Nymphengesang

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Countdown

    geschrieben am 28.02.20


    Los! Hundert, neunundneunzig, achtundneunzig, siebenundneunzig, sechsundneunzig, fünfundneunzig, vierundneunzig, dreiundneunzig, zweiundneunzig, einundneunzig, neunzig, neunundachtzig, achtundachtzig, siebenundachtzig, sechsundachtzig, fünfundachtzig, vierundachtzig, dreiundachtzig, zweiundachtzig, einundachtzig, achtzig, neunundsiebzig, achtundsiebzig, siebenundsiebzig, sechsundsiebzig, fünfundsiebzig, vierundsiebzig, dreiundsiebzig, zweiundsiebzig, einundsiebzig, siebzig, neunundsechzig, achtundsechzig, siebenundsechzig, sechsundsechzig, fünfundsechzig, vierundsechzig, dreiundsechzig, zweiundsechzig, einundsechzig, sechzig, neunundfünfzig, achtundfünfzig, siebenundfünfzig, sechsundfünfzig, fünfundfünfzig, vierundfünfzig, dreiundfünfzig, zweiundfünfzig, einundfünfzig, fünfzig, neunundvierzig, achtundvierzig, siebenundvierzig, sechsundvierzig, fünfundvierzig, vierundvierzig, dreiundvierzig, zweiundvierzig, einundvierzig, vierzig, neununddreißig, achtunddreißig, siebenunddreißig, sechsunddreißig, fünfunddreißig, vierunddreißig, dreiunddreißig, zweiunddreißig, einunddreißig, dreißig, neunundzwanzig, achtundzwanzig, siebenundzwanzig, sechsundzwanzig, fünfundzwanzig, vierundzwanzig, dreiundzwanzig, zweiundzwanzig, einundzwanzig, zwanzig, neunzehn, achtzehn, siebzehn, sechzehn, fünfzehn, vierzehn, dreizehn, zwölf, elf, zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei.


  • Heya! Memmeon


    Dein Update kommt mir sehr gelegen, denn so hab ich die Möglichkeit diesen Kommi genau heute zu posten. Damit ist er nämlich Teil deines Geschenks.

    Alles Gute zum Geburtstag! °pustet in einen Partyartikel° <(^.^<)


    Und damit widme ich mich mal dem Countdown.

    Einerseits hab ich ja fast Lust das ganze irgendwie einzuordnen … ist es nun Teil von abstrakter Lyrik? Vielleicht. Ist es ein experimenteller Text? Ja, das auf jeden Fall. Schlussendlich versteh ich aber zu wenig von literarischen Strömungen, um jetzt zu sagen: „Aha, das ist ganz im Stile von“ und nenne dann eine bekannte Autorin oder einen eher unbekannten Autor.

    Fakt ist, dass mir das Ungewöhnliche und der Twist am Ende doch sehr gefällt. Ja, du zählst nur von Hundert runter, aber es endet nicht bei eins oder null, sondern bei zwei. Dadurch, dass du den Text mit „Los!“ startest, ist da eine gewisse Dynamik dahinter. Fast wie beim Versteckspielen, wo ja auch von … zehn glaub ich runter auf eins oder null gezählt wird. Also, es wirkt auf mich so, als hätte das Zählen einen gewissen Hintergrund.

    Und dann stoppst du bei zwei. Zwei für … zwei Personen? Zwei Gegenstände? Zwei Tiere? Bei Tieren denk ich jetzt ans Schafe zählen, nur in diesem Fall rückwärts. Und vielleicht ist die zählende Person eingeschlafen, bevor sie bei null ankam.

    Bei zwei Personen denk ich an Zweisamkeit, an den sozialen Aspekt des menschlichen Wesens. Weil ja, man kann gut allein sein, trotzdem hat der Mensch meist eine gewisse soziale Veranlagung. Und ich würde mal sagen, dafür braucht’s mindestens zwei Personen.

    Wenn ich das Drabble von hinten nach vorn lese, dann könnte es auch mit dem kreativen Prozess zusammenhängen. Ja, manchmal reicht eine Idee aus, aber oftmals sind es doch mindestens zwei Ideen, die beim kreativen Prozess zusammenwirken und die vermehren sich dann. Das eine führt zum anderen und am Ende von einem Brainstorm oder eines kreativen Werkes können durchaus bis zu hundert Ideen beteiligt gewesen sein. Wenn ich das „Los!“ dann zuletzt lese, dann ist es wie eine Aufforderungen anzufangen und aus dem „Schatz“ zu schöpfen und etwas zu kreieren.

    Es ist wirklich spannend, wie sehr mich das jetzt doch zum Nachdenken und Interpretieren angeregt hat, obwohl man es dem Drabble im ersten Moment gar nicht ansieht, dass es mehr als eine simple Schreibübung ist. Ich fand’s auf jeden Fall spannend, wie der Twist am Ende jetzt meinen Kopf angeregt hat.


    Und damit freu ich mich schon, was du als nächstes hier zeigen wirst. (:

    Hab einen schönen Tag heut und — wie immer — fröhliches Schreiben weiterhin!

    — Cynda

  • Eine neue Entdeckung

    geschrieben am 23. und 24.02.22


    Louna erwachte unsanft aus ihrem Schlaf, als sich etwas auf ihr Bett und damit auch auf sie warf. Unter Mühen hievte sie sich hoch, rieb sich die Augen und blickte zur nahestehenden Uhr.

    05:43 Uhr morgens.

    Sie stieß einen langgezogenen Seufzer aus und überlegte im Halbschlaf, ob sie am Vortag vergessen hatte, ihre Pokémon in die Bälle zurückzurufen. Dem Gewicht nach konnte es fast nur Arcus sein, der sich zu ihr kuscheln wollte und die Silhouette machte auch den Anschein, als ob sie recht hatte. Louna stand auf, zog die Vorhänge am Fenster weg und ließ die Dämmerung ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Als ihr Blick erneut auf Arcus fiel, traute sie fast ihren Augen nicht.

    Mehr noch: Sie schrie.

    Innerhalb weniger Minuten öffnete auch schon Soul die Tür zu ihrem Zimmer und lugte herein.

    „Was ist los?“

    Er sah Louna an, die auf dem Boden kauerte, und bemerkte, dass sie noch ihre Schlafkleidung an hatte. Sie erwiderte seinen Blick, noch bevor er schnell wieder aus dem Zimmer trat und die Tür fast schloss.

    „Oh, äh, ich … warte noch etwas hier draußen.“

    Louna sah an sich herab und wusste, warum er so reagiert hatte. Daran hätte sie auch schon früher denken können!

    In Windeseile zog sie sich um und gab Soul Bescheid, dass er eintreten durfte. Er hatte in der Zwischenzeit Dael, sein Hunduster, aus dem Pokéball gerufen, um eventuelle Angreifer zu verjagen.

    „Hattest du einen Albtraum? Müssen wir ein Geist-Pokémon oder gar Darkrai verjagen?“

    „Sehr witzig“, meinte Louna nur genervt und deutete stattdessen auf ihr Bett. „Sieh dir lieber einmal Arcus an.“

    Soul folgte ihrer Anweisung und war über den Anblick ihres Pokémons mehr als verwundert. Er erkannte es zweifelsohne als ein Fukano, allerdings hatte dieses rund um seinen Kopf gräuliches Fell, das zudem seine Augen verdeckte. Er fragte sich, ob es auf diese Weise überhaupt etwas sehen konnte. Als sich dieses Fukano erhob, bemerkte er auch, dass der sonst für die Art fluffige Schweif ebenfalls grau und sehr glatt wirkte.

    „Weißt du, was mit Arcus los ist?“, fragte Louna mit dünner Stimme und Soul verneinte durch ein Kopfschütteln.

    „Ich habe diese Art noch nie gesehen. Aber ist das auch wirklich Arcus?“

    Dael hatte sich inzwischen dem hechelnden Fukano genähert. Als er an ihm schnupperte, erwiderte es die Geste und bellte einmal laut.

    „Arcus, komm her!“, sagte Louna und prompt folgte das Fukano ihrem Befehl. Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und ließ das Pokémon auf ihren Beinen Platz nehmen. Innerhalb kürzester Zeit begann es zu winseln. Louna besah Soul mit einem irritierten Blick und nickte nun.

    „Seltsam“, meinte dieser, während Dael an seine Seite zurückkehrte. „Wenn das wirklich Arcus ist, warum hat er sich so sehr verändert? Es wirkt fast so, als wäre das mehr als nur eine vorübergehende Phase und ich habe noch nie gehört, dass Fukano ihr Fell wechseln.“

    Louna wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte und kraulte Arcus hinter den Ohren. Er genoss diese Geste wie eh und je und winselte dadurch nur noch mehr.

    „Oh, mein armer Kleiner, was ist nur passiert?“


    Soul hatte sich in der Zwischenzeit zu Professorin Cerise begeben, damit sie Lounas Pokémon begutachten konnte. Er hoffte zumindest, dass sie mit ihrer Expertise etwas mehr wissen könnte. Als sie beide wieder das Zimmer betraten, hatte sich Louna mitsamt Arcus zum Bett begeben. Soul stellte sich etwas abseits hin, während Professorin Cerise, ebenfalls noch müde, die Situation zu begreifen versuchte.

    „Louna, du … und dein Fukano …?“

    „Arcus“, erwiderte sie sofort.

    „Ja, Arcus, entschuldige. Darf ich bitte einmal?“

    Louna nickte und setzte ihn auf das Bett, sodass Professorin Cerise einen besseren Blick auf ihn hatte. Sogleich begann sie mit der genaueren Untersuchung des Fukanos. Weder Soul noch Louna trauten sich nachzufragen, ob sie bereits eine Entdeckung zu verbuchen hatte. Sie erwarteten aber auch, dass sich Professorin Cerise an die beiden wenden würde, wenn das der Fall wäre.

    Nach einigen stillen Minuten bat sie Soul um ein Glas Wasser. Er befolgte ihre Anweisung sogleich und ließ eine verwirrte Louna zurück. Als Soul mit dem Behältnis zurückkam, reichte er dieses der Professorin und begab sich wieder an seinen vorherigen Platz.

    Sie träufelte etwas von dem Wasser auf ihre Hand und ließ Arcus daran schnuppern. Er schien keine Scheu davor zu haben und leckte die wenigen Tropfen in Kürze auf. Professorin Cerise fuhr ihm dafür dankbar über den Kopf, was er sichtlich genoss. Sie goss erneut etwas Wasser auf die Hand und ließ es nun über Arcus fallen. Als das kühle Nass seinen Körper berührte. wich er instinktiv nach hinten aus und prallte dabei gegen die Wand. Der geringe Platz veranlasste ihn dazu, zu knurren.

    „Eine heftige Reaktion“, murmelte sie daraufhin. Die Professorin wandte sich an Louna, die sie interessiert ansah. „Ich kann dir zumindest sagen, dass Arcus zusätzlich zu Feuer die Eigenheiten von Gestein-Typen besitzt. Warum er nun als Fukano so aussieht, kann ich dir allerdings nicht sagen. Dafür müsste ich ihn eingehender erforschen.“

    „Er hat seinen Typ verändert?!“ Louna war außer sich vor Sorge, wie sie damit nun umgehen sollte. Sie wusste zwar, dass sich an ihrer Beziehung nichts ändern würde, allerdings war das neue Aussehen im Vergleich zu seinem flauschigen und freundlichen Gesicht doch sehr anders.

    „Könnte das eventuell mit derselben Kraft zusammenhängen, die bei der Mega-Entwicklung freigesetzt wird?“, fragte Soul nun und Professorin Cerise grübelte über seine Aussage.

    „Du spielst sicher auf die Typen-Änderungen bei einigen Mega-Entwicklungen an, nicht wahr? Aktuell kann ich mir das nicht vorstellen, da einige Elemente nicht zusammenpassen. Wie gesagt, dafür müsste mehr Forschung betrieben und eventuell sogar Professor Platan als Experte herangezogen werden.“

    Arcus hatte sich in der Zwischenzeit beruhigt und auf seinen Bauch gelegt. Die Professorin strich ihm über den Kopf, was er mit einem seltsamen Gurren erwiderte.

    „Jetzt kannst du dich wieder etwas ausruhen. Und ihr beide“, sie wandte sich an Louna und Soul, „ich hoffe, ihr entschuldigt es, wenn ich mich nun an die Arbeit begebe. Kommt bitte so bald wie möglich nach.“

    „Ja, natürlich!“, erwiderten die beiden schließlich. Als sie den Raum verlassen hatte, legte Soul eine Hand auf Lounas Schulter, die ihn nun etwas sorgenvoll ansah.

    „Am besten, wir geben weiterhin unser Bestes. Es bringt nichts, sich darüber Gedanken zu machen und immerhin ist er charakterlich gleich geblieben.“

    Louna senkte den Blick wieder und betrachtete Arcus eingehend.

    „Es ist einfach so merkwürdig. Stell dir vor, Dael würde sich von einem Tag auf den anderen so verändern. Könntest du das auch einfach so hinnehmen?“

    „Vermutlich nicht“, sagte Soul und blieb dabei ernst. „Ich würde ihm aber zu erkennen geben, dass er bei mir immer willkommen ist und ich ihn wegen seines Aussehens nicht ablehnen würde.“

    Sie dachte über seine Worte nach. Er hatte recht damit, dass sie Arcus wegen dieser merkwürdigen Veränderung fast nicht mehr mit der Liebe begegnet wäre, die sie ihm sonst entgegengebracht hätte. Schließlich wusste sie auch nicht, was nun genau mit ihm geschehen war.

    „Du hast recht“, antwortete Louna nun und wandte sich kniend an Arcus, der es sich auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. „Tut mir leid, dass ich dich vorhin so erschrocken habe. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“

    Er nahm die Entschuldigung zum Anlass, mit einem lauten Bellen Louna entgegenzuspringen und sie rückwärts zu Boden zu drücken. Dabei fing er an, ihr Gesicht zu lecken.

    „Arcus, was ist in dich gefahren? Hör auf!“ Louna lachte so ausgelassen, wie es die Situation zuließ und sie konnte sich kaum von ihrem besten Partner befreien. Sie schloss aufgrund der plötzlichen Attacke die Augen und streckte die Arme aus, um ihn greifen zu können. Als sie ihn so hochheben konnte, dass er keine Gefahr mehr für sie darstellte, bemerkte sie, dass sie sich im Halbdunkel ihres Zimmers befand.

    „W-was …?“, entfuhr es ihr. Sie lag ganz normal in ihrem Bett und bemerkte nun auch, dass der Arcus, den sie in ihren Händen hielt, seine ursprüngliche Form besaß.

    „Arcus!“, rief sie schließlich glücklich und drückte ihn so fest an sich, dass er zu winseln begann. Louna war so glücklich, dass er wieder normal war!

    „Aber was war das bloß? Ein Albtraum? Ob es solche Fukano wirklich gibt?“

    Sie beschloss, vorerst nicht weiter darüber nachzudenken und kuschelte sich mit Arcus unter die Bettdecke. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es gerade einmal 05:43 Uhr am Morgen war.


  • Mauser

    geschrieben am 20.02.22


    Ruhig saß sie auf ihrer Stange, als Keram den Raum betrat. Der junge Mann trat zu ihr hin und kraulte sie unter dem Schnabel.

    „Na, Lyra“, sagte Keram, als seine gefiederte Freundin gurrte. „Ein schöner Tag heute, nicht wahr?“

    Lyra strecke plötzlich die Flügel nach oben und entfachte ein Feuer um sich herum. Keram konnte rechtzeitig die Hand einziehen und erblickte, wie der Vogel lichterloh brannte. Die entstandene Asche schwebte in ein Becken unter der Stange.

    „Ich dachte mir, dass es bald so weit sein würde.“ Er lächelte und begutachtete das Aschehäufchen. Ein kleiner Vogelkopf brach hervor und zwitscherte fröhlich.

  • Dein Werk Countdown...

    ...warum tust du das? Das ist für Leute, die das gar nicht mögen, wenn Sachen unbeendet bleiben, echt nicht cool. Mega unsatisfying, ah! Aber im Ernst, erst dachte ich, dass du darin einen Fehler, ein Pokémon oder etwas anderes versteckt hast. Bestärkt wurde das dann dadurch, dass ich wirklich der Annahme war, dass ein Runterzählen von 100 deutlich mehr Platz einnehmen würde, was total dämlich ist, weil es ja hundert sind, wobei hier das Los die Hundert vervollständigt, LOL. Es ist spät und ich bin doof. Aber ich liebe Drabble und das Drabble bietet mehr als ich beim ersten Lesen erwartet habe, Respekt! Dass du die entscheidende eins nicht genannt hast, ist übrigens wirklich interpretationswürdig. Vielleicht ist eine Bombe explodiert, weil ein falscher Draht gecuttet wurde oder auch, wie in älteren Filmen gerne genutzt, der Draht in der letzten Sekunde gekappt, sodass der Tag gerettet ist. Der Böse geht in den Bau oder geht drauf. Das wäre im Film gut möglich. Auch in einem Buch könnte das der Fall sein und wir wissen nicht, warum diese Eins ausbleibt. Möglicherweise war eine Bombe defekt oder das Display einfach kaputt. Das könnte auch alles ein Spiel sein oder eine Person wollte von 100 runterzählen, um einzuschlafen, dann genau bei der eins hat sie es geschafft, aufgegeben oder wurde unterbrochen. Möglicherweise sind wir auch in einem Traum oder einer Vision, wodurch wir nicht wissen, was dort geschehen ist, durchbrochen oder weitergeträumt. Vielleicht spielt diese Zahl in Wirklichkeit keine Rolle, weil die Bombe eine Illusion war oder wir in die Falle gelockt wurden. Jetzt könnte es auch sein, dass die Zahlen sich kollektiv gegen die Eins gestellt haben, weil sie dermaßen oft vertreten ist, beliebt bei den Noten (nicht den Punkten) ist und allgemein dominant war. Auch bei den Spritpreisen zu sehen, wird die eins vielleicht wirklich verdrängt und andere Zahlen nehmen Überhand. Möglicherweise ist dies ein gezielter Aufmarsch von Zahlen, die in rassistischer Tendenz dazu aufrufen, die einzelne eins zu canceln. Dies könnte wiederum ein Aufruf sein, dem Rassismus entgegenzuwirken und du möchtest mit deinem Text dazu aufrufen, mehr Toleranz im Alltag und auch der Mathematik zu leben, wo schon seit Jahren Buchstaben verachtet und getreten werden, weil sie nichts als Variablen sind, die es zu lösen gibt. Instrumentalisiert von der Schulbehörde und Ministerien. Ja, die Eins hat wirklich einiges hier durchlaufen. Und Menschen sind so, deswegen verweist du hier gezielt auf die Natur der Menschen und ihre Systeme, die intrinsisch bereits fehlerhaft verleitet sind.


    Inmitten der Gewohnheit tritt eben diese Anomalie auf, die uns darauf aufmerksam machen soll und ich bin froh, dass grandiose Autoren wie du dies nutzen, um die Leserschaft auf solche Missstände aufmerksam zu machen. Auch könnten sie negative Zahlen gestohlen haben oder sie ist mit der heißen Null in ihrer unendlichen Perfektion durchgebrannt, weil sie die ungerade eins schon immer hot fand als Bad Boy Zahl. Ganz ehrlich, die Null ist es doch, was so oft herbeigesehnt wird und auch wenn jemand als Null bezeichnet fehlerhaft negativ aufgefasst wird, ist es doch die Null, die wir seit Jahren begehren, besonders hinter Zahlen auf dem Kontostand und niemals alleine. Niemand möchte die Null alleine sehen und auch sie fehlt hier.

    Verrückt, dass du die Null ebenfalls ausgelassen und ausgerechnet sie nicht erwähnt hast. Sie wird sicherlich nicht nur aufgrund der Sparweise oder Vervollständigung des Drabble als 100 Worte weggelassen werden, nein, du denkst dir dabei noch viel mehr. Geschickt wie du bist, wolltest du auch auf die eigene Fehlerhaftigkeit des Menschen aufmerksam machen und aufzeigen, dass wir selbst in unserer Kritik noch hinterfragen sollten, ob wir nicht selbst Teil dieses allumfassenden Problems innerhalb des Lebens sind. All die verstrickten und verwobenen Themen, wo wir einen mikroskopischen Teil ausmachen und doch einen Teil zum Gesamtkunstwerk der Welt beisteuern. Mit diesem Auslassen wolltest du uns verleiten, selbst einmal selbst dich, dem roten Supermod, zu hinterfragen. Wir als Teil dieser Bisawelt, müssen selbst Gottheiten wie Akatsuki hin und wieder in Frage stellen, um nicht dem Eifer der Ignoranz zu verfallen. Dass du dich dabei selbst hingibst und die Null weglässt, ist geschickt wie mutig, denn was brauchen wir? Was ist Kernaspekt der Philosophie? Genau, es ist die Selbstreflexion, die wir regelmäßig betreiben sollten. Wahnsinnig gerissen von dir, dich dieser Gefahr und Bloßstellung hinzugeben, den Fanatikern der perfekten Null und dessen Unendlichkeit, nur um uns der Illusion zu berauben, dass wir einfach folgen können wie Mäuse dem Speck. Wir müssen Fragen stellen und du leitest uns dazu an, selbst dich als Instanz der Kunstbranche zu hinterfragen. Genau das ist auch eine Aufgabe der Kunst, sich solchen umstrittenen Themen anzunehmen und auf fehlerhafte Umstände aufmerksam zu machen, während sie gleichzeitig Entertainment und Interesse erwecken. Vielleicht bist du auch ein eiskalter, berechnender Sadist, der die Leserschaft quälen will und sich daran labt, sie verzweifelt beim Lesen zu beobachten. Der den Schmerz wie eine Droge konsumiert und Tränen zum Dessert trinkt, während lachend der Schnurrbart gezwirbelt wird. Möglicherweise bist du all das hinter deinem niedlichen Flunkifer-Kostüm. Wir werden es wohl nie erfahren…bitter.


    Doch warum schreibe ich diesen unnötig überlangen Kommentar als wäre es eine dämliche Hausarbeit, wo man aufgrund der Seitenanzahl ewig strecken muss, weil man keinen Bock hat? Nicht aus diesem Grund, nö. Zum einen wollte ich sowieso mal kommentieren, weil du auch ein Kommentierfreudiger Cutie bist und zum anderen bin ich schockiert, dass ich hier nie reingeschrieben habe. Vielleicht aus Sorge damals oder Schüchternheit? Aber das wird jetzt echt überfällig, deswegen wollte ich hier unbedingt kommentieren und als ich random fragte, wo ich kommentieren könnte, hat Flocon dein Thema genannt. Da haben sich die Sterne vereint und jetzt komme ich endlich dazu, puh. Ich mag deine Werke, es gibt hier viel zu entdecken, dass wollte ich sowieso immer mal sagen. Du vereinst Diversität und unterschiedliche Formen und hast einfach etliche Ideen, das finde ich super. Aber warum gerade dieses Werk? Weil ich beim ersten Mal schmunzeln musste. Da habe ich mir noch gar nicht viel Gedanken gemacht, weil ich davon ausging, dass ich nicht wirklich etwas dazu sagen könnte. Und dann ist mir, auch beim Kommentieren, aufgefallen, dass du bereits mit dem Verschwinden dieser einen Zahl, dieses einen Wortes, eine Welle an Interpretationen loskicken kannst. Dass es gar nicht mehr darum geht, warum, wieso oder ob es überhaupt Absicht war, sondern dass es eben die Essenz von Kunst ist. Von Menschen und ihren Vorstellungen, dass nicht alles aktiv gewollt sein muss, auch wenn es das hier sicherlich war, sondern dass wir uns als Leser und Leserin den Teil dazu denken. Wir müssen nicht wissen, wie jede Planke des Schiffes aussieht oder wie jeder Raum riecht. Wir müssen nicht mal genau wissen, wohin der Schuss geht, wenn die Person danach hinfällt. Wir denken es uns und phantasieren darüber. Grübeln und spinnen Ideen, was zu so viel mehr führt als der Autor oder die Autorin ursprünglich gesagt haben. So wie Fandoms aus Kurzgeschichten, einem Buch oder ganzen Epen wachsen können, macht es die Leserschaft sich selbst zur Aufgabe und aus Spaß heraus, sooo viel mehr zu sehen, zu spüren und zu entdecken. Das finde ich so cool an deinem Werk. Das wird dadurch sogar versteckt, dass du nicht etwas dazu getan hast, sondern uns eiskalt etwas entzogen hast, was wir erwartet haben. Und selbst mit dem Abzug dessen, ließ sich bereits ein solcher Kommentar und die ganzen Gedanken stricken, was ich echt cool finde. Das muss nicht immer zielführend sein wie du siehst und kann auch nur Blödsinn sein, aber das funktioniert und sowas ist echt klasse. Ich muss theoretisch nicht mal wissen, welche Intention du hattest, weil du bereits all das möglich gemacht hast. Finde ich ein Paradebeispiel dafür, was alles bereits mit winzigen Details und Feinheiten möglich ist…danke dafür.


    Schaue hier immer gerne wieder rein, liebe Grüße! ^-^

  • Huhu! Memmeon


    Ui, noch mal eine kleine Geschichte im Universum von Feurige Leidenschaft — wie schön. (: Dass Arcus von einem Tag auf den anderen plötzlich anders aussieht, hätte mir an Lounas Stelle auch einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Arcus kann ja nicht sagen: hey, alles gut, ich hab nur nen neuen Look ausprobiert.

    Souls witzige Bemerkung, ob Darkrai zu verjagen wäre, fand ich in Anbetracht der Tatsache, dass er sich zuvor noch sehr respektvoll aus dem Zimmer begeben hat, wirklich gut! Schöne kleine Situationskomik jedenfalls. Aber wie wurde Arcus als Kanto-Fukano zu einem Hisui-Fukano? Da fängt bei mir schon das Grübeln an. Ist er irgendwie in eine Raum-Zeit-Spalte geraten, veränderte deshalb seine Form, weil es in Hisui ja keine Kanto-Fukano gibt und kam dann zurück? Kann Arcus das alles in wenigen Minuten in der Nacht geschafft haben, während Louna schlief? Ich mein, auszuschließen ist in der Welt der Pokémon ja doch nichts … Aber weshalb sollte er diese Form dann behalten, wenn er zurück in eine Welt kommt, in der es Kanto-Fukano gibt? Fragen über Fragen ...

    Wie gut, dass Prof. Cerise in der Nähe ist und sich das ganze aus professioneller Sicht noch mal ansehen kann und damit auch klären kann, dass Arcus nun auch den Gestein-Typ hat. Also wahrscheinlich, weil Wissenschaft betreibt man ja nicht mit nem Fingerschnippen, aber ich fand die Art, wie du ihre kleine Testreihe beschrieben hast sehr passend. Für Louna ist das natürlich alles sehr viel, klar. Sie ist ja noch in der Lernphase mit ihren Pokémon umzugehen und obwohl sie schon große Fortschritte gemacht hat, fühlt sich so was natürlich wie ein Rückschritt an. Obwohl Arcus ja immer noch Arcus ist und er jetzt nicht alles komplett neu lernen muss. Aber ich kann sie trotzdem sehr gut verstehen.

    Ich mag, wie Soul Louna daran erinnert, dass nur weil Arcus jetzt anders aussieht, er ja trotzdem noch ihre Freundschaft und Zuneigung verdient hat. Was wirklich eine schöne Botschaft ist!

    Und ich hatte mich gerade mit dieser verwirrenden Tatsache, dass Arcus jetzt in der Hisui-Form ist, abgefunden, da ist es am Ende ein Traum gewesen. Albtraum … vielleicht? Evtl. ist Darkrai doch gerade am Fenster vorbeigeflogen. Oder es war eine ganz persönliche Raum-Zeit-Spalte.

    Ich hatte jedenfalls viel Spaß beim Lesen und fand die Idee und Umsetzung wirklich gelungen. (;


    Zum Schluss sag ich auch ein paar Wörtchen zu deinem Drabble!

    Mir gefällt hier besonders, dass du den wichtigsten und gleichzeitig auch verletzlichsten Moment im Leben eines Phönix festgehalten hast. Und dazu noch diese Beziehung zwischen Keram und Lyra aufzeigst. Gut, eventuell kann ein Phönix so kurz vor seinem Ableben auch nicht mehr sehr weit wegfliegen und trotzdem hat Lyra sich entschieden dort auf ihrer Sitzstange zu bleiben. Und außerdem wählte sie — soweit man von Wählen sprechen kann — einen Moment, in dem Keram bei ihr ist. Somit konnte er ihr Sterben und ihre Wiedergeburt gleich sehen. Und sich ggfs. auch um Lyra als Küken kümmern, die ja jetzt vermutlich sämtlicher Kräfte erstmal beraubt ist.

    Ich fand das jedenfalls sehr gut dargestellt und beschrieben. Außerdem mag ich den Titel, der nicht gleich verrät, worum es genau geht. Ja, die Mauser ist der Wechsel des Federkleids, aber hier ist es ja doch ein wenig mehr, als nur neue Federn. Es ist gleich ein neues Leben!

    Bin jedenfalls sehr dankbar und glücklich drüber, dieses Drabble im Zine dabei zu haben. <(^.^<)


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

  • Beginn

    geschrieben am 23.02.2016


    Feuer ist Leidenschaft. Eine Empfindung, dem starken Herzen entsprungen und mächtiger als jede Waffe. Eine Kraft, die nicht einfach gestoppt werden kann und mit Leichtsinn und Risiko gefährlich wird.

    Du spürst dieses Feuer. Du hast dich auf es eingelassen und es gezähmt. Mit aller Macht hast du gelernt, es zu kontrollieren und dir zu eigen zu machen. Ein Freund, der dich auf immer begleiten wird und dir zur Seite steht. Und zusammen könnt ihr noch so viel mehr erreichen.

    Bist du neugierig geworden? Möchtest du ein Abenteuer mit deinem Freund erleben?

    Der Wunsch deines Herzens soll sich heute erfüllen.


  • Hallu! Phlegleon


    Dein Drabble „Beginn“ ist so eine Mischung aus knackigen Beschreibungen und bleibt doch etwas abstrakt. Ich habe in dem Drabble ein paar Titel von Werken gefunden, die du da natürlich bewusst versteckt hast. Die beschenkte Person soll sich ja auch darin wiederfinden und bei „Feuer ist Leidenschaft“ und „Wunsch deines Herzens“ sind die Titel der Werke auch deutlich. (Wär auch irgendwie peinlich, wenn ich das ned erkannt hätt, gell?)

    Ich mag es, wie du die Leidenschaft mit Feuer gleichsetzt und in aller Kürze charakterisierst. Denn es stimmt ja, Leidenschaft ist ein sehr mächtiges Gefühl, schwer zu stoppen und kann leicht gefährlich werden. Entweder für die leidenschaftliche Person oder für andere. Feuer ist ja auch ein gefährliches Element, aber die Du-Person in deinem Drabble hat es gezähmt. Eine Anspielung auf Arcus aus „Feurige Leidenschaft“? Aber musste man das Fukano wirklich zähmen? Könnte mir aber auch vorstellen, dass du auf Louna an sich anspielst, die ja während „Feuriger Leidenschaft“ einiges überwinden musste — in den meisten Fällen sich selbst.

    Eventuell geht es aber auch gar nicht um Louna, sondern um Arcus. Den Eindruck hatte ich jedenfalls beim Schlusssatz. (Was mich schmerzlich daran erinnert, dass ich „Der Wunsch meines Herzens“ noch nicht gelesen hab.)

    Auf was auch immer du genau anspielst, ich mag jedenfalls, wie du dieses Drabble aufgebaut hast. Auch wenn ich ausblende, dass du auf eine bestimmte headworld anspielst, mag ich die Bilder, die du erzeugt hast. Das Feuer als Freund, als Macht aus der man schöpfen kann … das ist einfach ein schönes Bild.


    In diesem Sinne bleibt mir nur noch dir kreatives Feuer zu wünschen!


    — Cynda

  • Einkauf im Schneegestöber

    geschrieben am 13.04.22


    Eilig betrat Tatiana mit einem Einkaufswagen den Supermarkt, um dem draußen fallenden Schnee zu entkommen. Die Wollmütze tauschte sie durch eine Maske aus, um sich entsprechend den aktuellen Gesundheitsmaßnahmen zu verhalten. Anschließend begann sie, durch die Regale zu stöbern.
    Tatiana erinnerte sich, etwas Obst einkaufen zu wollen, und nahm dementsprechend zwei Wassermelonen mit. Ihr lagen exotische Früchte und Emily probierte sich ebenfalls durch die meisten Dinge durch. Die Obsttötungsfähigkeiten ihrer Freundin waren allerdings deutlich besser als ihre eigenen.
    Die im Geschäft befindliche Backbox hatte glücklicherweise auch einige Laibe Dinkelbrot bereitgestellt. Mit zweien würde Tatiana in den folgenden Tagen gut über die Runden kommen, besonders wenn sie wieder arbeiten ging.
    Während ihres Aufenthalts dudelte aus den Lautsprechern die übliche Mainstream-Musik mit gelegentlichen Moderationskommentaren. Mittlerweile war sie schon recht geübt darin, die Beschallung zu ignorieren und sich stattdessen auf den Einkauf und damit das Wesentliche zu konzentrieren. Einmal war sie vor ein paar Wochen erstaunt zu sehen, dass ein Pärchen mitten im Geschäft zur Musik zu tanzen anfing. Das hatte selbst einigen der anwesenden arbeitenden Personen gefallen.
    Als Tatiana bei der Süßwarenabteilung vorbeikam, sah sie schon von weitem, dass es wohl einen großen Abverkauf auf Weihnachtsartikel gab. Bis zu minus fünfzig Prozent, hieß es auf dem Banner. Im Augenwinkel erspähte Tatiana Schokoweihnachtsmänner und sie ließ es sich nicht nehmen, drei Packungen mitzunehmen. Schokolade schmeckte schließlich immer gut und so konnte sie Emily eine Freude bereiten.
    Mit dem mehr oder weniger vollen Einkaufswagen rollte sie nun zur Kasse und bezahlte ihre Waren. Die Verkäuferin sah nicht so aus, als wäre sie zu einem Pläuschchen aufgelegt und Tatiana schickte sich an, den Supermarkt zu verlassen. Die automatische Tür öffnete sich und einige Schneeflocken kamen ihr bereits entgegen. Zeit, die Mütze wieder aufzusetzen. Bis zum Auto war es glücklicherweise nicht so weit.


    Als Tatiana Zuhause angekommen war, spielte Emily zur Entspannung auf ihrer Switch.
    „Hallo. Wolltest du dich nicht eigentlich um den Abwasch kümmern?“
    „Ist schon alles erledigt“, antwortete sie, ohne aufzusehen. „Wenn es nicht passen sollte, mache ich es meinetwegen noch eine Woche länger.“
    Tatiana lachte aufgrund der Aussage.
    „Dann muss ich dir das wohl glauben. Du hattest Glück, dass du heute nicht fort musstest.“
    „Ja, ich hab's gesehen. So einen Sturm hatten wir auch schon lange nicht mehr.“
    „Einen Sturm würde ich das Treiben nicht gerade nennen, aber ja, viel Schnee ist es auf jeden Fall“, meinte Tatiana und lud ihren Einkauf in der Küche ab. „Ich habe übrigens Wassermelonen mitgenommen. Da können wir uns später eine genehmigen.“
    „Gern! Sonst irgendetwas Spannendes?“
    Emily sah nun tatsächlich einmal von ihrer Switch auf und beobachtete Tatiana, die langsam zurück ins Wohnzimmer kam.
    „Ja, das hier“, sagte sie nur und warf ihrer Freundin eine Packung der Schokoweihnachtsmänner entgegen, die sie gekonnt fing. „Minus fünfzig Prozent, das hat man auch nicht oft.“
    „Ernsthaft?!“, fragte Emily ungläubig und drehte die Verpackung einige Male rundherum. „Die laufen auch erst nächstes Jahr ab. Warum verkaufen die schon im April kurz vor Ostern Weihnachtsmänner?“
    Tatiana zuckte mit den Schultern und sah danach dem fallenden Schnee zu.
    „Man kann wohl nicht früh genug anfangen. Frohe Weihnachten!“


  • Huhu! Intelleon


    Ich denke, was mir an dem aktuellen Text vor allem gefällt, ist, dass es einer dieser Texte ist, der nur zu dieser Zeit entstehen kann. Weil er einfach auf vieles hindeutet, was ihn relativ eindeutig datiert.

    Eine Maske um die aktuellen Gesundheitsmaßnahmen einzuhalten in Kombination mit der Switch sagt eindeutig aus: irgendwann nach 2020. Dass dieser Text in diesem Jahr entstanden ist passt recht gut zu dem Wetter, das wir jetzt im April hatten. Spontaner Schnee war ja durchaus dabei, auch wenn er nicht lang liegen blieb.

    Trotzdem war ich bei dem Text lange der Ansicht, dass er im Winter stattfindet.

    Du schickst deine Protagonistin Tatiana einkaufen. Über die Wassermelonen hab ich mich sehr gewundert, weil ich mir dachte: das passt aber nicht zur Jahreszeit, wenn draußen Schnee fällt. Und ist jetzt auch nicht das erste, was man in dieser Zeit eigentlich kauft. Dass Leute spontan zu tanzen anfangen hab ich jetzt auch noch nicht erlebt, aber ich bin die Letzte, die den Leuten ein bissl Spaß beim Einkaufen absprechen möchte.

    Stutzig gemacht haben mich die Weihnachtsartikel. Wenn die schon fünfzig Prozent runtergesetzt sind, dacht ich mir: ah, klar, ist also nach Weihnachten. Jänner wahrscheinlich, eventuell sogar Februar. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Schokosachen so lang dort rumliegen.

    Verkäufer_innen an Kassen sind halt auch nur Menschen und ich kann komplett verstehen, wenn man sich da nicht unbedingt unterhalten möchte. Wenn es immer noch schneit, ist es für Tatiana vermutlich auch besser, wenn sie nicht allzu viel Zeit verliert, sonst könnt’s schwer werden nach Hause zu kommen.

    Zuhause wartet also Emily, die für den Abwasch zuständig war. Vermutlich bleib ich bei der Aussage länger hängen als nötig, aber irgendwie klingt mir die Nachfrage von Tatiana fast nach einer Unterstellung. Ich mein: nahm sie an, dass der Abwasch länger bzw. genauso lang dauert, wie das Einkaufen? Kommt mir bissl seltsam vor, andererseits hast du weder die Menge an Geschirr noch die Dauer des Einkaufes irgendwie genauer eingegrenzt. Vermutlich war es auch scherzhafter gedacht, als ich es verstanden hab. I just blame my anxious attachement style. *shrug*

    Haha, der Twist am Ende! Ich bin dir total auf den Leim gegangen. Ich wär nie drauf gekommen, dass der Abverkauf vor der Saison stattfindet — und dann auch noch kurz vor Ostern! Wirklich witzig und sehr gelungen. Damit hast du das Phänomen, dass die Weihnachtssachen entweder schon im September oder kurz nach Halloween in den Supermärkten auftauchen mal richtig schön überspitzt dargestellt. Genial und sehr gut gemacht.


    Ist auf jeden Fall ein netter, kurzer Text mit einem überraschenden Ende. (: Bin gespannt, was du als nächstes zeigen wirst!


    -- Cynda

  • Ja und Nein

    geschrieben am 17.06.21


    A und B streiten sich lauthals.


    A: Ja!

    B: Nein.

    A: Ja?

    B: Nein?

    A: Ja.

    B: Dagegen.

    A: Jaja.

    B: Nö.

    A: Echt?

    B: Abgelehnt.

    A: Doch?

    B: Nein.

    A: Nein!

    B: Ja.

    A: Nein.

    B: Ja!

    A: Weißt du noch, worüber wir eigentlich gestritten haben?

    B: Ne.

    A: Okay. Pizza?

    B: Ja!


  • Hey, Flussgeist. Mantidea

    Irgendwie bin ich beim Durchstöbern des Bereichs grad auf dein neustes Werk aufmerksam geworden und wollte einfach mal was dazu sagen. ~


    Zu Allererst finde ich es ziemlich faszinierend, dass mich das Gespräch/ das Drama an Das Ei von Loriot erinnert. Es hat das gleiche Feeling wie das Konzept der vier Seiten einer Nachricht und das man Gefahr läuft, das Gesagte falsch zu verstehen und es deswegen teilweise herrlich amüsant werden kann. Zwar eher für eine außenstehende Person und weniger für die Beteiligten, aber ... ja. Wenn man eine Konversation aus reinen Einwortantworten führt, nun, ich denke da kann es ganz automatisch auch passieren, dass man sehr effektiv aneinander vorbeiredet. Zumindest wenn man jetzt von einem alltäglichen Gespräch ausgeht und nicht unbedingt nur "Ja" und "Nein" verwendet. Aber in meinen Augen hat auch dieses Drama hier sehr gut eingefangen, dass Interpretationen sehr verwirrend sein können in einem Gespräch.
    & auch wenn es diesem Werk nicht unbedingt darum geht, hat es mich einfach ganz automatisch daran erinnert, haha.


    Ich finde es absolut genial, dass du mit so wenigen Worten eine ganze Geschichte darlegen konntest. Zwar verwendest du hier nur Adaptionen von Ja und Nein, aber hell, mein Kopf hat da die verschiedensten Dinge noch draus gemacht. Bzw. kann es halt um alles Mögliche in dem Gespräch gegangen sein - es kann ein Paar streiten, es kann eine Konversation zwischen Freunden sein, zwischen Familienmitgliedern oder zwischen zwei Fremden. Völlig egal. Und auch der eigentliche Inhalt des Gesprächs kann sonst was sein. Es bietet unendlich viele Möglichkeiten und dennoch haben sie alle etwas gemeinsam: Man stimmt sich nicht zu und widerspricht sich durchgehend.


    Gegen Ende klärst du zwar gewissermaßen auf, dass es sich tatsächlich um einen Streit handelt, aber das schmälert nur bedingt den Interpretationsfreiraum. Und ich komme nun auch zum Grund, warum ich unbedingt was zum Werk sagen wollte, haha. Nämlich: Ich habe mich selbst in dem Werk gesehen. Oder es hat mich eher an ein Gespräch mit meiner Mom vor etlichen Jahren erinnert, was genau so abgelaufen ist. Insbesondere das "Weißt du noch, über was wir eigentlich gestritten haben?" kam damals auch vor und in meinem Fall war es zwar Tee und keine Pizza aber ... ich musste grad einfach Schmunzeln, weil es eine schöne Erinnerung ist, die du mit dem Drama wachgerüttelt hast.


    Es ist ohnehin interessant, dass viele Menschen innerhalb von (sinnlosen) Diskussionen oder Streits teilweise gar nicht mehr wissen, um was es eigentlich ging. Oder warum sie sich gestritten haben. Sei es, weil es von Anfang an eigentlich kein Sinn ergeben hat oder weil es die Art Streit ist, die über seit Generationen gewütet hat und die heutigen "Betroffenen" eigentlich gar nicht mehr wissen, warum man sich streitet und es einfach tun weil ... ja, keine Ahnung. Ich mag die Idee dahinter in dem Werk - das man vielleicht mal darüber nachdenken sollte, warum man sich eigentlich streitet und ob es das überhaupt wert ist. Zumindest habe ich das aus dem Drama für mich mitgenommen. Das es am Ende darauf hinausläuft, dass man einfach Schulterzuckend eine Pizza isst, ist ein schönes Ende. So könnte man eigentlich jeden Streit beenden, was?


    Danke, für das coole Werk!

  • Haikus im April 2022 – Teil 1

    geschrieben von 01.04 bis 16.04.2022


    Diamant und Perl
    Zwei Kräfte und ein Ziel
    Die Entscheidung naht



    Die Zeit vergangen
    Wortlos ertönt die Stille
    Erneut kein Erfolg



    Kirby und Freunde
    Die Welt erneut gerettet
    Jetzt ein Stück Torte



    Echter Heißhunger
    Nougat, Kokos, Marzipan
    Schoko geht immer



    Musik zum Träumen
    Die Suche nach der Wahrheit
    Lass uns aufwachen!



    Hauptgang und Dessert
    Kundschaft will bedient werden
    Los, Team, ran ans Werk!



    Buchstabenwirrwarr
    Welches Pokémon ist das?
    Rätsel am Morgen



    Naturerwachen
    Freundschaftsverabredungen
    Nachtschwärmereien



    Märchenerzählung
    Ungewöhnliche Liebe
    Im Land Weit Weit Weg



    Ein letztes Mal noch
    Angenehmer Traum im Schlaf
    Wann Wochenende?



    Rundherum im Kreis
    Aufgehalten werden von
    dem blauen Panzer



    Erste Entscheidung
    Treuer, loyaler Partner
    Freundschaft fürs Leben



    Stumme Geräusche
    Gefangen in der Stille
    Ein leises Echo



    Viel zu entdecken
    Geschichten neu erleben
    Kommentar schreiben



    Blick in den Himmel
    Regentropfen auf der Haut
    Sorgen fallen ab



    Geplanter Besuch
    Das sanfte Blätterrauschen
    Leseerlebnis


  • Hallo!


    Da du immer so nett kommentierst, muss ich mich ja auch unbedingt mal wieder (meine Übersicht sagt, das ist mein erster Besuch in deinem Topic, das kann ich gar nicht glauben - also heißt es wohl eher "endlich mal") revanchieren. Deshalb kriegst du jetzt Kommentare zu einigen, wenn auch nicht allen, deiner Haiku aus dem April!

    Diamant und Perl
    Zwei Kräfte und ein Ziel
    Die Entscheidung naht

    Zu dem Thema habe ich auch gerne Haiku geschrieben und aktuelle Geschehnisse im Forum bieten sich ja auch immer gut für den NPM an. Ich mag diese Unklarheit des mittleren Verses, die du ja auch im Spoiler erwähnt hast. Das fängt es insgesamt einfach toll ein!

    Die Zeit vergangen
    Wortlos ertönt die Stille
    Erneut kein Erfolg

    Mit Erklärung ergibt das Haiku für mich gleich viel mehr Sinn. Und es ist wieder der mittlere Vers, den ich am liebsten mag. Das "wortlos" passt einfach super in den Kontext und hätte eigentlich einen guten Hinweis geben müssen. Und es gefällt mir generell immer, wenn die Laute der Stille thematisiert werden. Schade natürlich, dass du es nicht geschafft hast, aber dafür haben wir wenigstens dieses schöne Haiku bekommen.

    Musik zum Träumen
    Die Suche nach der Wahrheit
    Lass uns aufwachen!

    Ich erinnere mich nicht daran, was ich ohne den Hintergrund zu diesem Haiku gedacht habe. Es ist (wie immer) eine schöne Aneinanderreihung von Worten, die aber außerhalb des Kontextes kaum mehr als das sind. Vielleicht könnte man höchstens in der Musik noch eine Unterstützung bei der Suche sehen, wegen der man aus der Unwissenheit aufwacht. Ohne Kontext ist es einfach etwas mysteriöser.

    Naturerwachen
    Freundschaftsverabredungen
    Nachtschwärmereien

    Aus drei Wörtern ein Haiku zu schreiben ist (zumindest auf Deutsch) nicht unbedingt schwer. Aus nur drei Wörtern einen zusammenhängenden Text zu schaffen schon eher. Auf dem ersten Blick sieht es auch wieder nur hübsch aus, aber wenn man sich überlegt, was da steht, dann sieht man eine Gruppe (oder ein Paar) Freunde, die die Wärme des Frühlings nutzen und noch lange zusammen draußen sitzen. Und das alles in nur drei Wörtern. Das muss man auch erstmal schaffen.

    Stumme Geräusche
    Gefangen in der Stille
    Ein leises Echo

    Ich hatte eben schon erwähnt, dass dieses Thema mir sehr gut gefällt. Und ich finde, hier hast du es gut eingefangen. Vor allem fasziniert mich, dass das leise Echo im Emdeffekt der einzige wirkliche Ton ist, der in diesem Haiku klingt. Das hat schon fast etwas Melancholisches. Gefällt mir!

    Viel zu entdecken
    Geschichten neu erleben
    Kommentar schreiben

    Oh ja! Wobei ich es bei Gedichten noch viel stärker habe als bei Geschichten. Es kann sein, dass ich ein Gedicht lese und mir denke "Ja, das ist ganz nett", aber erst, wenn ich mir dazu tiefergehende Gedanken gemacht habe, kann ich es wirklich wertschätzen und lerne es auf einer ganz anderen Ebene mögen. Gerade in Gedichten steckt ja aber auch oft mehr als man auf den ersten Blick sieht (s.o.) - all das hast du großartig in deinem Haiku eingefangen!

    Blick in den Himmel
    Regentropfen auf der Haut
    Sorgen fallen ab

    Ich hab im Plaudertopic ja schon dazu gelesen, dass du da etwas mit der Erwartung des Lesers spielen wolltest. Da ich das nun ja aber schon wusste, kann ich nicht mehr sagen, ob dir das bei mir gelungen ist. Objektiv verändert jede Zeile das Bild weiter, was dir gut gelungen ist. Auch finde ich es einen schönen Gedanken, dass der Regen einen quasi reinwäscht.

    Geplanter Besuch
    Das sanfte Blätterrauschen
    Leseerlebnis

    Theoretisch gleiches Spiel wie oben, nur dass ich hier sagen kann, dass es immer noch passiert. Wahrscheinlich, weil ich "Besuch" jetzt nicht sofort mit Büchern verbinde. Was hingegen sehr gut passen würde, wäre der Besuch in einem FF-Topic. Und wo kommt dann das Blätterrauschen her? Nun, von Evo Lees Blätterhaufen. Ist doch logisch. Das würde für mich glatt mehr Sinn ergeben. Die Idee mit den Büchern gefällt mir allerdings auch. :3


    Ich denke, das ist alles, was ich gerade zu sagen habe. Das ist auch der einzige Grund, warum ich zu den anderen Haiku nichts geschrieben habe, denn schön waren sie alle!

    Also, wie heißt es so schön? Man liest sich! ^-^

    ~ShiraSeelentau

  • Einsam

    geschrieben am 11.05.22


    Unruhig irrten einige Pokémon umher, während sie an diesem Abend auf ihre Aufgabe warteten. Flamara empfand noch etwas Desinteresse und gähnte herzhaft, während es sich eingerollt hatte. Schließlich wurden es und einige andere Pokémon in den nächsten Raum gerufen, um die anwesenden Menschen zu wärmen. Flamara spürte die Kälte und erkannte, dass seine Fähigkeiten gefragt waren.

    Voller Ruhe schritt es durch die vielen Reihen, bis sein Blick auf einem kleinen Jungen hängen blieb. Er zitterte und sagte unverständliche Worte zu sich selbst. Flamara ging auf ihn zu und stupste ihn sachte an. Der Junge hob langsam seinen Kopf und lächelte.


    Zweisam

    geschrieben am 10.05.22


    Die beißende Kälte drang durch einige undichte Fenster in den Raum. Ivan saß zitternd und in eine provisorische Decke eingewickelt zwischen vielen anderen Menschen, die mit ihm geflohen waren. Er konnte nur hoffen, bald ein besseres Zuhause zu finden.

    Als schließlich die Pokémon zugeteilt wurden, kam zu ihm erneut Flamara. Es schmiegte sich mit seinem dichten Fell an Ivan und er konnte die von seinem Körper ausstrahlende Wärme auf seiner Haut fühlen. Als ihn Flamara aus großen Augen ansah, umarmte er es und ein leises Schnurren erfüllte die Luft. Anschließend legte sich der sanfte Schleier des Schlafes über die beiden.


  • Huhu! Kramurx

    Ich habe gerade deine beiden neuen Werke gelesen und wollte mal wieder drive-by-mäßig ein bisschen was zu ihnen schreiben!


    Ganz allgemein mag ich die beiden Titel sehr. Die Thematik zwischen Einsamkeit und Zweisamkeit ist sehr interessant, weil ich die Doppeldeutigkeiten der Begriffe sowieso schon sehr gern habe. Okay, zugebeben. Ich mag generell doppeldeutige Titel oder welche, die zum Nachdenken anregen. Als ich sie gelesen habe, dachte ich direkt daran, dass die Werke wohl aufeinander aufbauen, wenn erst von Einsamkeit gesprochen wird und dann von Zweisamkeit. Ironischerweise kann man ja auch gemeinsam einsam sein; aber das ist nur ein weiterführender Gedanke, da man hier mit Flamara und Ivan eher weniger von einer generellen Einsamkeit mehr sprechen kann. Schließlich haben sie sich ja irgendwie gefunden.

    (Wobei mich das grad noch auf Folgendes bringt: Vielleicht war Flamara die ganze Zeit über einsam, genau wie es Ivan war. Gewissermaßen waren sie dann ja gemeinsam einsam, huh. Zumindest solange bis sie sich gefunden haben. Interessant.)


    Fangen wir also mal mit »Einsam« an.

    Wie ich weiter oben ja schon angeschnitten habe, mag ich die Doppeldeutigkeit vom Wort "Einsam". Einerseits ist es ein Indiz darauf, dass sich eine bestimmte Person (in dem Fall Pokémon) einsam fühlt oder einsam ist. Andererseits kann man das immer gut in Relation dazu setzen, was um einen herum passiert. Heutzutage kann man sich ja auch in Massen aus anderen Personen einsam fühlen; als nicht dazugehörig oder als Außenseiter. Einsamkeit als solche kann viele Gesichter (und Auswirkungen) haben - manche davon redet man sich stellenweise sogar selbst gern mal ein. Generell ist Einsamkeit ein Thema, welches jeder irgendwie und irgendwann sicherlich schon einmal an sich selbst erkennen konnte.

    Flamara selbst scheint aber nicht unglücklich zu sein. Viel eher Desinteressiert (übrigens bin ich ein bisschen über die Formlierung diesbezüglich gestolpert, weil ich sie so noch nie gehört habe, huh). Aber auch Desinteresse an Mitmenschen (/Mitpokémon) kann zu Einsamkeit führen. Ich frage mich, inwiefern das hier eine tatsächliche Anwendung findet.

    Gegen Ende des Drabbles kommt dann ein kleiner Junge ins Spiel, welcher das Interesse oder die Aufmerksamkeit von Flamara geweckt haben zu scheint. Zwar ist es voller Ruhe durch die Reihen geschritten, aber das würde ich wohl auch, wenn ich eher "gelangweilt" bin und nicht wirklich ein Ziel vor Augen habe. Aber irgendwie scheint der Junge ja etwas in Flamara ausgelöst zu haben - vielleicht sowas wie einen Beschützerinstinkt? Zumindest wirkt das ein bisschen so, da er zittert und vor sich hin murmelt.


    Bei »Zweisam« erfährt man mehr zum Jungen - Ivan. Hier wird deutlicher, in was für einer Lage er sich befindet. Es ist kalt, die Fenster sind eher undicht und vor irgendwas musste er mit vielen anderen Menschen fliehen. Krieg? Einer Seuche? Naturkatastrophen? Gibt viele Möglichkeiten. Was es letztendlich auch war, es ist sehr deutlich für den Leser, dass er sich in keiner guten Lage befindet. Denn wenn man "nur hoffen kann", dass es besser wird, nun ... gibt das nicht unbedingt eine rosige Aussicht auf die Zukunft. Zumindest scheint es nicht in seiner Macht zu liegen, etwas an seiner Situation ändern zu können.

    Während man also ein sehr düsteres Bild vor Augen hat, taucht hier wieder Flamara auf. Es ist die gleiche Situation, die beschrieben wird, nur aus einer anderen Sicht. Was ich sehr interessant finde. Es gab auch mal einen Film, den ich gesehen habe, der genau das Gleiche behandelte - ein bestimmtes Ereignis aus der Sicht von mehreren Personen. Mehr ist dort nicht passiert im Film, dennoch hat man unglaublich viel erfahren und erlebt, weil man es eben immer aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnte. Hier bei den Drabble sind es zwar "nur" zwei Sichten, aber man merkt auch schon hier sehr deutlich, was für eine Wirkung das haben kann. Erst haben wir nur von Flamara mitbekommen, dass es ein eher "langweiliger" Tag/ Abend für es war. Warum es dann aber in den nächsten Raum gerufen wurde und wer der Junge eigentlich ist, wusste man als Leser nicht. Man konnte nur Vermutungen darüber anstellen - ich dachte zum Beispiel an ein Heim.

    Ich finde es auch spannent, dass Flamara scheinbar nicht das erste Mal zum Jungen gekommen war. Die Rede ist schließlich von "erneut"; also ist es vielleicht ein Lazaret oÄ in welchem die Pokémon Trost und Wärme spenden sollen. Und Flamara scheint sich schon des Öfteren zu Ivan gesellt zu haben, was auch der "Zweisamkeit" noch mal eine neue Bedeutung gibt.


    Alles in allem zwei sehr schöne Werke, die das Bild der Hoffnung und der damit verbundenen Wärme widerspiegeln. Ich wünsche dir auch weiterhin viel Spaß beim Schreiben und wir lesen uns!

  • Haikus im April 2022 – Teil 2

    geschrieben von 17.04 bis 01.05.2022


    Gemeinsame Zeit

    Dort, wo das Zuhause ist

    Willkommen daheim!



    Blitzschneller Ninja

    Basteln und zeichnen macht Spaß

    Pop-Up-Bilderbuch



    Verdrehte Worte

    Abgeschirmt zur Umgebung

    Kopfhörerstimmen



    Stumm, starr, scheu, still, steif

    Voller Worte, ohne Plan

    Ideenlosigkeit



    Wecker klingelt laut

    Viel Sonnenschein, Vorhang zu

    Schnell zurück ins Bett



    Verteilungen, News,

    Plüschfiguren und Events

    Normaler Freitag



    Alle zusammen

    Die Suche nach Glücklichkeit

    Große Reiselust



    Beobachtungen

    Versteckkünstler Memmeon

    Ich glaube an dich



    Geschwindigkeitsrausch

    Die Strecke hoch und runter

    Redout-Phänomen



    Kleine Geschichten

    Wind, Wasser und Legenden

    Drabbles machen Spaß



    Huh, Pelipper-Post?

    „Einladung zu Romono.

    Kommenden Dienstag.“



    Ein Ziel vor Augen

    Reise in das Labyrinth

    Ungewisser Weg



    Endlich Wochenend'!

    Schlafen ist der neus'te Trend?

    Ganz mein Element.



    Ein jähes Ende?

    Möglichkeiten ausschöpfen

    Ein neuer Anfang



    Ein neuer Morgen

    Reise ins Ungewisse

    Wo der Wind hinführt



    Vertrauensbeweis

    Flauschige Feelinara

    Drabbleschreibkünste


  • Hallu!


    Jetzt hab ich es den ganzen Mai nicht geschafft hier reinzuschauen und schon hat sich eine ganze Menge angesammelt. Der Vorteil davon ist natürlich, dass ich jetzt die freie Wahl hab, was ich kommentieren möcht und da hab ich mir die beiden Drabble herausgesucht.


    Einsam

    Zuerst war ich verwirrt, um welche Aufgabe es sich wohl handeln konnte. Mir kam zuerst der Gedanke eines Kampfes in den Sinn, aber irgendwie hat die Stimmung dazu nicht gepasst. Dann klärst du damit auf, dass die Pokémon etwas gegen die Kälte tun sollen und anwesende Menschen wärmen. Eine sehr naheliegende Sache, gerade Feuer-Pokémon sind dafür ja bestens geeignet. Und nachdem der Fokus hier auf Flamara ist, passt das noch besser. Trotzdem ging mir die Frage nicht aus den Kopf, warum die Menschen hier frieren. Handelt es sich vielleicht um Obdachlose? Oder gibt es mitten in einem besonders strengen Winter Probleme mit der Heizung? Ist gar eine Naturkatastrophe passiert?

    Das lässt du hier offen, weil Flamara das wohl nicht weiß, was mich nicht verwundern sollte. Es scheint sehr fokussiert auf seine Tätigkeit zu sein, trotzdem lässt es sich Zeit und hilft schließlich dem Jungen, der besonders unter der Kälte zu leiden scheint. Das war eine schöne Situation am Ende, weil ich mir das sehr gut vorstellen konnte, wie der Junge nicht nur durch Flamaras Körpertemperatur gewärmt wird, sondern auch dadurch, dass ihm geholfen wird.


    Zweisam

    Undichte Fenster sind schon mal schlecht für einen Schutzraum und ich denke, in so einem befindet sich Ivan hier. Im Kontext mit dem Drabble zuvor, war mir schnell klar, dass es sich bei Ivan vermutlich um den Jungen handelt, dem Flamara geholfen hat. Er ist wohl vor etwas geflohen, aber wovor lässt du offen. Da die Unterkunft aber wohl auch schon bessere Zeiten gesehen hat, sind die Flüchtenden wohl noch nicht wirklich in der Sicherheit angekommen. Einerseits kann ich den Gedankengang von Ivan verstehen, bald wieder ein Zuhause zu finden — andererseits frag ich mich, ob flüchtende Menschen wirklich gerade diesen Gedankengang haben. Manche sicherlich, aber ich denke, es sind sehr komplexe Gefühle, die man hat, wenn man auf der Flucht ist — wovor auch immer. Trauer und Angst spielen bestimmt genauso mit rein, wie Verzweiflung und andere Traumata. Klar, der Fokus ist nicht auf den Hintergründen, wie es zu dieser Situation kam, aber der Satz riss mich bissl raus, weil sich mir einfach die Frage aufdrängte: würde eine flüchtende Person so etwas denken?

    Ich fand spannend, dass es sich hier wohl nicht um dieselbe Situation wie aus dem Drabble zuvor handelt, nur aus der Sicht von Ivan, sondern um eine andere Situation, in der Flamara aber wieder zu Ivan kommt, um ihm etwas Wärme und evtl. auch Hoffnung zu schenken. Das fand ich schön, weil ich diese aufkeimende Freundschaft gerade in der unwirtlichen Umgebung als zusätzliche Wärmequelle empfand.


    Und da sind die Titel der beiden Drabble dann auch sehr passend. Im ersten sind Flamara und Ivan allein und kennen sich nicht. Im zweiten Drabble kennen sie sich bereits ein wenig und verbringen mehr Zeit zusammen — in Zweisamkeit. Das find ich schön.


    Alles in allem also zwei sehr gelungene Drabble, die eine kurze, sehr warme Geschichte erzählen.


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

  • Wasserabenteuer

    geschrieben am 26.04.22


    Ein Schwarm Fische schwamm aufgeregt auseinander, als Dragica durch das Wasser düste. Sie umrundete elegant die gesetzten Markierungspunkte und wähnte sich schon als Erste. Innerhalb weniger Sekunden holte jedoch Jindra, ihr junger Wasserschlangendrache, auf und ließ sie bald hinter sich.

    Das letzte Ziel erforderte einen Sprung aus dem Wasser. Jindra vollführte dabei freudig einen Salto und ließ sich anschließend am nahen Strand nieder. Nur wenig später kam auch Dragica an und sie betrachtete ihre zurückbildenden Schwimmhäute.

    „Dieser Zauber ist immer wieder faszinierend“, sagte sie und fuhr mit einer Hand über Jindras Kopf, der zufrieden quiekte. „Gut gemacht, du hast gewonnen!“


  • Veränderung

    geschrieben am 15.05.22


    Hikaru nestelte nervös an seinem Gewand. Betreten sah er zu Boden, wo sein Evoli saß und ihm einen fragenden Blick schenkte. Mit einem Mal wusste er nicht mehr, ob sein Vorhaben sinnvoll war.

    „Keine Sorge, ich bin da“, antwortete Tamao flüsternd, die ihre Hände auf Hikarus Schultern gelegt hatte. Seine Schwester war bereits vor einigen Jahren den Kimono-Schwestern in Teak City beigetreten und konnte so ihren Anmutstanz weiter verbessern. Hikaru hatte ihren Auftritten immer besonders gerne zugesehen und er war froh, dass sie und ihr Nachtara nun in diesem Moment bei ihm sein konnten.

    Die Geschwister schritten mit den Pokémon an ihrer Seite durch den langen Gang und kamen schließlich beim Garten des traditionellen Hauses an. Ihre Mutter befand sich dort und rauchte an einer Pfeife. Tamao nahm etwas Abstand und nickte ihm zu.

    „Mutter“, begann Hikaru, kämpfte danach jedoch mit den Worten und seine Knie zitterten. Er musste das nun durchziehen! Seine Mutter setzte die Pfeife ab und sah ihn mit neutralem Blick an.

    „Ich … ich …“

    Hikaru verbeugte sich plötzlich tief, sodass Evoli einen Sprung zurückwich, und schrie sein Anliegen regelrecht in die Welt.

    „Bitte, ich möchte gern den Kimono-Schwestern beitreten!“