Roque sieht [Tier- und Naturfotografie]

@Tai: Oh man, deine Worte sind immer so unglaublich nett und motivierend, vielen, vielen Dank dafür! Bei deinen Kommentaren bekomme ich gleich wieder Lust, rauszurennen und zu knipsen (ist nur gerade dunkel draußen und morgen warten wieder Hausaufgaben :“O ).
Danke für dein Lob zum Graureiher, es freut mich sehr, dass er so einen Eindruck machen konnte und das Gras auch nicht zu sehr stört! Bei dem Graspinöpel hast du wohl recht, hätte man wegmachen können.
Danke!

@*Miro*: Auch dir ein großes Danke, dass du immer so fleißig kommentierst – es freut mich sehr, deine Rückmeldung zu bekommen!
Moor im Spätherbst: Beim allgemeinen Teil hast du recht, da ist viel Unschärfe drin. Allerdings war die auch gewollt. Ich hatte die Blende möglichst weit aufgemacht, weil die geringe Tiefenschärfe (und teilweise großflächigen Unschärfen) meiner Meinung nach einerseits zur tristen Stimmung beitragen und es andererseits sonst auch zu unruhig geworden wäre. Das war ein Versuch, den Blick zu lenken (außer bei #2, da wollte ich eher etwas irritieren, haha). Ich sehe, da muss ich wohl noch mal nach besseren Möglichkeiten suchen xD.
Freut mich aber, dass du das Spinnennetz magst! Hier war die Unschärfe der Wassertropfen natürlich keine Absicht – ist wohl doch verwackelt, obwohl es in Originalgröße weniger auffällt.
Bluthänfling #II: Schön, dass er dir gefällt! Der Fokus ist aber wirklich ein bisschen daneben, in diesem Fall ist es in Originalgröße sogar gravierender. Gut, dass es nicht so zu stören scheint! Der Hintergrund ist eigentlich gar nicht neblig, nur extrem weit weg und deshalb so verwaschen.
Eiderenten: Danke für den Widerspruch, das beruhigt mich echt :).
Vielen Dank noch mal!

@Deoxys74: Es hat mich sehr gefreut, auch von dir noch einen Kommentar zu meinem Update vorzufinden! Außerdem ein generelles Danke für dein Interesse an meinen Bildern und deiner Unterstützung! Es ist immer schön, deine Meinung zu hören :>. (Bilder werden ab jetzt auch über's BB hochgeladen, ich hoffe, ich versau' es nicht xD).
Moor: Ja, finde ich halt selbst auch eher mäßig – aber was soll's, man muss auch mal experimentieren, schätze ich xD.
Vögel: Danke für den Tipp zur Tiefenschärfe. Nun ist das Problem bei Vögeln natürlich, dass die oft schnell wieder weg sind und man nicht unbedingt die Zeit hat, viel rumzuprobieren (nach oben ist durch die große Brennweite außerdem schnell eine Grenze durch das vorhandene Licht gesetzt), aber ich werde es auf jeden Fall mal versuchen. Da könnte ich z.B. ganz gut bei den halbzahmen Entenvögeln in Städtnähe anfangen.
Brennweite bei den Eiderenten waren 400mm. Da ist der wirklich scharfe Bereich echt schmal und wie gesagt, Blende weiter zu ist oft schwierig (und auch schnell vom Hintergrund her störend). Aber ich arbeite dran!
Vielen Dank!

Kiebitz
(Vanellus vanellus)
Mh, da lag ich am Hafen aufm Boden, zum Glück kamen nicht so viele Leute vorbei xD. Andererseits muss man bei diesem Hobby eh früh aufhören, sich um die Meinung anderer zu kümmern.
Aber die Geduld hat sich gelohnt! Der Vogel war am Ende sogar /zu/ nahe, ein Luxusproblem, hehe. Wie man sieht, hat er sich anscheindend irgendwann mal das Bein gebrochen, aber als ich ihn sah, wirkte er ziemlich fit.

Sanderling
(Calidris alba) (okay, den Artteil des Namens musste ich nachschlagen - ergibt aber Sinn, Sanderlinge sind mega hell)
Der Kopf ist bei Nummer I etwas ungünstig vor einer besonders hellen Stelle, ja, aber ich mag die Farben ganz gerne...
Und Nummer II und III mit günstigerem Kontrast, aber langweiligeren/weniger schönen Farben.

Altschwan; Jungschwan
Der Jungschwan ist arg verbesserungswürdig, aber ich wollte den Altschwan nicht so alleine platzieren. Höckerschwäne (Cygnus olor).

Rotkehlchen
Erithacus rubecola, Erithacus klingt so schön :>. Hier am Singen.

Wintergoldhähnchen
Regulus regulus
Das war toll, hatte die Linse plötzlich voll WiGo (und die sind die kleinsten Vögel in Deutschland, also muss man dafür /echt/ nahe dran sein), aber mit dem Fokus hab' ich's dann leicht verkackt. War vielleicht schon zu nahe. Oh, und auch wenn es nahe war, das Bild ist trotzdem etwas zugeschnitten, ich will ja keinen falschen Eindruck erwecken.

Nordsee am Abend
Joa. Ziemlich lahm, I know.

Mordor
Eigentlich hatten wir immer behauptet, Mordor läge in der anderen Richtung, aber vielleicht haben wir uns da geirrt... Nicht sonderlich ernst gemeintes Foto mit 400mm, aber ich fand's ganz witzig.

@*Miro*: Danke für deine Rückmeldung zu meinen Bildern! Beim Kiebitz hatte ich die Schärfe gar nicht verhauen, der ist echt knackscharf. Das „zu nah“ bezog sich nur darauf, dass er /nach/ diesem und ein paar weiteren Fotos mehr als formatfüllend vor der Linse war. Auf die Sonne musste ich tatsächlich recht lange warten und sie kam dann genau im richtigen Moment hinter den Wolken hervor. Freut mich, dass dir die Vogelbilder gefallen! Beim Rotkehlchen hast du (und Tai) natürlich recht, das ist doch etwas verwaschen. Hatte ich irgendwie verpeilt, aber es geht ja noch.
Und dass du die Nordseebilder magst, freut mich echt besonders, da ich mir da doch unsicher war. Danke für die Rückmeldung!

@Tai: Danke auch dir (und viel Erfolg beim Studienprojekt!)!
...Das mit dem kritisch hinterfragen stimmt wohl. Ich werde mich zukünftig etwas zurückhalten, hat ja auch keiner was davon, wenn ich das so raushängen lasse xD. Hatte beim letzten Post einen schlechten Tag, sollte ich lassen. Das Tief wird bestimmt irgendwann wieder. Und danke, danke für deine Aufheiterung! :)
Danke für das Lob zum Kiebitz! Er war wirklich ein tapferes Kerlchen <3.
Dass die Sanderlinge II und III schon etwas dunkel sind, war mir gar nicht aufgefallen, aber du hast recht. Die Sonne stand da schon recht tief und ich sollte da definitiv noch mal rangehen.
Zur Unschärfe beim Rotkehlchen habe ich Miro schon geantwortet, freue mich aber, dass du sie nicht als störend empfindest!
Beim Wintergoldhähnchen ist die Unschärfe schon durchaus ungünstig und – zumindest in Originalgröße – auch ganz schön auffällig. Habe sogar etwas nachgeschärft. Aber wenn es trotzdem gefällt, dann will ich mich nicht weiter beklagen! Und Goldhähnchen sind wundervoll, ich träume ja immernoch von einem „Shooting“ mit einem Sommergoldhähnchen!
Danke noch mal für deine lieben Worte! C:

Amsel (Turdus merula, Männchen)
Die Lichtsituation (schwarzer Vogel im Schatten) war recht ungünstig, daher bin ich stolz, dass es mit der Belichtung so gut geklappt hat (1/650s bei ISO-800)! Außerdem nicht zugeschnitten :).

Eidererpel (Somateria mollissima) (Wow, den wissenschaftlichen Namen kannte ich ehrlich gar nicht xD)
Am Kopf etwas unscharf, aber ansonsten gefällt mir der Verlauf mit den verschwommenen Flügelspitzen von der Tiefenwirkung her ganz gut.

Sanderling (Calidris alba)
So sehen sie auf dem Weg ins Prachtkleid aus, nachdem ich hier bisher nur das Schlichtkleid gezeigt habe! Deshalb ist dieses Bild auch dabei, obwohl sonst eher unspektakulär. Wenn sich die hellen Federränder an Kopf, Brust und Rücken abnutzen, werden schöne, rostbraune Farben zum Vorschein kommen. (Und ja, ich war kurz wieder an der Küste!)

Rotkehlchen (Erithacus rubecola)
Und noch ein schon vom letzten Update „bekanntes Gesicht“ - war aber sicher nicht derselbe Vogel. Auch hier eine extrem ungünstige Lichtsituation (von Bäumen und Büschen stark beschatteter Weg bei sehr grauem Himmel) und ich bin froh, es mit den 400mm trotzdem gut hinbekommen zu haben. Konnte die Kamera abstützen und dann 1/250s bei ISO-800 belichten.

Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Nicht so richtig toll, aber das rote Auge hat mich überzeugt, ihn trotzdem zu zeigen xD. Kein Blitz! Das ist wirklich so!

Turmfalke (Falco tinnunculus)
Und zum Abschluss noch etwas Besonderes (keine Kritik bitte, die Quali ist aufgrund einer dann doch fast unmöglichen Lichtsituation sehr schlecht, es geht hier nur um den Inhalt). Und zwar ist das hier ein junges Turmfalkenmännchen, wohl aus dem letzten Jahr, das gerade ins Erwachsenenkleid mausert. Gut an den Steuer(Schwanz-)federn zu erkennen: die grauen, schwach gestreiften Federn, vom Bretrachter aus rechts, gehören schon zum Alterskleid.

@Garados: Danke für das Lob! Freut mich, dass dir meine Bilder gefallen :').
Zum Falken: Na ja... Der Moment mag ein besonderer sein, aber ich wollte gerne ein Titelfoto wählen, das auch farblich irgendwie ansprechend ist und der Falke ist halt ziemlich trüb. Insgesamt war ich mir überhaupt nicht sicher, welches Bild ich verwenden sollte, fand alle nicht perfekt geeignet – dann ist es halt das Rotkehlchen geworden.
Ehrlich gesagt überrascht es mich auch, dass alle den Falken so toll finden xD. Aber gut, zum Thema „fliegende Vögel“: Neben der (meist) Kürze des Moments ist das größte Problem eigentlich das Gegenlicht. Es ist schwierig, einen Vogel vor hellem Hintergrund vernünftig auszuleuchten, sodass nichts über- (Himmel) oder unterbelichtet (Vogel) ist. Am besten geht das bei teils bewölktem Himmel vor einer grauen Wolke oder bei komplett blauem Himmel mit der Sonne im Rücken. Turmfalken sind tatsächlich recht einfache Objekte, da sie nicht so scheut sind (schon mal einen Mäusebussard versucht aufzunehmen? Die Viecher sind /solche/ Schisser! XD ) und auf Beutejagd vor allem in der warmen Jahreszeit einen sogenannten Rüttelflug durchführen, bei dem sie zehn bis zwanzig Meter über dem Boden mit schnellem Flügelschlag in der Luft stehen. Genug Zeit zum ausrichten der Kamera. Das Kerlchen auf meinem Foto war auch gerade am Rütteln, insgesamt stand ich da und er kam Stück für Stück immer näher. In technischer Hinsicht wird es bei dieser Art von Motiven aber auch ein bisschen anspruchsvoller. Da braucht man schon eine recht gute Kamera (soll heißen: kleine Kompakte würde nicht reichen) und, ich wage mal zu behaupten, eine Brennweite von mindestens 200mm (ich habe 400 mm). Bei den Einstellungen sollte man sich wegen der schwierigen Belichtung auch nicht komplett auf die Automatik verlassen. Ich habe meistens Zeitautomatik drin, weil man in der Tierfotografie oft schnell sein muss, und nutze dann meistens den Regler zur Belichtungskorrektur – hier hatte ich ihn hochgeschraubt, damit der Falke wenigstens nicht ganz so unterbelichtet enden würde. Ein guter Autofokus für schnelles Ausrichten kann praktisch sein, allerdings habe ich fliegendes Viehzeug hin und wieder auch schon manuell fokussiert – klappt ebenso und ist wohl Geschmacks- und Übungssache.
...Äh, ja. So eine gründliche Antwort war wahrscheinlich gar nicht gefragt, aber vielleicht hilft es ja :“D.
Danke, dass du dir die Zeit für einen Kommentar genommen hast!

@Deoxys74: Danke für deine Rückmeldung und freut mich, dass dir das Update so gut gefallen hat (danke auch, dass du mein Bild für's FdM vorgeschlagen hast!).
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich glaube, der Falke ist mir den Aufwand nicht wert, aber danke für den Tipp – könnte anderswo sicher noch mal hilfreich sein :).

@Mogelbaum: Danke für deinen Kommentar! Ist schön zu hören, dass hier doch einige meine Galerie verfolgen :). (Und aaaah, deine Freundin beringt Vögel?! Neidisch!! Ich durfte letztes Jahr „unserem“ Orni beim BFD bei der Beringung helfen, habe „nur“ die Vögel angeschleppt und er hat die Ringe drangemacht. War aber unheimlich spannend, darüber etwas zu lernen.)
Zum Turmfalken schau mal nach meiner Antwort an Garados, da habe ich mein Vorgehen gründlich beschrieben und hoffe mal, es hilft :).
Vielen Dank noch mal!

Und zwar habe ich in meinem Lieblingsnaturschutzgebiet seit ihrer Ankunft aus den Überwinterungsgebieten immer wieder die ansässigen Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) beobachtet. Ich liebe diese Vögelchen, vor allem wegen ihres Gesangs, der ein „motiviertes Geplapper“ ist, bei dem sich sofort die Laune bessert :). Mir wurden sie übrigens als „Gangsterrapper“ beigebracht, weil sie im Vergleich zu Schilf- und Sumpfrohrsänger recht langsam, wie Sprechgesang, singen.
Ein Pärchen hat es mir besonders angetan; keine Scheu und toll zu beobachten. Das Foto hier ist nicht toll, ich weiß, aber man sieht den Vogel mit Nistmaterial. Und weil ich das Pärchen so mag, muss ich einfach davon berichten! Mittlerweile haben sie Junge; ich konnte die Eltern nämlich mehrfach mit Futter im Schnabel beobachten. <3

Star (Sturnus vulgaris) mit Heupferden. Hunderte von Staren haben es auf einer Weide ausgenutzt, dass die Schafe diverses Viehzeug aufscheuchten.

Wie bereits erwähnt, habe ich mir einen Traum erfüllt und bin – zum ersten Mal seit über zehn Jahren und damit zum ersten Mal als „Orni“ und Hobby-Naturfotograf – auf Helgoland gewesen. „Deutschlands einzige Hochseeinsel“ stimmt wohl nicht ganz, da es sich per definitionem tatsächlich nicht um eine solche handelt. Dennoch ist sie mit Abstand am weitesten vom Festland entfernt. Der Anreiz für Leute wie mich liegt zusätzlich (neben der Tatsache, dass es eine wunderschöne Insel in einem wunderschönen Meer ist, die ich auch so besuchen würde) darin, dass man hier extrem nahe an diverse Tiere herankommt, darunter einige Arten, die man nirgendwo sonst in Deutschland regelmäßig beobachten kann. Besonders bekannt ist der „Lummenfelsen“, an dessen Steilwand hunderte und Tausende von Hochseevögeln auf engstem Raum brüten:

Seit einigen Jahrzehnten gehören nun auch Basstölpel (Morus bassanus) zu den Brutvögeln. Und die waren der HAMMER! Die Brutplätze sind nicht nur am Felsen, sondern auch oben an der Kante, wo man bis auf weniger Meter herankommt, zu finden. Die Tölpel selbst trauen sich zum Teil sogar auf fünfzig Zentimeter an den Zaun und die Menschen heran. Und es sind so schöne Tiere:

Da man so nahe an die Basstölpel herankam, konnte ich die Gelegenheit zu einem Experiment nutzen, das ich schon seit über einem Jahr ausprobieren wollte: Mit Weitwinkel Nahaufnahmen machen, um ein Gefühl von der Umgebung mit ins Bild zu bekommen. @Godfrey hat das ja schon mehrfach, nicht zuletzt mit Freddy im neusten Update auf großartige Weise gemacht. Ich selbst musste leider größtenteils etwas schnippeln, weil die Vögel dann doch nicht nahe genug waren und es war halt auch mein allererster Versuch in der Richtung. Gerne irgendwann noch mal!

Natürlich kamen die 400 mm trotzdem zum Einsatz :).

Bei dem braun gescheckten Exemplar handelt es sich um einen nicht adulten Vogel, aber nicht aus diesem Jahr (Basstölpel erreichen das Erwachsenenkleid erst im Alter von etwa fünf Jahren; die Jungvögel haben eine zunächst komplett braune Färbung, in die sich Stück für Stück das Weiß des Alterskleids einmischt).
Natürlich gibt es am Felsen auch noch andere Brutvogelarten, die jedoch allesamt nicht auf der Kante, sondern weiter unten brüten.
Zu diesen Arten gehört die Trottellumme (Uria aalge), die dort der häufigste Brutvogel ist. Dabei gibt es zwei verschiedene Varianten der Art – zum einen die „normale“ Form, die hier deutlich in der Überzahl ist, zum anderen die sogenannte „Ringellumme“, deren Auge weiß umrandet ist – zu sehen im dritten Bild. Dabei handelt es sich um eine eher nordische Variante, nach der man auf Helgoland etwas genauer Ausschau halten muss, bis man eine entdeckt.

Eine weitere, verwandte Art ist der Tordalk (Alca torda). Leider im Vergleich zu den Trottellummen nur in geringer Zahl vertreten, sodass ich keine guten Fotos machen konnte, aber ein Bild möchte ich trotzdem zeigen. Einfach nur, weil diese Vögel so wunderschön sind.

Auch Silber- und Dreizehenmöwen (Larus argentatus und Rissa tridactyla) gibt es dort, von ersterer Art hier ein Küken beim „Yoga“:

Und für mich ein ganz besonderes Highlight waren dann noch die Eissturmvögel (Fulmarus glacialis) – zusammen mit Sumpfohreulen meine /absoluten/ Lieblingsvögel! Ich habe mich riesig gefreut, sie so schön beobachten zu können! Fotos zwar eher mäßig, aber:

Zu Helgoland gehört noch eine zweite Insel, die ihrem Namen „Düne“ durchaus gerecht wird. Dort kommt man zu Zugzeiten (also nicht gerade im Juni, als ich da war) gut an diverse Limikolen (Watvögel) heran, aber das eigentliche Highlight sind Säugetiere: Seehunde und Kegelrobben. Bemerkenswert ist, dass man sich bis auf dreißig Meter nähern darf (anderswo an der Küste sind es normalerweise bestenfalls hundert bis zweihundert Meter) und die Tiere, anscheindend das Theater gewohnt, lassen sich davon kein bisschen stören!
Anhaltender Nieselregen und Sandflug in der Nähe der Meeressäuger haben es mir leider nahezu unmöglich gemacht, etwas Vernünftiges zustande zu bringen, deshalb nur, von links nach rechts, eine Kegelrobbe und ein Seehund vor Kegelrobben:

Mit Vögeln hat es dort irgendwie wieder besser geklappt. Auch, weil ich die an Stellen ohne Sandflug aufnehmen konnte. Hier ein Steinwälzer (Arenaria interpres) und ein Austernfischer (Haematopus ostralegus):

Zurück zum Vogelfelsen. So begeistert ich hier auch berichte, kann man auf Helgoland auch auf sehr... beeindruckende Weise eine der vielen Auswirkungen eines sehr aktuellen Problems beobachten: Die Vermüllung der Meere. Was habe ich während des BFD nicht alles im Spülsaum gefunden – das ging von Autoreifen und Leitpfosten über Schuhe und Handschuhe bis hin zu einem alten Fernseher. Was jedoch am auffälligsten war und auch eines der größten Probleme darstellt, sind herrenlos treibende Fischernetze. Tiere verheddern sich darin und sterben auf qualvolle Weise. Wie weit das geht, zeigt sich an den Brutvögeln auf Helgoland:

Was früher natürliches Nistmaterial war, ist heute größtenteils Müll – Reste von Fischernetzen, alte Leinen. Während Seetang und anderes Getreibsel ein ziemlich geringes Risiko darstellt, werden die Leinen sowohl für Jung- als auch Altvögel zur Gefahr.

Diese Art des Mülltods ist natürlich nur ein kleiner Anteil der Probleme, die durch den Müll im Meer verursacht werden. Ich würde es an dieser Stelle aber gerne beenden, weil ich für den Fotografie-Bereich jetzt wahrscheinlich genug Moralapostel gespielt habe. Sorry deswegen, aber wenigstens diesen Abschnitt zu Fischernetzen musste ich einfach los werden, da es zu meinen Erfahrungen auf Helgoland und an der See generell dazugehört. Ich hätte noch viel, viel mehr zu diesem Thema zu sagen, aber das gehört dann wohl doch woanders hin. Nur soviel: Bitte, bitte achtet auf euren Müll. Egal, wo ihr seid, er gehört nicht in die Natur.
Und als kleiner Lichtblick: Mittlerweile gibt es einige – wenn auch nicht genug – Projekte, die den Müll zu bekämpfen versuchen. Ein schönes Beispiel ist etwa „Fishing for Litter“, bei dem Fischer dabei unterstützt werden, den Müll, den sie aus dem Meer holen, zu entsorgen, statt ihn zurückzuwerfen.
Wer selber helfen will, könnte meines Erachtens schon damit anfangen, keine Luftballon-Fliegen mehr zu unterstützen ;). Diese Aktionen, wo Gasluftballons mit oder ohne Kärtchen steigen gelassen werden. Ratet mal, wo das alles landet. Von den Dingern haben wir während des BFD Massen im Spülsaum gehabt.

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Leider, leider waren drei Tage (bzw. zwei halbe und ein ganzer), von denen die Hälfte auch noch düster und regnerisch war, nicht annähernd genug Zeit, um alles in Ruhe anzuschauen und auch zum Fotografieren hätte ich mir wenigstens eine Woche gewünscht, um z.B. auch Chancen auf besondere Lichtsituationen (Sonnenauf- und Untergang etc.) zu haben. Das ging im trüben Grau alles unter. Auch konnte ich vom Ort und der Gegend nur wenig aufnehmen, weil mir die Vögel dann doch wichtiger waren und ich mich wegen der knappen Zeit entscheiden musste.
Dennoch oder gerade wegen des schlechten Wetters habe ich mich aber auch wieder daran erinnert, wie verdammt extrem ich das Meer vermisse. Die Reise war es absolut wert und ich werde definitiv eines Tages wiederkommen! Eine raue See ist einfach am schönsten.

Dass ich sie schon so lange vor sich hingammeln lassen habe, hatte erst den Grund, dass ich schlichtweg nichts zum Zeigen hatte. Dann hatte ich ein extrem stressiges Semester, das meine Begeisterung für mein Studienfach recht nachhaltig zerstört hat (keine Sorge, ich habe gerettet, was sich retten ließ und mittlerweile einen guten Plan, wie ich dieses Studium in eine für mich gute Richtung bringen kann!).
Mittlerweile habe ich schlichtweg keine große Lust mehr, hier noch eine Galerie zu führen. Die Energie und Motivation dafür sind einfach nicht mehr vorhanden, meine Prioritäten liegen woanders.

Von daher: Tut mir wirklich leid, dass ich einfach so verschwunden bin, und tut mir ebenso leid, dass ich beim SW-Wettbewerb trotz meiner Teilnahme nicht gevotet habe (Gott, ist das schon wieder lange her). Die Teilnahme war eine Schnapsidee (obwohl ich positiv überrascht bin, dass eine Seespinne so gut ankommen konnte! [Seespinnen sind übrigens keine Spinnen, sondern gehören zu den Crustaceen = Krebstieren]. Jedenfalls vielen Dank für eure Votes! <3) und die Votingphase lag für mich direkt in meiner Prüfungsphase, in der ich mich zwischenzeitig auf drei Klausuren parallel vorbereiten musste (nicht cool). Da habe ich die Deadline verpeilt... Sorry nochmal, der Wettbewerb hatte großartige Abgaben! Ihr wart toll!

Abschließend: Meine Abwesenheit hat nichts mit dem Moderationswechsel oder irgendwelchen sonstigen Änderungen zu tun (auch wenn ich dem alten Team dankbar für seine Arbeit bin und dem neuen Team natürlich weiterhin alles Gute wünsche!) sondern einfach damit, dass ich keine Energie mehr für großartige Internetpräsenz habe. Verdammt, ich bin schon von meinen E-Mails überfordert und von den drei Leuten, die manchmal auf meinem Handy was von mir wollen. Ich weiß, es ist irgendwie undankbar, nur ab und an mal kurz aufzutauchen und zu profitieren, ohne selbst großartig was beizutragen... Tut mir leid.

narime: Vielen Dank für deine lieben Worte!
Es freut mich besonders, dass du meine Fotos natürlich wirkend findest. Das ist (offensichtlich?) mein Ziel #1 und es ist schön zu lesen, dass das offenbar irgendwo auch gelingt! Ebenso cool, dass du auch meine Moorfotos magst, die ja mal etwas anderes waren als Vögel.

Falls du noch willst, kannst du die Schwäne gerne bearbeiten! (:

Zu den Flugaufnahmen: Ja, die sind echt ziemlich schwierig und meine Ausfallquote ist selbst extrem hoch. Als Blende habe ich meist die 7.1 drin, das klappt oft einigermaßen gut. Ansonsten vorher unbedingt testen, wie die Lichtverhältnisse sind und die Einstellungen vorbereiten! Die Kameraautomatik kommt mit so einer Lichtsituation nicht gerade gut klar, da muss man alles vorher prüfen. Die beste Belichtung klappt mit der Sonne im Rücken vor blauem Himmel oder grauen Wolken (oder nicht-Himmel); nach Möglichkeit drauf achten. Allgemein würde ich manuelle Einstellungen für Belichtung + Blende sowie die Nutzung des Autofokus empfehlen, manchmal ist ein manueller Fokus aber auch möglich.

Der Basstölpel mag in der Tat etwas dunkel sein, aber mir gefällt's so eigentlich ganz gut :). Dass die Flügel abgeschnitten sind, war irgendwo gewollt, um einen Sog ins Bild zu erzeugen, ist aber letztendlich zugegebenermaßen nichts Ganzes und nichts Halbes geworden. Ich hoffe, dass ich das irgendwann noch mal versuchen kann!

Das 400mm ist von Sigma und ist ein gebrauchtes Teil aus Analog-Zeiten, welches für die Digitalfotografie umgerüstet wurde. Weiß nicht, wie leicht man da ran kommt, haha. Aber Sigma ist toll.
Als Adapter habe ich... ich glaube, nen 1,4x oder so. Ich weiß es gerade nicht so genau. Man schraubt ihn einfach zwischen Body und Objektiv und ich benutze ihn nur zum 400mm. Leider hat er die Tendenz, die Bildqualität herabzusetzen (vor allem bei Offenblende, welche man daher vermeiden sollte) und man braucht natürlich noch mal deutlich mehr Licht. Deshalb verwende ich ihn nicht so oft (und zusätzlich nehme ich meist nur den Body und das 400mm + ein Weitwinkel mit, nicht meine gesamte Ausrüstung). Will aber noch mal mehr damit üben!

Vielen Dank noch mal und ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten!

hufe_di: Auch dir vielen Dank!
Der Star hat keine Samen im Schnabel, sondern Heupferde ;). Freut micht aber, dass er dir gefällt! Und ja, nächstes Mal versuche ich mich vielleicht auch an den Schafen.

Bei der Kegelrobbe hast du recht, dass das Bild schief ist. Ich glaube, ich war da zu faul zum Begradigen oder so... Wird bei Gelegenheit mal nachgeholt, danke für den Hinweis!

Zur Erinnerung: Bisher habe ich ja vier Jahre lang mein geliebtes Sigma-Objektiv mit 400mm Festbrennweite verwendet. Dabei handelt es sich um ein Gerät aus Analog-Zeiten, welches zur digitalen Fotografie aufgerüstet wurde und in sehr gutem (quasi unbenutztem) Zustand im stolzen Alter von zwanzig Jahren zu mir gelangte. Daher war es trotz seiner guten Qualität bezahlbar, hat mir aber wirklich immer gute Dienste geleistet. Jetzt, wo ich mit dem 150-600er ein neueres Teleobjektiv ausprobieren konnte (auch nicht das Neueste vom Neuen und ein ehemaliges Schauobjekt, aber ebenfalls in top Zustand), merke ich allerdings, dass sich in den letzten Jahren offenbar doch so einiges getan hat.

Am Auffälligsten ist die Handhabung bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Beim 400er konnte ich bis auf wenige Ausnahmesituationen auf maximal 1/620s gehen, und das war eigentlich nur bei ordentlich viel Licht möglich. Beim neuen Sigma geht dank Bildstabilisator (!!) selbst bei 600mm auch noch etwas mehr und die Belichtungszeiten sind bei gleichen Einstellungen noch im 1/1000s-Bereich, wo ich beim 400er schon wegen zu wenig Licht aufgeben musste. Das liegt natürlich vor allem daran, dass 'das Neue' eine deutlich größere Öffnung hat und es merklich lichtstärker ist - ein Traum! Auch der Autofokus ist schneller, allerdings muss ich mich da noch etwas an die - natürlich leicht veränderte - Funktionsweise gewöhnen. Beim 400er weiß ich nach der intensiven Nutzung einfach mittlerweile genau, wo ich die Kamera hinhalten muss, um den Autofokus zu lenken. Beim neuen muss ich mich darin erst einarbeiten.

Auch an das auf 600mm gegenüber 400mm verstärkte Ruckeln muss man sich erst einmal gewöhnen. Das Ruhighalten der Kamera ist damit in Kombination mit dem gesteigerten Gewicht eine ganz andere Nummer; das Fotografieren ohne Stativ gerade so noch möglich (Lichtstärke und Bildstabilisator helfen). Und wegen des Gewichtes ist auch das Warten in Position, z.B. auf einen heranlaufenden Vogel, zeitlich deutlich limitierter. Nach einiger Zeit werden meine Arme schlichtweg zu zittrig.

An diese Herausforderungen konnte ich mich aber erstaunlich schnell gewöhnen und ich bin zuversichtlich, dass ich das Objektiv in absehbarer Zeit ähnlich wie mein 400er meistern werde :). Trotzdem sei einfach erwähnt, dass ein Umstieg von 400mm auf bis zu 600mm nicht so ganz locker geht, wenn man vorher noch keine Erfahrung mit der neuen Brennweite hatte.

Die Zoomfunktion beim neuen Objektiv genieße ich übrigens auch sehr; es ist nett, auch kleinere Brennweiten inklusive zu haben und tatsächlich schließt sich damit bei mir auch eine bisher unbesetzte Lücke zwischen 100 und 400mm! Das Zoomen geht leicht von der Hand, ohne dass eine eingestellte Brennweite zu leicht wieder 'verrutschen' würde.

Trotzdem: Ich liebe mein 400er noch immer und es hat trotz allem auch ein paar Vorteile gegenüber dem 150-600er, vor allem in Sachen Größe und Gewicht sowie Robustheit. Da ich das 150-600er sowieso nicht immer zur Verfügung habe, wird die alte Linse auch weiterhin wichtiger Bestandteil meines Repertoires bleiben :').

"Lost"

Juister Westend, 17-55mm, entsättigt

     

     

Sanderlinge Calidris alba

150-600mm auf 600mm. Letztes Bild mit Strandkrabbe Carcinus maenas

Lachmöwen Croicocephalus ridibundus

150-600mm auf 600mm, wirklich ein reines Testbild. Die Tiefen(un)schärfe ist nett beim Objektiv.

     

Hauptbadestrand bei Sonnenuntergang

17-55mm. Alle drei Fotos nicht gerade der Hammer, aber Juist ist einfach schön, okay? :')

     

     

Mehr Sonnenuntergänge

150-600mm. Ich habe einfach viel herumexperimentiert... Nicht großartig, aber hey.

Blick vom Juister Ostend

150-600mm auf ca. 400mm. Kleiner Wermutstropfen: Aussicht vom Juister Ostend auf den Norderneyer Westkopf. Tatsächlich einer der Gründe für die Rivalität zwischen Juistern und Norderneyern.

Rabenkrähe Corvus corone (corone) mit Strandkrabbe Carcinus maenas

150-600mm auf 600mm. Der Graue Hintergrund ist nicht so toll, aber ich freue mich, dass der schwarze Vogel immerhin vernünftig ausgeleuchtet ist.

Und dann noch ein paar Bilder zum Thema Mensch und Natur:

     

Goldregenpfeifer Pluvialis apricaria am Juister Flughafen

150-600mm auf 600mm. Keine tollen Fotos (Bild 1 extrem zugeschnitten), aber ich fand den Kontrast zwischen Rastvögeln und Landebahn ganz interessant. Der Flughafen ist natürlich klein und nur für Kleinflugzeuge geeignet.

Containerschiff und Krabbenkutter

150-600mm, entsättigt. Tatsächlich wirkt hier allein das Containerschiff als Störfaktor im Anblick der Nordsee. Die Handelsschiffahrt belastet unsere Meere vor allem durch Verschmutzungen aller Art, wie Öl, über Bord gegangene Container (wie z.B. beim Vorfall vor den Niederlanden vor ziemlich genau einem Jahr) oder auch Lärm. Dazu kommen natürlich weitere Faktoren, wie Störung der Lebensräume, Kollisionen von Tieren mit Schiffsschrauben etc. pp.. Aber auch die Krabbenkutter haben keine reine Weste, wie sich z.B. im Beifang zeigt...

     

     

...Der die Möwen allerdings freut: Silbermöwen Larus argentatus mit Beifang

150-600mm auf 600mm. Die konnten den Hals gar nicht voll genug bekommen!

     

Zoo Rostock 2019: Spiegeleiqualle (Cotylorhiza tuberculata), Blauer Pfau (Pavo cristatus). Warum ich auf die Idee gekommen bin, ausgerechnet einen Pfau in Schwarzweiß zu gießen? Weil ich's kann, haha.

Tierpark Hagenbeck 2018: Blaustirn-Blatthühnchen (Actophilornis africanus). Das Bild ist gespiegelt, weil ich so herum irgendwie besser fand. Absichtlich so dunkel.

   

   

Von einer Fototour mit meinem Bruder letzten Herbst. Leider habe ich keine Ahnung von Pilzen und kann nur den Fliegenpilz benennen x). 100 mm Festbrennweite + manuell eingestellten, internen Blitz.

   

Meerstrandläufer (Calidris maritima). Sehr zutraulich (die Bilder sind kaum bis gar nicht zugeschnitten!), aber gutes Licht gab es leider nicht dazu. 400 mm, ISO 800, Belichtungen ~1/400s. War mit den Einstellungen stark an den Grenzen meiner Kamera und meines Objektivs, also eine gute Übung!

Zur Ausrüstung

Für die hier gezeigten Fotos habe ich das 150-600mm Tamron sowie mein billiges 18-55mm Normalobjektiv genutzt. Ich hatte auch noch mein 100mm Makro dabei, aber letztendlich nicht verwendet (nächstes Mal bestimmt wieder ;-;). Ein Stativ hätte ich mir mehrmals gewünscht, hatte ich aber leider nicht dabei...

Die Insel

Baltrum ist zwar nicht flächenmäßig (das wäre Wangerooge), aber von seiner Einwohnerzahl her die kleinste der Ostfriesischen Inseln und liegt im Zentrum der Inselkette. Die Fähre ab Neßmersiel erreicht Baltrum bereits nach einer halben Stunde Fahrtzeit, ist aber tidenabhängig (d.h. der Fahrplan variiert mit den Gezeiten). Wegen starker Sturmböen musste ich bei meiner Anreise allerdings etwas zittern, denn eine der beiden Fähren des Tages fiel aus! Die zweite fuhr aber zum Glück, sodass ich am Ende doch noch noch irgendwie ankam.

Der Baltrumer Hafen liegt ganz im Westen der Insel; der Ort teilt sich in das Westdorf (das fast direkt beim Hafen beginnt) und das Ostdorf, das eigentlich eher in der Mitte Baltrums liegt.

Westlichste Ausläufer des Westdorfs, vom Hafen aus gesehen

Blick vom Ostdorf auf den Hafenbereich links und das Westdorf rechts

Wie auf Juist wird auf Baltrum übrigens das Meiste mit Kutschen erledigt;

Autos und selbst Elektrofahrzeuge gibt es quasi nicht (abgesehen von Feuerwehr, Notarzt und Traktoren)

Der Osten ist weitgehend Naturschutzgebiet und setzt sich - von Norden nach Süden - wie bei den meisten anderen Ostfriesischen Inseln auch aus einem naturbelassenen Strand mit Weißdünen, einer Grau- und Braundünenlandschaft mit feuchten Dünentälern sowie Salzwiesen zusammen.

Blick vom Ostend auf den Langeooger Westen

Die Ost-Wanderwege der Inseln sind vor allem außerhalb des Sommers durch Lachen aus den Sturmfluten oft sehr nass, weshalb ein Durchkommen ohne Gummistiefel meist nicht möglich ist (manchmal selbst /mit/ Gummistiefeln).

     

Ein Bonuspunkt an Baltrum: Es gibt ein paar Hütten zum Unterstellen! Bei so strahlendem Sonnenschein zwar nicht nötig, aber trotzdem nett zum Pausieren

Am Oststrand konnte ich u.a. Sandregenpfeifer beobachten, bei denen ich allerdings auf eine Fotosession verzichtet habe, weil sie offenbar bereits paarweise unterwegs waren. Auch wenn es noch sehr früh im Jahr ist, schienen sie mir bereits Reviere zu besetzen und ich wollte auf keinen Fall riskieren, potentielle Brutvögel zu verscheuchen. Sandregenpfeifer sind in Niedersachen (und ganz Deutschland, schätze ich) als Brutvögel stark bedroht, da sie an Stränden brüten und dort immer wieder Gelegeverluste durch Tourismus und erhöhte Wasserstände (als Folge des Klimawandels immer häufiger) erleiden.

Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula). Archivfoto aus 2016 zur Illustration ;).

Ein obligatorischer Sanderling, der sich nur auf der Durchreise befand, war da das sicherere Motiv.

Sanderling (Calidris alba)

Im Kontrast zum wilden Osten ist der Baltrumer Westkopf aus Küstenschutzgründen quasi komplett befestigt.

Baltrumer Westkopf, Nordseite

Das sieht zwar nicht so schön aus, aber da die Ostfriesischen Inseln "von West nach Ost" wandern, findet durch Strömungen ein stetiger Materialabbau an den Westköpfen statt, während an den Ostenden neuer Sand angelagert wird. Die starken Befestigungen wirken dem Abbau entgegen und schützen so den Ort davor, eines Tages im Meer zu versinken.

...Und die steinigen Befestigungen locken Besucher an, die felsige Küsten einem Sandstrand bevorzugen: Steinwälzer und Meerstrandläufer!

     

Oben: Blick auf einen Trupp Steinwälzer. Unten: Steinwälzer (Arenaria interpres, links) und Meerstrandläufer (Calidris maritima, rechts).

Auf den Buhnen versammeln sich außerdem gerne Austernfischer und Möwen oder, wie im Bild unten, auch mal Ringelgänse. Außerdem ist der Blick vom Westkopf zum Norderneyer Osten deutlich schöner als der Blick von Juist auf den Westkopf Norderneys (s. vorletztes Update)!

     

Links: Ringelgänse (Branta bernicla), rechts: Blick auf den Norderneyer Osten.

Besonderheiten und persönliche Highlights

Waldohreulen

     

     

Waldohreulen (Asio otus)

Gleich am Ankunftstag stellte ich fest, dass eine Kiefer nahe meiner Unterkunft von fünf Waldohreulen zum Schlafplatz auserkoren wurde! Außerhalb der Brutzeit versammelt sich diese Eulenart häufig in Grüppchen, die gemeinsam einem Schlafbaum treu bleiben. Manchmal wird derselbe Baum über Jahre hinweg jeden Winter genutzt!

Fotografisch war die Situation natürlich eher "meh", da die Vögel recht gut versteckt im Inneren des Baumes hockten und ich folglich mit schlechtem Licht (oder starken Licht-Schatten-Kontrasten) und ganz vielen Ästen und Nadeln im Bild zu kämpfen hatte. Aber seht selbst!

Farbberingte Strandpieper

     

Strandpieper (Anthus petrosus). Links: Farbberingtes Exemplar von Baltrum, rechts: Archivfoto (Februar 2020).

Auch noch interessant fand ich die Entdeckung, dass anscheinend irgendwer auf die glorreiche Idee kam, winzige Farbringe mit noch winzigeren Codes an Strandpieper zu kleben (nur so als Anhaltspunkt: Die sind ungefähr so groß wie ein Rotkehlchen) und zu hoffen, dass jemand es schafft, diese Ringe abzulesen. Aber zum Glück bin ich ja ausdauernd und habe es mit viel Mühe geschafft, die Codes zweier Vögel zu entziffern. Stellte sich heraus, dass sie von sehr fleißigen Norwegern auf Møre & Romsdal beringt wurden!

Vögel werden beringt, um Informationen zur Lebensdauer, Verbreitung, Brutverhalten, Zugrouten und vielem mehr zu sammeln. Farbringe z.B. mit Zahlen- oder Buchstabencodes erlauben es, die Tiere auch auf Distanz zu identifizieren. Das zugehörige Projekt findet man für Europa z.B. über die Seite cr-birding.org. Man kann sich dann bei den Beringern melden, um seine Beobachtungen mitzuteilen, und erhält zum Dank meistens den "Lebenslauf" des beobachteten Vogels (Beringungsort- und Datum, gffs. vorangegangene Wiederfunde etc.). Eine sehr spannende Sache, weshalb ich Ringablesungen immer wieder gerne melde :).

Baltrums schwarze Kaninchen

     

Links: Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus), rechts: Schwarzes Kaninchen, das auf Stallkaninchen zurückgeht.

Auf Baltrum gibt es neben der normalen Wildform auch freilebende schwarze Kaninchen. Wohl kein Fall von Melanismus, sondern die Nachkommenschaft verwilderter Hauskaninchen.

Haubentaucher mit Aalmutter

Haubentaucher (Podiceps cristatus) mit erbeuteter Aalmutter (Zoarces viviparus), einem typischen Nordseefisch.

Am Hafen konnte ich einen Haubentaucher entdecken, der eine Aalmutter erbeutet hatte. Er hatte mit dem Fisch ganz schön zu kämpfen und ich habe leider nicht mitbekommen, ob er ihn am Ende verschluckt oder entkommen lassen hat. Auf jeden Fall war die Aalmutter irgendwann plötzlich weg...

Ebenfalls super beobachten, aber nicht gut fotografieren konnte ich u.a. einen Seidenreiher (selten in Deutschland), eine Spornammer (ebenfalls eher seltener Durchzügler) sowie Schneeammern.

Fazit

Friendly Reminder ;)

Trotz der spontanen Buchung und des noch spontaneren, unerwünschten Abbruchs habe ich meine kleine Reise sehr genossen. Baltrum ist sehr übersichtlich; ich habe die Insel z.B. in sechs Stunden locker umrundet - und das trotz vieler, teilweise sehr langer Foto-Stops und eines Abstechers zum Hafen. Und genau das hatte ich mir gewünscht: Ein Urlaub, in dem ich in Ruhe die Insel erkunden kann und nebenbei viel Zeit zum Fotografieren habe. Wenn man so etwas zum Ziel hat und nicht groß andere Unternehmungen machen möchte, ist der März kurz vor Beginn der Hauptsaison sicher eine gute Reisezeit, denn so war (für Inselverhältnisse) touristisch nicht viel los. Allerdings hatten entsprechend natürlich auch fast alle Einrichtungen geschlossen, so auch das Café Kluntje, das ich schon ganz gerne besucht hätte... (war aber von Anfang an davon ausgegangen, dass es zu hat. Zwischen Winter- und Osterferien ist auf den Inseln halt eher tote Hose). Na ja, muss ich wohl irgendwann noch mal wiederkommen... dann vielleicht im Herbst ;).

Sammelsurium aus 2014 - heute

   

   

Bärenkrebs, Chimäre, Schwertfisch, Seespinne | Ozeaneum Stralsund (sehr empfehlenswert!!) 2017

     

Wellen, Bullauge | Helgoland 2017

Helgoländer Felswatt | Helgoland 2018

   

Containerschiff und Kutter, Aquitania | Juist 2019, Bremerhaven 2016

Lost | Juist 2019

   

Mittelmeer bei Nacht, Steg | Spanien: Cadaqués 2014, Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft 2020

   

Sturmflut, Stürmisch | Spiekeroog 2015/16

Trist | Fischland 2017

   

Curral das Freiras, Opuntienspinne (Jardím Botanico Funchal)

Eukalyptus - Curral das Freiras

Pico Airero

   

Raupe (2014) | Rapsweißling (2015)

   

Blaustirn-Blatthühnchen (Tierpark Hagenbeck 2018) | Blauer Pfau (Zoo Rostock 2019)

  

Fischereihafen bei Nacht (manchen vielleicht schon aus meiner Profilgalerie bekannt) | Abendstimmung (ziemlich unspektakulär, aber w/e)

     

Ringelgans (Branta bernicla bernicla) im ersten Lebensjahr, erkennbar an der hellen Bänderung der Armdecken. Das Licht war schlecht (also wirklich richtig, richtig schlecht. Katastrophal schlecht), daher ein Hoch auf Bildstabilisator + Lichtstärke des 150-600ers! Mein Kamera-Body ist so alt, dass ich nicht über den hier verwendeten ISO 800 gehen kann, wenn ich noch was Brauchbares hinkriegen will - bin am überlegen, ihn im nächsten oder übernächsten Jahr mal zu ersetzen, da auch Einiges schlapp macht nach acht Jahren intensiver Nutzung.

     

Uuund ich bin mal wieder auf dem Bauch auf einer Buhne rumgekrochen. Immaturer Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula).