Fruchtsalat

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Yo Musicmelon


    Seems like a good opportunity to actually comment in English.


    Ok nee, mache ich nicht, ich bleib auf Deutsch weil Regeln I guess (<- haha lustig weil trotzdem Englisch).


    Mit Rapid Storm hast du ein Werk geschaffen, das Prosa und Lyrik miteinander vereint. Allerdings habe ich bei Drabbles, obwohl formal nicht der Lyrik zuzurechnen, oft das Gefühl, dass sie viel mehr ein Gedicht ohne Verse sind als ein Prosatext und genau das habe ich hier auch das Gefühl, noch verstärkt durch den Einbau von tatsächlichen Versen.


    Es scheint mir um zwei Leute zu gehen (irgendwie intuitiv meine ich, es spricht ein junger Mann zu einer jungen Frau), die ein kleines Problem haben, einen Beziehungssturm. Das Ganze eröffnet mit einem Vorwurf, was sich imo etwas merkwürdig mit dem Rest reibt, aber wie auch immer. Das lyrische Ich klammert sich an einen früheren Zustand der Beziehung zu seinem Liebespartner, doch er ist sich eigentlich im Klaren darüber, dass diese Zeiten vorbei sind und dass sich etwas ändert. Am meisten zum Ausdruck kommt dieses Bewusstsein im Satz "we were... more", der impliziert, dass es in der Gegenwart halt eher "we are no more" ist.
    Die Verse eröffnen dann eine gewisse Reflexion auf das Vergangene. Aus den Versen wird eindeutig klar, dass es einen Moment gab, in dem das lyrische Ich eine Entscheidung fällte, der die langjährige, positive Beziehung nachhaltig in ein schlechtes Licht gerückt hat (Take me back to my decisions / Let me change my path to our future / Can a single moment evaporate years?). Diese Entscheidug bereut er ganz offensichtlich.
    Jetzt, was mir nicht ganz klar wird, sind die Umstände dieser Entscheidung. Der "rapid change", der angesprochen wird, ob der eine Konsequenz des Entscheids oder eine Ursache ist, in deren Folge das lyrische Ich den Entscheid fällte, will mir nicht so recht klar werden, auch wenn ich zu letzterem tendiere, und zwar aus folgendem Grund: Im vierten Satz steht "Turned our backs on them", und das scheint für mich diese vielbesagte Entscheidung zu sein. Aufgrund des schnellen Wandels, der Ergrauung der Seelen und einer unerträglichen Wankelmütigkeit, die sich in den Augen des lyrischen Ichs (zumindest zum Zeitpunkt seiner Entscheidung) bei Betrachtung der Menschheit als prägende Eigenschaften ebenjener herauskristallisierten, nahm das Ich seinen Partner und wandte sich ab vom Leben, zumindest vom öffentlichen. Das war wohl wieder ein Schuss in den Ofen.


    Im dritten Absatz gibt es nochmals ein wenig Nostalgie, bevor das lyrische Ich um eine zweite Chance bettelt, die die Beziehung wieder ins Lot rücken wird ("Your flame will burn again").


    Blablabla, doch wo bleibt hier der Sturm, das zentrale literarische Element dieses Werkes? Der Sturm ist das Sinnbild für die Krise, die die beiden auf interpersoneller Ebene erleben, ist also auf die innere Gefühlswelt der beiden Figuren bezogen, weniger auf das, das um sie herum passiert. Der innere Sturm ist, man könnte sagen, eine Folge eines äusseren Sturmes, des "Rapid change" (siehe hier Formulierungsparallele zu "Rapid Storm" im Titel), doch das lyrische Ich will diesen Sturm schnell vergessen machen. Daher glaube ich auch, dass es sich vor allem auf den zwischenmenschlichen Konflikt bezieht und weniger auf die Lage der Welt im Allgemeinen, weil selbst einem so verblendeten Utopisten wie dem lyrischen Ich hier wird klar sein, dass seine Chance, den globalen Sturm zu besänftigen und so das Herz seiner Señorita zurückzuerobern weit ausserhalb seiner Möglichkeiten liegt.

  • Guten Abend! Der Tag ist gekommen und ich schäme mich etwas dafür, dass mein Topic auf der zweiten Seite war, tut mir sehr leid. Das wollte ich immer verhindern, aber zwingen kann man eben auch nicht, hu. Auf jeden Fall danke an @Buxi für die tolle Interpretation, natürlich schweige ich dazu, aber interpretieren ist eben einer der Gründe, warum ich hier gerne Werke veröffentliche. Danke dafür.
    Heute habe ich ein neues Werk mitgebracht, ein Drabble, und hoffe sehr, dass es euch gefällt. Viel Spaß beim Lesen.


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    Quelle: We♥it


    Deutliche Worte, dunkle Tinte...




    Klassifikation

    Wörter bedecken jede Faser ihres nackten Körpers. Überall zieren unterschiedliche Schriften aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Spitze Nase, unwichtig und hasserfüllte Begriffe, geschmiedet im Feuer der Emotionen. Die Tinte schwarz und die Gedanken endlos. Spürst du richtende Augen? Jeder kennt es, jeder hat es einmal getan, weil es menschlich ist. Menschlich und doch fehlerhaft. Die Intensität hängt vom Tier ab, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Tausende Jahre haben ihn nicht so verändert, wie wir es gerne hätten. Sturmaugen mustern das Spiegelbild, aber sie sieht nur den Körper. Die Wörter sehen und schreiben nur die anderen in ihren Urteilen.




    Herzkonfekt

  • Guten Abend/Tag, ich habe heute ein englisches Gedicht mitgebracht und hoffe, dass es euch gefällt. Lasst euren Gedanken freilen Lauf in dieser...speziellen Welt. Viel Spaß Beim Lesen!


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    Quelle: We♥it


    Valuable Time...




    Take your Time

    We’ve been gathered to be forgotten
    On this place, only bearing one purpose
    And once you see us, you will know
    Liddleheart, leave and don’t come back


    Never listen to one-sided people
    Especially when they agree on it
    Don’t dare to accept the accepted
    When you’ve not even questioned


    Don’t march, Liddleheart
    Look where we ended
    Before we even started
    Don’t stop, might get hard


    I can still hear me cry
    You can see me die
    This is the Junkyard
    Look at the scariest beauty
    Whoever looks at us
    Like a faceless Shapeshifter
    You can die for us
    But don’t end like us, Liddleheart




    Herzkonfekt

  • Guten Abend/Tag, habe mich aus dem Prüfungsgriff vorerst befreien können und ich wollte endlich mal etwas Neues probieren, also habe ich mich am Mappen versucht. Jetzt wollte ich das mal mit dem Schreiben verbinden und deswegen habe ich heute - ein Großes Update - vier Maps von mir mitgebracht und zu ihnen etwas geschrieben. Drei Drabbles und eine Kurzgeschichte sind es geworden. Erwartet bei den Maps bitte nichts Außergewöhnliches, sie sind alle sozusagen hintereinander an wenigen Tagen, allerdings mit ein paar Stunden Arbeit, entstanden und somit auf dem selben Niveau, vermute ich? Meine erste Map ist im Mapping-Bereich bei den Anfängerwerken und naja, hier sind meine zweiten Versuche sozusagen. Also wundert euch nicht über Outlinefehler oder Ähnliches, bin echt schlecht im mappen, haha. Und irgendwie habe ich noch nicht so viele vollständige Tilesets gefunden, lol (Credits für die jeweiligen Tilesets, die ich zum Anfertigen verwendet habe, sind in den jeweligen Spoilern). Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen!


    Fandom: Pokémon




    Formen der Liebe...





    R wie Rückkehr


    Flammenhaar ist noch da. Sein Blick hat sich nach all den Monaten nicht verändert. Wie eine alte Verletzung, die sich jedes Mal neu bemerkbar macht. Ich kann seinen Blick auf meiner Haut spüren, obwohl es vorbei ist. Ich nehme einen tiefen Atemzug und öffne die Tür. Eine Frau im roten Kleid, direkt hinter dem Tresen, greift instinktiv zum Telefon. Ich hebe beschwichtigend die Hände und sage: „Ich tue nichts, wirklich.“
    Sie lockert ihren nervösen Griff nicht vom Telefon.
    „Sie ist miserabel im Lügen, keine Sorge“, ertönt eine vertraute Stimme vom Garten. Die Frau lässt das Telefon langsam sinken, aber gibt ihre Skepsis nicht auf. Den Blick bin ich bereits gewöhnt, liegt an der Uniform und…naja. Schlechter Ruf. Ich sehe, wie Hikari ihr etwas zuflüstert und die Frau in den Garten geht, wo Pokémon sie freudig anspringen. Das Rabauz scheint etwas grob zu sein und wird sofort getadelt.
    „Setz dich, Lynn“, sagt Hikari. Sie weist auf einen Holzstuhl neben einem kleinen Tischchen. Blaue, vertraute Augen mustern mich scharf.
    „Hübsch habt ihrs hier“, stammle ich. Vermutlich höre ich mich wie ein Idiot an. Ist das Nervosität? Sowas habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt. Mein Magen verkrampft sich seit dem Eintreten und irgendwie fühlt sich mein ganzer Körper wie zittriger Wackelpudding an.
    „Nimm erstmal die Mütze ab.“ Ich nehme die Mütze ab. Ihre Hand reicht aus, um nach der Mütze zu greifen und behutsam gebe ich sie ihr. Für einen kurzen Moment streife ich ihre Hand und Erinnerungen an Vergangenes flammen auf. Sehnsüchtige Erinnerungen. Ihre Finger gleiten über das rote R und langsam legt sie die Mütze in die Mitte des Tisches. Ein tiefer Atemzug. Ich nehme meinen Mut zusammen und spreche das aus, was ich am meisten hasse: „Es tut mir leid, Hikari.“
    Ein kurzes Aufblitzen ihrer Augen. Sie legt ihren Kopf, wohl belustigt von meiner Aussage, schief und schmunzelt. Ihre langen, schwarzen Haare fallen über die zierlichen Schultern. Wie schon damals, kann sie auch heute noch alles tragen. Selbst dieses komische Kleid. Es herrscht eine beklemmende Stille, vermutlich überlegt sie, wie sie mich am ehesten ärgern kann.
    „Habt ihr also genug Menschen und Pokémon verletzt?“, sagt sie bitter. Ihre Hände verkrampfen sich und sie lässt den Blickkontakt nicht abbrechen.
    „Du verstehst das nicht, Hikari.“
    „Komm mit“, flüstert Hikari merkwürdig bedrückt. Wir stehen auf, um in den Garten zu sehen. Aufgeregt horchen die Pokémon auf, aber laufen flink und verängstigt in die Ecke. Nur der Holzzaun scheint sie noch hier zu halten. Die Frau vom Tresen setzt sich zu dem Marill, Pichu und Wiesor. Dabei hält sie das Rabauz fest, was wohl losstürmen will. Sein Temperament erinnert mich an jemanden, der nun weit weg ist. Ein frischer Wind weht von den Bergen her. Ich nehme einen tiefen Atemzug, um mich nochmal zu entschuldigen.
    „Pokémon vergessen auch nicht.“ Hikari kommt mir zuvor. Ich will ihre Hand greifen, aber sie entzieht sie mir und geht wieder hinein. Solche Momente brennen sich tief ein, um nicht vergessen zu werden.
    „Hikari?“
    „Du solltest jetzt gehen.“ Ihre Stimme klingt nicht mehr schön, sondern verzweifelt, und ich kann es ihr nicht verübeln. „Erneut gehen“, fügt sie leise hinzu. Erneut versuche ich, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, damit sie nicht zu viel nachdenkt. Sie denkt oft zu viel über Dinge nach. Ich hingegen zu wenig, sagte mir jemand einst.
    „Hikari, richtig?“ ertönt eine tiefe Stimme und reißt sie aus ihren Gedanken.
    „Verschwinde“, zische ich. Flammenhaar lehnt sich an den Tresen und lächelt nur.
    „So sind sie eben“, spricht er. „Niemals Hilfe annehmen, sture Querulanten.“
    „Lass uns mal allein, Lynni.“ Mein Herz macht einen gefühlten Sprung. Das verkrampfende Gefühl weicht für einen kurzen Moment. Hikari scheint gar nicht bemerkt zu haben, dass sie meinen Namen so ausgesprochen hat. Wie damals. Langsamen Schrittes gehe ich zum Tisch zurück. Siegfried, hauptberuflich Gerechtigkeitsfanatiker mit Umhangsucht, spricht mit Hikrai. Ich höre nicht mal Wortfetzen, obwohl nur die niedlichen Pokémon-Laute von draußen die idyllische Stille schwinden lassen. Ich sehe ihn kurz ernst dreinblicken, dann auflachen, typisch. Ich spüre ein merkwürdiges Kribbeln, merkwürdig. Und ich höre sie kurz kichern, was mich stutzig macht.
    „Dämlicher Umhang“, murmle ich vor mich hin.
    „Lynn“, ertönt die nervige Stimme und winkt mich zu sich. Als ob ich ein dressiertes Hundemon wäre.
    „Hast du kein Mauzi zu retten? Vor ´nem Granbull oder so.“
    Die beiden werfen mir ein komisches Grinsen zu und Flammenhaar entfernt sich vom Tresen. Was auch immer er getan hat, es schien ihre Skepsis und Missmut verschwinden zu lassen. Trotzdem ein Blödmann.
    „Die Damen“, sagt Siegfried und macht eine halbe Verbeugung. „Ich habe einen wichtigen Termin in Dukatia City.“ Endlich verschwand er und ließ uns wieder allein. Rein zufällig sind in Dukatia City viele Shoppingmöglichkeiten. Sehr mysteriös.
    „Er hat euch wohl ganz schön fertig gemacht, wenn du so kleinlaut bist.“
    „Ansichtssache. Was hat er gesagt?“ Schon wieder folgt ein Grinsen, diesmal schelmischer Natur, auf etwas Gesagtes. Sie möchte mich wohl provozieren. „Sag schon, Hikari.“
    Sie antwortet mir nicht und verschwindet in einen anderen Raum. Ich soll währenddessen warten und setze mich erneut an den Tisch. In der Zwischenzeit kam ein Pärchen und holte das Marill ab, das Rabauz ist in den Raum gelaufen, hat mich getreten und ist flink in den Garten verschwunden und ein komischer Typ mit einer Tüte kam vorbei. Er verschwand im Nebenraum, wo Hikari war und ich hatte das Gefühl, die Frau im Garten hatte Rabauz beauftragt, mich zu treten. Ich hatte sogar das Gefühl, Rabauz lachte, als es wegrannte. So schnell wie der Typ kam, verschwand er ohne Tüte auch wieder.


    Die Tür des Nebenraumes fliegt auf und ein wahrgewordener Traum kommt auf mich zu: Essen. Hikari hat zwei riesige Teller dabei. Sie stellt einen mit Nudeln beladenen Teller vor mich und ich bedanke mich freudestrahlend.Sie verschwindet erneut, um zwei Teller nach draußen zu bringen. Einer mit Nudeln, einer mit Beeren, die wohl für die Pokémon draußen sind.
    „So“, sagt Hikrai beim Hinsetzen und wir beginnen, zu essen. Ich bin doppelt so schnell wie sie fertig, weil ich schon viel zu lange nichts mehr gegessen habe.
    „Was hat er gesagt?“, frage ich, nachdem ich die letzte Nudel verschlungen habe.
    „Er scheint dich gut zu kennen, Lynni.“
    „Unwahrscheinlich“, antworte ich.
    „Hast du an Umhänge und Beleidigungen für ihn gedacht, als du gewartet hast?“
    „Möglicherweise“, antworte ich. Sie lächelt und ich erwidere es. „Je öfter man gegeneinander kämpft, desto besser lernt man sich kennen.“
    „Unveränderlich“, erzählt Hikari plötzlich und verschluckt sich dabei fast an einer der Nudeln. Wir beide lachen auf, während sie rot anläuft.
    „Was meinst du?“
    „Deine Spezialfähigkeit, Dummkopf“, sagt Hikari. Ich bin verwirrt, aber ihr Lächeln verrät mir, dass es nicht böse gemeint ist.
    „Darin bist du auch gut“, antworte ich.
    „Quatsch“, antwortet sie kopfschüttelnd.
    „Du kannst bis heute nicht kochen“, sage ich und stehle mir ein paar Nudeln von ihrem Teller, was sie nur unter Protest genehmigt. „Das war in der Tüte, er trug nur keine Serviceuniform.“ Das seichte rot auf ihrer klaren Haut wandelt sich zu der intensiven Färbung einer Amrenabeere, die ich letztens erst auf einem exotischen Markt entdeckt hatte. Plötzlich spüre ich wieder das intensive Kribbeln, als sie ihre Hand ausstreckt. Vorsichtig lege ich meine Hand in ihre und die vertraute Wärme erfüllt mein Innerstes. Wobei es bereits eine intensive Hitze ist. Am liebsten hätte ich sie sofort in den Arm genommen und alles erzählt, was ich erlebt hatte. All die schönen und schlimmen Dinge, die ich ihr seit langem erzählen wollte.
    „Er hat mir erzählt, was du getan hast“, flüstert Hikari. „Deine finale Entscheidung.“ Jetzt war ich diejenige, die einen Farbwechsel durchlebte. Das konnte ich selbst schon spüren.
    „Ich bring ihn um“, erklang der Satz wie in einer gemeinsamen Melodie. Wir sagten den Satz gemeinsam und die Röte müsste spätestens jetzt ihren Höhepunkt erreicht haben.
    „Er wusste es!“ Hikari lacht laut auf und greift meine Hand fester.
    „War ein Versehen“, sage ich.
    „Klar, versehentlich den Pokéball verloren, versehentlich flog ein Wasserstrahl auf deine Teammitglieder und versehentlich ist das verwundete Fukano ins Pokémon-Center gekommen“, sagt Hikari mit einem breiten Grinsen. „Passiert mir ständig, Lynni.“
    „Erzähl es keinem, sonst haben Teenager keine Angst mehr.“
    „Die Richtigen werden es erfahren, keine Sorge. Aber warum?“
    „Warum was?“, frage ich.
    „Warum hast du anders gehandelt, Dummkopf.“ Sie schnaubt verwundert über meine Frage, aber das Lächeln lässt sie sich nicht nehmen. So soll es bleiben.
    „Nenn mich nicht so, Fashionfremde“, zische ich. Ich deute auf ihr Kleid, das ich nicht mag. Egal, wie gut sie selbst darin aussehen kann.
    „Wow.“ Entsetzt bläst sie ihre Wangen mit Luft auf, aber wird schnell ernst und sagt: „Ernsthaft, warum?“
    „Wir haben gute und schlechte Mitglieder. Die meisten von uns hatten gute Ziele mit falschen Methoden im Sinn. Wir sind auch nur Menschen, auch wenn du es nicht glauben magst“, flüstere ich dieses Mal. Es fühlt sich schwerer an, als ich erwartet hatte. Einfach so alles zu erzählen ist manchmal nicht einfach. Hikari scheint meine gedankliche Abwesenheit bemerkt zu haben. Ihr Daumen streichelt sanft über meine Hand.
    „Erzähl mir alles“, sagt sie. „Wir haben genug Zeit.“
    Ich spüre, wie etwas Schweres in mir abfällt und zerbricht. Das Hallen ist wie ein befreiendes Gefühl in meinem ganzen Körper. „Danke“, hauche ich kaum hörbar. In der stillen Hoffnung, dass Flammenhaar es spürt. Ich lege meine andere Hand in Hikaris Hand und lächle. Ich will ihr mehr erzählen.






    ...Formen der Liebe




    1. Mutprobe




    Wild pochte ihr Herz.
    „Komm schon!“, zischte Froxy.
    „Ich kann das nicht“, sagte Fynx. Froxy seufzte und formte einige Luftblasen, die hell schimmerten.
    „Für ein Wasser-Pokémon ist’s leicht“, brüllte Fynx verängstigt, als würde eine gewaltige Meerenge zwischen ihnen liegen.
    Endlich nahm sie allen Mut zusammen, schnappte sich einen Zweig, um darauf zu kauen, und lief. Sie rutsche leicht ab, dennoch flog sie. Froxy war allerdings besorgt und wollte sie fangen. Inmitten der Luft knallten sie gegeneinander und fielen ins Wasser. Nach Luft schnappend, stiegen sie aus dem Wasser, jeweils auf unterschiedlichen Seiten.
    „Vollidiot!“, brüllten sie und begannen zu lachen.
    2. Raue Natur trifft auf sanftes Wetter




    Er hatte sich nicht verändert. Der grimmige, selbstsichere Ausdruck. Sie hatte sich nicht verändert. Die anmutige, weise Ausstrahlung. Ihr Blick ging zur Blume hinüber, die sie am liebsten hatte.
    „Die Blume wächst hier normalerweise nicht, Vanni“, sagte sie.
    „Besserwisserin“, sagte er. „Sie weiß eben nicht, wo sie hingehört.“
    „Selbst die raue Natur hat irgendwo ein Herz, stimmt’s?“, sagte die Professorin mit keckem Lächeln. Er blickte gen Himmel. „Strenge Natur“, murmelte er. „Ist ein einsames Geschäft.“
    „Ihr gefällt es hier“, sagte sie und kam langsam näher, während sie eine Melodie summte. Ein seltenes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    3. Kindes Welten




    Die tosenden Wellen überschlugen sich. Einzelne Holzstücke wiesen den Weg hinüber, aber es war eine gefährliche Reise. Aber um zum Schloss zu gelangen, war es das wert!
    „Tu es nicht!“, schrie das Mädchen von der Schlossseite. Ihre Stimme drang kaum durch die wütenden Schreie des Meeres.
    „Ich werde es schaffen!“, brüllte der Held und machte sich zum Sprung bereit. Er sprang auf den ersten Holzblock. Der Nächste. Kurz ins Wanken geraten, fand er schnell wieder halt. Er setze zum finale Sprung an und…geschafft!
    „Wenn wir groß sind, heiraten wir, Fina!“, sagte der junge und die beiden umarmten sich lachend.





    Herzkonfekt

  • Salut! :3
    Ich habe dich gestern ja schon vorgewarnt, dass du ganz oben auf meiner Liste stehst! Ich lese dein Topic ohnehin schon viel zu lange, ohne dir je einen Kommentar dagelassen zu haben. Und was gibt es für einen besseren Zeitpunkt als nach einer längeren Auszeit? :3


    Klassifikation
    Grundsätzlich scheint es in deinem Drabble um eine "sie" zu gehen, die von anderen Menschen negativ beurteilt wird. Dies hinterlässt emotionale Narben, dargestellt durch die Wörter auf ihrem Körper, mithilfe derer sie "klassifiziert" wird.
    Ich gehe jetzt einfach mal ein bisschen quer durch meine Gedanken, weil ich verschiedene Beobachtungen habe, die aber noch nicht wirklich geordnet sind. Hoffentlich macht das am Ende halbwegs Sinn und ich komme zu einem Fazit. Also, zunächst einmal haben wir es hier mit vier unterschiedlichen Ebenen zu tun. Es gibt die beschriebene "sie", ein erzählendes "wir", "den verallgemeinerten Menschen" als zweites Objekt der Beobachtung und ein angesprochenes "du". Relativ viel für so wenig Worte. Da du mit "ihr" beginnst, fange ich auch einfach mal dort an. Ich vermute, dass es sich um einen Menschen handelt, schon allein durch den nackten Körper, der tendenziell eher selten auf Tiere zutrifft. Näheres wird über die weibliche Person nicht klar, sie wird lediglich durch die Wörter "Spitze Nase, unwichtig und hasserfüllte Begriffe" von außen beschrieben. Die ersten beiden Begriffe hättest du, denke ich zumindest, übrigens auch gut in Anführungszeichen setzen können. Diese "sie" wird von einem "wir" beobachtet, das sie wiederum nur als ein Beispiel nimmt, um über Eigenarten des Menschen nachzudenken. Interessant ist dabei, dass sich dieses "wir" trotzdem von den anderen Menschen abgrenzt oder zumindest abzugrenzen versucht, da es die Handlung des Bewertens versucht zu reflektieren. Gleichzeitig schließt es alle anderen Ebenen mit ein, da es sich bei allen um Menschen handelt. "Spürst du richtende Augen?", wirft die Frage auf, ob damit jene "sie" angesprochen wird, oder ob der Leser angesprochen wird. In beiden Fällen, aber im letzteren wahrscheinlich noch nachdrücklicher, wird eine Art bedrohliche Atmosphäre kreiert, da man als Leser von dem "wir", nämlich allen anderen Menschen, gesehen und bewertet wird. Vielleicht wäre das sogar noch effektiver gewesen, wenn das "wir" vor dem "du" erwähnt worden wäre.
    Auch interessant finde ich deine Wahl der "Wörter", worüber ich im Rahmen meines alten Topics ja mehrfach nachgedacht habe. Warum nicht Worte? Wörter beschreiben für mich eher das Inhaltslose, das Banale, während Worte Inhalt tragen und somit auch eher verletzen können. Zumal du über dem Drabble noch schreibst "Deutliche Worte, dunkle Tinte", kam mir dieser Gedanke recht schnell. Übertragen könnte es demnach dafür stehen, dass die Wörter für den Sprecher, bzw. in diesem Fall für den "Auf-die-Haut-Schreiber" banal waren, inhaltslos. Vielleicht hätte sich ein Wechsel angeboten, sprich am Ende nochmal auf die emotionale Ebene der "sie" einzugehen und dann von Worten zu sprechen. Aber da auf ihr Inneres nicht eingegangen wird, und sie so mysteriös-unbekannt bleibt, macht das so wie du es geschrieben hast, auch absolut Sinn! Wobei ich sagen muss, dass ich den letzten Satz aber auch nicht zu hundert Prozent verstehe. In deiner Fassung sind die Wörter das Subjekt, das sieht und schreibt. Vermutlich sollen aber eher die "anderen" das Subjekt sein? Ansonsten hätte ich da gerne noch Aufklärung. :3


    Ich bin immer wieder beeindruckt, was man alles in nur hundert Wörtern verpacken kann und auch wenn ich da wahrscheinlich stark überinterpretiert habe, gefällt mir dein Drabble sehr gut! Es wirft Fragen auf, kritisiert und zeigt doch auch, dass Fehler menschlich sind und die Reflexion wichtig ist. Weiter so! :3


    Au revoir! (:

  • Hallo du. ♥
    Ich kann natürlich nicht offiziell wieder zurück sein, ohne dir einen Kommentar da zu lassen; außerdem hast du von mir viel zu wenige davon! Ich werde mich einem deiner neuesten Werke widmen - und wie ich sehe, hast du gleich drei Drabbles! Na dann mal los. :3
    Ich kann die Maps natürlich auch nicht einfach kommentarlos so stehen lassen; ich finde, sie sehen wirklich toll aus! Außerdem finde ich es ein schönes Extra, dass die kurzen Momente, die du in den jeweiligen Drabbles beschreibst, so verbildlicht und festgehalten sind. Das gibt den Szenen noch einmal einiges dazu; trotzdem sind deine Werke allein natürlich ausreichend, um sich alles vorzustellen. Finde ich aber eine sehr interessante Idee, die Drabbles so zu ergänzen. :3


    Raue Natur trifft auf sanftes Wetter
    In den ersten vier wunderbaren Sätzen erklärst du schon auf simple Weise, worum es geht: ein Treffen bzw. Wiedersehen zweier Menschen, die du dann auch noch mit knapp beschriebenen Charakterzügen lebendig werden lässt. Mir gefällt es ungemein, wie du in dem Dialog so viel von der Beziehung der beiden und den Eigenschaften mit in die Situation bringst! Dialoge sind irgendwie überhaupt nicht meins - umso mehr bewundere ich den Wortwechsel der beiden Personen, der an sich schon etwas rätselhaftes hat, etwas nicht zu Offensichtliches. Dadurch wirkt er und die beiden Charaktere noch einmal echter! Ich habe das Gefühl, dass mit der Blume die Professorin gemeint ist, stimmts? Würde auch ins Bild passen, dass sie etwas zurückgezogen lebt. Gleichzeitig sinniere ich über seinen Satz: "Sie weiß eben nicht, wo sie hingehört." Als hätte er durchaus Interesse an ihr und einer Beziehung; du siehst, bei mir wirft sich sofort das Kopfkino an, haha. Ich kann jedenfalls nur ein großes Lob aussprechen und noch einmal betonen, dass dir das Drabble und diese kurze Szene wirklich super gelungen ist!


    Kindes Welten
    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man den Titel auch zusammenschreiben könnte, auch wenn ja hier eigentlich ein Genitiv vorkommt, mh. Naja. Jedenfalls dachte ich irgendwie sofort an die Fantasie eines Kindes, die aus einem einfachen Spiel ein kleines großes Abenteuer macht. Deine Beschreibungen in dem Drabble sind wunderschön und bildlich, alles schreit nach Abenteuer. Und auch wenn einem klar wird, dass diese Dramatisierung nur aufgrund der Fantasie stattfindet, ist es eine tolle Situation, die du da mit Worten eingefangen hast. Auch hat diese kindliche Naivität der beiden etwas schönes, erfrischendes. Man sollte viel öfter noch einmal mit den Augen eines Kindes sehen, oder? Auch dieses Drabble von dir gefällt mir wirklich, ebenfalls ein toller Moment, den du beschrieben hast, und der einen als Leser von der ersten Sekunde an mitnimmt. Und auch hier passt deine kleine Map wunderbar; ich finde den Gegensatz des Bilds zum Text toll. Zum einen diese spannende, aufregende Situation und dann das Bild, das das Ganze in einem neutralen Blick von außen auffängt. Ich muss dir nicht sagen, dass ich ein Fan von dir bin; jedenfalls bin ich sehr froh, dass du weiterhin so viel Freude am Schreiben findest und dir auch deine Zeit dafür nimmst. In diesem Sinne: hör bloß nicht auf - wir lesen uns! :)



    Gracidea

  • Guten Abend/Tag, wie undankbar von mir, nach zwei wunderschönen Kommentaren so lange nicht zu posten. Es tut mir leid. Vielen Dank für eure tollen Kommentare. ♥♥
    Vermutlich habe ich in letzter Zeit zu viel Zeit mit sinnlosen Gedanken verschwendet und zu wenig mit den richtigen Gedanken. Mit solchen, die einen nicht vorwärts bringen, aber wenn ich es schaffe, das zu ändern, dann geht es vielleicht auch wieder vorwärts. Ich werde es zumindest versuchen, haha. Viel Spaß mit meinem neuen, englischen Werk, bin vielleicht etwas aus der Übung, aber dagegen hilft nur Practice, dennoch viel Spaß beim Lesen!


    [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/U6r6vFM.png?1]
    Quelle: We♥it


    It seems so close




    Finest Machines


    Make me King
    Power to change on my left
    My bright wing
    Power to evanesce on my right
    My dark wing


    Recent knowledge made me suffer
    From ancient fears, circling through generations
    All the forgotten dust, I need cover
    Make me King to change our old misconceptions


    Nightmares of mechanic parts
    Stuck between structured hearts
    No space for the finest arts
    They are all just counterparts


    Not the ghost from the machine
    Don’t cheer for the tragedy
    Neither You nor I am in control
    Unless you make me King




    Herzkonfekt

  • only if you make me a queen, my dear ...
    Aloha meine Lieblingsmelone! Ich dachte mir einfach mal, dass ich dir einen Kommentar dalasse. Wird mal wieder Zeit, dass ich was kommentiere und wo täte ich das nicht lieber als hier?


    Finest Machines
    Funfact: Habe mich vorgestern mit jemanden darüber unterhalten, ob weit enwickelte KIs/AIs eine Seele besitzen oder nicht (Querverweis auf Mass Effect; nebenbei bemerkt). Ich sag dir ganz ehrlich gleich zu Beinn - ich weiß nicht, ob ich das Werk richtig verstanden bzw. gedeutet habe, aber ich quatsch dich einfach mal mit dem zu, was sich in meinem Kopf beim Lesen gebildet hat. Und da wären wir auch gleich schon wieder beim "Querverweis"; ich muss ehrlich zugeben, dass mich die Fragestellung unglaublich fasziniert. In einer Welt, in der Menschen mit künstlicher Intelligenz zusammen leben - wäre das überhaupt möglich? Wenn man nun dem Internet Glauben schenken möchte (oder Mass Effect, kek), dann: Nö. Es ist vermutlich so, dass diese künstliche Intelligenz versuchen würde - zumindest, wenn sie "versteht" was sie ist (haha. lustig.) - alles Lebende auszulöschen. Bzw. so ists auch nicht ganz richtig - die KI würde das tun, wofür sie gemacht wurde. Problembehebung. Aber was ist, wenn die KI entscheidet, dass die Menschen das Problem wären? Nun ...
    Jedenfalls - der Denkansatz da oben kam mir direkt in den Sinn, als ich das Werk gelesen habe. Ich bin mir auch noch immer unsicher, ob du hier jemanden beschreibst, der ein Mensch ist und sich lediglich mit einer Maschine vergleicht oder aber ob es tatsächlich so ist; also ob organisches Leben mit synthetischen Leben vermischt wurde. Ich muss sagen, ich finde beide Ansätze irgendwie interessant. Besonders auch im Hinblick auf die letzten Zeilen. Sind damit unter anderem Gefühle gemeint? Weil die bedeutet nun mal Chaos für organisches Leben, haha. Bzw. habe ich es so aufgefasst, weil die Kontrolle nicht besitzen - weder über sich selbst, noch über andere. Erinnert mich an das Thema Gefühle. Keine Ahnung warum, ist einfach so.
    Auch einer Maschine einen Geist zuzusprechen ist ... interessant. Die ganzen Gegensätze im Generellen gefallen mir in deinem Text. Sie machen mich nachdenklich; nachdenklicher als ohnehin schon. Zum Beispiel auch der rechte und linke Flügel - erinnert mich ein bisschen an Gut und Böse; als zwei Gegensätze, die nicht mit und auch nicht ohne einander können. Zwar gibt es in dem Sinne kein Gut oder Böse, aber die Art und Weise wie die Figur darüber redet, gibt einen das Gefühl. Fast wie die Entscheidung als König, ob man für das Volk herrscht und gegen es.
    Hm. Gerade kam mir auch noch die Idee, dass das Werk aus der Sicht eines Prinzen erzählt wird. Er betrachtet die Vergangenheit; sieht, wie regiert wurde und merkt, dass es nicht das gewesen ist, was dem Land (oder ihm selbst?) gut getan hat. Langsam verwirre ich mich selbst mit den ganzen Möglichkeiten einer Interpretation. xd


    Ein sehr schönes Werk. ♥

  • Guten Abend/Tag! Heute habe ich schon wieder ein englisches Werk mitgebracht, nächstes Mal soll es dann endlich auch mal wieder ein deutsches Drabble werden, aber ich lasse mich da ganz von der spontanen Motivation leiten, also garantiere ich für nichts, sorry! O:
    Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! Und zur grandiosen Kommentatorin über mir:
    Sure thing...Hallo liebstes Phönixmädchen! Finde deine Kommentare immer top-notch, danke dafür! Jede Interpretation bereitet mir einfach sofort Kribbeln, Freude und macht auch Spaß, es zu lesen. Hatte mir tatsächlich dahinter etwas anderes gedacht, also um so spannender, deine Ideen dazu zu lesen. Habe ich darin beim erneuten Lesen definitiv auch finden können, haha. Freue mich immer wieder, wenn du hier bist, vielen Dank für die lieben Worte. ♥


    [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/3FRWkXv.png?1]
    Quelle: We♥it


    Silent flow...




    7:0


    Pause the game
    Times not the same
    My cat on the roof
    Balancing between our game
    Growing interest to be the same
    Your spirit is aloof


    Deal me two cads, new round
    I can’t seem to find an entrance
    Your heartbeat is a flawless sound
    A part of you is patient presence
    The hidden hand a joker, set


    I split my soul into two
    One completely withdrew
    Like you, in search for more

    One plans for an uproar
    A Railbird, waiting to soar


    Your smile a tight embrace
    Tell me how my soul flows
    Raising stakes, I expose
    My fear to lose this race
    Don’t give me this gaze
    Time for the final push


    Steady river, I call bluff
    You show, I’m not enough
    Royal Flush, you make my
    Defeat a smoothing sound
    Time for a quick rebuy
    Soon I will be crowned
    Time for another round




    Herzkonfekt

  • Hier fehlt ohnehin schon seit Urzeiten ein Kommentar von mir. Ich habe mir mal die Geschichte R wie Rückkehr vorgenommen.

    Okay, die Geschichte beschreibt offenbar das Aufeinandertreffen zweier (ehemaliger) Freundinnen, von denen eine wohl auch erst kürzlich bei Team Rocket ausgestiegen ist und die jetzt mit ihrer Vergangenheit aufräumen muss. Das Aufeinandertreffen verläuft zunächst nicht so glimpflich, das heißt: Es ist von mir hier ein erster Kritikpunkt, wie genau Hikari dabei wirkt, wenn ich ehrlich bin. Sie wirkt anfangs noch keineswegs feindselig und ein bisschen belustigt, dann kommt jedoch für mich die Bitterkeit und das geht mir mit dem Wechsel der Emotionen an der Stelle ein bisschen zu schnell. Mit der weiteren Entwicklung habe ich soweit aber keine Probleme, da hinter der Wiederbelebung ihrer Freundlichkeit ja etwas steckt. Das anschließende kurze Essen ist dabei eine Szene, die ein wenig Alltäglichkeit mit hineinbringt und lockere Kommunikation zwischen den beiden Charakteren ermöglicht. Ich finde das eignet sich sehr gut zur Darstellung eines sich neu aufbauenden Vertrauens. Das Ende ist dahingehend zwar noch ein bisschen offen, aber die Richtung wird ja deutlich. Insgesamt hat mir der Verlauf, in dem sich hier die Beziehung zwischen den Charakteren entwickelt, ziemlich gut gefallen. Außerdem mag ich die Idee mit einem ehemaligen Team-Rocket-Mitglied, das seine Taten bereut. Das "R" von "Rocket" im Titel umzuinterpretieren, fügt sich da ebenfalls sehr schön ein.

    War also auf jeden Fall eine interessante Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

  • Der Weise verschwindet nicht! Vielleicht bin ich einfach nur zu weit entfernt. Eines Tages schaffe ich es zurück...ganz...bestimmt...


    Hey, ich wollte hier schon ewig mal wieder etwas veröffentlichen, aber...ja, idk! Hallo, halbschlafender Bereich der schönen Werke. Vielen Dank an Thrawn für den Kommentar hier oben, viel bringt es wohl nichts dazuzusagen so verspätet, aber dafür ist der Dank ehrlich und das finde ich am Wichtigsten. Auch einer der Gründe, warum ich hier unbedingt schreiben wollte. Einfach nichts nach einem Kommentar, finde ich irgendwie schade. :< Also, danke! Hier ist ein Drabble (99 Worte+Titel) und viel Spaß beim Lesen!


    Fandom: Ich habe zufällig die Ringparabel gelesen, dann poppte das so in meinen Gedanken auf, also packe ich es mal unter "Fandom", weil ich es nicht besser kennzeichnen kann im Moment. Shoutout to Herrn Lessing.




    Unter Staub und Stein


    Nathan, fern ist die Wirkung dreier Ringe. Heute dröhnt jede Stimme lauter, fast archaisch wiegen unsere Werte in der sengenden Hitze. Wessen Väter sind die Söhne von? Die Rohstoffe werden knapper, die Spitzen gierender. Von zwei Seiten zu tausend Individualisten, aber stecken sie in derselben Einbildung wie in einem Spiegelkabinett fest. Es reicht nicht für alle Ringe. Du, die oder uns? Früher war es doch so einfach. Kannst du mich noch hören? Alte Texte flüstern unterm Staub, aber der Mensch übersetzt mittels Spiegel. Will ich doch nicht vom Einfluss des Ringes speisen, nur noch einmal zu dem letzten Weisen.




    Herzkonfekt

  • Huhu! :)

    Ich hatte dich vor ein paar Tagen ja schon einmal gefragt, bei welchem Werk du dich besonders über einen kleinen Kommentar freuen würdest und da du mir ganz spontan Himmelsschrei genannt hast, schreibe ich dir dazu jetzt doch gleich mal ein paar Worte. :)


    Himmelsschrei (Link zum Text, falls jemand über den Kommentar stolpern sollte und das Werk sucht)


    So ganz sicher bin ich mir noch nicht, was mir der Text überhaupt sagen will, aber nach mehrfachen Lesen habe ich jetzt zumindest einen Ansatz, den ich an dieser Stelle verfolgen möchte. Ich warne dich einfach mal vor, dass es dezent unstrukturiert werden könnte, haha.

    Ich fange einfach mal bei dem Titel an. Himmelsschrei kann fernab vom Text zunächst auf zwei Arten interpretiert werden – entweder es ist der Himmel, der einen Schrei ausstößt, einen Donner etwa; oder es handelt sich um ein Wesen, welches einen Schrei ausstößt, der auf eine bestimmte Art mit dem Himmel verbunden ist. Im zweiten Fall könnte der Schrei dem Himmel gewidmet sein, er könnte durch den Himmel inspiriert worden sein, er könnte auch in Form einer Metapher gemeint sein und beispielsweise so klar wie ein wolkenfreier Himmel sein. Oder eben auch so zerbrechlich wie der Himmel im Moment eines Sturms. Mit diesem letzten Bild möchte ich zu dem Text übergehen, wenngleich ich dabei eigentlich keine meiner Ideen so wirklich verwerfen möchte.

    Der Text beginnt mit einer sanften Berührung. Eine berührte Person taucht entsprechend mindestens auf; von wem die Berührung ausgeht, bleibt zunächst offen. Es könnte sich um einen anderen Menschen oder aber um einen anthropomorphen Sturm handeln. Diese alle Sinne umfassende Berührung scheint den Erzähler durchaus aufzuwühlen, scheint er sich doch weder seines Verhaltens noch seiner Emotion im Moment der Berührung so recht klar zu sein. Entscheidend ist dabei wohl auch, dass er sich der Möglichkeit eines plötzlichen Verlustes dieser Berührung vollkommen bewusst ist. Tatsächlich scheint die Berührung zum Ende hin nachzulassen, die Emotionalität, das Aufgewühltsein lässt nach und der Erzähler beginnt sich an die Details zu erinnern.

    Ich folge zunächst meiner ersten Idee und vermute, dass es sich um einen Schrei des Himmels handelt. Ein Sturm zieht aus dem Nichts auf und erwischt den Erzähler, der sich irgendwo draußen auf der Straße befindet, vielleicht auch ein Feldweg. Der Erzähler gibt sich dem Sturm hin, da er begeistert von dem Plitschern des Regens und dem Grummeln des Donners buchstäblich elektrisiert ist. Gleichzeitig ist sich der Erzähler der Gefahr, die von dem Sturm ausgeht, durchaus bewusst, was zu einer zusätzlichen Stärkung der Emotionen führt.

    Mit dem verschleiern des Geistes löst sich der Erzähler jedoch von der anthropomorphen Darstellung des Sturms, vielmehr scheint der Erzähler nun eine konkrete Person in dem Sturm zu erkennen, womit ich bei meiner zweiten Idee, nämlich der des metaphorischen Himmelsschreis, wäre. Der Erzähler denkt, aufgewühlt von den Gedanken an eine bestimmte Person, einen Schrei aus, der genau dem Bild des eben dargestellten Sturms entspricht. Irgendwie verzweifelt, aber irgendwie auch positiv gestimmt. Der erste Satz gibt dabei die entscheidende Richtung vor: die Berührung, an die der Erzähler denkt, ist zwar sanft, aber zugleich auch anmaßend. Zwar scheint eine starke emotionale Bindung vorhanden zu sein, dennoch fühlt sich der Erzähler im Moment der Berührung genötigt, seinen Geist zu verschleiern. Vielleicht handelt es sich um eine scheidende Liebesbeziehung, vielleicht auch einfach nur um Streit. Genauso kann es aber auch die völlige Hingabe darstellen, bei der sich der Geist letztendlich einfach unterordnen muss. Der Instinkt ist da vielleicht ein passender Begriff, der diese Szene gut beschreiben würde. Es geht eben genau darum, die bewusste Handlung im Moment der Emotion abzustellen.

    Ob Sturm oder Liebesbeziehung – das Feuerwerk stellt am Ende ein schönes Bild dar, das den gesamten Text noch einmal wunderbar auffängt.


    Ich bin mal gespannt, wie weit ich von deiner ursprünglichen Idee entfernt bin, haha.

  • Hallo~

    Wird mal wieder Zeit für ein Update! Hab gehört und auch gesehen, dass der Bereich mal wieder eine aktive Phase hat und das freut mich doch sehr, lol. Und da Flocon mich immer wegen Updates belästigt fragt, muss ich doch der netten Bitte nachkommen, vor allem da er ja kommentiert hat und mein Topic nicht auf einen Kommentar enden soll, sondern neue Werke präsentieren soll. Nicht so häufig wie damals, aber immer mal wieder. Wer auch immer das liest, ich wünsche viel Spaß dabei. ^-^


    Flocon Wir schreiben ja eh privat, falls irgendwas ist, aber vielen lieben Dank für den schönen Kommentar. Mir fehlt leider die angenehme Fähigkeit, gut auf Kommentare zu reagieren bzw. zu antworten, aber du bist doch echt gut dabei. Danke, dass du die Vergangenheit damit etwas zurückgeholt hast. Freut mich sehr, wenn auch ältere Seiten gelesen werden. ♥


    Zum Werk, ein Drabble, mal wieder, weil ich sie einfach zu sehr liebe, haha...




    In Asche ewigen unsere Spuren


    Deine Glut wärmt die letzten Fasern meines Körpers, doch der Rauch ist längst vergangen. Erinnerungen der Lebensfluss, Wünsche letzte Linderung. Ausgebrochene Zweifel zerren meine Tränen in endlose Bäche. Wenn ich mutiger, wenn ich lauter, wenn ich empathischer wäre. Ich kann nicht zwischen deinen Lippen lesen, nur die Szenarien mit ihnen unterdrücken. Du kannst längst vergessene Träume beleben. Ich kann nicht einmal deine Glutnester nutzen, um dich zu erreichen. Ein gesetzter Funke, sprunghaft und winzig. Brunst, Befeuerung, barfüßig im Taumel der unbändigen Phantasmagorien, die du unbedacht gelegt hast. Vielleicht ewiger Trug, oder nicht. Es ist und bleibt nur deine Glut.




    Herzkonfekt

  • Huhu Musicmelon ! :)

    Ich hatte dich ja bereits vorgewarnt, dass ich dein Drabble in dieser Woche kommentieren würde, also here we go!


    In Asche ewigen unsere Spuren

    Ähnlich wie schon beim letzten Drabble, das ich hier kommentiert habe, stellt mich auch dieser Text erst einmal vor ein großes Rätsel. Ich kann zwar auf Anhieb der bedrückten Abschiedsstimmung folgen; die bewusst lückenhafte Syntax lässt die vermittelten Bilder teilweise aber so kryptisch wirken, dass viele Sätze ganz unterschiedlich gelesen und interpretiert werden können. Und dann werden im nächsten Satz direkt wieder alle Ideen verworfen. Ob das am Ende an jeder Stelle so gewollt ist, weiß ich natürlich nicht, aber es kreiert auf jeden Fall eine spannende Stimmung, die mich den Text öfter lesen ließ.

    Inhaltlich beginne ich einfach mal beim Titel. Da Asche eigentlich ja auch etwas recht Vergängliches darstellt, musste ich bei in Asche verewigten Spuren auf Anhieb an die Ruinen von Pompeji denken. Das hätte auch wunderbar gepasst, wenn ich diesen Gedanken nicht gleich mit dem ersten Satz hätte verwerfen müssen. Ein Erzähler spricht ein Du an, dessen Glut den Erzähler noch immer wärmen würde, obwohl der Rauch bereits verschwunden sei. Der Titel könnte also eher als ganz leises inneres Feuer in den Erinnerungen des Erzählers zu verstehen sein, statt sich auf tatsächliche Asche zu beziehen. Inwiefern der Gedanke der Ewigkeit dazu dann passt, bleibt aber erst einmal offen.

    Eventuell mag der zweite Satz darauf schon eine Antwort geben, doch hier zeigt sich die Kompliziertheit der gewählten Syntax. Es fehlt ein Verb, sodass man den Satz sowohl auf sehr viele Weisen interpretieren kann, oder aber auch vor völliger Ratlosigkeit stehen kann. Bei mir ist es momentan tendenziell eher noch letzteres, aber ich bin an einer groben Idee dran. Beim ersten Teilsatz bin ich mir noch relativ sicher, dass er so zu verstehen ist, dass die Erinnerungen zum Leben dazugehören und dass ein wirklicher Fluss des Lebens ohne sie nicht existieren könnte. Erinnerungen sind somit eine Art gesellschaftlicher Kleber, der uns alle zusammenhält, auch über den Abschied hinaus. Sind nun aber auch die Wünsche eine letzte Linderung, und wenn ja, was lindern sie; oder bezieht sich der zweite Teilsatz auf den ersten, sprich sind es nun die Erinnerungen, welche die Wünsche lindern, oder gar anders herum? Wie anfangs erwähnt, die Stimmung kommt durch die gewählten Worte gut zum Vorschein; inhaltlich stehe ich aber auf dem Schlauch.

    Weiter im Text und direkt zum nächsten Bruch mit einer meiner Annahmen. War ich bisher davon ausgegangen, dass die Glut an jemanden in den Erinnerungen des Erzählers sitzen würde, was dann wohl den Tod der Person (oder zumindest mal eine Form des endgültigen Abschieds) bedeutet hätte, stehen im dritten und im vierten Satz plötzlich die Zweifel des Erzählers im Vordergrund. Die Ellipse im vierten Satz unterstreicht die Zweifel dabei sogar noch einmal bildlich, sorgt aber erneut für einen kryptischen Zugang zum Text selber. Hätte der Erzähler den Abschied, sofern es ihn denn gab (oder gibt es ihn vielleicht nur, solange wir uns an ihn erinnern?), verhindern können, wenn er "mutiger gewesen" wäre? Wäre es ein glücklicherer Abschied gewesen? Vielleicht ist dann doch eher von einer Trennung nach einem Streit oder einem Auseinanderleben, statt von einem Tod auszugehen.

    Der fünfte Satz stellt schließlich alles auf den Kopf, was ich bisher geschrieben habe, denn plötzlich ist von den Lippen des Du die Rede, was nach einem Abschied natürlich eher schwierig zu interpretieren ist. Ich könnte das "Nicht-Lesen-Können" zwar mit der buchstäblichen Abwesenheit der Lippen (weil Abschied) begründen, das scheint mir aber zu vage. Und welche Szenarien werden unterdrückt? Eine spontane Idee könnte so aussehen, dass die Erinnerung an die Stimme langsam verblasst (nicht lesen können), der Erzähler sich aber sehr wohl noch an einen Kuss erinnern kann (aktiver Prozess), was ihm dabei hilft, die Erinnerung an die Person nicht komplett zu verlieren, bzw. die Glut zu erhalten (Szenarien des Vergessens unterdrücken).

    Die anschließenden Sätze lassen sich mit meiner bisherigen Interpretation alle sehr gut verbinden. Der Erzähler kann das Du nach dem Abschied nicht erreichen, die Erinnerung an das Du bleibt jedoch, sodass das Du durchaus umgekehrt noch Einflüsse auf den Erzähler nehmen kann. Durch das langsame Verblassen, oder besser Verglühen der Erinnerungen weiß der Erzähler am Ende jedoch nicht mehr, ob es nun wirklich wahrhaftige Erinnerungen sind, oder ob es sich bloß noch um ein Zerrbild, einen Trug handelt.


    Ich denke mal, dass ich gerade am Anfang ein gutes Stück an deinen Ideen vorbeigerauscht bin, am Ende scheint mir die Interpretation aber irgendwie schlüssig. Auf jeden Fall hat mich dein Drabble fasziniert, weil du in so wenigen Sätzen eine so unzugängliche Welt geschaffen hast, die gleichzeitig bedrückend und zufriedenstellend ist, weil die Erinnerungen zwar zu verblassen drohen, die Glut aber dennoch um jeden Preis am Leben gehalten wird. Es hat definitiv Spaß gemacht, den Text zu interpretieren. Gerne wieder mehr davon! :)

  • Hey, von den New Horizons zu den Früchten dieses Topics. Mir ist vorhin ein Drabble eingefallen und ich wollte es auch irgendwie gleich posten, weil sonst passiert zu wenig. Da unten müsst ihr euch weiße Balken vorstellen, weil das am besten passt, aber eben nicht auf weiß zu sehen wäre...also...da sollen weiße Balken sein, die den Text umrahmen. Ihr schafft das!


    Flocon Ich glaube, ich habe dir privat was zum Kommentar geschrieben, oder? Jedenfalls, danke hier nochmal für deinen schönen Kommentar. Du findest immer irgendwie Wege zu dem, was ich erzählen wollte, haha. Weiter so :p




    Shh


    Die Biene zwitschert der Blüte mein Geheimnis, obwohl ich direkt um sie schwirre. Das Gelb der Sonne und die Schwärze der Nacht kreuzen sich am Scheitel des Horizonts. Der Vogel summt mein Lied in alle Richtungen. Ich trage ihn auf Händen, wohin er auch will. Ich fließe, die Welt mein Zuhause, und jeder Körper Teil meines Ganzen. Eines Tages verlasse ich dich, doch ich trage deinen letzten Moment auf endlosen Strömungen fort. Auf dass dein letzter Gedanke der Essenz deiner Gefühle gilt, frisch und feucht von den Lippen. Lass es nicht die Biene wissen, aber ich fürchte den Kosmos.




    Herzkonfekt


  • Hallöchen! Y‘know whats really crazy? Nach mehreren Monaten wieder hier zu sein und dann mit Freuden feststellen, dass DU noch immer hier bist und auch Werke verfasst. Eventuell sollte ich das auch mal wieder machen, huh ... aber darum geht es grad nicht. Es ist nur sehr faszinierend, dass du mich nach wie vor mehr als nur inspirieren tust. Danke, dafür. 💜


    Also zunächst einmal: Ich finde es sehr interessant, dass deine letzten beiden Drabble in der ersten Person geschrieben wurden. Es ist länger her, dass ich das mal in der Art Bestaunen durfte. Ändert jedoch nichts daran, dass ich diesen Stil sehr mag. Es gibt dem Ganzen irgendwie etwas sehr ... Persönliches. Ich mein, klar, die Ich-Perspektive zeugt irgendwie davon, haha. Aber auch mit deiner gewählten Wortwahl haben es die beiden Werke es mehr als nur gut geschafft, mich regelrecht in ihren Bann zu ziehen. Da merkt man mal wieder, was bereits wenige Worte erreichen können. Wusstest du, dass ich meinen Balkon Bienen-freundlich gemacht habe? Nein, natürlich nicht. Aber der Zufall ist sehr amüsierend. Ich muss gestehen, dass ich eine kleine Schwäche für die munteren Tierchen entwickelt habe und ihnen auch helfen möchte. Aus dem Grund zeugt mein Balkon nun von vielen Blumen, einem Bienenhotel und Erdbeeren. Letztere sind zwar eher für mich aaaaber sie dürfen in der Aufzählung nicht fehlen. xd

    Ich hab das Gefühl, dass der Kommentar völlig wirr wird. Aber wenn ich mich richtig zurück erinnere, dann mochtest du es ja irgendwie meinen Gedanken zu lauschen. Also here we go! Ich beziehe mich größtenteils auf „Shh“, weil wegen Biene. Frag nicht warum - das ist jetzt einfach so. Jedenfalls: Allein der Titel ist in Kombination mit dem letzten Satz einfach nur godtier. Die Schaffung eines Rahmens wurde hier so unglaublich toll zur Schau gestellt. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen das deine Wortwahl und die Art und Weise wie du schreibst, kaum noch Platz für Verbesserungen oder Änderungswünsche offen lässt. Das bist mittlerweile einfach du und das finde ich unglaublich toll.

    Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, dass hier der Erzähler der Frühling ist. Das ist faszinierend, wenn man bedenkt das eine Jahreszeit an sich keine wirkliche Persönlichkeit hat. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass man Jahreszeiten mit Wetter o. Ä. in Verbindung setzt, kommen dennoch Annahmen und Vorstellungen von Charakterzügen in den eigenen Geist. Beispielsweise könnte man denken, dass der Sommer temperamentvoll, stark und selbstbewusst ist. Der Winter vielleicht eher distanziert, trocken-ironisch und nachdenklich. Der Frühling ... nun hier wirkt er verspielt, offen aber auch verunsichert und fast schon besorgt. Eventuell weil er weiß, dass er nicht ewig andauert? Wobei er Teil des großen Ganzen wäre; etwas was immer wieder kommt. Irgendwie erinnert mich das fast schon an mich selbst.

    So oder so - das Werk ist sehr schön. Weiterer Gedanke für eine Interpretation wäre das Leben btw. Aber irgendwie hat es mir der Frühling als Idee angetan. Zumal ich nach draußen sehe, die Sonne bemerke, Vögel fliegen höre und weiß, dass Bienen in meinen Blumen tummeln. Nun, ich hoffe mein kleiner Exkurs in meine Gedanken hat dir Gefallen. Auf das weitere schöne Werke kommen.

    💜

  • Hier ein neues Drabble, viel Spaß beim Lesen! ^-^


    Kaios Heyho! ♥

    Das solltest du auf jeden Fall. Ich vermisse so manche Stimmen und Gedanken hier. Ich danke deinen Worten. Du bist ein Inferno der Motivation, das hat deine natürliche Freude für Mysterien irgendwie so an sich. Bist ja selbst eins, haha. Ich finde, du bist der Wahrheit ziemlich nahe gekommen und mir hat es gefallen, deine Gedanken zu lesen. Danke für deine Worte und Interpretationen. ♥





    Freiheit der Revolution


    Wir haben die Luft mit unserer Vergangenheit getränkt. Spuren der Schande. Im Lande stehengebliebener Uhren. Hörst du, wie ihr Schrei ruft? Von Wärme gepeitscht und den Schlössern eingepfercht. Der Himmel sei uns gnädig, falls er je durch den Rauch kommt, der die Lungen in Beschlag nimmt. Such ihre Knochen, unser Verdienst. Der Morgen setzt ein, aber wir können seine Tragweite nur erahnen. Fußspuren zeichnen das Chaos des Affekts. Jetzt steckt der Schreck in unserem Gewebe, aber wenn sich alles setzt, dann wird es anders. Dann atmen wir neues Land. Folge nur dem Instinkt, der uns durch die Asche lenkt.




    Herzkonfekt

  • Hey there Musicmelon ,


    ich habe eben deine letzten drei Drabbles gelesen und es fällt mir schwer, da einen Favoriten zu wählen, denn alle drei gefallen mir enorm gut. Was ich anhand aller drei Werke aber sagen kann, ist, dass du es unglaublich gut schaffst, dieses Mysterium der Interpretation einzuschließen. Alle drei musste ich mehrere Male lesen, zu allen habe ich selbst für mich persönlich keine eindeutige eigene Interpretation - und trotzdem fühle ich mich absolut berührt von allen Werken und regelrecht darin gefangen. Am stärksten wahrscheinlich sogar durch "Shh", obwohl ich hier nicht mal in eigene Worte fassen könnte, was mir das Stück eigentlich sagt, was ich damit verbinde und warum es mich tatsächlich emotional anspricht. Ich glaube, dass es das zu meinem Favoriten macht, obwohl mir "In Asche ewigen unsere Spuren" sprachlich am besten gefällt.


    Sehr, sehr nice auf jeden Fall, ich hoffe, dass ich bald mehr von dir sehen kann, ansonsten lese ich mich demnächst bestimmt eh noch durch deine älteren Werke.

  • Hey, ich ibn im Moment hier irgendwie ein One-Trick Drabbleschreiber, vielleicht sollte ich auch mal wieder etwas anderes probieren, idk.^^'

    Jedenfalls ist hier wieder ein Drabble, haha. Ich hoffe, es gefällt euch.


    effizient Vielen Dank für deinen Kommentar! Deine Worte haben in mir definitiv eine tiefe (Befriedigung klingt völlig falsch, lol) Euphorie angestimmt, und damit auch irgendwie motiviert, vielen Dank dafür. Manchmal bin ich mir selbst nicht sicher, ob es überhaupt genug "Hinweise" oder Interpretationsmöglichkeiten gibt, weil ich nur meine Sichtweise habe. Manchmal ist es für andere gar nicht zu erahnen und ich bin mir selbst unsicher plötzlich, lol. Ich versuche einfach nur, andere zu Interpretationen zu motivieren und natürlich hoffe ich dabei sehr, dass ihnen das Werk gefällt, und am Wichtigsten, dass sie etwas dabei fühlen. Vielleicht ist gerade das ein großes Kompliment, dass dir in dem Moment die Worte fehlten, es genauer zu beschreiben, was es auslöst. Vielen Dank jedenfalls.




    Mondfinsternis


    Mondbeschienen schimmert die Nässe an unseren Händen. Wenn ich nach der Zukunft ausholen will, zerschmettert deine Nostalgie meinen Willen weiterzumachen. Ich schlage mich wacker. Du verneinst. Das Metall bebt. Licht wird von den Schatten gebrochen. Sie bescheinen den Trug der Dunkelheit. Selbst die Spiegel haben die Farbe der Lügen angenommen. Ich sehe, was sie sehen wollen. Mein Kopf schlägt zurück, doch du hältst mich in der Nacht. Du zerfetzt jeden Lichtkegel meiner Hoffnung, bis du das Einzige bist, was mich hält. Zittrig sehnen meine Lippen den verschwommenen Schein des Mondes, während die Nässe aus mir strömt, und alles benetzt.





    Herzkonfekt


  • Huhu Musicmelon ^-^

    Ich traue mich mal ganz vorsichtig an dein neustes Drabble heran und versuche, nicht völlig an einer Interpretation zu verzweifeln.


    Mondfinsternis


    Eine wirkliche Idee zum Text selber habe ich noch nicht, deshalb fange ich einfach mal mit ein paar Vorüberlegungen zum Titel an. Bei einer Mondfinsternis haben wir drei beteiligte Körper, nämlich die Sonne und den Mond sowie die Erde, die sich zwischen sie schiebt. Der Mond liegt dann komplett im Schatten der Erde. Mal schauen, inwiefern sich dieses Konzept in deinem Drabble wiederfinden lässt.

    Ich stelle zunächst fest, dass der Mond am Anfang noch nicht im Schatten der Erde liegt. Außerdem haben wir hier zwei beteiligte Personen, ein Ich und ein Du. Was es mit der Nässe an den Händen auf sich hat, erschließt sich mir noch nicht, aber vielleicht kommt der Gedanke dazu ja noch. Den zweiten Satz finde ich ganz spannend. Das Ich möchte nach der Zukunft greifen, das Du scheint dies aber durchaus erfolgreich verhindern zu wollen. Vielleicht haben wir es hier mit einem Paar zu tun und das Ich möchte sich trennen. Oder, vielleicht nicht ganz so extrem, es möchte in eine andere Stadt ziehen, weil es dort arbeiten oder studieren kann und das Du möchte lieber im vertrauten Umfeld bleiben. In jedem Fall scheint es hier aber um Veränderung zu gehen. Gerade das Wort "Nostalgie" ist auch interessant, weil dem Du damit ja auch ein wenig unterstellt wird, sich an etwas zu klammern, das so vielleicht gar nicht mehr existiert. Wenn ich bei dem Gedanken der Trennung bleibe, könnte die Nässe an den Händen auf Tränen zurückzuführen sein.

    Dann wird davon gesprochen, dass ein Metall beben würde. Auch hiermit weiß ich zunächst nicht wirklich etwas anzufangen. Vielleicht spielt sich der Akt der Trennung in einer Umgebung mit viel Metall ab (in einem Auto?). Warum aber bebt es? Vielleicht betrachtet das Ich hier auch eine Kette, die durch das Zittern des Du "bebt". Oder es geht um den Erdkern, dazu würde mir aber eine wirkliche Idee der Interpretation fehlen.

    Danach scheint die im Titel bereits erwähnte Mondfinsternis einzusetzen. Mit der fehlenden Sicht geht gleichzeitig aufkommende Unsicherheit einher (Trug, Lügen). Insbesondere der Satz "Selbst die Spiegel haben die Farbe der Lügen angenommen" hat es mir angetan. Rein auf die Szene beschrieben heißt es vermutlich nur, dass es zu dunkel ist, um etwas im (Auto-)Spiegel zu erkennen. Darüber hinaus steckt aber so viel mehr in diesem Satz, denn was bringt schon ein Spiegel, wenn man sich selbst nicht mehr darin erkennt! Oder schlimmer, wenn das Spiegelbild bloß noch Lüge ist. Letztlich scheinen die Dunkelheit und die Unsicherheit durch das Du verursacht zu werden. Die Beziehung wirkt zerbrochen. Beide scheinen zu wissen, dass es vorbei ist, aber sie belügen sich noch. Insbesondere das Du (Nostalgie) scheint sich noch nicht trennen zu können. Und genau daran verzweifelt das Ich, weil es sich vom Du losreißen will, aber im Schatten gefangen ist.


    Es dauert zwar immer ein bisschen, aber am Ende komme ich bei deinen Werken doch immer zu einer Erklärung, die sich schlüssig anfühlt, haha. Es würde mich aber natürlich trotzdem wieder interessieren, wie falsch ich liege. Diese Mystik hinter deinen Werken finde ich auf jeden Fall spannend. Gerne mehr davon! ^-^