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In diesem Thema habt ihr eine bestimmte Anzahl an Punkten zur Verfügung, die ihr den Texten im Tab "Abgaben" geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr nahezu frei wählen könnt, wie ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen, eure Wahl begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten.
Es ist außerdem hilfreich, euch das "How to vote-Topic" anzusehen. Schreibt ihr in dieser Saison besonders viele Votes, habt ihr die Chance auf Medaillen. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen und Regeln zur Wettbewerbssaison 2014.
Wer neben den Votes noch weitere Kritik für sein Werk erhalten möchte, aber kein eigenes Thema erstellen möchte, der kann dies gerne in unserem Einzelne Werke-Topic tun!
Zitat von AufgabenstellungCrossover
Ihr hattet schon immer mal Lust, die Welt der Pokémon mit einer anderen kollidieren zu lassen? Dann nichts leichter als das! Schnappt euch Elemente dieses Fandoms und mischt sie mit Elementen des anderen zusammen. Ob ihr dabei Charaktere beider Welten aufeinander treffen lasst oder sie auf ähnliche oder andere Weise verbindet, könnt ihr dabei frei entscheiden. Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, solange ihr euch an den Pokémonbezug haltet und mindestens ein weiteres Fandom mit einbaut.
Ihr könnt 7 Punkte verteilen, maximal 3 an eine Abgabe.
ZitatAlles anzeigenID: [DEINE USERID]
AX: X
AX: X
Beispiel:
ID: 27258
A16: 3
A1: 5
A3: 1
A7: 1
A9: 2
Wenn ihr nicht wissen solltet, wie ihr eure ID herausfindet, könnt ihr dies unter anderem hier nachlesen.
Der Vote läuft bis Sonntag, den 15.03.2015, um 23:59 Uhr.
[tab=Abgaben]
Fandom: Katekyo Hitman Reborn
„Los, Washakwil, Sturzflug!“
Ein paar kräftige Schläge in rotbraun und stahlblau, um Kraft für die befohlene Attacke zu sammeln. Dann schoss der majestätische Adler mit kampfeslustigem Geschrei und halsbrecherischer Geschwindigkeit auf den Boden zu.
Sein Gegner, ein für gewöhnlich anmutiges Irokex, hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Der bisherige Kampf hatte die Energie des Halunkenpokémon bereits fast aufgezehrt, und es schien ratlos, wie es sich gegen diesen brutalen Angriff verteidigen sollte. Keuchend kniff der ansonsten souverän wirkende Kämpfer immer wieder die Augen zusammen und versuchte schon gar nicht mehr, das kornfarbene Beinfell auf Hüfthöhe zu halten, das nur noch lose um die orangen Beine baumelte.
Der Trainer des krallenbewehrten Flugpokémon grinste indes siegessicher, die Augen auf seinen immer schneller der Erde zurasenden Partner fixiert. „Komm schon, mach den Schlappschwanz fertig!“, rief er siegeshungrig, wobei ihm seine rot-weiße Ligakappe vor Aufregung von der schwarzen Stoppelmähne zu rutschten drohte.
Sein Gegner hatte die Arme verschränkt und schien von der aussichtslosen Lage kaum Notiz zu nehmen. Beide Trainer kämpften mit ihrem letzten Pokémon und die Entscheidung konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Vor allem dann nicht, wenn man den Zustand und den strategischen Nachteil des Kampf-Unlicht-Kriegers bedachte.
Nur noch wenige Augenblicke, dann würde der Kühnheitsadler auf den Tanzgecko treffen und diesen wie einen Spielball ins Aus der Bewusstlosigkeit schleudern.
Außer …
„Irokex, Sandwirbel!“, rief dessen Trainer plötzlich. Im letzten Moment peitschte das Taschenmonster mit dem kirschroten Kopfkamm seinen Schwanz auf den staubigen Boden. Die aufstobende, sandfarbene Wolke erwischte das Washakwil mitten im Flug und zwang es, seinen Angriff mangels Sichtkontakt abzubrechen, doch es war bereits zu spät. Alles hektische Flügelschlagen half nichts: Mit einem Krachen, das ernsthaft an der Gesundheit des bunt gefiederten Vogels zweifeln ließ, kollidierte er mit dem aufgewühlten Boden und rollte unkontrolliert über das Kampffeld.
Als er schwer atmend liegen blieb und sich kaum noch rührte, streckte der Irokextrainer triumphierend die Faust in die Luft und begab sich zu seinem erschöpft in sich zusammensinkenden Kampfgefährten. Der junge Besitzer des Greifvogels hingegen holte sein Monster knurrend in den Ball zurück. Wortlos und mit vor Wut Pokéball-roten Wangen stampfte er in Richtung Pokémon Center davon.
Ambrogio lächelte kühl. Eine amüsante Vorstellung, zweifelsohne … und doch Zeitverschwendung.
Die Hände in den Taschen seiner Jeans verborgen, stieß sich der schmal gebaute Junge von dem Baum ab, an den gelehnt er das Kräftemessen der beiden Tierzähmer verfolgt hatte. Langsam schritt er um die Vielzahl von Trainingsfeldern herum, die man außerhalb der Stadt für die Besitzer dieser wunderlichen Kampfeswesen angelegt hatte. Beinahe jedes war in Beschlag genommen worden, und viele seltsame Kreaturen gingen sich auf alle erdenklichen Arten an die Kehle. Hier hieb ein Hase mit eisig glitzernden Pfoten auf eine Gift geifernde Schlange ein, dort spie ein Drache einen rauschenden Wasserschwall gegen ein hektisch zurückscheuendes Flammenpferd. Sogar solch absurde Paarungen wie eine Muschel und etwas, das wie eine schwebende Eiswaffel aussah, konnte er ausmachen.
Noch verstand er diese eigenartige Welt mit ihren noch eigenartigeren Kreaturen nicht gänzlich, doch das würde sich schon noch ergeben. Was hatte er auch für eine Wahl ...
Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zurück zu seinen früheren Reisen, die ihn über die Grenzen seiner Welt hinaus geführt hatten. Durch die Hölle war er bereits gegangen, hatte sich dem geflügelten Teufel auf seinem zerklüfteten Berg gestellt, jeden erdenklichen Albtraum durchstehend. Er hatte fremde Meere befahren müssen, auf der Jagd nach einem schwarzen Schatten mit kräfteverzehrender Macht. Jeder Aufbruch führte ihn in eine neue, fremde Welt, jede absurder als die vorige, und jedes Mal war er gezwungen, sich neuen, schmerzlichen Prüfungen zu unterziehen. Auf dieser seiner dritten Reise ging es noch vergleichsweise ruhig zu, ja man konnte sie geradezu als erholsam bezeichnen, verglichen mit vergangenen Torturen. Doch Ambrogio wusste mit eisenharter Klarheit, dass dieser Zustand nicht ewig andauern würde. Seine Aufgabe, sein aufgezwungener Lebenszweck, war es, sich Fähigkeiten anzueignen, die die Vorstellungskraft der meisten Menschen weit überstiegen. Erst dann, wenn er erfolgreich gewesen war, konnte er in seine eigene Welt zurückkehren. Dorthin, wo er Zuhause war … und zu weiterem Leid und Schmerzen.
Der Junge hielt inne und schloss die Augen. Er musste tief durchatmen, um diese grausigen Gedanken und die Ausweglosigkeit seiner Lage zu verdrängen. Zwar wurde er mit jedem Mal, da seine Peiniger ihn in den Strudel von Zeit und Raum stießen, stärker, doch bezahlte er stets einen hohen Preis dafür – der Grund, warum sie diese Experimente mit ihm machten, statt selbst die strapazenreichen Reisen anzutreten. Nicht nur war der Übertritt in ein fremdes Universum allein ungemein qualvoll, die in der Fremde lauernden Gefahren musste er stets allein bestehen. Und sollte er einmal nicht zurückkehren, wen würde das kümmern? Seine Qualen würden so schnell kein Ende finden, das war jedenfalls gewiss - zu unersättlich war die Machtgier derer, die ihn eigentlich beschützen, die seine Familie hätten sein sollen ...
'Irgendwann werden sie bezahlen ...', dachte der nach außen hin Stille und eher Unscheinbare verbissen. 'Nur noch drei oder vier Kreise, dann ist ihr Experiment vollendet … und ihr Untergang besiegelt. Ich werde sie alle vernichten … dann werden wir ja sehen, wer über wen verfügt ...'
Ein Geräusch wie aus weiter Ferne riss ihn aus seinen tosenden Gedanken.
Ambrogio blinzelte und brauchte einen Moment, um aus der finsteren Welt seines Geistes in die Realität zurückzufinden. Ihm gegenüber stand ein Mädchen, ein paar Jahre jünger als er selbst, dessen lange schwarze Haare zu einem wilden, unordentlichen Zopf geflochten waren. Scheinbar hatte sie ihn angesprochen, denn sie starrte ihn mit in die Hüften gestemmte Fäusten und verärgert gerunzelten Brauen an. „Hörst du schwer?“, keifte sie frech und taxierte den Älteren mit drohendem Blick.
Kühl musterte er die Göre in ihren zerrissenen Hosen und schlabbrigem weißen T-Shirt. Ein zähnefletschendes Tier war auf ihrem Oberteil abgebildet … ein Wolf vielleicht? Irgend etwas mit Magma … oder war es Fiffie? Er konnte sich die Namen dieser hirnlos auf einander einprügelnden Bestien nicht einprägen, aber eigentlich war das auch nicht von Belang. Wichtig war nicht, welche Namen sie trugen. Er hatte nur zu lernen, wie man sich ihre Kraft zu Nutze machen konnte ...
Der Anflug eines Lächelns schlich sich auf sein Gesicht, und Ambrogio strich sich elegant eine Strähne seines saphirblauen Haares aus dem Gesicht.
„Ich wahr wohl in Gedanken. Was wolltest du noch gleich, Kleine?“, erwiderte er mit gefährlich sanfter Stimme. Sein Gegenüber schien plötzlich zurückweichen zu wollen, als spürte das Mädchen instinktiv, dass etwas mit diesem ruhigen, unscheinbaren Jungen nicht stimmte. Doch noch gewann der offensichtlich überragende Stolz die Oberhand.
„Na, kämpfen, du Idiot“, gab die deutlich Kleinere patzig zur Antwort, doch sie konnte ein leichtes Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen. Etwas an der kühlen, unnatürlich gelassenen Ausstrahlung des schmalgesichtigen Jungen bereitete ihr Unbehagen, das war deutlich zu sehen.
„Verunsichere ich dich?“, fragte Ambrogio mit vor Leichtigkeit schwebender Stimme. Im Inneren kicherte er vergnügt – er würde dieses kleine Biest spüren lassen, was es hieß, sich mit ihm anzulegen. Eigensinnige Geister zu brechen war eine der wenigen Belustigungen, die er sich gelegentlich gönnen konnte.
Er strich beinahe zärtlich über die schwarze Augenklappe, die seinen rechten Seelenspiegel verbarg und die Aufmerksamkeit der Trainerin auf sich gezogen zu haben schien. „Hab keine Angst“, fuhr er schließlich fort, begierig darauf, eben jene zu nähren, „ich beiße schon nicht. Du möchtest mich also herausfordern? Gut. Heute ist ein langweiliger Tag, ich sollte mir endlich etwas Vergnügen gönnen. Nur zu, geh voraus!“
Nun gar nicht mehr so selbstsicher wie noch Minuten zuvor, stakste das Mädchen langsam voran, auf den nächsten freien Kampfplatz zu. Eisige Stille senkte sich wie ein unheilbringendes Leichentuch zwischen dem geheimnisvollen Jungen und dem mittlerweile schreckerfüllten Mädchen herab. Das, was wie eine herausfordernde Kampfansage hatte klingen sollen, verließ nur noch mühsam gestammelt das Gehege ihrer Zähne.
„Nur, weil … also, damit du weißt, gegen wen de gleich in den Staub gehen wirst: Ich bin … ich heiße- verdammt, mein Name is' Reika. Und welch'n Namen kann … kann ich auf dein' Grabstein ritzen?“
Ein leises kufufufufufu entrang sich Ambrogios Kehle, woraufhin das Mädchen seinen Blick hastig wieder auf ihre Füße heftete, als hätte sie erneut aller Mut verlassen. Diese dritte Sphäre schien doch ein wenig Amüsement für ihn bereit zu halten.
„Namen sind Schall und Rauch, nicht mehr als neblige Schleier“, sinnierte er und beobachtete, wie sie sich mit jedem seiner Worte mehr versteifte. Oh wie er es genoss, mit ihrem Geist zu spielen, bis er unter seinem Druck zerbrechen würde!
Doch noch wollte er das Unvermeidliche ein wenig hinauszögern, den Spaß verlängern. Also beschloss er, auf die Frage seines künftigen 'Trainingspartners' näher einzugehen.
Ambrogio Estraneo war der Name, den er trug, so lange er denken konnte. Doch der gehörte zu einem leidvollen, verhassten Leben. Sobald seine Rache Gestalt annahm, würde er ihn zusammen mit seiner sechs-mal-verfluchten Famiglia in Schreien und Leid ertränken.
Doch ein neuer schwebte bereits in seinem Geist, einer, der die Herzen seiner Feinde eines Tages mit Angst und Schrecken erfüllen sollte.
„Aber wenn du darauf bestehst“, fuhr er schließlich fort. „Nenn mich einfach … Mukuro Rokudo.“
Fandom: Doctor Who
Still und friedlich lag die Riesengrotte da. Ein großes Mamutel hatte sich, von einem Anflug von Dösigkeit befallen, unter einem schattigen Baum niedergelassen und schnarchte vor sich hin. Aus einem Teich auf der entgegengesetzten Seite der Lichtung sprang ein Jurob heraus und ließ sich träge am Ufer nieder.
Die Idylle wurde jedoch jäh durch ein Geräusch gestört. Es erinnerte an ein Seufzen oder Stöhnen, jedoch eines, wie es die Pokémon noch nie gehört hatten. Das Mamutel wachte auf und blickte sich, verärgert über die Störung, um. Das Jurob hob neugierig den Kopf und suchte wie das Mamutel nach der Quelle der eigenartigen Laute. Beide staunten nicht schlecht, als die Luft zwischen ihnen sich für einen Moment blau färbte. Sie blinzelten. Die blaue Farbe war wieder verschwunden, doch nach einer kurzen Sekunde erschien sie wieder, verschwand dann erneut und erschien wieder, immer von den seltsamen Geräuschen begleitet. Und nach jedem Verschwinden und Wiederauftauchen war die Farbe deutlicher zu sehen, tatsächlich sah es jetzt nicht mehr nur nach Farbe aus, sie hatte eine Form. Es war ein großer, blauer Kasten, der sich da mitten auf der Lichtung nun endgültig materialisierte. Das Jurob bekam nun doch Angst und sprang wieder in den Teich, doch das Mamutel blieb und blickte die Kiste mit einer Mischung aus Neugierde und Misstrauen an.
„Wir sind da!“, verkündete der Doktor überflüssigerweise, nachdem das Stöhnen der TARDIS aufgehört hatte. Vor Aufregung rieb er sich die Hände.
„Na, dann“, sagte Clara, „sehen wir nach, was draußen los ist!“
Der Doktor rannte zur Tür, Clara folgte ihm. Der Doktor stieß die Tür auf und er und Clara traten aus der TARDIS heraus. Es sah aus, als würden sie sich auf der Lichtung eines großen Waldes befinden. Jedoch konnten sie hinter den Baumwipfeln auch hoch aufragende Felswände erkennen. Ihnen gegenüber am Rande der Lichtung befand sich ein Teich.
„Wir sind in einem großen Krater“, vermutete der Doktor. „Vielleicht die Auswirkung eines Meteoriteneinschlags. Muss aber schon lange her sein, wenn hier bereits wieder was wachsen kann.“
Clara beschäftigte im Moment eher, dass es dort ein wenig kühl war. Den Doktor schien das nicht zu kümmern. „Komm, wir sehen uns hier ein wenig um“, schlug er vor. Sie wollten in Richtung des Teiches gehen, als sie ein lautes Schnauben vernahmen. „Hast du geschnaubt?“, fragte der Doktor.
„Nein!“, sagte Clara empört. Als ob sie so laut schnauben würde! Dann wurde ihr aber bewusst, dass ja irgendwer geschnaubt haben musste. Dem Doktor offenbar auch, denn er drehte sich gemeinsam mit ihr ganz langsam um. Dort, am dem Teich gegenüberliegenden Ende der Lichtung stand ein großes Tier. Es war gut zweieinhalb Meter groß, hatte dichtes braunes Fell und gewaltige Stoßzähne. Es hätte einem Mammut ähnlich sehen könne, doch hatte es keinen Rüssel, sondern eine Nase, die an die eines Schweines erinnerte.
„Doktor, was ist das?“, fragte Clara ein wenig ängstlich.
„Ich habe keine Ahnung“, antwortete er langsam und mit einem faszinierten Unterton.
Langsam ging er auf das Tier zu. Clara blieb stehen.
„Ganz ruhig. Wir tun dir nichts“, sagte der Doktor mit beruhigender Stimme, während er sich dem Tier allmählich näherte.
„Wer seid ihr?“, fragte das Tier.
Clara zuckte zusammen. „Es kann sprechen?“, flüsterte sie entgeistert dem Doktor zu.
Der Doktor zuckte die Achseln. „Warum denn auch nicht? Offenbar verfügt seine Spezies über eine systematische Sprache, die von der TARDIS übersetzt werden kann.“
„Wer seid ihr?“ fragte das Wesen noch einmal.
„Ich bin der Doktor, und das hier ist Clara Oswald, meine...“ Er suchte nach einem passenden Wort.
„Reisebegleiterin“, ergänzte Clara.
„Meine Reisebegleiterin“, stimmte der Doktor zu.
„Was ist das für ein Ding?“, fragte das Tier weiter und zuckte mit dem Kopf, wie um auf die TARDIS zu deuten.
„Das ist meine TARDIS. Mit ihr kann ich durch Raum und Zeit reisen.“
„Sie ist klein“, sagte das Wesen ein wenig herablassend.
„Ach, wenn du wüsstest“, erwiderte der Doktor.
„Ihr solltet wieder gehen. Für euch ist es hier gefährlich.“
„Wieso?“, wollte der Doktor wissen.
„Wegen des Monsters.“
„Ein Monster?“, fragte Clara halb besorgt, halb belustigt, denn nach ihren Maßstäben stand bereits ein Monster vor ihr.
„Es ist böse. Und es kommt nicht von hier. Es kam einst vom Himmel, sagen die Älteren von uns.“
„Und warum hast du keine Angst vor ihm?“, fragte der Doktor.
„Ich bin stark und habe ebenso starke Freunde. Das Monster ist grausam, doch es ist auch schwach. Es wirkt, als hätte es irgendwann seine Kraft verloren. Als sei es verstümmelt worden. Es heißt, dass es seine volle Kraft wiedererlangen möchte, um jeden Preis. Aber es ist jetzt schon gefährlich. Wir leiden unter ihm, denn es kann uns in kurzer Zeit einfrieren. Sein Eis schmilzt nicht und es bricht nicht. Deshalb meiden wir es in der Regel, was nicht allzu schwierig ist, da es sich meistens in einer Höhle versteckt.“
„Und wo ist diese Höhle?“, fragte der Doktor neugierig. Clara starrte ihn entgeistert an. Er wollte doch wohl nicht danach suchen?
Das riesige Tier schien etwas erwidern zu wollen, doch jäh ertönte ein großer Krach, gefolgt von einem heiseren Brüllen. Das Wesen blickte alarmiert umher. „Es ist hier“, flüsterte es.
„Clara, geh bitte sofort in die TARDIS“, sagte der Doktor ruhig, aber bestimmt.
„Was?“, fragte diese verwirrt.
„Hast du dich nicht auch gefragt, warum es hier so kalt ist?“, erwiderte er. „Das Tier hat gesagt, diese andere Kreatur kann Dinge einfrieren. Man stelle sich vor, welche Kraft eine Lebensform haben muss, die in der Lage ist, eine ganze Gegend auszukühlen. Ich kann nicht riskieren, dass dir etwas passiert.“
„Und was machst du?“ Claras Stimme klang besorgt.
„Das Tier hat auch gesagt, das Monster komme vom Himmel. Wenn es aus dem Weltraum kommt, hat es vielleicht keine Möglichkeit, in seine Heimat zurückzukehren. Ich kann es jedoch vielleicht davon überzeugen, dass ich es sicher dorthin bringen kann. Aber dazu muss ich mit ihm reden.“
„Und wenn es dich nicht versteht oder gar nicht von hier weg will?“
Der Doktor zuckte die Achseln. „Dann überlege ich mir was Neues. Aber bitte, geh jetzt augenblicklich in die TARDIS. Dort bist du sicher.“
Widerstrebend gehorchte Clara und betrat die große blaue Kiste.
Kurz danach hörte man auch schon, wie Bäume splitterten, als würde sich etwas Gigantisches durch den Wald kämpfen. Nur kurze Zeit später knickten die Bäume unmittelbar vor dem Doktor und dem riesigen Tier wie Streichhölzer um. Eine große dunkle Gestalt sprang aus dem Schatten des Waldes und landete genau vor dem Doktor, sodass er es klar erkennen konnte. Er hatte auf der Erde auch die Zeiten der Dinosaurier erlebt und so erinnerte das Tier ihn noch am ehesten an einen der dort ausgestorbenen Theropoden. Es war gut drei Meter lang, lief auf zwei Beinen, hatte kurze Arme, die beinahe schon verkrüppelt aussahen und ging stark nach vorn gebeugt wie ein Buckliger. An verschiedenen Stellen seines gräulichen Körpers hing Eis. Zwei besonders große Auswüchse davon auf dem Rücken hatten entfernte Ähnlichkeit mit Flügeln. Aus seinem ebenfalls von Eis bedeckten Gesicht ragten zwei leuchtend gelbe Augen. Alles in allem wirkte es furchterregend, aber gleichzeitig auf eine seltsame Art auch mitleiderregend.
„Hallo“, sagte der Doktor, „ich bin der Doktor.“
„Mich interessiert nicht, wer du bist. Ich will nur das, was du bei dir hast.“ Die Stimme des Monsters klang rau und beinahe krächzend.
„Das kommt leider nicht in Frage, aber wenn du mir sagst, woher du kommst, kann ich dich dorthin bringen. Ich kann dir helfen.“
„Ich will nicht weg. Ich will vollständig sein.“
Kaum dass es diese Worte ausgesprochen hatte, begann sich vor seinem eisigen Maul eine Art Sphäre aus Energie zu sammeln. Ehe der Doktor irgendetwas tun konnte, hatte ihn das braune Tier beiseite gestoßen. Er fiel unsanft auf die Erde, die, wie er jetzt merkte, inzwischen gefroren war. Als das Monster die Sphäre abfeuerte, traf sie das andere Tier, welches unter der Wucht einknickte. Die graue Kreatur sprang sogleich auf die TARDIS zu. Seine flügelartigen eisigen Auswüchse auf dem Rücken vergrößerten sich, schlangen sich wie Fangarme um die blaue Kiste und noch ehe der Doktor etwas anderes tun konnte als laut „CLARA!“ zu rufen, war das Monster auch schon mit ihr im Wald verschwunden.
Atemlos rappelte sich der Doktor auf. „Nein... Clara“, keuchte er.
Das braune Tier stand ebenfalls wieder auf.
„Es hat uns verschont. Das ist ungewöhnlich“, meinte es.
„Weil es jetzt hat, was es wollte“, sagte der Doktor tonlos. „Mit der TARDIS hat es die wohl größte Energiequelle und das beste Raumschiff des ganzen Universums in seinen Klauen.“
„Was ist ein Raumschiff?“, fragte das Tier.
„Keine Zeit, dir das jetzt zu erklären. Es wird sicher zu seiner Höhle zurückkehren. Wo ist die?“
„Du solltest froh sein, dass du überhaupt noch lebst. Warum willst du schon wieder deinen Tod riskieren?“
„Weil dieses Wesen meine Begleiterin und meine TARDIS hat und ich weder ohne das eine noch ohne das andere einfach wieder von hier weggehen werde“, erwiderte der Doktor. Seine Augen funkelten voll grimmiger Entschlossenheit. Er rückte seine Fliege zurecht und schloss fest die Hand um den Schallschraubenzieher in der Innentasche seines Sakkos.
Fandoms: Pokémon x Hans und die Bohnenranke x Attack on Titan
Hans war niemand, den man als Kämpfer bezeichnet hätte. Er war von schlaksiger Gestalt, hatte dünne Ärmchen und seine blonden Haare trugen nicht viel zu einem männlicheren Bild bei. Er wollte oft seine Stärke beweisen, doch meist übernahm sein bester Freund Fukano diesen Part und kämpfte für ihn, mit Erfolg. Hans ließ sich nicht anmerken, wie angsterfüllt er so manchem Abenteuer gegenüber stand. Doch in ihm brannte ewiglich die Flamme der Hoffnung, eines Tages stark zu werden, alleine kämpfen zu können und von allen Beachtung zu finden.
So recht traute er also seinen Augen nicht, als er eines sommerfrischen Morgens Milch besorgen sollte. Er blinzelte verwirrt der gleißenden Morgensonne entgegen, kniff die Augen zusammen, um es wirklich erfassen zu können - direkt vor ihm ragte aus dem Boden eine riesige, jadegrüne Ranke, die höher in den Himmel hinauf wuchs, als Hans es mit bloßem Auge erfassen konnte. Neben ihrer angsteinflößenden Größe hatte sie dennoch etwas beruhigendes an sich. Hans hatte die Natur schon immer geliebt, von ihr ging eine innere Kraft aus, die er sich für sich selbst immer gewünscht hatte.
Fukano trat an seine Seite, während Hans noch immer wie betäubt nach oben blickte. Das weiche Fell des Hundepokémon streifte seinen blassen Handrücken. Er drehte seine Hand, damit er seinen Begleiter streicheln konnte. Er rang mit sich.
Soll ich sie hinauf klettern? Wagen, hinunter zu fallen? Ein Abenteuer erleben?
Doch seine Angst ergriff sein Herz, ließ dieses Rasen und beschleunigte seine Atmung. Fukano gab ein beruhigendes Jaulen von sich. Hans verstand. Obgleich sein Puls raste, ließ er die Milchkanne fallen, rief Fukano in seinen Pokéball zurück und atmete nochmals tief die vom Morgentau erfrischte Luft ein. Ein lähmendes Gefühl der Angst überkam ihn, schnürte sich um seine Brust. Dann suchte er mit der rechten Hand Halt an der Bohnenranke, stützte sich mit den Beinen ab und kletterte.
Und er kletterte so lange. Seine Beine kribbelten bereits und drohten, von der Anstrengung taub zu werden. An seinen Fingerkuppen hatte sich Hornhaut gebildet, und seine Handflächen waren zerkratzt und bluteten. Normalerweise drehte sich bei dem Geruch von Blut Hans' Magen um, doch nicht jetzt. Zeitgleich strömte nämlich Adrenalin durch seine Adern, ließ ihn seine taube Angst vergessen. Und er kletterte weiter und weiter. Wenn er nach unten sah, konnte er keine Details mehr ausmachen. Sein Haus war zu einem kleinen, braunen Fleck geworden und Menschen waren nicht mehr als Punkte. Neben seinem Haus sah er ein violettes Farbenmeer. Es waren Gladiolen, die in seinem Garten wuchsen.
Hans schluckte, als er eine Wolkendecke überragte. Er hatte nie gedacht, so weit klettern zu können. Doch plötzlich schien sich über den Wolken etwas zu manifestieren, etwas, das aussah wie der Umriss eines Schlosses. Erneut wagte Hans nicht, seinen Augen zu trauen, doch kletterte er tapfer weiter.
Als er nach weiteren vielen Metern angekommen war, tropfte das Blut von seinen Händen auf seine mit Flicken übersähte Hose. Doch es kümmerte ihn nicht. Mit offnenem Mund rief er Fukano aus dem Pokéball, welches sich nicht minder überrascht neben sein Herrchen setzte. Es war tatsächlich ein von einem goldenen Schimmer überzogenes Schloss.
"Fukano, das wird unser Abenteuer!" Seine Stimme klang gespenstisch in der himmlischen Atmosphäre, doch klang sie nicht annähernd so ängstlich, wie er es von sich gewohnt war. Er lächelte, und auf seinen Wangen entstanden kleine Grübchen. Der Moment war für Hans gemacht. Fukano bellte. Er tat einige Schritte auf das große Schloss zu. Doch dann endete der Moment.
Ein lautes Geräusch erklang, ließ den wolkenähnlichen Boden unter Hans erzittern. Er taumelte und konnte nicht ändern, dass er nach hinten fiel. Das Beben wurde von Mal zu Mal lauter und stärker, und plötzlich erschien hinter dem Schloss die unheimliche Gestalt eines monströs aussehenden Menschen. Hans versuchte, seinen Blick zu schärfen, denn mit jedem Schritt der gigantischen Kreatur erbebte alles um ihn herum. Bei näherem Hinsehen jedoch konnte Hans feststellen, dass es kein Mensch sein konnte. Die Kreatur war sicherlich sechs Mal größer als der Bauernjunge selbst, war nackt und von einer hellbraunen, ledrigen Haut umgeben. Doch das Grässlichste an der Kreatur waren ihre Augen - braun wie Schlamm, blickten die toten Augen auf Hans hinab. Der Mund des Wesens war gigantisch, nahm fast sein ganzes Gesicht ein. Der Riese öffnete den Mund, wobei seine großen, gelben Zähne zum Vorschein kamen, an denen etwas rotes zu kleben schien. Speichel tropfte sein Kinn hinab, und mit geöffnetem Schlund lief er Hans entgegen. Der konnte sich vor Angst nicht rühren. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seinem kommenden Tod ins Gesicht, in ein abscheuliches Gesicht, das menschlicher aussah, als sich Hans eingestehen mochte. Als der Riese mit großen Schritten auf Hans zurannte, nahm der seinen letzten Funken Mut zusammen und rief: "Fukano, Flammenwurf!"
Er hatte die Augen zusammen gekniffen, als er neben sich die bekannte Hitze Fukanos spürte. Danach war es ganz still. Hans vernahm nur noch das Klopfen seines eigenen Herzens, und wagte doch nicht, zu atmen. Es war gespenstisch still.
Hat Fukano wirklich den Riesen besiegt?
Vorsichtig öffnete Hans die Augen und erstarrte. Der Riese schien sich bei der Attacke nicht einmal ernsthafte Verbrennungen zugezogen zu haben. An der Stelle, wo Fukano ihn augenscheinlich getroffen hatte, war nur ein kleiner, schwarzer Rußfleck zu sehen. Doch irgendetwas schien das Monstrum aufzuhalten. Es stand merkwürdig verrenkt ein paar Meter von Hans entfernt, den Blick trotzdem starr auf ihn gerichtet, den Mund geöffnet. Doch es gab keinen Laut von sich und schien sich nicht bewegen zu können. Erst bei genaurem Hinsehen konnte Hans ein paar drahtähnliche Seile ausmachen, die um die Beine des Riesen gespannt waren. Doch konnten wirklich Seile ausreichen, einen solchen Riesen zum Stillstand zu bringen?
Bevor Hans die Situation vollkommen erfasst hatte, erhob er abermal seine zitternde Stimme und schrie: "Fukano, Bodycheck!" Tapfer führte das kleine Pokémon die Attacke aus, doch als es versehentlich eines der Seile erwischte, erklang eine ganz und gar menschliche Stimme, die Hans nicht einordnen konnte:
"Pass doch auf dein Vieh auf, sonst darf ich die Sauerei anschließend wegputzen!"
Langsam zwang sich Hans, auf die Beine zu kommen und versuchte, jemanden zu finden, von dem die Stimme ausging. Tatsächlich fixierte er einen kleinen Punkt auf der Schulter des Riesen, und dieser Punkt war tatsächlich ein Mensch. Auch wenn die Augen dieses Menschen den Augen des Riesen gar nicht so unähnlich waren.
Es handelte sich bei der Person um einen, zugegeben, wirklich kleinen Mann mittleren Alters. Er hatte kurze, schwarze Haare, die zu einem Undercut frisiert waren. Er hatte ein kantiges Gesicht und trotz seiner Größe strahlte er eine so unfassbare Autorität und Macht aus, dass Hans für den Bruchteil einer Sekunde neidisch wurde. Doch seine Augen - soweit Hans das von der Entfernung aus beurteilen konnte, waren stahlgrau und wirkten ebenso hart wie Metall. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen, sodass man nicht wagte, ihn anzusprechen. Sein Mund war zu einer dünnen, strengen Linie gezogen. "Idiot."
Und dann ging alles ganz schnell. Während Hans und Fukano wie angewurzelt dastanden, bewegte sich der Mann mithilfe der Seile blitzschnell durch die Luft, begab sich innerhalb weniger Sekunden hinter den Riesen und holte ein rasiermesserscharfes Schwert hervor. Während Hans aufgeregt blinzelte, schnitt der Mann dem Riesen in den Nacken und dieser kippte vornüber. Tot. Hans stand zitternd neben seinem am Boden liegenden Kopf. Er roch nach Verwesung.
Der Mann landete neben ihm und putzte die Klinge seines Schwertes, als hätte er gerade Zwiebeln geschnitten und nicht einen Riesen umgebracht. Aus der Nähe wirkte der Mann, der ein paar Zentimeter kleiner war als Hans, noch einschüchternder. Seine Stimme klang wie Schmiergelpapier. Raues, schmerzendes Schmiergelpapier.
"Sei nächstes Mal vorsichtiger. Mit Titanen ist nicht zu spaßen. Und du kannst dich nicht immer auf den Aufklärungstrupp verlassen." Mit diesen Worten ging er davon. Noch lange polierte er seine Klinge.
Und Hans, noch immer mit einem lähmenden Schock in den Knochen, er ging zu der Bohnenranke und machte sich auf den Abstieg bereit. Ein letztes Mal blickte er zurück auf das Chaos, das der Mann hinterlassen hatte. Es war gekennzeichnet von einem toten Titan und einem zertrampelten Feld von Gladiolen.
Fandoms:
Anime: Pokemon (Vulnona, Octillery); Btooom! (Kosuke Kira); One Piece (Monkey D Ruffy); Mirai Nikki (MurMur und Ninths Arm); Seikon no Qwaser (Sasha und die Erwähnung von Soma); Blood Lad (Fuyumi und Staz); Shingeki no Kyojin (Levi)
Filme: Fluch der Karibik 2 (Die Szene mit dem Glas voll Dreck)
Bücher: Die Bestimmung Band 1 (Die Szene mit der Aufnahmeprüfung der Ferox)
Strange Time
Wind wehte über die weite Ebene aus sanft wiegenden Grashalmen, welche in frischem Grün die Wiese bestückten und von einzelnen weißen Blüten durchbrochen wurde. Der Himmel war mit einigen Wolkenfetzen bespickt und die Sonne durchbrach diese mit ihren hell leuchtenden Strahlen, welche die Umgebung leicht gelblich schimmern ließen. Ein Mädchen hielt ihr Gesicht gen Wind und genoss die kühle Brise auf den Wangen. Die Augen waren vor tiefer Entspannung geschlossen. Ihre dunkelblonden, langen Haare wehten durch die Luft und schlängelten sich fast kunstvoll umeinander. Mit einem leisen Seufzen strich sie über das weiche Fell unter ihren Händen, als sie plötzlich ruckartig die hellgrauen Augen öffnete.
>>Warte, was? Fell!?
Irritiert glitt der Blick der Jugendlichen an sich hinunter, während ihr Gesicht vor Scham errötete. Sie trug einen knappen fliederfarbenen Rock mit blauen, lila angehauchten Längsstreifen und ein dazu passendes Oberteil mit weißer, tief geschnittener Bluse.
>>Wieso muss es ausgerechnet ein Rock sein? Ich hasse Rocke! Und dazu auch noch einer dieser Schuluniform-Miniröcke, wie sie nur in Animes vorhanden sind...
Mit einem klagendem Wimmern zog sie am Rand des Kleidungsstücks um es weiter über ihre Beine zu bekommen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie kniend auf einem liegenden Vulnona saß, dessen heller Pelz ihre Schienbeine kitzelte, die eng an der bebenden Flanke des Tieres lagen. Mit einem spitzen Aufschrei verlor die Blonde ihr Gleichgewicht und rutschte vom Rücken des Fuchses. Als sie mit der dreckbefleckten Hand ihren Hinterkopf strich, neigte das Vulnona seinen Kopf in ihre Richtung und grinste keck. Misstrauisch und verwirrt musterte die Gefallene das Pokemon. Mit aufsteigender Wärme im Gesicht realisierte das Mädchen, dass ihr Rock bei der Landung hochgerutscht war und zerrte ihn wieder zurück.
"Dämlicher Lüstling!", schnaubte sie und sah angewidert in eine andere Richtung, um dem Tier nicht in die Augen gucken zu müssen. Erst jetzt erkannte sie, dass sie sich auf einem Hügel befand. Mitten auf einem erdigen Weg, welcher sich auf einen nahe liegenden Hafen hinzu bewegte. Reges Treiben herrschte und sie wunderte sich, dass sie die umfangreiche Geräuschkulisse bisher noch nicht bemerkt hatte, welche ihr wie eine Wolke aus Tönen und Klängen gegen die Ohren schlug.
"Hier ist deine Katze."
Etwas kuscheliges, flauschiges und schnurrendes wurde in die Arme der Jugendlichen gedrückt, welche blinzelnd ihr Augenmerk wieder vor sich richtete. Das Vulnona war verschwunden und vor ihr stand ein Junge. Er kam ihr unheimlich bekannt vor, mit seinen roten Augen, den schwarzen Haaren und dem dauerhaften Grinsen.
>>Kosuke Kira?
Der 14-Jährige war noch ein Stück zu ihr gerückt, sodass sie merkte, wie sein Arm ihren streifte und instinktiv wich sie, ihre Katze kraulend, zurück. Etwas hartes stieß der Blonden gegen das Rückgrat und als sie aufsah, saß sie an dem Stamm eines großen Apfelbaums, dessen Krone einen düsteren Schatten auf die beiden warf.
>>WO kommt dieser verdammte Baum nun wieder her?
, zischte sie in Gedanken, als Kosuke den Abstand zwischen ihnen verringerte.
"Hast du sie denn nicht gesucht?"
Der psychopathische Junge aus dem Anime "Btooom" lächelte, während in den blutroten Seelenspiegeln ein irres Funkeln lag.
Die Nähe zu diesem Jungen war der 15-Jährigen zugleich angenehm, aber auch unangenehm. Sie mochte ihn, er war ihr Lieblings Charakter aus Btooom und sie hatte -zugegebenermaßen- eine kleine Schwäche für Psychopathen, aber sie hasste es tierisch bedrängt zu werden. Ihre Katze war mittlerweile wie vom Erdboden verschluckt worden, denn als sie zur Beruhigung das fluffige Fell der Getigerten streicheln wollte, war sie weg. Fast panisch sah sich ihre Besitzerin um, den Psychojungen nicht weiter beachtend. Ihre Katze war wichtiger!
>>Sie ist doch nie allein draußen unterwegs!
Gerade wollte das Mädchen nach ihr rufen, als plötzlich Monkey D Ruffy in ihr Sichtfeld rannte. Der Pirat aus One Piece hielt ein großes Glas in seinen Händen. Es war bis zur Hälfte mit Sand gefüllt und obendrauf saß MurMur, eine Dämonin aus Mirai Nikki. Der Kapitän lugte über seine linke Schulter und hielt das Glas hoch erhoben über dem Kopf in die Luft, während er einem kopflosen Menschen, welcher ein Octillery statt eines Schädels trug, zu brüllte:
"Ich hab ein Glas voll Dreck. Ich hab ein Glas voll Dreeck. Und rat' mal was da drin ist!"
Der rote Oktopus verengte die Augen und legte an Tempo zu, während MurMur, auf dem Sand sitzend, im Glas beleidigt auf dem Arm von Ninth herum kaute und mit gedämpfter Stimme brummte:
"Hey, das find ich nicht lustig! Ich bin kein Dreck!"
Bevor die Blonde verwundert ihren Kopf schütteln konnte, spürte sie ein Gewicht gegen ihre Brust fallen, welches sie aufmerksam machte. Kosuke war eingeschlafen und gegen ihre Brust gesunken. Das Herz der Jugendlichen fing an zu flattern.
>>Dämliche Fangirl Gefühle
Im Schlaf murmelnd bewegte sich der Junge kurz, bevor er schläfrig säuselte. Seine Lippen waren mit einem diabolischen, schmalen Grinsen besetzt.
"Papa, darf ich dir vorstellen, das ist Bombe. Sie ist meine neue Freundin und wird dich zerfetzen. Klingt das nicht lustig?"
Die Jugendliche lächelte schwach, sie musste an ihre Lieblings Stelle aus Btooom denken. Sein Vater hatte es aber auch nicht anders verdient.
Mit gewecktem Interesse beäugte sie nun weiterhin die verschiedenen Personengruppen, welche sich auf dem Weg und am Eingang einer kleinen Stadt, welche den Hafen umsäumte, tummelten. An einer kleinen Hausmauer standen Sasha, ihrem Liebling aus dem Anime "Seikon no qwaser", und Fuyumi, welche ihren Auftritt in "Blood Lad" hatte. Die schwarzhaarige Japanerin senkte beschämt ihren Kopf, welcher die Farbe einer reifen Tomate angenommen hatte. Während der silberhaarige Sasha sie neugierig musterte. Staz, der "Beschützer" Fuyumis und ein Vampir, stand neben den beiden. In seinen Augen blitzte Eifersucht auf. Als der 13-Jährige Qwaser sich zu der Schülerin beugte, zog Staz sie hinter sich und knurrte:
"Du bekommst ihr Soma nicht! Und jetzt ab, weg mit dir!"
Die rote Narbe unter Sashas linkem Auge leuchtete kurz auf, ehe er sich umwandte und hinter der Ecke der Steinwand verschwand.
Gerade als die, mit den grauen Seelenspiegeln, sich zwei dunklen Gestalten zuwenden konnte, welche klang heimlich in einer Gasse verschwinden wollten, wurde sie an ihrer Hand gepackt und weggeschliffen. Kosuke führte sie zielstrebig durch eine gigantische Menschenmasse hindurch, als sie plötzlich vor einer Wasserrutschte stehen blieben. Fast wäre sie wegen ihres plötzlichen Stopps wegen ihn gestoßen, doch ihre Füße bremsten gerade noch so ihren Marsch.
"Wollen wir?"
Ohne auf die Antwort des Mädchens zu warten, zog der Psychopath sie mit sich. Erschreckender Weise bemerkte die 15-Jährige, dass die fürchterlich knappe Schuluniform durch einen Bikini ausgetauscht worden war.
>>Wann zur Hölle habe ich mich umgezogen? Und wieso verläuft dieses Dings nach oben? Das ist unmöglich!
Sich aufregend merkte sie nicht, wie das Ende der Wasserbahn immer mehr auf die beiden zukam und so landete die Grauäugige abermals auf dem Boden. Zügiger Wind zerrte an ihren Haaren, als Levi sie begrüßte.
>>Wieso?
Mit seinem typisch gelangweiltem Blick, welcher rein gar nichts seiner Gefühlslage preis gab, wandte er sich an das kuriose Paar und meinte mit einem gleichgültigem Wortlaut:
"Wenn ihr die erste Aufnahmeprüfung der Ferox bestehen wollt, müsst ihr hier runter springen."
Mit dem Zeigefinger deutete der Mann auf einen Abgrund an der Kante des Hochhausdaches, auf welchem sie sich nun anscheinend befanden. Vollkommen perplex registrierte das Mädchen nicht, wie sie von Kira mitgezogen wurde. Am endlosen Schlund stehend flüsterte er:
"Lass uns gemeinsam springen!"
Dann schlang er die Arme um sie, während sein Duft ihre Nase und Sinne vernebelte, und sie fielen in die bodenlose Tiefe. Das Gefühl der Schwerelosigkeit breitete sich in ihren Körpern aus, ehe alles um sie herum schwarz wurde.
Mit einem Zucken schlug sie die Augen auf. Das helle Grau glomm fahl im Mondlicht, als sie sich schnaufend aufsetzte und die Decke ein Stück zurück schlug.
>>Nur wieder einer meiner verrückten Träume... . Ich sollte aufhören Animes vor dem schlafen Gehen zu schauen. Und das Fangirlen von Psychos muss auch enden. Mal im Ernst, Träume sind die seltsamste Zeit meines gesamten Lebens
, murmelte sie schläfrig, ehe ihr Kopf zurück in den Turm aus Kissen sank und ein weiterer Traum besitzt von ihr ergriff.
Fandom: Angry Birds
"Das bedeutet Krieg!", brüllte Red und machte sich bereit zum Angriff. Er setzte sich in die Steinschleuder, visierte sein Ziel an, machte sich bereit, loszuschießen...
"Hier wird das so gehandhabt!", hörte er aus der Ferne eine Stimme hallen und ehe er sich umsehen konnte, um deren Ursprung herauszufinden, sah er auch schon etwas vom Himmel fallen, das einem fliegenden Feuerball glich, der zielgenau auf der Festung der grünen Schweine, die eben noch seine Eier gestohlen hatten, landete und diese allesamt in seinen Flammen verschlang. Erst jetzt sah Red, dass der Feuerball in Wirklichkeit ein Vogel war, mit Schwingen, aus denen Funken flogen und Klauen, so mächtig, dass sie eine eiserne Festung mit einem einzigen Hieb vernichten könnten.
"Ich bin Fiaro", sagte der große Vogel, "und ab jetzt..." - er machte eine dramatische Pause - "...wird hier in Runden gekämpft!"
Der kleine rote Vogel und die grünen Schweinchen wussten gar nicht, wie ihnen geschah, als die schöne Ebene mit der Festung der Schweine einem simplen Kampffeld wich, auf dem sich Vögel und Schweine Auge in Auge gegenüberstanden.
"So macht man das richtig!", brüllte Fiaro, als er im Sturzflug auf das nichts Böses ahnende Schweinchen ihm gegenüber herunterschoss, um dieses mit einem Schlag von der Kampffläche zu wischen. Red tat es ihm gleich und tackelte das ihm gegenüberstehende Schwein so hart er nur konnte. Das grüne Schweinchen war total irritiert und platschte auf der Stelle herum.
"So läuft das hier aber nicht!", tönte eine Stimme aus der Ferne. Alle am Kampf Beteiligten sahen zu, als ein lila-schwarzes Schwein, dessen Körper von schwarzen Edelsteinen überzogen und dessen Blick finsterer als die Nacht war, dahergetrottet kam. "Groink wird euch schon zeigen, dass man sich nicht mit Schwächeren anlegen sollte!"
Es hielt Fiaro mit seinen psychischen Kräften gefangen und verwirrte diesen so sehr, dass er sich mit dem eigenen Flügel ins Gesicht schlug. Red und das grüne Schwein sahen diesem Schauspiel erst noch einige Minuten gleichermaßen fasziniert wie verstört zu, bevor sie sich leise und unbemerkt aus dem Kampf zurückzogen und ihre Streitereien auf herkömmliche Art lösten.
Fiaro und Groink allerdings sollen noch lange dort geblieben sein und weitergekämpft haben. Manche behaupten sogar, dass sie sich noch heute an genau der Stelle bekriegen, an der der König der Piggies einst Omelette aus Reds Eiern gemacht haben soll.
Der 50-Jährige Chemielehrer Walter White hat Krebs. Deswegen beschließt er für seine verschuldete Familie auszusorgen, indem er Amphetamin (Chrystal Meth) herstellt. Kompliziert wird es jedoch, als immer tiefer in die Abgründe der Drogenwelt sinkt.
"…und nun nochmal zusammengefasst: Gegengift heilt vergiftete Pokémon, da die meisten Gifte prinzipiell betrachtet eigentlich nur Säuren sind. Und diese werden durch ausreichend Base neutralisiert. Daher ist es gar nicht mal so falsch da Item Gegengift als...", das schrille Läuten der Schulglocke unterbrach mich bei meinen Ausführungen und brachte Leben in meine Klasse, die bisher nur vor sich hingedöst oder ab und zu etwas notiert hatte. Ich seufzte, wischte gedankenlos meine, von der Kreide bereits spröden, Hände an meiner Cordhose ab- und stellte innerlich fluchend fest, dass meine Hose schon wieder in die Reinigung musste. Ich seufzte, klatschte, um die Aufmerksamkeit meiner Klasse noch einmal auf mich zu lenken, in die gerade gesäuberten Hände und machte sie auf die Hausaufgaben aufmerksam, die ich an die Tafel geschrieben hatte. Resigniertes Stöhnen erfüllte den Raum, wie immer, wenn es das Wochenende über Hausaufgaben gab. Doch diese Klasse war so aufmerksam wie ein Bummelz, wenn es eine Smettbo beobachtet. Nämlich gar nicht. Wir hingen dem Lehrplan bereits um Monate hinterher und bei einigen Kandidaten stellte ich die Präsenz eines Hirns bereits seit längerem in Frage. Diese Klasse brauchte definitiv Disziplin.
Als der Raum sich geleert hatte, sperrte ich diesen von Innen ab und betrat den Chemiematerialienraum durch eine Seitentür des Klassenzimmers. Hier, zwischen Erlemeyerkolben, Rundkolben, Petrischalen, Bunsenbrennern und Chemikalien, die an einer Schule für aufstrebende Pokémontrainer, die zumindest etwas über natürliche Vorgänge wissen müssen, gestattet waren, fühlte ich mich wohl. Ruhig atmend betrachtete ich das Wandplakat mit dem Periodensystem der Elemente, das in jedem Chemiesaal hing und murmelte die Namen der Stoffe als wären es Beschwörungsformeln: "Wasserstoff, Helium, Lithium…", dann schulterte ich meine verschlissene Ledertasche, die seltsamerweise nahezu jeder meiner Kollegen besaß, und verließ den Raum. Die Schule war wie ausgestorben und ich grüßte nickend die einzige Person, die mir begegnete: Mein Spiegelbild in der gläsernen Eingangstür.
Rayono City war eine schöne Stadt. Turbulent, aufregend und kontrastreich. Doch meine Frau Skyler und ich hatten uns lieber für ein ruhiges, unauffälliges Reihenhaus im Wüstenresort entschieden, wo wir mit unserem Sohn Walter Junior und unserem baldigen Familienzuwachs lebten. Die Schwester meiner Frau, Marie und deren Mann Hank lebten nur zwei Straßen weiter. In der Wüste geschah selten etwas aufregendes aber unser Garten blühte grün und unser Pool war nie ausgetrocknet. Also störte sie auch nicht. Und mit der Zeit gewöhnte man sich an die triste Aussicht und versuchte sie schönzumalen, was meistens auch gelang. Dennoch konnten die eigentlichen Probleme nicht verdrängt werden: Die Schulden. Und obwohl ich nach der Schule noch im Freizeitpark von Rayons City arbeitete- und mich dabei vor meinen Schülern blamierte- reichte das Geld vorne und hinten nicht. Skyler versuchte dies immer mit einem lächeln zu überspielen, doch als mir an meinem fünfzigsten Geburtstag auch noch Lungenkrebs diagnostiziert wurde, ergraute auch ihr Gesicht. Walter Jr. war schon immer etwas unglücklich gewesen. Aber wer konnte ihm das schon angesichts der infantiler Zerebralparese, unter der er von Geburt an leidet und die ihm das Sprechen und Gehen so weit erschwert, dass er auf Krücken oder sein hilfsbereites Lucario angewiesen ist, schon verübeln?
Aus der Familie White ist Familie Black geworden, ohne dass wir uns dagegen wehren konnten. Anfangs hatte ich meiner Familie mein Schicksal verschwiegen, doch die Tatsache, dass ich wütend meinen Job im Freizeitpark nach der Diagnose gekündigt hatte, da ich nicht mehr genug Energie dazu aufbringen konnte mich von jedem meiner Schüler erniedrigen zu lassen, beendete das Versteckspiel, als meine Frau sich dort nach mir erkundigt hatte. Was ich in dieser Zeit nach Feierabend getrieben hatte, da ich ja daheim ebenfalls nicht anzutreffen war? Ich will es euch erzählen:
Es begann damit, dass mein Schwager Hank, seines Zeichens Polizist, mich zu einer Glitchfahndung mitnahm, wo er mit seinem Einsatzteam ein Glitchlabor stürmte, in dem Zobirismeth hergestellt wurde. Dabei ertappte ich, da ich draußen warten musste zufälligerweise meinen ehemaligen Schüler Jessie Pokéman, der inzwischen den falschmöglichsten Weg eingeschlagen hatte, den man nur einschlagen konnte. Doch tragischerweise hatte ich an diesem Tag entschlossen ihm zu folgen, da ich durch die Herstellung illegaler Glitches genug Geld verdienen könnte, um meine Familie auch nach meinem Tod zu versorgen, der nun bedrohlich nahe gerückt ist. Und so ließ ich ihn laufen.
Noch am selben Tag suchte ich ihn bei sich zu Hause auf und schlug ihm vor mit mir zusammenzuarbeiten und das beste Zobirismeth weit und breit herzustellen, was für einen gelehrten Chemiker wie mich kein Problem darstellen sollte. Andererseits hätte ich ihn meinem Schwager ausgeliefert, der zu dieser Zeit nach ihm fahndete. Er willigte ein und wir wurden Partner.
Ich besitze seit meiner Zeit als Lehrer ein Glibunkel, das mir bei den Experimenten in der Schule immer zur Hand gegangen ist, da es immun gegen die Chemikalien und deren Reaktionen untereinander ist. Dieses Glibunkel hat sich jedoch zu einem Toxiquak entwickelt, welches aufgrund des Giftstachels an beiden Händen ziemlich ungeschickt mit den Experimenten geworden ist. Doch nun konnte es mir seit langem wieder behilflich sein, als ich einige Behälter für die Herstellung des illegalen Stoffes benötigte, aus dem Chemiematerialienraum entwenden musste. Geschickt drang es nachts durch ein Fenster in den Raum ein und balancierte die Kolben und Untensilien gekonnt hinaus, so dass es nur einmal den Raum betreten musste und daher auch von niemandem gesehen wurde. Jessie hatte inzwischen einen Wohnwagen organisiert, den wir im Hain der Täuschung abstellten, da sich dort niemand, außer ein paar Rangern und Hippies, hinwagte, da sich etliche, unheimliche Mythen um diesen Ort rankten. Ich bezahlte den Wohnwagen mit meinen gesamten Ersparnissen und wir konnten mit der Herstellung beginnen. Es zeigte sich sehr bald, dass Toxiquak und ich ein eingespieltes Team waren und Jessie staunte Bauklötze, als er die Qualität des Glitches bemerkte. Nach einigen Komplikationen hatten wir sogar einen Abnehmer in Aussicht, der große Mengen unseres Stoffs verkaufen könnte: Der Chef der Impoleon-Gang. Jessie war für den Verkauf unseres Produkts zuständig und er suchte die Impoleon-Gang auf, die hinter dem Stadion in Rayons City ihren Hauptsitz hatte, um mit ihnen zu verhandeln. Unterdessen begannen sich bei mir die ersten Beschwerden der Chemotherapie anzukündigen, die als die erfolgreichste und teuerste ihrer Art gilt und deren Kosten ein reicher Freund meinerseits übernehmen wollte, was ich jedoch ablehnte und stattdessen alles vom Erlös des illegalen Verkaufs bezahlte, der sich mithilfe der Impoleon-Gang endlich rentieren sollte, da wir viel zu wenig verkauften. Jedenfalls rasierte ich mir all die Haare ab, die mir noch nicht ausgefallen waren. Mein Toxiquak und meine Familie sorgten sich schon lange um mich, da ich inzwischen ein verschwiegenes Doppelleben führte. Als ich erfuhr, dass Jessie durch einen Pokémon-Kampf mit dem Chef Tuco schwer verletzt wurde und er uns auch noch um die Klitsches beraubt hatte, die Jessie bei sich hatte, beschloss ich die Sache in die Hand zu nehmen.
Und nun, nachdem ich mich umgezogen hatte, machte ich mich an diesem Freitag auf den Weg hinters Stadion. Rayono City war so schillernd wie immer, vom Osten der Stadt konnte ich die typischen Jahrmarktgeräusche hören, die ich inzwischen zu hassen gelernt hatte und vor mir erhob sich das Musical-theater, als dem leiser Applaus, sowie niedliche Musik ertönte. Früher hatte ich diesen Ort gerne mit meiner Familie besucht, doch meine Frau vertraute mir- zu Recht- nicht mehr und mein Sohn wollte, dass man ihn "Flynn" nannte. Nichts ist mehr so wie früher. Ich schluckte schwer und wandte mich dann gen Westen, wo sich die imposanten Umrisse der beiden Stadtstadien bereits abzeichneten. Eine Gruppe von Schülern, die ich unterrichtete, kamen mir entgegen, doch sie lachten nicht, sondern grüßten mich eingeschüchtert, was vielleicht an meinem schwarzen Hut lag, den ich über der glänzenden Glatze trug und mir ein unheimliches, anstatt mitleiderregendes Aussehen verlieren. Aber vielleicht lag das auch an meinem Toxiquak, das entschlossen- grimmig dreinblickend neben mir herlief. Dem Feind entgegen.
Mein Name ist Walter White. Ich habe Krebs und eine Familie, die ich liebe. Doch ich muss sie auch beschützen. Und dieser Beschützer hat nichts mit dem echten Walter zu tun. Dieser Beschützer heißt Heisenberg.
Avatar: The Last Airbender spielt in einer Welt, die dem mittelalterlichen Japan nachempfunden ist und in der einige Menschen je nach ihrem Geburtsort die Fähigkeit haben, eines der vier Elemente zu kontrollieren. Diejenigen, die diese Fähigkeiten haben, werden "Bändiger" genannt. Die Welt von "Avatar" ist in vier Nationen untergliedert, jede von ihnen symbolisiert ein Element. Der Avatar ist der einzige Mensch, der alle vier Elemente beherrschen kann. Bei seinem Tod werden seine Fähigkeiten und Erinnerungen an den nächsten Avatar weitergegeben, der von den Geistern als würdig befunden wird.
Nichts ist schlimmer als ein endloser Bergpfad, den man ohne Wasser und unter sengender Hitze bezwingen muss.
In Strömen rinnt mir der Schweiß den Rücken herunter. Mein Atem geht schwer. Ich fühle mich beinahe wie damals in der Wüste. Meine Führungsqualitäten haben uns einst gerettet, und darum darf ich mir auch diesmal keine Blöße geben. Aang verlässt sich auf mich.
Ich bleibe stehen und drehe mich um. Es ist kein allzu hoher Berg. Ein Großteil davon ist bewaldet. Lediglich der Gipfel besteht aus schroffen Felsen, die sich um mich herum erheben.
„Wieso halten wir an?“, fragt Toph. Sie hat sich bereit erklärt, mich zu begleiten, und eine bessere Partnerin kann ich mir nicht vorstellen. Merkwürdig, oder? Als wir uns kennen lernten, konnte ich dieses Mädchen nicht ausstehen. Ihr Ego ging mir tierisch auf die Nerven. Heute aber ist sie meine beste Freundin.
„Ich muss kurz prüfen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind“, sage ich, um zu verbergen, dass ich eine Pause brauche. Sie grinst. Die milchig weißen Augen unter ihrem dichten, schwarzen Pony starren auf den Boden rechts von mir.
„Du lügst. Ich kann spüren, dass du total ausgepowert bist, Schlappschwanz.“
Ich werde rot und bin froh, dass sie es nicht sehen kann. Im selben Moment schäme ich mich für den Gedanken.
„Okay, erwischt. Ich bin nicht so ausdauernd wie du.“ Tophs Blindheit täuscht sehr oft darüber hinweg, wie stark sie eigentlich ist. Sie hat in frühester Kindheit schon gelernt, wie man die Erde kontrolliert, und diese Kraft verstärkt ihre noch funktionierenden Sinne um ein Vielfaches. Sie „sieht“ durch ihre Füße, indem sie Erschütterungen lokalisiert und ihren Ursprungsort berechnet. Darum trägt sie nie Schuhe.
Als hätte sie meine Gedanken gelesen, macht sie in diesem Moment von ihren Fähigkeiten Gebrauch. Toph geht leicht in die Knie, streckt die Hände mit den Außenseiten nach unten vor, stampft auf den Boden und wartet einen Moment. Die Erde bebt. Ich stelle mir kurz vor, wie die Schallwellen meilenweit reisen und ihr mitteilen, was sie wissen will. In solchen Momenten fühle ich mich seltsam stolz, mit der stärksten Erdbändigerin der Welt unterwegs zu sein.
Ihr Gesicht hellt sich auf.
„Was hast du gesehen?“, frage ich. Toph reckt mir den Daumen entgegen.
„Das wird dich freuen, Katara. Da unten ist ein See.“ Sie zeigt an mir vorbei, in den Wald hinein.
„Endlich.“ Hitze mag ich nicht, aber wir müssen an diesen Bergen vorbei, um einen Botschafter der Feuernation aus den Händen irgendwelcher Banditen zu befreien. Sollte ein Kinderspiel werden.
Wir machen uns auf den Weg hinab ins Tal. Die Berglandschaft schwindet und macht einer dichten Vegetation Platz, die sich bis zum Horizont erstreckt.
Besonders weit sind wir nicht gekommen, da bleibt Toph auf einmal so abrupt stehen wie ich es vorhin tat. Ich lache kurz auf.
„Na, wer ist jetzt der Schlappschwanz?“
„Duck dich.“
„Wa-“
„Runter!“, brüllt sie, rammt mich mit der Schulter und reißt mich mit sich zu Boden. Im nächsten Moment rast eine Feuersäule über uns hinweg. Wieso werden wir von Feuerbändigern angegriffen? Der Krieg ist seit zwei Jahren vorüber!
„Feuer einstellen! Wir sind unbewaffnet“, rufe ich, halte aber den Kopf unten. Ich habe meine übliche, blaue Kombination an, Toph trägt ein grün-goldenes Outfit. Wir sehen aus wie zwei normale Reisende. Was geht hier also vor?
„Das ist dem Ding egal“, knurrt Toph.
Jede Frage bleibt mir im Hals stecken, als ein orangerotes Wesen durchs Unterholz bricht, aus dessen Maul Flammenzungen emporschießen. Es brüllt laut und fixiert mich mit gefährlich blitzenden Augen. Nun bekomme ich es mit der Angst zu tun.
„Ist das ein Drache?“, frage ich und verfluche den Umstand, dass ich kein Wasser dabei habe.
„Woher soll ich das wissen, ich bin blind! Ich spüre nur, dass es groß und wild ist“, erwidert Toph.
„Er läuft auf zwei Beinen, hat kleine Arme, große Flügel, und die Spitze seines Schwanzes brennt“, spule ich runter. Der Drache brüllt erneut, reißt das Maul auf, ich sehe das Feuer in seinem Rachen. Toph rappelt sich hoch und erschafft eine Mauer aus Stein, die den nächsten Flammenstoß abwehrt.
„Ich dachte, davon gäbe es keine mehr!“
„Ich auch! Wo ist der See? Ich brauche Wasser!“, rufe ich, während Toph einen kleinen Erdrutsch unter ihrer Mauer hindurch schickt. Auf der anderen Seite ertönt ein tiefes Jaulen, wie ich es noch nie zuvor gehört habe. Toph verfehlt niemals ihr Ziel.
„Dreihundert Meter nach links in den Wald herein“, sagt sie dann. Dann beißt sie die Zähne zusammen.
„Beeil dich! Das Biest hat sich aus der Felsspalte befreit und fliegt. Ich spüre es nicht mehr.“
„Danke“, sage ich und hechte zur Seite. Die Hitze spüre ich kaum noch. Stattdessen schlägt mir das Herz bis zum Hals. Drachen sind die Urväter des Feuerbändigens, das heißt, dass Toph in Schwierigkeiten steckt. Der Drache spielt in einer höheren Liga als sie. Während der Wald mich verschlingt, ertönt hinter mir Gebrüll, gemischt mit dem Rumpeln großer Felsbrocken.
Ich muss ihr helfen. Wenn ich auf dem Trockenen sitze, bin ich quasi nutzlos. Auch ein Fakt, den ich in der Wüste damals auf die harte Tour lernen musste. Schon kurze Zeit später kann ich das Wasser spüren. Auf einen Schlag fühle ich mich wieder lebendig. Zwischen den Stämmen sehe ich die Oberfläche des Sees glitzern, ich richte die Arme auf das Wasser und zwinge ihm meinen Willen auf. Eine gigantische Fontäne schießt in die Luft.
Mit einer fließenden Bewegung dirigiere die Fontäne in eine neue Richtung. Die Wassersäule verbiegt sich, schießt über mich hinweg und rauscht dorthin, wo der Kampf tobt.
Ein Schatten zieht über mich hinweg. Mein Kopf ruckt hoch. Eine Schildkröte, die ebenso groß ist wie der Drache, ist in meinem Wasserbogen gefangen. Aus ihrem Panzer ragen zwei Metallstangen, die mich ein wenig an die Kanonen an den Luftschiffen der Feuernation erinnern. Eins steht für mich fest: Die Schildkröte ist gefährlich.
Ich richte eine Hand nach oben und lasse die Wassersäule in der Luft gefrieren. Leider hält das die Schildkröte nicht auf. Es knallt laut, der Bogen aus Eis zerspringt in tausend Eissplitter, und die Schildkröte kracht aus mehreren Dutzend Fuß herunter auf die Erde. Danach steht das Wesen auf als wäre nichts gewesen, und grollt leise. Nun kann ich deutlich sehen, mit was ich es hier zu tun habe. Seine ledrige Haut ist blau, der Panzer bräunlich.
Beide Kanonenrohre sind auf mich gerichtet. So schnell ich kann reiße ich die Arme hoch. Es knallt erneut. Ich habe weniger als eine Sekunde, um mich zu verteidigen. Zu meiner Überraschung greift mich das Wesen mit Wasser an. Ich benutze den Angriff zu meiner eigenen Verteidigung, indem ich das austretende Wasser zu einer Halbkugel umforme, die mich umschließt.
So verwirrt war ich lange nicht mehr. Ist das ein Wassergeist? Die Urväter des Wasserbändigens sind die Geister des Mondes und des Meeres. Vielleicht ist das auch nur eine sehr kleine Löwenschildkröte. Eine alte Legende besagt, dass Löwenschildkröten ebenfalls über mysteriöse Kräfte verfügen. Für mich steht jedoch jetzt fest, dass ich diesen Kampf gewinnen kann.
„Wer bist du?“, rufe ich, erhalte jedoch außer einem lauten Knurren keine Antwort. Wenn das hier ein wütender Geist wäre, könnte selbst ich, eine Meisterin des Wasserbändigens, ihn nicht aufhalten. Und dann ist da noch dieser Drache...
„Deckung!“, ruft Toph. Mit einer geschmeidigen Drehung mache ich meine Wasserkugel zu Eis. Eine Lawine aus Dreck und kleinen Steinen kracht gegen meine Verteidigung.
Als sich der Lärm gelegt hat, verwandele ich die Kugel in eine Mauer aus Eis, welche die Schildkröte von uns beiden trennt.
„Schlammsurfing. Und da soll Sokka noch einmal sagen, du wärst nicht kreativ.“
„Danke. Der Drache war übrigens kein Problem für Toph Beifong!“, erwidert sie.
„Du hast einen echten Drachen besiegt?!“, frage ich ungläubig.
„Yep. Habe ich unter dem Schlamm begraben.“
„Und dabei den Wald verwüstet.“
„Kämpf lieber weiter!“
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Die Schildkröte schießt erneut etwas aus ihren Rohren, diesmal ist es eine Kugel aus weißem Licht, sie durchbricht meine Eismauer und verfehlt mich nur knapp. Mit einem Aufschrei verflüssige ich meine Verteidigung und jage einen Schauer aus Eissplittern auf die Schildkröte zu. Toph greift gleichzeitig mit einigen großen Felsbrocken an.
Bevor sie getroffen wird, verschwindet die Schildkröte in einem roten Lichtblitz. Steine und Eis bohren sich in die Erde. Ein zweiter Lichtblitz trifft den Arm des Drachen, der sich ebenfalls in Luft auflöst. Der Schlamm, der seinen Körper bedeckt hatte, fällt in sich zusammen.
„Was...“
„Sie sind weg“, sagt Toph. Ich wende den Kopf und sehe einen jungen Mann in unserem Alter, der mich abschätzig ansieht. Er trägt eine rote Mütze, die sehr merkwürdig aussieht, und Kleidung, wie ich sie noch nie zuvor sah. Ohne ein einziges Wort dreht er sich um und verschwindet im Wald.
„Bist du sicher?“, frage ich dann.
„Ja. Ich spüre sie nicht mehr.“ Ich lausche angestrengt, kann die Wesen aber auch nicht mehr hören. Die Lichtung erinnert nach unserem Kampf eher an einen Sumpf. Wir stehen bis zu den Fußknöcheln in schlammigem Wasser.
„Gehen wir“, schlage ich erschöpft vor.
„Gute Idee.“
Fandom: Okami
Eine kühle Brise umfing mich und ich musste niesen. Begierig nach meinem Ziel strebend wagte ich mich weiter durch den Wald voran. Allerdings durfte man sich wohl zurecht fragen, warum ich, ein Farbeagle, ausgerechnet bei dieser Kälte durch den Schnee stapfte.
Die Kurzversion: Mein Meister wollte es so. Eigentlich hatte er von mir verlangt, die von allen verehrte „Göttliche Pinseltechnik“ zu lernen, die es wohl in irgendeiner Form in der Natur gab und die ich mir selbstständig aneignen sollte. Warum er sie mir nicht beibrachte, wusste ich nicht. Vermutlich kannte er sie selbst auch nicht.
Der Weg durch den Schnee war beschwerlich und verlangte mir alles ab. Zwischendurch hatte ich mich sogar ausgeruht und versucht, etwas zu malen, allerdings ging der Plan nach hinten los, da die Farbe klumpte. Nichts für einen Künstler wie mich!
Mit einem Mal vernahm ich Stimmen. Ich horchte. Der Wind heulte währenddessen sein einsames Lied und da, zwischen den Stämmen drangen wieder einige Laute hervor!
Mit schnellem Schritt stapfte ich weiter, wollte wissen, wer sich dort niedergelassen hatte. Auf einer kleinen Lichtung wurde ich fündig. Ich selbst versteckte mich hinter einem der Bäume und lugte hervor.
Dort war ein weißes, vierbeiniges Wesen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte, mit merkwürdigen roten Mustern auf seinem Körper. Auf dem Rücken trug es einen runden Schild, der von züngelnden Flammen umgeben war. Ich schluckte. Erst in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich mich wohl einer Gefahr ausgesetzt hatte!
Plötzlich wehte ein merkwürdig funkelnder Windhauch und ließ mich schaudern. Konnte sie etwa hier ...?
„Du, eine Sonnengöttin?“, rief daraufhin eine mir wohl bekannte Stimme. Ich schluckte abermals und sah noch einmal zu der weißen Kreatur.
Ihr gegenüber stand ein Feelinara. Nicht eines, es war jenes Feelinara, das über dieses Land herrschte. Aber was tat sie hier?
„Ja, Ammy ist die höchste Göttin in Nippon!“, fügte eine Stimme hinzu, die aus der Richtung des fremden Wesens kam. Seltsam, dass sich sein Maul dabei gar nicht bewegt hatte.
„Dass ich nicht lache!“, spie Feelinara empört aus. „Ihr erdreistet euch, mir, der Mondgöttin, gegenüber zu treten? Für diesen Frevel sollt ihr mit eurem Leben bezahlen!“ Mit einem gekonnten Satz sprang sie in die Luft und sammelte Energie. Ihr Kontrahent sah erst noch verwirrt aus, nahm aber schnell eine gebeugte Haltung an und begann zu knurren. Erneut vernahm ich dabei die unbekannte Stimme.
„Lass dich jetzt bloß nicht einschüchtern, Ammy. Die eingebildete Schnepfe soll die Macht des Göttlichen Pinsels erfahren!“
Ein Bellen folgte, als hätte diese Ammy verstanden.
Hatte ich mich eben verhört? Göttlicher Pinsel? Was hatte das wohl zu bedeuten?
Um Feelinara bildete sich in der Zwischenzeit ein Licht, das sie ebenso schnell auf Ammy los ließ. Ihre Lieblingsattacke, Zauberschein. Ich zuckte aufgrund der Energie zusammen. Ein schneller Plan zur Flucht bildete sich in meinen Gedanken, allerdings konnte ich aufgrund des hellen Lichtes meine Umgebung nicht mehr erkennen.
Verdammt. Ich bin doch nicht einmal kampfgeübt!
Erneut hörte ich ein Bellen, dessen Richtung ich nicht ausnehmen konnte. Instinktiv duckte ich mich, da ich einen Angriff erwartete. Ich zitterte. Das konnte doch nicht mein Ende sein! Wie konnte ich meinen Meister nur so enttäuschen?
Mit einem Mal spürte ich einen schneidenden Windhauch über mir durch die Luft sausen und ein ohrenbetäubendes Knarren folgte. Keine Sekunde später sah ich auf. Ich stockte.
Ein Baum war im Inbegriff, auf mich zu fallen. Mein Körper stand unter Schock und ich fühlte mich wie gelähmt. Was sollte ich machen? Nur ein Wunder konnte mich jetzt noch aus dieser Situation retten.
Ein plötzlicher Ruck in der Nackengegend zog mich nach hinten. Schwindel überkam mich, da ich nicht wusste, wie mir geschah. Abrupt fiel ich daraufhin mit dem Gesicht voran in den Schnee, begleitet von einem Fluch. Für den Moment beließ ich es dabei; gegen diese beiden Gewalten vermochte ich wohl nichts auszurichten. Vergib mir, Meister! Ich bin eben doch ein Taugenichts!
„Was ist bloß in dich gefahren?“, hörte ich erneut die unbekannte Stimme, nun direkt an meinem Ohr.
Ich fuhr hoch, wischte mir erst den Schnee aus dem Gesicht und versuchte danach, den Ursprung der Stimme ausfindig zu machen. Jedoch sah ich niemanden. Mehrere Rundumblicke riskierte ich, aber nichts geriet in mein Blickfeld.
„Hier unten.“
Verwirrt tat ich, wie mir angewiesen wurde und ein winziges Wesen offenbarte sich mir. Ich beugte mich hinunter und besah ihn genauer. Seine Kleidung wirkte recht traditionell anmutend, jedoch durch seinen Blatt-Umhang recht ungewöhnlich. Zudem glich sein Hut eher einem sehr kleinen Ledyba-Körper, unter dem er gerade so hervor lugen konnte.
„Schon besser“, bekundete der Kleine nun seine Aufmerksamkeit. „Gestatten, ich bin der große Issun, beauftragt, die Heiligen Geschichten Amaterasus niederzuschreiben. Bevor du fragst“, er deutete in Richtung der beiden Kämpfenden, „das da drüben ist Amaterasu, oder auch kurz Ammy. Sie hat dich gerettet. Wenn das hier vorbei ist, wirst du uns einige Dinge erklären müssen.“
Ich sah mehrere Male von ihm zu Amaterasu und wieder zurück; der Kampf lag für mich nun in weiter Ferne.
„Aber was ist hier los, was tut ihr hier?“, fragte ich verwirrt.
„Nicht reden, laufen!“, rief Issun daraufhin, während Feelinara unter Aufbereitung ihrer Kräfte Sterne erschuf und auf Amaterasu los ließ. Erneut tat ich, wie mir geheißen wurde und ich lief in die andere Richtung davon. Weiter als einige Sprünge kam ich jedoch nicht.
„Hey, lass mich hier nicht zurück!“, schrie Issun verärgert, weswegen ich auf ihn wartete. Der Kampf rückte somit wieder in meine Gedanken. Wobei ich ihn nicht gerne verfolgen wollte.
Amaterasu hatte sich von dem Sternschauer erholt und setzte ihrerseits zu einem Angriff an. Mir wurde eben erst bewusst, dass der flammende Schild einem leuchtend blauen Schwert gewichen war. Zudem bewegte er sich wie von Geisterhand; Amaterasu schien dabei aber immer wieder auszuholen, um anzugreifen. Was für merkwürdige Kräfte mochten hier wohl am Werk sein?
Feelinara wich den Schwertangriffen geschickt mit einigen Sprüngen aus. Während dieser Zeit begann sie, einen nebligen Schleier um sich zu bilden, der sich immer weiter ausbreitete. Voller Furcht ahnte ich bereits das Schlimmste. Wenn sie diesen Angriff starten sollte, hätte Amaterasu keine Chance!
„Pass auf diesen Schleier auf!“, rief ich, so laut ich konnte. Sie schienen mich aber nicht gehört zu haben. Issun seufzte daraufhin.
„Das war wohl nichts. Aber glaub nicht, dass sie so leicht aufgibt. Sie weiß, was sie tut.“
Verärgert über mich stieß ich einen Fluch aus. Was konnte ich schon machen, außer zuzusehen? Zu mehr war ich in dieser Situation nicht imstande. Doch Amaterasu ließ mich durch ihr Geheul erneut aufhorchen.
Wie auf Befehl wurde Feelinara von einer unsichtbaren Kraft auf den Boden geschleudert. Ihre angesammelte Energie verschwand ebenso schnell. Amaterasu rannte mit schnellem Schritt auf sie zu; ihr im Rücken lag ein günstiger Wind, der ihr wohl helfen wollte. Ich war erstaunt über diese Begebenheiten. Was konnte das nur sein?
Amaterasu holte mit dem Schwert aus, jedoch hatte sich Feelinara wieder gefangen und wich dem Hieb gekonnt aus. Just in diesem Moment tauchten jedoch drei runde Gebilde um die selbsternannte Mondgöttin auf, die kurz darauf explodierten.
Plötzlich bekam ich eine Eingebung. Diese Bomben, dieses plötzliche Erscheinen... das hatte ich doch schon einmal gesehen!
Issun jubelte über die Entwicklung des Kampfes, wurde jedoch jäh durch Feelinaras Schrei unterbrochen.
„Das sollst du mir büßen!“, rief sie aufgebracht und machte sich von dannen, sehr zur Scham ihrer selbst, da sie Niederlagen verabscheute. Für diesen Moment musste sie jedoch zurücktreten, um nicht noch weiter in Bedrängnis zu geraten.
Amaterasu richtete ihren Kopf zum Himmel und heulte einmal herzergiebig auf. Daraufhin lief sie auf mich und Issun zu, wohl jedoch eher wegen des Kleinen. Sie bellte ihn freudig an und ließ dabei ihre gesammelte Spucke auf ihn los.
„Bah, Ammy! Ein attraktiver Typ wie ich sollte doch niemals mit Wolfsabber überzogen werden!“ Er sah aber aus gegebenem Anlass davon ab und wandte sich wieder mir zu. „Also, du ... was bist du eigentlich?“
„Ich bin Farbeagle, ein Pokémon“, antwortete ich daraufhin verdattert. „Und ihr? Zumindest habe ich euch hier noch nie gesehen.“
Issun dachte kurz nach. „Das könnte daran liegen, dass wir eigentlich durch das Tor im Land Kamui schreiten wollten und jetzt hier gelandet sind. Gibt es hier noch mehr so sonderbare Leute wie dich?“
Viele Fragen taten sich in meinem Kopf auf. Kamui? Tor? Aber viel mehr interessierte mich etwas anderes. „Könnt ihr mir sagen, was das hier ist?“
Ich nahm meinen Schweif in die Hand und hielt ihn vor mich, als würde ich ein Kunstwerk schaffen. Instinktiv malte ich dabei ein Muster in die Luft; einen Kreis mit einem herausragenden Strich.
Plötzlich befand sich zwischen uns dreien eine kleine Bombe! Issun schreckte auf und flüchtete zu Amaterasu, jedoch ging die Bombe nicht hoch. Wir atmeten alle erleichtert auf und der kleine Schreiber war dabei der Erste, der wieder zu Worten fand.
„Wie hast du das gemacht? Nur Ammy kann die Göttlichen Pinseltechniken anwenden!“
Meine Augen weiteten sich. Hatte ich das Unmögliche vollbracht und mein Ziel erreicht? War das etwa eine dieser göttlichen Pinseltechniken?
Meister, ich habe es geschafft!
Fandom: Thor
„Nein Loki“. Die Worte hallten in meinem Kopf, brannten in meinem Verstand. „Nein Loki“. Zwei einfache Worte, und doch waren sie mehr. Sie waren ein Zeichen, ein Symbol, für all die Gefühle die mein Vater für mich empfunden hatte, seit dem Moment, an dem sein Auge mich erblickt hatte. Sie waren die Verkörperung von Abneigung, von Verachtung, von ...Hass. Ja, das traf es gut. Nie war ich ihm gut genug gewesen, nie hatte ich ein anderes Gefühl in seinem Herzen auslösen können, als Verachtung. Denn wer war ich schon, dass er mich hätte lieben können? Wer war ich schon, dass er mich hätte respektieren können, schätzen können, mögen können... Ich war ein nichts, ein Eisriese – ein Monster. Wie sehr hatte ich mir gewünscht ihn mit stolz zu erfüllen, hatte mich danach gesehnt, ihn Worte von Liebe sprechen zu hören. Ich war solch ein Narr. Wie hatte ich glauben können, er würde je so für mich empfinden? Mein Vater...nein. Er war nicht mein Vater, er war Thors Vater. Der Vater meines …Meines Bruder? Wohl kaum. Wir waren zwei Fremde, die vorgaben eine Familie zu sein...Ironischerweise schmerzte dieser Gedanke. Die Idee Thor als Fremden zu bezeichnen, die Tatsache ihn nicht mehr „Bruder“ nennen zu dürfen.
Traurig blickte ich in die großen blauen Augen über mir – in die Augen meines Bruders. Ich war einst so gut gewesen seine Gefühle zu lesen, war so gut gewesen zu erahnen was er dachte, was ihn bewegte. Wann hatte ich diese Fähigkeit verlernt? Ich wollte etwas sagen, wollte ihm etwas mitteilen, doch wusste nicht was, wusste nicht, was es noch zu sagen gab, was ich hätte sagen sollen. Und so öffnete ich nur meinen Mund, in dem Versuch ihm meine Gefühle mit zu teilen. Ihm, von dem ich immer gewünscht hätte, er würde sie lesen können, würde sie verstehen können. Doch das hatte er nie. Nie hatte er auch nur erahnt wie es mir ging. Wie es war in seinem Schatten zu stehen, damit er strahlen konnte, im dunkeln zu tappen, damit er Licht hatte. Zu weinen, damit er lachen konnte. Der goldene Prinz und sein...Ich ertappte mich wieder dabei, wie ich in das Wort in Gedanken formulierte, wie ich mir sehnte es aussprechen zu dürfen. Doch es bedeutete nichts mehr. Es war eine Illusion, verblasst, gebrochen, gefallen...und so schüttelte ich einfach den Kopf, während ich Odin ignorierte, dessen verachtender Blick mich zu verbrennen schien. „Loki“. Seine Worte waren so voller Liebe, so voller ...Wärme, als könnte er mir vergeben. Als könnte er über all das Hinweg sehen, was ich getan hatte, als wäre es egal. Doch was war wenn er erfuhr, dass ich nicht sein Bruder war? Wenn er erfuhr, dass ich es nie gewesen war? Wenn ich König bin, bringe ich all die Monster zur Strecke und töte sie! Erinnerst du dich noch an diese Worte Bruder? An das, was du damals gesagt hast? Du wolltest sie alle töten, jeden einzelnen von ihnen – von den Monstern. So sei es denn Bruder. Schwinge deinen Hammer und erschlage mich. Erschlage das Monster, so wie du es immer tun wolltest. Erneut schüttle ich den Kopf, nicht sicher, ob ich damit deine Oder meine Gedanken vertreiben will, denn egal wie sehr ich mir wünschte, du könntest mir vergeben, egal wie sehr es mich danach sehnt, wieder dein Bruder zu sein, es wird nicht geschehen. Denn ich bin nicht dein Bruder, ich war es nie. Und so lasse ich los, löse die Finger von dem Stab, du mir entgegen streckst. Deine Schreie höre ich nicht mehr, als ich meine Augen schließe, sehe nicht mehr, wie Odin dich aufhält mir nicht hinterher zu springen, bemerke nicht mehr den Schmerz in deinen Augen. Genauso wie du meine Antwort nicht mehr hören kannst, bevor ich in die Dunkelheit falle. „Lebe wohl Bruder....“
Nur langsam erwachte mein Geist aus der Schwebe, fand zurück zu dem Körper, denn ich geglaubt hatte verlassen zu haben. Also bin ich nicht tot? Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht, immerhin vermag ich nicht zu sagen, wie es in Hell aussieht. Walhalla schließe ich aus, ich war nie ein würdiger Prinz, kein guter Gott. „Pika“. Verwirrt seufze ich auf, versuche die Schmerzen in meinen Gliedern zu ignorieren, während ich die Augen öffne. „Pika“. Erneut dieses Geräusch. Ruft jemand nach mir? Welcher Idiot weiß nicht, dass er es hier mit Prinz Loki zu tun hat? Nein, auch dass ist falsch, ich bin kein Prinz mehr, ich bin... „Pika“. Drängender die Stimme diesmal, die nach mir ruft. Flatternd öffnen sich meine Lider, bevor die Welt um mich langsam Form annimmt und der Nebel sich lichtet, der meine Augen bedeckt zu haben scheint. Bedacht hebe ich meinen Kopf und unterdrücke dabei wieder die Augen zu schließen, als sich bei der Bewegung ein ziehen in meinem Rücken bemerkbar macht. „Pikachu?“ Ich horche auf und da erblicke ich es. Ein kleines, gelbes Wesen, dass nur wenige Meter von mir entfernt sitzt. Seine großen Ohren sind aufmerksam aufgerichtet, seine Hände besorgt verschlossen und diese Augen...diese großen, blauen Augen, scheinen auf mich fixiert zu sein. Einen langen Moment verliere ich mich in ihnen, verfalle diesen wunderschönen blauen Augen, so voller Mitgefühl und Liebe...Und während ich so in ihnen versunken bin, kann ich mir fast vorstellen, es wären die von Thor. Während das Wesen langsam auf mich zukommt, kann ich fast glauben, es wäre Thor, der sich um mich sorgt, dem ich wieder Kummer bereitet habe, so wie schon so oft alsKinder. Lächelnd überkommt mich die Erinnerung an vergangene Tage.
Ich hatte im Garten gesessen und gelesen, als auf einmal ein Junge gekommen war, und anfing mich zu provozieren, mich zu beleidigen. Ich hatte ihn ignoriert, hatte mich nie gerne geprügelt. Ich war ein Trickster, kein Schläger. Und so hatte ich ihn ignoriert, in der Hoffnung er würde gehen. Doch anstatt zu verschwinden schien ihn meine passive Haltung nur wütender zu machen, weshalb er mir das Buch aus der Hand schlug, bevor er mich in den Dreck schubste. Das nächste woran ich mich erinnerte war Thor, der den Jungen wütend aus unserem Garten verscheuchte, bevor er sich um mich kümmerte. Er hatte den selben Blick, wie dieses Wesen. So voller ...Schmerz, voller Trauer und so voll aufrichtiger Liebe. Meine Mundwinkel zuckten kurz, als mir bewusst wurde, wie dumm diese Erinnerung war. Und so schüttelte ich sie ab. Vor mir war nicht Thor, sondern ein seltsames Wesen und selbst wenn es Thor gewesen wäre, wieso sollte er mich so ansehen? Ich war nicht sein Bruder! Ich würde es auch nie wieder sein, ich war sein Feind! Und je eher ich dem dummen Sehnen nachgab, zurück zu kehren, je früher ich einsah, dass es kein zurück mehr gab, dass Thor und ich nie wieder Brüder sein würden, desto besser. Denn dann war ich vielleicht endlich fähig aus dem Schatten zu treten.
Ich wusste nicht, wie tief ich in Gedanken versunken war, denn ich bemerkte die Kreatur erst wieder, als es mir eine merkwürdige, blaue Beere entgegenstreckte. „Was soll ich damit?“, fragte ich mürrisch, nicht wissend, woher diese Wut kam, die ich verspürte. „Pika“, lächelte es sanft. Misstrauisch beäugte ich es weiter, bevor ich mich dazu entschloss die Beere an zu nehmen, was es zum lächeln brachte. Und als ich zur Seite sah um in meine Beere zu beißen, dass Wesen nicht aus den Augen lassend, da konnte ich mir fast vorstellen es sei Thor, der mich dümmlich anlächelte und mir eines dieser Lächeln schenkte, dass nur für mich bestimmt war. „Wer bist du überhaupt?“, beschloss ich zu fragen, während ich mich langsam erhob. „Pika“, entgegnete es, doch ich bezweifelte, dass es so hieß, da es das einzige war, was es zu antworten vermochte. „Was für ein niederes Wesen du doch bist. Du und mein Bruder habt wirklich einiges gemeinsam. „Vielleicht sollte ich dich Thor nennen“. Ein Schmunzeln überzog meine Mundwinkel und als mich der kleine Thor aus dümmlichen, blauen Augen heraus ansah, so als verstünde er nicht, was ich zu sagen versuchte, da war es so, als ob mein Thor vor mir stand, so wie früher, als ich ihm eine Aufgabe erklärte, die er nicht verstand, eine Taktik erläuterte, auf die er nicht gekommen war. Erneut verfinsterte sich mein Gesicht und ich schüttelte den Kopf. „Was mache ich hier eigentlich“. „Pika?“ „Hör auf so freundlich zu mir zu sein Thor! Ich bin ein Eisriese! Hörst du!“ Natürlich verstand der kleine Thor nicht was ich wollte, wie hätte er auch! „Du bist solch ein dummer Narr! Zu glauben, wir könnten je wieder eine Familie sein! Zu glauben, alles könnte gut werden!“ Und im nächsten Augenblick schoss ich einen magischen Feuerball au das Wesen, dass daraufhin angsterfüllt im Wald verschwand, so als wäre es nie hier gewesen. „Siehst du...wieso nicht gleich so“. Ich brach ab, vermochte nicht weiter zu sprechen. „Lebe wohl Bruder“. Dann wandte ich mich um, um einen Weg zu suchen, diese bizarre Welt zu verlassen.
Fandom: Disneys Frozen
Genervt blickte sich Anna zu ihrem geliebten Haspiror um. „Wo bleibst du denn Kleine?“, fragte sie ihre Freundin. Diese hüpfte auf einem Sofa in Annas Zimmer herum. Das kleine Pokemon ärgerte Anna gerade gewaltig. „Komm schon! Die Gäste kommen bald an!“, rief sie erneut und vielleicht ein wenig zu genervt. Die kleine Dame ließ sich fallen und sah sie fragend an. Anna wusste selbst, dass sie sich heute nicht gerade nett benahm, aber sie war ja so aufgeregt! Heute war die Chance endlich mal aus dem Alltagstrott raus zu kommen. Leute kennen zu lernen und nicht nur versteckt zu werden. Und sie würde ihre Schwester sehen. Ihre heiß geliebte Schwester, die in letzter Zeit so gemein zu ihr gewesen war und deren Evoli. Ob es noch ein Evoli war? „Ach komm schon! Du kannst Evoli sehen!“, versuchte Anna es ein letztes Mal. Das wirkte Wunder und das kleine Haspiror, mit dem Anna schon ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hatte, folgte ihr aus dem Zimmer.
Fröhlich pfeifend und singend lief Anna mit ihrer kleinen Freundin durch die leeren Gänge des Schlosses. Manchmal begegnete sie Dienstboten, die ihr lachend zusahen und so kurz mit den Vorbereitungen für das Fest aufhörten. Anna war nach einem Spaziergang. Ob ihr Pokemon das mitmachen würde? Nun einen Versuch war es wert. Als Anna an einem Bild ihrer Eltern vorbeikam, blieb sie zögernd stehen. Das verhagelte ihr die Laune gewaltig. Ihre Eltern waren erst vor kurzer Zeit aus ihrem Leben geschieden. Dies war eins der einzigen Bilder, welches noch an den Wänden hing. Alle anderen waren, auf den Befehl ihrer Schwester, verbannt worden. Anna wusste nicht wohin sie die Abbilder gebracht hatten. Es war Erinnerung pur. An die warme, weiche Stimme ihrer Mutter, die ihr etwas vorsang. Oder an die Unterrichtsstunden bei ihrem unnachgiebigen aber auch warmherzigen Vater. Etwas Weiches drängte sich an ihr Bein. Haspiror! Es hatte verstanden, was los war und versuchte sie zu trösten. Langsam bückte Anna sich und nahm die kleine Freundin in ihre Arme. Das Pokemon half ihr dabei, dass sie sich schneller wieder beruhigte und so blickte sie es dankbar an. Ihre Eltern würden immer in ihrem Herzen verweilen, aber heute, musste sie einmal nicht mehr an die beiden denken. Der Tag sollte ein guter werden. Der erste, an dem sie nicht mehr schwarz trug, sondern wieder Farbe zeigte.
Mit schnellem Schritt lief sie nun weiter. Fast rannte sie. In der Küche sah sie kurz nach dem rechten und stibitzte für sich und Haspiror ein paar Leckereien. Dann verzog sie sich auf ihren Lieblingsplatz. Die beste Stelle, um über die komplette Stadt sehen zu können. Es war aber auch ein gefährlicher Platz, so hoch oben wie er war. Ihre Schwester wollte nicht, dass sie dort hinging. Aber die hatte ihr nichts zu sagen, wenn sie doch noch nicht einmal mit ihr sprach. Vielleicht würde sich das heute endlich ändern. Auch Elsa musste einsehen, dass sie nun kein Kind mehr war! Rasch stieg sie aus dem Fenster, auf ein Brett, welches ihr Vater dort einst für sie befestigt hatte. Es war eine nette Schaukel, hoch oben. Sie zog sich an Seilen so hoch es nur ging. Haspiror hatte seine Pfoten auf die Augen gelegt. Es hasste solche Ausflüge. Was wahrscheinlich auch der Grund gewesen war, wieso es heute so wenig Begeisterung gezeigt hatte. „Dir passiert schon nichts. Ich pass auf dich auf kleine Freundin“, lächelte Anna ihr zu. Das sah sie natürlich nicht und dennoch half es ein wenig gegen die Nervosität. Oben angelangt befestigte Anna das Seil und blickte auf.
Vor ihr lag die ganze Pracht der wunderschönen Stadt. Am Hafen zogen die Schiffe vorbei. Die Fahnen wehten im Wind. Haus um Haus reihte sich nebeneinander um das Schloss. Jedes Gebäude sah anders aus. Es war eine bunte Ansammlung von Häusern und überall waren die Bewohner auf den Beinen. Keiner wollte sich den heutigen Tag entgehen lassen. Man bekam schließlich nicht jeden Tag eine neue Königin. Ihre Schwester! Wie aufgeregt sie wohl war? Wahrscheinlich noch mehr als Anna und deren Nervosität und Vorfreude toppten schon alles. Ein tiefer Seufzer sorgte dafür, das Haspiror wieder aufblickte. Neugierig kroch es nun an die Kante. Das tat es öfters und trotz seiner Höhenangst. Solange Anna nicht schaukelte, fand es das gar nicht so schlimm. Es deutete irgendwo hin und Anna versuchte ihrem Blick zu folgen. Was hatte sie da wohl gesehen? Egal wo sie auch hinsah, Anna fiel nichts Besonderes auf. Haspiror deutete kurz danach auf das Seil und Anna verstand, dass sie wieder runter wollte. „Ist ja schon gut, ich wollte eh spazieren gehen!“, kicherte sie.
Haspiror rannte augenblicklich los, als die beiden unten angekommen waren. „Warte!“, rief Anna überrascht und folgte ihr so schnell es ging. Sie rannte in die Richtung des großen Eingangstors. Dass sie so begeistert von ihrem Spaziergang war, freute Anna. Dafür gab es aber sicher einen Grund und den galt es herauszufinden. Die Tore waren bereits offen und nach einer kurzen Abmeldung bei den Wachen, lief Anna auf die große Brücke, welche vom Schloss fortführte. Die Menschen tummelten sich dort bereits. Sie warteten wohl darauf, eingelassen zu werden. Anna konnte auch eine junge Frau ausmachen, die ihr bekannt vorkam. Es war eine Prinzessin aus einem anderen Königreich, als Arendelle. Wie großartig, das sie heute Elsa mit ihrer Anwesenheit beehrte! Haspiror war schon weiter vorn auf der Brücke. Rasch lief Anna ihm nach, ohne auf die fragenden Blicke um sie herum zu achten. Sie passierte eine lecker aussehende Torte. Das kleine, aber sehr flinke Pokemon, schoss ein paar Treppen hinab und Anna stolperte hinterher. Haspiror war auf einmal stehen geblieben und sah sich verwirrt um. Anna wollte auf es zulaufen, als sie auf einmal gegen etwas warmes, fast schon heißes stieß, in einen Eimer trat und nach hinten fiel. Sie schrie entsetzt und überrascht auf. Kurze Zeit später kam sie in einem kleinen Boot zum liegen.
Erst mal atmete Anna erleichtert darüber, dass nicht mehr passiert war, auf und blickte dann verärgert zur Ursache ihres Sturzes empor. Dort ragte ein riesiges Gallopa vor ihr auf. Ein Mann stand nun neben ihm und rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Es tut mir schrecklich Leid junge Dame!“, murmelte er beschämt und reichte ihr eine Hand. Anna beschloss ihm zu verzeihen. Vorerst einmal. Sie griff nach der angebotenen Hand. Er stellte sich ihr als Hans vor. Plötzlich tauchte neben ihm ein kleines Haspiror auf. Das war der Grund für die Aufregung ihres Haspirors gewesen. Tatsächlich errötete Annas kleine Freundin, die inzwischen hergekommen war, augenblicklich. Anna stellte sich nun ebenfalls, als Prinzessin des Reiches vor und Hans verbeugte sich. Da lachte Anna ihn nur aus und meinte, dass er das nicht zu tun hatte. Sie verstanden sich augenblicklich. Die Harmonie stimmte. Leider trennten sich ihre beiden Wege vorerst einmal. Sie würden sich auf dem großen Ball treffen. Sehnsüchtig blickten Anna und ihr Haspiror den dreien hinterher. Als sie verschwunden waren, sahen sich die Freundinnen an. „Das erste Mal seit langem Haspiror! Das erste Mal, das ich eine Chance bei einem Mann haben könnte. Und du natürlich bei seinem Pokemon.“
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