XXXIII
Phantoross benötigt wirklich mehr Geschichten wie deine, in denen es nicht als Todesbote angesehen wird.
Stimme ich zu.
Mit gefällt daran, wie sehr du auf seine Wahrnehmung durch Berührungen und äußere Einflüsse fokussiert bist und dadurch ein sehr spezielles Bild entsteht, wie du die Handlung erzählst. In gewisser Hinsicht entspricht das den Einträgen im Pokédex, die dies ebenfalls hervorheben.
Ja, genau. Wenn es die Augen nicht nutzen kann, dann muss es sich entsprechend auf anderem Wege zurechtfinden. Es freut mich, dass es einen positiven Eindruck hinterlassen hat.
Dass es sich am Ende dem vermutlich kränklichen Jungen annimmt
Ja, so hatte ich mir das gedacht, dass es sich um einen kranken, vielleicht sogar todkranken Jungen handelt. Letzteres würde dann die Pokédex-Einträge erklären, dass es den Tod mit sich bringe. Es wird halt immer missverstanden und falsch gedeutet. Und das sollte dieser Text dann ein wenig aufklären. Freut mich, dass es geklappt hat.
zu meinem Bestürzen ist mir aufgefallen, dass ich bisher nicht in den Genuss gekommen bin, dir einen Kommentar zu schreiben, zumindest einen hier im Topic, und das kann ich natürlich nicht so stehenlassen!
Das passiert mir auch manchmal, es kann dann aber immer wieder auch trotzdem lange dauern, bis ich die Tatsache ändere. Behalt dir das bei, wenn du schneller bist^^
Ich weiß jetzt aus dem Kopf nicht, ob dieses Haiku entstanden ist, weil du die Challenge mit dem Haiku A Day angestrebt hast
Ja.
Mitten in der Nacht, während der Stadtvogt, oder einer seiner Wärter, neben einem steht und zwingt, die letzten Schriftrollen zur Hinrichtung niederzuschreiben!
Ähm, also, ja natürlich habe ich das nicht nur auf die ganz spezielle Situation im NPM bezogen, sondern mit vielen möglichen Interpretationsarten versehen, die du so schön ausgeführt hast ... ähm, also. Oder vielleicht auch nicht xD Aber ich finde es jedes Mal wieder faszinierend, was man in meinen Werken lesen kann, was ich gar nicht hineingelegt habe.
Auf jeden Fall kam mir diese Form von letztem Willen und Last Minute-Abgaben für Hausaufgeben oder Ähnliches in den Sinn.
Das klingt viel mehr nach ursprünglicher Intension. Und da seh ich mich abends auch gerne mal. Und das selbst wenn ich nicht früh aufstehen muss (sich mein Körper aber trotzdem überlegt, dass ausgeschlafen sein völlig überbewertet wird ...)
Wenn es um den Höhepunkt der Müdigkeit geht, wird es vermutlich auch keinen Weg mehr runter geben, sondern viel mehr fallen einem die Augen zu und es ist kurz vorm direkten Einschlafen. Am PC einschlafen auch ein sehr weirdes Gefühl irgendwie, aber kann passieren jedem mal passieren. xD
Tatsächlich habe ich das manchmal, dass ich abends länger wach bin als meine Müdigkeit und dann Schwierigkeiten habe, einzuschlafen. Am PC einzuschlafen ist mir aber glücklicherweise noch nie passiert. Was mich angeht, hat es also geklappt, wie man am fertigen Gedicht sieht, wie das mit den Leuten im Mittelalter ist, kann ich dir aber leider nicht erzählen^^"
man weiß, dass es wieder vergessen wird oder nur teils im Gedächtnis bleibt, vor allem bei speziellen Sätzen oder Versen, und dann will man es unbedingt festhalten, aber es entwicht so schnell! An all diese Sachen musste ich beim Lesen denken und auch das Haiku knüpft in den wenigen Worten ziemlich gut an die vertrauten Situationen im Leben an, hoffen wir mal, dass die Ideen aufgefangen wurden!
Es sei denn, dass es genau umgedreht ist, aber so habe ich es erst im Nachhinein gelesen, haha. xD Und dass einem nichts einfällt, wenn man es braucht, gut, die Seite gibt es natürlich auch, uff. Aber ich habe ausnahmsweise mal optimistischer gelesen, warum auch mal nicht so!
Ich weiß tatsächlich nicht mehr, wie rum ich das Gedicht geschrieben habe. Ich kann mir im Laufe eines NPMs definitiv beides vorstellen. Ich hab das auch so oft, dass ich z.B. noch im Bett liege und mir die perfekte Formulierung für einen Vers oder einen ersten Satz einfällt. Wenn ich dann nicht sofort aufstehe und sie aufschreibe, ist sie später weg. Als könnte ich jede Formulierung nur einmal nutzen und wenn ich nicht schnell genug bin, sie aufzuschreiben (manchmal sogar nur, wenn es sich um den nächsten Satz in einer Geschichte handelt, an dem ich noch nicht bin), dann ist sie einfach verschwunden. Wirklich unfair.
Die andere Variante ist weniger poetisch, aber definitiv nicht weniger frustrierend. Keine Ahnung, ob das der Grund ist, warum ich dieses Jahr weniger geschrieben habe oder ob es irgendwas anderes ist. Aber das kennt wohl auch jeder Künstler.
Beide Haiku sind nicht nur echt schön zu lesen, sondern liefern auch gleich eine Art Vertrautheit, die ich sehr schätze. Hat mir ziemlich Spaß bereitet, über sie nachzudenken
Möglich, dass du inzwischen mehr über sie nachgedacht hast als ich :x Aber ehrlich gesagt, dafür sind sie ja auch da ^-^
Und jetzt gibt es endlich ein neues Update, also viel Spaß dabei! :3
Es hat mal wieder eine ganze Weile gedauert. Ich schreibe einfach zu wenig. Irgendwann gibt es auch noch ein Update mit meinen Schreibturnier-Texten, nehme ich an, weil ich mir ein paar davon ganz gut in dieser Sammlung vorstellen kann - und ja offensichtlich nicht genug ohne diesen Druck schreibe, um hier wirklich Neues auszustellen. Vielleicht sollte "mehr schreiben" ein Vorsatz für nächstes Jahr sein. Jetzt aber hatte ich die Idee, eine meiner Wichtelgeschichten vom letzten Jahr hier auszustellen. Ich hab an dieser Stelle für Rusalka eine Geschichte über einen vergessenen Mythos geschrieben, weil ich das Bild von dem Schloss so hübsch fand. Das war aber nicht das einzige Geschenk, dass er in jenem Jahr von mir bekommen hat. Das andere findet ihr hier. Und in diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Sondervorstellung
Die Menge vor den Türen des Stadions drängte sich dicht an dicht, denn alle wollten sie einen guten Blick auf den großen Monitor erlangen. Die Plätze im Stadion selbst waren schon seit Monaten ausverkauft. Immerhin hatte man nicht jeden Tag die Chance, bei einer Sondervorstellung eines Top-Koordinators dabei zu sein. Noch dazu einer, bei der er sein gesamtes Team einsetzen würde. Mit sechs Pokémon gleichzeitig wollte er eine nie dagewesene Vorführung zeigen und diese wollte sich niemand entgehen lassen.
Hinter der Bühne nahm Manuel sich noch einen Moment, um tief durchzuatmen und seine Vorstellung zu visualisieren. Seine Pokémon und er hatten lange daran gearbeitet. Seit er das Große Festival gewonnen hatte, hatte er etwas Großes machen wollen. Etwas, mit dem er sich bei seinen Fans und seinen Pokémon gleichermaßen bedanken könnte. Etwas, dass die Schönheit der Pokémonwettbewerbe und den Zauber dieser Zeit einfangen konnte.
Mit einer Geste zeigte die Praktikantin an, dass es nun Zeit wäre, auf die Bühne zu gehen. Manuel erinnerte sich noch daran, wie aufgeregt sie ihn beim ersten Mal begrüßt hatte – wenn sie diese professionellere Arbeitshaltung beibehielt, konnte sie es noch weit bringen.
Manuel erhob sich und stellte sich hinter dem Vorhang bereit, der den Backstage-Bereich von der Hauptbühne trennte. Draußen hörte er das Publikum johlen, als Vivian ihn ankündigte: „Der hellste Stern am Koordinatorenhimmel und Sieger des Großen Festivals: Begrüßt mit mir Manuel!“
Manuel setzte ein Lächeln auf und trat durch den Vorhang. Er hatte schon an vielen Wettbewerben teilgenommen, aber dennoch überwältigte es ihn jedes Mal, in das gleißende Licht der Scheinwerfer zu treten und von den Jubelrufen regelrecht erschlagen zu werden. Dennoch störte es ihn nicht; im Gegenteil, die Bühne war seine Welt.
„Hallo!“, rief er in die Runde. „Seid ihr bereit für eine Show?“
Auch wenn es fast unmöglich erschien, so wurde der Applaus des Publikums tatsächlich noch einmal lauter und jagte Manuel einen wohligen Schauer über den Rücken. Jetzt war es endlich so weit.
„Na dann“, rief er und warf alle sechs Pokébälle gleichzeitig in die Höhe, „raus mit euch! Verzaubert die Bühne!“
Die Ballkapseln, die er von seiner Sinnoh-Reise mitgebracht hatte, verfehlten ihre Wirkung nicht. Jedes seiner Pokémon wurde perfekt in Szene gesetzt und trotzdem ergaben die Seifenblasen, Sterne, Herzen und Bänder eine harmonische Einheit. Jedes Pokémon wusste genau, wo es zu stehen hatte; Banette in der Mitte, alle anderen in einem perfekten Halbkreis drumherum. Diesen Auftritt hatten sie viele Male üben müssen, bis alles perfekt saß. Manuel wusste, der erste Eindruck war immer der wichtigste, obwohl seine Vorführung noch gar nicht begonnen hatte.
Einen Moment ließ Manuel seine Pokémon in dieser Position verweilen und den Applaus abebben, ehe er mit dem eigentlichen Kunststück begann.
„Banette, wirbeln und Watteschild“, rief er seinem Geistpokémon zu. Dieses breitete die Arme aus, ehe er der Aufforderung nachkam. In immer breiteren Kreisen umschloss die wattige Schicht das Banette, hatte aber noch nicht seine endgültige Form. Manuel wartete noch einen Moment auf den richtigen Augenblick, dann rief er: „Banette jetzt: Spring!“ Der Geist schoss mit einer unglaublichen Geschwindigkeit aus der Mitte des Wattekreises hinaus und zog die Form in die Höhe, sodass sie nun einen fast perfekten Kegel formte.
Manuel spürte, dass das Publikum gebannt und voll Erstaunen zuschaute, doch sie hatten gerade erst angefangen. Noch während Banette sich aus seinem Watteschild befreite, gab Manuel den nächsten Befehl: „Mantidea, Blütenwirbel!“ Sofort war die Bühne erfüllt von hellblauen, wirbelnden Blütenblättern, die Banettes Auftritt noch einmal unterstützten und ihm eine sanfte Landung ermöglichten. Gleichzeitig waren sie allerdings noch für etwas anderes gut. „Konzentrier es und dann Blattwerk“, sagte Manuel zu seinem Pokémon und Mantidea wusste genau, was zu tun war. Der alles einnehmende Blütensturm, wurde zu einem immer engeren Wirbel, der schließlich nur noch den Wattekegel einfasste, bis die Blätter in der wattigen Schicht hängenblieben und im Licht der Scheinwerfer glitzerten. Dann wiederholte Mantidea die Vorführung mit Blattwerk und legte hellgrüne zu den strahlend blauen Blättern, sodass das Watteschild nun schon fast wie ein Baum aussah. Das Publikum klatschte begeistert.
Ein Lächeln umspielte Manuels Lippen, als er sich zu seinem Intelleon wandte, das neben ihm stand. Er hatte es aufgezogen, seit es ein kleines Memmeon gewesen ist und es war neben seinem Starter Flunkifer schnell zu seinem Signaturpokémon geworden. „Jetzt bist du dran“, flüsterte er, ehe er mit fester Stimme die Attacken ankündigte: „Intelleon, Präzisionsschuss! Snibunna, du setzt Eisstrahl ein!“
Es hatte sie viele schlaflose Nächte gekostet, aber inzwischen war das Zusammenspiel der beiden Pokémon perfekt. Gerade Snibunna hatte viel dafür tun müssen, das von Intelleon geschossene Wasser genau zu treffen. Einen Moment war Manuel nicht sicher, ob das Kunststück auch heute gelingen würde, doch er hatte sich keine Sorgen machen müssen. Intelleon lief im Kreis um die Baumstruktur und schoss mal hierhin, mal dorthin. Snibunna folgte ihm und ließ ebenso präzise jeden Wasserstrahl zu Eis erstarren und gestaltete so die unglaublichsten Formen, die nun zwischen den Blättern entstanden.
Nachdem Manuel sich sicher war, dass diese beiden gut arbeiteten, wandte er seine Aufmerksamkeit dem nächsten Teil der Darbietung zu. „Luxtra, setz Donnerwelle ein!“ Das Elektropokémon schien froh, endlich etwas zu tun zu haben, denn augenblicklich sammelte sich die Elektrizität in seinem Fell. Dennoch musste es behutsam vorgehen. Luxtra durfte nur den Baum, nicht aber die noch daran hantierenden Pokémon Intelleon und Snibunna treffen. Dafür hatten sie sich einen speziellen Trick überlegt. Luxtra wartete, bis Intelleon und Snibunna gerade an ihm vorbei waren, dann sprang es auf ein Zeichen von Manuel in die Höhe und ließ seine Donnerwelle sich von oben nach unten ausbreiten und den Baum in einem herrlichen Glanz erstrahlen.
Langsam erahnte das Publikum, was sie vorhatten, und ein Raunen ging durch die Menge. Manuel grinste. Das Beste kam erst noch. Und an diesem Baum fehlten noch die Kugeln! Intelleon und Snibunna beendeten nun auch ihre Arbeit und Manuel konnte sich so schließlich dieser Aufgabe annehmen. „Flunkifer, Banette, Spukball! Luxtra, Elektroball!“
Die drei Pokémon standen in einem perfekten Dreieck und liefen langsame Kreise um den Baum und erzeugten immer wieder neue Bälle, sodass sich ihre Attacken vermengten und überall die glitzernden Kugeln platzierten. Manuel wusste, dass die Attacken nicht ewig halten würden, aber doch lange genug, denn auch dafür hatten sie lange trainiert. Doch vorher wollte er noch etwas mehr Glitzer hinzufügen.
„Snibunna, jetzt deine Kratzfurie“, sagte er zu dem Eispokémon, das sofort einzelne der Kugeln in ihre Einzelteile zerlegte und dadurch ein besonderes Leuchten erzielte, das durch den Glanz der Donnerwelle noch zusätzlich strahlte. Auch hierfür musste Snibunna lange seine Genauigkeit üben, bis es, selbst in seiner grandiosen Geschwindigkeit, nur die Attacken seiner Kameraden, nicht aber die Grundstruktur des Baumes traf. Aber auch dieses Manöver gelang perfekt.
Stolz betrachtete Manuel seine Pokémon, während das Publikum staunend zusah. „Und jetzt das Finale“, sagte Manuel zu seinen Freunden. „Mantidea, Sonnentag! Intelleon, Blizzard!“ Es war mehr ein Zufall gewesen, dass er die Schönheit dieser Attackenkombination erkannt hatte, aber es war einfach unbeschreiblich, wie wunderschön die Schneeflocken von Intelleons Blizzard im Sonnenlicht glitzerten.
Mit glänzenden Augen betrachtete das Publikum diesen selbstgemachten Weihnachtsbaum, geschmückt mit den schönsten Attacken von Manuels Pokémon, wie er in Schnee und Sonnenschein leuchtete. Doch Manuel war noch nicht fertig.
„Flunkifer“, wandte er sich an seinen ältesten Freund, der hinter dem Baum stehengeblieben war, „beende es. Knuddler und dann Feenbrise!“ Flunkifer nickte seinem Trainer verschwörerisch zu, dann nahm es Anlauf und sprang mit vollem Schwung in den Wattebaum, der um es herum vielfarbig explodierte. Dann sammelte es seine Kräfte und schickte die glitzernden Überreste mit einer Feenbrise direkte in die Zuschauerränge.
Nun war das Publikum nicht mehr zu halten. Ein tosender Jubel brach aus, noch einmal lauter als zu Beginn seiner Show. Und immer noch umhüllt von einem Rest des glitzernden Staubes, reihten sich Manuel und seine Pokémon von den Rängen auf und verbeugten sich unter dem Applaus und Standing Ovations. Alle waren begeistert von Manuels Weihnachtsaufführung.
Auch Manuel selbst war begeistert von der Leistung seiner Pokémon, seiner Partner. Ohne sie hätte er niemals am Großen Festival teilnehmen, geschweige denn es gewinnen können. Ohne sie stünde er heute nicht hier und so trat er einen Schritt zurück, um ihre Leistung noch etwas mehr zu würdigen. Doch da hatte er seine Rechnung ohne seine Freunde gemacht. Als hätten sie sich abgesprochen, nahmen sie ihren Trainer in ihre Mitte und demonstrierten ihre Zusammengehörigkeit. Manuel versuchte vergeblich, die Tränen zurückzuhalten. „Ich hab euch auch lieb, Leute“, flüsterte er.