Schluss mit Kleinkunst!

Bedauerlicherweise haben wir es versäumt, über die äußerst wichtige Veranstaltung Bester Anime aller Zeiten zu berichten. Jedenfalls, gewonnen hat absolut verdient ein wirklich toller Film, was ausnahmsweise mal kein Sarkasmus ist. Erstaunt sind wir aber doch trotzdem darüber, dass Shingeki no Kyojin nicht gewonnen hat oder zumindest viel weiter gekommen ist, als es der Fall war; denn ungeachtet eines Urteils darüber, wie gut dieser Anime tatsächlich ist, so hätte man doch annehmen müssen, dass er gut ankommt. Immerhin handelt er von Leuten, die deutsche Namen und braune Uniformen tragen und versuchen, einen Genozid zu begehen; das Thema kommt in Deutschland normalerweise gut an.

Nichtsdestoweniger sind wir topaktuell bei dem Verweis auf die Aktion Bestes Pokémon aller Zeiten (Runde 2), in der sich einmal mehr zeigt, dass letzten Endes doch alle nur wieder über die Lieblingspokémon der anderen herziehen werden, weil sie total "overhyped" sind oder sonst etwas. Noch rätseln wir, ob die Idee der Aktion von der oben genannten Veranstaltung zur Findung des besten Anime aller Zeiten geklaut ist oder stattdessen von der Wahl zum unbeliebtesten Pokémon (wir berichteten nicht tendenziös). Hierzu sei übrigens noch gesagt, dass Snowball letztens mit schweren Verletzungen aufgefunden wurde. Es ist nicht ganz klar, was passiert ist, aber die Pfleger nehmen an, dass er das Ergebnis der Wahl mitbekam und anschließend sein eigenes Gesicht verletzte - möglicherweise in dem Versuch, es gewissermaßen gewaltsam in das eines Snobilikats aus einer Region, die nicht Alola ist, "umzuoperieren". Es ist davon auszugehen, dass dauerhafte Narben im Gesicht verbleiben. Toll gemacht, Leute; ich hoffe, ihr seid zufrieden.

Die BBO wurde abgebrochen. Es seien aber alle darauf hingewiesen, dass From Otter Space natürlich als Gewinner gelten muss, schließlich haben wir die meisten Punkte in der Gesamtwertung. HA! Wie fühlt sich das an, he?! Ätschibätsch! Wir haben gewonnen! Alles andere hör ich gar nicht! BÄH!

Fanfiction (dkl) – Lange galt er als das finstere Gehirn hinter allen nervigen Aktionen des Komitees, nun jedoch verlässt er die Verwaltung des Bereichs: Der User T. wurde, wie in den Monatsrückblick-News berichtet und von der Moderation offiziell bestätigt, aus dem Komitee entfernt und zur Unperson erklärt. Damit reiht er sich ein in eine lange Linie von Entlassungen, von denen das FF-Komitee in der letzten Zeit geprägt war. Nun stellt sich die Frage, was T. nach seinem Rausschmiss anfangen will.
„Ich werde für die Moderation in den Krieg ziehen“, so der zuversichtliche User. „Hierfür werde ich zu der von mir aufgebauten Nachrichtenplattform als Chefredakteur zurückkehren.“
In der Tat hat T. bereits wieder die Führung über das als kleinextremistisch geltende Käseblatt Der Kleinkünstler übernommen. Wie genau seine Pläne aussehen, dürfte jedoch trotz seiner Bekundungen seitens einer Zusammenarbeit mit der Moderation unklar sein: So äußerte sich die Zeitung in ihrer neuen Ausgabe sowohl positiv als auch kritisch gegenüber mehreren Parteien, einschließlich der Moderation. Ob das alles Teil einer Strategie sei, lässt sich auch von Experten noch nicht eindeutig sagen; manche vermuten einen größeren Plan, andere nehmen an, dass das vorrangige Ziel T.s einfach im Stiften von möglichst viel Chaos liege, weshalb er gleich mehrere Personen mit gezielten Provokationen zu treffen versuche.
„Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass dieser absolut geniale und gutaussehende Mann schon seit Jahren im Bereich ist und daher ausreichend Gelegenheit hatte, um sowohl dessen User als auch die Verwaltung ausreichend zu beobachten und zu analysieren“, meint ein Experte. „Daher weiß er genau, wo die Schwachpunkte liegen, also wie und womit er die Leute treffen kann – und dieses Wissen wird er auch gezielt ausspielen.“
Besorgnis wird unter anderem deswegen geäußert, weil T. in der Vergangenheit mit merkwürdigen Äußerungen Schlagzeilen machte; unter anderem fasziniere ihn laut eigener Aussage das Böse und Finstere besonders: „Mr. Burns. Jar Jar Binks. Lucifer. Das ist Macht.“
Eine andere Frage stellt sich allerdings auch in Bezug auf die Zukunft der Moderation: Nach dem forcierten Rücktritt mehrerer Mitglieder sieht es so aus, als würde der verbliebenen Verwaltung das politische Kapital wie auch die potentiellen Mitarbeiter allmählich ausgehen. Allerdings, so eine Expertin, dürfe man nicht vergessen, dass die verbliebene Moderation mit sehr fähigen Leuten besetzt sei, die wahrscheinlich dazu in der Lage wären, die massive Arbeit eines Bereichs im Umbruch auch allein zu bewältigen.

Lieber Beschützer,
ich weiß, du bist gestresst und alles und hast viele Aufgaben (gerade in der letzten Zeit) und so weiter und die eine Sache, um die es mir hauptsächlich hier geht (und die mittlerweile schon relativ lange zurückliegt), war nach eigener Aussage dir selbst unangenehm, aber dennoch war diese von so einer Intensität, dass ich sie mir immer vor Augen führen werde, wenn ich gewissen Aufgabenbereichen nachtrauere; denn dann werde ich ihnen zumindest für eine kurze Zeit nicht mehr nachtrauern.

Mit freundlichen Grüßen, ein Todfeind der Kreativität, des Forums und seiner User

Lieber BBO-Voter,
im FF-Vote der Runde 4 der diesjährigen BBO hast du geschrieben, dass die von mir verfasste Abgabe das Thema verfehlt habe, weil sie mehr die Zeit nach dem großen Erfolg, der eigentlich das Thema darzustellen habe, behandeln würde. Ich nehme diese Kritik mit Freuden an, frage mich aber dennoch, warum du dann der Abgabe, die genau das Gleiche gemacht hat, so einen Riesenhaufen Punkte gegeben hast, ohne diesen Kritikpunkt dort auch nur einmal zu erwähnen.

Mit freundlichen Grüßen, ein Einschränker deiner votelichen Meinungsfreiheit

Liebe FF-Moderation,
ich weiß, dass es euch nicht leicht gefallen ist, das Komitee von jetzt auf gleich aufzulösen und daher möchte ich wirklich nur ungern in diese Kerbe schlagen. Insofern alles Gute für den weiteren Lebensweg und hoffentlich endet euer Triumvirat nicht so wie die letzten zwei. Bleibt gesund, munter, stressfrei und habt keine Angst vor der Arbeit, die vorher mehr als doppelt so viele Leute gemeinsam gemacht haben. Ihr schafft das schon. Schließlich habt ihr jetzt auch den Vorteil, dass es eine geringere Anzahl lästiger Gegenstimmen gibt und ihr könnt somit viel leichter die Dinge beschließen.

Mit freundlichen Grüßen, ein Arbeitsloser

Lieber Kim Jong-un,
(zensiert)

Mit freundlichen Grüßen, (zensiert)

Lieber Jack Thorne,
du hast mit deiner Fanfiction, an der du zugegebenermaßen nicht alleine schuld bist, Harry Potter ruiniert. Wie ich seit einiger Zeit weiß, schreibst du an der Serienverfilmung von His Dark Materials mit. Was ich damit sagen will: Setz das besser nicht in den Sand, sonst werde ich richtig sauer.

Mit freundlichen Grüßen, ein Baseballschlägerbesitzer

Lieber M. Night Shyamalan,
ich weiß nicht, wie ernst es dir mit deinen Plänen für weitere Verfilmungen von „Avatar“ jemals war oder vielleicht noch ist, aber lass einfach stecken. Das Letzte, was Fans der Serie sehen wollen, ist, wie du auch noch Toph und Azula ruinierst. Überlass es jemandem, der es besser kann, sofern es überhaupt jemand machen soll. Ich bin eigentlich schon mit der Existenz der Cartoons soweit ganz zufrieden, aber natürlich kann es sein, dass jemand tatsächlich noch einmal eine gute Realverfilmung daraus machen kann. Dieser Jemand bist aber wie gesagt nicht du, tut mir leid.

Mit freundlichen Grüßen, ein Wutbändiger

Liebe Alice Weidel,
also wirklich mal. Ihre Parteigenossen haben hart und lang dafür gekämpft, dass die AfD in Talkrunden eingeladen wird. Und was machen Sie? Sie hauen ab, sobald Ihnen mal irgendwer zu unfreundlich wird. Wollten Sie es nicht besser machen als Wolfgang Bosbach und insbesondere auch zeigen, dass sie ein besseres Talkshowgesicht sein können als Frauke Petry, das nach außen den Anschein der Gemäßigtheit wahrt? Allerdings müssen Sie mir helfen: War das wirklich eine spontane Reaktion ihrerseits oder war das eine im Vorfeld geplante Aktion, um vor der Wahl noch einmal mit einem kuriosen Ereignis auf sich aufmerksam zu machen (oder so ähnlich; bedauerlicherweise mache ich in dem Fall ja gerade zu Ihrem Erfüllungsgehilfen, igitt)? Ich muss nämlich wissen, warum ich Sie noch blöder als bisher finden soll.

Mit freundlichen Grüßen, ein Alternativloser

P.S.: Gratulation zu Ihrer ganz eigenen E-Mail-Affäre! Es kommt immer gut an, erst zu leugnen und dann langsam einzugestehen.

Lieber kreativer Autor,
ich möchte dir meine tiefste Bewunderung ausdrücken und mich für meine Unoriginalität entschuldigen. Aber ich sehe ein, dass ich, ein talent- und phantasieloser Möchtegernschreiberling, dir meilenweit unterlegen bin. Wie könnte ich jemals an dich herankommen, der du die außergewöhnlichsten Stil- und Gestaltungsmittel wählst, bei denen ich Banause mir auch noch denke, dass das zwar eine ganz nette Idee, aber schlicht nicht mein Geschmack sei und in unguter Weise Elemente wie Charakterausarbeitung oder eine mitreißende Handlung verdränge?

Mit freundlichen Grüßen, ein Jemand, der so unkreativ ist, dass ihm die Worte fehlen, um seine eigene Unzulänglichkeit noch weiter zu beschreiben

Liebe Kritiker der FF-Moderation,
ich kann euch voll und ganz verstehen, denn auch ich fühle mich von der Moderation verlassen und nicht wertgeschätzt. Und seien wir mal ehrlich: Alles, was die Moderation je für uns getan hat, ist das gelegentliche Schreiben von Votes und Kommentaren, die Organisation von Wettbewerben und Aktionen sowie das beständige Nachdenken über Möglichkeiten der Verbesserung des Bereichs und der eigenen Arbeit, immer mit der Bereitschaft verbunden, sich mit Kritik auseinanderzusetzen und sie eben nie einfach abzutun. Da ist es natürlich vollkommen verständlich, dass man als User total unzufrieden ist.

Mit freundlichen Grüßen, nicht ein Komiteemitglied

Lieber Claus Strunz,
mit großem Genuss habe ich Ihren jüngsten Versuch wahrgenommen, persönliche Angriffe und Populismus in die politische Diskussion in Deutschland zu bringen. Diese Idee ist absolut genial, etwa vergleichbar mit dem Löschen eines Brandes durch Hinzufügen großer Mengen Benzin oder der Restauration eines Buches mittels eines ausgiebigen Wasserbades.

Mit freundlichen Grüßen, auch ein Genie

Liebe Person, die sich durch irgendetwas hier angegriffen fühlt und Teil dieses Forums ist (denn diejenigen, die es nicht sind, werden es ja eh nicht lesen),
glaub mir bitte, wir können über alles reden. Ich weiß, dass ich an einigen Stellen übertreibe, das ist nur ein Stilmittel. Aber wisse, dass es wirklich nicht meine Absicht ist, dich mir zum Feind zu machen. Tatsächlich bin ich jederzeit offen dafür, beleidigende Teile hiervon rauszukürzen, wenn du möchtest. Auch solltest du es bitte nicht falsch verstehen, dass hier an deiner Seite über einige tatsächliche Arschlöcher hergezogen wird und du dementsprechend in ihre Linie einzureihen wärst - egal, wer du bist, ich bin mir sicher, dass du ein weitaus besserer Mensch bist. In diesem Sinne, wenn Interesse an einer nicht-polemischen, nicht-unfreundlichen Diskussion diverser Dinge besteht, die du hier problematisch findest, so werde ich immer ein offenes Ohr haben.

Mit freundlichen Grüßen, Thrawn

Oder auch: Die Top 10 unserer Tipps, um ein erfolgreicher Pokétuber zu werden

Schon seit Langem weiß jeder, dass das große Geld nicht mehr an der Börse, in den Diamantenminen Afrikas oder beim Drogenhandel zu holen ist, sondern im Internet. Wer würde nicht gerne einer dieser erfolgreichen Youtuber mit über einer Million Abonnenten sein, die durch offensichtliche Schleichwerbung, die zu erkennen ihre Fans zu blöde sind, den Riesenreibach machen? Dies ist ein Guide, um nicht so einer zu werden. Denn zwischen der eben beschriebenen Klasse an Youtubern und dem gemeinen Pokétuber besteht ein kleiner, aber bedeutender Unterschied: Letztere verdienen meist dann doch ein bisschen weniger. Eine andere Besonderheit liegt natürlich darin, dass sich ein Pokétuber allein auf Pokémon konzentriert. Vielleicht hängen diese beiden Dinge ja auch zusammen, wer weiß. Nichtsdestoweniger gibt es ein paar bescheidene Regeln und Empfehlungen, die man befolgen sollte, wenn man zumindest innerhalb der überwiegend erfolglosen Gruppe der Pokétuber eine Größe sein will.

1. Nutze Nostalgie!
Ein großer Anteil deiner Zuschauer wird aus den Leuten bestehen, die mittlerweile in einem langweiligen Job oder Studium festhängen und sich an die gute alte Zeit zurückerinnern, in der sie noch mit einem GameBoy Color ihre ersten Editionen mit der schön übersichtlichen Zahl von 150 Pokémon spielen konnten (ja, alle vergessen Mew). Diese Nostalgie reicht bei einigen noch bis zum Ende der 2. Generation. Daher sollte das Thema der meisten deiner Videos irgendeine Nostalgiescheiße betreffend die ersten beiden Generationen sein, bei der alle weinend an ihre nunmehr verlorene Kindheit vor dem Bildschirm zurückdenken. Das bringt die Klicks und die Likes, du Pokétuberchampion in spe. Merkst du, wie diese kleine Referenz schon Wirkung zeigt?

2. Bleibe trotzdem aktuell!
So sehr die Leute sich auch gerne in nostalgische Möchtegernkinder verwandeln lassen – es gibt leider immer noch diese Idioten, die erst mit der vierten Generation angefangen haben und jetzt begeistert die neuen Spiele spielen. Bei denen zieht leider der übliche Nostalgiecontent nicht und so musst du dir zwangsläufig etwas Anderes einfallen lassen. Mache am besten eine Top-10-Liste deiner Lieblingspokémon der neuen Genration (siehe hierzu auch Punkt 10), rede über die Story und die Charaktere, über Dinge, die angeblich verbessert wurden und über solche, die viel schlechter geworden sind. Gib aber bei Erklärungen der Story immer eine Spoilerwarnung heraus. Warum Leute überhaupt angepisst sind, wenn man die Story eines Pokémonspiels spoilert, ist zwar fraglich, da es so gut wie nie einen Plottwist gab, der nicht vorhersehbar war und die Storys stets auf leicht durchschaubare Art ziemlich straightforward sind. Ich meine, dass G-Cis der Oberböse ist, hat so ziemlich jeder gewusst, mal im Ernst. Dass Flordelis und Samantha die Endgegner sind, war auch klar. Jeder angeblich versteckte Bösewicht hat immer vor seiner „Enthüllung“ schon irgendeine Rede gehalten, die sofort die extremen Ansichten der Person deutlich macht. Man muss ein Saulus vor seiner Transformation zum Paulus sein, um das nicht zu sehen. Aber ich schweife ab. Wichtig ist, dass irgendwer angepisst sein wird, wenn du keine Spoilerwarnung gibst. Und Leute anzupissen ist genau das, was du nicht willst. Du willst Klicks. Du willst Likes. Du willst Videos produzieren, bei denen du mit Werbung am Anfang und Produktlinks in der Beschreibung einen Haufen Kohle verdienst.

3. Erfinde verrückte Theorien!
Es spielt keine Rolle, wie bescheuert, unlogisch und unrealistisch sie sind. Denn deswegen sind es ja nur Theorien. Jeder, der auch nur ein bisschen etwas von Wissenschaft besteht, weiß, dass eine Theorie nicht belegt sein muss und man alles behaupten kann, was man will, solange man hinterherschiebt, dass es ja nur eine Theorie ist. Behaupte also munter, dass LeBelle in Wirklichkeit der Doctor aus Doctor Who ist, dass der Protagonist den eigentlichen Bösewicht darstellt oder dass Trovato ein Serienkiller ist. Je abgedrehter die Theorie, desto besser. Belegen musst du sie natürlich trotzdem irgendwie – aber keine Sorge, dafür kannst du alles nehmen, solange es nur in irgendeiner Interpretation deine Theorie stützt. Und wenn jemand vorsichtig anmerkt, dass deine Theorie nicht ganz plausibel erscheint, dann reagiere immer mit folgendem Statement:

Zitat

Mir ist bewusst, dass es für diese Theorie nicht so viele Belege gibt. Glaube ich wirklich, dass sie Kanon ist? Nein, was du offenbar nicht verstanden hast, obwohl ich dachte, dass das ich das mehr als deutlich gemacht hätte. Worum es mir ging, war schlicht die Vorstellung einer Möglichkeit, die eben ein bisschen „outside the box“ ist, um vielleicht auch mal dazu anzuregen, in ungewöhnlichen Dimensionen zu denken. Das halte ich einfach für eine gute Sache und es ist traurig, dass du zu engstirnig bist, um das zu sehen.

4. Weiche nicht von der Mainstream-Meinung ab!
Vergiss nicht: Du willst die Mehrheit für dich gewinnen und nicht vergraulen. Also solltest du nie über Pokémon herziehen, die beliebt sind (z.B. Glurak) und nie solche loben, die allgemein unbeliebt sind (z.B. Deponitox). Zwar steckt hinter jedem Design bestimmt ein Haufen Arbeit, aber behaupte genau wie alle anderen, dass die allgemein unbeliebten Pokémon faul designt sind davon zeugen, dass den Entwicklern die Ideen ausgehen. Eine Einschränkung dieses Punktes besteht darin, dass man vielleicht manchmal ein kalkuliertes Risiko eingehen darf. Das ist schwierig, denn hier musst du quasi eine Meinung finden, die im Grunde jeder hat, sich aber nicht zu äußern traut oder sonst etwas. Zum Beispiel könntest du mal versteckt über Pikachu herziehen. Denn obwohl es ein sehr beliebtes Pokémon und das übermächtige Maskottchen ist, wird gerade das vielleicht einigen Leuten auf die Nerven gehen. Wichtig ist nur, dass du dabei zum Beispiel zwar hervorhebst, was für ein tolles Pokémon es ist, aber dann eben dann zu einem vorsichtigen „So toll ist es jedoch nun auch wieder nicht“ übergehst. Hier könntest du dann weitermachen, indem du sagst, dass das absolut niedliche Piepi, das ursprünglich als Ashs erstes Pokémon geplant war, doch auch mal diesen Platz einnehmen könnte. Apropos …

5. Präsentiere pseudointeressante Fakten, die kein Schwein kennt!
„Unnützes Pokémonwissen“ ist der Verkaufsschlager schlechthin. Durchforste sämtliches Trivias auf Pokewiki und der in mancherlei Hinsicht deutlich genaueren Website Bulbapedia und bastle dir daraus deine Episode über seltsame und faszinierende Pokémonfakten zusammen. Manchmal reicht es hierfür auch, einfach in Pokédexeinträge zu gucken. Wusstest du, dass Tauboga laut den Dexeinträgen in Feuerrot und X offenbar auch Owei frisst? Solche Sachen herauszupicken und zu präsentieren ist aber genau deine Aufgabe. Also fang damit an und verblüffe deine Zuschauer mit uninteressantem Geschwafel faszinierendem Mörtel, der dazu dient, ihre gravierenden Wissenslücken zu füllen. Was uns auch zum nächsten Punkt bringt.

6. Täusche wissenschaftliche Autorität vor!
Natürlich geht das sehr gut, indem du einfach auf Wikis nach Fakten suchst, die du dann so präsentierst, als hättest du sie schon immer gewusst, aber auch sonst müssen alle denken, dass du ein absoluter Experte bist. Wenn du mal über ein Pokémon redest, dann streue vielleicht den einen oder anderen Wissensfetzen ein, der im Gegensatz zu allem aus dem vorherigen Punkt auch ruhig mal uninteressant wirken darf – zum Beispiel das Entwicklungslevel eines Pokémon oder das Level, auf dem es eine bestimmte Attacke lernt. Wichtig ist schlicht, dass man in allen Videos den Anschein hat, dass du eine absolute Autorität auf dem Gebiet der Pokémon bist, jemand, der drei Professorentitel hätte, wenn Pokémon ein tatsächliches Fachgebiet wäre, was es ja zu deinem Leidwesen leider nicht ist. Die Fans werden beeindruckt sein, wie viel du weißt. Sehr gut eignet es sich hier auch, vielleicht mal in ein paar Videos neben dir noch eine andere Person auftreten zu lassen, die so wirkt, als würde sie weniger wissen – das lässt dich intelligenter erscheinen. Aber halt: Was muss man bei so einem Sidekick beachten?

7. Der Sidekick:
Im Grunde ist das Wichtigste erst einmal das Aussehen. Dein Sidekick muss jemand sein, bei dem in den Kommentaren jeder schreibt, dass die Person einfach verdammt heiß ist oder doofe pokémonbezogene Witze macht wie: „Mit dem/der wäre ich gerne mal eine Zeit lang in der Pension zusammen XD“. Ja, deine Kommentarsektion wird so einen Unfug reden, leider. Aber da musst du durch. Jedenfalls ist wie gesagt das Aussehen sehr wichtig. Ansonsten wäre noch zu bedenken, dass … Okay, eigentlich gibt es nichts mehr. Es geht wirklich nur um das Aussehen. Gutes Aussehen bringt Klicks und verkauft sich. Mehr muss man hierzu nicht wissen. Also suche dir einen attraktiven Sidekick, idealerweise einen mit einem anderen Geschlecht als du hast, um damit dann auch direkt einige Zielgruppen noch besser abzudecken und leg los. Manchmal musst du hierfür jemanden bezahlen, aber keine Sorge, das Geld wird doppelt und dreifach wieder reinkommen. Aber nicht vierfach, also erwarte nicht zu viel.

8. Referenziere andere Teile der Nerd-Kultur!
Ganz wichtig: Kalkulierte Kultigkeit! Dein Content besteht zwar aus Pokémon, aber das ist insgesamt auch nur ein Teil des Konstrukts einer „Nerd-Kultur“, die insbesondere noch aus Star Wars, Star Trek und all dem anderen Kram besteht. Zwar war das meiste davon für viele Leute nur Kinderkram oder halt „etwas für Nerds“, aber nachdem zum Beispiel J.J. Abrams Star Trek gesoftrebootet hatte, wurde es plötzlich cool, Star Trek zu mögen. So entwickelte sich die Nerd-Kultur als etwas, auf das mittlerweile jeder abfährt. Und genau da musst du ansetzen. Referenziere andere Dinge aus der Kultur, um das Gefühl zu vermitteln, dass du auch einer dieser Nerds bist, die stolz zu den Dingen stehen, die sie mögen. Dass du damit erst anfängst, wo es jetzt cool ist, genau das zu tun und dass du damit quasi auf all die Leute spuckst, die tatsächlich wegen ihrer Vorlieben mal gemobbt wurden (von Leuten übrigens, die jetzt natürlich auch alles cool finden), musst du gekonnt verdrängen. Also: Wenn du das nächste Mal über Caesurio redest, dann mache vielleicht eine kurze Bemerkung über Iron Man, egal, ob es Sinn ergibt oder nicht.

9. Mache Titel, die die Klicks anlocken wie der Honig die Wadribie (als Nebentipp: Solche kleinen Pokémonisierungen von Redewendungen sind auch immer nett).
Dazu gehört vor allem, dass du ZU DEN RICHTIGEN ZEITEN nur noch Großbuchstaben verwendest. Insofern lautet der Titel deines Videos über die Theorie, dass Tierno ein Serienkiller ist (ja, ich habe vorher von Trovato gesprochen und nicht von Tierno, aber wen von beiden ich nehme, ist komplett egal, schon vergessen?), dann schreibe nicht als Titel „Ist Trovato ein Serienkiller?“, sondern lieber „Ist Tierno ein SERIENKILLER?!?“ (auch ganz wichtig: viele Ausrufe- und Fragezeichen). Noch besser ist es vielleicht, gar nicht so sehr mit der Wahrheit herauszurücken, zumindest noch nicht. Daher eignet sich hier zum Beispiel auch etwas, das den Zuschauer einfach nur neugierig macht, zum Beispiel: „Die SCHOCKIERENDE WAHRHEIT hinter TIERNO!!“ Wichtig ist, dass du den Zuschauer neugierig machst, sodass er wirklich auf das Video klicken will. Das ist schon die halbe Miete. Und dafür darf dir KEIN TRICK ZU BILLIG sein.

10. Das Wichtigste an der ganzen Geschichte: Mache Top-10-Listen.
Wirklich. DAS ist der zentralste Baustein in deinem Konzept. DAS ist es, was die meisten Klicks bringt. Die Leute LIEBEN Top-10-Listen mit willkürlicher Reihenfolge. Keiner weiß, warum das so ist, aber das ist egal, denn alles, was zählt, ist, DASS es so ist. Also nimm irgendeine Möglichkeit, um so eine Liste aufzustellen und leg los. Nimm die Top 10 der unbeliebtesten Pokémon. Die der hässlichsten Pokémon. Die der schönsten Pokémon. Die der stärksten Pokémon. Die der größten Pokémon. Die der kleinsten Pokémon. Die der besten Champs. Die der besten Arenaleiter. Die Top 10 der coolsten Nebencharaktere, die keiner beachtet. Die der verrücktesten Pokédexeinträge. Die der coolsten Pokémonspiele (auf Platz 1 setzt du natürlich die allerersten Editionen, weil Nostalgie). Egal, was du machst, es muss am Ende nur in so einer Liste stehen.

Damit bist du nun also bereit und kannst loslegen. Beachte einfach die Tipps in dieser Liste, lass eine Bedankung da, abonniere das Thema und folge uns und Bisafans auf Twitter, Facebook und Youtube!

Schon einmal über Uhren nachgedacht? Nein? Dann wird es Zeit. Wir kennen Uhren als unsere zuverlässigen Gerätschaften, die uns jederzeit die Zeit anzeigen, aber steckt nicht vielleicht noch mehr dahinter? Verbergen sich dahinter nicht vielleicht die eigentlichen Drahtzieher hinter allem Übel der Welt? Ist nicht gerade schon die Tatsache, dass alle Uhren präzise von fremder Hand eingerichtete Uhrwerke sind und unser Leben bestimmen wollen, ein Beweis dafür?
Man muss, wenn man die volle Tragweite verstehen will, erst einmal die Uhren verstehen, oder vielmehr die Symbole richtig zu deuten wissen. In so gut wie jedem Werbekatalog wie auch in anderen Medien, in denen Uhren abgebildet sind, stehen die Zeiger immer auf der gleichen Zeit. Sehen Sie ruhig einmal nach – Sie werden feststellen, dass die Uhren quasi immer auf 10.10 Uhr stehen. Was hat das nun zu bedeuten? Nun, wie sie feststellen werden, bilden die Uhren dabei mit ihren Zeigern eine nach oben geöffnete dreieckige Form. Wie Robert Langdon, eine weltweit anerkannte Persönlichkeit auf dem Gebiet der Symbologie, zu berichten weiß, ist dies ein Symbol für die Weiblichkeit. Was leiten wir daraus ab? Dass es ein Zufall ist? Dass es tatsächlich, wie uns viele Leute, die irgendwo da oben sitzen, weismachen wollen, eigentlich nur „analog zu einem Lächeln“ gesehen werden soll und es ein Aspekt wirksamer Werbung ist? Sicher nicht. Horchen Sie auf, wenn jemand ihnen sagt, dass es „analog zu einem Lächeln“ gesehen werden soll, denn: „Analog“. Das ist schon selbst ein Begriff, der mit Uhren assoziiert werden kann und somit nicht weniger als ein Beweis dafür, dass Leute, die ihn verwenden, selbst hinter all dem stecken. Passen Sie auf, und lassen Sie sich von niemandem irgendetwas erzählen.
Nun möchten wir ihnen erzählen, was sich hinter diesem Symbol verbirgt. Dazu muss allerdings nicht einmal viel gesagt werden. Es ist bereits hinlänglich bekannt, dass moderner Feminismus in Verbindung mit einer erstarkenden Homosexuellenlobby unsere guten alten Werte der Männlichkeit vernichten will. Die Verweiblichung der Uhren durch Einstellung der Zeiger auf ein Symbol der Weiblichkeit ist der fundamentale Ausdruck dieser zerstörerischen Bestrebungen und Ideologien. Warum sollte das nicht so sein? Tatsächlich wurde diese Wahrheit schon von sehr vielen und sehr klugen Leuten erkannt – nehme man nur die vielen Pick-Up-Artisten, die diesen Missstand des Umsturzes einer natürlichen Ordnung sehr detailliert in ihren Büchern geschrieben haben, deren Inhalt sie aus purer Herzensgüte allen Menschen gegen eine geringe Verkaufsgebühr zur Verfügung stellen.
Und doch haben wir immer noch nicht die eigentlichen Drahtzieher hinter dem Ganzen ausgemacht. Wer ist derjenige, der hinter allem steckt? Die Antwort ist überraschend und verwirrend, aber gerade deswegen ist sie auf jeden Fall korrekt: Man muss eigentlich nur jemanden ausmachen, der sich bedeckt hält, jemanden, der nie Partei ergreift, jemanden, der so unauffällig wirkt, dass es zwangsläufig dem intelligenten Beobachter auffallen muss. Und es muss jemand sein, der mit Uhren zu tun hat.
Sicher haben Sie es bereits erraten, denn Sie sind schlau. Sie haben sich entschieden, die Wahrheit zu erfahren, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten. Wir verweisen in dem Zusammenhang auf unser Buch „Die Wahrheit hinter dem Schein der Wahrheit des Scheins“, das derzeit für nur 39,99 Euro im Buchhandel erhältlich ist. Sie jedenfalls können sich sicher schon denken, wer an allem schuld ist: Die Schweiz.
Hat man diesen Schluss erst einmal gezogen, so ergibt sich ein unglaubliches Gesamtbild. Die Schweiz war unter den letzten Staaten, die das Frauenwahlrecht eingeführt haben? Natürlich Tarnung ihrer eigentlichen Bestrebungen. Außerdem: 1010 stellt nicht nur die Zeiger auf die besprochene Symbolik, es ist auch eine Postleitzahl für Lausanne. Wer da noch an einen Zufall glauben will, dem ist nicht mehr zu helfen, es sei denn, er schlägt in unserem Buch „Die Wahrheit hinter dem Schein der Wahrheit des Scheins“ (nur 39,99 Euro) nach, in dem diese und noch viele weitere Theorien noch einmal viel genauer und möglicherweise überzeugender erklärt werden. Fürs erste sollten man sich aber folgende Rechnung durch den Kopf gehen lassen. 1010 ist, geteilt durch sich selbst, 1. Diese Zahl kommt auch als Ziffer in 1010 selbst vor. Nimmt man nun 1 und multipliziert diese mit der Zahl des Bösen, nämlich 666, so erhält man die Zahl des Bösen, 666. Diese Rechnung ist natürlich nicht ganz so naheliegend, aber dennoch ebenso einleuchtend wie auch schockierend, sobald man erst einmal darauf gekommen ist. Außerdem steht 1010 im Binärsystem für die 10, was im Grunde nur 1010 „halbiert“ ist. Teilt man 1010 nun durch 10, so erhält man 101. Dies entspricht in 1337 dem Ausdruck „lol“ und ist somit eindeutig als ein dreistes Spottlachen über all die Leute zu verstehen, die von der Schweiz Tag für Tag hinters Licht geführt werden.
Auch muss man sich fragen: Hat nicht gerade die Schweiz eine strategisch hervorragende Position? Die Tatsache, dass dieses Land zu großen Teilen in den Ardennen liegt, macht es schwer einzunehmen. Kann man sich also eine bessere Position vorstellen, um die Welt heimlich zu erobern und unter die eigene Kontrolle zu bringen? Und ist es ein Zufall, dass die Schweiz tatsächlich in der Lage ist, ihre gesamte Bevölkerung im Falle eines Angriffs in Bunkern unterzubringen? Muss man da nicht vermuten, dass sie einen Angriff bereits erwarten, weil sie ihn nämlich im Grunde selbst permanent, wenn auch heimlich, provozieren? Und auch hier ist noch lange nicht Schluss: Wer sagt uns denn, dass die Anden nicht hohl sind? So viel Stauraum würde sicher nicht ungenutzt gelassen werden. Gott weiß, welche Geheimnisse und Mysterien die Regierung der Schweiz in ihnen versteckt. Vielleicht Aliens, vielleicht das Bernsteinzimmer, möglicherweise aber auch Elvis.
Manch einer mag sagen, dass es sich hierbei nur um Verschwörungstheorien handelt? Aber sind es wirklich nur Verschwörungstheorien?
…
…
…
Mehr müssen wir wohl nicht sagen. Es mag zwar stimmen, dass aus wissenschaftlicher Sicht die Theorien als inferiohr angesehen werden, die sich ohne signifikante Beweise auf der Annahme fiktiver Entitäten aufbauen – aber einerseits haben wir ja Beweise und die Entitäten, die wir annehmen, sind mitnichten fiktiv. Schließlich existiert die Schweiz ja wirklich. Aber auch im anderen Falle muss man doch fragen: Wird unsere Theorie dann nicht in ihrer Inferiohrität superiohr?¹
Wir können es nicht mit Sicherheit wissen, doch eines ist sicher: Wir kennen die Wahrheit, und Sie jetzt auch. Unterstützen Sie also doch bitte unsere Bestrebungen und helfen Sie auch sich selbst, indem sie einfach unser Buch „Die Wahrheit hinter dem Schein der Wahrheit des Scheins“ (nur 39,99 Euro) kaufen. Wir werden es ihnen danken, und ihr kritischer Verstand Ihnen auch. Wachen Sie auf aus dem dogmatischen Schlummer, den die Schweiz über sie legen wollte! Und auch wenn Sie uns nicht zustimmen, sollten Sie das Buch kaufen. Denn es ist doch immer wichtig, die Gegenposition zur eigenen Meinung auch zu kennen, oder nicht?

Ein Beitrag von dem da unten

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¹Um die Begriffe zu erklären: „Inferiohr“ meint, dass das damit bezeichnete Objekt oder Subjekt zum Ohr eines Inferius gehört. Ein Inferius ist eine Leiche, die von einem schwarzen Magier reanimiert wurde, allerdings nicht wirklich am Leben und mehr mit einer Marionette vergleichbar ist. Zu näheren Informationen zu Inferi vgl.: Rowling, Joanne K. (2005), Harry Potter und der Halbblutprinz, Carlsen Verlag, Hamburg, S. keine Ahnung, aber auf jeden Fall irgendwo am Anfang, wo Dumbledore ihn abholt und Harry ihn dann fragt, was Inferi sind und dann später diese eine Stelle im Unterricht mit Snape. Man muss hier beachten, dass nicht geklärt wird, was „superiohr“ heißt. Da dieser Begriff aber als Gegensatz zu „inferiohr“ gebraucht wird, muss davon ausgegangen werden, dass es sich hier um eine Bezeichnung der Zugehörigkeit zum Ohr eines Superius handelt. Ein solcher ist vermutlich dann im Gegensatz zu einem Inferius ein lebendiger Mensch, der so verzaubert wurde, dass er wie tot wirkt, also wie eine Marionette, deren Fäden allerdings durchtrennt sind, wenn man so will.

Tiefsinnige Wahlkolumne

Es ist soweit. Es ist der große Tag, der Tag, an dem die nach Germany’s Next Topmodel zweitwichtigste Wahl unseres Landes stattfindet, der Tag, an dem wir den Bundestag wählen. Wir alle gemeinsam, die Bürger unseres Landes, vereint durch diesen Prozess der Wahl. Es sei denn, man ist nicht Nichtwähler. Die Themen sind ausdiskutiert, der Wahlkampf ist gelaufen und alles, was noch zu tun bleibt, ist der Gang zur Wahlurne, das simple Zeichnen zweier Kreuze auf einen Zettel, den man dann nur noch wieder zusammenfalten und abgeben muss. Das Kreuz ist es, um das es heute geht. Einst ein Symbol der Kirche und ihrer Macht, verkörpert es heute die Macht des Wählers. Das ist unsere Macht, dort, in diesen zwei Kreuzen.
Es ist ein düsterer Morgen, es hatte geregnet, Nebelschwaden bedecken den Horizont. Nun jedoch, wo ich aufstehe und mich aufmache in diese Welt, die heute über ihr eigenes Schicksal entscheidet, reißt die graue Wolkendecke auf und offenbart zarte Sonnenstrahlen. Ich trete den Gang an, durch die immer noch feuchten und leeren Straßen, bewegt von dieser Stimmung, die jeden mitreißen muss. Die Wahlbenachrichtigung in der einen, eine Flasche Bier in der anderen Hand, schlendere ich über den Bürgersteig, begegne anderen Menschen, die aus der Richtung des Wahllokals kommen, sie sehen den Wahlschein, sie nicken anerkennend, sie sehen das Bier, sie schütteln missbilligend den Kopf. Hin- und hergerissen zwischen Missbilligung und Anerkennung, ist das nicht die beste Beschreibung für dieses Ereignis selbst? Ist nicht jeder von uns hin- und hergerissen zwischen diesen großen Parteien, die geschätzt und gleichzeitig abgelehnt werden? Das Bier ist die Verkörperung unseres Missmuts, es ist das Symbol einer krankenden und verzweifelten Gesellschaft, die einerseits für ein Deutschland einsteht, in dem wir gut und günstig leben und andererseits denken, dass es Zeit für mehr Gebrechlichkeit ist. Was würde Immanuel Kant nur dazu sagen, wenn er sehen könnte, wohin unser Land gekommen ist? Wäre er erfreut über die Rechte und Freiheiten, die den fruchtbaren Boden der Aufklärung bestellen oder wäre er erbost über die Einführung der monogamen Ehe für alle? Auch Kant war nicht frei von Antisemitismus und der Verurteilung der Homosexualität, in einigen seiner Werke spricht er von der Faulheit der „Südseebewohner“, zeigt die Seite des Rassismus der deutschen Philosophen, die zu verstecken so erfolgreich geglückt ist. Wir blenden diesen Rassismus aus, kehren ihn unter den Teppich, besinnen uns auf die Aufklärung und den kategorischen Imperativ, vergessen alles Schlechte und schneiden es weg vom grünenden Baum der deutschen Philosophie.
Am Wahllokal treffe ich eine junge Frau, sie weint, es war alles so stressig die letzte Woche und obendrein ist sie jetzt am falschen Wahllokal, hat sich verlaufen in der städtischen Landschaft, ein verlorenes Schaf auf dem Weg zur Schlachtba (Ne, zu bescheuert und zu heftig, oder? Später mal Mama fragen) auf dem Weg zurück zur Herde. Ich erkläre ihr den Weg zu der Adresse, wo sie wirklich hinmuss, sie bedankt sich, lacht vor Erleichterung und verschwindet. Die Verlorenheit der Wähler in der unübersichtlichen politischen Landschaft erscheint uns in vielerlei Form, äußert sich darin, wie wir den Weg nicht finden. Der Weg zur Wahlurne bleibt so unübersichtlich und verwirrend, gerne hätten wir eine Machete, die uns den Weg durch das Dickicht zu schneiden vermag; doch wir dürfen sie nicht annehmen, wenn man sie uns reicht, denn es ist ja gerade der Weg durch das Dickicht, der bedeutsam ist, die Fähigkeit, es sorgfältig zu entwirren, ist genau das, was wir benötigen und praktizieren müssen. So schlagen wir auch das Angebot der Leute aus, die uns die Machete in die Hand drücken wollen, die uns den einfachen Weg zeigen wollen, der schneller, leichter verführerischer ist. Wir suchen die größte Weisheit in den Worten der Philosophen und manchmal in der Bibel, aber finden tun wir sie letztlich in Star Wars.
Ein knappes Nicken erfolgt, als mir der Wahlhelfer den Zettel gibt und ich ihm meine Bierflasche zur Aufbewahrung überreiche. Ich gehe in die Wahlkabine, es ist nur eine Art große Pappwand auf einem Tisch, hinter der ein Kugelschreiber liegt. Eine Pappwand trennt mich von der Welt, anonymisiert mich. Der Wähler hinter der Pappwand ist kein Individuum, seine Persönlichkeit verschwindet, sie wandert in den Wahlzettel durch die zwei Symbole der Macht, die er sorgfältig aufs Papier zeichnet. Der Zettel wird zusammengefaltet und bald, man mag es kaum glauben, wie schnell alles vorbei ist, verschwindet er in der Urne. Der Wähler wird seinen kreuzgewordenen Willen niemals wiedersehen, wie so viele Menschen, die er in seinem Leben einmal gesehen hat und nie wieder zu Gesicht bekam. Wir alle sind diese Wahlzettel, einmal kurz angesehen, dann verschwunden in der Finsternis einer Wahlurne. Und wir alle tragen unsere Kreuze mit uns herum, die Zeichnungen und Prägungen, die jemand anders uns auferlegte.
Ich nehme meine Bierflasche. Sie war halbvoll, als ich sie abgegeben habe, jetzt ist sie leer. Leere. Fühlt man sich nach der Wahl nicht immer seltsam leer? Wir hatten alle für einen kurzen Augenblick den winzigen Einfluss auf die Zukunft, und jetzt ist er fort. Nicht für immer, aber für vier oder vielleicht irgendwann fünf Jahre. Die Leere ist es, die uns verbindet. Für immer nur Leere. Gähnende, alles verschluckende und stille Leere, die wir niemals ausfüllen können. Nur die Wahl kann es, wenigstens für den Moment. Wir sind abhängig von der Wahl, wir brauchen sie.
Man geht nach Hause, wartet darauf, dass es 18 Uhr wird. Es wird zur Qual, der Fernseher läuft, vielleicht isst man bereits früh zu Abend, als man vom Tisch wieder aufsteht, um das Ergebnis sehen zu können, da der Fernseher vom Esstisch aus nicht zu sehen ist. Selbst der lebensnotwendige Prozess der Nahrungsaufnahme wird unterbrochen, tritt zurück hinter der Bedeutung der Wahl. Und dann, endlich, nach so langem Warten, die Prognosen, gefolgt von den Hochrechnungen. Manch einer schreit vor Freude, andere sacken in sich zusammen, sind enttäuscht, dass die von ihnen gewählte Partei nicht besser abgeschnitten hat. Anschließend folgen die Gespräche mit den Politikern, wer will mit wem in das Bett der Koalition steigen (das ist auch scheiße, oder? Später mal eine von der Moderation fragen, was sie davon hält) und wer verwahrt sich in der Opposition? Man könnte auch schockiert sein über die Rechtspopulisten, doch dann besinnt man sich darauf, dass die CSU ja auch schon die letzten Jahre im Bundestag und auch in der Regierung vertreten war. Warum also sollte man sich groß aufregen? Dennoch, der Weg angeblich leichter Lösungen für komplexe Probleme hat mal wieder einen großen Teil von Leuten überzeugt.
Am Ende des Tages bleibt nur ein Ergebnis, aus dem sich irgendetwas entwickeln wird, ein paar nackte, kalte Zahlen, die unveränderlich feststehen. Eine Atmosphäre der Endgültigkeit entsteht, die von allen Besitz ergreift. Am Nächsten Tag geht das Leben weiter wie gehabt, mittlerweile mahlen die Mühlen der Macht, und wer nicht Acht gibt, droht dazwischen zerquetscht zu werden. Was bedeutet das überhaupt alles?

Scheißbeschissener Scheißdreck.

Der schwarze Spiegel

„Also“, sagte Hannahs Onkel Nathanael ein wenig zerstreut, „ich bin dann jetzt kurz weg … Mach keinen Unsinn, klar? Du weißt ja, du darfst nicht …“
„Ja“, antwortete Hannah artig. „Der Keller ist tabu, ich weiß.“
„Gutes Mädchen“, erwiderte ihr Onkel und umarmte sie flüchtig, bevor er sie verließ. Kaum dass die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, fing Hannah an zu grinsen. Aufgeregt lief sie umher in der Eingangshalle der großen Villa und begutachtete aus nächster Nähe die ganzen Vitrinen, in denen die verschiedensten Gegenstände lagen, sodass man eher den Eindruck von einem Museum als von einem Wohnhaus bekam. Sie schnippte kurz mit dem Finger gegen das Glas eines Kastens, in dem ein alter Dolch lag. Alles war gut weggeschlossen, sodass neugierige kleine Mädchen es niemals berühren konnten. Aber sie war ja nicht mehr ganz so klein. Und außerdem …
Hannah zog den Schlüssel hervor, den sie gerade während der Umarmung ihrem Onkel aus der Manteltasche stibitzt hatte. Es war gar nicht so schwierig gewesen, ihm den Schlüssel abzunehmen, hatte ihn doch der Anruf von vorhin ein wenig aus der Bahn geworfen, wie eigentlich so ziemlich alles, was seinen Tagesablauf störte. Zum Glück für Hannah. Nicht, dass sie ihren Onkel verachten würde, tatsächlich respektierte sie ihn sehr und er spielte fast eine ebenso große Rolle in ihrem Leben wie ihre Eltern, wenn diese mal eine längere Forschungsreise antreten mussten, auf die Hannah nicht mitkommen konnte.
Angeblich hatte Onkel Nathanael früher ebenfalls viele Reisen unternommen, war ein Abenteurer gewesen, der überall angesehen war und vereinzelt auch gefürchtet wurde. Doch irgendwann zu einer Zeit, an die sich Hannah nicht erinnern konnte, war wohl irgendetwas passiert, dass den einst so abenteuerlustigen Mann grundlegend verändert hatte – er war dauerhaft zu seiner Villa und seinen Ländereien in Nibralia zurückgekehrt und hatte sich seit Langem nicht mehr aus den Landesgrenzen herausgewagt. Seitdem lebte er mehr vor sich hin, stets vertieft in irgendwelche Bücher, unablässig vor sich hin murmelnd und vom beträchtlichen Familienvermögen zehrend.
Manchmal erzählte er von früher, wie er Stürmen auf dem Meer getrotzt, wilden Tieren die Stirn geboten und fantastisch anmutende Gegenden erkundet hatte. Was davon alles stimmte, war natürlich nie ganz sicher, aber das war auch nicht wirklich wichtig, solange es sich nur um eine gute Geschichte handelte.
Was Hannah aber ärgerte, war die Tatsache, dass so Vieles für sie in dem Haus verboten war. Sie durfte sich nicht einmal für einen Augenblick die ganzen alten Dinge genauer ansehen. Doch jetzt hatte sie den Schlüssel, der in den Keller führte, also den Ort, der am meisten verboten war. Kichernd und beinahe hüpfend durchquerte sie die Halle, hin zu der Tür, die bis zu dem heutigen Tag immer für sie verschlossen gewesen war, steckte den Schlüssel ins Loch und jubelte innerlich, als er sich herumdrehen ließ. Knarzend schwang die alte Tür auf und enthüllte den Blick auf einen kleinen Flur, an dessen Ende eine steinerne Wendeltreppe nach unten führte. Hannah suchte im schwachen Licht, dass aus der Eingangshalle hereinströmte, die Wand nach einem Lichtschalter ab und hatte bald einen gefunden. Sogleich wurde der Gang von flackernden Lampen erhellt, was es Hannah ermöglichte mehr zu erkennen. An den Wänden waren seltsamerweise zusätzlich Halterungen befestigt, die den Eindruck machten, als hätten sich einst Kerzen oder kleine Fackeln in ihnen befunden. Vermutlich war der Keller früher anders erleuchtet worden, bis man irgendwann elektrisches Licht installiert hatte.
Hannahs Schritte klangen in der übrigen Stille überraschend laut. Ihr leiser Widerhall, die drückende Atmosphäre des Ganges und die Tatsache, dass es hier recht kalt war, ließen ihr einen kleinen Schauer über den Rücken fahren. Doch trotz ihrer Beklemmung ging sie entschlossen weiter und schließlich die Wendeltreppe hinunter, an deren Ende sie sich in einem weiteren Gang wiederfand, der von Türen zu beiden Seiten gesäumt war. Hannah betrachtete die nächste von ihnen: Sie war groß, aus massivem Holz und hatte eiserne Beschläge. Probehalber drückte Hannah die kalte und verstaubte Türklinke herunter und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass diese Tür nicht abgeschlossen war. Knarzend schwang sie auf und gab den Blick auf einen staubigen Raum frei, in dessen Mitte ein alter Schreibtisch stand. Viel mehr war da eigentlich auch nicht zu sehen, abgesehen von einem offenbar halbrunden Objekt, das mit der flachen Seite auf dem Schreibtisch lag und bei dem Hannah nicht von der Tür aus erkennen konnte, was es war. Sie trat näher heran und stellte fest, dass das Ding offenbar aus irgendeiner Art Gestein gemacht war, dessen Schwärze von einer Staubschicht verdeckt wurde. Hannah wischte über die Oberfläche, die eigentlich nicht rund, sondern recht uneben und grob behauen wirkte. Unter dem Staub verbarg sich ganz offensichtlich ein schöner Glanz.
Hannah hob das Ding vom Tisch auf – es dauerte einen Augenblick, bis sie ihre Finger darunter geschoben bekam – und drehte es so, dass sie die Unterseite sehen konnte. Da der Stein auf dieser Seite gelegen hatte, war kein Staub daran gekommen – sie glänzte nicht nur, sondern spiegelte sogar Hannahs Gesicht.
„Cool“, flüsterte sie und drehte den Stein ein wenig, der, so vermutete sie, eine Art Spiegel sein musste, aber eben einer, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Das einzige, was sie in diesem Moment wunderte, war die Tatsache, dass dieser Spiegel hier unten weggeschlossen war. Sicher, ihr Onkel hätte ihn sicher auch oben weggesperrt, aus Angst, sie könnte ihn kaputtmachen. Aber er hätte doch zum Beispiel in einer Vitrine sein können, anstatt hier versteckt zu werden – darüber wunderte sich Hannah ein wenig und war auch leicht enttäuscht: Sie hatte hier eigentlich irgendetwas erwartet, was, nun, „besonderer“ war. Dieser Spiegel war ganz nett, aber letztlich halt nur ein Spiegel. Sie legte ihn wieder zurück und seufzte. Nun, es gab hier unten ja noch andere Räume, also … Ihr Blick fiel auf die Schreibtischschubladen und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. Vielleicht war da drin ja noch etwas Interessantes.
Die erste Schublade, die sie öffnete, enthielt offenbar viele alte Briefe. Sie waren von Hand geschrieben, und die Schrift sah eindeutig nach der ihres Onkels aus. Sie überflog den ersten, nur um festzustellen, dass er mittendrin abbrach:

Liebe Amelia,

ich habe deine Einladung erhalten, aber ich fürchte, ich muss ablehnen. Es ist im Moment sehr schwierig und ich weiß nicht, ob ich den Herausforderungen der Reise gewachsen wäre. Das mag dir komisch vorkommen, ich weiß, und ich wünschte wirklich, ich könnte es erklären. Das heißt … Es hat mit dem zu tun, was ich auf meiner letzten Reise gefunden habe; ich wünschte, ich hätte niemals diesen verfluchten Spiegel auch nur angerührt. Es ist so verrückt, dass ich es selbst nicht glauben will. Tatsächlich bist du die erste Person, der ich diesbezüglich schreibe, weil ich weiß, dass du nicht denken würdest, ich sei wahnsinnig geworden; selbst meine Schwester wäre vermutlich davon überzeugt, wenn ich ihr erzählen würde, was passiert ist. Es ist so, dass ich nicht der Mann bin, den du … Also, ich meine, wenn du überhaupt

Hannah runzelte die Stirn. Sie hatte nie von einer „Amelia“ gehört, aber mehr verwunderte sie die Zeile, in der vom „verfluchten Spiegel“ die Rede war. Ihr Blick wanderte zu dem Ding hin, das jetzt wieder auf dem Tisch lag. War dieses Ding doch in einer Art besonders, von der sie nichts wusste? Sie las ein paar weitere Briefe, doch darin stand nichts Neues. Tatsächlich war der Inhalt immer der Gleiche, nur anders formuliert – und in der Hinsicht klang jede Version des Briefes in ihren Ohren schlechter als die letzte, so zögerlich, fast schon peinlich. Jedoch schienen am Ende ein paar Dinge für sie festzustehen, erstens, dass irgendetwas mit diesem Spiegel war, zweitens, dass ihr Onkel dieses Irgendetwas aus irgendeinem Grund dafür verantwortlich machte, gewissen Dingen nicht oder nicht mehr gewachsen zu sein und drittens, dass er diese Amelia offenbar geliebt hatte. Hannah legte die Briefe zurück und konnte dabei ein schlechtes Gewissen nicht unterdrücken. Ihr Onkel hatte darin ziemlich verzweifelt geklungen und einige Stellen waren recht persönlich.
Als sie alles wieder in die Schublade gelegt hatte, biss sie sich auf die Lippe. War sie nicht doch bereits zu weit gegangen? Sie sollte nicht hier sein und wenn sie daran dachte, wie sie sich fühlen würde, wenn jemand ihre Briefe lesen würde … Nicht, dass sie wirklich jemandem Briefe schrieb, aber trotzdem war es nicht nett, das zu tun. Gleichzeitig war da aber immer noch ihre Neugierde – sie wollte gerne noch mehr von diesem Keller sehen. Außerdem hatte sie einige Schreibtischschubladen noch nicht durchsucht. Sie entschied sich daher letztlich doch, nicht schon wieder zu gehen; allerdings schwor sie sich, keine persönlichen Briefe mehr zu lesen, sollte sie welche finden.
In der nächsten Schublade fand sie zwar keine Briefe, aber etwas, das wie ein Tagebuch aussah. Die Versuchung war groß, zumal eine listige Stimme in ihrem Kopf sagte, dass sie ja nur geschworen hatte, keine Briefe mehr zu lesen, während von Tagebüchern nie die Rede gewesen war. Aber Hannah schüttelte nur den Kopf und schloss die Schublade wieder. Beim Inhalt der nächsten Schublade entfuhr ihr ein überraschter Laut: Dort drin lag eine Pistole – ein Revolver, soweit sie wusste – mit einem dazugehörigen Holster. Das war nun etwas, das sie aus anderen Gründen nicht anfassen wollte, da es ihr schlicht zu gefährlich war, auch wenn sie sich nicht sicher sein konnte, dass die Waffe überhaupt geladen war.
Als sie die Schublade zuschob, hörte sie plötzlich einen Aufschrei, der sehr dumpf klang und offenbar von oben zu kommen schien: „Nein!“
Es war unverkennbar die Stimme ihres Onkels, und im nächsten Moment folgten hastige Schritte über ihr. Hannah durchfuhr es kalt. Sie hatte eigentlich geplant, wieder aus dem Keller hinaus zu sein, bevor ihr Onkel zurückkam, nun jedoch würde er sie hier erwischen. Verflucht! Warum war er schon wieder zurück? Hatte er bemerkt, dass der Schlüssel fehlte? Vielleicht konnte sie so tun, als sei sie noch gar nicht in dem Raum gewesen. Hastig stand sie auf und schloss vorsichtig die Tür, als auch schon ihr Onkel die Wendeltreppe herunter gerannt kam.
„Du!“, stieß er keuchend hervor. „Hast du …“
Er führte den Satz nicht zu Ende und stürzte zu der Tür, aus der sie eben gekommen war. Kurz darauf griff er sich an den Kopf.
„Da ist kein Staub an der Türklinke!“, rief er aus, dreht sich zu ihr um und fuhr sich fahrig durch die Haare. Hannah wich einen Schritt zurück; ihr Onkel machte ihr in diesem Augenblick große Angst.
„Du warst da drinnen“, murmelte er, während seine Augen geradezu hervorzutreten schienen.
„Nein, ich …“, begann Hannah.
„Lüg nicht!“, schrie Onkel Nathanael, woraufhin Hannah zusammenzuckte; tatsächlich schien ihr Onkel sogar über sich selbst zu erschrecken. Er schien sich kurz wieder etwas zu beruhigen, während er mit der Zunge seine Lippen befeuchtete.
„Aber hast du auch … Ja, vielleicht hast du ja nicht …“
Er riss die Tür auf und verschwand in dem Raum. Kurz darauf ertönten ein Stöhnen und ein erneuter Aufschrei, langgezogen und verzweifelt: „Nein!“
Hannah trat vorsichtig in den Raum und sah, dass ihr Onkel vor dem Schreibtisch zusammengesackt war.
„Du hast ihn offensichtlich bewegt“, murmelte er schwach. „Hast du … auch in ihn hineingesehen?“
Hannah zögerte für einen Moment, nickte aber schließlich. Ihr Onkel stöhnte wieder.
„Dann habe ich wohl versagt“, murmelte er. „Ich …“
Plötzlich brach er in lautes Schluchzen aus und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Hannah war schockiert; ihr Onkel war, soweit sie ihn gekannt hatte, nie besonders selbstbewusst, furchteinflößend oder standhaft gewesen, aber das … Das war auch für ihn absolut ungewöhnlich. Umso schuldiger fühlte sie sich jetzt wegen der Briefe.
„Ähm“, machte sie leise, „warum ist das denn so schlimm? Das ist doch nur ein Spiegel, oder?“
Sie hatte zwar aus den Briefen herausgelesen, dass Onkel Nathanael aus irgendeinem Grund den Spiegel zu hassen schien oder Angst vor ihm hatte, aber das war ihr reichlich unglaubwürdig vorgekommen. Was sollte an einem Spiegel auch so schlimm sein?
Ihr Onkel nahm die Hände von seinem Gesicht. Er sah Hannah mit einem seltsamen Ausdruck an, als würde er sie jetzt erst erkennen.
„Warte“, sagte er langsam, „du wirkst wie immer …“
Er stand auf, trat auf Hannah zu und kniete sich vor ihr hin.
„Hannah, mein liebes Mädchen“, flüsterte er, „räum dein Zimmer auf.“
„Was?“, fragte Hannah, sicher, nicht richtig gehört zu haben.
„Du sollst dein Zimmer aufräumen.“
„Ich soll mein Zimmer aufräumen?“, fragte Hannah. „Warum?“
„Weil ich es sage. Räum einfach dein Zimmer auf.“
Hannahs Verwirrung wich einer milden Empörung.
„Ich soll jetzt mein Zimmer aufräumen?! Ich finde eher, dass du mir mal sagen solltest, was hier …“
Sie brach ab, denn ihr Onkel fing an, zu lachen.
„Du bist normal!“, rief er aus. „Du bist ja gar nicht verkorkst worden!“
Sein Lachen klang so unfassbar erleichtert, dass Hannah nur wieder verdattert dreinschauen konnte. Schließlich wurde ihr Onkel wieder still.
„Trotzdem“, sagte er plötzlich streng und erhob sich wieder, „hatte ich dir verboten, hier zu sein. Und den Schlüssel … ich weiß genau, dass ich ihn bei mir getragen habe. Du hast ihn mir geklaut, oder?“
Hannah sah zur Seite.
„Ja“, sagte sie missmutig.
Ihr Onkel streckte fordernd die Hand aus, und sie übergab ihm den Schlüssel zur Kellertür.
„Gut“, sagte er. „Die Strafe dafür …“ Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. „Darüber reden wir später.“
„Schön“, sagte Hannah in dem Wissen, dass er da sowieso nicht so hart sein würde, „wenn du mir endlich mal sagst, warum du dich so aufführst, Onkel. Was ist mit diesem Spiegel los?“
Ihr Onkel öffnete den Mund, wie um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder und rieb sich die Stirn.
„Es …“, sagte er so lahm, dass Hannah schon ahnte, dass er ihr eine Lügengeschichte auftischen wollte, „Es ist nichts. Der Spiegel ist einfach … sehr teuer. Ich will nicht, dass du ihn kaputt machst.“
„Ach, komm schon, Onkel“, sagte Hannah und verdrehte die Augen, „ich weiß doch, dass das nicht stimmt.“
„Es ist aber …“
„Wer ist Amelia?“, fragte Hannah rasch.
Ihr Onkel schien von der Frage völlig überrumpelt zu sein. Als er antwortete, stammelte er nur: „Das … Du hast … Du hast die Briefe gelesen?“
Hannah nickte und fügte rasch hinzu: „Das tut mir leid, ich weiß, das war …“
„Ja, war es“, sagte Nathanael mit seltsamer Grimmigkeit in der Stimme. „Jedenfalls geht dich all das nichts an.“
Er wandte sich Richtung Tür.
„Komm, wir gehen jetzt nach oben.“
Hannah rührte sich nicht. Sie würde garantiert nicht mitgehen, ohne die Geschichte zu kennen, die hinter all dem steckte. Und ganz plötzlich kam ihr auch eine Idee, auch wenn sie wieder ein bisschen dazu führte, dass sie eins schlechtes Gewissen bekam. Ehe ihr Onkel etwas tun konnte, rannte sie zum Schreibtisch und hob den Spiegel wieder auf.
„Hannah!“, rief ihr Onkel. „Leg den sofort wieder hin, oder …“
„Erst, wenn du mir sagst, was hier los ist“, forderte sie. „Sonst schmeiße ich ihn auf den Boden!“
Nathanael hatte einen Schritt auf sie zugemacht, bleib bei den Worten aber abrupt stehen.
„Hannah, bitte …“, flehte er, und es kostete das Mädchen einige Mühe, die Verzweiflung in seiner Stimme zu ignorieren. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, eine eiserne Miene beizubehalten. Schließlich seufzte ihr Onkel resignierend.
„Gut“, sagte er matt, „du hast gewonnen. Weißt du, früher hätte ich mich nie so erpressen lassen.“
Er lachte verbittert und strich sich durch die ohnehin schon sehr zerzausten Haare. Sein Gesicht drückte Resignation aus.
„Es ist schwer zu erklären …“, begann er, schien sich dann jedoch anders zu besinnen. „Nein, eigentlich stimmt das nicht. Es ist nur schwer zu glauben.“
Er seufzte.
„Du weißt ja, ich habe das Gleiche gemacht wie deine Eltern: Ich bin viel herumgereist und war bei Expeditionen dabei, die so ziemlich ins Niemandsland führen, zunächst als Assistent, später mitunter auch als Leiter. Nun habe ich eines Tages Hinweise auf eine Forschungsreise eines gewissen Wilbert Hughes gefunden – der Name wird dir nichts sagen, da kaum einer etwas von ihm weiß, er war nun einmal nicht besonders bekannt. Ich wollte eigentlich nur herausfinden, was daraus geworden ist und habe schließlich seine Spur in Nordfredarien aufgenommen.“
Hannah nickte; der Kontinent Fredarien war, wie sie wusste, noch immer zu großen Teilen unerforscht, auch wenn es Spuren von Zivilisation dort zu finden gab. Seit ihrer Kindheit hatte sie immer wieder davon geträumt, diese geheimnisvoll wirkende Gegend selbst zu bereisen und dort Abenteuer zu erleben.
„Die Details sind nicht weiter wichtig“, fuhr Onkel Nathanael fort, „ich fand jedenfalls schließlich in einer ziemlich trostlosen Wüstengegend vereinzelte Überreste eines Lagers, und dabei war auch dieser Spiegel. Er ist aus geschliffenem und poliertem Obsidian – ein vulkanisches Gesteinsglas, das von manchen Völkern zur Herstellung von Schmuck oder auch von Waffen verwendet wurde und vielleicht noch wird – die Weltkarte hat ja noch einige weiße Flecken. Es kann sein, dass der Spiegel aus Fredarien stammt, vielleicht hat ihn aber auch Hughes oder einer seiner Leute von einer anderen Expedition mitgebracht; es ist zum Beispiel belegt, dass im antiken Tolania und im alten Grurifada ganz ähnliche Spiegel gefertigt wurden.“
Er machte eine Pause. Hannah wartete gespannt darauf, dass er weitersprach, denn noch war ihr Onkel ja nicht zu dem Punkt gekommen, der eigentlich interessant war.
„Nun, ich habe also diesen Spiegel in die Finger bekommen und in ihn hineingesehen – und das war ein Fehler.“
Nathanaels Gesicht verdüsterte sich weiter. Er kratzte sich an der Stirn und rieb sich die Augen.
„Ich weiß nicht, was genau passiert ist – mir wurde irgendwie … merkwürdig, meine Sicht verschwamm … Und dann …“
Er brach wieder ab, als fiele es ihm schwer, alles in Worte zu fassen.
„Im ersten Moment habe ich es nicht wirklich realisiert … Aber auf einmal hat alles angefangen, mir Angst zu machen. Ich fürchtete mich plötzlich vor Schlangen, vor Krabbeltieren, vor Krankheiten … Schließlich sogar vor den anderen Menschen.“
Hannah hatte aufmerksam zugehört und mittlerweile auch begriffen, worauf ihr Onkel hinauswollte, auch wenn es in der Tat sehr unglaubwürdig klang.
„Du meinst also“, sagte sie, „dass der Spiegel dich irgendwie … verändert hat?“
„Das ist die einzige Erklärung, die ich für meine Veränderung finden kann“, sagte Nathanael. „Und es ist ja auch irgendwie ganz logisch: Ich hatte vorher vor so ziemlich gar nichts Angst, oder vielmehr: Ich konnte meine Angst immer unterdrücken. Spiegel vertauschen bei unserem Bild immer etwas, kehren es um in sein Gegenteil. Man denkt ja immer, sie vertauschen links und rechts, in Wirklichkeit ist es ja vorne und hinten, aber das Prinzip ist das Gleiche.“
Hannah dachte nach. Es ergab auf eine gewisse Art Sinn, zweifellos, doch … Sie hatte oft genug von ihren Eltern und ja auch von Onkel Nathanael Geschichten über angeblich verfluchte und verwunschene Objekte mit seltsamen Kräften gehört – doch manchmal hatte man ihr dann zur Demonstration sogar das fragliche Objekt zeigen können. Dieses war dann zwar immer ein schön anzuschauendes und sicher auch wertvolles Stück gewesen, aber niemals hatte irgendetwas davon auch nur die kleinsten Anzeichen von Magie gezeigt. Und auch dieser Spiegel hatte bei ihr selbst offenbar nichts verändert.
„Aber Onkel“, sagte sie, „ich meine … Mir ist doch nichts passiert. Und Magie und alles … Das gibt es doch nicht wirklich, oder?“
„Ich weiß es nicht, Hannah“, seufzte ihr Onkel, während er sich die müden Augen rieb. „Ich weiß nur, dass ich im einen Moment noch ein mutiger Abenteurer und Forschungsreisender war und im nächsten ein Feigling, der sich vor seinem eigenen Schatten erschreckt.“
Onkel Nathanael sah mittlerweile ziemlich erschöpft aus, andererseits wirkte er vielleicht sogar ein bisschen erleichtert. Hannah war sich immer noch nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte, doch es schien ihm zumindest gut getan haben, sich darüber auszusprechen.
„Jedenfalls“, fuhr Nathanael wieder fort, „denke ich, dass du nun verstehen kannst, warum ich nicht wollte, dass du hier runterkommst und diesen Spiegel siehst. Ich bin froh, dass nichts Schlimmes passiert zu sein scheint.“
„Du hast mir gesagt, ich solle mein Zimmer aufräumen.“
„Ja. Ich dachte, wenn der Spiegel dich in dein Gegenteil verkehrt hätte, würdest du endlich mal tun, was man dir sagt.“
Er lachte nervös und verstummte aber nach kurzer Zeit wieder.
„Natürlich …“, sagte er, „Nun, wenn du doch noch irgendetwas merkst, dann sag es mir bitte, ja?“
Hannah nickte stumm, ohne wirklich zu glauben, dass das notwendig sein würde. Sie hatte aber noch eine Frage: „Onkel … Wenn du meinst, dass dieser Spiegel dich, nun, ‚verkorkst‘ hat, hast du jemals versucht, das irgendwie … wieder rückgängig zu machen?“
„Ha!“, lachte Nathanael bitter. „Du glaubst gar nicht, wie sehr. Ich habe hineingestarrt, bis ich Kopfschmerzen bekam, ich habe zahlreiche Bücher über Spiegel und Okkultes durchforstet und einige mitunter äußerst fragwürdige ‚Experten‘ für solche Dinge besucht, aber ich bin nicht weitergekommen. Überhaupt findet sich über diesen Spiegel nichts in der Literatur – zumindest nichts, wo ich mir sicher sein könnte, dass exakt dieser Spiegel gemeint ist. Natürlich findet man so ziemlich überall Zauberspiegel – und nicht wenige sollen ihre Besitzer am Ende verhext haben, und doch … Im Grunde wird nie erwähnt, dass es Spiegel aus Obsidian wären und überhaupt: Die Informationen sind dürftig und so gut wie alles ist Legende, Sage oder Märchen. Und dann wiederum müsste ich vielleicht einige eher gefährliche Gegenden besuchen, um ein paar Dinge zu überprüfen, was ich jetzt einfach nicht mehr kann. Ich kann natürlich andere Leute für mich arbeiten lassen, aber ich kann ihnen nie offen sagen, wonach genau ich suche. Ich kann ihnen ja nicht einmal gefahrlos den Spiegel zeigen.“
„Hm“, machte Hannah nachdenklich.
„Eigentlich habe ich es auch schon aufgegeben“, murmelte Nathanael. „Denn vielleicht ist es schlicht und einfach … meine Strafe.“
„Wie meinst du das?“, fragte Hannah. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass man ihren Onkel für irgendetwas bestrafen müsste – dann wiederum war der Onkel, den sie kennen gelernt hatte, offenbar ein ganz anderer als der, der davor gelebt hatte.
„Ich habe“, sagte Nathanael zögerlich, „ein paar schlimme Dinge getan, die nicht … die ich besser nicht hätte tun sollen. Das ergibt sich wohl, wenn man viel herumkommt, und doch …“
Er brach ab und sah Hannah traurig an. Der Tonfall seiner Stimme drückte diesmal keine Verzweiflung aus, sondern Reue und Scham.
„Ich bin nicht wirklich immer der Held gewesen, den du aus meinen Geschichten kennst, Hannah. Aber ich möchte dir das nicht erzählen, noch nicht jedenfalls. Wenn du älter bist …“
Hannah nickte wieder, wenn auch sehr mechanisch; eigentlich war sie mit dieser Antwort nicht wirklich zufrieden. Sie hatte eigentlich den Eindruck, dass ihr Onkel sich damit herausreden wollte. Nur machte es die Vertröstung auf später, wenn sie diese denn ernst nehmen wollte, keinesfalls besser, ganz im Gegenteil: Was konnte so schlimm sein, dass sie es jetzt noch nicht hören durfte? Doch vielleicht war das tatsächlich eine Frage, die sie später noch einmal stellen sollte – nicht unbedingt erst, wenn sie „alt genug“ war, sondern vielleicht in einigen Tagen, wenn ihr Onkel sich vielleicht wieder etwas von diesem Verhör erholt hatte, das ihn deutlich anzustrengen schien. Aber für den Moment hatte sie alles herausbekommen, was sie wollte. Sie könnte zwar noch nach dieser Person namens Amelia fragen, nur konnte sie sich aus den Briefen zusammenreimen, dass es eine andere Forschungsreisende sein musste, in die ihr Onkel sich verliebt hatte.
Daher antwortete sie mit einem „Ja“, als ihr Onkel sie fragte, ob sie nun alles wusste, was sie erfahren wollte. Ihr wurde bewusst, dass sie immer noch den Spiegel in der Hand hielt. Sie legte ihn wieder mit der Spiegelfläche nach unten auf den Tisch. Anschließend verließ sie mit ihrem Onkel den Keller, während sie sich fragte, ob sie das, was sie eben alles gehört hatte, wirklich glauben sollte.

Ach, Shira ... Da schaust du mal vorbei und ich habe nur Unsinn im Haus. Im Topic, meine ich. Aber sei es, wie es sei; mir hat dein Kommentar jedenfalls sehr viel Freude bereitet. :)

Zitat von Shiralya

Im ersten Moment fehlt ein Bild, weil die meisten Geschichten und Sammlungen ein solches als "Einband" nutzen. Aber das mag ja jeder für sich selbst entscheiden.

Kiri hatte mir mal angeboten, ein Bild zu malen und auch einen ersten Entwurf geschickt. Ich hatte dann gesagt, das wäre supernett und sie könne sich damit aber auch ruhig Zeit lassen. Und jetzt sind wir hier, haha.

Zitat von Shiralya

Die Spoiler kommen mir tatsächlich wage bekannt vor, auch wenn es gut möglich ist, dass da früher ein Tabmenu war ...

Da war wirklich mal eins. War. :(

Zitat von Shiralya

Dabei fällt mir allerdings auch auf, dass dein neuestes Update noch gar nicht eingetragen ist.

Das kann gut sein - ich vergesse immer für eine Zeit, da etwas Neues nachzutragen. Das führt dann vielleicht auch dazu, dass jemand, der sich nur den Startpost anguckt, das Neue da gar nicht findet - ich sollte da mal kompetenter werden, haha.

Zitat von Shiralya

Eine Sache gibt es allerdings, der ich nicht so zustimmen kann: Dem Sidekick. Ehrlich gesagt haben die wenigsten Youtuber, deren Videos ich gucke, einen solchen. Vielleicht gucke ich aber auch einfach nur die falschen Sachen. Allgemeingültig kann man diese Aussage stehen lassen; so ein Sidekick ist in Film und Fernsehen (und Literatur) meist sehr gerne gesehen, aber auf Youtube wirkt er auf mich noch irgendwie sehr selten vertreten.

Ich gestehe, dass dieser Punkt weniger von den kleinen Pokétubern kommt, aber bei einigen Leuten vor und insbesondere bei "Talkrunden" mit mehreren Personen erweckt gelegentlich eine Person den Eindruck, als ob sie vom Thema eigentlich gar nicht so viel verstehen würde, was dann die Frage aufwirft, warum sie überhaupt da sind. Und, tja, ein Punkt, der dann direkt ins Auge springt, ist eben oft genug das Aussehen. Aber das ist zweifellos ein Punkt, den ich hier übertrieben darstelle; dennoch kommt er nicht aus dem Nichts. Wobei vielleicht Sidekick auch der falsche Begriff ist, da es sich dabei ja meistens um einen dann doch häufig auftretenden und wiederkehrenden Nebencharakter handelt. Die Sidekicks, die ich meine, sind natürlich noch ein wenig austauschbarer, ähem.

Zitat von Shiralya

Hast du dir mal die WWPM-Logs durchgelesen?

Ja. Schließlich war ich ja auch in einem. Hab's aber so ziemlich vermasselt, hust. Und bin nicht einmal an einer Basiswertfrage gescheitert (obwohl das auch ganz sicher passiert wäre, bin nämlich auch kein CPler).

Zitat von Shiralya

Ich freue mich schon auf den ausführlichen Bericht, warum LeBelle jetzt der Doctor aus Doctor Who ist, auch wenn ich letzteres nie gesehen habe.

Sagen wir mal so: Eine ganz ähnliche Theorie gibt ja hier im Board schon, seufz. Aber diese Theorie mit LeBelle=Doctor ist tatsächlich auch eine wirkliche Theorie; sie basiert darauf, dass LeBelle und der zehnte Doctor (den man zum Beispiel in diesem Ausschnitt in Aktion sehen kann) sich rein optisch ähneln (gerade die Kleidung!) und ansonsten gibt es noch andere "Indizien", zum Beispiel dass der Doctor ja durch Zeit und Raum reist - und was war das Thema von den Editionen, in denen LeBelle das erste Mal auftauchte? Richtig, Zeit und Raum. Naja, und wo weiter halt, haha.

Zitat von Shiralya

Zu guter Letzt noch ein paar Punkte zur Aufmachung: Sieben von zehn deiner Zwischenüberschriften enden mit Ausrufzeichen. Ich würde ja vorschlagen, das auf alle auszuweiten. Dann hast du eine gleichbleibende Form. Außerdem sind Ausrufezeichen "stärker" und wirken wichtiger. Vor allem die "Sidekick"-Überschrift passt aber nicht ins Bild, weil sie keinen Tipp beinhaltet, den man befolgen könnte. Besser wäre da "Besorge dir einen Sidekick!" Ach und noch eine Kleinigkeit zu den Großbuchstaben: Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn im letzten Beispiel nur "SCHOCKIEREND" in Großbuchstaben da stünde, dann wirkt der Titel nicht so überladen. Aber gut, vielleicht sollte es auch nur leicht übertrieben sein. Und was mir gerade noch in den Sinn kommt: Diesen Trick hätte man durchaus auch schon in der Zwischenüberschrift nutzen können.

Das sind alles gute Impulse, danke dafür! Ich gucke mal demnächst, ob ich dahingehend noch etwas anpassen werde.

Zitat von Shiralya

Aber leider kam nichts in der Richtung, sondern du beschränktest dich darauf, dass die Uhren in Zeitschriften und Werbung immer auf 10:10 Uhr stehen.

Eine gute (oder vielleicht sollte man doch sagen: schlechte) Verschwörungstheorie braucht nun einmal einen winzig kleinen Aufhänger, der eigentlich total unbedeutend ist. :(

Zitat von Shiralya

Das hat mich doch ein wenig enttäuscht, weshalb ich mir das Buch wohl eher nicht kaufen werde.

Keine Sorge, das spricht für dich. ;) Dann werden einfach andere Leute die Miete des Autors bezahlen.

Zitat von Shiralya

Schade nur, dass man keinen Amazon-Link erhält, über den man sich noch besser über das Buch hätte informieren können.

Ja, leider ist es auf Amazon nicht zu kaufen. Das liegt daran, dass die da oben das verhindern.

Zitat von Shiralya

Also nicht, dass an den Zahlen irgendetwas falsch gewesen wäre, ich hätte nur gerne zusätzlich noch ein bisschen mehr gehabt, noch ein paar Gedanken mehr zu den Ardennen oder so.

Das Problem daran ist, dass der Autor nicht in die Apenninen hineinkam - sind ja streng geheim und alles. Und kein Verschwörungstheoretiker würde je über Dinge theoretisieren, von denen er keine Ahnung hat.

Zitat von Shiralya

Oder ist die Erklärung von jemand anderem geschrieben?

Stammt von der gleichen Person. :)

Zitat von Shiralya

"Ein Beitrag von dem da unten" gibt auch mitnichten weitere Auskünfte, sodass ich nur spekulieren kann. Sehr schade, muss ich sagen.

Wenn die Person ihren Namen verraten würde, würden bald die da oben kommen und sie verhaften lassen.

Zitat von Shiralya

Bevor ich wieder auf unbestimmte Zeit verschwinde, möchte ich sagen, dass mich der Artikel zur Freilassungswelle selbst schwer erschüttert hat. Ich hätte das ohne die Berichterstattung vermutlich gar nicht mitbekommen und halte dies für ein sehr gutes Beispiel dafür, was Rassismus alles zerstören kann. Die Geschmäcker sind halt verschieden und man sollte niemanden dazu drängen, seine geliebten Pokémon zu verlassen. Armes Snowball! Ich bin zwar auch kein Fan von Alola-Snobilikat, aber ebensowenig von Meistagriff, was, soweit ich weiß, aber auch noch nie jemanden davon abgehalten hat, eines zu fangen/trainieren. Ist ja nur meine Meinung. Deshalb sollte man da wirklich etwas vorsichtiger mit sein. Es ist halt was anderes, wenn man die Pokémon dann kennenlernt und etwas (Schönes) mit ihnen verbindet.

Ja, das war alles eine mehr als traurige Geschichte. Aber vielleicht wird zumindest das alles etwas sein, woraus andere Leute lernen können. Snowball wird vielleicht demnächst auch wieder einen netten Trainer finden - zu wünschen wäre es zumindest.

Zitat von Shiralya

Gut, ich denke, das war's nun wirklich und ich verschwinde wieder auf unbestimmte Zeit. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass ich mit Freuden die neuen Ausgaben des Kleinkünstlers verfolge und auch andere Dinge (wie beispielsweise die Wahrheit übers Tabmenu, weil mir das gerade spontan einfällt) sehr gerne lese. Also lass dir nicht von meiner Stille einen anderen Eindruck vermitteln! Liebe Grüße!

Das ist echt lieb von dir, danke. :)

Frauke Petry weist Gerüchte über Fraktions- und Parteiaustritt entschieden zurück

Berlin (dkl) – Erneut sind einem armen und bedauernswerten Mitglied der AfD die Worte im Mund herumgedreht worden: Wie viele Zeitungen auch in ihren diversen Onlinepräsenzen berichteten, wolle Frauke Petry nicht Teil der AfD-Fraktion im Bundestag sein und strebe zudem einen Parteiaustritt an. Dies ist jedoch nicht wahr, wie die Politikerin dem Kleinkünstler gegenüber schilderte: „Ich habe das nie so gesagt. Die Aussage ist entarte… ich meine, sie ist entstellt und völlig aus dem Kontext gerissen wiedergegeben worden. Ich schäme mich fast für diese plumpe Kampagne gegen mich und meine Partei.“
Tatsächlich hatte Frauke Petry lediglich auf der Bundespressekonferenz mitgeteilt, dass sie der Fraktion „nicht angehören“ werde. Damit sei aber lediglich „nicht angehören“ im Sinne von „nicht in einem sehr nahen Verhältnis stehen“ gemeint gewesen. Damit wolle sie lediglich deutlich machen, dass sie zu allen Abgeordneten, mögen sie auch ihrer eigenen Partei angehören, die notwendige professionell-berufliche Distanz pflegen werde.

Bei solchen abscheulichen Getränken Gerüchten wird man einfach stinksauer (Quelle)

„Natürlich werde ich aber trotzdem Teil der Fraktion sein“, so Petry. „Aber man muss eben sagen, dass ich mit den meisten Leuten nur beruflich zu tun habe und sie als Parteifreunde sehe – nicht aber immer als sehr enge und persönliche Freunde, ohne sie jetzt beleidigen zu wollen. Insbesondere deutet ‚angehören‘ ja auch fast auf Verwandtschaft hin, das Wort ‚Angehöriger‘ kommt ja davon.“
Eine derartige Angehörigkeit zu den anderen AfD-Abgeordneten könne aber nun wirklich nicht behauptet werden und würde sich aller Voraussicht nach in naher Zukunft auch nicht ergeben, entsprechend war Petrys Aussage vollkommen richtig. Damit nahm aber die böswillige Verzerrung von Petrys Aussagen kein Ende. Auf die Frage, ob sie aus der Partei austreten wollte, hatte sie geantwortet: „Klar ist, dass auf Dauer dieser Schritt wohl auch erfolgen wird, aber wann er erfolgt, das möchten wir [Petry und ihr Ehemann Marcus Pretzell] uns selbst vorbehalten, es sei denn, andere kommen uns zuvor.“ Petry ließ hierzu verlauten, dass dies lediglich so gemeint gewesen sei, dass sie ja irgendwann wie alle Menschen sterben werde („Tote können keiner Partei angehören“) und es somit natürlich klar sei, dass sie irgendwann diese Welt und somit auch die Partei verlassen müsse. Die absurden Gerüchte, sie wolle nicht Mitglied der Fraktion sein oder gar die Partei verlassen, müssen mit Blick auf diese eindeutigen Klarstellungen wohl als entkräftet gelten.
Es ist nichts Neues, dass die Mainstream-Presse die Aussagen von AfD-Mitgliedern in für die AfD unvorteilhafter Weise interpretiert, so geschah es zum Beispiel bei den eigentlich völlig unbedenklichen Aussagen, man solle bei Flüchtlingen an der Grenze „notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen“, man habe das Recht „stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“ oder bei Bjernd Höckes Bezeichnung des Holocaust-Mahnmals in Berlin als „Denkmal der Schande“, verbunden mit der Forderung einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“. Doch während sich Mitglieder der Partei in solchen Fällen bisher immer darauf verlassen konnten, dass zumindest ihre eigenen Parteifreunde hier durch die Hetzkampagnen der Medien zu schauen in der Lage sind, so steht Petry in der Hinsicht plötzlich sehr alleine und ohne jegliche Unterstützung da.
„Anscheinend haben auch die von mir sehr geschätzten Herren Gauland und Meuthen sowie Frau Weidel geglaubt, ich wolle wirklich Fraktion und Partei den Rücken kehren. Ich finde es traurig, dass sie sich so vor den Karren der Pinocchio-Presse haben spannen lassen.“
Als Konsequenz aus diesem „wirklich sehr bedauerlichen Umstand“ forderte Petry die genannten Mitglieder auf, zur Entschuldigung umgehend von allen Ämtern zurückzutreten und die Führung der Partei in Zukunft einzig und allein ihr zu überlassen. Die Reaktionen darauf sind allerdings vorerst noch abzuwarten.

Fanfiction-Bereichsleitung ernennt absolut nicht ein neues Komitee

Fanfiction (dkl) – Nachdem nun das Ende der Diskussion über neue Wettbewerbskonzepte gekommen ist, hat sich die Leitung des Bereichs entschlossen, den nächsten mutigen Schritt zu wagen. Dieser besteht darin, nicht ein neues Komitee zu ernennen, das sich der Aufgabe stellt, ein neues Wettbewerbskonzept auszuformulieren. Besagtes Konzept soll dann nächstes Jahr angewendet werden. Gebildet wird das Nicht-Komitee, das auch als „Gremium“ bezeichnet wird, aus verschiedenen Usern des Bereiches, die sich dafür freiwillig gemeldet haben, sowie der Fanfiction-Moderation; insgesamt zählt es zehn Mitglieder. Dabei werden besonders die Unterschiede zum gegen Septemberanfang aufgelösten Fanfiction-Komitee deutlich, das zuletzt unter Berücksichtigung der Moderation aus sieben Leuten bestand und einen größeren Aufgabenbereich hatte. Zudem tragen die Mitglieder des Gremiums nicht den Rang eines Fanfiction-Komiteemitglieds. Vergangener Kritik, die eine Intransparenz bei der Ernennung von Komiteemitgliedern bemängelte, wurde bei der Bildung des Gremiums entgegengewirkt, indem User ohne Einzelbegründung zu Mitgliedern ernannt wurden.
„Wir wollten nun einmal nicht zu der üblichen Komiteestruktur zurück“, erklärte ein Sprecher die gravierenden Unterschiede. „Wichtig ist, dass jetzt eine völlig neue und sich auch strukturell von einem Komitee eindeutig abhebende Institution sich mit dieser einzelnen Fragestellung auseinandersetzt. Es brauchte einfach dringend ein Gremium, deren Mitglieder sich erst auf die gemeinsame Zusammenarbeit einstellen müssen und die alle sehr verschiedene Ansichten über das zu erstellende Konzept haben, damit die Erstellung desselben schnell und reibungslos über die Bühne gehen kann.“ Man müsse zeigen, dass die Ausarbeitung eines neuen Wettbewerbskonzeptes kein großes und aufgeblasenes Komitee brauche, so der Sprecher im weiteren Verlauf.
Die Reaktionen der Userschaft fielen bislang sehr positiv aus; lediglich ein einzelner User kündigte aus Frustration über seine Nichteinstellung in dem Nicht-Komitee an, er werde zu „dieser Koalition des Widerspruchs“ in Opposition treten, da dies die Rolle sei, die ihm „von der Moderation zugewiesen wurde“.
Das neue Konzept zur Gestaltung der Wettbewerbe wird gegen Weihnachten, also in knapp zwei Monaten erwartet; erste Zwischenergebnisse werden jedoch sicherlich schon in spätestens zwei bis drei Wochen der Userschaft mitgeteilt werden. Kritik an den Beschlüssen des Gremiums ist nicht zu erwarten: Da es durchweg aus sehr beliebten und kompetenten Usern mit großem Rückhalt im Forum besteht, wird laut Prognosen von Experten jeder andere User mindestens fünfmal nachdenken, bevor er sich gegen etwas ausspricht, das von all diesen Leuten unterstützt wird. Wie allerdings auch immer das Endergebnis lautet, danach wird sich das Gremium vermutlich für immer auflösen, ohne dass einzelne Mitglieder nahtlos in eine Art neues Komitee übernommen werden: „Es wäre vollkommen falsch, zu vermuten, wir würden auf die Art schon die Lage nach neuen Komiteemitgliedern sondieren“, versicherte der Gremiumssprecher dem Kleinkünstler.

„Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, Captain“, sagte Caleb, während er die Papiere und Karten auf dem Schreibtisch betrachtete. „Was genau bezwecken Sie mit dem Überfall auf diesen kleinen Marinestützpunkt? Dort befindet sich nichts von Wert.“
Lacurrs rote Augen funkelten, während sie fast mitleidig lächelte; es war dieses Lächeln, das Caleb immer ein wenig über sich selbst ärgern ließ. Es bedeutete, dass Lacurr ihm zugetraut hatte, etwas selbst herauszufinden, und dass er dabei versagt hatte. Er biss sich auf die Lippe und hielt dem Blick des Lucario stand.
„Es gibt viele Arten von Schätzen, mein lieber Mr. Richards“, sagte Lacurr. „Manche sind an sich wertvoll, andere hingegen … sind kostbar, weil sie neue Wege eröffnen.“
„Und was für Wege wären das in diesem Fall?“, fragte Caleb, während es ihm nicht ganz gelang, die Aufregung und Neugierde in seiner Stimme zu zügeln. Wenn der blaue Dämon etwas plante und dabei dieses Funkeln in den Augen hatte, konnte man eines lohnenden Ziels sicher sein.
„Wege direkt in eines der wichtigsten Handelszentren der Region“, erwiderte Lacurr. „Was meinen Sie, welche Reichtümer in Oliviana City auf uns warten?“
Caleb war sich für einen Augenblick nicht sicher, ob er sich nicht vielleicht verhört hatte. Oliviana City war sicherlich das, was man ein lohnendes Ziel nennen konnte – tatsächlich überstieg es seine Erwartungen noch – aber einen Angriff darauf zu wagen, war der pure Selbstmord.
„Sie wirken schockiert, Mr. Richards“, bemerkte Lacurr sanft.
„Captain“, sagte Caleb, „Oliviana City ist doch … Ich meine, die vielen Küstengeschütze … Und hinzu kommt noch, dass der neue militärische Befehlshaber dieser Stadt …“
Er brach ab. Der Schlächter aller Piraten, der grausame und erbarmungslose Admiral Denton, hatte vor Kurzem das Kommando über alle Schiffe in der Gegend von Oliviana City übernommen und die Piraten der Umgebung nach und nach regelrecht niedermetzeln lassen. Tatsächlich hatte Caleb den Eindruck, dass Lacurr ihm bislang aus dem Weg gegangen war. Doch alles, was Lacurr tat, war weiter zu lächeln.
„Denton“, sagte sie ruhig, „wird bald seine größte Niederlage erleiden.“

„Ah, Captain Bivar“, sagte Admiral Denton, als die große Frau mit dem kurzen dunklen Haar in sein Büro eintrat. „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Beförderung.“
„Danke, Admiral. Sie wollten mich sprechen?“
„Sicher“, sagte Denton und wies auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Nehmen Sie Platz.“
Nachdem Bivar sich gesetzt hatte, herrschte für einige Augenblicke Stille. Beide Personen musterten einander, bis Denton das Wort ergriff.
„Es wurden in den letzten Tagen einige küstennahe Dörfer in der Umgebung überfallen. Ich denke, das ist Ihnen bereits zu Ohren gekommen.“
„Ja, Sir.“
„Gut. Und Sie können sich denken, wer dahintersteckt?“
„In Anbetracht des Vorgehens und der – nun, sich zumindest in Grenzen haltenden Verluste an Menschenleben liegt der Schluss nahe, dass es sich um das Werk von Madi Lacurr handelt.“
„Der Meinung bin ich auch. Und wir werden auf diese Bedrohung entsprechend reagieren.“
„Soll heißen, Sir?“
„Sie werden – ebenso wie die anderen Captains – noch heute auslaufen und unsere Präsenz in der Umgebung verstärken. Lacurr ist in der Nähe, und wir werden sie nicht entkommen lassen.“
Bivar runzelte ein wenig die Stirn.
„Sie stimmen mir nicht zu?“, fragte Denton kalt.
„Nun“, begann Bivar langsam. „Sie sagten, die anderen Schiffe werden auch auslaufen; was ist dann mit dem Schutz der Stadt?“
„Der obliegt den neuen Geschützen und meinem Flaggschiff.“
Denton beobachtete Bivar genau. Die Miene des Captains verreit Zweifel, und das ärgerte den Admiral.
„Wissen Sie“, sagte Denton, „Admiral Graves scheint große Stücke auf Sie zu halten. Soweit ich weiß, ist er an Ihrer Beförderung sehr beteiligt gewesen.“
„Möglich“, sagte Bivar ruhig, ohne auf die versteckte Provokation einzugehen.
„Ich möchte Sie aber wissen lassen“, fuhr Denton fort, „dass ich nicht Graves bin. Ich verhandele nicht mit Piraten, ich bringe sie zur Strecke.“
Er lehnte sich etwas vor und starrte Bivar direkt in die Augen.
„Und ich lasse niemals, wirklich niemals, jemanden entkommen.“
Mit einem Seufzen lehnte er sich wieder zurück.
„Ich hoffe, dass sie es da draußen nicht anders handhaben werden, Captain.“

Die Dämmerung war bereits hereingebrochen, als Denton noch an seinem Schreibtisch saß und über einem Bericht brütete, der von einem verheerenden Überfall auf einen kleinen Stützpunkt berichtete. Die Soldaten hatten sich angesichts der überlegenen Gegner bald ergeben, waren entwaffnet und von dem Stützpunkt fortgebracht worden. Währenddessen hatte man den Stützpunkt angezündet, sodass von allem, was dort gewesen war – Waffen, Vorräte, Uniformen – nur Asche übrig geblieben war. Dieser Überfall passte einfach nicht in das Schema von irgendjemandem; der eher sanfte Umgang mit der Besatzung deutete fast wieder auf Lacurr hin, aber es ergab keinen Sinn, dass sie den Stützpunkt vollkommen zerstörte. Eigentlich ergab es nicht einmal Sinn, dass sie ihn überfiel.
Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ein Nachrichtenoffizier in sein Büro stürmte. Sogleich wurde Denton zornig. Mehrere Wochen seines strengen Regiments hatten offenbar noch nicht ausgereicht, um seinen Untergebenen das Anklopfen beizubringen.
„Admiral!“, sagte der Offizier und salutierte. „Es ist ein Schiff mit Piratenflagge in einiger Entfernung aufgetaucht. Es sieht so aus, als wäre es Lacurrs Schiff.“
Die Erregung durchfuhr Denton wie ein Blitz. Lacurr war also hierhergekommen! Sofort sprang der Admiral auf.
„Alle Geschütze klarmachen! Und mein Schiff soll so schnell wie möglich bereit zum Auslaufen sein!“

Der Admiral stand an Deck seines Schiffes und starrte mit seinem Fernrohr auf das nahe Meer hinaus, wo sich Lacurrs Schiff näherte. Es schien den Kurs so gesetzt haben, dass es auf die Ostseite des Hafens zusteuerte. Das Schiff des Admirals selbst hatte den Hafen nicht ganz verlassen; wenn Lacurr sich in die Reichweite der Küstengeschütze wagen würde, könnte ihr Schiff von diesen ohne Probleme vernichtet werden. Er hatte die Artillerieoffiziere angewiesen, das Schiff mit einer vollen Salve unter Beschuss zu nehmen, sobald sich die Gelegenheit bot. Jeden Moment …
Das laute Donnern von Kanonen ertönte und Denton erwartete, die Wirkung der Einschläge auf Lacurrs Schiff beobachten zu können, erwartete, Schreie zu hören und die Schiffswand splittern zu sehen. Doch während er Schreie hörte – näher, als er vermutet hätte – setzte das Schiff unbeirrt seinen Kurs fort. Der Admiral senkte hastig das Fernrohr und warf einen Blick auf die östlichen Geschützstellungen. Rauch stieg von ihnen auf.
„Was in Dreiteufelsnamen …“, flüsterte er entgeistert und brach ab, als er wie aus weiter Ferne die Stimme eines Lieutenant rufen hörte: „Admiral, die Kanonen sind beim Abschuss einfach explodiert!“
Sabotage!, schoss es dem Admiral durch den Kopf, auch wenn er nicht wusste, wie das möglich gewesen war. Die Fassungslosigkeit wich blankem Zorn. Schnell brüllte er seine Befehle und sogleich nahm das Schiff Fahrt auf. Er würde Lacurr dafür bestrafen, das schwor er sich. Doch kurz darauf erzitterte sein Schiff unter der Wucht zweier Aufschläge. Nur mit Mühe hielt sich der Admiral auf den Beinen und sah sich hektisch um. Von wo war der Angriff gekommen? Wieder war es der Lieutenant, der die Antwort gab: „Admiral, die Schüsse kamen von zwei der westlichen Geschütze!“
Unmöglich!
Hatte Lacurr etwa … Im Kopf des Admirals fügte sich plötzlich alles wie zu einem großen Gesamtbild zusammen: Der zerstörte kleine Stützpunkt – man hatte nicht feststellen können, dass etwas fehlte, weil das Feuer alles vernichtet zu haben schien … Aber …
Die Uniformen!
Lacurrs Leute mussten es geschafft haben, sich damit Zugang zu den Geschützen zu verschaffen. Die östlichen hatten sie sabotiert und die westlichen übernommen … Nein, zumindest Letzteres war absurd. Sie konnten unmöglich alle übernommen haben, ohne dass es jemandem auffiel ... Und es hatten auch nur zwei gefeuert. Vermutlich hatten die Saboteure die Verwirrung nach den Explosionen genutzt, um die Schüsse abzufeuern … Aber wozu? Damit konnten sie nicht allzu viel Schaden anrichten und seine Leute würden die Saboteure erwischen, wenn sie weiter feuern und nicht direkt wieder fliehen würden …
„Sir!“, schrie der Lieutenant und Denton erstarrte, als ihm einfiel, dass er Lacurrs Schiff völlig vergessen hatte. Er wirbelte herum, doch schon riss es ihn von den Füßen, als eine volle Breitseite das Schiff traf. Sie hatten sich Lacurrs Schiff nicht einmal richtig zugewendet, während das Donnern von Kanonen auch schon alles übertönte und Holzsplitter durch die Luft flogen wie Schrapnelle. Denton richtete sich mühsam auf, ein Sausen und Pfeifen in den Ohren; er wusste nicht einmal mehr wirklich, was um ihn herum überhaupt geschah.
„Feuer … erwidern“, murmelte er schwach.
Ich habe es nicht kommen sehen …
Wie durch einen Schleier sah er das Piratenschiff, sah den Rauch, der von den Mündungen der Kanonen aufstieg, spürte jeden Treffer der Kanonen im eigenen Leib, während der Geruch von Schießpulver die Meeresluft erfüllte und die Schreie der Männer in seinem Kopf widerhallten. Er realisierte dabei noch etwas: Sein Schiff blockierte nun das Schussfeld der übrigen Küstengeschütze; diese würden Lacurr also deutlich weniger Probleme bereiten.
Und dann fiel sein Blick auf diese Gestalt, die kleiner als ein Mensch war und deren Augen selbst auf die Entfernung noch rot zu glühen schienen. Das war also der blaue Dämon, jenes teuflische Pokémon, das es schaffte, die Menschen herumzukommandieren – und zugleich das letzte, was Denton jemals sehen sollte.

Admiral Graves schritt langsam durch die düsteren Korridore, begleitet von zwei Wachen, die Gewehre geschultert hatten. Ihre Schritte hallten leicht von den steinernen Wänden wieder, während es an Fackeln und schmiedeeisernen Türen vorbeiging, bis Graves schließlich vor einer der Zellen anhielt. Neben ihr war ein weiterer Soldat mit starrer Miene und kalten grauen Augen postiert, der in einer Hand einen großen Schlüsselbund hielt. Der Mann nahm augenblicklich Haltung an.
„Admiral“, sagte er knapp.
„Summers, nicht wahr?“, fragte Graves freundlich lächelnd.
Der Mann nickte.
„Ich wurde Ihnen angekündigt, nehme ich an“, fuhr Graves fort.
Summers nickte erneut.
„Dann bitte“, sagte Graves und wies auf die Tür. Summers schloss die Tür auf und trat zurück, um Graves eintreten zu lassen. Dieser sah durch die geöffnete Tür bereits einen ausgemergelten jungen Mann, der mit einem Arm an die Wand gekettet war. In den Wochen, in denen er hier festgesessen hatte, waren seine schwarzen Haare und sein Bart ein wenig gewuchert. Seine Kleidung wirkte zerlumpt und dreckig, während seine Augen wie aus finsteren Höhlen zu dem Admiral hochstarrten. Graves wusste, dass das nicht einfach die Folgen einer simplen Gefangenschaft waren. Der kaiserliche Geheimdienst schreckte vor keinen Methoden zurück, auch nicht vor Folter. Als Graves nähertrat, fielen ihm einige Schnitte im Gesicht des Gefangenen auf, die noch nicht vollständig verheilt waren.
Graves wandte sich zu Summers um: „Schließen Sie bitte die Tür, ich möchte allein mit ihm sprechen.“
Summers runzelte genau wie die beiden anderen Soldaten die Stirn, gehorchte aber ohne Widerworte.
Als die Tür geschlossen war – der Schlüssel wurde jedoch nicht umgedreht – wandte sich Graves dem Gefangenen zu.
„Ihr Name ist Eloy Howerton, nicht wahr?“
Der Mann regte sich ein wenig, sagte aber nichts. Sein Blick drückte abgrundtiefen Hass aus. Graves seufzte.
„Ich werte das mal als Zustimmung.“
Er setzte sich auf den Zellenboden und begab sich so mit dem Mann auf Augenhöhe, wenn er auch einen angemessenen Abstand wahrte. Dies schien Howerton etwas aus dem Konzept zu bringen, genau wie Graves es sich gedacht hatte. Tatsächlich trug er selbst auch nicht seine Uniform, sondern war in zivil unterwegs.
„Mein Name ist Graves. Ich bin Admiral der kaiserlichen Marine und nunmehr verantwortlich für Oliviana City, nachdem mein Vorgänger … Nun, Sie wissen schon.“
Howerton lachte heiser.
„Geschieht ihm recht“, sagte er mit einer krächzenden Stimme. Graves ging nicht darauf ein.
„Ich hatte mich gefragt, ob Sie uns nicht vielleicht helfen würden“, meinte er.
„Ich? Ihnen helfen?“, fragte der Mann mit einer Mischung aus Spott und Zorn. „Wissen Sie, was man mit mir in den letzten Wochen hier gemacht hat?“
„Nein“, antwortete Graves. „Aber ich kann es mir vorstellen. Sie sollten wissen, dass ich die Methoden des Geheimdienstes nicht unterstütze. Leider ist mir eine Zeit lang verheimlicht worden, dass sie bei dem vergangenen Angriff geschnappt wurden, sonst hätte ich früher eingreifen können.“
„Na, so ein Jammer aber auch.“
Es trat eine kurze Stille ein.
„Mr. Howerton“, sagte Graves, „was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen mitteile, dass ich Ihnen vollkommene Amnestie gewähren kann?“
Howerton lachte und spuckte auf den Boden.
„Und dafür soll ich wohl alles über Lacurrs Versteck ausplaudern, was?“
„Wenn Sie es so bezeichnen möchten“, sagte Graves. Es hatte keinen Sinn, hier irgendetwas zu beschönigen.
„Lieber verrecke ich“, sagte Howerton.
„Lassen Sie mich Ihnen vielleicht die Lage schildern, in der wir uns befinden“, sagte Graves. „Wissen Sie, ich habe die Verteidigung Oliviana Citys und der Umgebung nicht zum ersten Mal übernommen. Tatsächlich war ich vor Denton der Nachfolger von Admiral Ruc, die zu einer Mission im Ausland abkommandiert worden war.“
„Weiß ich“, murmelte Howerton fast gelangweilt. „Lacurr war nicht mein erster Captain.“
Graves nickte; diese Tatsache war ihm durchaus bewusst. Lacurr war erst unter Dentons Kommando aufgetaucht, davor war Howerton jedoch Crewmitglied verschiedener Piratenmannschaften gewesen, die in der Gegend ihr Unwesen getrieben hatten. Und davor wiederum war er selbst Crewman in der Marine gewesen – vermutlich einer der Gründe, warum er bei dem vergangenen Angriff auf Oliviana City von Lacurr dafür ausgewählt worden war, die Reihen der Marine zu infiltrieren und die Küstengeschütze zu sabotieren.
„Dann wissen Sie vielleicht auch, dass ich zu meinem Wort stehe. Ich habe während dieser Zeit mehrmals Vereinbarungen mit Piraten getroffen und niemals jemandem einen Grund gegeben, mir zu misstrauen. Im Übrigen habe ich auch nie etwas von Dentons Methode eines radikalen Kriegs gegen die Piraterie gehalten, wenn ich ehrlich sein soll.“
„Hören Sie, Admiral“, sagte Howerton und lehnte sich mit einem Funkeln in den Augen vor, „Sie verschwenden Ihre Zeit. Ich werde Ihnen hier nichts erzählen, auch dann nicht, wenn Sie der größte Piratenfreund aller Zeiten wären. Sollten Sie wirklich glauben, ich falle darauf herein, dann …“
„Ich erwarte nicht, dass Sie auf irgendetwas hereinfallen, Mr. Howerton“, unterbrach Graves ihn sanft. „Ich möchte lediglich die Situation erklären. Wenn Sie dann entscheiden, dass Sie mir nicht helfen wollen, dann werde ich das akzeptieren und gehen. Aber ich bitte Sie eindringlich, mich vorher zu Ende anzuhören.“
Howerton zuckte die Achseln.
„Schön“, machte er. „Ich höre.“
„Danke. Nun, Tatsache ist, dass ich damals ersetzt wurde, weil mein eigenes Vorgehen vom Kaiser als, nun … wenig erfolgreich betrachtet wurde. Das Resultat waren Denton und sein blutiger Feldzug auf See gegen jeden, der unter einer Totenkopfflagge segelte.“
Graves seufzte.
„Sie mögen mir nicht glauben, Mr. Howerton, aber mir ging es wirklich nie darum, Sie oder irgendjemand anderen auszutricksen. Worum es mir tatsächlich geht, ist die Bewahrung von Leben und die Vermeidung unnötiger Kämpfe. Ich hatte gehofft, ein Bündnis mit den Piraten hier schmieden zu können, eine Allianz, die meinen Leuten Sicherheit gewährt, aber gleichzeitig die Piraten ihre Freiheit behalten lässt.“
„Rührend“, meinte Howerton sarkastisch.
„Und nun habe ich erneut die Gelegenheit dazu. Aber dafür müsste ich insbesondere mit Lacurr als unserem … größten Ärgernis sprechen können – was sehr schwierig ist, wenn sie stets überraschend von einem Versteck aus angreift, das niemand kennt.“
Graves machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr.
„Sehen Sie, mir ist vom Kaiser ein Ultimatum gestellt worden …“
„Aha!“, machte Howerton vergnügt. „Also geht‘s um ihre eigene Haut, was?“
Graves schüttelte den Kopf.
„Sie missverstehen mich, Mr. Howerton. Der Kaiser hat mir die Möglichkeit gewährt, meinen ursprünglichen Plan erneut in die Tat umzusetzen. Aber wenn ich das nicht schaffe, werde ich wieder versetzt – mir persönlich macht das eigentlich nicht viel aus, ich werde einfach anderswo zu tun haben. Allerdings befürchte ich, dass ich durch jemanden ersetzt werden könnte, der meine Arbeit vollkommen zunichtemachen würde, ähnlich wie Denton es bereits getan hat. Es gibt durchaus einige Anwärter auf diesen Posten, die sich noch als deutlich grausamer als er erweisen könnten. Und das bereitet mir dann doch einige Bauchschmerzen.“
Howerton sagte nichts, doch sein Gesicht hatte sich merklich verdüstert. Graves hatte das Gefühl, ihn zum Nachdenken bewegt zu haben und wusste, dass er an der Stelle nicht aufhören durfte.
„Die Folgen wären weitere Blutvergießen, die ich gerne vermeiden möchte. Wenn ich innerhalb der vom Kaiser festgelegten Frist auf friedlichem Weg erreichen kann, dass Lacurr uns nicht mehr angreift, dann dürfte das auch möglich sein. Andernfalls beginnt ein neuer Krieg gegen die Piraterie.“
„Lacurr kann diesen Krieg gewinnen“, meinte Howerton mit einem Hauch neu gewonnener Zuversicht. „Sie ist nicht wie die anderen Captains. Sie ist … brillant.“
Aus seiner Stimme sprach aufrichtige Ehrfurcht und Bewunderung.
„Ich zweifle nicht an Lacurrs taktischen Fähigkeiten, Mr. Howerton. Ich habe die Berichte über ihre Überfälle gelesen und weiß, wozu sie imstande ist. Aber ich habe nun lange genug in der kaiserlichen Marine gedient, um die Gewissheit zu haben, dass niemand unbesiegbar ist. Ich hatte eben Dentons und meine Vorgängerin Admiral Ruc erwähnt – ich habe sie immer für ein Genie gehalten, doch kurz nachdem sie Oliviana City verlassen hatte, hat sie eine bedeutende Schlacht verloren und mit dem Tod dafür bezahlt. Lacurr mag brillant sein, aber sie kann diesen Krieg gegen die Marine letztlich nicht gewinnen, sie kann nur sein Ende hinauszögern. Und ich persönlich möchte nicht, dass dieses Ende ein blutiges wird. Abgesehen davon: Was wäre, wenn Lacurr mal einen Kampf nicht überlebt? Soweit ich weiß, kämpft sie selbst oft genug an vorderster Front – es braucht nur eine verirrte Kugel, von der sie getroffen wird. Sie allein wissen, ob dann ihre Crew in der Lage wäre, den Kampf ohne sie fortzusetzen. Ohne sie jedoch wird der Kaiser auch weniger Grund zum Verhandeln sehen.“
Howerton blieb stumm, und Graves erhob sich.
„Das ist die Situation, in der wir uns befinden, Mr. Howerton. Wenn Sie mir sagen, was ich wissen will, was ich wissen muss, dann kann ich das Blutvergießen beenden. Ich kann dann alle ihre Freunde vor dem Schicksal bewahren, dass sie sonst unausweichlich erwarten wird. Andernfalls fürchte ich, dass ich machtlos sein werde.“
Graves seufzte noch einmal und wandte sich der Tür zu.
„Sie müssen das nicht jetzt entscheiden“, sagte er noch. „Überlegen Sie es sich vielleicht ein bisschen. Wenn Sie wieder mit mir reden wollen, sagen sie es einfach der Wache.“
Der Admiral verabschiedete sich noch höflich – Howerton murmelte als Antwort nur etwas Unverständliches – und verließ dann die Zelle.

Moderation erteilt lyrischem Kekswettbewerb für die Zukunft eine Absage

Wettbewerbe und Aktionen (dkl) – Manchmal möchten Moderatoren gerne dem Wunsch der User entsprechen, doch dann kommen diese ihnen zuvor. So geschah es auch jüngst wieder, als zahlreiche User die Bitte äußerten, doch in Zukunft das Thema „Kekse“ für einen Wettbewerb festzulegen, der im nächsten Jahr stattfinden soll. Während die Moderation zunächst mit dem Gedanken zu spielen schien, dieser freundlichen Forderung nachzukommen, hat sie nun eine Kehrtwende gemacht. Grund dafür ist die Tatsache, dass die fraglichen User ihren Wunsch bereits beim Wettbewerb zum „Freien Gedicht“ verwirklicht haben. Damit wird die Nachfrage als gedeckt betrachtet.
„Es wäre natürlich möglich und wünschenswert gewesen, den fraglichen Usern ihren Wettbewerb zu geben“, so ein Moderator. „Aber nun hatten diese ja gewissermaßen ihren Kekscontest. Daher werden wir uns nun anderen Themen zuwenden. Wäre ja unfair für die anderen User, wenn diese Keksleute zwei Wettbewerbe hätten, während andere Wunschthemen noch gar nicht drangekommen sind.“

Wird er irgendwann nochmal Thema eines Wettbewerbs werden? (Quelle)

Die Entscheidung der Moderation wurde bisher allgemein begrüßt. Nur wenige der User, die sich für einen Kekswettbewerb ausgesprochen hatten, merkten leichte Bedenken an. So zeigte zum Beispiel eine Userin, die sich für die Leitung des zukünftigen Wettbewerbs freiwillig hatte melden wollen, deutliche Enttäuschung und kündigte an, ihre Forderung vor dem Bisagericht durchzusetzen. Ihr Anwalt zeigte sich angesichts der bevorstehenden Verhandlung der Angelegenheit optimistisch, dass seine Mandantin letztlich doch ihren Kekswettbewerb bekommt: „Es ist zwar das Thema abgedeckt worden, aber eben nur in Bezug auf eine Gattung“, so der gut gelaunte Advokat. „Also können wir guten Gewissens und völlig zurecht einfordern, dass ein Kekswettbewerb von meiner Mandantin noch einmal veranstaltet wird – mit den Gattungen Epik oder Dramatik.“
Tatsächlich dürften auch der Meinung von Experten zufolge alle beteiligten Parteien mit dieser Lösung vollkommen zufrieden sein.

Sämtliche User des Bereichs bekennen sich zum neuen vom Gremium entworfenen Saisonkonzept

Wettbewerbe und Aktionen (dkl) – In seiner unermesslichen und unglaublichen Weisheit hat das Wettbewerbsgremium in der jüngsten Zeit ein neues Konzept für die nächste Saison vorgelegt. Dieses wurde nun mit vielerlei Begeisterung aufgenommen, da es einfach perfekt ist. Seine unfassbare Schönheit wird nur noch übertroffen von seiner Brillanz und einfachen Übersichtlichkeit. Der schleichende Verfall des Bereichs über das vergangene Jahr kann damit nun endgültig als abgewendet betrachtet werden. An dieser Stelle folgen nun die zahlreichen Zuschriften und Leserbriefe, die der Kleinkünstler von verschiedenen Seiten erhalten hat.

„Mein Leben ist in der letzten Zeit vor die Hunde gegangen. Ich habe viel getrunken, wenig geschlafen und war arbeitslos. Doch dieses neue Konzept hat mir Kraft gegeben, etwas an meinem Leben zu ändern. Nur einen Tag nachdem es veröffentlich wurde, bin ich früh aufgestanden, habe mich rasiert, die Wohnung geputzt und zahlreiche Bewerbungen an Firmen abgeschickt. Anschließend bin ich zu der netten jungen Dame in der Buchhandlung gegangen und habe sie auf einen Kaffee eingeladen. Mittlerweile habe ich Einladungen zu fünf Vorstellungsgesprächen und kann somit demnächst hoffentlich wieder ein arbeitendes und damit wertvolles Mitglied der Gesellschaft werden. Mein Leben hat sich zum Besseren gewendet und meine neue Freundin ist einfach wundervoll … Danke, Gremium!“

„Das Konzept ist so geil, dass ich augenblicklich und zeitgleich während des Lesens direkt simultan einen multiplen Pleonasmus hatte.“

„Ich finde eigentlich alles an dem Konzept gut. Meine einzige Kritik ist, dass es sehr langweilig aussieht und nicht sehr schön gestaltet ist. Ein paar mehr Bilder und farbige Schrift wären ansprechender gewesen.“

„Gut so. Das alte Konzept war einfach nur scheiße und ich hasse jeden, der es noch unterstützt.“

„Es ist halt so, als hätte man jetzt jahrelang einen TI-30X IIS benutzt und wäre plötzlich auf einen CASIO fx-991ES umgestiegen.“
(Anmerkung: Unterstützt durch Produktplatzierungen)

„Wie? Was ist los?“

„Das erfolgreiche Zusammenspiel so vieler unterschiedlicher Ideen macht mir Hoffnung, dass alle Konflikte dieser Welt lösbar sind.“

„Mir ist es relativ egal, aber ich bin optimistisch. Es hat zwar in der Geschichte des Bereichs noch nie Konzepte gegeben, aber da wird jetzt sicher nicht die Welt untergehen. In anderen Bereichen funktionieren Konzepte ja auch.“

„Ich hatte den Glauben an Gott schon verloren, aber das Gremium hat mich durch dieses eindeutige Zeichen überzeugt, dass er da ist und über uns wacht. Ich bin vor einigen Tagen wieder in die Kirche eingetreten und beteilige mich nun an Aktionen gegen nicht gottgefällige Lebensstile. Der Dank dafür gebührt allein euch!“

„Dein Konzept ist zwar insgesamt im Kampf nicht allzu beeindruckend, aber ich mag es trotzdem.“

„Ich will ehrlich zugeben, dass ich gegen das neue Konzept kaum tatsächliche Einwände habe und ihm überwiegend zustimmen würde, dennoch bin ich in mancherlei Hinsicht skeptisch. Zunächst ist da eben die Tatsache, dass noch nicht so viele Details veröffentlicht wurden und ich daher natürlich trotz des groben Überblicks gar nicht mal so viele Informationen habe, allerdings muss man wohl Verständnis dafür haben, dass diese ihre Zeit brauchen. Dennoch finde ich den Punkt, dass Aktionen Punkte für die Saisontabelle bringen, ein wenig zweifelhaft. Jemand, der sich vielleicht zum persönlichen Ziel setzt, in der Saisontabelle eine hohe Position zu erlangen, würde damit unter Umständen auch bei den Aktionen unter einen gewissen Druck gesetzt werden, dahingehend, dass nun auch dort ‚abgeliefert werden‘ muss. Das scheint mir schlicht einer in letzter Zeit vielfach formulierten Kritik zu widersprechen und zudem den Aktionen einen Wettbewerbsaspekt zu geben, der aus meiner Sicht der eigentlichen Konzeption von Aktionen als komplett freiwilligen und entspannten Anregungen zum Schreiben entgegen zu stehen scheint. Dieser Punkt mag sich letztlich in der Praxis als vernachlässigbar erweisen, dennoch möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um leichte Bedenken diesbezüglich anzumelden.“

Liebe Bewohner Österreichs,

ich schreibe euch diesen offenen Brief, weil ich das Gefühl habe, mich für die absolut nicht zu entschuldigenden Aktionen unserer selbsternannten „Künstler“ vom linken Scheißblatt TITANIC entschuldigen zu müssen. Der Gedanke daran, dass sich diese negativ auf das freundschaftliche Verhältnis unserer Länder, die in Weltkriegen Seite an Seite standen, auswirken könnten, ist mir einfach unerträglich. Ihr solltet wissen, dass ich mich nie zu diesem Magazin bekannt habe. Überhaupt ist es hierzulande total unbeliebt. Keiner mag es. Und es ist absolut richtig, dass eure Verfassungsschützer es ins Visier nehmen werden, zumal es sicherlich sonst keine Bedrohungen gibt, um die sie sich kümmern könnten. Eins steht fest: Dem Treiben dieser Terroristen darf nicht weiter tatenlos zugesehen werden. Und doch ist es mir wichtig zu betonen, dass diese Leute nicht stellvertretend für uns Deutsche stehen. Deshalb habe ich in meiner Stadt einen Großaufmarsch organisiert, mit dem sich alle Teilnehmer von dieser Form literarischer Gewalt distanzieren können, die keinesfalls in unserem Namen geschehen ist. Diese Zeilenschinder repräsentieren nicht unser Land, und wir alle müssen vereint bleiben, denn eine Spaltung zwischen unseren Ländern ist doch letzten Endes genau das, worauf diese Linksfaschisten aus sind. Das darf jedoch auf keinen Fall passieren. Ich bin hoffnungsvoll, dass dieses kleine Schriftstück dazu beitragen kann, die Brücken zwischen unseren Ländern, zu denen auch das freundschaftliche Verhältnis von AfD und FPÖ gehört, zu erhalten und zu stärken.
Es kann wohl als gesichert betrachtet werden, dass eine Auslieferung der Verantwortlichen an Österreich möglich sein wird. Ein anderes Mal, als ein demokratisch gewählter Spitzenpolitiker beleidigt wurde, ist das zwar nicht gelungen, aber diesmal ist es bestimmt anders, denn euch Österreicher können wir gut leiden. Als jemand, der Juristerei (und Medizin // Und leider auch Theologie!) durchaus studiert hat, rate ich, sich frühzeitig auf den Paragraphen der Majestätsbeleidigung zu beziehen, bevor mit Neujahr seine Außerkraftsetzung wirksam wird.
Doch dieser Brief ist nicht einfach nur eine Nachricht an alle Österreicher, sondern zugleich auch ein Aufruf an alle Deutsche. Wir müssen uns klar von dieser Hetze distanzieren. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt unsere oberste Bürgerpflicht. Insofern ist jeder von uns dazu angehalten, auf die Straße zu gehen, ein brennendes TITANIC-Magazin in der einen, ein Sebastian-Kurz-Foto in der anderen Hand (bitte nicht beim Anzünden verwechseln). Wir müssen uns auf den Straßen vereinen unter dem Banner der Freundschaft oder auch auf Twitter unter dem Hashtag #notinmyname und unseren Nachbarn, nein, unseren Brüdern und Schwestern in Österreich zeigen, dass wir nicht dieses Scheißhauspapierl, dass wir nicht TITANIC sind.

Mit freundlichen Grüßen,
ein um das Verhältnis zwischen unseren Ländern besorgter Bürger

1. Das Saisonfinale war stressig.
2. Das Studium war stressig.
3. Das Bereichsklima war stressig.
4. Die Bewerbung für den Job als studentische Hilfskraft war stressig (aber hey, ich habe den Job!).
5. Ich bin zu blöd.
6. Der Himmel ist blau, wie soll man da vernünftig arbeiten?! Ich habe mich schon öfter für ein dezentes Grün eingesetzt.
7. Der Kalender ist zu laut.
8. Eine sprechende Puppe hat mir befohlen, nicht mehr zu schreiben - sie würde mich sonst umbringen. Aber ich habe sie in eine Falle gelockt und jetzt ist SIE tot. Ha!
9. Mein Spirituskocher ist implodiert.
10. Mein Lieblingsbuch ist korrodiert.
11. Mich hat die schreckliche Erkenntnis gelähmt, dass Menschen neben Wahnsinn, Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn und Stumpfsinn offenbar noch über einen sechsten Sinn verfügen: Den Irrsinn.
12. Ich habe einfach keine gute Möglichkeit gefunden, das Wortspiel "etwas aus dem FF beherrschen" einzubauen und nachdem ich tage- und nächtelang darüber gebrütet habe, bin ich vor Übermüdung zusammengebrochen.
13. Bringt Unglück.
14. Beim Schiebepad meines 3DS hat sich die Gummiabdeckung gelöst und dann habe ich, weil ich bei meinen Eltern war, nach Kleber gefragt und mein Vater hat die Konsole mitgenommen und als ich sie dann wiederbekam, war die Abdeckung wieder festgeklebt. Die nächsten Tage habe ich damit verbracht, das Ganze so weit zu lösen, dass ich das Schiebepad wieder bewegen kann. Hat nicht geklappt.
15. Ich habe der Geschichte von der Geburt Jesu Christi gelauscht, wie meine nicht ganz dreijährige Nichte sie mit den Krippenfiguren meiner Eltern erzählt hat. Anscheinend war Josef böse und in Wirklichkeit Melchior der Vater.

Hallo, Alaiya. Also, erst einmal vielen lieben Dank für deinen Kommentar, auf den ich eigentlich schon viel zu lange antworten wollte. Ich habe mich sehr darüber gefreut. :)

Zitat von Alaiya

Das geht halt so durch beide Kurzgeschichten durch Du machst regelmäßig beim Personenwechsel keinen Umbruch, meist aber dann dort, wo du von Zwischendialoghandlung einer Person zu deren eigentlichen Dialog wechselst. In Zukunft mal drauf achten!

Das stimmt wohl. Ich habe nach deinem Kommentar auch generell versucht, da noch mehr drauf zu achten - auch wenn ich unsicher bin, ob ich es gut hinbekommen habe. Aber dein Guide dazu war schon sehr hilfreich - gehörte nämlich vorher mehr zu den Leuten, die das halt so nach Gefühl machen, ähem. Wie gesagt, ich versuche darauf zu achten und vielleicht auch mal demnächst die alten Geschichten zu überarbeiten.

Zitat von Alaiya

Ansonsten war ich ja am Ende etwas verwirrt über die Erwähnung von Oliviana City, um ehrlich zu sein. Da es ansonsten praktisch keine Referenzen auf die Pokémon-Welt gab, wirkten die beiden Referenzen die da waren, irgendwie sehr "Out of Nowhere". Vielleicht hättest du da hier und da noch ein paar Hinweise mehr einbringen können.

Hm, das kann sein. Ich gucke mal, ob ich das in den Folgegeschichten besser hinkriege - wobei es in dieser Variante der Pokémonwelt ja (noch) keine Trainer gibt. Aber ein paar mehr wilde Pokémon in der Umgebung wären zum Beispiel eine Option, ich schau da mal.

Zitat von Alaiya

auch wenn ich mir an ein paar Stellen mehr Beschreibungen der anderen Sinnswahrnehmungen gewünscht hätte. Die Zelle wirkte auf mich zum Beispiel soweit sehr steril.

Ähm, ja, das kann auch gut sein. Danke für die Anmerkung, werde da auch mal drauf achten.

Zitat von Alaiya

Aber die Geräuschkulisse hat mir gefallen

Danke, das freut mich.

Zitat von Alaiya

Ja, viel mehr habe ich eigentlich uach gar nicht zu sagen. Tut mir leid

Ach, keine falsche Bescheidenheit, du hast mir damit sehr geholfen. Außerdem merkst du mit den Zeilenumbrüchen etwas an, was sonst kaum einer anmerkt.

Zitat von Alaiya

Ich bin mal gespannt ob von der Reihe noch eine Fortsetzung kommt!

Irgendwann hoffentlich. Es sollte auch irgendwann mehr in Richtung Action gehen. Und vielleicht ein bisschen Taktik und Strategie, aber da stand ich jetzt auch vor dem Problem, dass es nicht zu sehr wirken soll, als würde ich alles hinbiegen, damit ein Plan aufgeht ... Naja, ich gucke mal. Eigentlich will ich ja mal wenigstens irgendetwas abschließen.

Danke auf jeden Fall für deinen Kommentar. :)

Nun, man ging die letzten Wochen immer mal so wieder durch den Bereich und es verwunderte dann doch, wie die allgemeine Stimmung immer noch das Kunststück vollbringen kann, innerhalb kürzester Zeit zu kippen. Eine Vielzahl an Ideen ist hervorgegangen, die letzten Endes mehrheitlich für die Schublade sind, weil es so nahe an den Feiertagen und einer eigentlich zur Erholung vorgesehenen Zeit doch wirklich zum Heulen wäre, die sanfte Ruhe zu stören, die sich überraschenderweise wieder eingestellt hat - damit gemeint ist natürlich die Ruhe der Redaktion, die sich einen Scheiß um die Ruhe im Bereich kümmert, aber ihre eigene als unbedingt schützenswert erachtet. Insofern folgt nur äußerst harmloses Zeug, während nicht auszuschließen ist, dass der Rest irgendwann doch, sofern er immer noch aktuell ist oder es wieder wird (und zumindest Letzteres kann wohl als gesichert betrachtet werden) schließlich doch den Weg der Veröffentlichung geht. Der Drohungscharakter dieser Äußerung ist natürlich vollkommen unbeabsichtigt.

Einen guten Putsch wünscht jedenfalls
Der Chefredakteur

Verfilmung der Forumsgeschichte geplant
Bisaboard (ndkl) - Das BisaBoard, seine Geschichten, seine User - Dinge, die vielfach zur Inspiration und zum Träumen anregen können. Wie der Kleinkünstler nun exklusiv mitteilen kann, hat der Konzern Riolucasfilm Ltd. die notwendigen Lizenzen erworben, um auf Grundlage dieses Stoffes zahlreiche Filme zu produzieren. Die Reihe soll sich vorrangig dem Kampf der User gegen die übermächtige und böse Moderation widmen. Über den Namen ist man sich derzeit noch nicht einig, das Projekt läuft Recherchen des Kleinkünstlers zufolge allerdings unter dem Arbeitsnamen "Forum Wars" - geplant sind bisher sieben Episoden, deren Konzepte dem Kleinkünstler zur Veröffentlichung bereitgestellt wurden:

Während das Projekt noch in Planung ist, wird jedoch bereits Kritik daran laut: So sei zum Beispiel die Reihenfolge, in der die Filme veröffentlicht werden sollen (IV-V-VI-I-II-III-VII) einfach verwirrend und noch dazu unlogisch. Außerdem merkten einige Kritiker an, dass sich die Handlung der Episoden I-III viel schwächer anhöre als der Episoden IV-VI, während Episode VII wie eine eher lauwarme Neuauflage von Episode IV klinge.

Ein Charakter, der laut einigen Bisafans auf jeden Fall in einem der Filme vorkommen sollte

Optimistischere Stimmen reden jedoch davon, dass es sich hier um die Etablierung eines popkulturellen Meilensteins handeln könnte, der das Leben von Generationen von Usern bereichern wird. Wie das Endergebnis schlussendlich aussehen wird, bleibt vorerst noch abzuwarten.

Großer Jahresabschluss-Wettbewerb des Kleinkünstlers

Nachdem die Moderation außer Saisonfinale und Schreiber-Challenge ja absolut nichts machen wollte und mir das vermehrte Vorschlagen von liebsten Werken zwar sympathisch, aber ohne jeden Wettbewerbscharakter erscheint, hat sich der Kleinkünstler entschlossen, in seinem Topic einen ECHTEN Wettbewerb auszurichten. Jeder Teilnehmer, der nicht aufgrund von Verstößen gegen die Regeln disqualifiziert werden muss, erhält ein DV-Ditto nach Wunsch. Außerdem erhält der Sieger ein komplettes Set an allen legendären DV-Pokémon (schillernd).
Die Aufgabenstellung dieses Wettbewerbs lautet:
Plagiat
Wer kennt es nicht: Man möchte gerne an einem Wettbewerb teilnehmen, aber hat einfach keine Idee, keine Motivation, die Zeit fehlt und überhaupt ist die Aufgabenstellung einfach kacke. Nun soll es hier aber nicht so werden wie einige offenbar meinen, dass es im Saisonfinale so war (ich fand das Finale gut, aber whatever), weshalb ein einfacher Ausweg angeboten wird: Plagiiert einfach ein Werk, das euch vielversprechend erscheint und gebt es als euer eigenes aus! Dabei sind euch sowohl die Textsorte als auch die Länge komplett freigestellt. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr den Originalautor (der nicht mit euch identisch sein darf, sonst werdet ihr disqualifiziert) und die Quelle angebt sowie das Werk wirklich 1:1 übernehmt (sonst werdet ihr disqualifiziert). Dabei gelten ansonsten die allgemeinen Regeln der Wettbewerbe und des Forums. Besonders hingewiesen sei auf folgende Punkte:

• Haltet euch an die Nutzungsbestimmungen und den Verhaltenskodex!
• Gebt nur eigene Werke ab (sonst werdet ihr disqualifiziert) und sagt niemandem vor Vote-Ende, welche Abgabe euch nicht gehört!
• Haltet euch an die Formalien in diesem Startpost und gebt nur Text in deutscher Sprache ab!
• Die Übersetzungen anderssprachiger Titel werden, falls vom Autor eine Übersetzung eingereicht wird, in Schriftgröße 8 unter dem Abgabennamen hinzugefügt.

Eine Anmeldung in diesem Thema ist nicht weiter nötig (und führt zur Disqualifikation). Schickt eure Abgaben einfach per privater Konversation an @Thrawn.

Es war ein guter Tag gewesen, dachte Jean. Die kurze Hilfe beim Einräumen der Lastwagen hatte ihm einen Lohn eingebracht, der relativ hoch gewesen war – eigentlich immer noch zu wenig, wie er wusste, doch alles, was er hatte tun können, war in einer viel zu aufbrausenden Art zu protestieren, die nicht zum Erfolg geführt hatte. Natürlich nicht. Geschickter vorzugehen jedoch hätte die Aufmerksamkeit der Wachen erregt, die nicht wissen durften, dass er selbst wach war, dass sein dummes und teilnahmsloses Gesicht nur Fassade war.
Er zog seinen zerlumpten Mantel, der wie seine fingerlosen Handschuhe kaum noch warm hielt, enger um sich. Es war ein sehr kalter Winterabend und nur wenige Menschen waren auf den Straßen zu sehen. Wer sich jetzt noch draußen aufhielt, tat das wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie Jean: Weil es keine Wahl gab.
Jean kam an der Glasfront eines kleinen und billigen Cafés vorbei. Er würde sich hier ein belegtes Brötchen holen und die Wärme innerhalb des Gebäudes genießen. Durch die Glasfront konnte er das Inneres sehen: Bunte Plastikstühle und Tische auf einem glatten, ebenfalls bunt gefliesten Boden. Hinter einer Theke stand ein Mann mit strohblondem Haar und ausdruckslosem Gesicht.
Als Jean die Tür aufstoßen wollte, erklang hinter ihm eine Stimme: „Darf ich Sie vielleicht einladen?“
Jean hielt inne und erstarrte, während sein Verstand innerhalb einer Sekunde hektisch arbeitete. Die Stimme klang wach. Es musste ein Wacher sein. Er durfte sich nichts anmerken lassen, das wusste Jean.
Er drehte sich langsam um und fragte unschuldig und mit milder Verwirrung: „Was?“
„Ob ich Sie einladen darf“, antwortete sein Gegenüber. Es war ein Mann in einem teuer wirkenden Anzug, über dem er einen dunklen Mantel trug. Seine braunen Haare waren gegelt und zurückgestrichen. Ein Blick in seine blauen Augen bestätigte, was Jean schon vermutet hatte: Es war auf jeden Fall ein Wacher. Nur Wache hatten dieses Funkeln.
„Ich versteh nicht, mein Herr“, sagte Jean, während er sich Mühe gab, seinen verwirrten Tonfall beizubehalten. „So’n feiner Kerl wie Sie will mir was zu beißen kaufen? Das erleb ich nicht so oft.“
Der Mann lächelte. „Mag sein“, sagte er. „Aber wenn es passiert, dann nehmen Sie das Angebot doch sicher mit Freuden an, oder nicht?“
Jeans Herz klopfte wild. War das wirklich nur ein Wacher, der mal sein Mitleid entdeckt hatte? Es war zumindest im Bereich des Möglichen. Wenn hingegen mehr dahintersteckte – nun, dann sollte er das Spiel wohl besser trotzdem mitspielen.
„Klar“, machte Jean.
„Nun, dann nach Ihnen“, sagte der Mann grinsend und hielt Jean die Tür auf.
Jean betrat das Café und der Mann folgte ihm.
„Setzen wir uns doch dahinten hin“, sagte der Wache und zeigte auf einen Tisch in der hinteren Ecke des Cafés. Jean steuerte schweigend darauf zu, während der Mann immer hinter ihm blieb.
Er schneidet mir den Fluchtweg ab, dachte Jean.
Sie setzten sich an den Tisch – Jean setzte sich so, dass er mit dem Rücken zur Glasfront saß. So war er zumindest noch näher an der Tür. Der Mann setzte sich ihm gegenüber, immer noch grinsend.
Jean war mulmig. Das Café wurde von schummrigen und leise summenden Leuchtröhren an der Decke enthüllt. Außer ihnen und dem Mann hinter der Theke war niemand hier.
Als die Bedienung an ihren Tisch herantrat, bestellte der Wache zwei Kaffee und Sandwiches für sie beide.
„Sie können das Theater übrigens lassen“, sagte der Mann. „Ich weiß über Sie Bescheid.“
Es kostete Jean alle Mühe, um ruhig zu bleiben. „Was?“, fragte er wieder.
„Stellen Sie sich nicht so dumm, wie man Sie gerne hätte“, sagte der Wache. „Ich habe Sie mehrmals von meinem Bürofenster aus gesehen. Ihr Verhalten ist … untypisch für einen Schlafenden.“
Jean sagte nichts. Ihm war der Schweiß ausgebrochen. Es war vorbei. Er wusste nicht, ob man ihn einsperren oder erschießen würde. Vielleicht würde man ihn aber auch zu einem Schlafenden machen. Er hatte keine Ahnung, wozu die Wachen alle in der Lage waren. Die Wachen, die er so sehr hasste und fürchtete.
„Die einzige Frage, die sich mir da stellt, ist, ob sie das Kind eines Wachen sind oder ob mal wieder eine Mutation aufgetreten ist“, fuhr der Mann fort.
„Was wollen Sie von mir?“, fragte Jean. Er hätte vielleicht fliehen sollen, doch sein Zorn hatte die Oberhand gewonnen. Er verstand nicht, wovon der Mann redete, aber es war auch egal. „Wenn Sie doch eh alles wissen, dann …“
„Gemach, gemach“, sagte der Wache. „Ich bin kein Agent. Und ich habe nicht die Absicht, Sie an einen auszuliefern.“
„Was wollen Sie dann?“, fragte Jean noch einmal.
„Nur mit Ihnen reden, wirklich.“
Jean lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
„Ich sollte mich wohl erst einmal vorstellen“, sagte der Wache und streckte die Hand aus. „Alexander Böhmke. Und Sie sind ...?“
Jean erwiderte nichts und behielt seine Arme verschränkt. Es machte zwar nicht wirklich Sinn, seinen Namen zu verschweigen, aber er traute dem Mann immer noch nicht.
„Schön“, seufzte der Mann und zog seine Hand zurück. „Sie wollen ihn mir nicht sagen. Kann ich ja verstehen.“
Die Bedienung erschien und brachte Ihnen den Kaffee und die Sandwiches.
Böhmke nippte an seinem Getränk. „Sehen Sie“, sagte er dann, „es gibt Leute, die nicht mit der Gesamtsituation zufrieden sind.“
„Es gibt auch viele, die davon profitieren“, sagte Jean. „Wie Sie zum Beispiel, oder?“
„In der Tat“, antwortete Böhmke fast entschuldigend. „Aber nur weil einem etwas einen Vorteil verschafft, heißt das nicht, dass man damit zufrieden ist. Es geht mir nicht um meinen Wohlstand, es geht mir um die Freiheit, die viele Leute nicht haben. Ich möchte Sie ihnen aber gerne wiedergeben. Dafür jedoch braucht es Verbündete.“
„Wie mich?“, fragte Jean mit hochgezogener Augenbraue.
Der Mann nickte. „Zum Beispiel. Denn in meiner Klasse gibt es nun einmal nicht viele Unterstützer – und sich welche zu suchen ist sehr gefährlich.“
„Sie sind also alleine?“
„Nein, nein. Es gibt andere Wache, mit denen ich in Verbindung stehe. Tatsächlich wurde ich vor einigen Jahren rekrutiert, als man bei mir – natürlich sehr vorsichtig – sondiert hat, ob ich mit unserer Gesellschaftsordnung zufrieden bin. Es gibt da … eine Frau, deren Name ich nicht kenne und die unsere Bewegung aus der Taufe gehoben hat, soweit ich weiß. Wir versuchen, einen Weg zu finden, um die Gesellschaft zu ändern. Dafür halten wir Ausschau nach Leuten wie Ihnen, die von selbst wach sein können, aber die Ordnung ablehnen. Ebenso suchen wir nach Wegen, wie man die Schlafenden aufwecken kann.“
„Ist das denn möglich?“, fragte Jean überrascht. „Die Schlafenden aufwecken?“
Böhmke biss sich bei der Frage ein wenig auf die Lippe und verzog leicht das Gesicht – nicht vor Ekel, sondern mehr, als würde er angestrengt nachdenken.
„Wir glauben, dass es möglich ist“, sagte Böhmke vorsichtig und Jeans Blick ausweichend. „Aber es … ist bisher nicht gelungen.“
Jean ahnte, dass Böhmke etwas verheimlichte, sagte aber nichts.
„Schlafende und Wache unterscheiden sich eigentlich gar nicht, biologisch gesehen“, fuhr Böhmke fort. „Ich kann Ihnen aber nicht viel mehr darüber sagen.“
„Weil Sie es nicht wissen oder nicht dürfen?“, fragte Jean.
„Beides, würde ich meinen“, erwiderte Böhmke mit einem matten und offenbar leicht verlegenen Lächeln. „Manchmal ist es besser, weniger zu wissen.“
„Klingt verlogen“, meinte Jean. „Den Schlafenden ihre geistige Selbstständigkeit wiedergeben wollen und gleichzeitig den Segen der Unwissenheit predigen.“
Böhmke machte ein langes Gesicht. „Ja“, sagte er, „so ist es wohl.“ Er seufzte, bevor er weitersprach: „Die Sache ist, dass wir dadurch geschützt werden sollen. Wenn irgendjemand von uns Informationen ausplaudert, zu denen nur wenige Leute Zugang haben, dann kann das die Ermittler zu ebendiesen Leuten führen. Unsere Bewegung hätte dann ein großes Problem.“
„Es gefällt mir jedenfalls nicht“, sagte Jean mit verschränkten Armen.
„Das kann ich verstehen“, sagte Böhmke traurig. „Ehrlich.“
Jean musterte den Mann kurz, dann drehte er sich um und sah kurz nach der Bedienung, die jedoch teilnahmslos hinter der Theke stand.
„Was wollen Sie jetzt überhaupt von mir?“, fragte er danach. „Mich für Ihre Bewegung gewinnen?“
„Nun, ja. Aber vorher hätte ich noch eine Frage an sie, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“
„Das werden wir sehen“ antwortete Jean unverbindlich.
„Gut. Sehen Sie, es gibt zwei Arten von Leuten, die als Wache geboren werden: Die Kinder von Wachen und dann aber auch – sehr selten – Kinder von Schlafenden, bei denen nicht ganz klar ist, warum genau sie jetzt wach sind. Meine Frage wäre nun, zu welchem Typ davon Sie gehören.“
„Wozu gehören Sie denn?“, fragte Jean.
„Oh, natürlich zu dem ersten Typ“, sagte Böhmke. „Ein Kind von Schlafenden wäre trotz Wachheit nicht in meiner sozialen Position. Bei Ihnen hingegen kann ich es nicht mit Sicherheit sagen: Dass Ihre Eltern Schlafende sind, liegt natürlich angesichts Ihrer – verzeihen Sie mir, dass ich so direkt bin – Ihrer sozialen Position nahe, aber Sie könnten auch ein Aussteiger der Wachen sein, der sich für dieses Leben entschieden hat.“ Böhmke lehnte sich ein wenig vor. „Also?“
Jean dachte nach, ob er diesem Mann das wirklich erzählen sollte. Er vertraute ihm nicht wirklich. Böhmke hatte ihm vorher zweifellos etwas verheimlicht, hatte es ja sogar selbst zugegeben. Natürlich hatte er einen Grund dafür genannt, aber … Andererseits, wenn er ein Agent der Wachen war, warum war er dann nicht schon längst verhaftet?
Mit einem Mal durchfuhr es Jean wie ein Blitz: Vielleicht geht es ihm um meine Eltern, dachte er. Natürlich, das ergab Sinn: Wenn es stimmte, dass gelegentlich Kinder von Schlafenden wach waren, dann würden die Wachen sicher sehr daran interessiert sein, herauszufinden, warum das manchmal möglich war. Und wenn der Mann tatsächlich vom Widerstand war, dann war es vielleicht genauso. Vor Jeans innerem Auge erschienen Bilder seiner Eltern, die von gesichtslosen Menschen in Laborkitteln untersucht wurden. Seine Eltern … Sie waren liebevoll gewesen, aber … anders als er. Und eines Tages, da …
Er merkte, wie seine Augen ein wenig feucht wurden und kämpfte dagegen an. Was sollte er tun?
„Das werde ich Ihnen nicht sagen“, flüsterte Jean ein wenig heiser. „Dafür kenne ich Sie zu wenig.“
Böhmke machte den Mund auf, als wollte er protestieren, schloss ihn jedoch wieder. „Okay“, meinte er schließlich. „Das ist Ihre Entscheidung. Werden Sie sich aber trotzdem anhören, was ich weiter zu sagen habe?“
Jean nickte.
„Gut“, sagte Böhmke mit einem erleichterten Lächeln. „Sehen Sie, ich sollte mit Ihnen sprechen, weil …“ Er brach ab und schien zu überlegen, was er sagen sollte. Oder wie er es sagen sollte. „Nun, ich habe Ihnen ja bereits gesagt, dass einige Aussteiger ein ähnliches Leben wählen wie … Nun, wie Sie. Deshalb sollte ich mit Ihnen reden.“
„Sie sollten?“, fragte Jean argwöhnisch.
„Ja, ich habe mich vorher mit einigen Leuten beraten. Schließlich bedeutet das hier ein Risiko. Aber es wurde entschieden, dass die Sache es wert ist.“
„Welche Sache?“
„Es gibt Berichte über eine Aussteigerin, die zu den Agenten der Wachen gehörte. Sie ist aber geflüchtet und hat dabei zwei andere Agenten getötet.“
„Klingt nach einer gefährlichen Person.“
„Zweifellos. Der Punkt ist, dass wir diese Frau gerne als Verbündete gewinnen würden, wegen der Informationen, die sie vermutlich hat. Eine ehemalige Agentin der Wachen wäre ein großer Gewinn für unsere Bewegung.“
„Und was habe ich damit zu tun?“
„Nun, es deutet Einiges darauf hin, dass die gesuchte Person sich hier in der Nähe aufhält.“
„Was genau deutet darauf hin?“
„Das kann ich Ihnen im Detail nicht sagen. Wenn Sie geschnappt werden, wäre es nicht gut für uns – ich habe Ihnen bereits gesagt, warum. Ein Indiz ist aber, dass hier in der Gegend demnächst einige Agenten eingesetzt werden sollen, was ungewöhnlich ist. Sie werden das auch bald merken.“
„Na toll“, warf Jean sarkastisch ein.
„Jedenfalls haben wir hier keine Leute, die nicht auffallen würden, wenn sie sich umhörten. Sie hingegen …“
„Moment. Ich habe noch nicht gesagt, dass ich Ihnen helfen werde“, unterbrach Jean ihn. „Wenn ich Sie richtig verstehe, würde ich mich damit in große Gefahr bringen. Warum sollte ich das tun?“
Böhmkes Gesicht fiel ein wenig ein. Er musterte Jean abschätzig. „Sie sehen die Leute, oder?“, fragte er, und seine Stimme klang beinahe gefährlich. „Sie sehen ihre leeren Gesichter, ihre toten Augen, Sie sehen, wie sie alle sich so roboterhaft bewegen, Sie hören Ihre eintönigen Stimmen?“
„Ja“, sagte Jean schlicht. „Und?“
„Dann müssen Sie es doch verstehen“, sagte Böhmke eindringlich. „Wir leben in einer Sklavengesellschaft, in der so viele Menschen unterdrückt und unmündig gehalten werden. Sie können nicht einmal den Gedanken an eine Rebellion fassen, so perfekt und perfide werden sie kontrolliert. Wollen Sie daran nichts ändern?“
„Naja, wenn ich dabei draufgehen kann, eher nicht“, erwiderte Jean achselzuckend. Er nahm einen Schluck von seinem nur noch lauwarmen Kaffee. „Ich habe kein gutes Leben, aber wenigstens kann ich leben.“
„Können Sie das?“, fragte Böhmke. „Ständig mit der Angst zu leben, dass man eines Tages doch erwischt wird, ständig bemüht, nicht aufzufallen – nicht aufzufallen in einem System, das auf Ungerechtigkeit und sklavischer Unterdrückung aufgebaut ist? Wenn ich schon nicht an Ihren Idealismus appellieren kann, dann denken Sie meinetwegen an sich selbst. Wir können dafür sorgen, dass Sie nicht vielleicht doch irgendwann verhungern, wir können Ihnen helfen, wenn Sie in Gefahr geraten. Wenn Sie von Agenten geschnappt werden, dann können wir Sie tatsächlich da herausholen.“
„Ich kriege von Ihnen also eine Art Rückversicherung?“, fragte Jean.
„Ja.“
Jean brauchte einen Moment, um über das, was Böhmke gesagt hatte, nachzudenken. Die Wahl war eigentlich klar, denn ganz so uninteressiert, wie er sich gegeben hatte, war er nicht. Er hasste die Wachen abgrundtief und daran zu arbeiten, sie zu stürzen, war etwas, das er jederzeit tun würde. Und vielleicht könnte er sogar seinen Eltern helfen. Und wie viele Kinder wie ihn mochte es wohl geben, die ihre Eltern nie wiedergesehen hatten, die vielleicht sogar deutlich weniger Glück gehabt hatten als er und gefangen worden waren? Vor seinem inneren Auge erschienen die leeren Gesichter vieler Schlafenden, die er in seinem Leben getroffen hatte. Leer, ausdruckslos, ihr Geist gefangen von einer Klasse, die ihren Wohlstand auf Unterwerfung aufbaute.
Doch auf der anderen Seite war da schlicht der Umstand, dass er nicht wissen konnte, ob Böhmke ihm wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Jeans Misstrauen war keinesfalls kleiner geworden und das Risiko, dass hier in Wirklichkeit ein geschickter Agent vor ihm saß, war ihm vollauf bewusst. Jedoch … So oder so konnte es vielleicht nicht schaden, das Spiel mitzuspielen. Wenn Böhmke vertrauenswürdig war, dann würde sich das vielleicht demnächst zeigen; und wenn nicht, nun … Dann gab es wohl keinen Unterschied zur jetzigen Situation, außer dass er vielleicht noch etwas länger in Freiheit bleiben würde, wenn er mitmachte. Insofern …
„Ich …“, sagte Jean. „Ich mache es.“
Böhmke lächelte zufrieden. „Gut“, sagte er und fuhr direkt mit plötzlich erwachtem Eifer fort: „Das heißt, wir werden klären müssen, wie Sie mit unserer Bewegung in Verbindung stehen. Ich werde ihr Kontaktmann sein, aber es ist nicht gut, wenn wir zu oft zusammen gesehen werden. Daher … Wir müssen einen Weg finden, wie ich Sie kontaktieren kann. Betteln Sie hin und wieder?“
„Wenn es nicht anders geht“, sagte Jean.
„Wo?“
„An der Rotsteinbrücke.“
„Gut. Wenn Sie in den nächsten Tagen dort sind, kann ich Ihnen mit einer kleinen Spende gleichzeitig die weiteren Anweisungen zukommen lassen. Ob wir auf die Art auch weiterhin kommunizieren sollten – ich weiß nicht. Vielleicht ist es besser, wenn wir an einem bestimmten Ort immer Nachrichten füreinander hinterlegen. Aber das teile ich Ihnen dann mit.“
Jean nickte und prägte sich das ein, was Böhmke gesagt hatte. Er würde wachsam bleiben bei diesem Mann – noch konnte er ihm nicht vertrauen. „Soll ich bis dahin schon Ausschau nach der Frau halten, die Sie suchen?“, fragte er noch.
„Hm“, machte Böhmke langsam. „Das kann wohl nicht schaden, aber … Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sie aussieht, jedenfalls noch nicht.“
„Ach ja“, sagte Jean sarkastisch. „Der Segen der Unwissenheit wieder, nicht?“
„So ungefähr“, erwiderte Böhmke. „Wenn ich niemanden gefunden hätte, an den ich diese Information hätte weitergeben können, wäre sie mir auch nicht von Nutzen gewesen. Insofern muss ich erst die notwendigen Erkundigungen einholen. Halten Sie also vielleicht nach einer Wachen Ausschau, aber unternehmen Sie nichts, auch nicht, wenn Sie glauben, die richtige gefunden zu haben. Ohne zu wissen, wie die gesuchte Frau aussieht, können wir nicht sicher sein, dass wir am Ende zum Beispiel auf eine tatsächliche Agentin stoßen, die undercover arbeitet.“
„Das stimmt wohl“, meinte Jean. „Ich werde vorsichtig sein. Sonst noch etwas?“
„Ich denke nicht, zumindest vorerst. Das heißt … Sie wollen mir nun nicht zufällig sagen, wie Sie heißen oder wer Ihre Eltern sind? Wir könnten nämlich unter Umständen etwas für Ihre Mutter und Ihren Vater tun und daher …“
„Nein“, sagte Jean entschieden. „Vielleicht später, aber jetzt noch nicht.“
Böhmke seufzte noch einmal, nickte aber und trank seinen Kaffee aus, bevor er schließlich aufstand, offenbar um zu gehen. „Dann werde ich mal“, sagte er, „schließlich habe ich ja jetzt Arbeit.“ Er zwinkerte. „Mein Sandwich können Sie haben.“
„Danke“, sagte Jean. „Nicht nur für das Essen.“
Das war eigentlich halb gelogen – er wusste ja noch nicht, ob er Böhmke wirklich dankbar für das sein konnte, was er ihm erzählt hatte.
Böhmke zuckte die Achseln. „Es muss sich etwas ändern und es liegt in unserer Hand, daran zu arbeiten. Nun, denn, wenn Sie keine Fragen mehr haben … Ich wünsche Ihnen viel Glück bis zu unserer nächsten Begegnung.“
„Ich Ihnen auch“, sagte Jean noch. Er sah Böhmke nicht nach, sondern starrte auf die zwei Sandwiches vor ihm. Er ging wieder und wieder durch, was der Mann gesagt hatte. War irgendwo ein Fehler, ein verräterisches Zeichen, ein Widerspruch? Irgendetwas, das absolut eindeutig belegte, dass an der Geschichte etwas faul war? Ihm fiel nichts ein. Er würde also vorsichtig die Augen nach dieser Frau offen halten – und hoffen, dass er sich damit keinen Ärger einhandelte.
Er seufzte, griff nach seinem Sandwich und biss hinein.

Was ist die Sonne? Für viele sicherlich erst einmal nur das astronomische Objekt. Doch geben wir dem Ganzen eine persönliche Bedeutung und fragen vielleicht vielmehr „Was ist deine Sonne?“, so gibt es viele Antworten. Tatsächlich hat doch kaum etwas so eine metaphorische Kraft wie die Sonne – man bedenke zum Beispiel auch, wie Platon sie als eine Analogie zur „Idee des Guten“ betrachtete, Aristoteles sie als Symbol für den „göttlichen Nous“ wählte und Descartes schließlich an ihre Stelle die menschliche Weisheit selbst setzte.
Aber für was würdest du sie als Symbol wählen? Oder sollte ich nicht besser fragen: Für wen?

Ein Wesen wurde nicht geboren,
fand im Schlaf die Freundin noch,
lachte mit ihr, bald jedoch
bleibt für immer sie verloren.

Als es schließlich dann erwacht,
niemand da, auf den es hört,
säh‘ es gern die Welt zerstört
und entfesselt seine Macht.

War es selbst nur ein Versuch
und sein Herz von Hass vereist,
lösen Tränen diesen Fluch.

Was der Lebensquell gegeben:
Im Mondenschein die Welt bereist
heute es mit neuem Leben.

Mitten unter den Trainern

Der Himmel war von grauen Wolken verhangen, fast so, als wollte er Calebs Stimmung widerspiegeln – düster, trist und hoffnungslos. Zumindest beinahe, denn da war noch etwas in der Luft, oder vielmehr war es die Bewegung der Luft, der auffrischende Wind, welcher von Abenteuern zu künden schien. Nur war jetzt nicht der Zeitpunkt für Abenteuer gekommen, und Caleb wusste das.
Sein Blick ging hinunter zum Strand. Normalerweise lagen dort immer ein paar Pokémon, Jurob, Muschas, gelegentlich Corasonn. Doch sie waren verschwunden, als ahnten sie, dass etwas bevorstand. Die Rufe der über die Wellen fliegenden Mantax waren verschwunden, und an ihre Stelle war ein heiseres Krächzen getreten, dass offenbar zu einigen Kramurx gehörte, die am Himmel kreisten.
Düsterer hätten die Vorzeichen nicht sein können, dachte Caleb. Er schritt über den felsigen Boden hinauf zu dem Höhleneingang, in dem die Person lebte, von der er und die restliche Crew sich Rettung erwarteten.
Als er angekommen war, holte er tief Luft und fragte mit – wie er hoffte – fester Stimme in die Höhle hinein: „Captain?“
„Nur herein, Mr. Richards“, kam die prompte Antwort. „Ich nehme an, die Lage ist sehr ernst.“
Caleb trat in die Höhle, welche halbwegs wohnlich eingerichtet war: Leicht ramponierte Schränke mit Kartenmaterial, Büchern und Schriftrollen, von denen er nicht immer verstanden hatte, warum Lacurr an ihnen interessiert gewesen war; ein hölzerner Schreibtisch mit einem Stuhl dahinter; ein Bett mit zerlumpten Laken und zerlumpter Decke; und zuletzt das schwache Leuchten einer Lampe, die an der Decke angebracht war. Lacurr zufolge war es ein besonderer Kristall aus einer fernen Region, der in der Lampe angebracht war und das geisterhafte Licht spendete, das von ihr ausging. Aber Caleb achtete nicht sonderlich darauf, gerade nicht jetzt. Lacurr stand mit dem Rücken zu ihm vor ihrem Schreibtisch und schien sich über irgendwas darauf zu beugen, das er nicht sehen konnte.
„Sie sind hier“, sagte Caleb. „Die kaiserliche Marine. Insgesamt vier größere Kampfschiffe und zwei anscheinend schwächer bewaffnete Schiffe, die allerdings …“
„ … eine größere Anzahl an Landungstruppen beherbergen dürften“, vollendete Lacurr den Satz. Sie seufzte und wandte sich um. Die roten Augen des sprechenden Lucario schienen heute ein wenig schwächer zu funkeln als sonst.
„Wir haben sie wegen des Nebels heute Morgen nicht entdeckt“, fuhr Caleb fort. „Inzwischen …“
Er brach ab, doch wieder vollendete Lacurr seinen Satz. „Inzwischen ist es für eine tatsächliche Flucht zu spät, zumal der Wind für diese nicht so günstig steht.“
Caleb schluckte und nickte.

„Admiral?“, fragte Captain Bivar, als sie eintrat. „Sie wollten mich sprechen?“
Admiral Graves drehte sich um. Seine kalten grauen Augen musterten den Captain, und seine Mundwinkel zogen sich hoch zu einem freundlichen Lächeln. Er war nicht mehr ganz jung und ergraute allmählich an den Schläfen, aber das schien ihm nur umso mehr eine Aura der Autorität zu verleihen. Hinter ihm stand ein Schreibtisch mit Seekarten darauf. An beiden Wänden prangte das kaiserliche Wappen, mit einigen Bildern daneben, die Schiffe zeigten, auf denen der Admiral während seiner Laufbahn gedient hatte.
„Ah ja, Captain Bivar“, sagte Graves nun, „ich glaube, ich habe Ihnen noch nicht zu Ihrer Beförderung gratuliert.“
„Nun, ich hörte, Sie waren daran ohnehin nicht unbeteiligt“, erwiderte der Captain. „Das ist genug, denke ich.“
„Kaum einer hatte es je so verdient wie Sie“, sagte der Admiral und versank kurz in Gedanken. Bivar wartete respektvoll, bis Graves mit dem fortfuhr, weshalb er sie überhaupt gerufen hatte: „Was halten Sie von unserer Aufgabe?“
Bivar runzelte die Stirn. „Darf ich frei sprechen, Admiral?“
„Natürlich.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob der Aufwand von vier Kampfschiffen und zwei Truppentransportern gerechtfertigt ist, bedenkt man, dass unser Gegner nur ein einzelnes Piratenschiff ist, das an einer nach unseren Informationen unbewaffneten Basis vor Anker liegt.“
Der Admiral machte eine merkwürdige Kopfbewegung, die zugleich wie ein Nicken und ein Kopfschütteln wirkte. Bivar wusste, dass dies auch tatsächlich eine Mischung aus Zustimmung und Ablehnung bedeutete.
„Ich kann verstehen, dass Sie das denken, Captain“, sagte er. „Aber es geht ja weniger um das Schiff als um seinen Captain, nicht wahr? Madi Lacurr ist keine gewöhnliche Piratin, und das in mehrerlei Hinsicht.“
„Das ist mir bewusst, Sir. Dennoch, sie ist nur eine einzelne … Person, wenn man so will und ihre Mittel sind sehr begrenzt. Sie ist keine Bedrohung mehr, jetzt, da sie in die Enge getrieben wurde.“
Der Admiral seufzte.
„Ich gebe Ihnen insofern recht“, sagte er, „dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie uns entkommt. Aber Sie sollten Sie nicht unterschätzen. Eigentlich hoffe ich zum Teil, dass die pure Überlegenheit unserer Seite sie dazu bringen wird, direkt aufzugeben.“
Der Captain hob verdutzt eine Augenbraue. „Meinen Erfahrungen nach ergeben sich Piraten selten so schnell.“
„Das ist korrekt“, sagte der Admiral, „aber wie ich schon sagte: Sie ist keine gewöhnliche Piratin. Ich habe ihre Überfälle studiert – ihr strategisches und taktisches Geschick bei den Überfällen ist größer als das jedes Piraten, den ich je das äußerst zweifelhafte Vergnügen hatte zu treffen. Und sie hat mehrmals demonstriert, dass sie sich lieber zurückzieht als in einem bereits verlorenen Kampf zu sterben. Manchmal habe ich fast den Eindruck, dass sie zu vorsichtig ist – deshalb meine Hoffnung, auch wenn ich natürlich nicht nur damit plane.“

„Landungstruppen heißt“, murmelte Lacurr, „dass sie auch damit rechnen, sie landen zu können. Also müssen sie einen Weg durch die Strudel und die Felsen kennen …“ Sie schloss die Augen und schien nachzudenken, bevor sie sie wieder aufriss. „Ich nehme an, das haben wir unserem Kameraden Howerton zu verdanken, den wir von unserem Überfall auf Anemonia City nicht wieder mitnehmen konnten. Er dürfte nicht nur unser Versteck, sondern auch die Position der Wege durch die Strudel verraten haben – wir müssen zumindest davon ausgehen, dass sie die beiden einzigen Wege kennen.“
„Und was tun wir jetzt?“, fragte Caleb.
„Eine naheliegende Lösung wäre, sich einfach zu ergeben“, meinte Lacurr nachdenklich.
Caleb wollte seinen Ohren nicht trauen.
„Sehen Sie mich nicht so schockiert an, Mr. Richards.“
„Captain, das können Sie doch nicht …“
„Wenn Verluste unvermeidlich sind, muss man sie gering halten. Ich hatte gehofft, Sie hätten das mittlerweile verinnerlicht.“
Caleb lief rot an, doch er zügelte seine Wut. Er hatte fast den Eindruck, dass er gerade wieder einmal auf eine Art getestet wurde, die für Lacurr typisch war.
„Captain“, sagte er ruhig, „wenn wir uns ergeben, sind die Verluste an Leben nicht absehbar, aber eines werden wir sicher verlieren: Unsere Freiheit.“
Lacurr musterte Caleb eindringlich, doch schließlich fing ein Lächeln an, ihre Lippen zu umspielen. „Gewiss“, sagte sie. „Also müssen wir wohl einen Ausweg finden. Das heißt, ich werde gleich veranlassen, unseren Gästen eine kleine Überraschung zu bereiten. Wenn es gut läuft, können damit zwei Schiffe ausgeschaltet werden, aber ich rechne mehr mit einem. Dann würde immer noch eins bleiben, gegen das wir kämpfen müssen.“
„Drei, meinen Sie“, sagte Caleb. „Die Truppentransporter nicht mitgezählt.“
„Nein, zwei. Zumindest vorläufig. Die Truppentransporter sind ohnehin eher zu vernachlässigen, da sie nicht wirklich für Seeschlachten ausgerüstet sein dürften.“

„Zwei Wege führen in die Inselgruppe hinein und damit zu der Insel, auf der das Piratenlager liegt“, sagte Admiral Graves und zeigte auf die Seekarte, die die vier Inseln abbildete. „Einer an der Nordseite, von der aus unsere Flotte auf die Inseln zufährt und eine an der Ostseite der Inselgruppe. Es ist also möglich, über zwei Arten von den Inseln zu fliehen, jedoch ist das Meer auf der Ostseite aufgrund von Felsen und Riffen sehr gefährlich, sodass man etwa wieder um ein Viertel der Inselgruppe herumfahren muss, um wirklich zu entkommen. Dieser Ausweg ist also eher ungünstig für unsere Feinde; dennoch halte ich es für das Klügste, hier nicht nachlässig zu sein. Die Garados und die Tandrak werden zu dieser Seite vorstoßen – sollten die Piraten einen Fluchtversuch auf diesem Weg starten, können die beiden Schiffe sie problemlos aufhalten. Die andere Hälfte der Flotte, also wir und die Lanturn, behält den Kurs von Norden bei. Damit sollte es nicht möglich sein, dass sie uns entwischen, denn wir versperren beide Fluchtrouten. Lacurrs Basis liegt auf der nordwestlichen Insel, die wir von zwei Seiten unter Beschuss nehmen können, wenn die Piraten Widerstand leisten sollten.“
Bivar sah auf die Karte und überlegte. Es schien nichts gegen diese Strategie zu sprechen. Wobei …
„Sie haben etwas einzuwenden?“, fragte Graves, der Bivars leichtes Stirnrunzeln gesehen hatte.
„Nicht direkt, Admiral“, sagte Bivar. „Darf ich nur vorschlagen, zusätzlich einen der Truppentransporter etwa hier“, sie zeigte auf einen Punkt unmittelbar nordöstlich der Inselgruppe, „zu positionieren. Unsere beiden Flottenteile werden einander nicht sehen können, aber den Truppentransporter würden sie sehen. Er könnte dann als eine Art Brücke für Signalübermittlung zwischen den Schiffen dienen. Natürlich sollte er schlussendlich auch die Insel erreichen, damit wir auf unsere volle Truppenstärke erreichen können, aber für einige Zeit wäre es wohl nicht schlecht, ihn an dieser Position zu belassen.“
Graves nickte langsam. „Ein guter Gedanke, Captain“, meinte er. „Wir werden das so machen, es gibt uns eine kleine Absicherung für unvorhergesehene Fälle.“
„Danke Admiral.“
„Nun gut. Sonst noch etwas?“
„Nein, Sir. Ich denke, an dem Plan ist nichts auszusetzen,“
„Schön, dann geben Sie ihn bitte an die Captains der anderen Schiffe durch.“
„Das werde ich tun, Admiral.“
Bivar nickte noch einmal militärisch knapp, dann verließ sie die Kabine.

„Die Flotte wird sich also vermutlich aufteilen“, meinte Lacurr. „Zwei Schiffe auf beiden Seiten, um uns jeden Fluchtweg abzuschneiden. Unsere einzige Hoffnung liegt darin, den beiden Schiffen auf der Nordseite zu entkommen – die Ostseite ist für eine direkte Flucht keine gute Möglichkeit, da wir danach wieder um die Inseln herumfahren müssten und uns somit die Schiffe auf der Nordseite uns vielleicht sogar noch den Fluchtweg abschneiden könnten, selbst wenn wir den östlichen Schiffen entkommen könnten. Nichtsdestoweniger müssen wir immer noch die nördlichen Schiffe ausschalten, idealerweise manövrierunfähig machen. Aber ob uns das gelingt, muss sich erst noch zeigen. Ich vermute aber, dass wir ein Schiff schon vor dem eigentlichen Kampf ausschalten können.“
„Wie?“
„Oh, das werden Sie sehen. Rufen Sie Miss García bitte zu mir. Sie muss sich darum kümmern – so schnell wie möglich. Und sagen Sie allen anderen, dass sie sich kampfbereit machen sollen. Bitte stellen Sie keine Fragen, sondern holen Sie Miss García sofort, dann muss ich es nicht für sie beide einzeln erklären.“
Caleb gehorchte und verließ die Höhle. Der Himmel war draußen immer noch grau, doch er fühlte sich ein wenig besser. Lacurr hatte einen Plan, was bedeutete, dass die Hoffnung noch nicht ganz verloren war. Was genau sie von Javiera wollte, war ihm nicht klar, doch da sie diejenige war, die sich mit Sprengstoffen am besten auskannte, war wohl anzunehmen, dass es damit zu tun hatte.

Graves ging ein wenig in seiner Kajüte auf und ab und überlegte, ob er etwas vergessen oder übersehen hatte. Immer sich selbst zu hinterfragen, das war die Lektion, die er als Captain von Admiral Ruc gelernt hatte – beinahe hätte sie einst das Piratenproblem in diesen Gewässern gelöst, teilweise mit Kämpfen und teilweise mit Verhandlungen. Jedoch war sie zu einer anderen Mission abkommandiert worden, bevor sie ihr Werk hatte vollenden können – eine Mission in Alola, von der sie nie zurückgekehrt war.
Graves selbst hatte versucht, Rucs Strategie fortzusetzen, was nicht ganz so erfolgreich gelaufen war wie bei ihr, dennoch glaubte er, damals auf dem richtigen Weg gewesen zu sein. Aber man hatte ihn durch Denton ersetzt, der mit seinem aggressiven Kurs nach und nach alles vernichtet hatte, wofür Ruc und Graves gearbeitet hatten – auch wenn unter ihm die Anzahl der Piratenüberfälle zurückgegangen waren.
Und währenddessen war Lacurr aufgetaucht – ein Pokémon mit menschlichem Verstand, das Menschen befehligte und selbst den stark befestigten Hafen von Oliviana City eingenommen hatte. Zweifellos hatten ihr dabei einige Fehler von Denton in die Karten gespielt und doch glaubte Graves nicht, dass das ein Zufall war. Lacurr schien ihre Gegner ziemlich gut einschätzen und sich ihre Reaktionen zunutze machen zu können. Aber diesmal konnte sie nicht entkommen. So gut sie auch sein mochte, die Übermacht war zu erdrückend.
Gleichwohl … Der Kaiser hatte ausdrücklich befohlen, dass Lacurr lebend gefangen genommen werden müsse. Graves wusste nicht, was er davon halten sollte, normalerweise sah es dem Kaiser nicht ähnlich, seine Feinde zu verschonen. Aber vielleicht wollte er sie auch lebend, um öffentlich ein Exempel zu statuieren. Oder aber er wollte einfach dieses Pokémon studieren. Überhaupt, die Pokémon … Nur wenigen gelang es, sie zu zähmen und im Kampf einzusetzen. Dabei könnten sie einen deutlichen taktischen Vorteil darstellen, wenn es nur gelänge, sie in Massen für Schlachten abzurichten. Andererseits, dachte Graves, wäre das vielleicht auch recht grausam …
Graves schüttelte den Kopf und fasste einen anderen Gedanken, der ihn schon lange verfolgte. Es gab etwas, das er Bivar nicht gesagt hatte. Etwas, das er niemandem gesagt hatte, weil er sich nicht sicher war.
Es hatte oft Brandanschläge auf Ausbildungsplätze und Basen der Marine im weiter entfernten Umfeld gegeben. Anschläge, die nicht das Werk Lacurrs zu sein schienen, sondern mehr zu terroristisch agierenden Widerstandskämpfern passten, die es nun einmal leider auch gab. Aber nun war sich Graves nicht mehr so sicher, ob man nicht auch das dem blauen Dämon zuschreiben musste. Dem Angriff auf Oliviana City war ein Überfall auf einen kleinen Stützpunkt vorausgegangen, bei dem sich Lacurr offenbar die Uniformen beschafft hatte. Anschließend war der Stützpunkt vollkommen vernichtet worden, um diesen Diebstahl zu vertuschen. Prinzipiell ähnelte die Methode den Anschlägen – jemand wie Denton hätte hier keine Verbindung hergestellt, da die Orte der Anschläge zu weit von dem Gebiet entfernt waren, in dem Lacurr mit ihrem Schiff aktiv war. Aber Denton hatte nun einmal nie wirklich gelernt, das größere Bild zu betrachten.
Das Problem war nur, dass oftmals Archive von den Anschlägen vernichtet worden waren, Archive, die Informationen über den Bau von Schiffen und Waffen und Berichte über Offiziere enthielten. Man hatte dann später immer angenommen, dass alles einfach vernichtet worden war, genau wie bei den Uniformen. Doch was, wenn das – wiederum genau wie bei den Uniformen – gar nicht wirklich der Fall gewesen war, sondern mit dem Brand gerade darüber hinweggetäuscht werden sollte, dass etwas fehlte?
Graves seufzte. Er hoffte, dass es nicht so war, aber wenn, dann konnte es gut sein, dass Lacurr alle notwendigen Informationen über ihre Feinde gesammelt hatte und somit bestens vorbereitet war.

Caleb betrat die große Höhle, in der die meisten Piraten sich gerade aufhielten. Ein paar überprüften unruhig ihre Waffen, andere starrten ins Leere. Jeder war sich offenbar der angespannten Lage bewusst. Selbst die Zubat, die in der Höhle waren, wirkten aufgeregt und flatterten wild unter der Decke umher. Hier und da standen Kisten mit Waffen und Vorräten. Auf einer davon erspähte Caleb Javiera und ging sogleich zu ihr.
Sie sah fragend auf, als sie ihn bemerkte. „Was ist, Caleb?“, fragte sie mit düsterer Stimme. Sie war normalerweise eine entschlossene, leicht spöttische Natur mit einem starken, aber doch beherrschten Temperament, jetzt allerdings wirkte sie wie alle anderen etwas geknickt. Nichtsdestoweniger hatte sie ihr leicht verwegenes Aussehen behalten – das lange Haar war zerzaust, das braungebrannte Gesicht dreckig und ihre Kleidung, die sich mehr für einen Mann zu schicken schien, war an mehreren Stellen eingerissen und hier und da auch verbrannt.
„Lacurr will dich sprechen, Javiera“, sagte Caleb zu ihr. „Sie hat einen Plan, wie wir entkommen können. Hoffe ich zumindest.“
„Ich nehme an, dann darf ich was in die Luft jagen?“, fragte Javiera sarkastisch, aber mit einem neu erwachten Funkeln in den Augen.
„Vielleicht“, sagte Caleb lächelnd. „Ich weiß es noch nicht. Wir sollen so schnell wie möglich zu ihr.“
Javiera seufzte und stand auf. „Na, dann wollen wir doch mal sehen, wie uns der blaue Dämon hier rauszaubern will“, meinte sie.
„Ihr anderen“, rief Caleb mit erhobener Stimme.
Die Gesichter der Piraten in der Höhle drehten sich zu ihm um, einige missmutig, doch andere mit einer gespannten Erwartung in ihrer Miene.
„Lacurr sagt, ihr sollt euch kampfbereit machen.“
„Was hat sie vor?“, fragte ein junger Pirat mit strohblondem Haar.
„Das weiß ich noch nicht“, erwiderte Caleb. „Aber ich bin zuversichtlich, dass sie uns auch diesmal zum Sieg führen wird.“
Die Menge tuschelte aufgeregt. Caleb wusste, dass die Nachricht davon, dass Lacurr wusste, was zu tun war, einen großen Effekt auf all die Leute hatte, die selbst erlebt hatten, zu was sie imstande war. Sie hatte nie wirklich einen Kampf verloren – manchmal freilich war sie geflohen. Aber wie sie schon selbst gesagt hatte: Wenn man nicht gewinnen konnte, musste man die Verluste gering halten. Und das war ihr auch in anderen ausweglos scheinenden Situationen immer gelungen.
„Also macht euch bereit“, sagte Caleb noch einmal. Eine kurze Stille trat ein, dann kam Bewegung in die Piraten. Jeder fing an, sich bis an die Zähne zu bewaffnen, mit Pistolen, Säbeln, Messern, Gewehren und Beilen.
Caleb und Javiera jedoch eilten hinaus, zurück zu Lacurr.

Lacurr sah hinauf zu der kleinen Deckenlampe, in der das Licht des Kristalls leuchtete.
„Ach …“, murmelte sie. „Ich habe die kaiserliche Marine gegen mich und einen undisziplinierten Haufen zerlumpter und unterernährter Piraten auf einem morschen Schiff zur Verteidigung.“ Sie seufzte. „Warum habt ihr mir diesen Fluch auf den Hals gehetzt?“
Niemand antwortete ihr.
Lacurr schlug mit der Hand auf ihren Schreibtisch und bohrte den Metalldorn daran in das Holz. „Nun“, sagte sie verbissen, „ich werde den Fluch diesmal wohl nutzen müssen.“
Die Lampe an der Decke flackerte.
„Hört ihr mir also doch zu?“, fragte Lacurr misstrauisch.
Eine Antwort blieb aus.
„Ach, es spielt ohnehin keine Rolle. Ich wollte eurem Volk damals den bestmöglichen Ausweg anbieten, versteht ihr das überhaupt?“
Ein seltsamer Hauch fegte plötzlich durch die Höhle und Lacurr spürte, wie eine beinahe elektrische Spannung sie durchfuhr.
„Deshalb haben wir dich nicht getötet“, hörte sie eine Stimme in ihren Gedanken.
„Wie nett“, erwiderte Lacurr sarkastisch. „Jedenfalls, glaubt ja nicht, ich würde nicht wissen, was sich hier verbirgt. Ich weiß es genau, auch wenn ich ihm nie begegnet bin. Wenn hier ein Kampf stattfindet, dann ist nicht auszuschließen, dass es aufwacht und …“
Sie verstummte, denn sie spürte die Aura zweier Menschen. Richards und García, offensichtlich. Lacurr wischte ihre finsteren Gedanken beiseite und verschob eine Karte auf dem Schreibtisch so, dass man das Loch, welches sie gerade darin hinterlassen hatte, nicht sah.

„Ah, Mr. Richards“, sagte Lacurr freundlich, als Caleb mit Javiera in die Höhle kam. „Und Miss García, sehr gut. Ich nehme an, Richards hat Ihnen bereits gesagt, dass ich einen Auftrag für Sie habe.“
Javiera nickte. „Ich soll etwas in die Luft jagen, oder?“
„Ja, das ist richtig.“
„Gut, mache ich in ausweglosen Situationen eh immer am liebsten“, sagte Javiera grinsend.
„Ihr Enthusiasmus ist bewundernswert, aber verlieren Sie nicht die Kontrolle darüber“, sagte Lacurr. „Nun, was ich von Ihnen will, ist im Grunde ganz einfach: Wie ich Mr. Richards bereits erklärt habe, wird man von Norden und Osten auf unsere Insel vorstoßen und dabei die Flotte zweiteilen, um uns unsere Fluchtwege abzuschneiden. Das heißt, dass wir, wenn wir schnell sind, nur mit zwei Schiffen zu tun haben. Sie sollen nun dafür sorgen, dass mindestens eins davon zerstört wird, bevor der Kampf anfängt.“
„Gut, und wie genau soll ich das anstellen?“, fragte Javiera stirnrunzelnd.
„Dazu“, sagte Lacurr, „komme ich jetzt.“

Necrozma und Solgaleo geben Pläne für Fusion bekannt

Alola (dkl) – Die gesamte legendäre Pokémon-Welt ist in Aufruhr: Wie heute offizielle Sprecher von Necrozma und Solgaleo bekannt gaben, planen beide Pokémon eine Fusion. Das Machtgefüge unter den legendären Pokémon könnte sich dadurch nachhaltig verändern. Kritiker befürchten zudem, dass ein Zusammenschluss beider Pokémon zu große Macht haben könnte. Für die beiden Pokémon waren offenbar strategische Gründe entscheidend.
„Beide Fusionspartner sahen bei sich in letzter Zeit wenig Potential für individuelle Entwicklung“, so der Sprecher Necrozmas. „Die Fusion ist dabei ein konsequenter Schritt, um jeweils neue Gebiete zu erschließen.“
Dabei soll das künftige Pokémon auch weiterhin Necrozma heißen; das Pokémon Solgaleo hört damit auf, als eigenständiges Rechtssubjekt zu existieren. Allerdings sollen, so der Sprecher Solgaleos, viele Eigenheiten des Sonnenkreis-Pokémon beibehalten werden: „Das dabei entstehende Pokémon soll wie Solgaleo seine Schwerpunkte vor allem im physischen Bereich setzen. Außerdem wird sich Solgaleos Aussehen deutlich im neuen Pokémon abzeichnen, das außerdem passend dazu den Beinamen ‚Abendmähne‘ erhalten soll.“
Die Reaktionen der anderen Pokémon bezüglich dieser Fusion sind allerdings sehr skeptisch. Viele legendäre Exemplare sehen dadurch ihre eigene Stellung bedroht und warnen vor einer Monopolstellung Necrozmas. Nicht-legendäre Pokémon hingegen befürchten, dass hiermit ein übermächtiges Pokémon entsteht, dem sie lediglich als Vorbereiter für sein eigenes Setup dienen würden. Es ist nicht das erste Mal, dass Solgaleo in der Kritik steht – vor etwa einem Jahr wurde ihm bereits vorgeworfen, mit Lunala ein Kartell gebildet zu haben.

Das neue Produkt der Fusionspartner - zu mächtig oder doch eher harmlos?

Derartige Befürchtungen tun Solgaleo und Necrozma anscheinend jedoch mit einem Achselzucken ab: Schon immer hätten legendäre Pokémon nach Mitteln gesucht, um stärker zu werden, so Necrozmas Sprecher. Angesichts der Entdeckung der Mega-Entwicklung durch Mewtu und (in verbesserter Form) Rayquaza sowie der Protomorphose seitens Groudon und Kyogre seien die kritischen Stimmen ausgeblieben, weshalb es heuchlerisch sei, dass solche sich jetzt erhebten. Gerade dass sich im Fall Kyurem, in dem es auch um eine Fusion gegangen war, niemand eingeschaltet habe, sei in der Hinsicht besonders entlarvend.
Unterstützung erhalten die beiden Fusionspartner auch vom Videospielentwickler GAME FREAK Inc., der laut Insidern eine Vermittlerrolle während der Fusionsplanung gespielt haben soll: „Wir glauben, dass die Existenz eines weiteren mächtigen Pokémon den Wettbewerb untereinander kräftig anheizen wird“, sagte ein Angestellter. „Dies wird sich letzten Endes auch zum Wohle der weniger Begünstigten der Pokémon-Welt auswirken. Viele würden sich vielleicht erst durch die Existenz von Abendmähne-Necrozma zum Trainerdasein entscheiden und so viele neue Teamplätze schaffen.“
Ob sich diese positiven Erwartungen tatsächlich erfüllen oder die Kritiker der Fusion Recht behalten werden, bleibt allerdings vorerst noch abzuwarten. Als gesichert scheint jedoch, dass die Fusion demnächst erfolgen wird – gesucht wird lediglich noch ein Trainer, der bei ihrer Durchführung assistiert und das benötigte Necrosol beisteuert.

„Siehst du schon, wo die Ausstellung ist?“, fragte Alicia ihre Freundin.

„Was?“, fragte Mads. „Ich verstehe dich nicht, du musst lauter …“
Sie wurde von einem Mann angerempelt und schüttete dabei den Inhalt ihres Bechers über ihr T-Shirt.
„Passen Sie doch auf, Sie Vollidiot!“, rief sie wütend, doch der Schuldige war bereits wieder in dem lauten Gedrängel verschwunden, das sie umgab.
Alicia musste grinsen. Mads ließ sich selten etwas gefallen. Tatsächlich nicht einmal ihren tatsächlichen Namen: Sie wurde geradezu zur Furie, wenn man sie „Madeleine“ nannte. Und jetzt hatte sie natürlich erst recht einen Grund, sich über etwas aufzuregen.
„So eine Scheiße!“, fluchte sie. „Konnte dieser Trampel nicht sehen, wo er hinstolpert?“
„Ganz ruhig“, sagte Alicia und fasste ihre Freundin beruhigend am Arm. „Komm wir gucken, wo die nächste Toilette ist, dann findest du sicher zumindest etwas zum Abtrocknen.“
„Ja, nur dass trotzdem alles von der Cola kleben wird“, murrte ihre Freundin missmutig. Dennoch folgte sie Alicia, als diese sich einen Weg aus dem Menschenstrom heraus bahnte und sich durch die engen Stellen zwischen den einzelnen Buden quetschte.
Die Minnesota State Fair war – wie konnte man es auch anders erwarten – sehr gut besucht. Ausstellungen, Fahrgeschäfte und Shows lockten zahlreiche Menschen an, die sich dann vergnügten und zwischendurch mit Corn Dogs, Zuckerwatte oder etwas anderem aus der breiten Fülle des Nahrungsangebots stärkten, dessen verlockende Gerüche die Luft erfüllten. Die warme Sommersonne schien vom Himmel.
Eigentlich hatten sich Mads und Alicia eine Landwirtschaftsausstellung ansehen wollen, nun aber befanden sie sich also auf der Suche nach der Toilette, die sich allerdings hartnäckig vor ihnen zu verstecken schien. Sie liefen eine kurze Zeit mehr ziellos umher, bis sie schließlich den Entschluss fassten, jemanden zu fragen.
Sie befanden sich im Rücken einiger Buden, abseits der vielen Menschen. Hier jedoch saß vor einem kleinen, hölzernen Bau ein alter Mann in einem abgenutzten alten Frack, der zudem einen großen Zylinder auf dem Kopf trug und in einer zerfleddert wirkenden Zeitung blätterte.
„Entschuldigen Sie bitte“, fragte Alicia hastig – sie machte lieber den Mund auf, bevor Mads jemanden durch ihre schlechte Laune verschrecken konnte, „könnten sie uns vielleicht sagen, wo die nächste Toilette ist?“
Der Mann sah auf und faltete seine Zeitung mit einem Rascheln zusammen. „Nein“, sagte er schlicht und zuckte mit den Achseln.
„Na toll“, sagte Mads, bevor ihre Freundin etwas erwidern konnte, „Danke für nichts. Komm, Alicia, wir …“
„Verzeihung“, sagte der alte Mann betont höflich, „aber gehe ich recht in der Annahme, dass kein … dringendes Bedürfnis im klassischen Sinne der Grund für ihre Suche ist, sondern die beiden jungen Damen lediglich etwas zum Abtrocknen suchen?“
„Was geht sie das …“
„Denn in dem Fall“, wurde Mads von dem Mann unterbrochen, „hätte ich auch einfach etwas für sie.“
Er nahm seinen großen Zylinder ab, unter dem er nur noch über spärliches, weißes Haar verfügte, und zog aus diesem ein sauberes Handtuch hervor. „Bitte“, sagte er dann und reichte Mads das Handtuch, die es ein wenig verdutzt entgegennahm.
„Äh, danke. Das war in ihrem Zylinder?“, fragte sie.
„Offenkundig“, antwortete der Mann.
„Sind sie etwa Magier?“, fragte Alicia neugierig, denn es war doch auffällig, wenn jemand scheinbar etwas aus seinem Hut hervorzaubern konnte, zumal sein Aussehen mit Frack und Zylinder an einen Zauberer erinnerte, wie man ihn sich klischeehaft vorstellte – auch wenn Alicia eigentlich glaubte, dass die meisten Magier nicht wirklich so aussahen.
„Ich war Magier“, sagte der Mann mit traurigem Lächeln. „Jetzt habe ich nur noch das hier.“ Er wies mit der Hand auf die kleine Hütte hinter ihm.
„Was ist das?“, fragte Mads.
„Ein Spiegellabyrinth. Unter anderem auch mit Zerrspiegeln.“
„Wirklich?“, fragte Alicia skeptisch und Mads fügte hinzu: „Das ist doch nur ‘ne kleine Bude. Wie soll da ein Labyrinth reinpassen?“
„Die Dinge erscheinen von innen manchmal größer als von außen“, sagte der Mann ruhig. „Wenn die jungen Damen es vielleicht einfach selbst ausprobieren möchten …“
„Alles klar“, sagte Mads und gab dem Mann sein Handtuch zurück. „Erst neugierig machen und dann Geld für irgendwas Winziges abkassieren. Ganz alter Trick.“
„Das wäre es, wenn ich Geld verlangen würde“, erwiderte der Ex-Magier. Es schien, als ließe er sich nicht beleidigen, was Mads sichtlich zu irritieren schien.
„Es ist also gratis?“, fragte Alicia, um sicher zu gehen. Viel Geld hatten sie beide nicht dabei und sie wollten es jetzt nicht unbedingt für ein Spiegelkabinett ausgeben. Wenn es aber umsonst war – nun, was sprach dagegen, es sich einmal anzusehen?
„Ja.“
„Na dann“, sagte Mads kleinlaut. „Das ist was anderes.“
Alicia nickte: „Dann sehen wir uns das gerne einmal an.“
„Das freut mich“, lächelte der Alte. „Bitte. Die Tür ist offen.“
Mads und Alicia traten auf die Tür zu.
„Wenn Sie drin sind, gehen Sie einfach immer weiter“, sagte der Ex-Magier noch, bevor die beiden die Tür öffneten und hindurchschlüpften.
Sogleich fanden Sie sich in einem durch Deckenlampen überraschend hell erleuchteten Gang wieder, dessen Boden in bunten Farben bemalt war. An den Seiten hingen überall Spiegel, wodurch man sich selbst in unendlicher Ausführung sehen konnte.
Als die beiden Mädchen ein paar Schritte gegangen waren, warf Alicia einen Blick zurück und erstarrte.
„Mads“, hauchte sie. „Die Tür ist weg.“
An ihrer Stelle befand sich nun ein Spiegel, aus dem ihre eigenen verblüfften Gesichter zurückstarrten.
„Ich nehme mal an, deshalb sollen wir einfach immer weiter gehen“, murmelte Mads. „Also los.“
Nach ein paar Schritten bemerkten die beiden, dass die verspiegelten Wände nun ihr Abbild zerrten, stauchten oder verbogen.
„Uff, habe ich zugelegt“, sagte Mads, trat einen Schritt weiter und fügte hinzu: „Jetzt hab ich wohl Anorexie.“
Beide lachten kurz, bevor sie weitergingen. Sie sahen dabei sich selbst auf sich zukommen, was darauf hindeutete, dass sie nun an eine Abzweigung gelangten. Tatsächlich ging es jetzt wahlweise nach links oder aber nach rechts.
„Sollen wir uns aufteilen?“, fragte Mads.
„Ich weiß nicht…“, sagte Alicia. „Besser nicht.“
„Angsthase“, gab Mads zurück.
„Das nimmst du zurück!“, erwiderte Alicia mit gespielter Empörung.
„Okay, mach ich. Jedenfalls, gehen wir doch einfach nach links.“
„Warum nach links?“, fragte Alicia.
„Weil es sowieso egal ist“, sagte Mads achselzuckend. „Ist ja schließlich ein Labyrinth.“
„Stimmt. Gut, dann nach links.“
Es vergingen einige Sekunden, bis Alicia plötzlich aufschrie.
„Mads! Die Flecken auf deinem T-Shirt sind weg!“
Mads sah an sich herunter.
„Was erzählst du? Die sind noch da …“
„Nein! Ich meine da, im Spiegel! Sieh doch!“
Mads betrachtete ihr Spiegelbild.
„Tatsache“, murmelte sie. „Hm, komisch.“
„Wohl eher unmöglich“, sagte Alicia trocken. „Spiegel können das Gespiegelte doch nicht so verändern!“
„Weiß nicht“, sagte Mads. „Der Typ war immerhin Magier. Ist sicher irgendein Trick.“
„Mag sein“, gab Alicia zurück, doch es klang unruhig. „Aber … Müssten wir nicht langsam auch ans Ende kommen oder so? Das Ding hier muss doch total klein sein.“
Darauf wusste Mads auch keine Antwort, doch beide betrachteten ab jetzt ihre Spiegelbilder mit großer Aufmerksamkeit.
Nach ein paar weiteren Metern kam eine neue Abzweigung. Diesmal fragte Mads nicht, ob sie sich aufteilen wollten und so gingen sie einfach noch einmal nach links, doch kaum dass sie einen Schritt getan hatten, fragte Mads auch schon: „Moment. Warum trage ich jetzt eine Brille?“
Alicia war auch erstaunt, musste aber trotzdem kichern. „Sieht echt bescheuert aus“, lachte sie.
„Ja, eben. Sieht aus wie die von meiner Mutter. Ich war immer froh, dass ich ihre Sehschwäche nicht geerbt hab. Ich frag mich jedenfalls doch so langsam, wie der Kerl das hinbekommt.“
„Vielleicht sind die Spiegel irgendwie … Bildschirme und kriegen ein überarbeitetes Kamerabild von uns oder so“, meinte Alicia, ohne wirklich überzeugt zu klingen.
„Ich kenne mich ja technisch so gut aus“, sagte Mads, „aber ich glaub doch, das übersteigt die Möglichkeiten unserer Zeit.“ Sie blieb vor einem Spiegel stehen und wedelte mit der Hand. „Die Bewegungen unserer Spiegelbilder sind absolut flüssig. Kein Ruckeln, keine Verzögerung.“ Sie ging näher mit ihrem Gesicht an die glatte Oberfläche. „Es sind einfach nur Spiegel“, sagte sie ungläubig.
„Lass uns weitergehen“, sagte Alicia. „Ich würde lieber früher als später hier raus, wenn ich ehrlich bin.“
Es folgte eine erneute Stelle, an der sie sich für links oder rechts entscheiden mussten.
„Okay“, sagte Mads. „Wir sind zweimal nach links gegangen und auf keine Sackgasse gestoßen. Jetzt muss da also einfach eine sein. Gehen wir diesmal nach rechts.“
„Meinetwegen“, sagte Alicia. Es spielte ja doch keine Rolle, wie Mads schon gesagt hatte.
Und wie schon zuvor fiel den beiden eine Veränderung auf, nachdem sie dem Weg in die entsprechende Richtung gefolgt waren.
„Hey, cool“, grinste Mads. „Die blaue Strähne steht dir.“
„Ach was“, sagte Alicia errötend. „Ich würde mir nie die Haare irgendwie färben.“
„Warum?“, fragte Mads.
„Ach, keine Ahnung. Will ich einfach nicht.“
„Naja, leben und leben lassen, oder?“
Bei der nächsten Abzweigung warfen sie schlicht eine Münze und gingen dann nach links, wo sie in der Ferne keinen Spiegel sahen, sondern eine Tür: Der Ausgang. Sie beschleunigten ihre Schritte, denn sie waren doch irgendwie froh, diesen Ort zu verlassen. Doch schnell liefen ihre Gesichter knallrot an.
„Ähm, Alicia …“, fragte Mads, „Was machen wir da?“
Alicias Gesicht fühlte sich heiß an. „Wir … Wir …“, stammelte sie verlegen.
„Wir knutschen“, sagte Mads fassungslos. „Okay, mir reicht es jetzt. Das ist nicht mehr witzig.“
Sie sprachen nicht mehr, bis sie die Tür erreicht hatten und hastig durch sie hindurch in die frische nach Essen duftende Luft des Jahrmarkts stürzten.
„Ah“, sagte eine vertraute Stimme. „Hat es Ihnen gefallen?“
Sie standen wieder vor dem alten Mann, der verschmitzt in seinem Stuhl saß.
„Moment“, sagte Alicia. „Durch die Tür sind wir doch in die Hütte reingegangen.“
„Und hier kommen Sie wieder raus. Wo ist das Problem?“
„Sie war weg, nachdem wir drinnen waren“, sagte Mads misstrauisch. „Und wir sind auch nicht im Kreis gelaufen.“
„Wir drehen uns alle nur allzu oft nur im Kreis“, sagte der Mann kichernd.
„Jetzt mal ohne Scheiß: Was waren das für Tricks?“, fragte Mads energisch.
„Keine Tricks. Ich fürchte nur, meine Spieler haben ein paar kleine Fehler. Kurz gesagt zeigen sie nicht das, was ist, sondern mehr, was sein könnte.“
„Was sein könnte …“, murmelte Alicia und ein Schauer, bei dem sie nicht sagen konnte, ob er angenehm oder unangenehm war, lief ihr über den Rücken, während ihr Gesicht wieder heiß wurde.
„Ist doch nichts Besonderes“, sagte der Ex-Magier, „jedenfalls nicht im Vergleich zu dem, was sich gerade dort hinten abspielt.“
Er deutete an den beiden Mädchen vorbei, die sich sogleich umdrehten, aber nichts Auffälliges bemerken konnten.
„Und was soll da bitte …“, sagte Mads, doch jäh verstummte sie, als sie sich wieder dem Mann zuwenden wollte.
Denn der Magier und seine Bude waren verschwunden.
„Alicia“, fragte Mads, „was ist gerade passiert?“
Alicia sagte nichts. Sie hatte ja ohnehin keine wirkliche Antwort darauf. Außerdem …
„Hey, Alicia?“, fragte Mads. „Alles klar?“
„Was?“, schreckte Alicia hoch.
Mads war ihr sehr nahe gekommen und sah sie besorgt an. „Ob alles klar ist“, wiederholte sie.
„Äh, ja“, sagte Alicia hastig. „Alles in Ordnung. Es war nur … überraschend.“
„Ja, war es“, sagte Mads. „Ich meine: Verflucht, das war doch nicht ein … du weißt schon, ein echter …“
„Ein echter Magier?“, vollendete Alicia den Satz.
„Ja.“
„Ich weiß es nicht, Mads.“ Alicia wollte eigentlich über etwas anderes reden. „Hey, Mads, glaubst du …“ Sie brach ab.
„Was?“, fragte Mads.
„Er hat gesagt, was die Spiegel zeigen, könnte wahr werden, oder so ähnlich.“
„Ja, und?“
„Nun … Wir …“, Alicia war sich nicht sicher, wie sie es sagen sollte.
„Oh“, machte Mads, als sie begriff. „Du meinst, weil …“
„Ja.“
„Naja“, machte Mads, die nun selbst ein wenig verlegen wirkte, „ich weiß nicht. Ich meine, glaubst du denn, das wir … mehr als Freunde sein könnten?“
„Manchmal vielleicht“, sagte Alicia und sah Mads in die Augen, die ihren Blick erwiderte. „Und du?“
„Also … Ich … Keine Ahnung, Alicia, ich bin nicht gut mit Gefühlen und all dem Kram, das weißt du doch.“
„Ja“, flüsterte Alicia leise. „Das weiß ich.“
Eine peinliche Stille trat ein, in der sie einfach voreinander standen, abseits der Menschenmassen, ein wenig fernab von dem Lärm der State Fair. Doch langsam …
„Mads …“ flüsterte Alicia und Mads murmelte: „Alicia …“
Sie näherten sich einander und schließlich, langsam und beinahe vorsichtig, berührten sich ihre Lippen.

Worauf wir uns 2018 freuen dürfen

• Ein neues Saisonkonzept
• Einen spannenden Neuwahlkampf
• Den Han-Solo-Standalone-Film (einer nach dem anderen wurde entlassen und anscheinend etwa 80% Reshoots, also sehr gute Vorzeichen)
• Das Nachbeben des Han-Solo-Standalone-Films: Zahlreiche Analysen, positive Kritiken und heftigste Verrisse sowie Top-10-Listen der Dinge, die schlecht oder gut waren, die ich übersehen habe, die die Filmemacher wollten, dass ich sie sehe oder die auf irgendwelche Sachen anspielen oder die dem Kanon widersprechen oder die den Kanon erweitern oder die irgendjemand sinnloserweise auflistet
• Einen Atomkrieg
• Dieses eine Spiel, das irgendwann im Laufe des Jahres herauskommt und das auf absolut geniale und vollkommen unerwartete Art die vierte Wand bricht, das von allen großen Let’s-Playern gespielt, ihren Zuschauern gehypt und schlussendlich mit einem riesigen Haufen Fanwork überschüttet wird, bis alle die Schnauze voll davon haben
• Die Fußball-WM und den damit verbundenen erstarkenden gefährlichen und unreflektierten Partynationalismus natürlich vollkommen harmlosen und unbedenklichen Patriotismus, auf den man mittlerweile auch als Deutscher ein Recht haben darf, obwohl einen dann alle wieder einen Nazi nennen mit der Absicht, uns Deutsche auch weiterhin klein zu halten
• Irgendwas mit Trump; vielleicht den Start seiner Verhandlungen über das „bilaterale Handelsabkommen mit der EU“, nachdem er TTIP auf Eis gelegt hatte
• Eine totale Jupiterfinsternis
• Den Abschluss eines großen deutschen Bauprojekts (ganz bestimmt!)
• Die Geburt des Dax-Symbionten auf Trill
• Dass viele alte Themen aufgrund fehlender Tabmenüs total unübersichtlich werden (Oh, Gott, die ganzen alten Votes … Und schon mal in das eigene Profil geguckt, das man seit Jahren nicht geändert hat?!)
• Ein plötzliches Konjunkturhoch in der Einmachgläserindustrie
• Das hundertjährige Jubiläum des Endes unserer ersten Europaverwüstung
• Irgendein Remake von irgendwas, das schon jeder vergessen hatte
• Dass man sich endlich mal um den Schimmel in meinem Badezimmer kümmert
• FNAF7
• Dass alles noch viel ernster genommen wird
• Die Streichung der Kangama-Chroniken
• Die Veröffentlichung der Kapilz-Chroniken
• Das neue Album von Julia Engelmann
• Dass irgendjemand mal endlich klarstellt, dass es absolut sinnlos ist, bei den Pokémon-Spielen noch so etwas wie eine Zeitlinie zusammenzubasteln, da es offensichtlich mittlerweile ein riesiges Multiversum ist und so rein theoretisch sogar jeder einzelne Spielstand als Kanon anerkannt werden könnte
• Ultrigarias Rache
• Dass ich mich auf haufenweise Aktionen und Freundschaftsdienste einlasse, mich nicht darum kümmere und dann ganz plötzlich selbst lösche

Neue Berechnungsvorschrift für Votes geleakt!!

Fanwork (dkl) – Wie soeben von einem nachlässigen Mitglied der Moderation geleakt wurde, ist die derzeit laufende Abstimmung zum Votesystem nichtig, da ein neues System zur Berechnung der Votes in Planung ist. Dort soll der Durchschnitt aller Punkte, die man erhalten hat, mit sich selbst potenziert werden, anschließend werden drei Punkte abgezogen. Bei Teilnehmern, die dabei ins Minus geraten, wird die Gegenzahl gebildet und anschließend noch einmal mit drei multipliziert. Darauffolgend wird von allen Zahlen die Wurzel gezogen und die bisherige Zahl x in die Formel e^x eingesetzt, das Ergebnis wird durch 3,14 geteilt (ja, 3,14, nicht π) und anschließend dem Aufseher von Gleis 9³/₄ übergeben, der Numerus Revelio auf das bisherige Ergebnis anwendet (nicht zu verwechseln mit Kasus Revelio und Genus Revelio). Nach daran anschließender Bildung der Quersummen der Zahlen werden diese durch die Anzahl der Teilnehmer geteilt und mit der Anzahl der Voter multipliziert, danach wird der Beginn des Paragraphen, dessen Nummer dieser Zahl am nächsten ist, aus der Freundesvereinsausgabe oder einem gleichwertigen Nachdruck von Hegels Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften herausgesucht, die Seitenzahl notiert und die vorherige Zahl durch diese dividiert. Für Teilnehmer, die gevotet haben, wird hier ein Bonus oder vielleicht auch Ausgleich in Form der Multiplikation mit der Wurzel aus 2 gutgeschrieben. Das Ergebnis wird in allen Fällen auf drei Nachkommastellen gerundet, durch zehn geteilt, dann auf zwei Nachkommastellen gerundet und mit dem Lorentzfaktor für v=0,9c malgenommen, um es schließlich für x in das Gleichungssystem
x+3z=4y+3,2
9z+4,7y=6x+8,5
einzusetzen. Die jeweiligen Werte für y und z werden ausgerechnet, addiert, durch 3 geteilt und der Logarithmus zur Basis gezogen, die dem derzeitigen Grenzwert für Glyphosat im Grundwasser (angegeben in ^µg/_l ) entspricht. Hierzu wird die Zahl 27 addiert.
Die Endergebnisse werden dann so gewichtet, dass derjenige gewinnt, der die wenigsten Punkte erhalten hat, auf ihn folgt dann derjenige mit den zweitmeisten, darauf der mit den drittwenigsten, darauf der mit den viertmeisten und immer so weiter. Teilnehmer mit laut Taschenrechner ungültigen Ergebnissen werden disqualifiziert, erhalten aber die Medaille „Mathematisches Monster“.
Als Vorteil der Berechnungsvorschrift wurde das Potential genannt, taktisches Voten praktisch unmöglich zu machen. Die Abstimmung für die eigentlich abgelehnten Systeme soll hingegen noch zu Ende geführt werden, um niemanden zu verärgern.

"Star Wars"
Angesichts hitziger Diskussionen zu dem Thema - mochte man auch hoffen, dass sie bereits mit dem richtigen Ergebnis geendet hatten - wird man sich vielleicht noch einmal aufraffen und sich einen gewissen Star-Wars-Film ein weiteres Mal ansehen. Dabei wird man jedoch schnell feststellen, dass man sich beim ersten Schauen schon nicht geirrt hat: Die Handlung ist wenig nachvollziehbar und eher unlogisch, die vorkommende Romanze absolut unplausibel und obendrein total kitschig. Zeitgleich sind die Bösewichte nicht selten absolute Witzfiguren, die man einfach nicht ernst nehmen kann. Das durch ein paar coole Weltraumexplosionen und Lichtschwertkämpfe zu kompensieren ist schlicht nicht möglich.
Die Helden hingegen kriegen so gut wie nichts richtig auf die Reihe. Und ganz nebenbei wird der einstmals als weise geltende Yoda völlig falsch dargestellt. Von bescheuertem Humor und schlechtem CGI will man angesichts all dieser Punkte schon gar nicht mehr anfangen, auch wenn man hierüber Stunden reden könnte.
Wenn die Wahrheit nun so unverblümt und ungeschönt gesagt wird, dann soll man auch bitte nicht ankommen mit dem küchenpsychologischen Vorwurf, all diejenigen, die etwas gegen den Film hätten, seien verblendete Nostalgiker und nur sauer, weil dieser Film halt anders sei als die früheren Filme. Es ist leider offensichtlich, dass es viele Leute gibt, die dieser These mit dieser fadenscheinigen Begründung nicht zustimmen werden, aber die Realität sieht nun einmal so aus, dass dieser Mittelteil der Trilogie einfach eine herbe Enttäuschung ist. Insofern soll man sich nicht schämen zu sagen, dass Episode II viel Potential verschenkt hat. Ach ja, Episode VIII war übrigens ganz gut, nebenbei bemerkt.

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Wie Kaugummi
Das neueste Bühnenstück „Großkoalitionsverhandlung“ wird seit einiger Zeit im Berliner Politzirkus aufgeführt. Viele Zuschauer zeigten sich jedoch nicht davon überzeugt – ebenso wie unser Kritiker.

Man müsse „schmerzhafte Kompromisse“ eingehen, heißt es an einer Stelle im Stück. Treffender hätte man den Besuch desselben nicht beschreiben können, und das liegt nicht nur daran, dass man nun einmal den Kompromiss eingehen muss, für seinen Sitzplatz im Saal Geld auszugeben; nein, es liegt auch daran, dass dieses Stück seine Höhen und Tiefen hat, es gibt ebenso Licht wie Schatten oder, um erneut zu zitieren, es gibt „Vorteile“ und „Nachteile“, bei denen man letzten Endes nur hoffen kann, dass erstere überwiegen mögen.
Doch auch der geneigteste Zuschauer wird hier zu keinem klaren Ergebnis kommen. Denn die Geschichte ist zwar zumindest am Anfang packend inszeniert, aber selbst bereits zu oft erzählt worden, sodass nur noch wenig Raum für Neues bleibt.
Der Fairness halber muss man dem Stück zugestehen, dass es in gewisser Hinsicht eine Notlösung ist: Ihm vorangegangen war ein experimentelles Drama mit dem schlichten Titel „Jamaika“, das letztlich aber, so wurde aus Theaterkreisen berichtet, am Darsteller Christian Lindner scheiterte, der sich aufgrund seiner egozentrischen Art nicht mit der ihm zugestandenen Nebenrolle hatte begnügen wollen, anders als seine Kollegen vom Schauspielerkollektiv „Die Grünen“. Letztlich stellte Lindner sich jedoch als das Opfer dar – wer nun die Verantwortung am Scheitern trägt, ist aber ohnehin als Nebensache einzustufen. „Jamaika“ wurde kurzerhand aus dem Programm geworfen und ersetzt durch die „Großkoalitionsverhandlung“, mit neuem Drehbuch und teilweise auch neuen Darstellern.
Die Handlung: Ein erfolgloser älterer Mann, der darunter leidet, dass er seinen eigenen Namen falsch auszusprechen scheint, versucht verzweifelt, sich bei Verhandlungen zu einer Regierungsbildung gegen die mächtige geschäftsführende Kanzlerin und ihren besoffenen bayrischen Gorilla durchzusetzen.

Täuschend echt gequält wirkendes Lächeln: Eine Szene aus dem neuen Theaterstück (Quelle)

Gespielt wird dieser Protagonist von Martin Schulz, der zwar kein Neuling ist, sich aber noch nicht nennenswert mit Stücken von diesem Kaliber einen Namen machte und daher in gewisser Weise als unerfahren gelten muss, auch wenn er bereits auf europäischen Bühnen zu sehen war. Seine Performance ist daher insgesamt geprägt von einer oberflächlichen Professionalität, der leider eklatante Schwächen zugrunde liegen. Nicht selten wirkt er während der Aufführung müde und unkonzentriert, scheint fast seinen Text zu vergessen. Diese Fehler jedoch sind schlussendlich nicht rein negativ zu sehen, zeigen sie doch deutlich die Verzweiflung und Machtlosigkeit, die zum Charakter seiner Rolle gehört. Daher kann kaum jemand kein Mitleid für diesen armen Kerl empfinden, wenn ihm schließlich auch seine eigenen Leute in den Rücken fallen und hinter selbigem schlecht über ihn reden.
Ein krasser Gegensatz hierzu ist Angela Merkel, die mit der Kanzlerin seine mächtige Gegenspielerin verkörpert. Ihre Vorstellung ist meist perfekt, jede Handbewegung sitzt hervorragend, jede noch so kleine Gesichtsregung wirkt präzise kalkuliert. Dabei strahlt sie eine Macht und Autorität aus, die geradezu an den Kurfürsten aus Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ oder den „Hauptmann von Köpenick“ erinnert. Alles hört auf sie und alle Augen sind auf sie gerichtet, auch der Zuschauer kann sich diesem unvergleichlichen Bann nicht entziehen. Doch unter dieser atemberaubenden Darstellung verbirgt sich ein Problem, ein Problem, das gerade existiert, weil alles so perfekt ist. Das Kalkül, die mechanisch anmutende Bewegung – beides lässt hier wirkliche Menschlichkeit vermissen, beraubt die Rolle ihrer Humanauthentizität, ohne Erlaubnis eines Fehlers oder eines Ausrutschers, die für einen realistisch wirkenden Menschen so unverzichtbar sind.
Diese Gegenüberstellung ist letztlich beispielhaft für ein übergreifendes Problem dieser tragischen Politkomödie: Die Schauspieler verstehen ihr Handwerk mal mehr, mal weniger gut; aber wo es an der tadellosen Performance nicht scheitert, fehlt es an Fehlern und Menschlichkeit, und wo diese sich zeigen, vermisst man die untadelige Perfektion. Und damit ist man nicht zufrieden, nicht, weil man mit gar nichts zufrieden wäre, sondern weil man hier de facto mit nichts wirklich zufrieden sein kann.
Nicht unproblematisch ist ebenso die Länge des Stücks und seiner Handlung: Nicht ein retardierendes Moment gibt es, sondern gleich mehrere: Schon scheinen die Verhandlungen abgeschlossen, da gibt es plötzlich eine Wende, eine wortwörtliche Verlängerung sowohl der Geschichte selbst als auch der Dauer des Theaterstücks, dessen aufwühlender Einstieg bald vergeht in endlosen Diskussionen und Streitfällen, die immer gleich ablaufen; auch die Überraschung, wenn sich in wenigen Punkten Schulz’ Rolle doch einmal durchsetzen sollte, vergeht nach einiger Zeit und weiß den Zuschauer nicht mehr zu begeistern. Diesem Um- oder vielmehr Missstand sind im Gegensatz zu der Analyse der schauspielerischen Leistung keine rehabilitierenden Argumente entgegenzusetzen, und somit verbleibt dies als der eigentliche Dorn im Auge des Zuschauers: Dass sich das Theaterstück schnell wie Kaugummi endlos zu ziehen beginnt. Bleibt nur zu hoffen, dass man es irgendwie wieder aus seinen Haaren kriegt.

Suche fähigen Optiker zwecks Entfernung einer verklemmten Kontaktlinse. Möglichst bald melden bei L. Lamperouge, Ashford Academy. Verschwiegenheit erwünscht, aber nicht Bedingung (wird ohnehin selbst besorgt).

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Möchten Sie Votes gerne mit einem lustigen Kommentar einleiten, haben aber keine Ahnung, was Sie schreiben sollen? Sind Sie zu du... beschäftigt, sich etwas Gutes dafür einfallen zu lassen? Mussten Sie vielleicht schon notgedrungen auf so etwas Bescheuertes wie „Hallo i bims mit 1 Vote“, den Uraltwitz mit den taktischen Votes oder gar „Hier kreative Einleitung einfügen“ zurückgreifen?
Wenn Sie eine dieser Fragen (oder alle) mit „Ja“ beantworten können, dann sind Sie bestens beraten, sich an uns zu wenden. Sicher, Sie könnten auch professionelle und viel lustigere Witzeschreiber wie Micky Beisenherz oder Steffen Seibert fragen, aber wir sind viel billiger und liefern schneller. Einfach den vorliegenden Beitrag liken, teilen und eine PN mit ihrem Auftrag und gegebenenfalls ungefähren thematischen Vorstellungen an uns schicken. Wir werden Ihre Anfrage so bald wie möglich bearbeiten und Ihnen helfen, Ihre Votes in echte Brüller zu verwandeln.

Die Chefredaktion des Kleinkünstlers – Wir machen, Sie lachen.

Unendlich schnell ist mit ihr die Zeit,
der sie doch unendliche Länge verleiht.

Ich sehe sie an und ein Augenblick
dreht schleunigst die Stunden für uns zurück,
in denen wir beide, voneinander getrennt,
Sphären erleben, die die andre nicht kennt.

Unendlicher Kreislauf die Bahnen entzweit,
denen wir folgen für all unsre Zeit,
und zueinander sie schließlich doch führt,
bis dein sanfter Kuss meine Lippen berührt.

Hier in dem bunten Farbenspiel,
das uns damals so gefiel,
stehe ich für dich bereit
und warte still in Einsamkeit.

Durch Baumes Rot die Sonne strahlt
und auf den Boden Muster malt,
von bunten Blättern bald bedeckt,
was Schatten aber nicht versteckt.

Ein Blatt, das seinen Baum verließ,
verschwand und seinen Mut bewies
um von Zuhause fortzugehen
und die große Welt zu sehen.

Ein Blatt, das an dem Baume hängt
und sein Leben nur verschenkt,
das immer bleibt und nie verweht
und schon bald alleine steht.

Doch jetzt das erste wiederkehrt
und Letzteres nun mit sich zerrt,
hinein in jeden Wirbelwind,
hinaus als neues Weltenkind.

Von jeder faulen Furcht befreit
erleb ich Lebensleichtigkeit,
zwei Blätter wirbeln nun umher,
durch die Welt und kreuz und quer.

Schwimmen, Fliegen, Fahren, Rennen -
Reisen, die kein Ende kennen.
Verlieren wir auch nie den Traum,
geht’s manchmal noch zurück zum Baum.

Nun selbst als Teil der Farbenwelt
die uns nun noch mehr gefällt,
seh‘ ich dich und du siehst mich,
so flüstern wir: „Ich liebe dich.“

Mann, der zahlreiche Pick-Up-Artist-Bücher gelesen hat, versteht nicht, warum er keine Freundin findet

Vermutlich leider an sehr vielen Orten (dkl) – Es ist absolut unglaublich: Obwohl Adam F. zahlreiche Ratgeber der Seduction Community gelesen hat, findet er sich am Valentinstag wieder einmal ohne Freundin wieder. Sein erschöpfendes Repertoire an pseudowissenschaftlich belegten und von diversen anderen Alpha-Männern getesteten Techniken hat anscheinend ebenso keine Wirkung gezeigt wie die cleveren Aufreißersprüche, die er so mühevoll auswendig gelernt hatte.
„Ich verstehe es einfach nicht: Da spreche ich diese hübsche Blondine auf der Straße an und sage ihr, dass ich das sonst nicht mache, aber weiß, dass ich es bereuen würde, wenn ich mich ihr jetzt nicht vorstelle, und sie guckt mich nur so komisch an und geht weg“, klagt der 24-jährige Student, der nebenbei in einem Supermarkt arbeitet. „Dabei hat man mir versichert, dass das funktionieren würde!“

Den passenden Snack dabeizuhaben ist ebenfalls sehr wichtig

Auch andere Eisbrecher wie die Bemerkung, dass die jeweilige Frau irgendwie eine unfassbar positive Energie ausstrahle, haben nicht geholfen, ebenso wenig wie der Versuch, seine Gesprächspartnerinnen erst mit Komplimenten zu bedenken und anschließend gezielt niederzumachen. Auch die Suche nach leichtem Körperkontakt im Gespräch brachte ihm lediglich mehrere Abfuhren sowie eine Anzeige wegen Belästigung und einen Tritt in die Genitalien ein.
Besonders ärgerlich: Wie F. angab, hatte er zusätzlich zu der Lektüre von Büchern wie „The Game“, dessen Autor später über sein Pick-Up-Artist-Ich sagte, er würde es „nicht mögen“, zahlreiche Kurse besucht, die ihm die Anwendung des Gelernten auch in der Praxis ermöglichen sollten: „Und die waren verflucht nochmal sauteuer!“
Warum er mit seinen Techniken bisher keinen Erfolg hatte, ist noch ungeklärt. Laut seinen eigenen Vermutungen könnte der Feminismus, der die natürliche Ordnung von Mann und Frau unterminiere, schon zu weit fortgeschritten sein. „Vielleicht“, sagte F. jedoch weiter, „liegt es auch einfach daran, dass ich so ein netter Kerl bin.“

Die Redaktion behält sich wie immer das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.

Zitat von Shiralya

Sehr geehrtes Redaktionsteam des Kleinkünstlers,

schon seit einer Weile verfolge ich Ihre Ausgaben und möchte mich nun zu ein paar Ihrer Artikel äußern.
Zunächst einmal sei ein großes Lob an Ihre Redaktion ausgesprochen, denn Ihre Artikel scheinen fehlerfrei. Sie informieren sehr gut über aktuelle Geschehnisse, die sonst möglicherweise übersehen würden, ohne dabei aber zu trocken und langweilig zu werden. Sie haben es geschafft, eine kurzweilige und gleichwohl informative Unterhaltung zu bieten. Machen Sie bitte weiter so.

Wir bedanken uns sehr herzlich für dieses Lob und hoffen, ihm auch in Zukunft gerecht werden zu können.

Zitat von Shiralya

Nun habe ich Sie im Vorwort so gelobt und muss sofort wieder zurückrudern. Ja, alles, was ich zuvor schrieb, trifft auch auf den Artikel über die geplante Verfilmung der Forumsgeschichte zu - ich hatte noch nicht mitbekommen, dass es einen solchen Film geben wird und bin sehr gespannt auf das Ergebnis; hoffentlich wird es dazu mehr Informationen und eine öffentliche Ankündigung geben - allerdings war für mich die Übersicht über die Handlung etwas schwer verständlich. Relativ schnell hatte ich den Faden verloren und wusste nicht mehr, welche Figur bereits in einer vorherigen Episode einen Auftritt hatten und welche neu eingeführt wurden. Vermutlich lag es daran, dass die Figuren bisher noch keine Namen haben oder sie Ihrer Redaktion noch nicht mitgeteilt wurden. Über einen genaueren Ablaufsplan in einer späteren Ausgabe, wenn mehr Details stehen, würde ich mich daher sehr freuen. Die Filmreihe klingt wirklich sehr interessant und ich würde ihren Inhalt gerne schon jetzt besser begreifen und nicht erst auf die Filme warten müssen, welche vermutlich lange in ihrer Entstehung brauchen werden. Ich stimme den Kritikern derweil zu, dass die geplante Reihenfolge der Veröffentlichung etwas verwirrend klingt, lasse mich aber gerne erst einmal darauf ein. Einen Film über das Forum sollte man als Forenuser gesehen haben. Danke deshalb für diese Vorab-Infos.

Da Sie später erwähnten, dass sie Star Wars nie gesehen haben, mag es vielleicht ein klärender Hinweis sein, sich die Lauftexte zu Beginn der Filme anzusehen und mit den hier dargestellten Konzepten zu vergleichen.

Zitat von Shiralya

Ich hoffe sehr, dass man sich auf das neue Saisonkonzept freuen darf. Ich selbst hab mich zwar ein wenig zurückgezogen, aber wenn es genügend anderen Leuten gefällt, ist es das wert.

Das hoffen wir auch.

Zitat von Shiralya

Wenn es tatsächlich einen Neuwahlkampf gibt, hoffe ich sehr, dass er spannend wird. Es sollte ja inzwischen aufgefallen sein, dass der letzte offenbar nicht genug überzeugte. Wenn alles gut geht, wird dies auch den Atomkrieg verhindern. (Diesen hätte ich jedoch irgendwie mit Trump in Verbindung gebracht ... aber vielleicht reicht ihm ja das "bilaterale Handelsabkommen mit der EU" und er lässt den großen roten Knopf unberührt ... zu hoffen sei es.)

Wie Ihnen sicher nicht entgangen sein dürfte, ist bei der Produktion des Theaterstücks nun mehr oder weniger Chaos ausgebrochen. Der wichtigste Nebendarsteller zieht sich zurück und die Zukunft scheint besiegelt. Welche Stücke in Zukunft aufgeführt werden, ist derzeit noch nicht vollständig absehbar. Eine Neuinterpretation von "Groko" ist im Gespräch, aber es gibt immer noch Leute, die dessen Aufführung verhindern wollen.

Zitat von Shiralya

Ich habe zwar nichts mit dem Han-Solo-Solo-Film zu schaffen, aber auf Kritiken, Top-Ten-Listen und ähnliches kann man sich immer freuen.

Wir nehmen dies zur Kenntnis und gelangen damit zur traurigen Erkenntnis, dass unser Kampf gegen Clickbait aussichtslos ist.

Zitat von Shiralya

Ich wollte Sie an dieser Stelle fragen, ob Sie bereits wissen, welches das Spiel ist, welches "auf absolut geniale und vollkommen unerwartete Art die vierte Wand bricht". Ihre Beschreibungen sind doch noch recht vage.

Das ist gegenwärtig noch schwer zu sagen. Einige vermuten Doki Doki Literature Club 2, dessen Vorgänger bei den GotY-Awards 2017 des Bisaboard für Überraschungen sorgen konnte.

Zitat von Shiralya

Ich hoffe sehr, Sie werden, wenn es so weit ist, über die totale Jupiter-Finsternis berichten. Es war mir noch gar nicht bewusst, dass diese überhaupt möglich ist und jetzt bin ich sehr gespannt, mehr darüber zu erfahren.

Diesbezüglich müssen wir uns noch einmal mit unserem Astronomieexperten auseinandersetzen, dessen Status sich darauf gründet, dass er der Einzige von uns ist, der die Reihenfolge der Planeten in unserem Sonnensystem kennt.

Zitat von Shiralya

Das Bauprojekt der Brücke in unserer Nähe, welche seit drei Jahre als Nadelör nur noch einspurig befahrbar ist, wird erst 2019 fertig. (Ganz bestimmt!)

Nun, dann ist zu hoffen, dass es keine unerwarteten Komplikationen gibt.

Zitat von Shiralya

Eine seltsame Eingebung sagt mir, dass die Hochkonjunktur der Einmachgläser etwas mit dem Wegfallen der Tabmenüs zu tun hat. Es wäre sehr freundlich, wenn Sie zu diesem Thema noch etwas schreiben könnten, um meine Verwirrung zu lösen.

Genau wissen wir das nicht. Unser Wirtschaftsweiser hat das aber so vorhergesagt. Sein Status ist darin begründet, dass er als Einziger von uns weiß, was "Konjunktur" bedeutet

Zitat von Shiralya

Ebenso verwirrt hat mich der Punkt "FNAF7". Es wäre schön gewesen, wenn Sie Ihren armen Lesern da etwas mehr Informationen gegeben hätten.

Dies hingegen können wir leicht aufklären. Die Abkürzung "FNAF" steht für die Spiele einer in den letzten Jahren sehr populären Reihe. Konsequenterweise werden die einzelnen Spiele dann gemäß der Reihenfolge ihres Erscheinens mit Nummern belegt, auch wenn der offizielle Name ab einschließlich FNAF5 eigentlich ein anderer ist. Der weitere Witz basiert vermutlich auf detaillierterem Hintergrundwissen zu der Reihe.

Zitat von Shiralya

Sehr überrascht hat mich die Streichung der Kangama-Chroniken. Stehen Sie diesbezüglich mit dem Autoren in Kontakt? Vielleicht wäre ein Exklusiv-Interview eine gute Idee für eine kommende Ausgabe.

Eine Möglichkeit wäre das ... Wir gucken, ob wir für den 3. Juli dieses Jahres etwas in der Richtung machen können. Das BB-Magazin wird sich darum ja sowieso nicht kümmern, pfft. Diese arroganten Fatzkes halten uns ohnehin für keine richtige Zeitung. Aber denen werden wir es noch zeigen! Jawohl, EUCH meinen wir! Passt bloß auf!

Zitat von Shiralya

Oh, und danke für die Erinnerung an die Fußball-WM, die hatte ich komplett vergessen. Waren da jetzt eigentlich alle Unklarheiten und Differenzen geklärt? Ich schätze mal, dass dem so war, sonst hätte der Kleinkünstler es sicher nicht unerwähnt gelassen.

Nun, wir werden wohl sehen, was daraus noch wird.

Zitat von Shiralya

Und auf dieses Remake der Sache, die wir vergessen haben, freue ich mich schon sehr.

Wir auch. Dann können wir wieder unseren Filmkritiker darauf ansetzen. Der übrigens zu seiner Position qualifiziert ist, weil er der Einzige von uns ist, der noch Studentenrabatt im Kino bekommt.

Zitat von Shiralya

Als ehemaliges Mitglied der Moderation kann ich den in der 26. Ausgabe beschriebenen Leak des Votessystems weder bestätigen noch verleugnen, ich möchte allerdings betonen, dass dies eine absolut narrensichere und unbestechliche Art ist, die Ergebnisse zu berechnen. Durch den Transport in das Vereinigte Königreich und das Heranziehen von Hegels Werk wird zudem jeglicher Einfluss von Sympathievotes auf das Ergebnis vermieden. Die Einheiten haben hierbei keine größere Bedeutung und dienen lediglich dazu, am Ende die Einheit ch/u (sprich: Chaos pro User) zu erhalten. Die Art des Umrechnens wird dann in einer eigens dafür konzipierten Physik-Vorlesung an einer technischen Hochschule in Ihrer Nähe erklärt. Zwar gab es einige Stimmen gegen die Vergabe der neuen Medaille, aber die Mehrheit bestand darauf, dass diejenigen User, welche shon von den Usern und ihren Votes disqualifiziert werden, zumindest eine Entschädigung für ihre Mühen erhalten sollte. Anderen Moderatoren war der Rechenaufwand dieser Methode zu hoch, allerdings haben Testläufe ergeben, dass sie die einzig verlässliche Art sei und dieser minimale Aufwand dafür in Kauf zu nehmen sein muss. Allerdings - wie gesagt - ich kann den Leak hiermit weder leugnen noch bestätigen.

Auch wenn wir bedauern, dass wir mit Ihnen keine Informantin in den Interna haben können - die Einblicke in die Hintergründe der Entscheidungsfindung und die Umsetzung mittels der Erklärung an technischen Hochschulen sind wirklich sehr erhellend. Danke dafür!

Zitat von Shiralya

Nachdem ich mich bereits zweimal in diesem Leserbrief mit ähnlichen Themen befasst habe, möchte ich mich nun gerne direkt zum Artikel unter dem Titel "Star Wars" äußern. Ich habe kaum eine Ahnung von besagtem Fandom und nie einen der Filme gesehen, weshalb ich selbst die hitzigen Diskussionen rund um das Thema in den letzten Wochen auch weder verfolgt noch irgendwie mitbekommen habe, allerdings ist es gerade für solche Laien wie mich etwas schwer, zu erkennen, dass es in der Beschreibug der Kritikpunkte nur um einen Film geht. Ich dachte tatsächlich, es ginge um die gesamte Filmreihe oder eine ihrer Spin-Off-Serien. Dies hätte man vielleicht im Hinblick auf solche weniger im Thema verankerten Leser früher erklären können. Inhaltlich kann ich mich sonst wenig zu diesem Artikel äußern, außer vielleicht darin, dass mein Bruder mir sehr vom neuesten Teil vorschwärmte. Allzu schlecht kann dieser also nicht sein.

Wir fürchten, dass auch hier ein zum Verständnis nicht nur das Schauen der Filme, sondern auch das Verfolgen der Diskussionen darüber notwendig ist, um den Sinn hier zu verstehen. Als kleine Erklärung sei Folgendes gesagt:

Zitat von Shiralya

Ich hatte bisher überlegt, mir irgendwann das neue Stück des Politzirkus anzusehen, allerdings lässt mich Ihre Theaterkritik nun wirklich zweifeln. Ein solch unvorhersehbares Stück ist nicht unbedingt das, was man gerne besuchen möchte. Gerade dieser von Ihnen beschriebene Punkt, dass man nicht mehr weiß, ob es sich um schlechte Schauspieler oder Eigenschaften der Rolle handelt, lässt mich nicht gerade zuversichtlich nach Berlin blicken. Deshalb bedanke ich mich herzlichst für diese Theaterkritik, die mich womöglich vor einem langweiligen Abend in einem kaugummigleichen Theaterstück bewahrt hat. Und genau deshalb ist Ihre Zeitung so besonders und wichtig. Man erhält hier immer genau die Informationen, die man wissen muss.

Wir fürchten, dass letztlich jeder irgendwie gezwungen war, dem Elend beizuwohnen. Aber wir bedanken uns auch an dieser Stelle für Ihr (hoffentlich) aufrichtiges Lob!

Zitat von Shiralya

Zu Ihrer Sonderreportage habe ich nicht viel zu sagen. Allerdings konnte ich mich gut in den Reporter hineinversetzen. Ich selbst war einmal als Nicht-Trainer bei einem Fangversuch zu Lavados anwesend und habe ganz ähnliche Erfahrungen machen können. Das zeigt die gute Berichterstattung des Blattes. Weiter so!

Auch hier: Vielen Dank! Wir haben dafür extra unseren Pokémonexerten abgestellt, der seine Position der Tatsache zu verdanken hat, dass er den Unterschied zwischen Pikachu und Pichu kennt.

Zitat von Shiralya

So oder so freue ich mich bereits auf Ihre nächste Aufgabe und hoffe, dass sie Ihre Arbeit auch weiterhin so glanzvoll erledigen, wie bisher.

Bei diesem überschwänglichen Lob fällt es uns schwer, nicht rot zu werden. Vielen Dank!

Zitat von Shiralya

P.S. Ich hab zwei Sekunden gebraucht, um das Zitat im 72. Beitrag zuzuordnen. Das waren zwei Sekunden zu viel!

Hihi.

Zahlreiche Pokémongruppen legen Einspruch gegen Abstimmung im BisaBoard ein

Bisatainment (dkl) – Nachdem bereits eine Abstimmung zum unbeliebtesten Pokémon zuletzt für viel Kritik an den Verantwortlichen geführt hatte, werden nun neue Gegenstimmen zur Abstimmung des beliebtesten Hunde-Pokémon laut. Der Grund ist diesmal jedoch nicht eine gezielte Beleidigung und Abwertung vieler Pokémonarten, sondern die gezielte Nicht-Beachtung von anderen Pokémongruppen, welche als diskriminierend betrachtet wird.
„Diese Hunde stehen ohnehin schon viel zu lange im Spotlight“, sagte etwa Vipitis, Sprecherin der Schlangen-Pokémon. „Wir anderen werden dabei einfach nicht beachtet.“ Tatsächlich scheint die Kritik berechtigt: Eine Abstimmung zum beliebtesten Schlangen-Pokémon hat es nie gegeben und ist anscheinend auch nicht geplant. Ebenso vernachlässigt wurden Pokémon, die auf Drachen, Fischen oder Vögeln basieren. Auch die verhältnismäßig kleine Gruppe der vollständig oder teilweise künstlich geschaffenen Pokémon unter dem Vorsitz von Mewtu fühlt sich unfairerweise übergangen.
Besonders problematisch auch: Was als Hund zählt und was nicht, wurde vollkommen willkürlich in einem intransparenten Entscheidungsprozess definiert, eine Möglichkeit auf Einlegung von Berufung gab es für die Betroffenen nicht. So wurden beispielsweise die drei legendären Hunde aus Johto vollkommen übergangen, weitere Streitigkeiten ergaben sich im Zuge einer Diskussion, ob Farbeagle nicht vielleicht ein Schaf ist.

Nicht beschäftigt wurde sich hingegen mit der Frage, ob Ditto, Zorua und Zoroark nicht aufgrund ihrer Wandlungsfähigkeit immer zumindest ein Teilsieg zugesprochen werden müsste.
Gespräche des Kleinkünstlers mit den Verantwortlichen der Abstimmungen bezüglich der Kritik wurden einseitig abgelehnt. Eine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen ist bisher ebenfalls ausgeblieben – somit steht zu befürchten, dass wieder einmal die Stimmen insbesondere der schwächeren Mitglieder der Pokémongesellschaft ungehört verhallen.
Mittlerweile ist die fragwürdige Abstimmung beendet worden. Gewonnen hat Arkani, welches laut einigen Usern „overhypet“ ist und sich dadurch auszeichnet, dass es „einfach nur noch nervt“. Wie ein fiktives Wesen überhaupt jemanden nerven kann, wird derzeit noch erforscht.
Auf dem letzten Platz landete hingegen Snubbull, welches sich objektiv betrachtet durch umfassende Niedlichkeit bei gleichzeitiger Coolness auszeichnet. Personen, die es als „hässlich“ bezeichneten, wurden bereits in Irrenanstalten eingeliefert und werden einer Elektroschocktherapie verbunden mit der Gabe starker Psychopharmaka unterzogen, um ihre offensichtliche geistige Verwirrtheit zu korrigieren.

Von der Genialität und Brillanz eines neuen Pokémon-Memes

Gar selten erblicke ich ein Bild, ein Video oder einen Text, der es versteht, mich zu brüllendem Gelächter hinzureißen; und dennoch, so darf ich mit Stolz verkünden, ist es mir gelungen heute ein Bild zu finden, dass diese heftige Reaktion auf guten Humor, der die Langeweile nicht nur zu durchdringen, sondern sie geradezu zerreißen vermag, hervorrufen konnte.
Mein Zwerchfell wurde sicherlich nicht mehr so beansprucht seit dem Bild, auf dem Professor Eich zu sehen war und wo er konstatierte, er habe Pokémon sein ganzes Leben lang studiert, gefolgt von der Aufforderung, man möge seinen vollkommen leeren Pokédex mit sich führen. Die unglaubliche Komik hier liegt darin, dass man annehmen würde, jemand, der sein ganzes Leben lang der Erforschung der kleinen Taschenmonster gewidmet habe, müsste doch einen nahezu vollständigen Pokédex haben, vielleicht abgesehen von ein paar besonders seltenen oder legendären Arten, die nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen. Hingegen dieser Erwartung aber ist das elektronische Lexikon in den Spielen zu Beginn immer eine unbeschriebene Festplatte - ein noch zu füllendes Pokewiki, könnte man sagen - und so kreiert sich in den Spielen stets eine vollkommen absurde Situation, deren Bewusstmachung aber dieses eine Bild erforderte, was der nächste Aspekt des guten Humors ist, der die Pokémon-Memes zumeist auszuzeichnen versteht: Man entdeckt durch sie eine Absurdität, die einem entgangen ist, eine Unlogik, die sich so raffiniert vor dem eigenen Intellekt versteckte und dabei doch letztlich zu jedem Zeitpunkt offen dalag.
Von genau dieser Art ist auch das neue Meme, das zu entdecken ich die Ehre und das Vergnügen hatte; umso mehr, dass es mein Lieblingspokémon zum Gegenstand hat, das majestätische und eindrucksvolle Mewtu, nach wie vor eines der stärksten legendären Pokémon und gesegnet mit einem umfangreichen Movepool, aus dem sein Trainer sich zahlreiche nützliche wie mächtige Attacken heraussuchen kann. Es ist denn auch dieser Movepool, der für die komische Situation sorgt, die in dem neu von mir entdeckten Meme so treffend und vorzüglich dargestellt ist: Es handelt sich um ein Bild, das mit bestechender Einfachheit ein Mewtu auf blauem Hintergrund zeigt, welches in seiner typischen Pose eine seiner Hände kampf- bzw. in diesem Fall wohl eher witzbereit dem Betrachter entgegenstreckt. Verziert ist diese Szenerie in ihrem oberen Teil mit einem weißen und wahren Schriftzug, der da lautet „Kann im Film eindeutig fliegen“ und der den ersten Teil des Witzes darstellt, welcher schlussendlich von der Pointe am Bildboden abgerundet und vollendet wird: „Kann Fliegen im Spiel nicht lernen“.
Es ist unbeschreiblich, wie treffend hier erneut eine Unstimmigkeit im Pokémon-Universum auf die Schippe genommen wurde und man mag sich gar nicht vorstellen, dass es irgendjemanden gäbe, der nicht darüber lachen könnte: Es ist nicht weniger als wahr, dass Mewtu im Anime in der Lage ist, sich fliegend bzw. schwebend fortzubewegen – und doch, wer sich mit diesem Pokémon und seinen Attacken eingehender befasst, der wird mit Leichtigkeit feststellen, dass die Attacke Fliegen nicht zu seinem Repertoire gehört. Wie mir etwas derartig auf komische Art Unlogisches so lange verborgen bleiben konnte, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben müssen, doch es ist sicher ohne jeden Zweifel gut, dass es so war, denn ansonsten hätte ich über dieses Bild wohl nie so herzlich lachen können. Bleibt nur zu hoffen, dass die Schöpfer hinter einem Werk wie diesem nicht Halt, sondern weitermachen und uns auch in Zukunft mit ihren köstlichen und überaus originellen Scherzen beglücken werden.

Anmerkung: Das erwähnte Bild kann hier leider aus Urheberrechtsgründen nicht abgebildet werden.

Dinge, die sich das BisaBoard doch auch mal gemeinsam angucken könnte

Der aufmerksame News-Leser hat es bereits mitbekommen: Es werden Chatabende zu der Sendung Germany’s Next Topmodel veranstaltet, einem gewaltigen Pickel am haarigen Arsch der deutschen Unterhaltungsindustrie, der jedes Jahr aufs Neue von den Ärschen der deutschen Unterhaltungsindustrie kräftig ausgedrückt wird, um sich mit dem Ertrag den Kühlschrank zu füllen. Gott schütze sie.
Dieser Umstand wirft aber natürlich weitreichende Fragen auf: Was könnte man sich an einem netten Abend, Nachmittag oder sonst irgendeiner Tageszeit denn vielleicht noch alles angucken, um gleichzeitig oder anschließend darüber zu sprechen? Der Kleinkünstler hat eine Liste mit Vorschlägen erstellt.

Sicherlich darf der einfach nicht totzukriegende Sonntagskrimi im Ersten auch hier nicht fehlen. Seit jeher glänzte der Tatort gegenüber den actionlastigen Pendants aus Übersee mit seinem langweiligen Realismus, der so gut wie überall angepriesen wird, wenn man mal von der spießigen Polizei absieht, die vor das R-Wort gerne mal ein „Pseudo“ setzt. Aber was wissen die schon über Polizeiarbeit?
Begleiten also auch Sie zukünftig Ihr Sonntagabenderlebnis mit ausgedehnten Gesprächen hier im BisaBoard und diskutieren Sie eifrig mit: Wer ist diesmal der Killer? Warum darf sich ein Gerichtsmediziner in die Ermittlungen einmischen? Ist der beliebteste beleibteste Kommissar Schenk oder Thiel? Wie heißt noch einmal diese eine Schauspielerin da? Und in welcher Stadt befinden wir uns überhaupt? Entwirren Sie gemeinsam mit anderen Usern die großen Rätsel der (seufz) Krone der deutschen Fernsehschöpfung!

Christopher Nolan ist sicher ein großartiges Genie, in der Lage, einen Film geil kompliziert wirken zu lassen, indem er die Handlung irgendwie auf mehrere Ebenen aufspaltet und den Zuschauer alles zusammenpuzzlen lässt. Nicht ganz so oscarreif, aber stets auch in mehrere Handlungsstränge aufgespaltet sind die Episoden des Traumschiffs. Einen mit der Wucht einer Bowlingkugel in den Genitalien berührende Liebesgeschichten treffen auf Familienkonflikte und zum Weinen unkomische Gags. Akzeptieren Sie, dass Glück nur auf Leute wartet, die sich eine geile Zeit auf dem Schiff leisten können, erleben Sie mit, wer der verschollene Vater von wem ist, wer mit wem zusammenkommt und spekulieren Sie, ob es diesmal vielleicht nicht doch ein schlechtes Ende gibt, um am Ende darin maßlos enttäuscht zu werden. Unterhaltung erster Klasse ist garantiert!

Wir müssen mal so langsam der Realität ins Auge blicken: Unsere Bundeswehr ist eine unterbesetzte Gurkentruppe, die vermutlich nicht einmal mehr in der Lage wäre, den Russen am Übertritt von Oder und Neiße zu hindern. Doch Rettung naht in Form dieser YouTube-Serie, zumindest indirekt: Durch die Inszenierung des Kriegs als großes cooles Abenteuer werden junge und beeinflussbare Menschen leicht davon überzeugt, die Freiheit Deutschlands an allen möglichen Orten der Welt verteidigen zu wollen. Und gibt es ein paar davon nicht vielleicht auch hier im Forum? Sicher doch! Insofern ist es nicht einfach nur eine lustige Idee, hier die Serie zu gucken, sondern vielmehr oberste Patriotenpflicht, um dadurch vielleicht neues Futter für die Kanonen zu finden. Und wer nicht mitgucken will, der macht halt einhundert Liegestütze. In diesem Sinne: Wegtreten und Anschauen, Rekrut!

Huch, noch eine Krimiserie? Ja, denn wir Deutschen können Krimi mittlerweile auch anders! Von Formaten wie Sherlock, Dr. House, Monk und vielleicht auch The Big Bang Theory plagiiert inspiriert wurde diese mittlerweile in die zweite Staffel gegangene Serie erschaffen. Sie handelt von einem Nachfahren Albert Einsteins, der sehr schlau ist, weil Einstein ja auch schlau war und sich das alles so vererbt, wie jeder weiß.
Die Handlung? Ein drogenabhängiger Physiker, der seine Zeit aufgrund von Chorea Huntington ablaufen sieht und herrlich unüberzeugend von Tom Beck gespielt wird, wird jäh beim Vögeln seiner Doktorandinnen (die sich davon natürlich bessere Noten erhoffen) unterbrochen und von der Polizei dazu verdonnert, seine genialen Fähigkeiten für die Lösung von Fällen einzusetzen, denn Physik und Polizeiarbeit sind ja praktisch das Gleiche. Dabei kommt ihm unter anderem zugute, dass er anders als die Polizei in der Lage ist, Geschwindigkeiten, Zeiten und Strecken mit der bahnbrechenden Formel v*t=s zu berechnen und dass er vorsorglich für seine Forschung an einer unbegrenzten Energiequelle alle relevanten Kriminalstatistiken auswendig gelernt hat, obwohl sie ihn nicht interessieren. Einzig und allein ein Problem hat er: Böse Unternehmen und natürlich besonders die Chinesen wollen ihm ständig seine Arbeit klauen …
Also: Schmeißen Sie sich vor ihr Ferdinand-Braun’sches Röhrengerät, während sie nebenbei das BisaBoard auf ihrem PC laufen lassen und versenken Sie sich in die Ermittlungsarbeit des Managers von Bibi und ihrem BeautyPalace. Und wenn Sie rein zufällig ein Plasmaphysiker sind, können Sie ja ganz nebenbei alles faktchecken, Sie ekliger kleiner Streber ...

Ein eher unbekanntes Anime-Produkt aus Japan, das hier noch nie gemeinsam angesehen wurde. Studien geben allerdings Grund zu der Annahme, dass viele User aus dem BisaBoard in die Zielgruppe dieser Serie fallen könnten. Warum also nicht einfach mal gemeinsam ein paar Episoden davon ansehen und darüber spekulieren, wohin der Protagonist Ash Ketchum (im Original „Satoshi“) auf seiner Reise zum Pokémonmeister geführt wird und was er dabei so alles erlebt? Die kleinen Taschenmonster wie z.B. Snubbull werden sicher vielen Usern gefallen und schon bald einen festen Platz in deren Herzen einnehmen!

Salut, @Flocon!
Vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar - habe mich sehr darüber gefreut. Nun ist es nur ein wenig das Problem, dass ich vielleicht nicht so ganz weiß, was ich drauf antworten soll, weil ich zugeben muss, dass das Gedicht generell nicht so durchdacht war, schon rein inhaltlich: Als ich angefangen habe, hatte ich so ein bisschen eine Vorlesung über das Universum und seine Physik im Kopf, die ich im vergangenen Semester besucht habe - entsprechend ist die verzerrte Zeitwahrnehmung so ein wenig eine Anspielung auf die Relativitätstheorie, wobei mir hier jetzt dann noch der Gedanke gefallen hat, dass eine Zeitspanne einerseits unendlich schnell zu vergehen scheint, aber andererseits auch unendlich lang wirkt. Aus der Astronomie kam dann eigentlich auch der Gedanke mit den Bahnen, denn hier hatte ich eben Himmelskörper und ähnliche Objekte im Blick, die sich auf bestimmten Bahnen bewegen, dabei aneinander annähern und schließlich wieder voneinander entfernen, wobei die Objekte sich aber aufgrund ihrer vorgefassten, unterschiedlichen Bahnen eben in Teilen des Raums bewegen, die für das jeweils andere Objekt so nicht zugänglich sind. Wann und wie genau ich dann in dem Denkprozess darauf kam, dass ich hier irgendwie eine Beziehung romantischer Natur beschreiben wollte, weiß ich gar nicht mehr und zugegebenermaßen habe ich auch nicht konkret daran gedacht, welche Bedeutung die metaphorischen Teile hier haben sollen. Um eine Beziehung zwischen zwei weiblichen Personen geht es aber, das hat sich irgendwie beim Schreiben so ergeben. Am Ende weiß ich aber ehrlich gesagt selbst nicht, wie die einzelnen Teile des Gedichts exakt zu deuten sind; ein Gedanke war vielleicht (und vielleicht auch erst im Nachhinein), dass es eben äußere Umstände gibt, die die beiden leider immer von Zeit zu zeit trennt, z.B. Nicht-Akzeptanz durch die Gesellschaft oder dass die beiden einfach aufgrund von ihren Lebensumständen (Beruf z.B.) sich nicht so oft sehen (oder beides). Es als Trennung und zweiten Versuch zu deuten finde ich ehrlich gesagt gerade ziemlich interessant - ich habe nicht dran gedacht, aber wo du das sagtest, konnte ich es irgendwie ziemlich deutlich sehen. Insgesamt erhebe ich über dieses Gedicht halt keine Deutungshoheit, weil ich echt nur ganz grobe Leitlinien beim Schreiben im Kopf hatte.
Und rein formal - nun, da steckt wohl auch oft kein Gedanke dahinter, fürchte ich. Abgesehen von dem Paarreim, den ich einfach deswegen gewählt hatte, weil es auch um ein Paar geht - eigentlich wäre es hier aber auch die Überlegung wert gewesen, die Teile des Gedichts, die sich mehr mit einer Trennung befassen, in einem anderen Schema zu schreiben, hm. Ach ja, und was ich sonst noch bezüglich der Wortwahl anmerken kann, ist der Wechsel von der vielleicht etwas distanzierten Beschreibung der Person (also so, als sei sie eben gerade nicht da) zu der direkten Anrede in der letzten Strophe - was eben mit dieser Vereinigung der beiden in Zusammenhang steht.
Dementprechend: Falsch liegst du sicherlich mit keiner deiner Vermutungen, weil meine Gedanken zu dem Gedicht nie so exakt waren, als dass ich irgendwo widersprechen würde. Die groben Gedanken zu der romantischen Beziehung zwischen den beiden Personen hier hast du jedenfalls aber erfasst und es war interessant zu lesen, was dir zu dem Gedicht alles eingefallen ist. Danke übrigens auch bezüglich der Anmerkung mit der Sprache: Ich glaube, ich muss darin einfach noch an mir arbeiten, das will wohl manchmal einfach nicht so recht klappen, dass es sich nicht so konstruiert anhört, seufz.

In diesem Sinne: Noch einmal vielen Dank für deinen Kommentar, wir lesen uns!