Nymphengesang

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  • Huhu! Es steht schon seit einiger Zeit auf meiner kleinen Liste, dass ich dir mal wieder einen Kommentar dalasse. Zumindest habe ich mir notiert, dass ich dein Drabble kommentieren wollte. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen - aber da du mir auch einen kleinen Zuckerkommi dagelassen hast vorhin, well, hole ich das doch jetzt einfach mal nach, hehe. Kramurx


    So. Wie gesagt, ich habe schon relativ lange geplant, etwas zu deinem Werk »Orchester« zu schreiben. Manchmal ist Zeitmanagement nur so eine Sache, oof. Anyway. Ich hatte das Werk Anfang Januar gelesen und noch zwei Tage danach darüber nachgedacht. Ein Zeichen, dass ich ein Werk sehr gern habe! Wobei ich zugegebenermaßen in letzter Zeit sowieso mehr über andere Werke nachdenke als über meine eigenen, haha. Was schreibt ihr auch gefühlt alle so tolle Dinge, die mich immer und immer wieder ablenken. Alaiya ist da momentan auch echt schlimm. ;;


    Das Wort Orchester birgt ziemlich viele interessante Denkansätze. Ich mein, dass Offensichtlichste ist natürlich ... die wörtliche Bedeutung. Quasi ein großes Konzert, in welchem man die verschiedensten Instrumente hören kann. Das erinnert mich spontan an meine Kindheit, wo ich einmal in der Philharmonika in Berlin einen Auftritt hatte mit meiner Kindergartengruppe und wir begleitend zu einem Orchester etwas aufgeführt haben. Herje, wo kommt denn die Erinnerung jetzt her, haha. Jedenfalls ist ein Orchester schon unglaublich toll; wenn ich so darüber nachdenke, wie viele unglaublich geile Musikstücke es einfach gibt. Allein Soundtracks, die von einem Orchester gespielt werden - oof. I love it. Da fällt mir besonders Thomas Bergersen ein, der teilweise unglaublich geniale Orchester-Stücke hat (sure ist ein Großteil davon auch eine Mischung aus klassischen Instrumenten und Electro-Zeugs, aaaber es gibt Interpretationen mancher Songs, die rein auf Basis von einem Orchester gespielt werden/ wurden). Oh! Und das eine Konzert von Bring me the Horizon (in der Albert Hall), in welchem ihre Songs von einem Orchester begleitet wurden ... oof, Gänsehaut pur.


    Eh, ja. Orchester als solches ist schon einmal unglaublich toll. xD Ich mag aber auch die weiterführende Bedeutung des Wortes, was in deinem Werk glaube ich auch mehr Anwendung findet. Wenn man das Orchester mit dem Leben vergleicht und einzelne Instrumente oder Parts eines Stückes mit Personen oder Erlebnissen ... huh, ja. Das ist ein sehr schönes Bild. Besonders auch weil Musik als solche ja schon ein unglaublich tolles Motiv oder Sinnbild ist. Ich glaube, wenn man das ein wenig auf sich wirken lässt, dann stellt man auch fest, dass Musik generell einen großen Einfluss auf unser Leben hat. Ich mag auch die Darstellung eines Hauses und der verschiedenen Zimmer; bzw. in jedem Zimmer spielt ein eigenes Lied oder ein eigener Part und insgesamt ergibt das dann ein Orchester im Haus. Eines, was einen Anfang findet und ein Ende. Die Doppeldeutigkeit der Nacht sagt mir hier auch sehr zu; ich mag solche "versteckten" Sinnbilder. Aber gut, ich denke, dass ich ein Fan davon bin, hast du in meinen Kommentaren prooooobably schon mitbekommen, hehe.


    Insgesamt ein klasse Werk, was ich gern gelesen habe und - wie gesagt - hat es mich auch noch ein paar Tage in meinen Gedanken begleitet. Ich freu mich demzufolge, bald mehr von dir zu lesen. Also: Viel Spaß beim weiteren Schreiben und bis bald.


    Krah.

  • Teamarbeit

    geschrieben am 04. und 05.02.23


    Das hektische Flügelschlagen in dieser mondlosen Nacht ging im Rausch der belebten Stadt unter. Zwei Kramurx, durch den Umgebungslärm beinahe wie Schatten unterwegs, suchten im Schutz der Dunkelheit einiger Seitengassen nach Futter. In der Nähe mehrerer Mülltonnen ließen sie sich zu Boden nieder und scheuchten auf diese Weise ein Psiaugon und ein Unratütox auf, die das Weite suchten. Bevor sie die Behälter umzudrehen versuchten, entdeckten sie ein großes, verschlossenes Behältnis mit mehreren Schnüren dran. Gemeinsam hoben sie es unter Anstrengung und wildem Flattern hoch und ließen es fallen, sodass es aufbrach. Einige Nüsse verteilten sich dadurch.

    Das Festmahl war eröffnet!


  • Krah!

    Gibt es irgendeine Realität, in welcher ich das hier nicht kommentieren würde? Ich denke nicht. Du weißt das, ich weiß das und vermutlich weiß das auch der ganze Fanfiction-Bereich. Es ist eigentlich sogar ganz einfach: Etwas mit Kramurx schreiben ist quasi der Freifahrtschein, um mich in ein Topic zu locken (ich mein, ich lese sowieso alles im Bereich... aaaaber mit Kramurx macht man mich zusätzlich noch glücklich!) und vermutlich auch um direkt einen Kommentar von mir zu bekommen. Ich weiß zwar auch nicht, warum man das unbedingt will, aber es ist auf jeden Fall ein sehr guter Köder, hehe.


    Also ja. »Teamarbeit« ist das Werk, was ich heute kommentieren werde. Es freut mich irgendwie immer immens, wenn man irgendwo etwas mit Kramurx macht. Also sei es Fanfiction, Fanart oder auch irgendwo anders im Forum. Ich habe manchmal das Gefühl, dass der kleine Rabenvogel viel zu selten Liebe bekommt. Ich mein, Geschmäcker sind verschieden, keine Frage. Aber Kramurx gehört leider nicht zu den Pokémon, die ich oft bei anderen sehe oder höre, dass sie über es reden. Macht mich demzufolge immer 100% glücklicher, wenn ich es denn dann mal wo entdecke. <3

    Teamarbeit als Titel passt hier vermutlich auch wie die Faust aufs Auge. Kramshefshef und ich sind ja gewissermaßen die Einzigen, die wirklich zur Schau stellen auch, dass wir Kramurx mögen. Allein das ist ja auch schon Teamarbeit! Zwar aufs Forum bezogen, aber ich mag es irgendwie, dass es eine Doppelbedeutung des Werkes (und Titels) damit gibt. Wir sind wie die zwei Kramurx im Drabble, haha. Ungesehen in der Nacht unterwegs, um die Liebe für Kramurx weiterzugeben! Aber ich mag auch sehr die Bedeutung, wenn man es auf Raben bzw. Krähen im echten Leben bezieht. Diese Tiere sind nämlich dafür bekannt, dass sie in einer Gemeinschaft leben und dort ähnliche Gesellschaftsstrukturen wie wir haben. Natürlich etwas runter gebrochen und nicht ganz so krass wie wir (obvs.), aber sie sind sehr soziale Tiere und man weiß auch, dass sie sehr oft in Teams zusammenarbeiten, um an das zu kommen, was sie möchten. Und sie sind sehr loyal und treu dabei. Wundervolle Tiere.


    Mir gefällt sehr deine bildliche Sprache in dem Werk. Dinge wie "mondlose Nacht" lesen sich unglaublich toll im Kontext und runden es auch sehr gut ab, wie ich finde. Generell ist das Bild einer großen Stadt bei Nacht eine sehr gute Grundlage für ein Werk mit Kramurx. Ganz wie Raben oder Krähen in unserer Welt, leben sie in der direkten Nähe von Menschen, um aus unseren Taten für sich Profit zu schlagen. Taten = Müll fabrizieren. Hier fällt mir vor allem immer direkt das Bild ein, was man oft beobachten kann: Raben oder Krähen, die schlau af sind und mit Tricks selbst die schwierigsten Mülltonnen aufkriegen bzw. das heraus bekommen, was sie haben wollen. Oder wie sie Nüsse auf die Fahrbahn legen, sodass Autos drüber fahren und sie aufknacken. Ich habe mal eine Krähe dabei beobachtet, wie sie sich einen kleinen Stock gesucht hat, um einen Müllbeutel in einer Mülltonne aufzureißen und war einfach nur sprachlos, haha. Selbst wäre sie nicht rangekommen, weil die Mülltonne quasi überdacht war. Aber mit dem Stock hat sie es ganz einfach geschafft, den halb rausguckenden Müllbeutel aufzureißen.

    Im Drabble schaffen es die beiden Kramurx zusammen, an ihr Ziel zu kommen. In Anbetracht der Tatsache, dass Raben wie auch Krähen ohnehin gute Teamspieler sind, finde ich auch die Idee bei Kramurx mehr als passend. Außerdem ergibt das ein süßes Bild in meinem Kopf, haha. Wie glücklich die Beiden auch einfach sein müssen am Ende, wenn sie die ganze Nüsse sehen. <3


    Ja, was soll ich sagen? Ich liebe das Werk und ich liebe dich dafür, dass du Kramurx eingebaut hast! Gerne öfter. Kramurx ist toll. Kramurx braucht mehr Aufmerksamkeit! Aber mit den Worten verabschiede ich mich erst mal und freue mich schon auf deine nächsten Werke!

    Krah, Krah. Kramurx

  • Stunde

    geschrieben am 19.02.23


    Jeden Tag zur vollen Stunde

    machst du wieder deine Runde.


    tick-tack


    Deine Runde folgt mit Schreck,

    wirkst dafür besonders keck.


    klick-klack


    Keck steckst du den Kopf heraus,

    schon so spät, ach Ei der Daus!


    tick-tack


    Der Daus erhebt sein Glas dafür,

    stößt an, es schließt sofort die Tür.


    klick-klack


    Die Tür nun doch sehr lang geschlossen,

    Getränke sind im Nu geflossen.


    hauruck


    Geflossen und ganz ohne Klag’,

    wie es am End’ die Gruppe mag,

    erschreckst zur Stunde voller Schlag,

    so läuft es doch auch jeden Tag,


    kuckuck


  • Huhu Rusalka Intelleon !


    Ich lasse mal einen kleinen Kommentar zu deinem neuesten Werk "Stunde" hier. Zwar gibt es in der Tat immer wieder während des Gedichtes Anspielungen und Hinweise und nicht unbedingt unscheinbare, aber dass es sich um eine Kuckucksuhr handelt, wurde mir dann tatsächlich erst zum Schluss mit dem letzten Wort klar. Irgendwann muss ja selbst ich darauf kommen, haha. Ich mag es, wie du das Thema behandelst und es auch optisch darstellst, indem du das letzte Wort bzw. die letzten beiden Wörter eines Verses im nächsten Paarreim an den Anfang stellst und sich dies über das ganze Gedicht hinweg zieht. Wie eine Stunde, die ein Anfang und Ende hat und das gleiche Schema in der nächsten Stunde erfolgt.


    Ein relativ einfaches Gedicht, aber mit einer insbesondere beim Aufbau interessanten Idee, dir mir gefällt und mich zum spontanen Kommentieren animiert hat.


    Gruß

    Evo Evoli

  • Aloha Krah!

    Mach dir keine Sorgen; selbst wenn ich alternative Zeitlinien herauvbeschwöre, dann finden wir da sicherlich eine Lösung. Ist ja schließlich keine Hochzeit in Dauerschleife, hüstel. Aber der Gedanke ist irgendwie interessant: Stell dir mal vor - Kommentare aus verschiedenen Zeitschleifen zu ein und demselben Werk. Was da wohl so rauskommen würde? Anyway! Ich bin nicht hier, um über Zeitschleifen zu philosophieren, sondern um dir einen kleinen Kommi zu deinem neusten Werk dazulassen. :>


    Wobei ich bei »Stunde« durchaus über Zeit philosophieren könnte, zugegeben. Scheinbar ist der Rahmen ja auch ein eher wiederkehrender, wenn ich mir so den Aufbau angucke und mir dann meine Gedanken dazu mache. Uff. Also ich muss schon zugeben, dass ich "Zeit" als Thema einfach unglaublich interessant und inspirierend finde; hab das glaube auch schon einmal in einem früheren Kommi angemerkt. Aber es bietet halt immer wieder auf so viele verschiedene Arten und Weisen Stoff für neues Gedankengut bzw. für Werke jeder Art. Das ist einfach faszinierend. Besonders, weil eben auch jeder Hobbyautor ganz eigene Fokuspunkte setzt beim Thema. Ich für meinen Teil finde das demzufolge einfach immer richtig klasse, wenn ich Werke zum Thema lesen kann.

    Lustigerweise ist mir aber nicht aufgefallen, dass es sich hier um eine Kuckucksuhr handelt. Es kam recht unerwartet am Ende und ich glaube, hätte es da nicht gestanden, wäre mir der Gedanke auch nicht gekommen, weil ich zu sehr in meiner Interpretationsschleife zum Thema "Zeit" festgehangen hätte, upsi. Wenn ich spontan mal so über Kuckucksuhren nachdenke, dann kommen mir entweder so richtig große und alte Landhäuser in den Sinn, in denen zur vollen Stunde dann eine solche Uhr "kuckuck" schlägt oder aber ich denke an eine Art "liveshow" im Puppentheaterspiel wie bei Shrek 1, wo sie in die Stadt kommen, wobei das lustigerweise so gar nichts mit einer Kuckucksuhren zu tun hat. Komisch, was man dennoch manchmal so für Konnotationen hat. Wobei, warte. In Shrek 2 gibt es glaube eine Kuckucksuhr! Ja, doch. Das habe ich jetzt sogar nachgeforscht, weil mich diese Konnotation nicht mehr in Ruhe gelassen hat und ich wissen wollte, woher das kommt. xD''


    Ich bin nicht unbedingt die Beste, wenn es um Gedichte und Reimschemata geht, aber ich finde der Aufbau des Gedichtes ist dir sehr gelungen. Es passt definitiv zum Thema und ist dabei sehr locker und "einfach" gehalten, dass man keine Schwierigkeiten hat, dem Ganzen zu folgen. Ich finde das immer faszinierend, lol. Wenn ich versuche, mal an einem Gedicht zu arbeiten, mache ich mir irgendwie immer viel zu viele Gedanken über irgendwelche Reime oder Verse und vergesse dann irgendwann überhaupt irgendwas zu schreiben. Oder ich schreibe "irgendwas" und weiß dann nicht, ob man das überhaupt als Gedicht bezeichnen kann, haha. Aber ja. Deswegen finde ich es immer richtig toll, Gedichte von anderen zu lesen.

    Besonders toll finde ich irgendwie, dass du immer wieder mit dem letzten Wort eines Verses anfängst. Das gibt dem Ganzen eine sehr schöne Kontinuität. Vor allem ist das auch immer was fürs Auge, finde ich. Und hey, zum allgemeinen Vibe der Geschichte passt es auch, insbesondere mit dem "Uhrgeräuschen" zwischen den einzelnen Versen. Klingt nämlich irgendwie richtig wie der Mechanismus, der sich langsam aufzieht für den "Kuckuck". Schön gemacht!


    Ein super cooles Gedicht. Mag ich. Und ich mag es auch, gespannt darauf zu warten, was du wieder so zauberst im nächsten Update.

    Kramurx

  • Natürlich

    geschrieben am 05.03.23


    Szene: Die beiden Kater LIAM und TOBY haben es sich in zwei verschiedenen Körbchen gemütlich gemacht. Während sich LIAM noch argwöhnisch umsieht, hat sich TOBY bereits zum Schlafen hingelegt.


    LIAM Was für ein Tag heute.

    TOBY Mhm.

    LIAM Kannst du dir vorstellen, dass ich heute schon wieder eine gewischt bekommen habe, weil ich zu schnell beim Napf war? Man könnte glatt glauben, die Menschen haben etwas gegen mich.

    TOBY Was du nicht sagst.

    LIAM Und das Schlimmste: Du wirst dann wieder als das beste Beispiel eines Hauskaters genannt! Also, nicht dass ich etwas gegen dich habe, nur …

    TOBY Ich verstehe schon.

    LIAM Wie machst du das eigentlich immer, dass du von den Menschen so bevorzugt behandelt wirst?

    TOBY (hebt den Kopf etwas) Ich weiß nicht, was du meinst.

    LIAM (fauchend) Als ob du das nicht wüsstest! Verrat mir bitte deinen Trick!

    TOBY (räkelt sich ausgiebig und legt den Kopf wieder auf die Pfoten) Sei einfach natürlich.

    LIAM Natürlich? Meinst du so natürlich, wie Wildkatzen sein würden?

    TOBY Einfach natürlich, wie …

    LIAM Okay, verstehe! Danke für deinen Rat!


    LIAM verlässt daraufhin die Szene. Im Anschluss sind laute Geräusche wie Miauen, Kratzen, Fauchen, undefinierbare Flüche und Gekreische zu hören. TOBY zuckt nicht einmal mit einem Ohr.


    LIAM betritt wieder die Szene und legt sich erschöpft in sein Körbchen.


    LIAM Also, ich glaube, es ist jetzt noch schlimmer geworden.

    TOBY Mhm.

    LIAM Dabei dachte ich, dass ich mit meinem unwiderstehlichen Charme den Menschen eine Freude bereiten würde! Scheinbar ist dem nicht so. Gefühlt mögen sie mich nun noch weniger.

    TOBY Was du nicht sagst.

    LIAM Wie kann es sein, dass ich alles versuche, um irgendwie Anerkennung zu erhalten und du einfach nur hier herumliegst? Ich verstehe das einfach nicht!

    TOBY Ich verstehe schon.

    LIAM Ach ja? Dann sag mir, was du verstehst!

    TOBY (hebt den Kopf etwas) Ich weiß nicht, was du meinst.

    LIAM (voller Energie die Klaue erhoben) Sag jetzt oder es blüht dir etwas!

    TOBY Nun, du hast mich nicht ausreden lassen.

    LIAM (nun ruhiger) Wie meinst du das?

    TOBY (räkelt sich ausgiebig und legt den Kopf wieder auf die Pfoten) Du sollst natürlich sein. Natürlich wie ich.


  • Läuterung

    geschrieben am 18.03.23


    Das knisternde Feuer verschlang alles auf seinem Weg. Wie dunkler Nebel stoben Rauchwolken in die Höhe und verkündeten bereits von weiter Ferne die Katastrophe in dieser Nacht. Die dichten Sträucher mit den bunten Beeren hatten der anrollenden Flammenwalze nichts entgegenzusetzen. Selbst die höchsten und ältesten Bäume knickten unter der Last der funkenden Glut um, als wären sie nur aus Papier gefertigt. Jahre und Jahrzehnte in Einklang mit der Natur. Heute nur noch ein Opfer des gewaltigsten Feuers, das diese Ländereien je gesehen hatten.

    Ein Junge erschien plötzlich. Seine schuppig wirkende Kleidung schien das Lichtermeer auf vielfältige Art zu reflektieren. Er wankte immer weiter auf das Feuer zu, das sich gierig seinen Weg durch das Unterholz suchte. Wohin er auch blickte, entdeckte er nur Unglück, Panik und Tod. Flehende und wimmernde Schreie drangen an seine Ohren, während immer mehr Stimmen für alle Zeit verstummten. Die Flammen kannten keine Gnade und so konnte der Junge nur zusehen, wie das Waldvolk den Atem aushauchte.

    Er fiel auf die Knie, schlang seine Arme um sich selbst, so gut es ging. Ein Schluchzen ertönte. Eine erstickte Stimme fragte: Warum? Erst eine stumme Träne, dann eine weitere. Schließlich konnte der Junge sie nicht mehr zurückhalten und ließ sie gewähren. Die lauten Rufe hatten ihn zunehmend eingenommen und nagten an seiner seelischen Verfassung. Wenn er doch nur etwas mehr Stärke besitzen würde. Vielleicht hätte er dem Waldvolk helfen können.

    Am dunklen Nachthimmel tauchten mit einem Mal dichte Wolken auf. Als ob sie heraufbeschworen wurden, bildeten sie eine gewaltige Masse, die erst wenige und nach weiteren Momenten immer mehr Regentropfen zu Boden schickten. Die Erde nahm das Wasser gierig auf, während die Flammen von der Naturgewalt aus den höchsten Höhen überrascht wurden. Plötzlich wurden sie eingeengt, entwickelten wohl selbst Panik darüber, wo sie sich verstecken sollten. Die größte Feuersäule wurde immer kleiner und die Ausläufer am Rand des Waldes lösten sich weiter auf. Unerbittlich ließ der Himmel seine Tränen auf die Katastrophe herab und gebot ihr auf diese Weise Einhalt. Mit jeder weiteren vergangenen Sekunde wurde das Ausmaß des Brandes deutlicher. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde schließlich auch die letzte Glut gelöscht und hinterließ nur einen dunklen Flecken Erde, der ausschließlich mit gutem Willen als Baumfläche erkannt werden konnte.

    Der Junge weinte weiterhin. Die vielzähligen Stimmen waren verstummt und es fiel ihm schwer, sich zu beruhigen. Hätte er doch nur etwas tun können.

    Ein eiskalter Windhauch umspielte ihn plötzlich und ließ ihn herumfahren. Noch bevor er jemanden erblicken konnte, hatte jemand sanft seine Hand ergriffen. Wie erstarrt konnte sich der Junge nicht bewegen und er vernahm eine summende Melodie an seinem Ohr. Ihr folgten säuselnde Töne.

    „Weine nicht.“

    Die Augen des Jungen weiteten sich. Die Würde, die von dieser Stimme ausging, empfand er zu gleichen Teilen unangenehm wie auch beruhigend. Er rührte weiterhin keinen Muskel und ließ die merkwürdige Gestalt, die sich bei ihm befand, gewähren. Von ihr ging weiterhin nur ein Lied aus, dessen Tonfolge er tief in seinem Inneren zu kennen schien. Es lullte ihn auf eine seltsame Art ein, wie er es selbst schwerlich beschreiben konnte.

    Schließlich ließen die Tränen nach und Entspannung machte sich in seinem Körper breit. Im selben Moment lösten sich die Wolken im Himmel auf und machten nicht mehr den Anschein, als würde so bald noch Regen folgen. Der Mondschein, zuvor verdeckt von den Rauchwolken und dem Gewitter, sorgte nun für fahles Licht auf Erden. Dieser Umstand fiel dem Jungen selbst auf und er riskierte einen Blick zu seiner mysteriösen Begleitung.

    Er sah in die schmalen Augen einer jungen Frau mit schneeweißen Haaren. Ihr dunkler Mantel schien sie in der Dunkelheit vor interessierten Blicken abzuschirmen. Immerfort säuselte sie ihre Weise, während er zu verstehen versuchte, was passiert war.

    „Hörst du sie?“

    Auf ihre Frage horchte der Junge gebannt in die Dunkelheit seiner Umgebung. Sollte die Frau jemand Bestimmtes meinen, so konnte er diesen Jemand durch das wenige Licht nicht erkennen. Sie verstand seine Verwirrung und klärte ihn weiter auf.

    „Die Seelen. Sie sind dir dankbar.“

    Seelen? Der Blick des Jungen wanderte schnurstracks zum abgebrannten Wald. Dort, wo er zuletzt Stimmen vernommen hatte. Er fragte sich, ob ihn die Frau vielleicht anlog, damit er sich beruhigen konnte.

    In einem Wimpernschlag verspürte er ein Zeichen. Der Junge sah nichts, jedoch vernahm er etwas in seiner Nähe. Etwas Instinktives, das er nur spüren konnte und ihm flehentlich eine Nachricht senden wollte. So sehr er sich konzentrierte, gelang es ihm nicht, die vermeintlichen Worte zu deuten. Mehr Verwirrung machte sich in ihm breit.

    „Ich … verstehe sie nicht.“

    Traurigkeit versuchte erneut, von seinem Körper Besitz zu ergreifen. Ein dunkles Grollen war aus weiter Entfernung zu hören, jedoch sorgte die Melodie der Frau dafür, dass er Ruhe bewahren konnte. Er sah erneut in ihre Augen und erkannte dabei ein Lächeln auf dem fremden Gesicht.

    „Komm mit mir. Ich werde dir helfen, deine Kräfte zu nutzen.“

    Noch bevor der Junge eine Frage stellen konnte, setzte sich die Frau in Bewegung und er folgte ihr. Wo sie ihn hinführen würde, war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Und dennoch, trotz der kurzen Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, fühlte er sich bei ihr geborgen.


  • Hüterin

    geschrieben am 13.02.23


    Der leuchtende Schein des Mondes erhellte den kleinen See. Ruhig lag die Wasseroberfläche da, während die Kreaturen der Nacht ihrem Alltag nachgingen. Nichts schien darauf hin, ungewöhnlich zu sein.

    Plötzlich kräuselte sich das Wasser in der Mitte des Sees. Mit eifrigen Sprüngen stoben die wenigen Trinkenden auseinander und beobachteten aus sicherer Entfernung, was dort vor sich ging. Mit enormer Geschwindigkeit brach ein Wesen von unter der Oberfläche hervor und katapultierte sich in schwindelerregende Höhen. Nur kurz war der Blick auf den schlanken, majestätischen Körper ersichtlich, bevor er wieder in den Tiefen des Gewässers verschwand.

    Es war die Nacht der Seenhüterin.


  • Moment

    geschrieben am 16.04.23


    Alleine

    Denke nach

    Blocke immer ab

    Schaffe es einfach nicht

    Ein kleiner Moment mit Wirkung

    Näher kommen ist nicht so schwierig

    Werde gefragt für große Pläne

    Nichts ist mehr unmöglich

    Wir alle zusammen

    Spaß haben

    Freunde


  • Hallo Rusalka!


    Ich bin hier, um dir ungefragt meine Gedanken zu deinem neusten Werk "Moment" mitzuteilen, hehe. Ich finde nämlich Gedichte mit Formen toll, aber in dem Fall hat mich der Schneeball gar nicht überrollt, sondern wie schön du den Inhalt eingebunden hast und dann gedreht hast. Da kommt einfach die Kugel ins Rollen und mich überkam beim Lesen der Gedanke, dass ein Individuum es doch auch schafft, sich selbst gedanklich abzugrenzen und selbst innerhalb eines Raumes alleine und einsam zu fühlen. Und sich davon zu befreien ist auch nicht immer möglich, oftmals braucht es einen Impuls von Außen oder ist auch einfach angenehmer, wenn einem die Hand gereicht wird. Aber es kann schnell auch trotz Freunden im Hinterkopf passieren, sich selbst in einer Masse an Leuten völlig fremd zu fühlen und dann, mit diesen "kleinen Momenten", die du im Text erwähnst, kann sich eine Situation bereits verändern. Oft sind es die kleinen Kniffe, das Lächeln, wenn jemand einen einbezieht oder an einen denkt, solche Sachen, die einen aktiv teilhaben lassen, wodurch man sich wohlfühlen kann. Und in diesem Fall ergeben sich dann die Pläne und Aktivitäten und mit Freunden kann man alles machen. Im Grunde selbst das langweiligste Thema und der generischste Ort können zum Highlight mit den richtigen Leuten werden. Finde es klasse, wie du in dieser kurzen Form den Wandel vollzogen hast und der Mitteilteil, der mit der Nähe den größten Kern bildet, ist so ziemlich auch ideal gewählt, denn um mit anderen Dinge zu unternehmen oder Bindungen aufzubauen, braucht es eben Nähe. Welche Form von Nähe ist da auch unterschiedlich, schließlich könnten das auch Online-Sachen sein, gemeinsam Games spielen oder wo im Chat chillen, also es ist mit Freunden wirklich alles möglich und ihre Wichtigkeit wird hier gut aufgezeigt, indem es mit dem Begriff als Gegenseite zur Einsamkeit abschließt. Sehr schön gewählt und das wollte ich unbedingt mal anmerken. Bei all den Updates komm ich sonst nie hinterher, haha.


    Danke für das schöne Werk und bis Bald! o/

  • Warten

    geschrieben am 30.04.23


    Hier draußen warte ich auf dich

    und denke wieder nur an mich.

    Das Licht gedimmt, die Stimmung schwer,

    nun, innerlich fühl’ ich mich leer.


    Wir hatten immer Differenzen

    in uns’ren Launen zu begrenzen.

    Doch aufgehalten hat’s uns nimmer,

    zusammenhalten, das ging immer.


    Die schönsten Zeiten fühl’ ich gern,

    sind strahlend hell, ganz wie ein Stern.

    Ein kleines Licht, um sich zu tasten,

    in schwerer Zeit auch, um zu rasten.


    In Wahrheit beug’ ich mich dem Willen

    und ärger’ mich gekonnt im Stillen.

    Belüg’ am Ende doch nur mich,

    besonders, als die Zeit verstrich.


    Im Krankenzimmer angekommen

    wurde kein Widerhall vernommen.


  • Entfernung

    geschrieben am 11.05.23


    Behutsam trat ich durch die offene Tür deines Zimmers. Die vergangene Stunde, seit ich Zuhause war, wirkte auf mich surreal. Eine leichte Brise fand ihren Weg durch das offene Fenster und umspielte uns. Mein verwirrter Blick traf dich, doch du konntest ihn nicht erwidern.
    Mit leeren Augen sah ich dich an. Unser Verhältnis zueinander war schon immer schwierig. Dennoch hatten wir uns in den letzten Monaten vermutlich besser verstanden als je zuvor. Es fühlte sich an, als wären wir eine Familie geworden.
    Langsam näherte ich mich deinem Bett. Meine Finger berührten deine faltige Hand. Sie war bereits kalt.


    Auf Wiedersehen.

  • Morgen

    geschrieben am 14.05.23


    Wie viel Zeit wohl vergangen war? Mein Gefühl für die Welt war einem Zustand gewichen, der am ehesten einer Taubheit glich. Kein Funken Wärme umgab mich mehr, nur noch beißende Kälte. Dennoch hörte ich eine Stimme, die undeutlich flüsternd zu mir sprach. Warum konnte ich sie nicht verstehen? Welche Bedeutung hatten ihre Worte?

    Ich stand schließlich auf. Viel zu lange hatte ich mich in der Dunkelheit meines Zimmers eingesperrt und nachgedacht. Zögerlich trat ich hinaus und begab mich zur Haustür. Als ich sie geöffnet hatte, strahlte mir ein helles Licht ins Auge. Mit klopfendem Herzen ging ich dem Sonnenaufgang entgegen.


  • In der Hoffnung, dir eine schönere Zeit zu bieten, kommentiere ich mal dein Werk "Morgen". Ich fühle das leider viel zu gut und vor allem das Gefühl etwas viel zu lange in der Dunkelheit aufzuschieben. Nachdem man die Sonnenstrahlen dann aber zulässt, bemerkt man, dass man das viel früher hätte gebrauchen können, auch wenn die Kraft dafür fehlt.


    Jeder wünscht sich diesen Sonnenaufgang in seinem Leben und ich hoffe einfach mal, dass die dunklen Stunden nicht auf Dauer überwiegen. Das Drabble lässt jedenfalls Satz für Satz mein Herz auftauen und zeigt mir, dass man nicht immer versteht, was einem fehlt, bis man es zufällig findet.

  • Wörterexpansionslyrik

    geschrieben von 14. bis 28.05.23


    Frühlingszeit ahnen,

    rosige Blütephase,

    ein Naturschauspiel.




    Nachtstunden irren,

    ein Maskenball außerorts,

    lodernder Singsang.




    Genügsam ein Setzling, erst labende Leben,

    sein Chorsang holt alle für treibende Streben,

    so pur ist er liebend, energische Nebel.




    Triste Orchidee,

    die Erscheinung recht nahbar,

    seltene Triebe.


  • Auftritt

    geschrieben von 14.05. - 15.05.23


    Das traditionell anmutende Theater war bis auf den letzten Platz voll besetzt. Die schon lange angekündigte neue Bühnenshow der Kimono-Schwestern wollte sich niemand entgehen lassen und so bestand sehr reges Interesse darauf.

    Ein Signal ertönte und der Vorstellungsraum wurde in Dunkelheit gehüllt. Das Scheinwerferlicht fiel auf den sich hebenden Vorhang und enthüllte dabei eine in einen prächtigen Kimono gehüllte Person mit ihrem Partner-Pokémon, Feelinara. Anders als erwartet handelte es sich allerdings um keine der bekannten Schwestern.

    Die Person wartete, die Augen geschlossen, einige Momente, bevor die beruhigenden Klänge einer Koto erklangen. Schließlich begann sie zum Rhythmus der Musik zu tanzen und wirbelte den gehaltenen Fächer kunstvoll umher. Ein leiser Pfiff ertönte, der Feelinara anwies, Nebelfeld einzusetzen. Mit wehenden Bändern konzentrierte es sich und ließ den Holzboden in hellem Licht erstrahlen, das zur Melodie passend pulsierte.

    Hikaru lächelte. Alles verlief genau nach Plan. Er würde heute beweisen, dass sich die vielen Übungsstunden bezahlt gemacht hatten und er seine Mutter nicht enttäuschen würde.

    Auch Feelinara begann, sich von einer Seite der Bühne zur anderen zu bewegen. Mit eleganten Schritten führte es die Kimono-Schwestern samt ihrer Pokémon auf die Bühne und sie stimmten in den Tanz ein. Die Vorstellung konnte beginnen!


  • Dämmerung

    geschrieben am 26.05.22


    Éjszaka schritt bedächtig über den roten Teppich des Schlosses. Ihre weiße Robe fiel inmitten der mit dunklen Rüstungen ausgestatteten Wachen des benachbarten Königreichs auf und sicherte ihr so definitiv jegliche Aufmerksamkeit.

    Als sie im Thronsaal ankam, fixierte sie den stolzen Königssohn in seinen nachtschwarzen Gewändern, der bereits auf sie wartete. Prinz Nap, der in der längerfristigen Abstinenz seines Vaters die Geschicke des Königreichs lenkte, wurde ihrer Anwesenheit gewahr und verbeugte sich förmlich.

    „Prinzessin Éjszaka“, sagte er mit fester Stimme und erntete von ihr tadelnde Worte.

    „Nap, du solltest nicht so förmlich sein und eigentlich sollte ich mich vor dir als Schlossherr hinknien.“

    „Prin… Éjszaka. Womöglich hast du recht.“

    Während sich Nap an die Schläfe griff, trat Éjszaka langsam an seine Seite. Je näher sie ihm kam, desto mehr wurde er sich ihrer anmutigen Ausstrahlung bewusst.

    „Ich hoffe, dass unsere Königreiche in Zukunft gemeinsame Wege gehen können und wir nicht länger in Angst leben müssen.“

    „Ja, das ist auch mein Wunsch“, antwortete Nap daraufhin und deutete mit der Hand zu seinen Gemächern. „Darf ich dich nun zum Tee einladen, Prinzessin des funkelnden Mondes?“

    Éjszaka setzte ihr breitestes Lächeln auf, das ihr in diesem Moment möglich war.

    „Gerne, Prinz der hellen Sonne.“


  • Huhu Rusalka :3


    Ich musste bei dem Text direkt an so manche ähnliche Szene aus einer Serie/einem Videospiel denken. Mir fällt als allererstes und durchgängig auf, dass du wirklich sehr mit diesem Tag-Nacht-Kontrast gespielt hast. Das wird bereits am Titel deutlich, der ja den Wechsel zwischen Tag und Nacht bezeichnet, also quasi die Verbindung zwischen den beiden Tageszeiten. Um eine Verbindung geht es auch in dem darauffolgenden Text, und zwar zwischen dem förmlich und auf mich ein wenig schüchtern/unbeholfen wirkenden Prinzen und der anmutigen, auf mich auch selbstbewusst wirkenden Prinzessin. Nicht nur bei deren Namen, auch bei deren Kleidung zeigt sich erneut die Anspielung auf das Paar Tag und Nacht, nur dass es sich einmal gleicht wie bei Name –Titel (Tag-Tag, Nacht-Nacht) und einmal den Gegensatz darstellt, also bei Kleidung – Titel (Weiß-Nacht, Schwarz-Tag). Die Kleidung könnte natürlich auch schon eine Geste des Entgegenkommens sein, wer weiß. Was sie ja auch beide gemeinsam haben: Scheinbar tragen diese jungen Charaktere erst jüngst die Verantwortung für ihr Königreich, zumindest geht dies auch explizit für den Prinzen aus deinem Text hervor. Das kann ja auch ein sehr vereinendes Element sein, wenn auch sonst die Unterschiede womöglich dominieren.

    Die Interaktion zwischen den beiden gefällt mir auch sehr und liest sich teilweise sogar so, als ob da ein wenig Humor angelegt sei. Jedenfalls stelle ich es mir so vor, als ob die Prinzessin ihn da auf eine selbstbewusste Art „neckend“ tadelt, auch wenn der Text dieses Neckende eigentlich nicht hergibt. Vielleicht ist es auch die sich daran anschließende zurückhaltende Antwort vom Prinzen und die Geste, die mich das so glauben lässt. Bei der Annäherung und dem Erwähnen ihrer „anmutigen Ausstrahlung“ und der Mimik der Prinzessin („breitestes Lächeln“) erhält man zudem das Gefühl, als ob sich da eine Liebesbeziehung anbahnen könnte, immerhin scheinen sich die beiden ja ohnehin schon vorab getroffen zu haben. Vielleicht ist es die junge Generation, welche mit der Separation aufgrund der Unterschiede bricht und sich einander annähert? Das wäre sogar eine schöne Message für diesen kleinen, aber feinen Text.

    Was ich mich jedoch gefragt habe: Warum ist es die „Prinzessin der EWIGEN Nacht“, und der „Prinz der HELLEN Sonne“? Ich bin beim ersten Lesen darüber gestolpert, da das eine Adjektiv sich auf die Zeit, das andere auf die Farbe/Intensität bezieht und irgendwie finde ich „ewig“ da doch stärker als „hell“, also ein ungleiches Paar, wobei das auch wieder zu meiner Vorstellung von den beiden Charakteren passen würde. Der Text lebt jedenfalls sehr von diesem Kontrast und der spannenden Interaktion der beiden Charaktere. Die Beschreibungen sind so gehalten, dass man sich was vorstellen kann, ohne dass zu viel von der eigenen Fantasie geraubt wird, finde ich. Das ergibt dann zusammen genommen eine sehr atmosphärische Szene, die sich für Zwischendurch sehr gut liest und Lust auf Mehr macht. Danke dafür ^-^

  • Luftballett

    geschrieben am 09.07.23


    Aufgeregtes Zirpen erfüllte die Luft der Abenddämmerung und verdrängte die Stille. Nur noch einen kleinen Teil des Himmels erreichte die Helligkeit der Sonne, bevor die Nacht einkehrte und die Sterne zu funkeln begannen. Zwei von ihnen lösten sich aus der näheren Umgebung und begannen zu tanzen. Erst noch allein, bewegten sie sich kurze Zeit später aufeinander zu und umkreisten sich gegenseitig. Das sanfte Schimmern ihrer Lichter erfüllte die beinahe undurchdringliche Dunkelheit mit anmutigem Glanz. Eine unendliche Zeit verging, bevor sie sich zaghaft wieder trennten und erneut ihrer Wege gingen. Die Morgendämmerung setzte ein und verdrängte die melancholischen Gedanken der Nacht.