Das Omen Yggdrasils - Xerneas Kismet und die Reise gen Ragnarök (Kapitel 9)

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  • Hey ihr Lieben,
    die letzten Wochen ist aus purer Laune ein Projekt entstanden, dem ich mich nicht mehr entziehen kann. Ich habe einfach den Stift in die Hand genommen und meine erste Fanfiction Story angefangen. Ich muss sagen, dass es unglaublichen Spaß macht und ich ärgere mich im Nachhinein darüber, dass ich nicht schon früher drauf gekommen bin. XD Naja, aber da es mein erstes Werk ist, würde ich mich über Kommis, Tipps oder auch Fragen freuen, um auch an mir arbeiten zu können.
    Ich sage schon mal Danke :heart:an alle, die sich dazu aufraffen können, diese Story zu lesen! Knakrack

    Viel Spass!

    Kurzbeschreibung:

    Die achtzehnjährige Haru verfolgt den Traum Champion der Kalos Liga zu werden und begibt sich auf eine lange, herausfordernde Reise. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit dem legendären Pokemon Xerneas, gerät sie in einen Strudel von Ereignissen und erfährt ein unglaubliches Geheimnis, womit ihr das Fatum der Welt in die Hände gelegt wird.
    Neben Charakteren aus Kalos (Sannah, Kalem etc.), sind auch einige aus Hoenn (Troy Trumm!) und Kanto/Johto vertreten.


    Das Omen Yggdrasils -
    Xerneas Kismet und die Reise gen Ragnarök



    Kapitel 1
    Eine geheimnisvolle Begegnung


    Haru blinzelte. Die Sonne ging gerade auf und schien ihr mitten ins Gesicht. Leise grummelnd zog sie sich wieder die Decke über den Kopf. „Guten Morgen meine Kleine! Bist du noch nicht aufgestanden?“, hörte sie ihre Mutter den Flur entlang rufen. Haru brummte verärgert und versuchte sich aufzurichten. Es war eindeutig zu früh für so einen Krach. Sie rieb sich die Augen, gähnte noch einmal ausgiebig und blickte verschlafen aus dem Fenster. Dicke Nebelfelder umhüllten die gesamte Stadt. Die ersten Sonnenstrahlen rissen Löcher in einzelne Nebelschwaden und durchfluteten die Straßen mit Licht. Einige Dartiri flogen über den Dächern ihrer Heimat Escissia und trällerten ihre morgendlichen Lieder. In der Ferne erblickte Haru die Umrisse einiger Tauros, die auf den Weiden außerhalb der Stadt genüsslich grasten.
    „Bist du immer noch nicht fertig?“ Das Gezeter ihrer Mutter beendete die Idylle schlagartig. „Willst du deinen ersten Tag als Trainerin verschlafen?“ Harus Gehirn brauchte eine Weile um zu verarbeiten, was ihre Mutter gesagt hatte. Verklärt blickte sie ins Leere und kratzte sich am Kopf. Einen kurzen Denkmoment später war sie hellwach. „Verdammt, verdammt, verdammt!“, fluchte sie, sprang hysterisch aus dem Bett, schnappte sich wahllos irgendwelche Klamotten die auf dem Fußboden verstreut waren und stolperte durch ihr Zimmer in Richtung Bad. „Wie konnte ich das bloß vergessen.“ Eilig wusch sie ihr Gesicht, kämmte sich ungeduldig die Haare, die ihr störrisch über die Schulter fielen und blickte flüchtig in den Spiegel. Sie wuschelte ihr lange Mähne durch und zwinkerte. „O.k, du schaffst das heute.“, sprach sie sich zu, um ihr rasendes Herz zu beruhigen. Sie nahm einmal tief Luft, zog sich rasch ihr dunkel blaues Lieblingskleid mit dazu passenden schwarzen Kniestrümpfen an und ging hinunter in die Küche, wo ihre Mutter schon auf sie wartete.
    Es duftete nach heißen Kaffee und frischen Waffeln.
    „Da bist du ja meine Süße! Na, bist du schon ganz aufgeregt?“, fragte ihre Mutter, während sie behutsam etwas Teig ins Waffeleisen goss.
    „Ich bin so hibbelig wie ein Muntier“, versicherte Haru ihr lachend und setzte sich an den reich gedeckten Frühstückstisch.
    „Da heute der letzte Tag mit meiner Tochter ist, bevor sie in die große weite Welt aufbricht und ihre geliebte Mutter allein zurück lässt, lassen wir es uns nochmal richtig gut gehen.“
    Haru verdrehte die Augen und nahm einen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse.
    „Übertreib doch nicht Ma. Ich bin doch nicht für immer weg.“ Ihre Mutter lächelte sanft und Haru spürte einen unangenehmen Stich in der Brust. Sie liebte ihre Mutter über alles, doch sie musste einfach gehen. Heute würde ihre große Reise auf dem Weg zur Pokemonmeisterin beginnen. Schon seit sie ein kleines Mädchen war, träumte sie davon, eines Tages den Champ von Kalos zu besiegen und in die Ruhmeshalle einzukehren, wie es zahlreiche Helden vor ihr getan haben. Es war ihr Schicksal.
    „Ach übrigens hat der Professor heute früh hier angerufen, und meinte er würde jemanden vorbeischicken, der dir dein erstes Pokemon überreicht“, berichtete Harus Mutter und riss ihre Tochter aus den Tagträumen.
    „Du sollst im „Café del Sonfel“ auf ihn warten. Mehr hat er nicht gesagt. Platan war auch so in Eile, das ich ihn nicht nach Einzelheiten fragen konnte“, fuhr ihre Mutter fort und widmete sich kopfschüttelnd ihrer Waffel. Haru hatte bei dem Unbekannten sofort das Bild eines schlaksigen Kittelträgers, mit strähnigen Haar und Stoppelbart vor Augen.
    „Schade das ich den Professor nicht persönlich treffen kann. Er sieht wahnsinnig gut aus“, schwärmte Haru. Professor Platan, war ein renommierter Pokemonforscher aus Illumina City und außerdem zuständig für die Übergabe der Starter-Pokemon an Trainerneulinge.
    „Woran du wieder denkst! Freu dich lieber auf dein Pokemon!“, lachte ihre Mutter und beide frühstückten in Ruhe zu Ende, bevor Haru sich auf den Weg zu ihrem mysteriösen „Blind-Date“ machte.


    Nach dem Frühstück schloss Haru die letzten Vorbereitungen für ihre Reise ab und überprüfte ihren Rucksack. Sie war mit den Gedanken bereits ganz bei ihrem neuen Pokemonpartner. Hibbelig hüpfte sie durch ihr Zimmer, sang dabei wahllos irgendwelche Songs und stopfte immer wieder ein paar Kleidungsstücke in ihre Tasche. Der Rucksack war kurz vorm Platzen. „So, perfekt. Alles verstaut“, trällerte sie glücklich,“ jetzt kann meine Reise beginnen.“ Sie betrachtete sich in ihrem großen Standspiegel. Ihre rötlichen Augen leuchteten aufgeweckt hinter einem fransigen Pony hervor. Die Haare fielen ihr in leicht gewellten, pastell rosa schimmernden Strähnen, bis zur Hüfte. Volle Lippen zierten ihr herzförmiges Gesicht und untermalten ihre weichen Gesichtszüge. Da sie ziemlich klein und schmal war, wirkte sie so zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe. Ihr Äußeres verriet allerdings rein gar nichts über ihren Charakter, denn sie hatte es faustdick hinter den Ohren und nahm so schnell kein Blatt vor den Mund.
    „Pokemonliga, ich komme“, flüsterte sie entschlossen, „Mich wird so schnell niemand aufhalten.“

    Zurück in der Küche musterte ihre Mutter sie amüsiert. „Brauchst du denn wirklich so viele Klamotten?“, fragte sie und runzelte verständnislos die Stirn.
    „Als zukünftiger Champ, muss ich stylisch aussehen. Die Kombinationsmöglichkeiten meiner Kleidung sind genaustens durchdacht. Egal welcher Anlass - Ich werde perfekt aussehen. Das ist eine Wissenschaft für sich“, entgegnete Haru ihr gewissenhaft nickend. Ihre Mutter musste lachen.
    „Dann komm mal her meine kleine Pokemonmeisterin in spe. Verabschiede dich von deiner lieben Ma.“
    Haru lächelte und sah sie mit strahlenden Augen an.
    „Ach Mama ich bin doch schon 18. Ich schaff das. Keine Sorge.“ Ihre Mutter schniefte kurz und nahm Haru fest in den Arm.

    „Ich werde dich vermissen meine Süße. Schnapp sie dir alle“, sagte sie zärtlich.
    „Ich werde mein Bestes geben,“ flüsterte Haru und löste sich aus der Umarmung. Sie gab ihrer Mutter noch einen Abschiedskuss und bestätigte ihr, sie oft anzurufen, bevor sie aus der Haustür trat.


    Die Sonne schien und es war ein ungewöhnlich warmer Frühlingstag. Haru sah in den Himmel und erblickte ein Drifzepeli, das sich langsam vom Wind forttragen ließ. „Mein erstes Pokemon wird auf jeden Fall ein süßes Fynx. Es ist so niedlich und flauschig. Außerdem sind Feuerpokemon unglaublich cool. Ihre hitzige Natur ist genau die richtige Mischung aus Schönheit und Stärke. Hah, perfekt für mich“, dachte Haru begeistert, während sie in Richtung des Cafés schlenderte. Sie spazierte entlang der Gartenanlagen und betrachtete die letzten Kirschblütenblätter die von den Bäumen fielen. Einige Kinoso saßen in den Baumkronen und genossen die herrliche Wärme der Sonne.
    Im Dorfzentrum angekommen, ging sie vorbei an den vielen Blumenläden, für die Escissia so bekannt war und erfreute sich an den verschiedenen Formen und Farben der Blumen. Sie sah schon von Weitem, dass im Café del Sonfel reges Treiben herrschte. Die Servicekräfte hatten alle Hände voll zu tun und verteilten Getränke, wie auch süßes Gebäck. Haru blickte sich suchend nach jemanden um, der ihrer Beschreibung vom schrulligen Assistenten des Professors gerecht wurde, konnte aber niemanden entdecken, der auch nur annähernd wie ein blasser Laborzombie aussah.
    Viele Menschen frühstückten gemütlich mit ihren Pokemon und führten angeregte Unterhaltungen über Arceus und die Welt. Haru beschloss sich einen Sitzplatz zu suchen und schlängelte sich durch die Tischreihen hindurch. „Mist, es sind ja wirklich alle Tische besetzt“, ärgerte sich sich und schaute nochmals über die Köpfe der Gäste, in der Hoffnung einen Stuhl zu ergattern. Da erblickte sie einen Mann der gedankenversunken einen Espresso trank. Neben ihm war noch ein Platz frei. Sie zögerte nicht lange und steuerte energisch auf den Fremden zu. Erst als sie näher kam erkannte sie, wie gut aussehend er war und blieb eingeschüchtert stehen.
    Er hatte stahlgraues Haar, das in der Sonne glänzte und ihm lässig in mehreren Richtungen vom Kopf ab stand. Seine Gesichtszüge waren kantig und schmal zugleich, was ihn unglaublich attraktiv machte. Er trug einen edlen Anzug und mehrere Ringe zierten seine schlanken Finger. Die Augen des Fremden waren silbern, wie die stählernen Flügel eines Panzaeron. Haru konnte nicht einschätzen wie alt er war. Seine blasse, makellose Haut gab nicht viel Spielraum für Schätzungen, aber ihres Erachtens war er über 20.
    Haru bemerkte wie ihr Herz plötzlich schneller schlug. Der schöne Unbekannte schaute sie an. Sein durchdringender Blick traf den ihren. Selbstbewusst stand er auf und ging auf sie zu. Er war schmal und recht hoch gewachsen. Haru schoss die Röte ins Gesicht. Sie blickte sich unsicher um und hoffte inständig, dass er jemanden anderen ansteuerte.
    „Entschuldige, aber bist du Haru?“, fragte er sie höflich.
    „Ähm ich...“, stammelte Haru und zwirbelte nervös an ihre Haaren,“ äh ja ich bin Haru.“
    Der Fremde schmunzelte geheimnisvoll.
    “Wunderbar. Auf meine Intuition ist stets Verlass. Ich bin hier um dir dein erstes Pokemon zu überreichen. Ich bin Troy, Troy Trumm“, sagte er mit umwerfenden Lächeln und verbeugte sich mit einer anmutigen Bewegung vor ihr. Haru musste scharf Luft holen und brachte dadurch keinen Ton hervor. Dieser Troy brachte sie völlig aus der Fassung.
    „Jemand der so gut aussieht, kann unmöglich nur Laborassistent sein. Das wäre ein Verbrechen. Obwohl - Professor Platan könnte auch als Model durchgehen. Vielleicht sehen ja Wissenschaftler immer so gut aus“, dachte sie. Haru brauchte einen Moment, um sich zu sammeln.
    „Bitte, setzt dich doch. Möchtest du etwas trinken?“, fragte sie Troy zuvorkommend. Haru war völlig fasziniert. Das es heutzutage noch Gentleman gab.
    „Ähm, ja sehr gerne. Ich würde ein Tafelwasser nehmen“, sagte sie schüchtern und hätte sich für ihre Unsicherheit ohrfeigen können. Eigentlich kannte sie sich in der Position, Männern den Kopf zu verdrehen, wenn auch eher ungewollt. Viele reduzierten sie nur auf ihr elfenhaftes Äußeres. Sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn sie jemand als süß bezeichnete und wurde schnell ungemütlich. Durch ihr Temperament wirkte sie aber meist nur noch faszinierender für die Männerwelt, was ihr ziemlich auf die Nerven ging. Normalerweise mangelte es ihr nicht an Selbstbewusstsein, doch neben Troy fühlte sie sich plötzlich wie ein stinkendes Sleimok und kam sich furchtbar unbeholfen vor.
    Troy winkte einen Kellner herbei und gab die Bestellung auf. Haru folgte jeder seiner Bewegungen und konnte einfach nicht von ihm ablassen. „Wie kann man nur so perfekt sein?“, murmelte sie verärgert. Zu Harus Unglück bemerkte Troy ihr Starren und lächelte sie amüsiert an. Harus Hals wurde staubtrocken. Sie räusperte sich kurz.
    „Was ist bloß los mit mir. Konzentriere dich gefälligst, Mädchen!“, tadelte sie sich und versuchte ruhig zu bleiben.
    „Nun Haru, kommen wir gleich zur Sache“, Troy legte einen schwarzen Aktenkoffer auf den Tisch und fuhr fort,“ hier drin befinden sich drei Pokebälle, mit den Starter Pokemon Froxy, Fynx und Igamaro. Ich schätze du kennst ihre Typen bereits. Wähle gut.“ Er lächelte verschmitzt uns seine Augen funkelten.
    Haru nickte kurz. Seine Anwesenheit schüchterte sie dermaßen ein, dass sie nicht klar denken konnte. Unbewusst wanderte ihr Blick ins Leere. Troy sah sie neugierig an.
    „Haru? Hast du dich entschieden?“ Seine Worte holten sie schlagartig zurück.
    „Haha, ja Entschuldigung . Äh, also...Ich wähle Fynx“, hörte sie sich Arceus sei dank sagen.
    „Wundervolle Wahl“, flüsterte Troy,“ dann ist hier dein neuer Partner. Kümmere dich gut um Fynx.“
    Er überreichte ihr den Pokeball. Haru bedankte sich und nahm ihn entgegen. Die Welt erschien ihr plötzlich ganz irreal und ihr wurde schwindlig. Sie konnte nicht sagen, ob es am Erhalt ihres ersten Pokemon lag, oder an Troys erregender Ausstrahlung.
    „Komm raus Fynx!“, sagte sie mit leicht zittriger Stimme. Der Pokeball öffnete sich leuchtend und ein kleiner, gelber Fuchs blinzelte ihr entgegen. „Hallo mein Hübscher.“ Beim Anblick des flauschigen Fellballs verschwand Harus Unsicherheit augenblicklich.
    „Ich bin Haru und ab heute deine Trainerin. Lass uns viel Spaß zusammen haben, o.k.?“, sagte sie freundlich. Fynx begutachtete Haru ausgiebig und schnüffelte zurückhaltend an ihrer Hand.
    „Mag es mich etwa nicht?“, fragte Haru enttäuscht und war den Tränen nahe.
    „Hab nur Geduld“, sagte Troy sanft. Fynx schaute seine Trainerin mit großen Augen an.
    „Du kannst mir vertrauen. Ich werde dich immer beschützen, versprochen!“, versicherte Haru ihm. Nicht einen Moment später sprang Fynx ihr freudig bellend in die Arme und Haru konnte ihr Glück kaum fassen.


    Fynx hatte nichts als Flausen im Kopf und rannte wild um die Tische des Cafés herum. Haru musste es erst mit Poffles bestechen, bevor es von seinem Unfug abließ. Gierig machte es sich über die kleinen Törtchen her und schlief augenblicklich auf Harus Schoß ein.
    „So ein kleiner Rabauke“, flüsterte Haru und strich behutsam über Fynx weiches Fell, „Komm zurück in deinen Pokeball. Da kannst du dich ausschlafen." Ruhig atmend verschwand es zurück in seinem Ball.
    „Du bist etwas ganz Besonderes“, sagte Troy warmherzig, „das fühle ich.“ Sie schaute ihm direkt in die Augen und glaubte darin zu versinken.
    „Vielen Dank!“, antwortete sie aufrichtig und hielt seinem Blick erstmals stand. Troy lehnte sich entspannt zurück, fuhr sich durch die Haare und grinste. Er wendete sich dabei nicht eine Sekunde von ihr ab. Haru spürte wie ein Hitzeschwall durch ihren Körper fuhr, aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Seine Unnahbarkeit machte sie schrecklich nervös, sodass sie unentwegt auf den Innenseiten ihrer Wangen herumkaute. Der Blick auf seine Uhr, ließ Troy aufschrecken.
    „Wie die Zeit vergeht! Da haben wir uns wohl etwas zu gut amüsiert.“ Er lachte und winkte einen Kellner herbei um zu zahlen. „Das geht auf mich“, sagte er und zwinkerte Haru zu. Sie spürte erneut diese unangenehme Hitze und biss sich so fest in die Wange, dass sie Blut schmeckte.
    “Autsch, verdammt“, fluchte sie etwas zu laut.
    „Alles in Ordnung“, erkundigte sich Troy besorgt. Haru winkte hysterisch ab und schlug dem abziehenden Kellner dabei beinahe das Portmonee aus der Hand, wofür sie einen vernichtenden Blick kassierte. Wie gerne wäre sie jetzt im Erdboden versunken. Da Troy gerade irgendetwas zu suchen schien, bemerkte er glücklicherweise nichts von ihrem Fauxpas. Er nahm ein in Silberpapier eingewickeltes Paket aus seinem Koffer und legte es auf dem Tisch ab. Haru fragte sich, was es wohl enthielt. Troy lächelte. „Hier.“
    Er nahm das Päckchen vom Tisch und überreichte es ihr. „Das ist für dich." Haru nahm es verwundert entgegen, nickte jedoch dankend. "Du kannst es später aufmachen. Verzeih mir meine Unhöflichkeit, aber ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen.“ Elegant erhob er sich und zog sein Jackett an. Haru fiel dabei auf, dass er am Saum seines Kragens eine silberne Brosche befestigt hatte, die einen schillernden Stein umschloss. Ähnlich wie ein Prisma, brach er das Sonnenlicht in verschiedene Farben. Der Anblick des Steins weckte in ihr ein befremdliches Gefühl, dass sie sich nicht erklären konnte. Sie nahm eine starke innere Unruhe war, fast so, als würden die Moleküle ihres Körpers vibrieren. Haru versuchte diese Empfindung zu ignorieren.
    „Ich denke es wird Zeit sich zu verabschieden.“ Troy bewegte sich auf Haru zu und stand plötzlich dicht vor ihr. Er verströmte einen schweren, süßlichen Duft, von dem Haru ganz schwummerig wurde. Langsam stand sie auf und merkte, wie weich ihre Knie waren.
    „Danke für den wundervollen Tag Lady Haru. Auf ein baldiges Wiedersehen“, sagte er mit sanften Ton, nahm ihre Hand und gab ihr darauf einen flüchtigen Kuss. Der Moment kam Haru vor wie eine Ewigkeit. Ihre Blicke trafen sich ein letztes Mal, bevor er sich von ihr abwandte. Sie blieb verwirrt zurück und sah ihm sprachlos nach. „Wow...“, war das Einzige was sie herausbekam.

    [size=14]Ende Kapitel 1

  • Tauboss Hier ist das zweite Kapitel :D Ich hoffe es gefällt euch! Knakrack


    Kapitel 2
    Eine verhängnisvolle Abkürzung


    Nach ihrer Begegnung mit Troy, kam Haru sich ausgesprochen hilflos und dämlich zugleich vor. Mit seinem spontanen Aufbruch verschwand erstens, ihre Chance irgendetwas über ihn zu erfahren und zweitens hätte sie gerne etwas mehr Zeit gehabt, um den Eindruck den sie hinterlassen hatte, zu korrigieren. Sie schlug sich verärgert die Hand vors Gesicht. „Wie konnte ich nur so blöd sein! Troy hält mich jetzt bestimmt für eine kleines, eingeschüchtertes Sesokitz.“ Zerknirscht nahm sie ihren Rucksack und klemmte sich das Geschenk von Troy unter den Arm. „Ich sollte langsam mal los“, sagte sie und seufzte. Haru beschloss, das Päckchen erst abseits der Menschenmengen zu öffnen und ging, noch immer vor sich her schimpfend, die Straße hinab.

    Als sie den Stadtpark von Escissia erreichte, suchte sie sich einen verlassenen Baum und nahm darunter Platz. Sonnenstrahlen fielen durch das frische Grün der Blätterkrone und warfen tanzende Schatten. Haru ließ sich den Wind durch die Haare wehen, atmete einmal tief durch und fühlte sich sofort besser. Schließlich nahm sie das Paket von Troy in beide Hände und betrachtete es neugierig. Das silberne Papier wirkte sehr hochwertig und glänzte im Sonnenlicht. Behutsam entfernte sie es und eine elegante, schwarze Schatulle kam zum Vorschein. Haru erkannte sofort, dass es sich um eine Ordensbox handelte und klappte sie vorsichtig auf. Ihr Inneres war mit dunklem Samt ausgekleidet. In der linken Ecke der Box, entdeckte sie einen winzigen Brief. „Etwa von Troy?“, flüsterte sie ungläubig und entfaltete das Papier.
    „Liebe Haru, hier ist eine kleine Aufmerksamkeit von mir. Sozusagen ein Präsent zur Einweihung in dein Trainer Dasein. Viel Erfolg auf deiner Reise! Hochachtungsvoll - Troy Trumm“, stand dort mit feiner Stiftführung geschrieben. Harus Augen leuchteten.
    „Was für ein schönes Geschenk! Das passt total zu ihm. So stilvoll!“, schwärmte sie, drückte die Box fest an sich und begann geistesabwesend vor sich hin zu kichern. Ein älterer Herr ging mit seinem Yorkkleff an ihr vorbei und gaffte neugierig zu ihr herüber. Sie schenkte ihm einen giftigen Blick, worauf er beunruhigt das Weite suchte. Haru löste die Box aus ihrer Umklammerung und schüttelt beschämt den Kopf.
    „Jetzt verschrecke ich schon die Leute“, dachte sie bestürzt und hoffte, dass sich ihre Troy-Manie bald wieder legte. Sie widmete sich wieder dem Paket und entdeckte das sich noch etwas darin befand. Sie nahm einen quadratischen, mit Folie umwickelten, Gegenstand heraus.
    „Ist das etwa...?“, Haru entfernte die Folie, „ ja, ein Pokedex!“
    Aufgeregt startete sie das elektronische Lexikon, das sämtliche Fakten über Pokemon speicherte.
    Ein holografisches Bauelement in der Mitte des Dexes, diente zur Visualisierung der Daten. Mit jedem neu gefangenen oder nur gesichteten Pokemon, kamen nützliche Informationen dazu. Haru war begeistert. Nun hatte sie alles was sie für ihre Reise als Trainerin benötigte.
    Sie verstaute ihre Präsente in ihrem Rucksack und kramte nach einer Karte.
    „Also ich bin gerade kurz vor Route eins, dass heißt ich habe einen langen Fußmarsch vor mir. Mit etwas Glück bin ich vor Sonnenuntergang in Aquarellia.“, meinte sie voller Zuversicht. Nach genauerem Studium der Karte verabschiedete sich ihr Optimismus jedoch schlagartig.
    „Was dort gibt’s kein Pokemoncenter!? Nein, nein, nein!“ Tief seufzend überkam sie das ungute Gefühl, dass sie von nun an dazu verdammt war, regelmäßig im Zelt zu schlafen.
    „Ich hasse Camping“, schnaubte sie verächtlich und grummelte genervt vor sich hin.
    „Hach was solls! Solange mich keine Ariados auffressen...“, Ekel erfasste sie, „Gar nicht erst dran denken, haha... .“ Sie nahm ihren Rucksack und ging in Richtung des Stadttors.


    Haru verlor sich wieder in ihren Gedanken. Noch immer hatte sie den ungewöhnlichen Prismastein vor Augen und versuchte, eine mögliche Verbindung zu diesem herzustellen. Ihrem Gehirn gelang es jedoch nicht, das seltsame Gefühl, das sie bei seinem Anblick verspürte, zu definieren. Sie glaubte jedoch fest daran, dass sich die wagen Gefühle irgendwann von selbst erklären würden und schweifte ab zu ihrer Mutter, die sie bereits schrecklich vermisste. Beide teilten ein inniges Verhältnis zueinander. Ihren Vater hingegen, hatte sie nie kennen gelernt. Noch vor ihrer Geburt, kam er bei einen schweren Unfall ums Leben, doch niemals hatte Haru das Gefühl, dass es ihr an irgendetwas fehlte. Die Selbstaufopferung ihrer Mutter lehrte sie, wie wichtig es in dieser Welt war, Stärke zu zeigen. So entwickelte sich ihr Ehrgeiz, unbesiegbar zu werden. Bald würde sie ihre ersten Kämpfe bestreiten. Sie war nur noch ein paar Schritte davon entfernt, ihren Traum zu verwirklichen. „Komm Fynx! Lass uns richtig durchstarten!“ Der kleine Fuchs kam aus seinem Pokeball und lief aufgeregt um Harus Füße. Sie lachte laut und schloss ihren Schützling in die Arme.
    „Weißt du, ich glaube ab jetzt nenne ich dich Howl. Gefällt dir das?“ Fynx bellte erfreut auf und stieß eine winzige Flamme aus, die Haru fast die Augenbrauen versengte. Sie lachte lauthals und rannte übermütig in Richtung Abenteuer.


    Haru war den ganzen Nachmittag unterwegs. Ihr taten die Füße weh und sie war müde und enttäuscht, da sie weder einem Pokemon begegnet war, noch einen Kampf ausgetragen hatte. Der Weg zog sich wie Kaugummi und ihr Magen grummelte unentwegt. „So hab ich mir das Reisen aber nicht vorgestellt“, stöhnte sie erschöpft. Howl jaulte mitleidig. „Keine Sorge, mein Kleiner. Von solchen anfänglichen Hindernissen lassen wir uns nicht unterkriegen“, sagte sie entschlossen. Nach knapp zwei Stunden waren endlich die steinernen Stadtmauern von Aquarellia zu sehen und Haru war erleichtert. Sie hatten es noch vor Anbruch der Dunkelheit geschafft.
    Trotz der fortgeschrittenen Tageszeit, war die Kleinstadt recht belebt. Hier und da gingen Leute mit ihren Coiwaff spazieren. Die wenigen Cafés waren voll besetzt und Musik klang durch die Straßen. Es wurde allmählich dämmrig und Haru beschloss zusammen mit Fynx eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. Die Straßenlampen der Stadt glühten langsam auf und erhellten ihren Weg. Haru ging entlang der Baumreihen einer Allee und vernahm die ersten Schreie der Hoot Hoots. Ihr Bauch protestierte immer lauter.
    „Wenn ich nicht bald was zum Futtern bekomme, fall ich auf der Stelle um. Warum hab ich mir auch kein Bargeld mitgenommen“, jammerte Haru und suchte verzweifelt nach einem Hotel.
    "Blöde vorsintflutliche Cafés ohne ihr Kreditzahlsystem. Wo leben wir denn?", schimpfte sie vor sich hin und warf einen Blick auf ihre Karte.
    „Hah! Howl siehst du das? Da, ungefähr drei Straßen von hier soll eine Pension sein. Wir sind gerettet!“
    Sie bogen in eine dunkle Seitengasse ein.
    "Das hier müsste laut Karte eine Abkürzung sein", meinte sie und ging schnellen Schrittes voran.
    Abseits der Hauptstraße war ihr schon etwas mulmig.
    „Hey du! Ja, dich mein ich Puppe!“
    Verdutzt blieb sie stehen. Ein junger Mann im roten Anzug stand ihr gegenüber und grinste sie selbstgefällig an. „Hast du dich etwa verlaufen? Wie wär's, wenn ich dir den Weg zeige?“ Er musterte sie lüstern.
    „Nein Danke. Ich finde mich schon allein zurecht“, sagte sie bestimmend und ging selbstbewusst an ihm vorbei. Solche Kerle brachten sie so schnell nicht aus der Ruhe.

    „Hey, Hey, Hey! Nicht so schnell Süße! Bleib doch noch ein bisschen!“ Der Fremde stellte sich provozierend vor sie.

    „Wie hast du mich gerade genannt!?“, schrie Haru aufgebracht und funkelte ihn verachtend an, „Ich bin nicht SÜß!“ Darauf brach er in schallendes Gelächter aus.
    „Du gefällst mir, Kleine. Na komm, ich werde mich auch gut um dich kümmern!“, sagte er auffordernd und packte ihren Arm. Haru schoss das Adrenalin durch den Körper.
    „Lass mich gefälligst los. Ich werde nirgendwo hingehen. Los Howl!“ Ihr Fynx jaulte laut auf und knurrte den Unbekannten böse an.
    „Ganz schön widerspenstig die junge Dame. Du willst also einen Kampf? Na schön!“, der Mann griff nach einem Pokeball, „Dann wird mein Magnayen deine Flohschleuder jetzt zerfleischen.“
    Haru rauschte das Blut durch die Ohren. Ihr Körper war zum Widerstand bereit.
    "Das könnte dir so passen“, entgegnete sie mutig.
    „Haha deinen Zwerg machen wir platt! Der Boss wird sich freuen, ein neues Feuerpokemon in seiner Sammlung zu haben! Los Magnayen, schnapp es dir!“ Begleitet vom boshaften Lachen seines Trainers, erschien das wolfsartige Pokemon aus seinem Ball und fletschte bedrohlich die Zähne. Seine Augen glühten rot und Speichel tropfte ihm aus dem Maul. Haru wich erschrocken zurück. Ihren ersten Kampf hatte sie sich weniger dramatisch vorgestellt und vor allem nicht in einer engen, menschenverlassenen Gasse.
    Howl wartete auf ihre Anweisungen.
    „Ok Howl. Setze Glut ein!“, schrie Haru ihm zu, worauf es eine heiße Flamme ausstieß. Das Feuer bahnte sich seinen Weg durch den schmalen Gang und ließ die Häuserfassaden blutrot aufleuchten.
    Der Fremde reagierte schnell. „Magnayen weich aus und setzt Biss ein.“
    Geschickt sprang es in die Luft und stürzte sich auf Fynx. Haru konnte kaum atmen. Sie hatte furchtbare Angst.
    „Schnell bring dich in Sicherheit!“, kreischte sie verzweifelt. In letzter Sekunde schaffte es Howl, sich nach vorne zu werfen und unter seinem Gegner hindurch zu rutschen. Magnayen verfehlte es nur knapp. Haru wusste nicht was sie tun sollte. „Jetzt Kratzer!“, schrie sie, doch Fynx war nicht stark genug um es mit Magnayen aufzunehmen. Völlig verängstigt stand es da und war unfähig anzugreifen.
    „Oh so ein Pech“, sagte der Fremde sarkastisch und lachte hinterhältig. Sie war verzweifelt. Warum kam ihr nur niemand zur Hilfe?
    „Na Kleine, gibst du auf? Sei ein braves Mädchen und überlasse mir dein Tierchen.“
    Haru rannte zu ihrem Pokemon und nahm es schützend an sich. Um nichts in der Welt würde sie zulassen, dass Howl Schaden nahm.
    „Los Magnayen! Hol dir das Vieh.“ Haru drückte ihr Fynx fest an sich und sank zitternd zu Boden.
    „Nein, ich lass dich nicht im Stich“, flüsterte sie und wartete auf ihr schmerzhaftes Schicksal. Sie hatte versagt und dass schon zu Beginn ihrer Reise.

    "Genug! Das reicht jetzt." Eine tiefe, männliche Stimme drang durch die Gasse. Haru blickte erschrocken auf. Ihr Gegner war plötzlich wie erstarrt.
    "B-B-B-Boss", stammelte er vor sich hin und ging unterwürfig auf die Knie. Sein Magnayen winselte kläglich. Haru verstand nicht was gerade vor sich ging. Sie kniff leicht die Augen zusammen. Nur ein paar Meter von ihr entfernt, konnte sie mehrere Silhouetten wahrnehmen, die die schmale Passage ausfüllten. Inzwischen war es so dunkel, dass die Gestirne kaum gegen die Finsternis der Nacht ankamen. Eine der Schattengestalten näherte sich ihr. Im schwachen Lichtschein des Mondes erkannte sie einen groß gewachsenen Mann, mit stacheligen, feurig schimmernden Haar. Sein roter Bart ließ ihn bedrohlich wirken. Er trug einen schwarzen Anzug, der mit roten Seitennähten versehen war. Ein Pelz zierte den Kragen seines Jacketts. Haru fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, als sie ihm in die eisblauen Augen sah. Sein Blick war starr und emotionslos, als wäre jeder Funken Liebe aus ihm entwichen.
    "Steh auf!", befahl er Haru, die angsterfüllt gehorchte. Mühsam richtete sie sich auf und senkte ihren Blick. Tränen rollten ihr über die Wangen. "Hör auf zu weinen. Tränen sind ein Zeichen von Schwäche. Wenn du deine Ziele erreichen willst, musst du wahre Stärke zeigen", sprach er ungerührt. "Du bist eine Schande. Nimm dein Pokemon und geh mir aus den Augen." Mit diesen Worten wendete er sich von ihr ab, und gab seinem Gefolge ein Zeichen zum Aufbruch. Die Silhouetten verschwanden augenblicklich in der Dunkelheit. Haru blieb regungslos zurück. Howl jaulte aufgebracht und stupste ihr Bein. Alles um sie herum begann sich zu drehen und bevor sie wusste wie ihr geschah, ergriff sie die Ohnmacht.



    Kapitel 2
    Ende

    Funkelstein Mein aktuelles Team in Pokemon X:



    TaubossKnakrackTornuptoPanzaeronFlamaraJugong


    Mein Freundescode: Funkelstein 5472-6960-5520 Funkelstein


    Kontaktsafari: Psycho Somniam Psiau Hypnomorba

    7 Mal editiert, zuletzt von LadyHaru ()

  • Hallo ihr Lieben,
    hier ist schon das dritte Kapitel! Ich hoffe es gefällt! Liebste Grüße!
    eure Lady Haru Knakrack


    Kapitel 3
    Sannah-Superstar


    „Hallo kannst du mich hören? Huhuuu?“ Harus Schädel brummte und ihr Körper fühlte sich an als wäre er aus Blei. „Hey geht’s dir etwa nicht gut?“, fragte sie eine weibliche Stimme. „Komm ich helfe dir auf!“ Sie spürte, wie ihr jemand die Hände auf die Schultern legte und öffnete langsam ihre schweren Augenlider. Ein paar großer, grüner Augen starrten sie besorgt an. „Hast du etwa die ganze Nacht hier herumgelegen? Du bist ja eiskalt. Kannst du aufstehen?“ Haru konnte nicht antworten und versuchte sich zu orientieren. Was war nur passiert? Ihre Erinnerung schien verblasst. Howl hockte neben ihr und leckte fürsorglich ihre Hand. Bei seinem Anblick durchfuhr sie ein starkes Gefühl der Erleichterung.
    „Danke mein Kleiner, du hast mich nicht allein gelassen“, flüsterte sie ihm zu. Haru schluckte und ihre trockene Kehle schmerzte. Sie hustete krampfhaft und versuchte sich aufzusetzen.
    „Warte! Nicht so hastig!“, sagte das Mädchen und stütze ihren Rücken.
    „Hier, trink das! Dann wird es dir gleich besser gehen“, versicherte sie ihr und reichte Haru eine Flasche mit Wasser. Gierig nahm sie mehrere Schlucken. Ihre Sinne verschärften sich wieder und sie konnte das Mädchen, das neben ihr kniete genauer erkennen. Sie war ungefähr in ihrem Alter und hatte lange braune Haare, die sie seitlich über den Schulter zu zwei Zöpfen gebunden hatte. Ihre Haut war leicht gebräunt und ihre Statur wirkte sehr zierlich, gar hager.
    „Geht es wieder?“, erkundigte sich ihre Retterin, worauf Haru dankend nickte. Sie konnte kaum eine klaren Gedanken fassen.
    „Da war dieser Mann...“, sagte sie kraftlos, “er sprach zu mir. Seine Stimme war eisig... .“
    Haru versuchte weitere Gedankenfetzen aufzurufen.
    „Er sagte, ich wäre eine Schande...“, flüsterte sie.
    Das fremde Mädchen schaute sie entsetzt an und schüttelte heftig den Kopf.
    „Wie kann man so etwas Furchtbares sagen? Raus damit, wo steckt der Kerl? Dem werde ich die Hölle heiß machen! Mein Bisasam wird -“, fluchte sie und verstummte schlagartig, als sie sah wie Haru aufstand.
    „Was machst du denn, du bist doch noch viel zu schwach!“, schrie sie aufgebracht.
    Haru ballte ihre Hände zu Fäusten.
    „Ja, richtig“, sagte sie verbittert, „Ich bin nicht stark genug... .“
    Die Worte des Unbekannten schwirrten ihr durch den Kopf und jede Faser ihres Körpers begann zu beben.
    Wie konnte er es wagen. Er hat versucht ihren Willen zu zerstören. Dafür würde er bezahlen. Die Wut schien ihre letzten Kräfte zu mobilisieren. Das Mädchen schaute sie entgeistert an.
    „Ich hab keine Ahnung, was dir widerfahren ist, aber ich sollte dich besser begleiten. Gleich um die Ecke ist eine Pension. Lass uns gemeinsam hingehen. Ich heiße übrigens Sannah“, antwortete sie und grinste breit.
    Haru war froh, dass sie nicht mehr allein war.
    „Mein Name ist Haru! Vielen Dank für deine Hilfe. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn du mich nicht gefunden hättest!“
    Sannah winkte verlegen ab.
    „Keine Ursache. Hab ich gerne gemacht. Dann lass uns mal losgehen. Du musst ja am verhungern sein“.
    Haru spürte die Leere in ihrem Bauch.
    „Ja, ich könnte tatsächlich was vertragen“, meinte sie und ihr Magen knurrte laut auf. Sannah lachte und hakte sich bei Haru ein.
    „Dann mal los, bevor du mir wieder umkippst.“

    Die Pension stellte sich als alte Villa heraus und wirkte von außen betrachtet ziemlich heruntergekommen. Farbe blätterte von den Außenwänden ab und die filigranen Jugenstilornamente der Fassaden hatten deutlich an Glanz verloren. Das Innere hingegen, lud regelrecht zum Verweilen ein. Der nach hinten auslaufende Empfangsraum war mit alten Ohrensesseln voll gestellt, auf denen einige Trainer Platz genommen hatten, um ihre müden Knochen auszuruhen. Die großen Fenster waren mit schweren Samtvorhängen abgedunkelt. Ein Kamin loderte und hüllte den Raum in ein warmes Licht. Verschiedene, orientalisch gemusterte Teppiche zierten den Fußboden und Haru erblickte eine antike Standuhr, die dumpf tickte. Sannah ging voraus und redete mit einer alten Dame, die an der Rezeption stand. Das Großmütterchen musterte Haru und schlug bei ihrem Anblick erschrocken die Hände vor den Mund. Wie von einem Weberak gestochen, eilte die Alte auf sie zu. „Du liebe Güte Kindchen! Wie du nur ausschaust. Na komm mal schnell mit. Dich kriegen wir schon wieder in Ordnung,“ meinte sie gewissenhaft und zog Haru in ein Seitenzimmer. Sannah folgte ihnen grinsend.
    Der Raum glich einem kleinen Krankenzimmer. Haru nahm auf einer Liege Platz und blickte sich um.
    Sie betrachtete ein Porträt, auf dem ein junges, pink haariges Mädchen mit ihrem Pummelluff abgebildet war. „Schönes Bild, nicht war Kindchen. Das bin ich mit meinem jetzigen Knuddelluff. Früher gab es hier in der Stadt noch ein Pokemon Center in dem ich gearbeitet hatte, doch nach einem schrecklichen Unfall ist es vollkommen niedergebrannt. Daher habe ich diese Pension eröffnet“, erklärte die Dame und Haru hörte die Traurigkeit in ihrer Stimme. Was wohl damals geschehen war? Bevor sie sich in Gedanken verlieren konnte, zerrte die Alte ihr die verschmutzte Kleidung vom Leib und riss mit einem groben Kamm an ihren Haaren herum.
    „Aua! An denen hängt auch noch ein Kopf“, protestierte sie mit schmerzverzerrten Gesicht.
    Sannah schenkte ihr einen mitleidigen Blick. Haru ließ die Prozedur über sich ergehen, bis das Großmütterchen von ihr abließ und in die Küche rannte, um ihren ausgemergelten Gast zu bekochen.
    „Puh, endlich!“, sagte Haru erleichtert und wandte sich an Sannah, „Könntest du vielleicht auf Howl aufpassen, solange ich mich fertig mache?“
    Sannah lächelte freundlich und nickte.
    „Wir warten dann im Speisesaal auf dich!“, sagte sie, nahm Fynx auf den Arm und verschwand durch die Tür.
    Haru stand auf und ging, noch leicht wackelig auf den Beinen, ins angrenzende Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel ließ sie zusammen fahren. Sie war kreidebleich und ihre Augen waren blutunterlaufen.
    Die Erinnerungen an letzte Nacht kamen wieder in ihr auf. Seufzend zog sie sich ihre Unterwäsche aus und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser prasselte über ihren Körper und sie spürte, wie sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete. Gedankenverloren wusch sie sich die Haare und versuchte die Geschehnisse zu verarbeiten. Ihr Herz fühlte sich ganz schwer an. „Dieser Typ mit seinen Magnayen - er nannte diesen unheimlichen Rotschopf seinen Boss. War das also eine Organisation von kaltblütigen Verbrechern? Oh Mann, höchstwahrscheinlich“, dachte sie fassungslos. "Aber warum hat mich ihr Anführer gehen lassen... Was sollte diese Tirade über Stärke und meine angebliche Unfähigkeit?“ Je mehr sie darüber nachdachte, umso konfuser erschien ihr die ganze Angelegenheit. Stirnrunzelnd stellte sie das Wasser ab, nahm sich ein Handtuch und stieg aus der Dusche. „Ich will mir gar nicht vorstellen was dieser widerliche Typ mir angetan hätte, wenn sein Boss nicht aufgetaucht wäre. Bäh, so ein perverses Ekel!“, schimpfte sie und durchwühlte einen Wäschesack mit frischer Kleidung, den ihr die alte Dame hinterlassen hatte. „Was zum Teufel sind das für Oma-Schlüpfer?!
    Das kann doch nicht ihr ernst sein?“ Angewidert verzog sie das Gesicht, verteilte die Wäsche auf dem Boden und fischte hoffnungsvoll darin herum. Erfolglos zog sie sich schließlich einen ausgeleierten, rosa Slip mit passenden Hemd an und warf sich ein altmodisches Trägerkleid über.


    Mit dem Gefühl 50 Jahre gealtert zu sein, machte sie sich auf den Weg in den geräumigen Speisesaal, wo Sannah bereits an einem großen, hölzernen Tisch Platz genommen hatte und auf sie wartete.
    „Nettes Kleid“, scherzte sie bei Harus Anblick und lachte.
    „Haha, sehr witzig“, entgegnete Haru genervt und widmete sich Howl, der sie freudig begrüßte.
    Die alte Dame und ihr Knuddeluff kamen aus der Küche geschossen und verteilten Teller mit dampfenden Essen. Haru lief das Wasser im Mund zusammen.
    „Komm Bisasam! Du kannst mit uns essen.“, sagte Sannah vergnügt und ihr Pokemon erschien aus seinem Ball. „Das ist also ein Bisasam.“ Haru zückte ihren Pokedex und speicherte ihren ersten Eintrag ab. „Es ist wirklich wahnsinnig cool! Hast du es dir gefangen?“, fragte Haru neugierig. Bisasam kaute abwesend auf einem Stück Salat herum und wirkte ziemlich desinteressiert, als Howl es schwanzwedelnd begrüßte.
    „Nein, nein. Ich hab es von Professor Platan erhalten. Es ist mein erstes Pokemon“, erklärte Sannah und schob sich ein Stück Brot in den Mund.
    „Ah, genau wie mein Fynx. Das ist auch aus Platans Labor, allerdings hab ich es nicht von ihm persönlich bekommen, sondern von einem gewissen Troy Trumm“, entgegnete Haru. Darauf bekam Sannah einen Hustenanfall und klopfte sich kräftig auf die Brust.
    „Wie bitte?! Du meinst den Troy Trumm? Der Champion der Hoenn Region?“, kreischte sie aufgebracht und hatte vom Husten Tränen in den Augen. Einige Leute drehten sich erschrocken zu den Mädchen um und tuschelten. Haru wusste nicht genau was sie antworten sollte, da ihr diese Information neu war.
    „Ähm, nun ja. Das er ein Pokemonchampion ist, wusste ich nicht. Er sprach nicht viel über sich“, erwiderte sie beschämt. Sannah schaute sie ungläubig an. Anscheinend war Haru die Einzige im Raum, die zuvor noch nie von ihm gehört hatte.
    „Du Glückliche! Ich würde ihn auch gerne mal treffen. Er sieht wahnsinnig gut aus. Erzähl schon, wie war er?“, fragte Sannah mit aufdringlichem Blick und Haru verbrachte den Rest des Mittagessens damit, ihr Treffen mit Troy zu schildern.
    „Waaah, Mensch Haru, entschuldige! Ich hab dich ja noch gar nicht gefragt was eigentlich gestern vorgefallen ist“, stellte sie irgendwann erschrocken fest und schaute zerknirscht. Haru seufzte und nahm einen tiefen Atemzug. Das würde sie wohl den ganzen Nachmittag kosten.
    „Na gut, dann halt dich mal fest...“, begann sie und berichtete Sannah alles von ihrem gestrigen Erlebnis.


    Kapitel 3
    Ende

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  • Hallöchen ihr Lieben,
    hier folgt das vierte Kapitel! Viel Spaß dabei!
    Eure Lady Haru Knakrack


    Kapitel 4
    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt


    „Manno Mann...Das klingt ja wie aus nem Krimi oder so“, stellte Sannah überwältigt fest. Völlig aufgekratzt von Harus Story, rutschte sie ungestüm auf ihrem Stuhl herum. Die Mädchen sind das Szenario mehrmals durchgegangen, konnten sich aber am Ende der Ermittlung nicht erklären, was die eigentlichen Ziele der Organisation waren, oder welchen Bezug der oberste Machthaber zu Haru hatte. Obwohl er kalt und unbarmherzig war, ließ er sie gehen. Seine Stimme verschwand nicht aus ihrem Kopf, fast so als hätte sie sich tief in den Furchen ihres Gehirns eingebrannt. Sie musste einfach herausfinden, wer dieser Unbekannte war, egal was auf sie zukommen würde. Die herablassenden Worte seinerseits, entfachten in Haru einen unbeschreiblichen Drang nach Stärke. Eines Tages würde sie ihn im Kampf schlagen und beweisen, dass sie diesem Großtuer ebenbürtig war.


    Es war bereits später Nachmittag und Kaffeegeruch lag in der Luft. Haru nahm das angenehme Aroma in sich auf und ihr Körper schrie förmlich nach der heißen, koffeinhaltigen Flüssigkeit. Sie war noch immer erschöpft und ihre Schläfen schmerzten heftig.
    „Sannah entschuldige mich kurz, aber ich brauch nen Kaffee.“
    Sie stand auf und schlürfte zum Kaffeeautomaten am Ende des Saals. Geistesabwesend drückte sie den Knopf der Maschine und eine dünnflüssige Plörre ergoss sich in ihren Pappbecher.
    „Na toll...Blümchenkaffee. Kann's noch schlimmer kommen?“, nörgelte sie und nahm angewidert einen Schluck. Als sie sich umdrehte stand ein großer, schwarzhaariger Junge vor ihr, der sie mit schiefen Lächeln ansah. Er wirkte athletisch und trug blaue Kleidung. „Super... und es kommt echt noch schlimmer“, dachte Haru entnervt. Er musterte sie und sein Grinsen wurde noch breiter.
    „Hey, du Spinner, was soll das bescheuerte Gesicht?“, fuhr Haru ihn an, worauf er provokativ die Hände hinterm Kopf verschränkte und sie lässig anschaute. Seine fast schwarzen Augen, hatten einen graublauen Schimmer.
    „Kein Grund unhöflich zu werden. Ich wollte mir nur einen Kaffee holen. Da hab ich mich eben an der schönen Aussicht erfreut“, sagte er schelmisch und zwinkerte ihr zu.
    „Was für eine bekloppte Anmache! Was besseres fällt dir wohl nicht ein, was?“, entgegnete sie giftig und würdigte ihn keines Blickes. Selbstsicher schob sie sich an dem Jungen vorbei, der ihr amüsiert hinterher schaute und dabei ihr Outfit beurteilte.
    „Dein Kleid ist schon ziemlich old school. Du solltest deine Kurven nicht so verstecken! Ist doch schade drum.“ Haru wirbelte aufgebracht herum.
    „Du aufgeblasener...“. Doch ehe ihr die Hand ausrutschen konnte, hielt der Junge ihren Arm fest.
    „Na, na, das gehört sich aber nicht für eine Lady...“, raunte er und schaute ihr tief in die Augen. Ihr Herz klopfte schneller und sie sah ihn völlig entgeistert an. Eine Sekunde später fand sie ihre Fassung wieder und löste sich aus seinem Griff.
    „Blödmann“, sagte sie trocken und drehte sich von ihm ab.
    „Haru was machst du denn so lange?“, kreischte Sannah durch den ganzen Saal und lief aufgebracht auf sie zu. „Entschuldige, aber ich wurde aufgehalten... .“ Haru funkelte den Typ böse an.
    „Oh, hey Kalem! Das wir uns hier treffen! Wie cool!“, schrie Sannah begeistert und hüpfte von einem Bein aufs andere. „Warte, ihr kennt euch?!“, fragte Haru ungläubig und schaute sie entsetzt an.
    „Ja, seit der 1. Klasse. Wir sind schon lange befreundet“
    Kalem setzte wieder sein überhebliches Grinsen auf.
    „Magst du dich nicht zu uns setzten? Bitte, bitte?“, bettelte Sannah, worauf Haru empört ihr Gesicht verzog.
    „Na klar! Bei zwei so hübschen Mädels, kann man schlecht, nein sagen“, sagte Kalem draufgängerisch und schenkte Haru ein triumphierendes Lächeln.
    Sie konnte ihn schon jetzt nicht ausstehen.


    Zurück am Tisch konnte Sannah einfach nicht aufhören zu reden. Seit Kalems Anwesenheit, erzählte sie pausenlos Geschichten aus ihrer Schulzeit, selbst Storys, bei denen er überhaupt nicht dabei gewesen war. Dabei bemerkte sie nicht wie unbeteiligt ihre Zuhörer waren. Haru war todmüde und sehnte sich nur nach ihrem Bett. Sie gab sich auch keine sonderliche Mühe, das zu überspielen. Kalem nickte Sannah wenigstens ab und an zu, war aber genauso desinteressiert. Ihm machte es anscheinend viel mehr Spaß Haru zu beobachten, was ihr leider nicht entging. Sie versuchte ihn weitestgehend zu ignorieren. Ihre Kräfte reichten einfach nicht mehr aus, um sich gegen sein provozierendes Getue aufzulehnen. Bisasam und Fynx schnarchten bereits selig und Haru wollte sich ihnen am liebsten anschließen.
    „...das war ein Spaß sag ich euch! Haha!“, schloss Sannah eine weitere ihrer Geschichten ab, „oh ha! Draußen ist es ja schon zappenduster. Wird wohl langsam Zeit fürs Bettchen! Jaaaa!“
    Ihr Geschrei ließ Haru und Kalem aufschrecken.
    „Ich renn schon mal vor Haru! Bis gleich im Schlafsaal! Komm Bisasam!“ Sannah schnappte sich ihr Pokemon, das einfach weiter pennte und flitzte davon.
    Haru blickte ihr seufzend nach und war erleichtert.
    „Die wird wohl nie müde...“, stöhnte sie und erhob sich kraftlos.
    „Du siehst ziemlich fertig aus“, stellte Kalem nüchtern fest.
    „Danke, dass hört man doch immer gerne“, fuhr sie ihn finster an und ging zittrig davon.

    Howl gähnte einmal ausgiebig und folgte ihr schlaftrunken. Haru fühlte, wie sie eine bleierne Schwere überkam und ihre Beine drohten nachzugeben. Doch bevor sie erschöpft zu Boden ging, spürte sie wie jemand ihre Hüfte umfasste und scheinbar mühelos anhob. Kalem hielt Haru fest in den Armen. Ihre Beine baumelten über seinem rechten Ellenbogen hinab. Erschrocken sah sie ihn an und realisierte was passiert war.
    „Hey was soll das! Lass mich sofort runter!“, protestierte sie kaum hörbar. Ihre Stimme verließ sie langsam. „Du solltest einfach die Klappe halten und dir helfen lassen, Dickkopf!“, sagte er verärgert und Haru konnte die Besorgnis in seinem Tonfall hören. Schweigend ließ sie sich davon tragen und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Plötzlich fühlte sie sich unbeschreiblich geborgen.
    „Danke...“, wisperte Haru und der Schlaf überkam sie fast. Kalem schaute sie mit hämmernden Herzen an und errötete. Schweigend trug er sie bis vor den Gemeinschaftsraum der Mädchen und setzte sie vorsichtig ab. „Schaffst du den Rest allein? Ich würde dir sonst liebend gerne beim Ausziehen helfen“, scherzte er und kassierte dafür einen vernichtenden Blick.
    „Perversling!“, zischte
    Haru, drehte sich um und winkte ihm träge über die Schulter zu, bevor sie hinter dem roten Trennvorhang verschwand, der in den Schlafsaal führte. Kalem blieb völlig baff zurück und lachte kopfschüttelnd.
    „Das könnte noch interessant werden...“, flüsterte er und fuhr sich grinsend durch sein dunkles Haar.


    Kapitel 4 Ende

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  • Und das nächste Kapitel! Viel Spaß dabei^^
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    Kapitel 5
    Ein Hauch von Schicksal


    Ein neuer Morgen brach an und Haru wachte gähnend auf. Träge streckte sie sich, blickte sich um und erkannte, dass sie im Mädchenschlafsaal war. Sannah schnarchte im Schlafsack neben ihr und sah aus wie ein riesiges Raupy. Sie umklammerte eine Marill-Puppe, die von ihrem Sabber leicht durchgeweicht war. Haru wendete sich angeekelt ab. Howl lag eingerollt zu ihren Füßen und schlief ruhig. Langsam setzte sie sich auf und spürte wie der Schlaf ihre Energiereserven aufgeladen hatte. Die Erschöpfung war aus ihren Knochen verschwunden. Obwohl das weitläufige Zimmer bereits sonnendurchflutet war, lagen noch erstaunlich viele Mädchen dösend herum. Haru blickte durch eines der fast bis zur Decke reichenden Bogenfenster in den quadratisch angelegten Hinterhof der Villa. Mittig stand ein steinerner Zierbrunnen, der vom Moos überwuchert war. Die Gräser der Rasenfläche waren mindestens kniehoch und mit Wildblumen bewachsen. Eine alte, Efeu umrankte Trauerweide stand am Ende des überschaubaren Hofes. Ihre Zweige reichten beinahe bis zum Boden und wehten friedlich im Wind. Haru gefiel wie die Natur sich ihren Lebensraum zurückerobert hatte und ließ den Blick verträumt umher wandern. Plötzlich erspähte sie im Schatten der Weide eine unscharfe Gestalt.
    Die Luft schien förmlich zu flimmern, so als wurde eine gleißende Hitze von dem Wesen ausgehen. Haru sprang erschrocken auf und drückte ihre Nase ans Fensterglas. Ihre Augen konnten einfach kein präzises Bild ausmachen. Der Wind wurde zunehmend stärker und Blätter wirbelten ungestüm umher.
    Ein klirrender Schrei drang in Harus Ohren und sie hielt sich reflexartig die Hände davor.
    Die Umrisse schienen sich plötzlich zu glätten und die klare, leuchtende Erscheinung des Wesens raubte Haru fast den Atem. Ein graziler Hirsch bewegte sich langsam auf sie zu. Sein prächtiges Geweih funkelte in allen möglichen Farben des Regenbogens. Das Glas zwischen ihnen verschwand und Haru stand der anmutigen Kreatur direkt gegenüber. Sie spürte seinen schnaubenden Odem und zwei tiefblaue Augen starrten sie sanftmütig an. Zeit und Raum schienen sich aufzulösen, die Materie um sie herum wurde unsichtbar und Haru fand sich in einer rosa erleuchteten Sphäre wieder.
    Langsam erhob sie die Hand, um die Nüstern des Hirsches zu berühren. Er gewährte ihr den Kontakt. Sein Fell fühlte sich himmlisch weich an und sie ergriff ein Gefühl von unersättlicher Liebe. Ein grelles Licht erstrahlte und Haru schloss geblendet die Augen. Abrupt wurde sie von einem starken Sog erfasst, der sie durch die reinen Strahlen, zurück in die Wirklichkeit zerrte. Sie riss die Augen auf und befand sich wieder im Schlafsaal. Aufgebracht schaute sie sich um. Ihr Herz raste, doch alles andere war ruhig. Die Mädchen schlummerten friedlich und gaben keinen Laut von sich. Haru wirbelte herum und blickte in den Außenhof, der völlig unberührt schien. Sie war komplett verwirrt. War alles nur ein Traum? Eilig griff sie nach ihrem Rucksack, kramte schnell Rock und T-Shirt heraus, schlüpfte hinein und rannte Barfuß aus dem Saal. Sie keuchte über den Flur und blieb atemlos vor einer alten Holztür stehen, die mit aufwendigen Malereien verziert war.
    Entschlossen stemmte sie sich dagegen und im nächsten Moment drang ihr der Duft feuchter Erde in die Nase. Herz klopfend ging sie über den taunassen Rasen in Richtung der großen Weide. Eine frische Windböe wehte durch ihr Haar und fröstelnd blieb sie vor dem riesigen Baum stehen. Es war unheimlich still. Haru blickte den Stamm hinauf in die Blätterkrone. Sie sah, wie die Sonnenstrahlen tanzend durch die Zweige fielen und wurde plötzlich von einer unerklärliche Einsamkeit überrollt. Schluchzend ging sie zu Boden und die Tränen rannten ihr übers Gesicht. „Was ist das nur fuhr ein schreckliches Gefühl. Als würde ich spüren, wie alles um mich herum stirbt...“, flüsterte sie verbittert und ließ ihren Kopf ins kühle Gras sinken.
    „Wo bist du nur hin? Wieso hast du mich allein gelassen? Komm zurück. Bitte...“, flehte sie hoffnungsvoll.
    Sie sehnte sich nach der unfassbaren Geborgenheit, die ihr der Hirsch gegeben hatte.
    „Was passiert nur mit mir... ich bin erst seit ein paar Tagen fort und hab das Gefühl, meine Welt würde sich auflösen“, sagte sie verständnislos. Sie schüttelte den Kopf und blickte in den Himmel. Ein Dartignis flog über sie hinweg. „Warum hab ich nur diese Ahnung, dass alles was bisher passiert ist, irgendwie zusammen hängt. Die Begegnung mit Troy, der geheimnisvolle Verbrecher Klan und dieses Wesen eben...“, sie hielt kurz Inne, „was bedeutet das bloß alles?
    Seufzend vergrub sie die Hände in den Haaren, welche sich von der drückenden Luftfeuchtigkeit widerspenstig kräuselten. Obwohl die Sonne schien, war die Atmosphäre von einer schwülen, humiden Schicht durchzogen. „Ich sollte langsam mal zurück gehen, bevor sich noch jemand fragt wo ich stecke“, meinte sie schließlich, „Meine Reise hat erst begonnen. Ich sollte positiv denken und keine Angst haben.“
    Entschlossen erhob sie sich aus dem Gras, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schloss besonnen die Augen. Blitzartig erschien ihr der mysteriöse Hirsch im Geiste und ein Stich durchfuhr ihr Herz.
    „Das war kein Traum“, flüsterte sie, fasste sich keuchend an die Brust und atmete die feuchtwarme Luft ein.
    Sie war sich sicher. Die Zukunft würde noch einiges für sie bereit halten.


    Zurück im Schlafsaal stellte Haru verwundert fest, dass niemand mehr dort war. Nur Howl saß artig auf ihrem Schlafsack und sah nervös aus dem Fenster. Wahrscheinlich hatte sie ihn mit ihrer panischen Jagd nach draußen geweckt. Behutsam hob sie ihn hoch und gab ihm einen seichten Kuss auf die Stirn. Er winselte leise und blickte sie besorgt an. „Ist schon gut mein Kleiner. Mir fehlt nichts“, flüsterte sie und schmiegte sich noch fester an ihn. „Wir sollten langsam aufbrechen. Heute geht’s nach Nouvaria City, wo unser erster Arena Orden auf uns wartet.“ Fynx sprang aufgeregt aus ihren Armen und lief bellend umher. Lachend rollte sie ihren Schlafsack zusammen, verstaute alles weitere in ihrem Rucksack und begab sich mit ihren Pokemon auf den Weg ins Bad. Inzwischen war es später Morgen und die Waschräume waren menschenleer. Nachdenklich kämmte Haru ihre langen Haare und flocht sie sich zu einem dicken Fischgrätzopf. Ihre Augen waren vom Weinen gerötet und glasig. Seufzend spritzte sie sich kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete sich ab und versuchte ihre dunklen Augenränder so gut es ging zu überschminken. Howl stupste seine Pfoten vorsichtig in eine kleine Schale mit Wasser, um sich sein Fell damit zu reinigen. Behutsam fuhr er sich übers Gesicht und schüttelte danach jeden überflüssigen Tropfen ab. Haru musste bei seinem Versuch, möglichst wenig Wasser an sich heran zu lassen, schmunzeln. Die Abneigung der Feuer Pokemon gegenüber Flüssigkeiten war kaum zu übersehen. Sie benetzte ihre Lippen mit ein wenig Lippenstift und machte sich zusammen mit Fynx auf in den Speisesaal.


    Plärrende Stimmen und das Klappern von Geschirr drangen an ihre Ohren. Sie blieb stehen und blickte, mit der Hoffnung Sannah ausfindig zu machen, über die vollen Tischreihen.
    „Huhu, Lady Haru! Hier drüben!“
    Die Suche erübrigte sich von selbst, als ihre neue Freundin durch den Lärm der Menschenmengen hindurch schrie und heftig winkte. Bisasam saß seiner Trainerin auf dem Schoß und guckte gleichgültig wie immer. Wahrscheinlich kompensiert es mit seiner nüchternen Art, ihre überschwängliche Lebhaftigkeit. Harus Laune verschlechterte sich schlagartig, als sie Kalems grienendes Gesicht sah. „Na toll. Der Perverse schon wieder.“ Sie wünschte Sannah einen guten Morgen, setzte sich dazu und sah ihn nicht einmal an.
    „Wo warst du denn vorhin? Hast du nen Morgenspaziergang gemacht?“, fragte Sannah neugierig und stopfte sich einen Löffel voll Wadribie Pops in den Mund. Haru überlegte kurz, ob sie ihr von dem geheimnisvollen Hirsch erzählen sollte, merkte aber das Kalem sie anstarrte und schwieg lieber darüber.
    „Ähm, ja genau. Ich musste den Kopf frei bekommen“, log sie und fütterte Howl mit einem Poffle.
    „Kann ich mir vorstellen. An deiner Stelle wär ich auch total geflasht! Ich meine man wird nicht jeden Tag von Oberschurken überfallen“, schmatzte Sannah ungeniert, schluckte kurz und schaufelte weiter ihre Cornflakes hinunter.
    „Bitte was? Oberschurken?“, fragte Kalem völlig verwirrt.
    Haru schielte böse zu Sannah hinüber und hoffte sie würde daraufhin ihre Klappe halten.
    „Ja, ein zwielichtiger Kerl im roten Anzug hat sie blöd angemacht und wollte ihr Fynx klauen. Dann kam sein rotbärtiger Wikinger Boss, hat sie fiese beschimpft und ist mit seinen Pappnasen wieder abgezogen! Abgefahren, oder?!“, sagte Sannah so begeistert, als würde sie von dem neusten Block Buster berichten.
    Haru schlug sich entnervt die Hand vors Gesicht und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Moment, Kerle in roten Anzügen... ein rot haariger Boss... das kann nur Team Flare sein“, meinte Kalem sachlich.
    Haru horchte auf.
    „Was weißt du über sie? Sag schon!“, drängte sie ihn aufgeregt.
    „So viel ich weiß, sind diese Typen keine Verbrecher im eigentlichen Sinn, man könnte sie aber als ziemlich korrupt bezeichnen. Die Organisation betreibt einen riesigen Wirtschaftskomplex und ist für die verschiedensten Erfindungen verantwortlich. Um ihre Forschungen voranzutreiben, nehmen sie wohl keine sonderliche Rücksicht auf Verluste. Der Holo-Log beispielsweise, wurde vom obersten Vorsitzenden Flordelis entwickelt. Ich habe ihn schon bei einigen Fernsehauftritten gesehen und muss sagen, dass der nen ziemlichen Stock im Arsch hat. Kein angenehmer Geselle...“, erklärte er überaus gefasst und nahm entspannt einen Schluck Kaffee.
    „Verdammte Mistkerle!“, schrie Haru aufgebracht und schlug dabei so heftig mit ihrer Faust auf den Tisch, dass Kalem vor Schreck die Kaffeetasse aus den Fingern glitt.
    „Hey, was soll der Scheiß?!“, schimpfte er und versuchte die braune Flüssigkeit, die sich bereits quer über den Tisch ergoss, mit Servietten aufzuhalten.
    „Dieser Flordelis wird sein blaues Wunder erleben! Komm Howl! Wir gehen! Es wird Zeit diesen Dusselgurrs die Federn auszurupfen“. Wutentbrannt stand Haru auf, kippte sich ihren Kaffee in den Rachen und stapfte mit Fynx im Schlepptau aus dem Saal. Sannah und Kalem blickten ihr völlig verdutzt hinterher.
    Bisasam räusperte sich einmal genervt und verpasste den beiden einen Rankenhieb.
    „Aua! Dumme Kröte!“, fuhr Kalem ihn an und rieb sich den Kopf.
    „Wir sollten ihr folgen, meinst du nicht?“ Sannah guckte besorgt.
    „Ach Quatsch! Die kommt bestimmt sehr gut alleine klar“, schnaubte ihr Freund verärgert und versuchte einen hartnäckigen Kaffeefleck von seiner Hose zu schrubben.
    „Los, komm schon! Sei nicht so pingelig. Bist ja schlimmer als ein Picochilla!“, nörgelte Sannah, knuffte Kalem unsanft in die Seite und stand energisch auf. Schimpfend nahm Kalem seine Tasche und folgte Sannah, die bereits voraus gerannt war. „Worauf lass ich mich da nur ein...“


    Haru stürmte voller Energie aus der Pension und zückte ihre Karte.
    „Also wir müssen nach Norden über Route zwei und dann geht’s ab in den Nouvaria Wald! O.k. dann wollen wir mal!“, sagte sie voller Tatendrang und marschierte los.
    „Haaaaaaaru, warte auf uns! Sannah kam völlig außer Atem angestolpert, während Kalem schweigend neben ihr herlief und ziemlich gestresst wirkte.
    „Da bist du! Warst ja weg geschossen wie ein Zebritz “, scherzte sie vergnügt, was ihr abgehetzter Begleiter weniger lustig fand.
    „Nächstes Mal rennst du nicht gleich wie eine Verrückte los, Dummkopf“, sagte Kalem verärgert und gab ihr einen Klaps auf den Hinterkopf. Haru funkelte ihn böse an und rieb sich den Schädel, sah ihren Fehler aber ein. „Entschuldigt, dass ich einfach so auf und davon bin, ohne mich richtig zu verabschieden. Manchmal geht mein Temperament mit mir durch.“ Sie lächelte beschämt.

    „Hier verabschiedet sich niemand! Wir kommen mit Lady Haru!“, quietschte Sannah begeistert, worauf Kalem sich mürrisch den Finger ins Ohr steckte. „Ey, geht das auch ne Oktave tiefer.“
    Haru schaute ihre neuen Freunde strahlend an. „Ihr wollt wirklich mitkommen?“, fragte sie ungläubig.
    Sannah klatschte in die Hände und nickte eifrig.
    „Naja, von wollen kann hier nicht die Rede sein“, sagte Kalem trocken.
    „Ach halt die Klappe, Doofi! Pass lieber auf! Gegen die Girl Power von mir und Lady Haru hast du keine Chance!“, entgegnete Sannah kampflustig und streckte ihm frech die Zunge raus.
    Haru konnte nicht anders und bekam einen Lachanfall.
    Sie wusste, dass ihre gemeinsame Reise fantastisch werden würde und freute sich auf die kommenden Abenteuer.


    Kapitel 5
    Ende

    Funkelstein Mein aktuelles Team in Pokemon X:



    TaubossKnakrackTornuptoPanzaeronFlamaraJugong


    Mein Freundescode: Funkelstein 5472-6960-5520 Funkelstein


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    6 Mal editiert, zuletzt von LadyHaru ()

  • Hallo LadyHaru,


    deine Geschichte ist ja schon etwas länger online und angemessen fortgeschritten, weswegen ich dir einmal Kritik hier lassen möchte. Vorab, man merkt dir eigentlich gar nicht an, dass es deine erste FF ist, da du sprachlich recht sicher unterwegs bist und, je nach Situation, auch sehr abwechslungsreich schreiben kannst. Behalt das auf jeden Fall so bei und erweitere das gegebenenfalls noch, damit du noch mehr von deiner Welt und den Charakteren zeigen kannst.


    Zuallererst, Kalos-Storys sind ja relativ selten, wobei ich mich frage, warum das so ist. Die Lore bietet viele Geschichten und das Landschaftsbild ist umfangreich. Du hast dich schließlich dazu entschieden, eine Reise bis zur Liga und damit dem Kampf gegen den Champ zu zeigen. Sehr löblich ist dabei, dass du den Plot der Spiele schon sehr stark abwandelst und etwas ganz Eigenes versuchst zu kreieren, was sich insbesondere mit dem Auftauchen der Flares in Aquarellia wie auch Xerneas gezeigt hat. Letzteres dürfte dabei wohl etwas von seiner Kraft - oder einfach seiner Ausstrahlung - an Haru übergeben haben, da sie sich zwischendurch so fühlte, als würde es der Natur nicht gutgehen. Vielelicht war das aber auch so geplant, um einfach die Veränderung mit der Reise zu zeigen. Genaueres wird sich aber hoffentlich später noch zeigen.
    Wie schon erwähnt hast du ein besonderes Talent darin, das Pacing aufrecht zu erhalten und die Geschichte so voranzutreiben, dass man gerne mitliest. Zwar sind deine Charaktere etwas eindimensional, sie haben aber noch genügend Zeit, um sich zu entfalten und womöglich auch ihre andere Seite zu zeigen, die man bisher nicht so sah. Insbesondere Dialoge liegen dir aber recht gut, wie auch generell sämtliche Aktionen der Charaktere beschrieben werden und da achtest du auch auf Kleinigkeiten im Detail.
    Was ich dir noch mitgeben kann, ist, dass du bei Rednerwechseln Absätze machen könntest, um zu zeigen, wer gerade spricht. Besonders in längeren Auseinandersetzungen kann das für die Übersicht gut sein.


    Von daher hoffe ich, dass dir die Kritik hilft und vielleicht liest man sich ja bald einmal wieder.


    ~Rusalka



  • Liebe Rusalka,
    vielen vielen Dank für dein Feedback! So eine ausführliche Rückmeldung hab ich mir schon sehnlichst erhofft^^


    Ich freue mich sehr zu hören, dass mein Schreibstil stabil und leserlich ist. Ich gebe mir viel Mühe, eine gewisse Abwechslung zu erschaffen, damit es auch nicht langweilig wird bim Lesen. Natürlich ist da Luft nach oben, aber mit der Zeit lern ich schon noch dazu ^^
    Mich hat die Kalos Region unheimlich fasziniert. Wie du schon sagtest, bietet die Szenerie viel Raum und die Charaktere haben mir auch sehr zugesagt, darum dachte ich mir, wieso eigentlich nicht :D
    Ja, die Geschichte soll wirklich gänzlich vom Spiel abweichen, aber ich versuche mich wenigstens an die Abfolge der Städte und Routen zu halten, wie es auch in X und Y der Fall ist.
    Da meine Story sich wohl über einige Kapitel ziehen wird, ist auch wirklich noch genügend Zeit, um die Persönlichkeit der Charaktere auszuschmücken. Der Hinweis ist aber wirklich gut. Ich sollte da wohl etwas in die Tiefe gehen.
    Was Xerneas betrifft, liegst du richtig. Ich wollte mit der Begegnung aufzeigen, welche großen Veränderungen auf Haru zukommen werden und wie sie mit sich in den Konflikt geraten wird. Xerneas ist in meiner Geschichte so etwas, wie ein Schicksalsgott, dazu aber in späteren Verlauf mehr.
    Das mit den Absätzen sollte ich wirklich beachten! Das wird dem Lesefluss sicherlich zu Gute kommen. Vielen Dank für den Tipp und überhaupt Danke, dass du dir Zeit genommen hast, auch auf so viele Details zu achten :heart:


    Zu den Zitaten:
    Haru ist trotz ihres aufbrausenden Charakter, ziemlich eitel und hat tierische Angst vor Käfer Pokemon ^^" Deswegen ist Camping nicht ihre Lieblingsbeschäftigung.
    Nach der Begegnung mit Xerneas, ist sie völlig perplex und zweifelt an ihrem Traum. Sie fragt sich was eigentlich geschieht, da es schon ungewöhnlich ist und viele Fragezeichen aufwirft, was ihr vorgefallen ist. Ja, ein Spiel ist das nun wirklich nicht. ^^"
    Humor versuch ich vor allem durch Sannah rein zubringen, da sie ja ein richtiger Wirbelwind ist :D


    Danke nochmal! Dein Feedback hat mir wirklich geholfen!
    Liebe Grüße!
    Lady Haru Knakrack

  • Hallüüü ihr Lieben,
    ich hab schon das sechste Kapitel für euch vorbereitet. Das Schreiben hat mir hier besonders Spaß gemacht.
    Seht selbst :D
    Have Fun!
    eure Lady Haru Knakrack


    Kapitel 6
    Flirrende Herzen



    Die drei Freunde gingen gemeinsam in den örtlichen Supermarkt um sich auf ihre Reise vorzubereiten. Es gab nur einen einzigen Laden in Aquarellia, der Trainerzubehör führte und das Angebot dort war leider ziemlich dürftig. Außer einigen Tränken und Pokemon-Trockenfutter gab es hier nur die simpelste Art von Pokebällen, aber für den Weg bis Nouvaria City sollten die Sachen als Basisvorrat genügen. Fertig ausgestattet verließen sie den Shop und gingen gemütlich die Hauptstraße herab, bis sie zu der historischen Steinbrücke Aquarellias kamen, die als Übergang zur Route zwei diente. Ein breiter, malerischer Flusslauf zog sich geradlinig unter ihr hindurch.
    „Ist das schön! Guckt mal wie das Wasser glitzert!“, rief Sannah begeistert und beugte sich tief über das Geländer der Brücke. Ein Wingull zischte kreischend an ihr vorbei und beinahe wäre sie vor Schreck kopfüber in den Fluss gestürzt.
    „Dich kann man auch nicht eine Sekunde aus den Augen lassen“, stellte Haru entnervt fest und pustete sich eine Haarsträhne aus den Augen. Sannah schien ihre Anmerkung nicht zu kratzen. Wie eine Geisteskranke rannte sie die Brücke entlang und kicherte ununterbrochen.
    „Absolut hoffnungslos“, seufzte Haru und blickte ihr verdattert nach. Ein paar Touristen schlenderten gemütlich umher und schossen begeistert Fotos von der atemberaubenden Aussicht. In der Ferne waren einige Segelbote zu erkennen, die von Weitem aussahen wie kleine, weiße Origami Schwäne. Haru ging schweigend neben Kalem her und versuchte ihn nicht anzusehen. Der gestrige Vorfall war ihr äußerst peinlich und irgendwie wollte sie mit ihm darüber reden, doch die Tatsache, dass er so unberechenbar war, hielt sie davon ab. Sie konnte ihn einfach nicht einschätzen. Meistens war er entweder sachlich nüchtern, oder aber ein anstößiges Ekel. Diese fürsorgliche Seite, die sie gestern kennen gelernt hatte, passte irgendwie überhaupt nicht zu ihm. Das erschreckende dabei war, dass sie ihn durch seine vielen Facetten, ziemlich interessant fand. Wer weiß, welche Seiten er noch zum Vorschein bringen würde. Schlagartig musste sie an Troy denken. Auch er übte diese Art von Faszination auf sie aus. Der Gedanke an ihn ließ sie beschämt erröten und sie versuchte sein Antlitz aus ihren Kopf zu verdrängen. Kalem blieb plötzlich mittig der Brücke stehen und sah sich prüfend um. Haru musste empört mit ansehen, wie er ungeniert ein junges Touristenpärchen davon scheuchte, die auf dem Steingeländer saßen und knutschten. Grinsend schielte er zu Haru herüber, die ihn verdutzt ansah.
    „Was sollte denn die Aktion?“, fragte sie entrüstet und schaute den sichtlich
    verärgerten Turteltauben mitleidig nach.
    „Hier werden wir es tun...“, flüsterte Kalem verlangend und sein Blick verdunkelte sich.
    „Äh, bitte was hast du gesagt?“ Haru hoffte sich verhört zu haben und wich entsetzt einen Schritt zurück.
    War er jetzt völlig übergeschnappt? Langsam ließ er die rechte Hand in seine Hosentasche gleiten und ein hintergründiges Lächeln umspielte seine Lippen.

    „Hey, was soll der Mist. Was immer du vorhast, denk dran, dass wir hier in der Öffentlichkeit sind!“, mahnte sie ihn mit zittriger Stimme, worauf Kalem in schallendes Gelächter ausbrach. Nun war sie völlig perplex. „Denkst du, ich fall dich an und reiß dir die Klamotten vom Leib, oder was? Dazu können wir gerne später noch kommen, aber jetzt wird erst mal gekämpft!“ Er zog die Hand wieder aus seiner Tasche und zum Vorschein kam ein Pokeball. Haru schäumte förmlich vor Wut und ballte ihre Hände zu Fäusten.
    „Du mieser, kleiner... na warte! Du kriegst deinen Kampf worauf du dich verlassen kannst!“
    Hitzig löste sie ihren geflochtenen Zopf, schüttelte ihre gewellten Haare und warf sie schwungvoll in den Nacken. Provokativ biss sie sich auf die Unterlippe und funkelte Kalem kampflustig an. Er dehnte seinen Körper, ließ die Halswirbel knacken und straffte erwartungsvoll die Schultern.
    „Dann zeig mir mal was du kannst!“
    Das ließ Haru sich nicht zweimal sagen und warf mit einer lässigen Handbewegung Howls Pokeball in die Luft
    . „Los mein Kleiner! Den machen wir fertig!“
    Ihr Fynx erschien, begleitet von einem hellen Lichtstrahl, aus seinem Ball und heulte laut auf.
    Kalem zögerte nicht lange und rief auch sein Pokemon in den Kampf.
    „Zeig dem Püppchen was Sache ist, Froxy!“ Ein kleiner, blauer Frosch sprang impulsiv aus seinem Ball und kniff finster die Augen zusammen.
    „Oh, ein Wasser Pokemon! Damit bist du zwar im Typenvorteil, aber das heißt rein gar nichts! Howl, gib Gas und setz Rutenschlag ein!“ Der Fuchs wackelte flink mit dem Schwanz, um die Verteidigung seines Gegners zu senken, worauf Froxy irritiert zusammenzuckte.
    „Lass dich nicht ablenken und schmetter deine Blubber Attacke auf Fynx!“, schrie Kalem seinem Pokemon zu, was darauf einen Schwall von klaren Seifenblasen aus seinem Maul hervor schoss.
    „Los Howl, entgegne den Blasen mit einer Ladung Glut!“ Fynx ließ eine Vielzahl kleiner Funken auf die Attacke seines Widersachers zu stürmen, die mit den durchsichtigen Wasserkugeln kollidierten. Der Zusammenprall endete in einer schwülen Dampfschwade. Die gesamte Brücke wurde in einem dicken Nebel eingehüllt und aufgebrachte Schreie von Touristen drangen durch den milchigen Dunst.
    Haru versuchte mit zusammengekniffenen Augen ihren Gegner auszumachen.
    „Howl, probiere mit Rutenschlag den Nebel weg zu wedeln!“, keuchte sie und rang nach Atem.
    Die Luftfeuchtigkeit hatte tropische Ausmaße erreicht und schien sämtlichen Sauerstoff verdrängt zu haben. Fynx wedelte in schnellen Bewegungen mit seinem Schweif und schaffte das Sichtfeld wieder etwas auszuweiten. Froxy stand völlig orientierungslos da und wartete auf Anweisungen seines Trainers.
    „Das ist deine Chance Howl! Jetzt Kratzer!“ Mit raschen Tempo raste Fynx auf seinen Gegner zu, der überrascht die Augen aufriss. Kalems Sichtverhältnisse waren immer noch eingeschränkt und er konnte Froxy keine klaren Befehle geben. Nur schemenhaft erkannte er die Umrisse seines Pokemon und musste entsetzt mit ansehen , wie es von einer Schattengestalt zu Boden gerissen wurde. Mit einem heftigen Krallenhieb überwältigte Howl seinen Kontrahenten und jaulte triumphierend auf.
    Der Nebel löste sich schließlich gänzlich auf und Kalem stand mit ungläubig aufgesperrten Mund da.
    „Los steh auf und nochmal Blubber!“, stieß er atemlos hervor. Froxy stand mühselig auf und schoss eine erneute Salve von Blasen ab.
    „Howl schnell! Spring hoch und nochmal Kratzer!“
    Das Fuchspokemon hüpfte geschickt in die Luft und wich der Attacke gekonnt aus, um sich im nächsten Moment mit ausgefahrenen Krallen auf Froxy niederzustürzen. Noch bevor Kalem eine neue Anweisungen geben konnte, lag sein Pokemon besiegt am Boden.
    „Einfach ausgenockt...“, flüsterte er fassungslos. Einige Schaulustige klatschten begeistert und Sannah lief strahlend auf ihre Freunde zu.
    „Das war so mega cool!“, kreischte sie und sprang stürmisch auf und ab.
    Kalem näherte sich seinem Pokemon und tätschelte ihm aufmunternd den Kopf.
    „Das hast du gut gemacht. Ruh dich jetzt aus“, sagte er und rief es zurück in seinen Pokeball.
    Haru rannte ungestüm auf Fynx zu, schloss es glücklich in ihre Arme und tänzelte begeistert auf der Stelle. „Wir haben's geschafft! Du warst einfach fantastisch Howl! Schlag ein!“ Sie strahlte und klatschte seine Pfote ab, die er ihr freudig entgegen streckte.

    „Das war ein ziemlich krasser Kampf! Du hast echt was drauf...“, gab Kalem betreten zu und lächelte matt. Haru warf ihre vom Nebel durchnässten Haare zurück, die ihr wie feuchter Seetang am Körper klebten
    .
    „Tja, mich sollte man nicht unterschätzen. Selber schuld, Blödmann“, entgegnete sie schadenfroh.
    Kalem zuckte mit den Achseln und schüttelte lachend den Kopf.
    „Pures Anfängerglück. Nächstes Mal wird’s anders ausgehen, verlass dich drauf.“ Er funkelte sie durchdringend an und Haru stockte bei seinem intensiven Blick kurz der Atem. Sie hörte, wie ihr das Herz gegen die Brust hämmerte. Verwirrt wandte sie ihr Gesicht von ihm ab und strich sich eine nasse Haarsträhne hinters Ohr. Als sie dabei unbewusst die Lippen öffnete, begann auch Kalems Puls zu rasen.
    Ihr Anblick ließ seine Haut prickeln. Die Spannung zwischen ihnen schien so greifbar wie die schwüle Luft die sie umgab.
    „Was steht ihr hier noch dumm rum. Wir sollten endlich weiter!“, schrie Sannah und unterbrach die flirrende Stille schlagartig. Kalem fuhr regelrecht zusammen, hatte sich aber rasch wieder gefasst. „Ähm, ja klar“, antwortete er wortkarg und befreite seinen Blick von Haru, die sich schweigend in Bewegung setzte.
    Sannah hakte sich bei ihr ein und plapperte aufgeregt drauf los, während Kalem noch kurz Inne hielt und darauf wartete, dass sich sein pulsierender Herzrhythmus normalisierte.


    Kapitel 6
    Ende

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    3 Mal editiert, zuletzt von LadyHaru ()

  • Huhu ihr Lieben,
    hier kommt Kapitel 7! Mein bisheriges Lieblingskapitel ^^ Hier gehts ganz schön ab XD
    Viel Spaß dabei!
    eure Lady Haru Knakrack


    Kapitel 7
    Der eiserne Ritter


    Die Freunde waren endlich auf Route zwei unterwegs und hielten Ausschau nach neuen Pokemon. Sie hatten nur einen kleinen Fußmarsch vor sich und konnten bereits in naher Ferne, den Rand des Nouvaria Walds erkennen. Ein schmaler Wanderweg führte entlang mehrerer Wiesen, in denen es von wilden Pokemon nur so wimmelte. Zumindest normalerweise, denn lautes Geplapper drang durch die Felder und verschreckte die kleinen Tierchen.
    „Uiii und wie Fynx dann auf Froxy runter gesaust ist! So cool!“ Sannah war noch immer damit beschäftigt über Harus Kampfstil zu schwärmen, was Kalem ziemlich auf die Nerven ging.
    „Ja ja, Haru hat gewonnen. Können wir es jetzt dabei belassen“, knurrte er gereizt und verzog mürrisch das Gesicht. Mit gesenkten Schultern lief er schlürfend hinter den Mädchen her und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.
    „Haha, du guckst ja wie ein Flunschlik!“, lachte Sannah, wirbelte herum und pikste ihm in die Wange. „Blablabla... Halt einfach die Klappe, sonst finden wir hier nie Pokemon, du Quasselstrippe.“, entgegnete er und ließ seinen Blick über die Wiesen schweifen.
    „Vielleicht sollten wir uns kurz aufteilen, um auf Pokemonjagd zu gehen. Dann kommen wir uns auch nicht in die Quere“, schlug Haru vor. Die Freunde waren einverstanden, entfernten sich von ihr und verschwanden im kniehohen Gras. Haru tat es ihnen gleich und schlich vorsichtig über eine kleine Wildblumenwiese. Das Gras kitzelte an ihren nackten Beinen und paranoid wie sie war, fasste sie sich immer wieder unter den Rock um auszuschließen, dass ein Weberak darunter saß. Plötzlich vernahm sie ein aufgebrachtes Zwitschern über ihr. Erschrocken schaute sie auf und sah wie ein Taubsi über sie hinweg flatterte. Irgendwie schien es von ihrer Anwesenheit weniger begeistert zu sein und kreischte erbost auf.
    „Das Vieh wird doch nicht...?!“ Doch bevor sie ihren Satz zu Ende bringen konnte, setzte es zum Sturzflug an. Reflexartig sprang sie zur Seite und konnte dem rasenden Geflügel nur knapp entkommen. „Howl, schnell! Ich könnte Hilfe gebrauchen“, schrie sie und warf seinen Pokeball in die Luft. Ihr Fynx kam zum Vorschein, erfasste die Situation sofort und machte sich kampfbereit. „Los, grill das Hühnchen mit Glut!“ Mit angelegten Flügeln stürzte das Taubsi wie ein Kamikazeflieger hinab und peilte den kleinen Fuchs mit seinen Adleraugen an. Howl schoss ihm eine Ladung heißer Funken entgegen, worauf das taubenähnliche Pokemon blitzschnell die Flügel ausbreitete und mit hastigen Flügelschlägen in der Luft stehen blieb. Noch bevor die Glut es erreichen konnte, verpufften die Flammen im Windstoß seiner Schwingen.
    „Wow, was für ein starkes Taubsi. Das muss ich einfach haben! Los Howl, nochmal Glut! Volle Power!“ Mit einem scharfen Atemzug sammelte Fynx seine Kräfte und stieß eine zündelnde Flamme aus, die mit rasenden Tempo auf seinen Gegner zu stürmte. Das Taubsi wurde von dem heißen Odem direkt erfasst, schrie panisch auf und fiel strauchelnd vom Himmel hinab.
    „Hah, perfekt! Jetzt Pokeball, LOS!“ Ohne Umschweife warf Haru einen Ball auf das verletzte Pokemon, das sofort darin verschwand. Der Pokeball wackelte ein paar Mal hin und her, bis ein klickendes Geräusch den Fang bestätigte.
    „Wahnsinn! Howl, wir haben ein Taubsi gefangen!“ Haru bückte sich und hob stolz den Ball aus dem angesengten Gras. „Komm raus Kleiner, du bist jetzt offiziell im Team Haru aufgenommen.“ Mit hellen Strahlen erschien der Vogel aus dem Ball, schüttelte seine angekokelten Flügel aus und schenkte seiner neuen Trainerin einen tödlichen Blick. „Haha, da ist jemand sauer. Sei nicht mehr böse. Ab jetzt werden wir gute Freunde sein! Glaub mir, Cloud“, sagte Haru lächelnd und beugte sich zu ihrem Taubsi hinab, das sie skeptisch beäugte. Howl bellte freudig und hüpfte übermütig um seinen neuen Partner herum. Nach einer kurzen Denkpause schien der kleine aber Vogel überzeugt zu sein und flatterte auf Harus Schulter, tätschelte ihr mit dem Flügel liebevoll den Kopf und gurrte fröhlich. „Klasse! Wir werden garantiert viel Spaß haben!“, meinte sie zuversichtlich und strich über sein Gefieder.
    „Hey Haru, hast du schon einen guten Fang gemacht?“ Kalem kam über die Wiese gelaufen und hatte ebenfalls einen kleinen Vogel auf der Schulter sitzen.
    „Oh, du hast ja ein Dartiri gefunden!“, stellte sie begeistert fest und musterte das kleine Rotkehlchen, das ausgelassen zwitscherte. Die beiden Vogel Pokemon erhoben sich gemeinsam in die Lüfte und vollzogen die wildesten Flugmanöver.
    „Wo steckt Sannah denn? Ist die schon wieder vor gelaufen?“, fragte Haru und ahnte nichts Gutes.
    „Ist doch Schnuppe. Die findet uns schon“, meinte Kalem und schaute unbekümmert in den Himmel. Wortlos verdrehte Haru die Augen und ärgerte sich über seine Sorglosigkeit. Sannah unbeaufsichtigt zu lassen, war nie eine gute Idee. „Wir sollten sie suchen. Los komm Blödmann!“, befahl sie und stapfte über die Wiese in Richtung Wald, worauf Kalem ihr grinsend folgte.



    Durch die dichten Baumkronen des Nouvaria Waldes fielen nur wenige Sonnenstrahlen, womit es angenehm kühl war. Im spärlichen Lichteinfall, wirkte die Umgebung fast unheimlich. Die hohen, Efeu bewachsenen Bäume warfen dunkle Schatten auf das Unterholz und hüllten alles in einen verwunschene Schein. Unsicher schlich Haru hinter Kalem her und versuchte dicht bei ihm zu bleiben. Die Tatsache, dass es hier von Käfer Pokemon nur so wimmelte, versetzte sie in Unruhe. „Igitt... ich will nicht mehr. Sind wir bald draußen?“, fragte sie angeekelt und biss sich nervös auf die Lippe.
    „Stell dich nicht so an. Wir werden schon nicht von Bibors angefallen. Falls doch, spielst du den Köder, während ich verdufte“, scherzte Kalem und grinste hämisch. Haru schenkte ihm einen feindseligen Blick und hätte ihm am liebsten vors Schienbein getreten.
    „Bist du eigentlich immer so unverschämt oder sparst du dir das nur für mich auf?“,
    fragte sie verärgert.
    „Eher Zweiteres. Du bist so süß wenn du dich aufregst.“ Er fixierte sie provokant und wartete auf ihre Reaktion. Blanke Wut kochte in ihr hoch.
    „Nenn mich gefälligst nicht süß, du Idiot!“
    Kalem lachte selbstgefällig, drehte sich zu ihr um und stupste mit seinem Zeigefinger an ihre Stirn.
    „Siehst du, klappt jedes Mal. Du solltest mal lernen dein Temperament zu zügeln.“
    Haru funkelte ihn zornig an und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
    „Du bist wirklich unglaublich!“, zischte sie giftig.
    „Ich weiß, das bekomme ich öfters zu hören.“ Mit diesen Worten wendete er sich ohne eine Spur von Verlegenheit ab und summte zufrieden vor sich hin.
    „So ein affektierter Depp“, grummelte Haru kaum hörbar in sich hinein und setzte sich wieder in Bewegung.



    Es dämmerte langsam und im Wald wurde es immer dunkler. Sannah war unauffindbar und ihre Freunde irrten verloren im finsteren Gehölz umher.
    „Ich kann nicht mehr. Mir tun die Füße weh“, jammerte Haru und nahm erschöpft auf einem alten Baumstumpf Platz. Auch Kalem wirkte entkräftet und rieb sich die Schläfen.
    „So wie es aussieht müssen wir die Nacht hier verbringen. Es ist schon zu dunkel um weiter zu suchen“, meinte er nüchtern. Haru ließ entmutigt den Kopf hängen und schmiss ihren Rucksack zu Boden. „Na toll! Mitten in der Wildnis campen, wo auch noch haufenweise Krabbelviecher lauern. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen!“ Ihr Tonfall triefte vor Sarkasmus.
    Kalem streckte sich einmal ausgiebig und wirkte tiefenentspannt. „Jetzt mach mal kein Theater. Wir haben schließlich Pokemon dabei, also bleib locker und helf mir lieber die Zelte aufzubauen.“ Er hockte sich hin und kramte alle möglichen Utensilien aus seiner Tasche hervor, die er sorgfältig auf den Boden verteilte. Haru schmunzelte heimlich über seine Vorliebe für Ordnung und gesellte sich schweigend dazu.
    Nach wenigen Minuten stand das erste Zelt und beide begutachteten zufrieden ihr Schaffen.
    „Ok, dann können wir jetzt meins aufstellen“, sagte Haru, wühlte währenddessen in den Tiefen ihres Rucksacks und musste entsetzt feststellen, dass ihr pinkes Minizelt weg war.
    „Nein, nein, nein! Wo ist es? Verdammt, mein schönes Zelt... .“ Geknickt ließ sie die Schultern hängen und seufzte.
    „Dann musst du wohl bei mir schlafen...“, flüsterte Kalem und schaute sie lasziv lächelnd an.
    „Niemaaaaals! Du Perverser! Da lass ich mich lieber von den Hornliu fressen!“, protestierte sie entrüstet, schnappte sich ihr Schlafkissen und pfefferte es ihm so heftig ins Gesicht, dass er nach hinten strauchelte.
    „Na warte, dafür bist du fällig!“ Er grinste hintergründig, stürzte sich im nächsten Moment stürmisch auf sie und verpasste ihr eine Kitzelattacke.
    „Waaah, nein was machst du! Aufhören!“ Haru krümmte sich vor Lachen. Sie versuchte seinen Fingern zu entkommen und rollte sich zur Seite weg. Kichernd blieb sie im feuchten Gras liegen, strich sich die zerzausten Haare aus den Augen und sah plötzlich direkt in Kalems Gesicht.
    Er kniete neben ihr und beugte sich über sie. Seine Hände umschlossen ihre Unterarme und drückten sie fest in den weichen Waldboden. Sie konnte seinen rasenden Herzschlag über sich spüren. Schwarze Strähnen fielen um seine dunklen, leuchtenden Augen, die sie begierig ansahen. Er atmete schwer. Haru wusste nicht was sie tun sollte. Sie sah ihn entgeistert an.
    „Kalem, was soll das werden?“ Ihr Herz hämmerte wie wild und ihr Atem wurde flach.
    Der lüsterne Ausdruck in seinen Augen, jagte ihr einen Schauer über den Rücken und ließ das Blut in ihren Ohren rauschen. Sein Handgriff wurde noch fester und sie fühlte sich völlig machtlos.
    „Nein, hör auf! Lass mich los“ Kalem schwieg. Langsam näherten sich seine Lippen den ihren. Harus Körper wurde von einer glühenden Hitze erfasst und Panik stieg in ihr auf. Bevor sie wusste was sie tat, rammte sie ihm das Knie in die Magengrube. Kalem wich ruckartig zurück und sah sie überrascht an.
    „Fass mich nie wieder an!“, stieß Haru keuchend hervor. Wütend schubste sie ihn von sich, stand hastig auf und rannte los.
    Sie wusste nicht wohin, aber sie wollte einfach nur weg. Weg von ihm.
    Kalem blieb vollkommen perplex zurück und blickte ihr nach. Er hielt sich seinen schmerzenden Bauch und blinzelte ungläubig. „Ich Vollidiot...“ Verbittert krallte er seine Hände in die feuchte Erde und ließ den Kopf auf die Knie sinken. „Was ist bloß los mit mir...?“


    Ziellos stolperte Haru durch das dicke Geäst. Es war inzwischen so dunkel, dass sie ihre Umgebung nur noch schemenhaft erkennen konnte. Völlig außer Atem blieb sie inmitten einer Waldlichtung stehen, durch die der helle Mond strahlte. Sie stütze ihre Hände auf den Knien ab und rang nach Luft. Die langen Haare fielen ihr über den Kopf und schimmerten im silbernen Mondlicht, wie flüssiges Perlmutt. Ihr Puls beruhigte sich langsam und sie blickte sich verwirrt um.
    Ihr ganzer Körper zitterte. Alles war in Stille getaucht. Nur ihr Atem drang in röchelnden Stößen durch die Nacht. Schluchzend ließ sie sich fallen, schlang die Arme um sich und begann bitterlich zu weinen. Ihre Tränen tropften zu Boden und perlten wie kleine Murmeln von den Grashalmen ab. Sie fühlte eine tiefgründige Traurigkeit in sich aufsteigen und wurde von dem gleichen Gefühl überrannt, wie sie es nach ihrer Begegnung mit dem mystischen Hirsch erfahren hatte.
    Eine schwere Einsamkeit, die ihr Herz fest umschloss.
    „Wie konnte er mir nur so etwas antun? Ich bin so blöd. Ich hätte mich nie auf ihn einlassen sollen. Dieser perverse Mistkerl!“ Brennender Zorn loderte in ihr auf und rauschte durch ihre Adern wie ein Feuersturm. Sie ballte die Hände zu Fäusten und blickte hinauf zum Vollmond.
    Ihre Tränen nahmen kein Ende. Noch nie hatte sie sich so schäbig und verletzt gefühlt.
    Sie hasste sich für ihren Leichtsinn. Seine Unberechenbarkeit hätte sie schon vorher abschrecken sollen, stattdessen fühlte sie sich davon angezogen. Wie ein Omot, das ins Licht flog und sich jämmerlich verbrannte.
    „Verdammter Idiot... was soll ich den jetzt machen? Ich kann unmöglich zu ihm zurück.“
    Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. Plötzlich bemerkte sie, wie sich hinter ihr etwas bewegte. Panisch drehte sie sich um und starrte in ein paar großer, gelb glühender Augen, die sie bedrohlich aus einem Gebüsch fixierten. Ein kehliges Röcheln versetzte sie in pure Angst. Die Umrisse eines ovalen, kräftigen Körpers bewegte sich auf sie zu. Der Korpus trat ins Mondlicht.
    In der Mitte des massigen Leibes hatte das Wesen eine Reihe spitzer Fangzähne und auf seinem Kopf thronten zwei dornige Hörner, die drohend im Lichtkegel der Waldlichtung glänzten. Es stieß einen metallischen Schrei aus, der Haru die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Erschrocken schrie sie auf, krabbelte rückwärts und stieß sich vom Boden ab. Das Geschöpf stapfte gurgelnd auf sie zu und ließ seine Hörner wie eine Zange zusammen klappen. Zitternd griff Haru in ihre Rocktasche und zog einen Pokeball hervor.
    „Cloud, hilf mir!“ Mit einem hellen Strahl erschien ihr Taubsi, das der furchteinflössenden Kreatur ängstlich gegenüberstand. Das Vogel-Pokemon war wie erstarrt.
    „Du musst dich jetzt zusammenreißen! Los setzt Windstoß ein!“
    Die Stimme seiner Trainerin riss es aus der Befangenheit und es erhob sich flügelschlagend vom Boden. Das massige Käfer-Pokemon blickte irritiert nach oben, als es von schnittigen Windböen erfasst wurde, die Taubsi ihm entgegen schmetterte. Wütend kreischte es auf und versuchte Taubsi mit seinen mahlenden Scheren zu erfassen. Cloud schwang sich geschickt höher in die Lüfte, um seinen Greifzangen zu entkommen.
    „Ja, sehr gut! Zeig es dem Monster. Nochmal Windstoß!“
    Doch bevor Taubsi weitere Luftwirbel erzeugen konnte, begann das Insekt aufzuleuchten.
    Haru erfasste plötzlich ein überwältigender Schwindel und ihr wurde schwarz vor Augen. Die Atome ihres Körpers schienen zu zerbersten. Schmerzverzerrt ging sie zu Boden und schnappte panisch nach Luft. Ein Schwall bunter Lichter umhüllte das Käfer Pokemon und schlagartig veränderte es seine Form. Ein Paar grün leuchtender Flügel brach aus seinem Rücken hervor, die Hörner wuchsen zu noch imposanteren Dornensträngen heran und seine Klauen wurden länger und schärfer. Surrend erhob es sich in den Nachthimmel. Haru konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie krümmte sich vor Schmerzen und zuckte am ganzen Leib. Die mächtige Kreatur ließ einen ohrenbetäubenden Schrei durch die Nacht hallen und stürzte sich auf seine zappelnde Beute am Boden. Cloud zögerte nicht lange und warf sich schützend vor seine Trainerin, doch die heftigen Flügelschläge des monströsen Käfers wehten es einfach fort. Mit hartem Aufprall wurde es gegen einen Baum geschleudert und fiel ohnmächtig zu Boden.
    „Ich kann mich nicht bewegen. Was passiert mit mir? Ich muss aufstehen - .“
    Noch immer lag Haru im Gras und versuchte sich gegen die tobenden Kräfte in ihrem Körper zu wehren.
    Keuchend drehte sie sich zur Seite und erkannte, dass sich zwei stämmige Klauenfüße auf sie zu bewegten. Das Käfer Pokemon war gelandet und stapfte lechzend auf sie zu. Der Boden bebte förmlich. Das Vieh würde sie zermalmen und in Stücke reißen und sie konnte absolut nichts dagegen unternehmen. Unter schweren Lidern sah sie dem Tod ins Auge und eine eisige Kälte ergriff sie.
    Plötzlich hörte sie etwas durch die Luft rauschen. Das Monster vor ihr wurde von einem stählernen Wesen zu Boden gerissen und schrie erbost auf. Sie spürte die Erschütterung des Aufpralls und blinzelte verwirrt. Im Mondlicht erkannte sie die schimmernden Schwingen eines prächtigen Panzaeron, das sich mutig auf das Biest stürzte.
    „Panzaeron, Bohrschnabel!“
    Harus Magen verkrampfte sich. Diese Stimme war ihr so vertraut. Die eisernen Krallen des Panzaerons umschlossen die Pranken des Käfers und sein silberner Schnabel bohrte sich durch den glänzenden Chitinpanzer. Ein schmerzverzerrter Schrei drang aus der Kehle des Insekts und es schlug heftig mit seinen grünlichen Flügeln.
    „Setzt dem ein Ende. Stahlflügel“
    Die scharfen, silbernen Schwingen des Vogels begannen rot zu glühen. Es erhob sich elegant in die Lüfte und schnellte im nächsten Moment hinab auf seinen Gegner, dem ein Ausweichen unmöglich war. Ein Zischen durchschnitt die Luft und das Käfer-Pokemon blieb kampfunfähig im Gras liegen. Schlagartig bildeten sich seine Flügel und Gliedmaßen zurück. Stille kehrte ein.
    Haru blickte zwinkernd auf und erkannte das sich jemand über sie beugte. Ein langer schwarzer Samtumhang umspielte die Schultern eines hochgewachsenen Mannes.
    „Geht es dir gut? Bist du verletzt?“ Sie biss sich auf die Lippe und Tränen schossen ihr in die Augen.
    „Keine Angst. Ich bin hier“, flüsterte die ihr so vertraute Stimme und nahm sie schützend in die Arme.
    „Troy...“, hauchte sie erleichtert und verstummte. Seine silbernen Augen musterten sie besorgt und sein Mund war zu einem dünnen Strich zusammen gepresst. „Komm, ich bring dich hier weg“, sagte er sanft und hob sie in einer fließenden Bewegung hoch. Ihr Körper fühlte sich plötzlich ganz leicht an. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und schlang die Arme um seinen Hals. Gierig sog sie seinen vertrauten Geruch ein, der sie an Zedernholz und wilde Brombeeren erinnerte.
    „Mein Cloud...“, stotterte Haru kaum hörbar und zeigte auf ihr bewusstloses Taubsi.
    Troy drehte sich um und sah ihr Pokemon am Waldboden liegen. Mit Haru in den Armen näherte er sich dem kleinen Vogel und hockte sich hin, damit sie ihn aufheben konnte. Behutsam nahm sie Cloud mit einer Hand auf und schloss es fest an ihre Brust. Sie spürte seinen leisen Herzschlag und war beruhigt.
    „Du warst so tapfer... Ich danke dir“, wisperte Haru und rief es in seinen Pokeball zurück.
    „Keine Sorge, wir päppeln es schon wieder auf“, meinte Troy liebevoll. Panzaeron flog ihnen lautlos entgegen und landete vor seinem Trainer. Es senkte den Kopf und schnäbelte zärtlich Harus Nase. Sie kicherte leise und streichelte über seinen kühlen Schnabel, den er ihr gefällig entgegenstreckte.
    „Er hat dich wirklich gerne“, sagte Troy lächelnd und erhob sich mühelos vom Boden. Achtsam löste er Haru aus seinen Armen und setzte sie auf Panzaeron ab. Sie blinzelte überrascht und sah ihn verdutzt an.
    „Keine Angst, du kannst uns vertrauen, wir lassen dich schon nicht fallen“, schmunzelte Troy und schwang sich elegant auf den Rücken seines Pokemon.
    „Halt dich gut an mir fest!“, mahnte er sie und gab dem eisernen Vogel den Befehl zum Abflug. Erschrocken schnappte Haru nach Luft und klammerte sich fest um Troys Körper. Er war angenehm warm und sie spürte die definierten Bauchmuskeln unter seinem Hemd. Panzaeron flog scheinbar schwerelos in die Nacht und kreischte vergnügt. Die Sterne funkelten mit dem Vollmond um die Wette und der Wald unter ihnen wurde immer kleiner. Haru konnte die Lichter von Nouvaria City in der Ferne leuchten sehen. Kühle Winde erfassten ihre langen Haare und ihr Herz machte einen Sprung. Ein Gefühl der Glückseligkeit vertrieb die letzten Funken der Furcht aus ihrem Leib.
    Troy hatte sie gerettet. Sie war in Sicherheit. Nichts konnte ihr mehr Schaden zufügen.
    Ruhig atmend schloss sie die Augen und gab sich der seligen Geborgenheit hin, die sie durchflutete, während Panzeron sanft durch die Lüfte glitt.


    Kapitel 7
    Ende

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    7 Mal editiert, zuletzt von LadyHaru ()

  • Heeeey, hier ist das 8. Kapitel! Das hat etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich dachte.
    Viel Spaß!
    Eure Lady Haru Knakrack



    Kapitel 8
    Das Schloss zur Erkenntnis



    „Wir werden gleich landen. Das könnte etwas holprig werden, also lass mich dabei ja nicht los!“, sagte Troy und kurzerhand setzte Panzaeron zu einem steilen Landeflug an. Der Wind peitschte Haru um die Ohren, worauf sie schützend die Augen schloss und ihr Gesicht in Troys Samtumhang vergrub. Leichtfüßig kam der stählerne Vogel am Boden auf und Haru öffnete langsam die Augen. „Wir sind da. Willkommen in Nouvaria City“, meinte Troy euphorisch und stieg vom Rücken seines Pokemon ab. Zuvorkommend reichte er Haru die Hand und half ihr beim Abstieg. Sie bedankte sich verlegen und strich sich die zerzausten Haare glatt.
    „Das hast du gut gemacht Panzaeron. Ruh dich nun etwas aus“, sagte Troy warmherzig und rief es zurück in seinen Pokeball. Haru ließ ihren Blick umherschweifen. Der Anblick der sich ihr bot, verschlug ihr regelrecht den Atem. Sie waren inmitten der historischen Altstadt von Nouvaria gelandet. Ein riesiger, runder Springbrunnen schmückte den weitläufigen Marktplatz und bildete das Zentrum der Stadt. Um ihn herum waren unzählige Jugendstilbauten errichtet.
    Kunstvolle, florale Ornamente zierten die Häuserfassaden und gaben sich in Wellen, Schwingungen und fließenden Linien zu erkennen. Die verschnörkelten Geländer von Treppen und Balkonen ähnelten eisernen Zweigen, Ranken und Gräsern. Schwarze, nach oben hin feingliedrig geschwungene Straßenlampen erhellten die Stadt und hüllten sie in einen goldenen Glanz.
    „Wow, hier sieht es ja aus wie im Märchen“, meinte Haru träumerisch und ließ die feudale Architektur auf sich wirken.
    „Faszinierend, nicht wahr? Erkennst du die immer wiederkehrenden Pflanzenmuster in den Verzierungen? Die Natur ist hier allgegenwärtig. Leben und Kunst sollen perfekt harmonieren.
    Das ist der Kern dieses Baustils“, erklärte Troy schwärmerisch und seine Augen funkelten.
    Haru musste sich bei seiner überschwänglichen Begeisterung ein Schmunzeln verkneifen.
    „Wo gehen wir denn jetzt genau hin? Ist hier in der Nähe ein Pokemon Center?“, fragte sie neugierig und blickte sich suchend um.
    „Ich dachte mir, wir sollten vielleicht einen Ort aufsuchen, wo wir in Ruhe reden können“, antwortete Troy und sein Blick wanderte zu einer großen, prunkvollen Villa im Osten des Marktplatzes. Eine elegante, steinerne Treppe führte in vielen Stufen hinauf zum Eingang des mehrstöckigen Gebäudes, das trotz der fortgeschrittenen Stunde, hell erleuchtet war. Marmorierte und mit Blattgold überzogene Statuen waren ästhetisch in der Vorderseite des architektonischen Meisterwerkes eingearbeitet. „Wahnsinn! Wie ein kleines Schloss...“, staunte Haru und trat einen Schritt vor. Sie spürte die Erschöpfung in den Knöcheln und ihr Gang war unsicher. Doch Troy reagierte sofort, hob sie an und schloss sie in seine Arme, bevor sie von einem weiteren Schwächeanfall übermannt wurde. Er lächelte gütig. „Die Lady gestattet?“, fragte er höflich und Haru konnte den amüsierten Tonfall in seiner Stimme hören. Sie kicherte leise und ihr Herz flatterte vor Freude. Scheinbar mühelos erklomm Troy die unzähligen Stufen bis zur majestätischen Doppeltür, die aus schimmernden Buntglas angefertigt war. Die farbigen Scheiben ergaben das Bild eines Serpiroyal, das sich um einen roten Ahornbaum wandte. Wie auf Kommando öffneten zwei Concierge die Glastüren und Troy trat schnellen Schrittes ein. Haru war verblüfft, dass er nach so vielen Treppenstufen nicht außer Atem war. Ihr Ohr ruhte an seiner Brust und sie hörte wie sein Herz ruhig, aber kräftig schlug. Er schien gut im Training zu sein.
    Der Empfangsraum war ebenso malerisch konstruiert, wie die Außenarchitektur des Gebäudes. Die hohen Decken des kreisförmigen Saals wurden von hellen Steingewölben getragen. Mittig des Raumes stand ein silberner Zierbrunnen in Form eines Milotic, dessen Wasserspiel leise plätscherte. Mehrere rosenförmige Kristallleuchter spendeten helles Licht und am Ende des Raumes befand sich eine Rezeption aus antikem Holz. Ein älterer Mann mit Anzug und Fliege stand hinter dem polierten Empfangstresen und lächelte ihnen zu.
    „Guten Abend Mr. Trumm. Wie ich sehe haben sie Besuch. Möchten sie etwas aufs Zimmer geliefert haben?“, fragte der ergraute Herr würdevoll und verbeugte sich tief.
    „Vielen Dank, Simon. Die heutige Empfehlung des Tagesmenüs bitte und einen Verbandskasten, wenn möglich“, entgegnete Troy freundlich und sah Haru besorgt an. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie überall am Körper Schürfwunden hatte.
    „Wie sie wünschen, Sir.“
    Troy nickte dem Rezeptionisten dankend zu, wendete sich ab und trat eine steinerne Wendeltreppe hinauf, die nach oben in den ersten Stock führte. Haru hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich die ganze Zeit herumtragen ließ, aber Troy schien das überhaupt nicht zu stören. Schweigend gingen sie einen langen Flur hinab, vorbei an prachtvollen Blumenarrangements und Ölgemälden, bis Troy vor einer der vielen gold lackierten Türen stehen blieb. Völlig unangemeldet ertönte eine mechanische Stimme aus einem kleinen Lautsprecher an der Wand. „Personenidentifizierung?“
    Troy sagte laut und deutlich seinen Namen und die Tür öffnete sich quietschend.
    „Sollte ich mal ölen lassen, was“, scherzte er und trat ein, „Willkommen in meinem Appartement!“ Haru wusste gar nicht wo sie zu erst hinschauen sollte.
    Der große, viereckige Raum war unglaublich stilvoll eingerichtet. Der Fußboden bestand aus polierten Parkett mit Intarsien aus Marmor und Edelsteinen. Die Einlegearbeiten bildeten das Muster des Sternenhimmels und zogen sich durch das gesamte Zimmer. Die Wände wurden von hohen Glasvitrinen gesäumt, in denen unzählige Mineralien und Steine verstaut waren.
    Bis unter die Decke reichende Bogenfenster, gaben einen Ausblick auf den zur Straßenseite gerichteten Balkon, von dem man wahrscheinlich über die ganze Stadt sehen konnte. Mittig des Raums befand sich ein massiver, antiker Schreibtisch aus edlem Holz. Hohe Bücherregale erstreckten sich entlang der hinteren Zimmerwand und waren mit in Leder und Samt eingebundenen Büchern bestückt. Im linken Vorderbereich des Raums standen gemütliche rote Polstermöbel und ein Kamin loderte in der Ecke. Alles war in gedeckten, warmen Farbtönen gehalten, wodurch eine einladende Atmosphäre entstand. Haru fühlte sich sofort willkommen.
    „Du hast wirklich ein wunderschönes Zuhause“, sagte sie beeindruckt, während Troy sie vorsichtig auf einem kuscheligen Ohrensessel absetzte.
    „Vielen Dank. Mir gefällt's hier auch ganz gut,“ sagte er heiter und lächelte zufrieden.
    Haru meinte zu glauben, dass Troy trotz der vielen Umstände, ziemlich gute Laune hatte.
    „Möchtest du ein Tässchen Tee?“, fragte er freundlich und verschwand noch bevor sie antworten konnte, in der angrenzenden Küche. Ihr war die Situation fast unangenehm. Sie ließ sich noch tiefer in die Sesselkissen sinken und atmete tief durch. Wie ein Wetterleuchten tauchten die Bilder hinter ihren Lider auf, wenn sie die Augen schloss. Kalems begieriger Blick, das unheimliche Käfer-Pokemon, ihr verletztes Taubsi und Troy, wie er im Mondlicht seine Arme um sie schloss.
    Seufzend zog sie die Beine an ihren Körper und stützte den Kopf darauf ab.
    „Möchtest du Honig?“, rief Troy schallend aus der Küche, worauf sie erschrocken zusammenfuhr. „Ähm, ja gerne“, antwortete sie mit erstickter Stimme und war sich nicht sicher, ob er sie überhaupt gehört hatte. Das duftende Aroma von frisch gebrühten Kamillentee erfüllte den Raum.
    Troy kam mit einem silberglänzenden Tablett zurück, stellte es auf dem kleinen Beistelltisch vor Haru ab und goss den dampfenden Tee ein.
    „Hier, dann wird es dir bestimmt gleich besser gehen. Wadribie Honig soll das Gemüt beruhigen.“
    Er reichte ihr eine kleine, weiße Porzellantasse und nahm in einem Sessel schräg neben ihr Platz. Sein Haar glänzte im flackernden Licht des Kamins fast golden. Schweigend nahm er einen Schluck Tee und wandte sich an Haru. Gerade als er etwas sagen wollte, klingelte es an der Tür.
    „Das muss Simon sein. Entschuldige mich kurz.“ Er ging zu Tür, nahm einen kleinen Verbandskoffer entgegen und ließ das Essen hereinbringen. Es roch fantastisch. Haru merkte erst jetzt, wie lange sie schon nichts mehr gegessen hatte. Ihr Magen grummelte verächtlich.
    „Ich werde mich rasch um deine Wunden kümmern, bevor wir essen“, sagte Troy sanft und kniete sich vor ihr hin. Behutsam strich er über die tiefen Kratzer an ihren Armen, worauf sie scharf Luft einsog. „Verzeih mir, ich werde vorsichtiger sein“, flüsterte er und desinfizierte ihre Verletzungen mit einem in Alkohol getränkten Wattetupfer. Haru sah ihm schmerzverzerrt dabei zu und versuchte sich nicht zu bewegen. Das Ethanol brannte auf ihrer Haut und sie presste krampfend die Kiefer aufeinander, um nicht vor Schmerz aufzuschreien. Der Moment kam ihr fast irreal vor.
    Als würde sie unter der Zimmerdecke schweben das Geschehen von oben hinab betrachten.
    „Du hast wirklich Glück gehabt, dass ich gerade meinen nächtlichen Rundflug mit Panzaeron gemacht habe. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich nicht rechtzeitig eingegriffen hätte“, meinte Troy mit ernstem Ton. Er wickelte eine Mullbinde um ihr rechtes Bein und verknotete die Enden zu einer winzigen Schleife. Haru kam sich dabei irgendwie entblößt vor und die Schamröte stieg ihr ins Gesicht. Seine schlanken Finger strichen immer wieder zart über ihre Haut und sie spürte wie ihr ein Kälteschauer nach dem anderen über den Rücken kroch. Ihr Herz hämmerte im schnellen Rhythmus gegen die Brust und sie befürchtete, dass es gleich zersprang. Troy klebte ein letztes Pflaster auf ihr Knie und musterte sie ausgiebig.
    „Ich denke ich habe alles erwischt.“ Er setzte eine zufriedene Miene auf, verstaute das Verbandsmaterial und nahm wieder in seinem Sessel Platz. Haru starrte ihn über ihre Porzellantasse hinweg an. Ihr war furchtbar heiß und das lag sicherlich nicht am Tee.
    Neugierig öffnete Troy einen silbernen Speisewärmer und betrachtete sein Inneres.
    „Was haben wir denn hier - ah, Omelette du fromage. Wie originell... .“
    Mit eleganten Handbewegungen servierte er das Gericht und reichte Haru einen ordentlich gefüllten Kistallteller. „Hier, ich hoffe es schmeckt dir.“ Sie nahm das Essen dankend entgegen und machte sich gierig darüber her. Ihr Bauch gluckste anerkennend.
    „Es tut gut, eine junge Dame mit Appetit speisen zu sehen“, sagte Troy und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Haru verschluckte sich beinahe an seiner Bemerkung und hüstelte ungalant.
    Sie kam sich plötzlich unförmig vor und nahm verunsichert kleinere Bissen auf die Gabel.
    „Haru, ich würde gerne mit dir über die vergangenen Geschehnisse sprechen.“ Troy straffte die Schultern und stellte seinen Teller vor sich ab. „Das Pokemon das dich vorhin angegriffen hat, war ein Pinsir. Normalerweise leben diese Käferpokemon nicht im Nouvaria Wald und schon gar nicht Exemplare in diesem gewaltigen Ausmaß“, meinte er nüchtern.
    Beim Gedanken an das massige, röchelnde Insekt, zogen sich Harus Eingeweide zusammen.
    „Ich hatte auch eher auf Raupys gehofft“, scherzte sie mit bitterem Tonfall und schob ihr Essen von sich weg.
    „Du konntest wahrscheinlich feststellen, dass es seine Form verändert hat, was ohne zugehörigen Trainer praktischerweise unmöglich ist“, fuhr Troy nachdenklich fort.
    Haru erinnerte sich an die bunten Lichtstrahlen, die Pinsir umschlossen hatten und wie ihm im nächsten Moment längere Gliedmaßen und Flügel gewachsen waren. Sie schluckte kurz.
    „Ja, ich hab seine gewandelte Gestalt noch gut vor Augen. Während seiner Transformation wurde ich von einem undefinierbaren Körpergefühl erfasst, wodurch ich keine Kontrolle mehr über mich hatte. Es war so ähnlich, als würden starke Stromwellen durch mich hindurch fließen“, erklärte sie und die Angst sprach aus ihrer Stimme.
    Troy zog fragend eine Augenbraue hoch und rieb sich nachdenklich das Kinn.
    „Du wurdest Zeuge einer gar unglaublichen Freisetzung von Energie, was auch als Mega-Entwicklung bezeichnet wird. Dabei erhalten die Pokemon eine schier unbezwingbare Kraft, verändern ihre Gestalt oder sogar ihre Typen-Kombination. Möglicherweise hat dich die von Pinsir ausstrahlende Aura erfasst und dein Körper hat deswegen so heftig reagiert,“ er räusperte sich kurz, nahm einen Schluck Tee und fuhr fort, „Nun, selbst wenn dieses Pinsir einen dafür benötigten Mega-Stein bei sich hatte, kann ich mir nicht erklären, wie es ohne zugehörigen Schlüsselstein dazu fähig war, diese Mega-Entwicklung durchzuführen. Gewöhnlicherweise muss zwischen Trainer und Pokemon ein starkes Band gewoben sein, damit eine solche Kraftfreisetzung überhaupt möglich ist. Der Meister trägt den Schlüssel und sein Vertrauter das Schloss zur Erkenntnis - So wurde es schon in antiken Schriften beschrieben“, erläuterte er sachlich und Haru schwirrte der Kopf.
    „Ich war also bei eine Mega-Entwicklung dabei? Ohne irgendeinen Bezug zu diesem Pinsir zu haben, geschweige denn über einen Schlüsselstein zu verfügen? Ich versteh das nicht...“, entgegnete sie aufgebracht und rutschte nervös auf ihren vier Buchstaben herum. Troy erhob sich aus dem Sessel, ging mit hinter dem Rücken verschränkten Armen zu einem der hohen Fenster und blickte fragend hinaus in die Nacht.
    „Ich verstehe es genau so wenig wie du - aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um herauszufinden, was passiert ist“, sagte er bestimmt und seine Augen leuchteten im Mondlicht wie silberne Hämatite. Haru starrte ihn verwirrt an und biss sich auf ihre Wangeninnenseiten.
    Ihre Stirn lag in Falten, während sie versuchte alle Informationen zu verarbeiten. Sie schüttelte den Kopf, stand entschlossen auf und näherte sich Troy, der stumm den Vollmond betrachtete.
    „Troy... .“ Sie sah ihn an. Er wendete sich ihrem Gesicht zu und lächelte sanft. „Ich danke dir“, sagte sie zittrig und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ohne darüber nachzudenken viel sie ihm in die Arme und weinte bitterlich. Die Emotionen brachen aus ihr hervor, wie ein Schwall aus Lava, der den Erdboden durchstieß. Ihr Körper bebte, doch Troy hielt sie fest in seinen Armen. Er ließ sie erst los, als ihre Tränen verebbten und sie sich schniefend die Augen rieb.
    „Tut mir leid. Ich bin so eine Last für dich“, sagte sie weinerlich und schaute ihn mit verquollenen Augen betrübt an.
    „Du wirst mir niemals eine Last sein, Lady Haru“, flüsterte er liebevoll und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Geste ließ ihr Herz in tausend Stücke zerspringen und sie fühlte wie ihre Beine butterweich wurden. Troys Hände glitten ihren Rücken hinab und er umfasste sanft ihre Taille. Sie fühlte die Wärme die von ihm ausging.
    Seine Berührungen waren fast unerträglich und doch schien ihr Körper sich wie durch statische Ladungen zu ihm hin zu drängen. Troy sah sie unter schweren Lidern hervor an und Haru spürte, wie sein Atem unkontrolliert schneller wurde. Langsam beugte er sich zu ihr hinab und der Griff um ihren Körper verstärkte sich. Schlagartig erschien Haru Kalems Gesicht vor Augen, worauf sie sich abrupt von Troy los riss.
    Bestürzt sah er sie an. Ihr Magen verkrampfte sich bei seinem Anblick und sie hasste sich im nächsten Moment abgrundtief für ihre Reaktion.
    „Es tut mir Leid. Ich wollte nicht - ich meine, es liegt nicht an dir. Ich bin einfach nur durcheinander und müde...“, stammelte sie verwirrt und spürte einen leichten Schwindel. Troy spannte die Schultern an und sammelte sich rasch wieder.
    „Nein, mir tut es leid. Ich hätte dich nicht bedrängen dürfen. Vergib mir“, sagte er mit ausdrucksloser Stimme und senkte den Blick. Haru konnte seine Betroffenheit förmlich spüren.
    „Du solltest schlafen gehen. Das Gästezimmer steht für dich bereit. Auf dem Bett müsste frische Kleidung für dich liegen“, fuhr er distanziert fort und gab ihr mit einer kurzen Handgeste zu verstehen, ihm zu folgen. Schweigend führte er sie in ein kleines, aber elegantes Schlafzimmer. Ein riesiges, mit roten Samtvorhängen garniertes Himmelbett stand an der Hinterwand und ragte in den Raum hinein. Daneben befanden sich zwei antike Beistelltische, auf denen Lampen in Form eines Roselias thronten.
    „Ähm, vielen Dank“, sagte Haru heiser und schaffte es nicht, Troy anzusehen.
    „Ich wünsche dir eine angenehme Nacht“, antwortete er resigniert und schloss die Tür hinter sich.
    Mit seinem Verschwinden begannen Harus Hände unkontrolliert zu zittern. Schluchzend stürzte sie sich auf das Bett und vergrub sich in einem weichen Meer aus Samtkissen.
    „Ich bin so eine Vollidiotin“, zischte sie und schlug sich ein Kissen vors Gesicht, „Er wollte mich küssen. Warum zur Hölle denke ich in so einem Moment bloß an Kalem. Als würden meine Hirnwellen Amok laufen.“ Sie ließ sich noch tiefer in die Laken sinken und verkroch sich unter der Decke. Gedankenversunken starrte sie an die aufwändig bemalten Zimmerwände und ließ die Wut an sich vorbeiziehen. „Ich hoffe einfach, dass es Sannah gut geht. Um sie mach ich mir wirklich Sorgen. Kalem ist mir total egal. Der hat es nicht besser verdient... aber Sannah? Die Arme könnte sonst wo sein!“ Panisch fuhr sie hoch und sprang aus dem Bett. Sie wusste nicht was sie tun sollte und ging wild gestikulierend das Zimmer auf und ab. „Ich muss sie unbedingt finden! Wenn es jetzt noch mehr von dieses Pinsir da draußen gibt!? Verdammt, wieso muss mir dieser ganze Mist passieren?“ Wütend schnappte sie sich ein Kissen und schlug darauf ein. „Ich bin zu nichts zu gebrauchen. Flordelis hatte recht mit dem was er gesagt hat...Ich bin ein Schwächling.“
    Seufzend ließ sie von dem Kissen ab, sank auf den weichen Teppichboden und ließ ratlos ihren Blick durchs Zimmer wandern. Am Bettende lag ein blaues Nachthemd, das ihr hinterlassen wurde. Sie griff danach und zog es vom Bett herunter. Es war aus purer Seide und mit schwarzen Spitzendetails verziert. „Ob Troy wohl öfters weiblichen Besuch hat?“ Der Gedanke ließ sie erröten. Hastig legte sie ihre dreckigen Klamotten ab und streifte sich die feine, kühle Seidenhülle über.
    „Ich sollte Schlafen gehen... morgen sieht die Welt hoffentlich ganz anders aus“, murmelte sie in sich hinein und kletterte zurück ins Bett.
    Obwohl Harus Körper förmlich nach Schlaf schrie, war ihr Geist hellwach. Die Gedanken rasten durch ihre Gehirnwindungen und sie bekam kein Auge zu. Unruhig wälzte sie sich hin und her.
    Mit schwerem Herzen reflektierte sie den Tag. Beinahe hätte sie Cloud im Kampf gegen das Pinsir verloren und sie schwor sich, noch stärker zu werden. Das Schicksal versuchte sie herauszufordern, was sie nur noch mehr dazu anstachelte, ihren Traum nach zu jagen.
    „Cloud, wie geht es dir? Komm raus.“
    Ihr kleines Taubsi erschien und wirkte unglaublich erschöpft. Sein Gefieder war zerzaust und ein paar Federn fehlten. „Du bist wieder bei Bewusstsein. Bin ich froh! Danke, du wart so unglaublich mutig“, sagte Haru und nahm es behutsam in die Arme. Es gurrte leise und schmiegte sich fest an sie heran. Sie kuschelte sich mit ihm unter die Decke und streichelte so lange über seine weichen Daunen, bis beide friedlich einschliefen.


    Kapitel 8
    Ende

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    7 Mal editiert, zuletzt von LadyHaru ()

  • Hallüüüü! Hier ist wieder Lady Haru,
    wie ihr sehen könnt, habe ich den Titel meiner Story geändert. Grund ist eigentlich nur die Ideenflut in meinem Kopf. Ich möchte neue Wege in meiner Geschichte einschlagen. Also bleibt gespannt :D
    Hier ist Kapitel 9. Sollte jemand seeeehr empfindlich sein, wenns um Körpersekrete geht, dann bitte nicht den letzten Abschnitt lesen ^^"
    Have Fun!
    eure Haru Knakrack


    Kapitel 9
    Brennende Lanze


    Einige Stunden zuvor:



    Kalem saß fassungslos im Gras und vergrub seine Hände in den Haaren. Tränen liefen ihm über die Wangen und sein Körper zitterte in Schüben.
    „Was habe ich nur getan? Wie konnte ich Haru nur so behandeln?“, schluchzte er mit purer Verzweiflung in der Stimme, „ich hätte sie doch niemals verletzten können.“
    Angewidert betrachtete er seine Hände, mit denen er Haru kurz vorher unter Zwang festgehalten hatte. Blanke Wut stieg in ihm auf und er schlug mit der geballten Faust in den Waldboden.
    Irgendetwas war eben mit ihm passiert. Niemals zuvor, hatte er die Kontrolle über sich verloren. Ihm war so, als wenn jemand über seinen Körper Besitz ergriffen und seine Handlungen beeinflusst hätte. Die Vorstellung ließ ihn erschaudern, doch jäh wurde seine Furcht von unbeugsamer Entschlossenheit verdrängt.
    „Haru... Ich muss sie finden und klarstellen, dass ich nicht ich selbst war!“
    Unbeirrt rappelte er sich auf, schnappte sich seinen Rucksack und rannte los, als wäre der Tod hinter ihm her. Keuchend hetzte er durch die Finsternis. Das dichte Geäst des Waldes schien nach ihm zu greifen. Er stolperte über dicke Wurzeln, die sich wie Vipitis am Boden wandten. Zweige peitschten ihm durchs Gesicht und schürften seine Haut. Der Wind jaulte tobend durch die Baumkronen und wirbelte Blätter und dünne Äste auf. Die Natur spielte plötzlich völlig verrückt, fast so als würde etwas versuchen ihn daran zu hindern, Haru zu finden. Er schmeckte Blut, das ihm von der Wange hinablief, doch es war ihm egal. Das Adrenalin pulsierte durch seine Adern und er lief noch schneller. Atemlos preschte er eine Böschung hinunter und hoffte auf irgendwelche Geräusche, die ihn auf Harus Fährte brachten, doch das Rauschen des Windes schluckte jeden Laut. Mit rasselndem Atem blieb er stehen, fasste sich an die krampfende Brust und blinzelte.
    Die Dunkelheit legte sich wie ein schwarzer Schleier um die Bäume. Schemenhafte Schatten bewegten sich in der Ferne, doch er erkannte nur diffuse Umrisse von im Wind zitternden Ästen. „Haru wo bist du nur?“, presste er zwischen seinen schweren Atemzügen hervor und sog gierig nach Sauerstoff. Plötzlich drang eine schrille Mädchenstimme durch das Heulen des Windes.
    „Scheiße, sie steckt bestimmt in Schwierigkeiten!“, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und hastete fluchtartig in die Richtung, aus der der Schrei kam. Immer und immer wieder rief er Harus Namen, doch er bekam keine Antwort.
    In der Ferne erkannte Kalem zum ersten Mal die schwachen Strahlen des Mondes, die durch das dichte Gestrüpp des Unterholz fielen. Bestimmt steuerte er auf den fahlen Lichteinfall zu, doch völlig unerwartet spürte er einen dumpfen Schlag an seinem Schädel und ging, begleitet von einem heftigen Schmerz, zu Boden. Irgendwas hatte ihn mit voller Wucht gerammt und von den Füßen gerissen. Stöhnend hielt er sich den pochenden Kopf und rollte übers feuchte Gras. Mit schwirrenden Pünktchen vor Augen versuchte er seinen Oberkörper aufzurichten.
    „Verdammt, tat das weh“, raunte er mit schmerzverzerrter Miene, blinzelte mehrmals und blickte irritiert um sich. Nur ein paar Schritte entfernt, sah er eine zierliche Person am Boden liegen, die sich jammernd hin und her wandte. Ihre quietschende Stimme kannte er nur allzu gut.
    „Sannah!? Wo zur Hölle kommst du denn her“, fragte Kalem fassungslos und rieb sich ungläubig die Augen. Seine Freundin unterbrach ihr Wehklagen und drehte sich zu ihm um. Dicke Karnimani-Tränen rollten ihr übers Gesicht.
    „Kalem! Bin ich froh! Ich dachte schon ich finde dich niemals wieder!“, stieß sie schluchzend hervor und krabbelte auf allen Vieren zu ihm herüber. Sie wirkte vollkommen verwahrlost.
    Ihr ganzer Körper war mit Dreck beschmiert, die Haare vollkommen verfilzt und ihre Klamotten zerrissen.
    Mit großen, verzweifelten Augen hockte sie neben ihm und griff schniefend nach dem Ärmel seiner Jacke.
    „Ich hatte solche Angst!“, jaulte sie und der Schnodder lief ihr aus der Nase.
    „Man ist ja gut, beruhige dich mal!“, sagte Kalem entnervt, tätschelte ihr aber behutsam den Kopf.
    Sannahs Tränen verebbten allmählich und sie fasste sich wieder.
    „Wo ist Haru? Hat sie sich etwa auch verlaufen?“, fragte sie entsetzt und presste sich ihre verdreckten Hände an die Wangen.
    „Ich befürchte ja. Hast du eben auch den Schrei gehört?! Sie muss in Gefahr sein!“
    „Das war Haru? Worauf warten wir dann noch? Wir müssen sie finden!“
    „Ach was du nicht sagst... .“ Kalem verdrehte die Augen, erhob sich rasch und reichte Sannah die Hand, um ihr aufzuhelfen.
    „Los komm, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“, meinte er energisch und beide setzten sich in Bewegung. Je näher sie der Lichtung kamen, umso heftiger peitschten ihnen die Windböen entgegen. Mit gesenktem Kopf und zusammengekniffen Augen stemmten sie sich gegen den Sturm.
    „Verdammt! Ich kann kaum atmen. Woher kommt dieser krasse Wind?!“, brüllte Kalem durch das ohrenbetäubende Geheul der schwingenden Baumkronen.
    Wenige Meter vor dem lichtdurchfluteten Waldabschnitt, blieb Sannah abrupt stehen.
    „Oh mein Arceus! Kalem! Da vorne liegt Haru! Irgendetwas greift sie an!“, schrie Sannah aufgelöst und deutete mit zitternder Hand vor sich. Inmitten der Lichtung konnten sie eine monströse Gestalt erkennen, die sich auf ihre Freundin zubewegte. Kalem konnte nicht fassen was er sah.
    „Scheiße, das ist ein Pinsir! Seit wann gibt’s die hier? Hat das Vieh etwa Flügel?! “
    „Ist doch egal Blödi! Wir müssen was tun!“, kreischte Sannah und schritt eisern vorwärts.
    Plötzlich drang ein tiefes Surren durch den heulenden Wind und eine orkanartige Böe erfasste Sannah. Schreiend wurde sie zurückgeschleudert. Kalem machte reflexartig einen Satz nach Vorne, um sie mit dem Körper abzufangen. Ruckartig gingen beide zu Boden.
    „Sannah, was zum - .“ Der Blick gen Himmel schnürte Kalem das Wort ab. Über ihm bewegte sich ein länglicher Korpus. Ein Paar bläulich schimmernder Flügel vibrierte flackernd und stieß kräftige Windstöße von sich. Rot glühende Facettenaugen starrten zu ihm herab und ein furchteinflößendes Brummen drang in seine Ohren.
    Eine riesige Wespe schwirrte in der Luft und ihr vor Gift triefender Stachel zuckte bebend.
    „Hilfe, ein Bibor! Aber d-d-das...“, stotterte Sannah mit trockener Kehle.
    „Sieht vollkommen anders aus, als seine Artgenossen“, beendete Kalem atemlos ihren Satz.
    Es war mindestens um die Hälfte größer als gewöhnliche Bibor. Die Beine an seinem Unterleib waren zusätzlich mit spitzen Giftnadeln ausgestattet. Damit besaß dieses Exemplar ganze Fünf Stacheln, anstatt drei. Drohend richtete es seine langen Fühler auf und stieß kurze, rasselnde Töne aus.
    „O.k. ganz ruhig bleiben Sannah. Keine hastigen Bewegungen machen“, mahnte Kalem sie flüsternd und deutete ihr mit einem seitlichen Nicken, sich langsam nach hinten weg zu bewegen.
    „Spinnst du! Panik ist angesagt!“, schrie sie völlig außer sich, sprang auf und zischte davon.
    „NEIN! Sannah komm zurück!“
    Ohne zu zögern stürmte das Bibor seiner flüchtenden Beute hinterher. Kalem rappelte sich hastig auf und die nackte Angst überkam ihn. Nun waren beide seiner Freundinnen in tödlicher Gefahr. Panisch blickte er hinüber zur Waldlichtung und stellte überrascht fest, dass Haru verschwunden war.
    „Ich bete einfach, dass du dir selbst helfen konntest Haru. Es tut mir leid.“
    Mit schwerem Herzen wendete er sich ab, rannte los und folgte Sannahs Geschrei.



    Die Erschöpfung zerrte stark an Kalems Körper. Seine Füße wollten ihn kaum noch tragen, doch sein Wille war unbezwingbar. Er wollte nicht auch noch Sannah enttäuschen.
    Mutig stürmte er auf seine Freundin zu, die völlig verängstigt in einem längs am Boden liegenden, hohlen Baumstamm Schutz gesucht hatte.
    „Kalem! Hilf mir! Das Vieh spießt mich noch auf!“
    Das Bibor schwirrte wütend um sie herum und stach mit seinem Stachel durch das morsche Holz.
    Sannah schrie schrill auf, kugelte aus ihrem Versteck heraus und stolperte hinüber zu ihrem Freund.
    Das monströse Insekt kreischte erbost und schlug heftig mit den Flügeln, als es mit seinem Hinterleib im Baum stecken blieb. Kalem schob sich schützend vor Sannah und zückte seinen Pokeball.
    „Das ist unsere Chance! Dartiri! Los ich brauche dich!“, rief er furchtlos und sein Pokemon erschien kampfbereit vor ihm. Die riesige Wespe tobte vor Wut, schaffte es aber nicht, sich aus seiner Misere zu befreien.
    „Dartiri versuch so nah wie möglich an Bibor ran zu kommen und setze Glut ein. Ziele dabei auf seine Flügel!“ Der kleine Vogel gehorchte sofort und kämpfte sich gegen den starken Sturm bis zum zappelnden Insekt vor. Als Dartiri nahe genug war, feuerte es kleine Flammen auf die Flügel seines Gegners ab. Die schwache Glut glimmte hell auf, wuchs angefacht durch die scharfen Windböen, zu einem Meer aus Flammen heran und erfasste Bibors feingliedrigen Schwingen.
    Es krächzte schmerzverzerrt auf, zog ruckartig an seinem Körper und riss sich dabei den Stachel aus dem Unterleib. Ein Erguss klarer Hämolymphe spritzte zu allen Seiten aus ihm hervor und triefte über den Waldboden. Bei dem abstoßenden Anblick überkam Sannah ein Schwall der Übelkeit. Das Bibor brach schwindend zu Boden, zuckte unkontrolliert und wurde von hellen Lichtstrahlen umschlossen. Schlagartig nahm es seine gewöhnliche Gestalt an und blieb bewegungslos in einer Lache aus farblosen Körpersekreten liegen.
    „Ist es vorbei?“, fragte Sannah heiser und sah hinüber zu Kalem, der sich dem bewusstlosen Insekt vorsichtig näherte.
    „Jup, das wird so schnell keinen Ärger mehr machen“, meinte er nüchtern und wendete sich angewidert ab, „Komm Sannah, lass uns von hier verschwinden. Ich hab genug von diesem Wald.“



    Ende
    Kapitel 9

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    2 Mal editiert, zuletzt von LadyHaru ()

  • Hallo LadyHaru,


    nun ist ja etwas Zeit seit den letzten Kapiteln vergangen und es hat sich in der Zwischenzeit auch einiges getan. Der Übungskampf zwischen Haru und Kalem war, passend für den Beginn einer Reise, einfach, aber gleichzeitig spannend gehalten, da nicht abzusehen war, wie es sich entwickeln wird. Das ist auch immer ein zweischneidiges Schwert, die richtige Kombination aus Action und genaueren Beschreibungen zu finden, allerdings ist dir beides ganz gut gelungen. Man darf dahingehend gespannt sein, wie zukünftige Auseinandersetzungen zwischen den beiden verlaufen und ob vielleicht auch Sannah einmal mitwirkt. Ihr Temperament könnte sich als größerer Gegner herausstellen, als vielleicht anfangs gedacht.
    Dein Lieblingskapitel ist sehr abwechslungsreich geworden. Die Reise durch den Wald ist auch sehr klassisch angehaucht und ein Taubsi als erster Begleiter und gefangenes Pokémon kann sich doch wirklich sehen lassen! Der Zwischenfall beim Aufbauen der Zelte war angesichts der bisherigen Geschichte recht überraschend, da man das Kalem, trotz seiner Eigenarten, wohl nicht zugemutet hätte. Im Nachhinein frage ich mich persönlich, ob das von ihm ernst gemeint oder ein Scherz war, da er sich ebenfalls rügt und es wohl gar nicht so weit kommen lassen wollte. Allein diese Auseinandersetzung hat aber gezeigt, dass die Charaktere durchaus vielschichtig agieren können, wenn es die Situation zulässt. Harus Reaktion ist nachvollziehbar, bis vielleicht auf die Tatsache, dass sie sich frustriert so weit in den Wald hinein begibt. Man schätzt sie ja eigentlich so ein, dass sie sich nicht zu weit von der Gruppe entfernt.
    Die größte Überraschung bot hier aber wohl das Pinsir - weniger, weil es im Nouvaria-Wald auftaucht, sondern viel mehr seine Mega-Entwicklung. Ich spreche das auch gleich für Bibor an: Beide Situationen sind abermals spannend beschrieben und man fiebert mit, was wohl als nächstes passieren wird. Während sich Sannah und Kalem selbstständig retten können, wird Haru gerettet - von Troy, der sie sogleich auch mitnimmt. Ich mag dieses Shipping zwischen ihm und Haru durchaus, auch wenn es hier schon recht deutliche Ausmaße angenommen hat. Sollten sie sich öfter als dieses eine Mal treffen, würde es sich anbieten, die ganze Sache sanft und locker anzusehen - oder zumindest Troy aufzuklären, warum Haru so reagiert hat. Man merkte ihm schon an, dass er sich für sein Verhalten schuldig fühlte und das sollte zumindest noch geklärt werden.
    Davon abgesehen brachte auch das Gespräch keine neuen Erkenntnisse. Die Mega-Entwicklung wird kurz angeschnitten, jedoch bleibt vieles noch im Dunklen. Und ich bin gespannt zu sehen, wie sich dies weiterhin entwickeln wird.


    Ich hofe, dass dir der Kommentar hilfreich war und hoffentlich liest man sich irgendwann wieder. Bis dahin!


    ~Rusalka