fenstern blickten misstrauische Augen auf uns herab.
    Eine eisige Windböe ließ uns zusammenfahren, zu lange waren wir hier draußen unterwegs, zu erschöpft von einer langen Reise. An einer alten Herberge klopften wir an, doch das Zwirrfinst, das diese leitete, sagte uns nur, dass alle Zimmer belegt seien.
    Wir zogen weiter zu einem Gasthof, doch der Betreiber Gengar schickte uns weg, da er gerade schließe.
    An vielen Türen klopften wir an, doch niemand wollte uns für die Nacht aufnehmen. Nur ein altes Traunmagil, das selbst in einem alten und sehr heruntergekommenen Haus wohnte, riet uns, zu Drifzepelis alter Pension zu gehen, die etwas außerhalb des Dorfs liege, dort seien wir zwar nicht in einer warmen Stube, aber wenigstens vor Wind und Wetter geschützt.
    Wir folgten also der Straße, die aus dem Dorf hinaus führte, zu einem alten Haus mit einem großen, umzäunten Gelände. Als wir an die Einganstür klopften, öffnete uns ein Drifzepeli. Es sah, dass wir hungrig waren und froren, also ließ es uns eintreten. In der Pension war es nicht besonders warm, im Gegenteil, der Wind blies durch allerlei Ritzen in den Wänden und der Decke.
    "Mit einem warmen Bett kann ich leider nicht dienen", sagte es, "aber ihr könnt im Stall im Hinterhof übernachten, dort seid ihr vom Wind geschützt. Ich bringe euch Decken und etwas zu essen."
    Wir freuten uns, doch wir hatten kaum Geld. Das Drifzepeli winkte ab, es sei in Ordnung, Hauptsache, wir würden uns hier wohl fühlen.
    In dem kleinen Stall war es angenehm, das Heu und die Decken spendeten uns Wärme und Schutz.
    In dieser Nacht fanden wir ein Ei, wir wussten zwar nicht, wo es her kam, aber nun war es eben da und wir behielten es.
    Als wir gerade schlafen gehen wollten, zeigte meine Freundin gen Himmel.
    "Sieh nur, ein Jirachi! Jetzt können wir uns etwas wünschen!"
    Ich sah den fallenden Stern an.
    "Ich wünsche mir, dass endlich alles besser wird."




  • Der Antichristbaum


    Ich mag ja dein Reimschema total, es liest sich irgendwie wie eine Geschichte und behält aber den Klang eines Reimes. Die Wiederholung, die stetig 2 Zeilen dazu bekommt, wie ein Refrain. Da kann man mit Sicherheit ein schönes Lied draus machen. :)
    Der Inhalt ist so seltsam, ich hab es 4 mal gelesen und ich habe jedes Mal das Phänomen, dass ich mir ein kleines Kind vorstelle. Dieser Part löst das so aus:


    Meister, was habe ich nur getan?
    Sah nur die Menschen da draußen an!
    Sie scheinen glücklich, doch ich bin's nicht,
    lasst mich teilhaben an ihrem Licht!


    Ich weiß nicht warum und eigentlich passt es auch gar nicht dahin, aber dieses "was habe ich nur getan?", da stelle ich mir ein weinendes und flehendes Kind vor, dass die Welt nicht versteht und nicht begreift, warum es nicht teilhaben darf. Das ist von dir ja so nicht gewollt, aber irgendwie kommt mir das immer wieder in den Sinn, selbst wenn ich das Ende vom Gedicht kenne...


    Ich finde auch deine Umschreibungen des Christbaumschmucks sehr gelungen, eben einfach ersetzt durch Gegenstände, die eben nicht an den Bäumen hängen würde.
    Als ich das Erste Mal diesen Part las:


    Fertigte bald kleine Strohteufel;
    Kerzen aus Schießpulver leuchten hell;


    dachte ich an Voodoo Puppen und Suizid :S Ich wusste aber, da es ab 6 ist, dass es so hoffentlich nicht enden wird :S


    Was ich bei dir total mag ist der Gegensatz von Gut und Böse, Schön und Hässlich. Man liest angenehme Dinge und dann kommt deine Keule um die Ecke und haut einen das Gegenteil vor die Nase. Das sind so Momente, in denen man anfängt, zu überdenken was man eigentlich hat und wie schlimm es sein könnte...


    Finde ich total toll, vielen Dank für Schreiben :heart: