YouTube – Unterhaltung oder Werbung?

  • Naja erstens gibt es ja kein Menschenrecht mit Youtube Geld zu verdienen egal ob mit Let's Plays oder mit Schminkvideos.

    Ja, aber das legt gerade den Fokus ein wenig falsch. Die Sache ist: So bald ich arbeite, will ich dafür gerne bezahlt werden. Nun macht natürlich nicht jede Person YouTube zum Beruf, aber wenn man das machen kann und es auch machen will, dann ist es vollkommen verständlich und auch notwendig, damit Geld zu verdienen. Man muss dann eben Wege finden, wie das geht, und das läuft nun einmal praktisch ausschließlich über Werbung.

    Darüber hinaus gibt es natürlich Alternativen. Wie gesagt ist Werbung und Sponsoring an sich von mir nicht kritisiert worden. Das ist an sich ja okay, ich kritisiere die exzessive und intransparente Art und Weise. Deswegen ist eben diese die Alternative. Als alternative zum kritikwürdigen Umgang mit Sponsoring und Werbung gibt es den, der es eben nicht ist.

    Als Alternative dazu gibt es übrigens auch Community-basierte Finanzierungsmöglichkeiten wie Patreon und co. Wenn sich ein Internetsender wie Rocketbeans mit einer Kombi aus Merchandise, Community-Finanzierung, Sponsoring und Werbung halten kann und über 100 Mitarbeiter beschäftigt und verschiedenste Formate mit beinahe Fernsehqualität in Studios produziert, so kann man durchaus sagen, dass eine Einzelyoutuberin es nicht nötig hat eine 250€ mit Affiliate-Link der 10% abwirft zu verlinken damit ihre Minderjährigen Käufer ihr somit hunderttausende zuscheffeln.

    Mag sein, aber: In diesem Fall ist das nicht wirklich "ohne Werbung". Es ist mit Werbung, nur dass man selbst die Marke ist, die man promotet. Das kann moralisch unproblematischer sein als etwa intransparente Werbung für irgendein Großunternehmen, muss es aber nicht. Gerade bei Merchandise müsste man sich eigentlich des Umstands bewusst sein, dass der Kauf von Produkten mit einem Logo drauf nicht nur finanzielle Unterstützung bedeutet, sondern einen oftmals auch selbst - etwa im Falle von Pullovern - zur Werbefläche für die fragliche Marke macht. Böse ausgedrückt: Jemand, der einen Hoodie mit dem Rocketbeans-Logo drauf kauft und in der Öffentlichkeit trägt, zahlt effektiv dafür, Werbung machen zu können.

    Wie nötig übrigens einzelne Personen dies und das haben, will ich hier nicht beurteilen. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass auch hinter (vermeintlichen) Einzelpersonen ein Management steht etc. Ohne genauere Informationen bin ich hier vorsichtig damit, zu beurteilen, was jemand dahingehend braucht und was nicht.


    Aber, in der Hinsicht und auch noch einmal allgemein: Du scheinst dich daran zu stören, dass behauptet würde, man dürfte Kommerzialisierung nicht kritisieren (bzw. du dürftest es nicht). Das ist nun, wie ich es wahrgenommen habe, nicht der eigentliche Punkt gewesen. Stattdessen wurde meiner Einschätzung nach einfach darauf hingewiesen, dass sich hinter der "Kritik" an einigen Personen selbst dann, wenn es valide Kritikpunkte geben sollte, nun einmal sehr oft etwas anderes verbirgt. Das ist ein systematisches Problem. Natürlich kannst du einzelne Kanäle trotzdem für Kommerzialisierung kritisieren, wenn du möchtest. Hindert dich keiner dran. Und wenn du selbst auch wirklich hinterfragst, weshalb du das machst und ob du dabei nicht doch bestimmte Gruppen auslässt und zu dem Schluss kommst, dass da bei dir kein Problem vorliegt, bin ich erst einmal auch nicht in der Position, daran zu zweifeln. Aber wie gesagt: Es geht hier weder um dich, noch wirklich um einzelne Kanäle, sondern um ein systematisches Problem im Umgang mit bestimmten Kanälen, das darin besteht, dass manche Leute einfach aufgrund einer Gruppenzugehörigkeit oder aber aufgrund ihres Contents gehatet werden. Und dass das passiert, ist meiner Ansicht nach absolut offensichtlich; es geht im Übrigen auch nicht mit der Behauptung einher, dass es keine berechtigte Kritik an Kommerzialisierung geben kann.1 Insofern: ich bin mir nicht sicher, ob irgendejmand hier überhaupt das behauptet hast, gegen das du gerade argumentierst.


    1Im Falle einer bestimmten Kritik an einem bestimmten Kanal könnte man natürlich eruieren, ob es sich um Hate oder berechtigte Kritik handelt. Aber darüber hinaus besteht wie in meinem vorherigen Beitrag angedeutet auch noch die Problematik der Frage, wie oft sich Kritik gegen bestimmte Personen richtet und gegen andere eben nicht. Denn wenn ich hundert berechtigte Kritiken an einer weiblichen Youtuberin lese und gleichzeitig aber merke, dass die Kritiker*innen bei einem YouTuber, dem man die gleichen Vorwürfe machen könnte, einfach nur die Achseln zucken und sagen "Ja, äh, irgendwie auch doof, aber mir eigentlich egal", dann liegt dennoch ein Sexismusproblem vor, selbst wenn die Kritik grundsätzlich berechtigt wäre. Eine Einzelfallbetrachtung der Kritiken würde dieses Problem nebenbei bemerkt natürlich niemals offenlegen.

  • Das Ding ist doch: Wenn jemand, ob jetzt Kind oder Erwachsener, gerne sein Hobby ausleben und Merchandise kaufen will, ist das erstmal nicht unbedingt was Schlechtes, solange nicht alles dafür draufgeht. Ich hab mich damals und heute genauso über Merch gefreut wie es alle anderen tun, weil sowas halt was Persönlicheres ist und nicht nur ein materieller Gegenstand.


    Nun verkaufen auch männliche Youtuber ihr Merchzeugs und haben teilweise ihre eigenen Marken. Gut und schön, sollen sie machen. Da seh ich allerdings im Vergleich sehr selten, dass auf diese eingeprügelt wird, weil die von sich Merch verkaufen und die Leute mit "aber denkt doch an die Kinder!!" ankommen.


    Wenn das jedoch Youtuber*innen machen (vor allem so Uncoole wie Schminkyoutuber*innen) und auch nur sagen, sie haben ihr eigenes Parfum oder Makeup-Linie entwickelt, kommen all diese "Sorgen" sehr schnell zum Vorschein. Die Kids, die da angesprochen werden, vor allem sind es eben Mädchen, würden sich in diesem Alter btw ohnehin ihre ersten Schmink-Produkte und andere Kosmetikartikel kaufen. Ob das jetzt Marke A oder B ist, ist dann auch irgendwo egal, solange das jetzt nicht das Fünffache kostet und der Haut nicht schadet.


    Und wenn Frauen "coole" Hobbys betreiben und Videospiele streamen, werden sie gleich als Thot bezeichnen und alle sagen, sie täte das nur für Klicks und männliche Aufmerksamkeit, wenn sie sich nicht gerade in einer Burka vor die Kamera setzt. Sowas ist halt zum Kotzen.

    Das ist jetzt nicht direkt an dich gerichtet Sadgasm , aber es ist etwas Strukturelles, das eben auffällt.

  • Dass es sie überhaupt gibt, ist Resultat des Umstands, dass man irgendwoher halt die Mittel zum Leben bekommen muss und gerade für die Leute, die ihr Geld mit Content auf YouTube verdienen, keine Alternative zu ebendieser Werbung und Kommerzialisierung besteht.

    Antworten darauf habe ich schon gegeben, die hast du bist auf den Merchandise-Aspekt übergangen. Die Hauptalternative zum unvernünftigen Umgang mit Sponsoring und Werbung ist der vernünftige. Hinzu kommen noch andere Alternativen wie Patreon und co.

    Mag sein, aber: In diesem Fall ist das nicht wirklich "ohne Werbung". Es ist mit Werbung, nur dass man selbst die Marke ist, die man promotet. Das kann moralisch unproblematischer sein als etwa intransparente Werbung für irgendein Großunternehmen, muss es aber nicht. Gerade bei Merchandise müsste man sich eigentlich des Umstands bewusst sein, dass der Kauf von Produkten mit einem Logo drauf nicht nur finanzielle Unterstützung bedeutet, sondern einen oftmals auch selbst - etwa im Falle von Pullovern - zur Werbefläche für die fragliche Marke macht. Böse ausgedrückt: Jemand, der einen Hoodie mit dem Rocketbeans-Logo drauf kauft und in der Öffentlichkeit trägt, zahlt effektiv dafür, Werbung machen zu können.

    Ja und? Wobei ist dabei das Problem? Man weiß ja, dass man dafür zahlt das Produkt rumzutragen?

    Wie nötig übrigens einzelne Personen dies und das haben, will ich hier nicht beurteilen. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass auch hinter (vermeintlichen) Einzelpersonen ein Management steht etc. Ohne genauere Informationen bin ich hier vorsichtig damit, zu beurteilen, was jemand dahingehend braucht und was nicht.

    Naja ich schon. Wenn ein Ninja 100 Millionen Dollar bekommt, damit er woanders seine Let's Plays macht, dann ist die Person reich und finanziell unabhängig und sobald das der Fall ist, hat die Person Werbung etc. nicht mehr nötig und wenn sie es dennoch macht, was ihr gutes Recht ist, bin ich noch kritischer wenn man einen eher zweifelhaften Deal ausmacht, wie man man es nur macht, weil man davon leben muss.

    Es geht hier weder um dich, noch wirklich um einzelne Kanäle, sondern um ein systematisches Problem im Umgang mit bestimmten Kanälen, das darin besteht, dass manche Leute einfach aufgrund einer Gruppenzugehörigkeit oder aber aufgrund ihres Contents gehatet werden. Und dass das passiert, ist meiner Ansicht nach absolut offensichtlich [...]

    Im Falle einer bestimmten Kritik an einem bestimmten Kanal könnte man natürlich eruieren, ob es sich um Hate oder berechtigte Kritik handelt. Aber darüber hinaus besteht wie in meinem vorherigen Beitrag angedeutet auch noch die Problematik der Frage, wie oft sich Kritik gegen bestimmte Personen richtet und gegen andere eben nicht. Denn wenn ich hundert berechtigte Kritiken an einer weiblichen Youtuberin lese und gleichzeitig aber merke, dass die Kritiker*innen bei einem YouTuber, dem man die gleichen Vorwürfe machen könnte, einfach nur die Achseln zucken und sagen "Ja, äh, irgendwie auch doof, aber mir eigentlich egal", dann liegt dennoch ein Sexismusproblem vor, selbst wenn die Kritik grundsätzlich berechtigt wäre. Eine Einzelfallbetrachtung der Kritiken würde dieses Problem nebenbei bemerkt natürlich niemals offenlegen.

    Nein das letzte mal als ich nach dem Thema geschaut habe ging es nicht um den Umgang der Kanäle, sonder neben um die Kommerzialisierung. Unabhängig ob es Schmink-Content oder Let's Plays unabhängig davon ob es männliche oder weibliche Youtuber sind. Davor ging es um Copy-Right oder Rechte Youtuber.

    Das heißt obwohl vorher schon über rechte Tendenzen geschrieben wurde, kam die Kritik das wird weggekehrt. Und es hat vor euch nie explizit jemand über Beauty- oder weibliche Youtuberinnen geredet. Das heißt wenn hier niemals jemand es explizit auf Beauty bezieht sondern Werbung egal ob männlich oder weiblich und Kommerzialisierung egal ob Beauty oder was anderes und vorher über Rechte geredet wird, dann finde ich den Verweis unangebracht, weil es die Diskussion abtötet mit einem Vorwurf der gesamtgesellschaftlich ein großes Problem ist, hier aber nicht der Fall ist. Ich finds einfach sinnlos vorzuwerfen, dass es Hate ist über Kommerz zu reden und nicht über das rechte Youtube, wenn doch auch schon darüber geredet wurde und geredet wird.

    Und wenn Frauen "coole" Hobbys betreiben und Videospiele streamen, werden sie gleich als Thot bezeichnen und alle sagen, sie täte das nur für Klicks und männliche Aufmerksamkeit, wenn sie sich nicht gerade in einer Burka vor die Kamera setzt. Sowas ist halt zum Kotzen.

    Das ist jetzt nicht direkt an dich gerichtet Sadgasm , aber es ist etwas Strukturelles, das eben auffällt.

    Ja das sehe ich ganz genauso. Hat hier auch nie jemand in Abrede gestellt.

    Wenn das jedoch Youtuber*innen machen (vor allem so Uncoole wie Schminkyoutuber*innen) und auch nur sagen, sie haben ihr eigenes Parfum oder Makeup-Linie entwickelt, kommen all diese "Sorgen" sehr schnell zum Vorschein. Die Kids, die da angesprochen werden, vor allem sind es eben Mädchen, würden sich in diesem Alter btw ohnehin ihre ersten Schmink-Produkte und andere Kosmetikartikel kaufen. Ob das jetzt Marke A oder B ist, ist dann auch irgendwo egal, solange das jetzt nicht das Fünffache kostet und der Haut nicht schadet.

    Finde ich persönlich weniger Schlimm als Fremdprodukte. Weil sobald eine Person ein eigenes Produkt herstellt, egal ob ein Mousepad mit Branding eines Let's Players oder irgendwelche Schminkartikel, ist zumindest klar, dass der Youtuber vom Kauf der Artikel profitiert. Ist beim "Test", "Haul" etc. nicht so offensichtlich und daher meines Erachtens viel schlimmer. Egal ob Maskara oder Gaming-Maus.

  • Antworten darauf habe ich schon gegeben, die hast du bist auf den Merchandise-Aspekt übergangen. Die Hauptalternative zum unvernünftigen Umgang mit Sponsoring und Werbung ist der vernünftige. Hinzu kommen noch andere Alternativen wie Patreon und co.

    Nein, das habe ich nicht, denn ich habe darauf hingewiesen, dass diese Alternativen nicht frei von Werbung und somit ebenfalls anfällig für Intransparenz, mithin also nicht per se überlegen sind (zumal sie auch spezifische Probleme haben können). Denn auch die communitybasierten Finanzierungsmodelle sind eben mit Eigenwerbung verbunden, logischer- und notwendigerweise. Ich habe auch nicht gesagt, dass sie (im gleichen Maße) problematisch sind bzw. sein müssen wie intransparente Werbung.

    Aber noch einmal: Ich verteidige hier gar nicht intransparente Werbung und sage auch nicht, dass sie alternativlos ist. Ich weise lediglich darauf hin, dass die Kritik hier oft mit zweierlei Maß erfolgt. Dafür ist es eigentlich vollkommen unerheblich, ob das Modell A, dass Youtuberin X verfolgt, richtig oder falsch ist; denn die Frage ist eher, ob Youtuber Y und Youtuber Z ebenfalls kritisiert werden, wenn sie doch ebenfalls Modell A haben, und woran es liegt, wenn das bei ihnen eben nicht passiert.

    Ja und? Wobei ist dabei das Problem? Man weiß ja, dass man dafür zahlt das Produkt rumzutragen?

    Ich sage nicht, dass das ein Problem sein muss, nur glaube ich, dass eine Diskussion über intransparente Werbung und Kommerzialisierung nicht ablaufen sollte, ohne diesen Aspekt bedacht zu haben - zumal der Punkt hierbei war: Ja, die Leute wissen, dass sie dafür bezahlen Aber wie viele denken wirklich darüber nach, dass sie sich damit selbst auch zur Werbefläche machen? Ganz analog wie sicher wenige daran denken, dass sie mit ihren neuen Adidas-Schuhen effektiv beim Tragen Werbung für den Hersteller machen, dürften hier auch viele (zumindest genug, dass es relevant ist) diesen Aspekt nicht im Kopf haben. Und damit sind wir dann durchaus bei der Frage, ob das nicht problematisch ist und ich fände es merkwürdig, diese Frage komplett auszusparen und ohne Diskussion zu sagen, dass das moralisch anderen Konzepten überlegen sei, denn es ließe sich hier eigentlich das Argument machen, dass das gleich in mehrerer Hinsicht intransparent sei.

    Wie gesagt: Muss nicht darauf hinauslaufen, dass das ein Problem ist. Aber es wäre auch hier eine Überlegung wert, ob die als unproblematisch betrachteten Finanzierungsmodelle wirklich ganz so unproblematisch sind, denn wie das vermeintlich Unpolitische oftmals bei näherer Betrachtung hochpolitisch ist, ist auch das vermeintlich Nichtkommerzialisierte bzw. vermeintlich nicht auf problematische Art Kommerzialisierte in Wirklichkeit (ggf. auf problematische Art) kommerzialisiert.

    Nein das letzte mal als ich nach dem Thema geschaut habe ging es nicht um den Umgang der Kanäle, sonder neben um die Kommerzialisierung. Unabhängig ob es Schmink-Content oder Let's Plays unabhängig davon ob es männliche oder weibliche Youtuber sind. Davor ging es um Copy-Right oder Rechte Youtuber.

    Das heißt obwohl vorher schon über rechte Tendenzen geschrieben wurde, kam die Kritik das wird weggekehrt. Und es hat vor euch nie explizit jemand über Beauty- oder weibliche Youtuberinnen geredet. Das heißt wenn hier niemals jemand es explizit auf Beauty bezieht sondern Werbung egal ob männlich oder weiblich und Kommerzialisierung egal ob Beauty oder was anderes und vorher über Rechte geredet wird, dann finde ich den Verweis unangebracht, weil es die Diskussion abtötet mit einem Vorwurf der gesamtgesellschaftlich ein großes Problem ist, hier aber nicht der Fall ist. Ich finds einfach sinnlos vorzuwerfen, dass es Hate ist über Kommerz zu reden und nicht über das rechte Youtube, wenn doch auch schon darüber geredet wurde und geredet wird.

    Mir ging es bei diesem Punkt generell um den ursprünglichen Beitrag von Bastet , den du zitiert hast. Ich persönlich - kann mich dabei natürlich irren - habe aus diesem Beitrag bzw. aus dem von dir zitierten Satz (und nur auf deine Reaktion auf diesen habe ich mich bezogen) eher Kritik an dem nun bereits hinlänglich diskutierten Messen mit zweierlei Maß und einer wenig nachvollziehbaren Prioritätensetzung bei Kritik an Youtuber*innen aus Kommerzgründen herausgelesen, etwas, womit du, wenn ich deine Beiträge richtig deute, auch kein Problem zu haben scheinst. Dass indes Kritik an Kommerz in jedem Fall gleich Hate sei, scheint meines Erachtens nach hier niemand behauptet zu haben, zumindest nicht in den letzten Tagen.

  • Das Thema ist hier hier schon etwas älter, aber gerade habe ich mal wieder darüber nachgedacht.


    Als ich ca. 10 war entdeckte ich YouTube für mich und kenne es quasi noch von Kinderschuhen an. Es war echt ne lustige Zeit sich mit Freunden "Coldmirrors" allseits bekannte Interpretationen von Harry Potter anzuschauen und ich glaube wir standen damals auch total auf die "Aussenseiter" mit "Wo ist Herbert?!".

    Das war alles so schlecht und mit entsprechender Videoqualität, das es halt wieder gut war. Da waren noch paar mehr Perlen, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann.

    Naja, habe meine Lieblinge unter den YouTubern noch ein paar Jahre verfolgt, aber als es dann anfing, dass betreffende Leute auf Touren gingen und auf diversen Events sich selbst beweihräuchern ließen, war das mit YouTube für mich erstmal vorbei. Wurde ja nicht besser mit der Zeit und der Kommerz lässt grüßen.

    Mittlerweile denke ich mir, was soll's, die Leute müssen sich ja auch finanzieren, wobei manche wirklich nur bullshit zeigen. Unter den ganzen mittlerweile dort vertretenen Hohlbirnen und geldgeilen Leuten auf der Plattform gibt es ja hin und wieder doch ganz nette und interessante Leute mit gutem Content. Da stört es ich mich auch nicht, wenn die halt ein bisschen Merchandise und Kommerz für sich betreiben.

    "AdventureBuddy" wäre für mich so ein Beispiel, der macht schon interessante Videos und mei, klar dass er dann Outdoor Bekleidung bewerbt, aber das ist in meinen Augen noch wenigstens sinnvoll. Auch Coldmirror arbeitet ja mit Funk (also soweit ich das noch weiß, ich bin wie gesagt nicht aktuell informiert über die Leute) zusammen und da ist manchmal auch was Gutes rausgekommen.

    Das eigentliche YouTube ist für mich sowieso gestorben und fungiert eben nur noch zur kurzweiligen Unterhaltung beim Kochen oder Putzen.^^


    Zum Thema Drachenlord, weil das ja mal hier auch erwähnt wurde: ist nicht an mir vorbeigegangen, als Nürnbergerin kenne ich den Ort und der ist ja folglich nicht weit weg von mir.

    Ich glaube, ich habe aus Neugierde mal ein Video vom Winkler geschaut aber wieder schnell ausgemacht aus Desinteresse. Der Inhalt war für mich so belanglos, dass ich nichts mehr davon weiß.

    Jedenfalls ist es schon unter aller Sau, was die Leute da getrieben haben oder noch treiben. Mag sein, dass der Winkler nicht der intelligenteste und angenehmste Mensch auf Erden ist und er einfach gesagt ein Blödel ist, aber genauso sind es für mich die Leute, die sich aus Lust da reinsteigern eine menschliche Existenz kaputtzumachen. Irgendwie können einem beide Parteien nur leid tun, die haben beide für mich jegliche Würde verloren.

  • YouTube ist einfach multifunktionär, also da ist wirklich von allem was dabei. Obs nun gut oder schlecht ist muss man für sich selbst entscheiden, schließlich entscheidet man sich auch selbst für den Content den man sich anschaut und dieser kann eben effektiv ganz unterschiedlich sein. ^^'' Also grundlegend finde ich YouTube sehr gut und nutze es auch regelmäßig, sei es um mir die Nachrichten anzuschauen oder eben aktuelle News zu bestimmten Themen zu erfahren oder ich folge eben auch bestimmten Kanälen, die mir mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen sind. Demnach ist da viel Gameplay zu Videospielen dabei oder ich liebe bestimmte Doku-Kanäle, weil ich mich auch sehr dafür interessierte. Bezüglich Kunst schaue ich da auch gerne mal rein bezüglich Tutorials oder Tipps und Tricks, die dann auch teilweise wirklich sehr gut sind. Natürlich ist da auch immer etwas Werbung dabei, aber eben auch hier muss man eben auch selbst schauen, ob man sich davon beeinflussen lässt oder nicht. Es gibt natürlich auch viele Influencer, die dann Verträge mit Firmen haben und dann eben mit Produkten werben und allem, aber wenn man da eben auch blind ist und sich alles andrehen lässt ist das eben die andere Sache. Natürlich wird auch viel Mist produziert, aber wo gibt es das dann heutzutage nicht mehr? ^^''

  • Seit Frozen II, wo mich die Songs so unglaublich berührt haben (dafür sogar einen Beitrag gewidmet), habe ich auf YouTube für mich eine persönliche Perle der Unterhaltung gefunden: Musiker:innen, die Reaction-Videos auf Songs aus anderen Unterhaltungsmedien veröffentlichen. Das können Personen sein, die Fans von den Inhalten, auf die sie reagieren, sind, aber auch Personen, die nichts mit dem Thema am Hut haben oder selber andere Musik machen. Was ich selber bisher angeschaut habe, war auch immer sehr wholesome, keine nervige Kritik (Kritik gibt es halt nur dann, wenn die Töne nicht so harmonieren oder ähnliches, aber das ist dann professionell geäußert und wird mir als Zuschauerin auch erklärt, wie es anders ginge). Sonst sind das einfach oft total süße Reaktionen, vor allem von Leuten, die z. B. nichts mit Disney-Filmen am Hut haben und sich dann Songs daraus geben. Oft kommt dann - gerade bei Inhalten, die oft Kinder/Jugendliche als Zielgruppe haben - überraschende Reaktionen, wie gut und durchdacht die Musik ist. Ganz nebenbei lernt man etwas über Musik(-theorie) oder neue Interpretationsmöglichkeiten der Songs und deren Melodien. Die vielseitige Perspektive, die man auch auf die Musik erhält, finde ich auch sehr schön.


    Wieso schreibe ich es nun in dieses Topic? Ich denke mal, es ist nicht zu leugnen, dass man bekannte Songs nimmt, um auch auf seinen Channel neues Publikum zu locken und die Popularitätswelle zu reiten. Aber das ist eben wieder genau die Sache: Es stört mich nicht, weil ich persönlich trotzdem guten Content erhalte, der mich unterhält und mich nichts (direkt) kostet. Dass der Channel durch meine Klicks, Likes oder gar Abos eventuell mehr Geld holt, finde ich gerechtfertigt. Zumal ich halt echt gut gemachte Videos anschaue. Bisher hatte ich auf meiner Reise durch solche Reaction-Videos nur einen Channel gehabt, wo mich die Werbung gestört hat. Das war ein Gesang-Coach, die mitten im Video dann 1-2 Minuten lang darauf verwies, dass man über Patreon bei ihr Gesangs-Training buchen kann (immer im Bezug auf bestimmte Dinge, auf die sie gerade reagiert hat im Song). Das geht paar mal schon, aber in jedem einzelnen Video war es mir zu viel. Ich sitze da begeistert davor und möchte die Reaktionen auf die Songs hören und muss mich dann mitten drin mit sowas ablenken lassen :s Das stört meine kindliche Begeisterung.


    Falls jemand auch für sowas Begeisterung entwickeln kann, hier paar meiner Lieblings-Reactions:

    So und weil ich das nicht in einen extra Beitrag packen will und die auch schon auf Songs reagiert hat (aber auch einfach aus Szenen/Charaktere), hier eine Therapeutin, die imo sehr wholesome Videos macht und mentale Gesundheit damit anspricht. Außerdem kommentiert sie meinen Lieblingscharakter aus Red in diesem Video (ICH LIEBE ABBY): Georgia Dow mit Kommentaren zu Abby aus Turning Red.


    Okay, habe mich begeistert, heimlich zwei Tränen vergossen und nun schicke ich den Beitrag in die Welt hinaus.


    .: Cassandra :.

  • Chu Nyanning

    Hat das Label Sonstiges hinzugefügt.