Inklusion - Wenn der Wunsch nach Gemeinsamkeit, in Wahrheit die Einsamkeit bedeutet.

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  • er bekommt es schon mit, und er hat auch in den letzten Jahren sehr darunter gelitten, da sehr viel passiert ist (Schicksalsschläge etc). Wenn er in so einem Zustand von Unkontrollierbarer Wut ist, kam es auch oft zu Gewalt, also, dass er z.B. auf ein Familien Mitglied losging.
    Seit er aber die Medikamente nimmt, geht es ihm viel besser, und er ist auch nicht mehr so 'anstrengend' wie vorher( er hat ein paar spezielle vorlieben, die sich stark ausgeprägt haben, aber das hat sich zum Glück auch gebessert.)

  • So und nun würde ich gern ml eine Frage stellen: Was bitte ist eine seelische Behinderung? Ich habe das jetzt hier des öfteren gelesen und kann damit aber so gar nix anfangen.
    Handelt es sich hierbei etwa um eine Psychische störung (gott wie ich dieses Wort hasse)?

    Finde die Erklärung hier noch recht greifbar: https://www.familienhandbuch.d…ung/seelische-behinderung
    Generell ist es aber imo nicht so einfach da immer zu unterscheiden, da die Abgrenzung fließend sein kann. Seelische Behinderung spielen wirklich eher auf den emotionalen "seelischen" Teil der Gesundheit an.


    Zitat

    Seelische Störungen, die eine Behinderung zur Folge haben können, sind nach § 3 der Verordnung zum § 47 BSHG:

    • körperlich nicht begründbare Psychosen
    • seelische Störungen als Folge von Krankheiten oder Verletzungen des Gehirns, von Anfallsleiden oder von anderen Krankheiten oder körperlichen Beeinträchtigungen
    • Suchtkrankheiten
    • Neurosen und Persönlichkeitsstörungen.
  • Darf ich mal fragen, was das für Medikamente sind, die dein Bruder da einnehmen muss? Und muss er die jetzt für immer nehmen oder kann man die irgendwann wieder absetzen?


    Und er geht tatsächlich auf Familienmitglider los? Erkennt er die Leute etwa nicht dann oder wie muss ich mir das vorstellen?


    Ich glaube du hast es auch nicht immer leicht mit deinem Bruder, was?
    Vielleicht ist das jetzt etwas dreist von mir, aber was ist denn mit dir und deinen Eltern? Habt ihr jemanden der euch auch mal zuhört? Scheint ja kein einfaches Leben zu sein, wenn man einen behinderten Menschen pflegen muss. Ich würde wahrscheinlich irgendwann am Rad drehen...da bin ich ganz ehrlich.


    :pika::pika:

  • es gibt immer wieder neue Medikamente (Antidepressiva) mit der selben Wirkung, weil, wenn ich im Bio-Unterricht richtig aufgepasst hab, der Körper nach und nach Anti-Körper gegen das Medikament bildet.
    er ist dann in einem Zustand, in dem er total unzurechnungsfähig ist. also, er sieht und hört alles, aber da ihm der Stopper an dem Mechanismus fehlt, interessiert ihn nichts mehr. Dann muss man schonmal hart angreifen und ihn zu Boden werfen und fixieren, bis er sich beruhigt.
    Nein, es wird nie leicht sein ;) .
    Ich persönlich war schonmal beim Therapeuten wegen Depressionen, aber meine eltern nicht, obwohl man ihnen anmerkt, dass sie auch darunter leiden. es mag zwar manchmal hart sein, aber manchmal kommen auch die Tage, an denen er uns allen zum lachen bringt, und damit auch so mancher schmerz aus der Vergangenheit in vergessenheit gerät.

  • wir lassen ihn immer wissen, dass wir für ihn da sind, egal was er tut oder getan hat, er ist mein Bruder/ein Teil von unserer Familie, und die Familie geht vor alles.
    & tut mir leid, falls ich dir tränen in die augen treibe ^^ ich persönlich habe auch Tränen in den Augen, da man nicht oft / gar nicht über sowas redet.

  • Würde man alle Forenbeiträge lesen, wüsste man, dass schon etwas zur seelischen Behinderung von meiner Wenigkeit kam.


    Dazu muss ich noch sagen, dass das Spektrum noch weiter geht, als in @Glühwürmchens Zitat und generell zu sagen ist, dass es davon abhängt, ob man noch tauglich ist, ein normales geregeltes Leben ohne Hilfe von anderen Personen zu führen.


    Beispielsweise ich:


    Wie erwähnt bekam ich mit 16 die Diagnose Borderline Persönlichkeitsstörung, die laut Definition eine seelische Behinderung sein kann.
    Momentan jedoch nehme ich keine Hilfe von außen in Anspruch, um mein Leben im Griff zu haben, ich habe keinen Therapeuten, nehme keine Psychopharmaka und habe auch selten emotionale Schwankungen, wie es oft in der Krankheit vorkommt und die sind auch nur in einem geringen Ausmaß vorhanden. Ich lebe mein Leben ganz geregelt und komme mit allen Tücken des Alltags gut zurecht, ohne emotional zusammenzubrechen. Ich mach mich nicht für meine Fehler und Patzer fertig, sondern lache darüber und mach es neu/anders.


    An mir selber muss ich sagen, trifft die Diagnose einer seelischen Behinderung nicht zu, obwohl ich immer noch die Persönlichkeitsstörung in mir trage.

  • Ich würde sagen, dass es das gleiche ist, wie eine Geistige behinderung

    Absolut falsch! Das sind 2 verschiedene Dinge, geistige Behinderung sind eine Intelligenzminderung, seelisch Behinderte sind psychisch krank und das eben so sehr, das sie eine Beeinträchtigung in ihrem Leben haben.
    Das kann übrigens jede Form von seelischer Krankheit sein.

  • Wie oft denn noch? Die Seele ist ein religiöses Konzept, die Bezeichnung "seelische Behinderung" wird seit sicher zwei Jahrzehnten nicht mehr verwendet, da die Seele unberührbar ist und nicht behindert sein kann, wenn man daran glauben will. Das heißt psychische Beinträchtigung / Behinderung. Kommt übrigens von meiner Prof, da Wert drauf gelegt wird. ;)

  • Wie oft denn noch? Die Seele ist ein religiöses Konzept, die Bezeichnung "seelische Behinderung" wird seit sicher zwei Jahrzehnten nicht mehr verwendet, da die Seele unberührbar ist und nicht behindert sein kann, wenn man daran glauben will. Das heißt psychische Beinträchtigung / Behinderung. Kommt übrigens von meiner Prof, da Wert drauf gelegt wird.

    Vl in deinem Land nicht mehr hier ist es aber noch ein sehr häufiger Begriff. Das ist genauso, wie das du zu Down Syndrom auch nicht Mongoloied sagst sondern Trisomie 21, aber es werden immer wieder die anderen Begriffe auftauchen.


    Das genauso wie das Schlosser jetzt Metallbauer heißt, aber trotzdem jeder Schlosser sagt. Oder eine Krankenpflegerin Schwester genannt wird ;)

  • Das heißt psychische Beinträchtigung / Behinderung. Kommt übrigens von meiner Prof, da Wert drauf gelegt wird.

    Sehe ich genauso. Wobei anzumerken sei, dass man auch psychisch verkrüppelt werden kann durch dritte.


    Vl in deinem Land nicht mehr hier ist es aber noch ein sehr häufiger Begriff. Das ist genauso, wie das du zu Down Syndrom auch nicht Mongoloied sagst sondern Trisomie 21, aber es werden immer wieder die anderen Begriffe auftauchen.

    Es ist aber der falscher Begriff, auch wenn er sehr weit verbreitet ist, genauso wie Krüppel, Kanacken oder sonst was.
    Das rechtfertigt nicht die Verwendung des Wortes.
    Unabhängig davon hat Bastet das von einen Professor gelehrt bekommen.
    Manche Begriffe halten sich länger, auch wenn sie falsch sind.

    Das genauso wie das Schlosser jetzt Metallbauer heißt, aber trotzdem jeder Schlosser sagt. Oder eine Krankenpflegerin Schwester genannt wird

    Metallbauer? sag nicht, er baut Metall an.
    Ich denke, es heißt jetzt Industriemechaniker
    Anzumerken sei, dass bestimmte Berufe sich weiter verzweigen und komplexer werden

  • Es ist aber der falscher Begriff, auch wenn er sehr weit verbreitet ist, genauso wie Krüppel, Kanacken oder sonst was.
    Das rechtfertigt nicht die Verwendung des Wortes.
    Unabhängig davon hat Bastet das von einen Professor gelehrt bekommen.
    Manche Begriffe halten sich länger, auch wenn sie falsch sind.

    Bastet kommt aus Österreich, da ist es eben anders. Seelisch Behindert ist kein Schimpfwort.


    http://www.lwl.org/lja-downloa…ch_beh_j_Menschen_35a.pdf


    Da steht das Wort im Paragraphen drinne



    Metallbauer? sag nicht, er baut Metall an.
    Ich denke, es heißt jetzt Industriemechaniker
    Anzumerken sei, dass bestimmte Berufe sich weiter verzweigen und komplexer werd

    Industriemechaniker ist etwas ganz anders. Bei uns im Verein sind Schlosser drinne und ich denke, sie werden wohl am besten wissen, wie ihre Berufsbezeichnung lautet, zumal sie schon mit dem Firmenwagen da waren und da stand Metallbau drauf.

  • Bastet kommt aus Österreich, da ist es eben anders. Seelisch Behindert ist kein Schimpfwort.

    Hier muss ich mich dann auch einmal einklinken: Ich komme aus Deutschland, habe mein Psychologiewissen aus deutschen Universitätsbüchern und auch da heißt es durchgehend "psychisch behindert". Der genannte Absatz geht auf einen Paragraphen zurück, der zuletzt 1990 geändert wurde und offenbar aus den 1970ern ursprünglich kommt, wo so ein Ausdruck wie "seelisch" noch üblich war.

  • SmaartyTut mir leid, so etwas zu hören, jedoch bin ich mir sicher, dass nicht alle Menschen so sind. Viele Menschen neigen dazu, Umstände, die ihnen fremd sind aus einem anderen, häufig falschen Blickwinkel zu betrachten. Kenne das vom Philosophie und Psychologie Studiem, wie auch von meiner Arbeit im Sozialamt wie auch von den Pfadfinder. Besonders in der letzten Tätigkeit haben wir auch Kantonale Vereine, welche sich für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen engagieren und da durfte ich auch schon mitten dabei sein. Ich finde es bedauerlich, dass einige nur das sehen wollen, was anders ist, nicht nur bei Grenzen, die vom Körper aus kommen, sondern auch bei Landesgrenzen oder schon bei Kleinigkeiten wie Haarfarbe Grösse oder Körpergewicht. Würde dies aber nicht auf ein Fehlverhalten der Menschen allgemein schliessen, sondern auf eine Charakterschwäche, zum Beispiel weil man selbst noch nie mit jemanden in Kontakt treten konnte/wollte, der so eine Eigenschaft in sich trägt.


    Mir zum Beispiel spielt es überhaupt keine Rolle, ob jetzt das Pokemon-ponySchizophrenie leidet oder nicht. Solange Brony hier eine gute Zeit hat, freut mich dies. Dasselbe gilt für alle anderen hier im Forum, wenn ich mit ihnen gute Diskussionen führen kann, freut mich dies und falls ich mal eine Ansicht nicht teile, nehme ich dies zur Kenntnis aber mache mir deswegen noch lange nicht ein schlechtes Bild von dieser Person. Meinungen sollen sich unterscheiden, sonst hätte man keinen Diskussionsstoff mehr für Foren wie dieses hier.

    Ich schreibe mal hier weiter.


    Die meisten Menschen können damit nicht umgehen. Das Problem an diesen Inklusionsschulen/Kindergärten usw ist, keiner von den Lehrern sagt der Klasse, wir haben hier Behinderte dabei. Wenn sich XYZ so benimmt liegt es daran.

    Sie setzen die Kinder einfach dazu, die werden es ja schon merken. Ich bin aber für vollkommen Offenheit, anders geht es nicht.

    Es gab vor kurzem einen TV Bereicht, der hieß das Märchen der Inklusion, aber den brauche ich mir nicht anzusehen, ich weiß aus meinem Alltag, ohne solche Schulen wie es ist, die Leute starren dich an und wenn du Spastik hast, Krampfanfälle, Lähmungen oder anderes, dann glotzen sie erst Recht.

    Ein Rollstuhlfahrer? Den habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, muss ich anstarren.

    Da hat jemand einen Pfleger dabei, muss ich auch glotzen?


    Wir sind eben nicht in die Gesellschaft integriert und werden es nie sein.

  • Ich leide an dem hier:

    @Smaarty, es ist immerhin noch besser als zur Hitlerzeit. Wo man in Gefängniss gesteckt wurde aber es könnte wirklich besser sein.

  • Ja, ich erkenne das Problem. An unserer Schule mussten früher Kinder, welche nicht selbst die Treppe benutzen konnten, in andere Schulen geschickt. Unsere Schule war auf einem Hügel und alles andere als Rollstuhl freundlich. Kürzlich durfe ich an der selben Primarschule, welche ich 2008 verlassen hatte, einen Vortrag über die Pfadfinderbewegung halten. Am Schuleingang grüsste mich eine Mutter, welche mich noch von früher kannte mit ihrem Kind. Eine kleine Vorrichtung beförderte das Kind die kleine Steinmauer hoch, welche früher unüberwindbar für das Kind war. Auch die ganze Schule hat nun einen Rollstuhllift. Die Mutter erzählte mir von der Lehrerin des Kindes und von ihren Klassenkameraden. Die Lehrerin erklärte anscheinend in Ruhe den Kinder warum einer ihrer Klassenkameraden im Rollstuhl sitzt und eine etwas schiefere Kopfhaltung hat. Draussen spielten auch Kinder mit der kleinen Dame. Ja Kinder schauen dich an, wenn du anders bist, weil sie es nicht verstehen, nicht kennen. Daher ist es wichtig, das man Aufklärungsarbeit macht, schon von früh an. Das man den Kinder zeigt, dass nicht alle Kinder 08/15 sind.

    Ist ja schon das Problem mit Berufen, die man automatischen einem einzigen Geschlecht zuordnet. Habe mal an der Kasse gearbeitet. Wechselgeld bestellten wir immer mit einer Papier-Vorlage, wo man die Kassennummer notieren musste. So steht es drauf: "Kassiererin Nr.__" Nicht in Klammer, es wird einfach automatisch davon ausgegangen, dass der Kassierer eine Frau ist. Okay, vllt wurde dieses Bestellformular zu einer Zeit gemacht, wo unser Laden tatsächlich nur weibliche Kassiererinnen hatte, in Ordnung. Jedoch habe ich es schon 3-4x erlebt, dass eine Mutter oder ein Vater zu ihren Kindern gesagt haben: "Schau mal Schatz, gehen wir zu dieser Kassiererin. Nicht weil ich so feminim aussehe, im Gegenteil, trage Bart^^ Nein, einfach weil sie auf das Kind/die Kinder fokussiert gewesen sind und automatisch davon ausgingen, dass der Kassierer eine Frau sein wird. Fand dann die Proteste der Kinder und die rot anlaufenden Gesichter der Eltern immer so schön & amüsant.

    Habe dieses Beispiel genannt um einen Ausschnitt der Gesellschaft zu zeigen. Alles, was nicht der gewohnten Norm entspricht, wirkt befremdlich, jedoch kann man die Norm über Jahre hin erweitern, indem schon von früh an Kinder informiert werden, dass es auch Menschen mit anderer Hautfarbe oder mit eingeschränkten mobilen Fähigkeiten gibt. Dass es auch Männer an der Kasse oder Frauen auf dem Bau gibt. Natürlich gibt es auch einige Erwachsene, die noch glotzen, meist sind das die selben, die einem Schwarzen nachschauen oder einem Rothaar, habe ich alles schon erlebt. Habe ich auf dem Land schon häufig erlebt. Was man nicht kennt wirkt befremdlich und kann Überraschung (eine kleine Form von Furcht, da man eine aktuelle Situation nicht einschätzen kann und deshalb verwundert "glotzt") oder sogar Angst und Furcht auslösen kann. (Erinnere mich noch an Barney den Dinosaurier, dort hatte es ein Kind mit einer fehlenden Hand, das erste mal wo ich dies bemerkt hatte, habe ich mich wirklich erschreckt und mich etwas unwohl gefühlt, weil ich es einfach nicht kannte. Und ja, hätte ich dieses Kind in echt gesehen, hätte ich bestimmt auch gestarrt, genau weil ich so etwas noch nie gesehen und verstanden habe. Ich hätte geglotzt, weil es für mich eine neue Einsicht gewesen wäre, dass nicht alle Menschen laufen können, dass nicht alle Menschen zwei Hände haben und ja es tut mir Leid, dass neben den Glotzern auch angeglotzte Menschen gibt. Ich finde es schade, dass man mich nicht informiert hatte, dass nicht alle Menschen die gleichen körperlichen und geistigen Eigenschaften haben und es tut mir auch leid für alle wie dich @Smaarty wo deshalb schon unangenehme Blicke wahrnehmen mussten...

    Wir sind eben nicht in die Gesellschaft integriert und werden es nie sein.

    ...jedoch denke ich dass es Stück für Stück immer besser mit der Integration wird. Primarschulen werden immer pädagogischer veranlagt, sehe ich schon nur bei Schüler, welche mit dem Schulstoff Mühe haben. Früher wurden sie vom normalen Unterricht ausgeschlossen und mussten Förderlektionen oder gar Sonderschulen besuchen, heute helfen Schulpädagogen bei uns aktiv im Unterricht mit, so dürfen die Kinder, welche Mühe haben, den ganzen Schulstoff zu verarbeiten, trotzdem mit ihren Klassenkameraden im selben Raum sitzen und werden nicht von ihren Kompanen ausgegliedert und getrennt. Oder eben auch das Umbauen für Rollstuhlfahrer, damit diese den selben Unterricht besuchen können. Ja vielleicht wird man euch nie vollkommen in der Gesellschafft integrieren können, da es immer Menschen gibt, die andere nicht akzeptieren wollen, aber dann liegt es nicht ohne eurer Einschränkung, sondern an deren Menschen eigener Behinderung. Ja für mich stellen nur solche Menschen, welche Menschen, die anders sind als sie selbst, für das verurteilen, ein Hindernis für die Gesellschaft dar. Menschen die Hass und Frust und Fremdenfeindlichkeit (egal ob der "Fremde" sich durch seine Haarfarbe, Hautfarbe, Gewicht, Grösse, Sprache, Körperlichen oder Geistigen Einschränkung definiert) in sich tragen und deshalb "anders-artige" Menschen nicht akzeptieren wollen, alle anderen Menschen, ob Kind oder Erwachsene, kann man meiner Meinung nach auf solche Punkte aufmerksam machen, dass auch andere Menschen existieren und das diese trotz ihren anderen Eigenschaften im Grunde gleich sind. Ich bin sicher ihr werdet mit der Zeit immer besser in der Gesellschaft integriert werden auch wenn es immer wieder Störfaktoren geben wird.

  • Das Ding ist eben auch, dass man versucht Kinder in Regulärschulen unterzubringen, die man nicht mit einer normalen Schulklasse vereinbaren kann. In der einen Klasse hatten wir einen Autisten mit hohem Schweregrad, der um sich schrie und schlug, wenn man ihn bloß im Vorbeigehen anstreifte oder wenn der Geräuschpegel der Klasse auf normale Klassenstärke stieg. Der Junge kam mit seiner gesamten Umwelt nicht zurecht, die Kinder spielten natürlich in der Pause auf normaler Lautstärke und man konnte das Kind bei der Überforderung an ständigen Sinneseindrücken kaum beruhigen.

    Dennoch hat man ihn in der Inklusionsklasse gelassen, weil man denkt, es gäbe den einzig richtigen Weg für alle Bedürfnisse, egal wie stark diese ausgeprägt sind oder wie stark sich diese von denen anderer unterscheiden. Es gab eine zusätzliche Lehrkraft, obwohl es stadtlichen Schulen dennoch an einigen fehlt, und die Klasse war klein; dennoch funktioniert sowas eben nicht für alle und da kommt der Verdacht, dass man sich auf städtischer Ebene mit Inklusionsklassen rühmen möchte, obwohl manche Kinder mit ihrer Situation nicht zurechtkommen.


    Was psychische Erkrankungen betrifft: wir hatten in der Oberstufe einen Kerl, der aufgrund einer psychischen Erkrankung auch noch tatsächlich von ein paar Lehrern verteidigt worden wäre, obwohl er ein Mädel mit Drohbriefen belästigte. Von der Schule geflogen ist er nach solchen Sachen dennoch, weil eine psychische Erkrankung dieses Verhalten nicht entschuldigt.

    Und auch privat wissen Leute, die nicht gerade mit "angenehmeren" Menschen mit psychischer Erkrankung zu tun haben, dass man von manchen einem gewissen Abstand nimmt, um nicht selbst mitgenommen und total zermürbt zu werden.

    Gerade bei psychischen Erkrankungen (und schweren Ausprägungen bestimmter Behindungen und Besonderheiten) ist der Umgang schwierig und vor allem sehr individuell. Man kann kein gesamtgesellschaftliches "jetzt versteht euch doch endlich / seid nett und tolerant"-Statement abgeben, wenn psychisch Gesunde (oder Gesündere) unter der Krankheit sehr stark mitleiden müssen und die Krankheit oft als Begründung für Fehlverhalten vorgeschoben wird.


    Davon abgesehen: Ansonsten hatten ich noch mit drei anderen, autistischen Kindern zu tun. Mit diesen Kindern jedenfalls konnte man Wege finden, wie man ihnen arbeitet. So hab ich beispielsweise für ein Kind, das keine Emotionen an anderen lesen oder selbst ausdrücken konnte, Smileykarten gebastelt, mit denen es besser ging.

    Auch musste man lernen jeglichen Sarkasmus in deren Nähe runterzuschlucken, was recht schwierig ist, wenn man es eben so gewöhnt ist - und auch daran, dass genau der im Umgang mit 10-12jährigen gut ankommt und man sie zurechtweisen kann ohne oberlehrerhaft zu wirken. Damit schafft man bei manchen wirklich, dass sie darüber lachen und mit dem, was sie da gerade tun, aufhören. So hab ich zwei Jungs in dem Alter in etwa gesagt: "Ich find, es ist wirklich eine tolle Lösung sich dafür an die Gurgel zu gehen, anstatt es einfach zu teilen. ;)" Der autistische Junge kam in den Raum und war... recht verwundert. Ein solcher Umgang funktioniert sehr gut, wenn das Umfeld bestimmte Verhaltensweisen erlernt und sich nach diesen richten kann.


    Und ich will darauf hinweisen, dass der gesamte Startpost von @Smaarty wohl auf den Stand der 70er ist.

    Eine einfache Lernbehinderung/schwäche sagt nichts über den IQ aus, der btw. ebenfalls in der modernen Forschung immer mehr angekreidet und kritisiert wird. Das hab ich anderswo schon erläutert. Jedenfalls wurde der um die 1900 entworfen und dann verwendet, um sozialdarwinistische Ideen zu verbreiten und die Überlegenheit reicher, weißer Kinder hervorzuheben.

    Ansonsten spricht man schon lange nicht mehr bei einer Intelligenzminderung von geistiger Behinderung, sondern eben davon oder einer Minderbegabung. Zudem wäre ein IQ unter 55 nach eben dem klassischen Modell, die eben nur bei sehr niedrigem IQ aussagekräftig sind, bereits eine schwerere Intelligenzminderung.

  • Und ich will darauf hinweisen, dass der gesamte Startpost von Smaartywohl auf den Stand der 70er ist.

    Eine einfache Lernbehinderung/schwäche sagt nichts über den IQ aus, der btw. ebenfalls in der modernen Forschung immer mehr angekreidet und kritisiert wird. Das hab ich anderswo schon erläutert. Jedenfalls wurde der um die 1900 entworfen und dann verwendet, um sozialdarwinistische Ideen zu verbreiten und die Überlegenheit reicher, weißer Kinder hervorzuheben.

    Ansonsten spricht man schon lange nicht mehr bei einer Intelligenzminderung von geistiger Behinderung, sondern eben davon oder einer Minderbegabung. Zudem wäre ein IQ unter 55 nach eben dem klassischen Modell, die eben nur bei sehr niedrigem IQ aussagekräftig sind, bereits eine schwerere Intelligenzminderung.


    Eine geistige Behinderung beginnt mit einem IQ ab 69, eine schwerer Intelligenzminderung liegt bei 20-34. Nachzulesen hier.


    Lernbehinderung werden aber über einen IQ gemessen, anders kann sie nicht festgestellt werden.

    Menschen mit Lernbehinderung haben große Schwierigkeiten im lernen. Sie bekommen auch deshalb erst in Klasse 7 Noten für Deutsch und Mathe. Wenn sie dann in Klasse 9 sind, gibt es in jedem Fach Noten.

    Aufgrund mangelnder Intelligenz haben sie es nicht so einfach Dinge zu lernen. Es bedeutet nicht, das diese Menschen dumm sind, sie haben es nicht so einfach mit dem lernen, wie Leute, die intelligenter sind als sie, dafür können sie nichts.

    Lernbehinderte haben auch eine eigene Schule, um dort besser und intensiver zu lernen, sie kommen im normalen Unterricht gar nicht mit.

    Wenn bei diesen Kindern eine Lernbehinderung bescheinigt wurde, erhalten sie Unterricht nach einem Förderplan,denn sie brauchen mehr Zeit, um Dinge zu verstehen und können aufgrund der Intelligenz eben nicht alles, was normal begabte können.

    Deshalb lernen sie auch keine Fremdsprachen in der Schule.


    , es ist immerhin noch besser als zur Hitlerzeit. Wo man in Gefängniss gesteckt wurde aber es könnte wirklich besser sein.

    Das ist ein viel zu extremer Vergleich.


    Ja, ich erkenne das Problem. An unserer Schule mussten früher Kinder, welche nicht selbst die Treppe benutzen konnten, in andere Schulen geschickt. Unsere Schule war auf einem Hügel und alles andere als Rollstuhl freundlich.

    Auch wenn eine Schule zur Inklusionsschule wurde, heißt es noch lange nicht, das die Kinder dort akzeptiert werden. Sie sitzen eben im Rollstuhl, können nur eingeschränkt laufen, haben sichtbare Behinderungen oder Krampfanfälle. Damit kommen viele nicht klar.

    Menschen ohne Behinderung haben nicht die Hindernisse zu überwinden, wie es für uns gibt.

    Eine Behindertenschule, finde ich wesentlich besser, da wurde alles angepasst, es gibt dort auch Therapien vor Ort, alle Wcs sind für Rollstühle, es gibt also nicht das eine Extraklo, die Schüler werden von zuhause abgeholt und direkt ins Klassenzimmer gebracht. Probleme mit dem Bus gibt es keine.

    Und du bist nicht alleine, hier haben alle etwas, also starrt keiner dich an.

    ...jedoch denke ich dass es Stück für Stück immer besser mit der Integration wird. Primarschulen werden immer pädagogischer veranlagt, sehe ich schon nur bei Schüler, welche mit dem Schulstoff Mühe haben. Früher wurden sie vom normalen Unterricht ausgeschlossen und mussten Förderlektionen oder gar Sonderschulen besuchen, heute helfen Schulpädagogen bei uns aktiv im Unterricht mit, so dürfen die Kinder, welche Mühe haben, den ganzen Schulstoff zu verarbeiten, trotzdem mit ihren Klassenkameraden im selben Raum sitzen und werden nicht von ihren Kompanen ausgegliedert und getrenn

    Ich höre selbst von Leuten, die an solchen Schulen arbeiten, das es keine Inklusion gibt. Ich zum Beispiel bin immer auf meine Pfleger angewiesen, sie begleiten mich in und außerhalb der Schule, sie sind also immer dabei.

    Kinder mit geistiger Behinderung sind einfach nicht wie andere mit 15/16. Sie spielen lieber mit Playmobile, als in eine Disko zu gehen oder die erste Liebe zu erleben.

    Und auch wenn die Lehrer etwas erklären, ist es oft so, nach der Schule, sind die Kinder Mittags alleine, weil eben doch keiner zu Besuch kommt oder sie nicht ohne Hilfe Freunde besuchen können.

    Mag sein, das Kinder dabei sind, aber irgendwann wollen die Älteren eben andere Dinge machen, als ihre Klassenkameraden, die auf dem Stand eines Grundschülers sind.

    Da hilft auch keine Fachkraft, du kannst niemanden zwingen, dann mit den Kindern zu spielen.

  • Lernbehinderung werden aber über einen IQ gemessen, anders kann sie nicht festgestellt werden.

    Das ist falsch. Tatsächlich wird ein geringerer IQ-Wert nur in wenigen Ländern (ja, unter anderem Deutschland) als Lernbehinderung anerkannt. In den meisten Fällen gelten Leseschwäche, Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibschwäche und Rechenschwäche als Lernbehinderung, sowie ein paar gesonderte Störungen, die dazu führen, dass die betroffenen Probleme haben, dem Schulstoff in bestimmten Formen (oder allgemein) zu folgen.


    IQ ist nun einmal ein Wert, der mittlerweile ziemlich angezweifelt wird. IQ ist nicht wirklich wissenschaftlich. Zur Hölle, einer der am weitesten verbreiteten IQ Test ist auf einem verflixten Einschulungstest aufgebaut.


    Und ja, es wird dennoch als Nährwert für geistige Behinderungen hergenommen - nur auch unter Beachtung dessen, dass geistige Behinderungen normal mit anderen Krankheiten einher geht, die auch andere Symptome hat.


    Ach ja, und "seelische Behinderung" ist ein Wort, das schon lange nicht mehr verwendet wird. Ja, auch wenn Psyche sich leicht mit Seele übersetzen lässt, wenn psychische Behinderung oder - noch besser - Neurodiversität, der aktuelle Begriff.