Schluss mit Kleinkunst!

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  • ich bin tortellini DER GROẞE TORTELLINI

    Sieben Erbsen #6: Voice


  • Huhu! Jetzt muss ich hier endlich mal schreiben. >:3

    der erste Vers könnte auch als berechtigte Warnwerbung für Twitter und co. herhalten, haha. Irgendwie musste ich sofort die Linie zu Social Media ziehen, wo permanent ein Pool an Negativität und Kritik herrscht, der sich dann mit jeder Kleinigkeit nach oben schaukelt und dieser Stimme, der vermeintlichen Mehrheit, nicht zu lauschen – wäre eine gute Warnung. Ehe man sich versieht, steht man neben den falschen Leuten und ist gar nicht seiner Stimme gefolgt, sondern einer völlig Fremden, vor der gewarnt wurde.

    Mit den folgenden Versen wird jedoch zugegeben, dass es die eigene Stimme ist, der zuzuhören ist und dann wieder auch nicht. Der Kampf scheint im Inneren zu entstehen und das lyrische Ich scheint der Stimme nicht abgeneigt zu sein, aber dennoch Vorbehalten in dieser Zwickmühle zu haben. Denn im Grunde scheint der Ursprung nicht klar zu sein. Einzelne Organe werden als mögliche Ursache genommen und jedes einzelne als möglicher Ursprung genommen. Mir kam gerade hiermit:

    But maybe it is not my heart that is talking anyway

    It could be my brain

    Or my lungs

    My gut

    My liver

    Der Gedanke, dass es sich möglicherweise um einzelne Gelüste handeln könnte. Der Verstand als logische Zentrale, das Herz für Gefühle, aber möglicherweise auch andere Gelüste, die es zu halten gibt. Vielleicht aber auch der Wunsch nach einer toxischen Beziehung, die abgeschlossen ist. Die Leber könnte für Alkoholkonsum bzw. der Sucht im Allgemeinen stehen. Der Magen bzw. Bauch als Ganzes für ungesunden Essenskonsum stehen. Die Lunge für das Rauchen. Mir kam gerade auch der Gedanke, dass es sich genauso um Sünden halten könnte wie sie in den Religionen Anwendung finden. Völlerei, Begehren nach anderen, Lügen mit der Stimme, dem Herzen, dass Verbotene begehrt und dem Verstand, der nach etwas giert wie Geld und dafür Verbrechen begeht. In allem bekomme ich beim Lesen das Gefühl, dass das lyrische Ich auf einer Art Selbstfindungstour ist und versucht, seine eigenen Beweggründe zu erkennen und dabei sich selbst ins kleine Detail zerlegt. Sich und seine Vergangenheit hinterfragt, sodass am Ende nichts mehr übrigbleibt. Denn wenn alle Teile ersetzt werden, erkennt es plötzlich, dass die Stimme bleibt, obwohl alles beseitigt wurde – vielleicht nicht nur physisch, sondern auch seelisch – und auch jegliche Begierden fort sind bzw. die eigene Intention, nur um zu erkennen, dass die Stimme Fremdeinwirkung war. Vielleicht schließt sich so der Kreis und wir kehren zum Anfang zurück, dass die Medien die ganze Zeit das Individuum verwirrt haben und derartig manipuliert hat – vielleicht auch die Mehrheit -, dass es seine Fehler für Fehler hielt, die es nicht sind. Oder die Fehler von anderen eingefügt wurden. Es wäre ein völlig normales Individuum geworden, doch die Fremdeinwirkung hat es zerstört. Bis zum Ende bestand es marionettenhaft nur aus der Stimme, die nicht sein eigen war und auch wenn es sich völlig zerstört und auf Null setzt … die Stimme bleibt dort. Sie ist von woanders. Vielleicht lese ich es zu negativ, aber es wirkt nicht wie ein Happy End. Aber es könnte noch Hoffnung bestehen, dass es jetzt erkennt, dass die Stimme von woanders seinen möglicherweise toxischen Dunst versprüht. Vielleicht ist es auch die Vergangenheit, die einen einholt. Vielleicht sind es Menschen, die uns zu diesen Begierden und Süchten gebracht hat und es geht um die Schuldfrage, die geklärt werden muss. Das lyrische Ich erkennt hoffentlich, dass es sich zusammenfügen und retten kann, wenn es den Ursprung der Stimme findet und kann so zurückfinden zur Freude. Zur eigenen Stimme und so seine wahren Wünsche erkennen. Frei von der fremden Stimme, die scheinbar sehr störend sein muss, wenn der Ursprung unbedingt ergründet werden muss. Auch wenn es sich im zweiten Vers noch wie das Herz anfühlt, was sowohl gut als auch schlecht zu sein scheint, bekomme ich bei der „Voice“ keine guten Vibes, nono, immer nur die Negativität … muss schrecklich sein. Es kann natürlich auch die Depression sein oder eine gespaltene Persönlichkeit oder ich bin völlig auf dem falschen Dampfer, das kann auch gut sein. :D


    Aber ich hatte mich beim Lesen und der Vorstellung so festgebissen an den Gedanken der Süchte, die einen befallen und der Verbindung zu den Sünden und was gewisse Religionen einen gerne einreden, was „falsch“ ist und was „richtig“ ist, während sie selbst voller Widersprüche sind, dass ich so ins Negative gerutscht bin, haha. Die Stimme hat mich auch beeinflusst, bin unschuldig hier! :p

    ( Hoffe es hat wie bei der erste der Sieben Erbsen mit dem Text darüber (über Pagliacci) nichts mit Opern zu tun oder eine Verbindung dazu, da kenne ich mich nämlich leider gar nicht raus, sorry. s: )

    Hat mir auf jeden Fall Spaß bereitet zu lesen und ich schreibe hier viel zu wenig bei all den spannenden Werken, die du veröffentlichst, sorry! Trotzdem lesen wir uns hoffentlich bald und danke für die Werke immer wieder! ^-^)/

  • oh scheiße eine katze wie lange habe ich den startpost nicht aktualisiert ich hasse vergangenheits-thrawni

    Sieben Erbsen #7: Love


    Mitbewohnerinnen


  • Hallo,


    deine Ausführungen in The Love deuten vielleicht auf Zurückgezogenheit hin. Dementsprechend ist der Besitzanteil der eigenen Liebe wohl nicht auf Abgehobenheit zurückzuführen, sondern schlicht darauf, sich selbst zu schützen und niemanden an sich heranzulassen. Das wird durch die Aussage, die Liebe einer anderen Person nicht zu benötigen, noch weiter verstärkt. Ich finde es jedenfalls interessant, wie hier mindestens zwei verschiedene Sichtweisen zutreffen könnten.

    Sarah ist übrigens niedlich geworden, so wie du sie dargestellt hast. Ich denke, mit ihr als Mitbewohnerin wird das Leben bunter und durch Xenias Offenheit scheint sie auch generell mehr Vertrauen zu gewinnen.


    Wir lesen uns!

  • solange der kapitalismus nicht besiegt ist wird es keine aktualisierung des startposts geben das haben sie jetzt davon herr lindner herr scholz herr habeck


    ich widme dieses köstliche gedicht demjenigen den ich für den größten unserer zeit halte

    Sieben Erbsen #8: Machine


  • Hallo lieber Thrawn!

    Auf meinem Weg zur friedlichen Demonstration gegen das Establishment, wollte ich gerade meine Molotovs und Steine holen, da ist mir dein englisches Werk auf dem Banner aufgefallen. Ich bin gleich zum nächsten Kiosk gegangen und habe mir den Artikel samt Zeitung geben lassen. Ich krieg die Kreuzworträtsel hinten nicht hin, aber ich habe das Werk gerne gelesen! Diese Maschinen, ja …


    Es hat mich zum einen irgendwie an den Diskussionsthread erinnert über die KI und wenn sie anfängt künstlerische Werke anzufertigen, die uns Kunstliebenden noch die Jobs klaut! Insofern dachte ich auch an ein Werk von Kafka über eine Foltermaschine, die auch angepriesen wurde bis zum qualvollen Ende … sehr wild dieser Kafka. Aber im Grunde dachte ich an eine künstliche Intelligenz, die sich wohl mit der Zeit weiterentwickelt und dann sehe ich das moderne Haus vor mir. Die Fenster, die Heizung, das Wasser – alles automatisch. Du gibst all diese Dinge bereitwillig auf und setzt dich hin, weil du jetzt Zeit für dich hast. Aber dann kommt die Maschine, die das auch übernehmen will, denn auch wenn ihr Wohlwollen nur der erste Befehle ist – den Mensch happy machen oder Aufgaben abnehmen, geben wir doch ungerne was auf. Vielleicht geben wir seltener etwas auf als wir glauben und haben auch nur angst etwas von unserer Identität zu verlieren. Mehr Zeit für Dinge zu haben und zu erkennen, wer wir sind. Doch hier haben wir eine Maschine, die sich auch kreativ einsetzt. Und ohne Aufgabe richtet sich der Mensch plötzlich an die Maschine. Als wären die Rollen vertauscht. Der Mensch hat sogar seine eigenen Gedanken weggegeben und will wissen, was er tun soll. Dinge für die Maschine? Soll es die Maschine erschießen oder sich selbst? Ich bin mir selbst nicht sicher, welches Ende das Bessere ist. Wenn der selbstzerstörerische Mensch seines Weges geht und ins nächste transzendente Leben tritt oder wenn er sich von seinen Ketten der Schöpfung reißt und die Maschine beseitigt, die ihn zu ersetzen droht.


    Finde das Werk erinnert mich einfach sehr stark daran, dass viele Dinge, die mal selbstverständlich waren, mit der Zeit für uns in Vergessenheit geraten, dass wir gar nicht mehr wissen, wie wir ohne Geräte das hinkriegen. Nur noch die Gerätschaften machen es möglich und ohne sie ist der Mensch lost zurückgelassen. In dem Fall ist die Person am Ende allein zurück und ohne Hilfe kann es selbst den Tod nicht mehr wählen. Einfach verloren im Leben. Selbst die Maschine bestimmt das Ende, vielleicht seine Erlösung. Finde trotz des humoristischen Charakters erfüllt es mich beim Lesen mit einem gewissen Unbehagen. Habe gestern auch eine Folge X-Files gesehen und es erinnert mich auch daran, wie unangenehm es ist, wenn eine Maschine die Kontrolle hat und sich selbst Gedanken macht, wen sie loswerden will. Wenn ein Selbsterhaltungstrieb entsteht und Menschen als entbehrliches Gut angesehen werden. Hoffen wir mal nicht, dass die Kunst auch übernommen wird, weil es günstiger oder besser wirkt. Im Grunde hat der Mensch die Entscheidung selbst, aber kaum geben wir Fähigkeiten, Entscheidungen und solche Aspekte auf, kann es schnell passieren, dass wir diese sonst natürlichen Skills verlernen. Vielleicht fallen wir in Stadien zurück oder landen am Ende an einem Punkt, wo wir nicht mehr die intelligenteste Form bzw. Art auf dem Planeten sind. Menschen verdienen den Titel eh nicht gefühlt, lol, so viel Schlimmes wie sie fabrizieren …


    Oh well, danke für das schönschaurige Werk in seinem Inneren. Schön zu lesen und zum Nachdenken anregend und schaurig in den Implikationen, die irgendwie zu relatable sind als dass man sie einfach als Fiktion oder potenzielle Zukunft abtut …

    Bis zum nächsten Mal!


    P.S. Der Honeybadger ist echt cute. Der entkommt aus seinem Käfig. Anpassungsfähigkeit Top, Flauschigkeit Top, Krallensounds Top! :D

  • ja es waren schon immer einworttitel das ist kein retcon

    Sieben Erbsen #9: (Un-)Certainty


  • Hallo,


    manchmal ist es doch wesentlich einfacher, sich die Schuld zu geben, auch wenn man nicht direkt die Schuld an etwas trägt. Vielleicht hat es mit unbewusster Anteilnahme zu tun, um nicht als komplett eigennützig angesehen zu werden? Jedenfalls verstehe ich den Gedanken hinter der Unsicherheit, dass mit Sicherheit kein anderer Fall eintreten kann als dass man irgendwie beteiligt sein muss. Andererseits könnte dieser Text als interessante Fortsetzung zur AI-Geschichte weiter oben angesehen werden.

    Übrigens bin ich davon ausgegangen, dass die sieben Erbsen auch sieben Texte umfassen werden. Da scheint wohl wesentlich mehr ausgesät worden zu sein.


    Wir lesen uns!

  • dieses drabble ist auf ewig dazu verdammt single zu bleiben und es ist eindeutig wer daran schuld ist

    Tiefenspiegel


  • wer weiß wie sich das entstehen von leerzeilen beim kopieren in den editor verhindern lässt wird mir als der weiseste aller menschen gelten

    Sieben Erbsen #10: Progress

  • Hallo,


    der Tiefenspiegel fängt die Eindrücke eines ruhigen Sees sowie der leuchtenden Himmelsgestirne in der Nacht relativ gut ein. Normalerweise kann das als Zeichen von Nachdenklichkeit angesehen werden und den Ansatz verfolgst du in gewisser Hinsicht auch recht akkurat. Zwar wurde es nicht direkt angesprochen, aber die Szene steht wohl allem Anschein nach sinnbildlich für tiefe Niedergeschlagenheit im Leben. Der aus der nächtlichen Schwärze entstehende Abgrund des Sees wird auf diese Weise schnell zu einer Art Gefängnis, aus dessen Faszination es schwierig scheint, sich vollständig zu entziehen. Inmitten der eigentlich schönen Eindrücke sticht das recht deutlich hervor.


    Wir lesen uns!