Dann wollen wir den Thread doch mal wieder ein bisschen beleben. ^^
Ich möchte hier das System "Star Wars: Am Rande des Imperiums" vorstellen, das seit einigen Jahren auf dem Markt ist. Ich selbst habe meine Gruppe jetzt bereits durch eine etwa 7-8 Sitzungen andauernde Kampagne geleitet und kann das System nur empfehlen. Es macht vieles überraschend anders und manches recht kompliziert und ist meiner Meinung nach trotzdem für Anfänger geeignet, da es wenig langatmiges Regeln nachschlagen gibt und die Regeln sich während dem im Starterset enthaltenen Abenteuer quasi nebenbei erklären lassen. ARdE überrascht mit einem innovativen Würfelsystem und unglaublich viel Raum zum tatsächlichen Rollenspiel und zur Interpretation der Würfelwürfe.
Zuallererst mal spielt das System zwar im Star Wars Universum, dabei aber fernab von den Handlungen aus den Filmen. ARdE spielt im sog. "Outer Rim", dem Äußeren Rand. Also da wo sich Kopfgeldjäger, Schmuggler und co. tummeln. Es gibt natürlich auch Charaktere wie Jabba den Hutten, die man aus den Filmen kennt, aber generell erzählt man hier eher eigene Abenteuergeschichten. Das System ist außerdem nicht darauf ausgelegt, dass Chars sterben (außer in sehr extremen Situationen, beispielsweise ein explodierendes Raumschiff). Wer also sehr an seinen Helden hängt, wird hiermit viel Spaß haben.
Nun zum Würfelsystem, das ich in dieser Form noch bei keinem anderen System gesehen habe:
ARdE verwendet eigene 8- und 12-seitige Würfel. Darauf gibt es Symbole für Erfolg, Misserfolg, positiver oder negativer Nebeneffekt und Triumph/Versagen, die für legendäre Nebeneffekte stehen. Eine Probe gilt als geschafft, wenn man mehr Erfolge als Misserfolge würfelt. Dabei wird der Würfelpool bei jeder Probe je nach Fähigkeiten des Charakters und Schwierigkeit der Aktion neu zusammengestellt. Kann ein Char also etwas gut, kriegt er mehr Erfolgssymbole in den Pool und ist die Aktion recht schwer mehr Misserfolgssymbole. So weit, so gut.
Jedoch heißt eine fehlgeschlagene Probe in diesem System nicht immer ein Vollversagen. Mann kann nämlich auch mithilfe der Nebeneffekte weitere Auswirkungen erwürfeln. Ein Beispiel: Der Char möchte auf den Feind neben der Tür schießen. Er verfehlt ihn (mehr Misserfolge als Erfolge), aber durch die erwürfelten positiven Nebeneffekte trifft er stattdessen die Steuerung der Tür, welche diese schließt und das Auftauchen weiterer Feinde verhindert. Andersherum kann aber auch ein Treffer negative Effekte nach sich ziehen wie beispielsweise das panische Abfeuern der Waffe des Gegners oder ähnliches. Hier liegt das Ermessen ganz im Sinne des Spielleiters.
Vorteile des Systems:
- Ein innovatives und schnelles Würfelsystem, das sehr auf Erzählen ausgelegt ist
- Interessantes Setting, das Platz für eigene Kampagnen lässt
- Umfangreiches Material in der Starterbox (2 Abenteuer, Schnellstartregeln, 4 fertige Charaktere, 1 Würfelset (18 Stück sinds glaub ich) und haufenweise Marker und Stadtpläne für das erste Abenteuer)
- Haufenweise Hintergrundinformationen durch Bücher, Filme und eigene ARdE-Bücher
- Mehrere verschiedene Klassen und Spezialisierungen möglich
Nachteile des Systems:
- Material recht teuer, da eigene Würfel benötigt werden (zwar gibt es Umrechnungstabellen für "normale" W8 und W12, aber das nimmt komplett den Spielfluss raus ^^) und ein einzelnes Set meistens nicht ausreicht
- Generell wenig vorgefertigte Abenteuer vorhanden, man muss also als DM recht bald selber schreiben
- Schnelles Erzähltempo (kann abschreckend wirken, aber auch etwas positives sein)
Vielleicht habe ihc mit diesem Beitrag ja euer Interesse geweckt. Fragen dürft ihr gerne stellen, ich werde sie so gut es geht beantworten.
Habt ihr selbst schonmal Am Rande des Imperiums gespielt? Wie fandet ihr es?
Azra3l