YouTube – Unterhaltung oder Werbung?

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  • Wenn eine so junge Person, wie in deinem Beispiel, die Möglichkeit oder das Geld hat, das zu tun, dann wird ihr diese Möglichkeit bewusst von den Eltern gegeben, weil sie wollen, dass sie lernt, selber zu entscheiden. Das ist nicht die Sache des YouTubers.

    OO


    Ich hab davon noch nie was gehört also von der Erzieh-Strategie !v


    Ich kenn das so, dass Kinder zwischen 12 und 15 keinen oder beschränkt Zugriff aufs eigene Konto haben! Die Eltern möchten nicht die Kontrolle darüber verlieren, was das Kind bestellt!
    Warum kostet bspw ne Uhr 250 Euro? ist die von Bibi oder so?
    Fragen tun sich auf.

  • Macht der Kommentator eines Fußballspiels Werbung für Fußball? Ich würde das nicht sagen; er kommentiert ein Spiel, und er wird dafür bezahlt. Aber wer sich das Spiel anschaut, der will ja Fußball gucken.

    irgendwie hinkt der Vergleich, das Fußballspiel kann ich ja nicht mehr kaufen, wenn ich es einmal gesehen habe. (Vorher kann ich es "kaufen", also eine Karte fürs Spiel).

    Wenn also ein Lets Player ein Spiel spielt, ohne dass er dafür vom Entwickler bezahlt wird oder dergleichen, dann ist das keine Werbung. Wenn er freilich Geld dafür vom Entwickler bekommt, dann ist es Werbung.

    Und ab hier wundert mich der Teil mit dem Fußballkommentator erst recht. Wozu diente der, wenn es beim Youtuber genau dann keine Werbung ist, wenn er nicht bezahlt wird, während es beim Fußballkommentator ja ohnehin keine Werbung ist?
    Im Grunde stimme ich der Aussage ja zu, wenngleich es auch da noch Abstufungen gibt. Relativ oft kommt es ja schon vor, dass größere LPer Spiele zugeschickt bekommen, damit sie die spielen. Im Normalfall ist das aber immernoch freiwillig, ob sie das aufnehmen oder links liegen lassen. Bestenfalls ist es dann ein Stupser, dass sie, wenn sie das Spiel eh spielen wollten, vielleicht ein LP draus machen, dass dann auch eine Werbewirkung erzielt wird.
    Kritischer wird es, wenn das Spielegeschenk (oder auch eine zusätzliche Geldsumme) unter der Bedingung eines LPs vergeben wird. Und spätestens, wenn Geld bezahlt wird um eine gute Bewertung zu erhalten, halte ich das auch für ziemlich problematisch. Wobei da dann schon Zweifel aufkommen, ob ein LPer an einem Spiel, das er eigentlich langweilig findet, wirklich überzeugend "Spaß" haben kann. Schwer zu sagen.
    Relativ angenehm ist in dem Zuge, wenn der LPer auch offen damit umgeht, dass er das Spiel vom Entwickler/Publisher geschenkt bekommen hat.

    Warum? Das ist eine ernst gemeinte Frage. Wieso findest du das fragwürdig? Du ziehst doch keinen Schaden davon, wenn du dich entschließt das Produkt zu kaufen? Nur weil jemand anderes dadurch ebenfalls einen Vorteil hat, wird es fragwürdig? Ich habe an diesem Punkt Verständnisschwierigkeiten, weil ich nicht genau sehe, was das konkrete Problem ist?

    Nunja, ich fände es insofern fragwürdig, dass die Empfehlung womöglich nicht der Überzeugung entspringt (vielleicht hat man die eigene Uhr ja gar geschenkt bekommen), sondern dem Wunsch ein möglichst teures Produkt anzupreisen. Ich jedenfalls fänds scheiße, wenn man mir Ramsch empfiehlt, weil man dick dran verdient.
    Ein wichtiger Punkt ist für mich dabei, dass bei Affilate-Links ein Hinweis darauf vorhanden ist. Selbst wenn ich daraus keinen konkreten Mehrwert ziehe, ist die Transparenz aus meiner Sicht wichtig.

  • Wenn es Werbung für ein Produkt ist, mit dem man sich nachweislich auskennt, ist das völlig in Ordnung. Die Frage ist halt, ob das immer der Fall ist. Wie wahrscheinlich ist das aber beispielsweise beim "Bibiphone"?

    Das Problem am Bibiphone ist meiner Meinung nach einfach, dass man einfach ein bereits bestehendes Handy genommen hat und das für 25€ mehr verkauft, nur weil da "Bibi" mit n paar Bildern, paar Videos und ein paar Audios drauf ist. Das ist für mich nur Abzocke von BibisBeautyPalace, weil es Kindern einfach nur das Geld aus der Tasche zieht. Anders sehe ich das bei "bilou": BibisBeautyPalace hat damit ein komplett neues Produkt erstellt (ok Duschgel gab es schon vorher) und nicht einfach nur ihren Namen draufgeklatscht. Ich würde es auch nicht als Abzocke sehen, wenn man selber sein eigenes Handy mitentwickelt und dann noch seinen Namen abklatscht; beim BibiPhone ist das aber nicht der Fall und BibisBeautyPalace manipuliert hier einfach die teils naiven Kinder, die sich unbedingt ein BibiPhone von ihren Eltern wünschen.


    Aber das Spiel selbst ist doch auch ein Produkt? ^^" Pokemon Blau ist es jetzt nicht unbedingt mehr der derzeitige Kassenschlager, wenn du aber ORAS spielst, bist du aktueller und machst eben für ein aktuelles Produkt Werbung, wenn auch unterbewusst.

    Du spielst Spiele aber wahrscheinlich nicht nur aus werbetechnischen Gründen, sondern weil dir das Spiel gefällt, zudem basieren "Blind Lets Plays" oftmals auf die erste Meinung und da können die Spieleentwickler keinen Einfluss drauf nehmen. Inwiefern Beauty-Kanäle wirklich vom Produkt überzeugt ist oder ob sie der Meinung sind, dass das Parfüm scheiße riecht, ist mehr als fragwürdig.


    Ich finde es absolut legitim, wenn man von YouTube leben will und um das zu machen, muss man eben auch Produktplatzierungen machen. Ich finde allerdings, dass man dieses auch kenntlich machen sollte und nicht so tun sollte, als ob man selber vom bewerbten Produkt überzeugt ist - vor allem BeautyKanäle haben eine junge Zielgruppe (geschätzt 10-15 Jahre), welche eben besonders manipulativ ist und ich sehe da BibisBeautyPalace / DagiBee eher als Manipulatoren.


    Ansonsten sollten Affilate-Links genauso wie Prdouktplatzierungen kenntlich gemacht werden.

  • Äh Entschuldigung, die richtig guten Beautykane haben eine deutlich ältere Zielgruppe. :P Ne, ich bekomm einfach den Eindruck, als würde man (wozu man in einem Pokemonforum natürlich tendiert) Kanäle nach Themenbereichen in gut und schlecht einordnen. Natürlich kauf ich mir ein Spiel nicht nur, weil es beworben wurde, obwohl mich LPs eben nicht interessieren, und nehm es auch von LPer an, aber das tun die Mädels bei ihren Kosmetikprodukten auch nicht.


    Und wenn wir ehrlich sind, kommt Werbung ohne jeglicher Manipulation nicht aus. ^^" Niemand sponsert dich, wenn du nicht wenigstens so tust, als wärst du vom Produkt überzeugt. Kein ernstzunehmender Unternehmer macht seinen Sponsor schlecht. ôo Oder lässt durchsickern und dich spüren, dass er am Produkt kein Interesse hat, es ihm vollkommen egal ist und nur an die Kohle will.


    Schau mal vor Weihnachten mit einem Kind Werbung zu den ganzen unnötigen Kram, den sie als Werbung auf Nick bringen. :'D
    Ehrlich, mit 15 ist man auch kein kleines Kind mehr. Vom Klischeeteenager abgesehen, gibt es genügend, die dem nicht entsprechen und ja, Geld ist auch zum Ausgeben da.

  • Mir kann die Kommerzialisierung von YT egal sein, da ich vorwiegend LPs, witzige Anime Clips und Parodien und Musik anschaue, oder höre. Und da sind nur die LPer wirklich fähig mir was zu verkaufen und die bewerten das Spiel eigentlich immer realistisch.


    Pokemon Schwarz 2 hab ich mir übrigens zugelegt, weil ich ein paar Stellen im LP so beeindruckend fand. Den Unterwassertunnel, oder das fliegende Schiff.

  • Die Frage ist natürlich zunächst, was überhaupt Werbung ist. Wikipedia sagt "Verbreitung von Information zum Zweck der Bekanntmachung, Absatzförderung bzw Imagepflege". (Quelle: Wikipedia)
    Auch die weiteren Definitionen haben vor allem eines gemeinsam: Sie definieren anhand der Zielgerichtetheit. Sprich: Werbung ist nur dann Werbung, wenn Ziel der Aktion einer der oben genannten Punkte war.
    Nimmt man diese Definition an, sind (vermutlich) die meisten LPs keine Werbung. Der Youtuber selbst erstellt sein Video üblicherweise nicht zum Zweck der Vermarktung des Spiels. Ihm kann im Grunde völlig wumpe sein, ob ein Spiel verkauft wird, wie geschnitten Brot oder ob es floppt. Hier sei vorausgesetzt, der Youtuber spielt das Spiel aus eigenem Antrieb, nicht etwa, weils ein Publisher oder Entwickler zur Verfügung gestellt hat, damit er ein LP draus macht.
    Auch aus Sicht der Spielehersteller ist ein LP immernoch keine Werbung, da er nicht selbst gehandelt hat. Er hat das LP nicht initiiert, hat also keine Werbung gemacht, selbst wenn ein Werbeeffekt im Sinne der oben genannten Wikipedia-Definition besteht. Auch hier sei angenommen, dass sich der Youtuber aus eigenem Antrieb ohne Zutun eines Dritten zum LP entschieden hat.
    Interessanterweise stehen beide Varianten in einer gewissen Wechselwirkung: Einerseits haben LPs manchmal eine enorme Werbewirkung (Paradebeispiel dürfte wohl Minecraft sein, dass nicht zuletzt dank des Gronkh-LPs eine enorme Bekanntheit erlangte), andererseits sind es nicht selten auch massiv beworbene Titel, von denen LPs erstellt werden, da die zu erwartenden Viewzahlen recht hoch sind (aktuell dürfte Fallout 4 ein recht gutes Beispiel sein, aber auch bei Watchdogs hat man das recht gut gesehen).

  • Unerlaubte Dauerwerbesendung - 10.000 € Bußgeld für Hamburger Youtuber
    Flying Uwe dürfte sicher dem einen oder anderen ein Begriff sein. Der muss nun ein Bußgeld bezahlen, weil er trotz mehrfacher Hinweise Videos mit positiven Produktdarstellungen nicht korrekt als "Dauerwerbesendung" kennzeichnete.
    Wie schon das Urteil gegen JuliensBlog halte ich auch dieses Bußgeld für ein wichtiges Zeichen dafür, dass das Internet eben kein rechtsfreier Raum ist, wie es manche Politiker gern behaupten. Für fast alles gibt es bereits sinnvolle Gesetze, in diesem Fall die Kennzeichnungspflicht von Dauerwerbesendungen.
    Wahrscheinlich wird das den zahlreichen Werbevideos keinen Abbruch tun, aber zumindest die offensichtlichsten Versuche dürften etwas eingeschränkt werden.

  • Weiß tbh nicht was ich davon halten soll. Es hat sich dabei afaik primär um den eigenen Merch gehandelt (korrigiert mich wenn ich falsch liege). Andere YouTuber, wie beispielsweise Bibi, haben auch oft im Hintergrund mal ein Regal bilou oder so stehen, und die Kennzeichen ihre Videos auch nicht als Dauerwerbesendung. Allgemein werden Videos in denen man den eigenen Merch vorstellt und dabei auch zum Kauf auffordert in der Regel nicht als Produktplatzierung gekennzeichnet.


    //Edit: versteht mich nicht falsch. Ich möchte das Urteil nicht in Frage stellen, ich finde es allerdings etwas willkürlich.

  • Andere YouTuber, wie beispielsweise Bibi, haben auch oft im Hintergrund mal ein Regal bilou oder so stehen, und die Kennzeichen ihre Videos auch nicht als Dauerwerbesendung.

    Ein Produkt im Hintergrund stehen haben ist ja erstmal etwas anderes als es in einem Video offensiv zu bewerben, wofür Flying Uwe ja das Bußgeld zu zahlen hat. Ich kenne mich nicht mit den Grenzen aus, gehe aber davon aus, dass die Landesmedienanstalt weiß, was sie beurteilt. Zumal er das Bußgeld ja nicht einfach mal so unangekündigt zahlen musste, sondern er trotz Hinweis, dass er seine Videos doch bitte kennzeichnen solle, eben das unterlassen hat.

    Allgemein werden Videos in denen man den eigenen Merch vorstellt und dabei auch zum Kauf auffordert in der Regel nicht als Produktplatzierung gekennzeichnet.

    Nun, laut Welt ist dem nicht so. Dort wurden zwar immerhin 30 reichweitenstarke Youtuber angeschrieben, dass sie doch bitte ihre Werbung als solche Kennzeichnen sollen, was diese dann auch getan haben. Übrigens habe ich gerade mal versucht ein Video zu finden, in dem "Bilou" von Bibi vorgestellt wird. In dem Videos, die ich gefunden habe, wird direkt eingeblendet "Unterstützt durch Produktplatzierungen". Ob das nun korrekt für die Art des Videos ist, kann ich nicht beurteilen, zumindest scheint sie aber weitesgehend korrekt zu kennzeichnen.
    Relevanter Unterschied, weshalb Flying Uwe "Dauerwerbesendung" statt wie die meisten Youtuber "Produktplatzierung" benennen soll, scheint folgender zu sein:

    Vor allem die Bewerbung der Eigenprodukte ist ihnen ein Dorn im Auge. „Bei Videos, in denen Flying Uwe Produkte eines Unternehmens präsentiert, dessen Geschäftsführer er selbst ist, fehlen weiterhin Werbekennzeichnungen“, so Fuchs. Hintergrund sind die Tätigkeiten Schüders für drei Firmen aus dem Bereich Fitnessbekleidung und Nahrungsergänzungsmittel.


    Soweit ich das also verstehe, ist also die Tatsache, dass ihm die Firma gehört, die die Produkte herstellt, der springende Punkt, dass hier von einer Dauerwerbesendung zu sprechen ist.

  • Ob das jetzt da steht oder nicht ist den kiddies doch eh egal. Ändert nichts an der Tatsache dass ich es für moralisch verwerflich halte eine Zielgruppe mit viel zu viel Werbung zu bombardieren, die damit nicht umgehen kann. Kindersendungen haben strenge Vorschriften wann und inwiefern Werbung vorkommen darf. Bibi, Dagi und Konsorten umgehen diese Vorschriften und kreieren Werbung auf dauerschleife einfach nur weil es youtube ist.

  • Bibi, Dagi und Konsorten umgehen diese Vorschriften und kreieren Werbung auf dauerschleife einfach nur weil es youtube ist.

    Naja, das mit der Dauerschleifen-Werbung fällt wohl irgendwo auch unter die Kategorie Schleichwerbung, wobei diese meines Erachtens nach ohnehin überall Normalität ist. Ob ich jetzt einen Actionfilm schaue und mir dort ein fetter Mercedes entgegenkommt oder ob ich iCarly schaue und dort die „Pear Phones“ (in absolut offensichtlicher Anlehnung an Apples iPhone) ständig herumgeschwenkt werden, macht im Endeffekt keinen Unterschied mehr. Insofern ist das nicht unbedingt eine Grauzone von YouTube bzw. den Leuten, die Medien auf YouTube produzieren und stellen.


    Ich stimme dir aber grundsätzlich zu, dass so viel Werbung einfach nicht sein müsste. Allerdings reicht es vor die Straße zu gehen und sich die Zigaretten-Werbung anzusehen - als Kind bin ich davon auch permanent betroffen :D

  • Es gibt Gesetze, die, unabhängig von ihrer Qualität, bezüglich Werbung eingehalten werden müssen. House of Cards bspw. weist mich darauf hin, dass Produktplatzierung vorhanden ist. Youtuber haben sich an die Gesetze zu halten, ob sie nun Schleichwerbung oder Volksverhetzung betreffen, wie alle anderen auch, die über keine irre Fanbase verfügen, die ihre Idole noch beim dümmsten Scheiß verteidigt.

  • Die Kommerzialisierung von Youtube geht für mich unter, bezogen auf all die anderen Dinge, die gewinntreibend sein sollen. Es ist nur eine Geld-scheffeln-Option von vielen (Optionen). Da man sich die geguckten Kanäle selbst aussuchen kann, sehe ich das weniger kritisch. Zumal manche Youtuber wie Jarrow schon mal "Werbung" einblenden bei Videos; diese Transparenz (wohl aus Angst vor Abmahnungen/finanziellen Strafen) ist gut.


    Wiederholende Aussagen eines Youtubers, auf Portal XY findet man Rabatte, die in JEDEM Video vorkommen, sowie ewiges Daumen-Betteln dagegen sind viel nerviger. Ich vergebe außer bis an Telefonziege in der Regel niemals Daumen, insbesondere bei Live-Streams nicht, bei denen die Aufforderung durchaus regelmäßig mal kommt. Angeblich würde man bei Live-Streams die Daume "gerne mal vergessen", ich vergebe ganz bewusst keine. Kanäle mit Produktplatzierungen respektive -Schleichwerbung ohne Kennzeichnung gucke ich gar nicht erst; sie wären mir ein Dorn im Auge, aber so einem Inhalte-Format würde ich ohnehin nicht treu bleiben, schon insofern sind die diversen Beauty-Kanäle abseits der Zielgruppe (worunter ich nicht falle) nichts für mich.


    Sofern Fanshops, Rabatte etc als "Vorteilsaktionen" nicht allzu sehr im Vordergrund auftreten, kann ich das gut ignorieren; wer bitte will Produkte eines Youtubers(?; ich nicht). Werbung ignoriere ich ebenfalls ganz gut, sehe selten welche; weiß nicht, ob das am Werbeblocker liegt oder ob diverse verfolgte Youtuber tatsächlich meistens keine Werbung schalten.


    Überschwängliches Loben eines Produkts in einem eindeutig als spaßig zu erkennenden Kontext finde ich gut. Positives Beispiel hier ist der Kanal KuchenTV, wobei derartiger Inhalt nicht allzu frisch ist und schon etwas älter ist.

  • Damit beschäftige ich mich relativ wenig.
    Wie man es schon sagte, man kann auf Youtube immer noch entscheiden was man schaut und was nicht.
    Ich gucke gerne Gronkh und Co. schaue mir dann auch ihre Werbung an. Aber letztendlich entscheidet auch jeder Youtuber ob er seine Videos jetzt mit Werbung unterlegt, oder nicht.
    Ich habe auch vor Kurzem angefangen Videos zu machen und lebe dort mein Hobby aus Dinge vor zu lesen, sollte es irgendwann passieren, dass einige viele Menschen gerne hören was ich vor lese, dass sich dann Werbung lohnen würde, würde ich es definitiv nicht tun. Ich habe einen Beruf mit dem ich glücklich bin und von welchen ich gut leben kann, daher brauche ich das nicht und kann es immer noch sehr gut als Hobby nehmen und zur Entspannung und um Menschen eine kleine Freude damit zu machen.


    Dies sieht aber wieder jeder anders.
    Klar ist dies ein sehr umstrittenes Thema mit dem 'Youtube-Money' und Youtuber die ihren Unterhalt damit verdienen, machen sich unter anderen sogar selbst darüber lustig, dass die meisten denken, sie verdienen Millionen damit.
    Youtube hat ja jetzt auch klare Grenzen gesetzt, was Werbefreundlich ist und was nicht. Youtuber wie Mythenakte zum Beispiel, die sich mit gruseligen Fakten, Mythen usw beschäftigen haben nun deutlich Probleme Geld durch Werbung zu verdienen.
    Er ist auch einer der Youtuber die daraufhin ziemlich rum geweint haben, dass er jetzt ja kein Lebensunterhalt mehr verdient.
    Youtube ist unsicher was Gehalt angeht... genau wegen sowas, würde ich es alleine schon nicht machen.
    Aber dies muss jeder für sich entscheiden.
    Auch ob man sich die Werbungen anschaut oder nicht.


    Es gibt ja immer noch den Adblock und wenn man nicht gerade einen Youtuber unterstützen möchte, indem man sich die Werbung anschaut, kann man diesen auch immer noch aktivieren.
    Wenn dies auch nicht mehr geht, dann sieht man deutlich dass Youtube nur noch scharf darauf ist die Werbung zu zeigen und damit letztendlich auch Geld zu machen.

  • Ich nehme an, das Topic ist das beste für dieses Thema ... Also ...


    Was sagt ihr zu der aktuellen YouTube Situation bzgl. Hate Speech und dem mangelnden Interesse YouTubes die eigenen Regeln durchzusetzen, da es ihnen halt finanziell schaden würde?


    Für diejenigen, die es nicht mitbekommen haben, eine kurze Zusammenfassung. Einer der Moderatoren von Vox (nein, nicht dem deutschen Vox, sondern dem US-Magazin Vox), der YouTube Videos über das Thema Journalismus und speziell dem Thema "Umgang von Journalisten mit der neuen Rechten/Trump" gemacht hat, wird schon seit einer ganzen Weile von einem der rechten YouTuber angegangen. Dies hat letzten Endes dazu geführt, dass Leute von den Rechten ihn gedoxxt haben. Er hat mehrfach versucht sich an YouTube zu wenden, aber ihr wisst, wie es mit YouTube ist: Man bekommt keine Antwort. Es braucht einiges Talent, um Aufmerksamkeit von irgendwem im YT-Team zu bekommen.


    Schließlich hat er darüber auf Twitter besprochen, wodurch das ganze so weit herumgegangen ist, dass YT es nicht länger ignorieren konnte. Sie würden es "prüfen" hieß es.


    Das ergebnis? Wirklich Konsequenzen gab es für den rechten Kanal nicht. Es sei ja kein Aufruf zur Gewalt enthalten gewesen. Es sei ja nicht Schuld, des Kanals, dass die Fans dann auf den Herrn von Vox losgehen. Dass der rechte Kanal durchaus zur Gewalt aufgerufen hat - wenngleich unterschwellig - wurde ignoriert. Warum? Weil diese Kanäle halt Geld bringen.


    Eigentlich hat YouTube Regeln gegen:

    ... Hate Speech

    ... Videos, die gezielt falsche Informationen verbreiten, um anderen zu schaden

    ... Videos, die Kinder in irgendeiner Form sexualisiert darstellen

    ... Videos, die Kinder gefährden

    ... Videos, die zur Gewalt aufrufen

    ... Videos, die gezielt falsche Informationen, die zu einer etwaigen Gefährdung von Personen führen könnten, verbreiten (wie bspw. medizinischer Humbug)

    und einiges mehr.


    Allerdings wird gegen nichts davon vorgegangen.


    Natürlich ist es schwer. Es werden pro Minuten viele, viele Stunden an Videomaterial hochgeladen.

    Aber hier ist die Sache: Die Problematischen Dinge werden normalerweise mehrfach gemeldet. Doch sehr, sehr häufig braucht es eben erst einen allgemeinen medialen Aufschrei, bevor was dagegen getan wird.


    Diverse Videos mit Kinder wurden an Kinderschänder empfohlen, weil der YT Algorithmus dachte, dass könnte ihnen gefallen.


    Kids YouTube (aka "Kinder-Park-YouTube") ist eine seltsame, Algorithmengenerierte Albtraumlandschaft.


    Und fast egal, welches Thema man sich ansieht: Irgendwann bekommt man auf einmal Neonazis und Verschwörungstheoretiker dazu empfohlen. O.ô"


    Es ist bekannt, das YT ein Werkzeug ist, dass speziell von der rechten genutzt wird, um Leute über Verschwörungstheorien zu radikalisieren. Aber YouTube macht nichts dagegen. Und das ist - mehr als alles andere - verflucht frustrierend. Diese Videos sind nicht nur nicht gelöscht, sondern oft auch ohne irgendwelche Einschränkungen. Das heißt es gibt Werbung und alles.


    Macht dagegen jemand ein sachliches Video über LGBTQ* Themen, Sexualaufklärung oder informationen über bestimmte Politikthemen, wird dem schnell die Werbung und damit das Einkommen weggenommen.


    Ich poste es gerade, da ich relativ überrascht von einem Kanal, den ich vor nciht allzu langer Zeit gefunden habe, bin. Der Kanal "Make Stuff" ist jetzt keiner der großen. Aber sie haben sich entschlossen, auf das für sie sehr wichtige Einkommen zu verzichten, da sie damit halt zumindest ein kleines (minikleines) bisschen YT Geld wegnehmen. Ja, es ist für YT nicht mal Kleingeld. Aber zumindest eine symbolische Geste. Ich bin echt beeindruckt davon.

  • Es sei ja nicht Schuld, des Kanals, dass die Fans dann auf den Herrn von Vox losgehen. Dass der rechte Kanal durchaus zur Gewalt aufgerufen hat - wenngleich unterschwellig - wurde ignoriert. Warum? Weil diese Kanäle halt Geld bringen.

    Ich muss jetzt doch schonmal ganz direkt fragen - wie genau unterschwellig zur Gewalt aufgerufen? Wie genau Hatespeech betrieben?

    Für mich ist an dieser ganzen Debatte immer eins echt problematisch, und das ist die Definition dieser Problematik an sich. Meine politische Meinung spielt jetzt im Folgenden keinerlei Rolle: aber irgendwie habe ich doch schon öfter das Gefühl, dass gerne alles als Hatespeech bezeichnet wird, was gegen die eigene Meinung geht. Ob man jetzt links oder rechts schaut, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Deswegen wäre bisschen Klarheit an der Stelle wirklich schön.

  • Es sei ja nicht Schuld, des Kanals, dass die Fans dann auf den Herrn von Vox losgehen. Dass der rechte Kanal durchaus zur Gewalt aufgerufen hat - wenngleich unterschwellig - wurde ignoriert. Warum? Weil diese Kanäle halt Geld bringen.

    Ich muss jetzt doch schonmal ganz direkt fragen - wie genau unterschwellig zur Gewalt aufgerufen? Wie genau Hatespeech betrieben?

    Für mich ist an dieser ganzen Debatte immer eins echt problematisch, und das ist die Definition dieser Problematik an sich. Meine politische Meinung spielt jetzt im Folgenden keinerlei Rolle: aber irgendwie habe ich doch schon öfter das Gefühl, dass gerne alles als Hatespeech bezeichnet wird, was gegen die eigene Meinung geht. Ob man jetzt links oder rechts schaut, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Deswegen wäre bisschen Klarheit an der Stelle wirklich schön.

    Oft ist es leider nicht so. An sich gilt für mich alles mehr oder minder als Hate Speech, das Menschen unberechtigt angreift, die eben niemandem etwas getan haben.

    Indirektes Aufrufen zur Gewalt kann auch sein wie: Würde X verschwinden, wäre es vorteilhaft für uns etc...

  • Oft ist es leider nicht so. An sich gilt für mich alles mehr oder minder als Hate Speech, das Menschen unberechtigt angreift, die eben niemandem etwas getan haben.

    Indirektes Aufrufen zur Gewalt kann auch sein wie: Würde X verschwinden, wäre es vorteilhaft für uns etc...

    Und bei ersterem liegt halt das Problem - wo unterscheidet sich deiner Meinung nach dann beispielsweise ein Video, wo man die Meinung vertritt, dass es zwei Geschlechter gibt und sagt, dass alles andere Unfug ist, von "Hatespeech"? Wo sind Angriffe "berechtigt" und wo nicht?

    Wenn man mag kann man halt jede Kritik als Angriff auffassen, und in dieses gefährliche Gebiet der Zensur möchte ich mich nicht begeben.

  • Hatespeech wurde in dem Sinne betrieben, dass diverse rassistische und queermisische Slurs gegen ihn genutzt wurden und er diffamiert wurde. Die unterschwellige Aufrufe waren vor allem auf "Das sollte man die nicht länger machen lassen!" und ähnliches bezogen.


    Und Hatespeech ist Hatespeech. Diskriminierung ist Diskriminierung. Es gibt klare Definitionen davon. Der genannte Kanal benutzt auch allgemein Hatespeech gegen die LGBTQ* Community, Schwarze, Südamerikaner und Muslime und verbreitet sowohl Verschwörungstheorien, als auch Informationen, die gesundheitsgefährdend sein können.


    wo unterscheidet sich deiner Meinung nach dann beispielsweise ein Video, wo man die Meinung vertritt, dass es zwei Geschlechter gibt und sagt, dass alles andere Unfug ist, von "Hatespeech"? Wo sind Angriffe "berechtigt" und wo nicht?

    Die Meinung ist Hatespeech und Diskriminierung und das Verbreiten falscher Informationen, die wissenschaftlich mehrfach widerlegt wurden.


    Eine Aussage, die Menschen ihre Existenz aberkennt, ist keine Meinungsäußerung, sondern ein Angriff.


    Wie schon sehr oft von mir und anderen gesagt: Meinungsfreiheit ist das Recht, deine Meinung speziell gegenüber dem Staat und der Regierung zu sagen, ohne mit Gewalt rechnen zu müssen. Meinungsfreiheit ist nicht das Recht andere Menschen verbal anzugreifen oder andere Menschen durch deine Aussagen zu gefährden. Meinungsfreiheit verpflichtet auch niemanden, dir eine Plattform zu geben, weshalb die meisten Webseiten Regeln dagegen haben. Regeln, die leider meistens nicht durchgesetzt werden, weil die Plattformen Angst vor den "ABER MEINE MEINUNGSFREIHEIT" schreienden Nazis haben. Und weil diese Nazis ihnen halt Geld bringen.


    Aussagen, dass trans Menschen krank seien sind übrigens ebenfalls Hatespeech. Aussagen, die sich gegen Homosexualität richten, ebenfalls. Auch Aussagen, dass schwarze Menschen gefährlicher seien, weil Biologie, sind Hatespeech (auch dann, wenn man eine Studie von 1880 nimmt und zitiert, die lange schon wiederlegt ist). Aussagen, die behaupten, dass Muslime prinzipiell gefährlich seien auch.


    Es ist bekannt, dass sich viele der Amokläufer der letzten zwei, drei Jahre neben 4chan auch über YouTube radikalisiert haben. Und ja, die meisten Amokläufer (in Europa und den USA, aber vor allem den USA) sind junge, weiße Männer - besonders in den letzten Jahren. Und eigentlich sind es keine Amokläufe, sondern Terroranschläge. Denn sie sind keine Einzelfälle, sondern die Folge Radikalisierung, und sehr oft politisch motiviert.

  • Regeln, die leider meistens nicht durchgesetzt werden, weil die Plattformen Angst vor den "ABER MEINE MEINUNGSFREIHEIT" schreienden Nazis haben. Und weil diese Nazis ihnen halt Geld bringen.

    Das einzige, was mich sehr an deinem Beitrag stört und wo ich dir nicht zustimme, ist dieses absolute Verwaschen des Begriffes "Nazi". Ich sehe mich selbst eher links am politischen Spektrum, aber jeden, der rechts und konservativ ist, direkt in die "Nazi-Schublade" zu stecken, sorgt auf allen Seiten imo einfach mehr und mehr für Entfremdung. Extremismus ist absolut verwerflich, aber nicht jeder, der kritisch ist, ist automatisch ein Nazi. Ich finde, dass man vielleicht auch mal hinterfragen muss, warum sich viele junge, weiße Männer so instrumentalisieren lassen und so manipuliert werden. Vor allem - was ist denn dann, wenn man wirklich einen Nazi vor sich hat? Wie will man das kategorisieren/bezeichnen?