Domian

Hachja, Domian... Ich glaub, mittlerweile wurden in den Sendungen schon alle (ALLE) Themen abgehandelt und man hat teilweise Dinge erfahren, die man besser nie gehört hätte. :D Domian müsste doch mittlerweile ein Ehrendoktortitel für Psychologie verliehen bekommen.
Da ich nachts meistens die Regionalprogramme des WDR durchlaufen lasse, sehe ich teilweise das Ende von Domian, aber so wirklich interessiert es mich heute nicht mehr. Früher war das teilweise anders, da habe ich hin und wider bewusst die Sendung eingeschaltet, wenn das Thema interessant klang oder sonst nichts lief. Heute halt nur noch ganz sporadisch, aber irgendwie gehört er zur deutschen TV-Landschaft einfach dazu, kann mir garnicht vorstellen, dass er mal aufhört. Und ich sage bewusst TV, mir war garnicht bewusst, dass das auch im Radio (ein von mir seit vielen Jahren nicht mehr benutztes Medium) läuft.

PS: echt seit '95!? Dann befindet er sich ja mittlerweile im 20. Jahr! Unglaublich... hätte er damals sicherlich auch nicht gedacht.

Ehrlich gesagt finde ich solche Seelsorger-Sendungen echt überflüssig.
Um an Einschaltquoten zu kommen schrecken die Rundfunkanstalten nicht mal mehr davor zurück, das dafür eine Menge Menschen sich und ihr Seelenleben in aller Öffentlichkeit entblössen. Nun gut, ist im Radio jetzt zwar nicht ganz so penetrant wie im TV, aber trotzdem...ist sowas nötig?
Aber es ist ja zum Glück jedem selbst überlassen, ob er sich da jetzt so einem dahergelaufenen Radiosprecher, der sich den Beichtvater für reuige Sünder oder den Seelenklempner für liebeskranke Psychos gibtl, anvertraut oder nicht.
Habe nur einmal zufällig in diese Sendung reingehört und muss sagen, das mir dieses "Auf-die -Tränendrüse-Drückerei" ziemlich auf den Wecker fiel und ich einfach nur noch abgeschaltet habe.
Wundert mich irgendwie schon, das eine solche Sendung 20 Jahre überdauern kann. o.O

Naja, jedem das Seine

Zitat von Pika Pika

ist sowas nötig?

Ist das Wut-und-Trauertopic notwendig?
Letztlich ist Domian dem ähnlich, man möchte mal mit einem Außenstehenden über Probleme sprechen, sich öffnen und dabei doch anonym bleiben. Hilfe und Rat bekommen und trotzdem nicht das Gesicht vor Freunden und Verwandten verlieren. Das hilft manchmal schon deutlich und Domian macht das schon recht gut und versucht die Probleme der Anrufer nachzuvollziehen. Letzteres ist auch ein Grund, weshalb man sich die Sendung womöglich anschaut, um Probleme und Sichtweisen anderer Menschen besser nachvollziehen zu können. Und womöglich findet man ja auch den einen oder anderen guten Rat, der einem selbst etwas weiterhilft.
Bei FKTV meinte Domian, er glaube noch nicht hereingelegt worden zu sein, in der darauffolgenden Postecke wiederum behaupten Menschen, sie wären mit einer erfundenen Geschichte in die Sendung gekommen. Was nun stimmt und ob am Ende alle Probleme, die Domian vorgetragen werden, sich auch tatsächlich so zugetragen haben, kann man wohl bestenfalls vermuten, aber die Fake-Quote scheint wohl recht gering zu sein.

Ich weiß ja auch das ich mich schon wieder sehr aggressiv anhöre...
Und ich wollte den Domian ja eigentlich auch nicht wirklich schlecht machen...für manch einen ist es eben halt nur so möglich, seine Traumata oder anderweitigen Probleme zu bewältigen.^^
Eigentlich wollte ich damit nur meine Meinung kundtun und was ich davon halte. Ich will meine Meinung damit niemand anderem aufzwingen...wäre ja noch schöner.^^
Ja,zugegeben, manchmal fehlt mir tatsächlich ein Quentchen Toleranz....letztendlich dürfte der Domian-Talk wohl preisgünstiger sein als eine Sitzung beim Seelenklempner.^^
Sorry, das konnte ich mir nun leider auch wieder nicht verkneifen.

Ich verfolge seine Sendung zwar nur sehr selten, fand es aber echt schade als ich gehört habe, dass er aufhört. Sicher wird er vielen Menschen fehlen, auch wenn seine Entscheidung total nachvollziehbar ist. Wenn ich mir dauernd die (oft wirklich kranken) Probleme so vieler Menschen anhören müsste, würde ich höchstwahrscheinlich schon nach einem Jahr die Reißleine ziehen. Hut ab, dass er das ganze 20 Jahre ausgehalten hat.

Ich weiß nicht ganz, was ich von Domian halten soll. An sich mag er ja ein netter Typ sein und vielleicht will er den Leuten auch wirklich helfen. Manchmal kommt er ein bisschen komisch rüber, aber egal. Was mir nicht so sehr gefällt, ist jedoch das ganze Format dieser Show. Es wird öffentlich über die abgefahrensten und teilweise perversesten Vorlieben, Probleme, was auch immer gesprochen und das eigentlich nur, um die Zuschauer zu unterhalten. Diese Form von Unterhaltung hat was von RTL, finde ich. Und klar, die Anrufer können anonym über ihre Probleme sprechen, aber ist es wirklich notwendig, so etwas dann auszustrahlen? Wäre ihnen nicht besser geholfen, wenn sie sich tatsächlich privat an eine Bezugsperson wenden könnten? Denn seien wir mal ehrlich, die meisten schauen Domian an, weil sie wissen wollen, was für kranke Seelen es da draußen gibt und nicht, weil sie sich selber geholfen fühlen.
Aaaber, wems gefällt. :D

Zitat von Antiheld

Es wird öffentlich über die abgefahrensten und teilweise perversesten Vorlieben, Probleme, was auch immer gesprochen und das eigentlich nur, um die Zuschauer zu unterhalten. Diese Form von Unterhaltung hat was von RTL, finde ich.

Naja, der Vergleich ist aber schon etwas heftig. Ob die meisten tatsächlich nur zum "Begaffen" seltsamer Personen zuschauen, halte ich für eine gewagte These, auch wenn sicher nicht zu verneinen ist, dass die Echtheit dem gesättigten RTL-Zuschauer womöglich einen neuen Reiz verschafft. Trotzdem werden die Anrufer für gewöhnlich ernst genommen und nicht, wie das bei RTL nunmal ist, ins lächerliche gezogen mit irgendwelchen flotten Schnitten, witziger Musik und platten Kommentaren. Wer will, hat am Ende einen Erkenntnisgewinn, eine Perspektive, die sonst gar nicht so leicht zu bekommen ist, da sich die "kranken Seelen" sonst nicht so erklären und offenbaren können. Das wirst du im RTL-Programm wohl kaum erleben.

Ich bin sprachlos und hätte mir nicht gedacht, dass so ein normal klingender Mensch eine 30-40cm große Plüschfigur von Pikachu besitzt (hätte ja selbst gerne so eine große - nur als Deko/Merchandise). Zwar war Thomas teilweise kaum vom Reden aufzuhalten, aber das ist wohl verständlich, da man sich bei einem Anruf beeilen muss. Vor allem, wenn er nicht 'schockierend' genug ist, um die Zuschauer zu fesseln - Ich denke, es ist klar, was ich damit meine. Mich hätte nur interessiert, wie genau ihm das Pikachu damals weitergeholfen hat. Er erwähnte zwar, dass ihm beigebracht wurde, auch bei fiktiven Wesen Freunde zu finden, aber das war es dann auch schon. Ich selbst kenne es von mir, dass ich im Kindergarten und in der Grundschule auch immer ein Galupy-Stofftier bei mir hatte, weil ich es knuffig fand, aber bei ernsten Situationen hat es mir eigentlich nie geholfen. Zwar habe ich mit etliche Geschichten über es ausgedacht, damit es mir möglichst lebendig vorkam, jedoch half das alles nichts. Mittlerweile kann ich nur vermuten, wo es sich seit vier Jahren unberührt aufhält. Thomas ist aus seiner Krise herausgekommen, hat sogar eine Freundin/Frau gefunden und kann seine Plüschfigur dennoch nicht mehr weglegen, wie es scheint. Ich weiß nicht so recht, aber jetzt, wo er eben die Chance hätte, eine Familie zu gründen (sofern er bisweilen keine hat), sollte er seine virtuelle Liebe langsam etwas zügeln. Schade, dass man nicht erfahren hat, ob er arbeitet und ob er mit seinem Einkommen zufrieden ist. Das hätte mich wirklich interessiert, denn nur damit könnte man Vermutungen bezüglich seines kleinen Freundes aufstellen. Für mich ist sein Verhalten nicht nachvollziehbar, auch wenn das Stofftier ihm einst geholfen hat. Ich an seiner Stelle würde ihm einen netten Platz auf dem Sofa gewähren, aber ihm langsam nicht mehr allzu viel Aufmerksamkeit schenken. Es gibt weitaus Wichtigeres, wie ich finde.

Weil Siri den Thread erstellt hat mühe ich mich mal zu einer Antwort.

Mir hat Domian, trotz allen bereits erläuterten moralischen Dilemmatas die es da so gibt, irgendwie geholfen als alles irgendwie nicht so schön war.
Das mag erstmal komisch klingen, aber es ist tatsächlich wie mit dem Wut-Topic, es kann unheimlich helfen seine eigenen Probleme vielleicht mal durch jemand anderen vorgetragen zu hören. Oft musste ich schlucken, manchmal erscheint der eigene Verlust plötzlich unrelevant wenn eine Mutter in der Sendung zusammenbricht weil sie irgendwie sonst niemand zum erzählen hat und doch gerne vielen Menschen berichten will. Und das finde ich am Ende gar nicht so sensationslüstern von der Redaktion, denn Domian wird nicht wirklich agressiv vermarktet.

Und auch wenn natürlich jeder seine eigene Biographie hat kann es hilfreich sein sich anzuhören, wie andere Menschen mit vergleichbaren Problemen umgehen. Oder was vielleicht auch nach langen Jahren nicht besser wird.