Fruchtsalat

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  • Hallo, Musicmelon ^^

    Ich wollte schon ewig mal etwas zu deinem Drabble Freiheit der Revolution schreiben. Da du bisher keinen Kommentar dazu bekommen hast, passt das hoffentlich immer noch.

    Die Anklänge an den Geist der Französischen Revolution und dieses eine Bild sind vermutlich nicht zufällig, jedenfalls musste ich direkt daran denken. Es scheint eine Momentaufnahme zu sein, das kommt durch die Rückblicke und Vorahnungen ja relativ deutlich raus. Es ist vieles passiert, das Chaos, Schrecken, Rauch (Pulverrauch?) und die Spuren der Schande bewirkt und hinterlassen hat. Durch den Ruf "Der Himmel sei uns gnädig" wird noch deutlicher, dass da auch scheußliche, moralisch verwerfliche Dinge passiert sein müssen. Dass die Knochen als Verdienst bezeichnet werden, klingt fast schon nach Stolz, das Ich (oder besser wohl das Wir) scheint das Geschehene und seine Taten im "Affekt" trotz aller negativen Auswirkungen verteidigen zu wollen. Die Idee einer Revolution hast du jedenfalls toll eingefangen, dieser Gedanke, dass Veränderung genau jetzt notwendig war, damit etwas Neues, Besseres entstehen kann, mit der Hoffnung und dem Optimismus, dass es tatsächlich nur besser werden kann, obwohl das, wie die Geschichte zeigt, oft genug gar nicht der Fall war. Die positive Wahrnehmung von Affekt und Instinkt erinnert mich an diese Reden aus dem 18./19. Jahrhundert von der Revolution als natürliches Wesen der Geschichte, Klassenkampftheorie bei Marx und ähnliches. Ich will nun aber auch nicht zu viel davon in dein Werk projezieren, das wird ihm vermutlich nicht gerecht.

    Die einzige Metapher, die sich mir nicht erschlossen hat, ist "von Wärme gepeitscht". Stünde statt Wärme Hitze, könnte ich es eher einordnen, aber selbst das ergibt in Verbindung mit "von Schlössern eingepfercht", was mich an Regeln, Strukturen, Konventionen, Gesetze denken lässt, nicht wirklich Sinn. Kann aber gut sein, dass ich etwas offensichtliches übersehe, wäre nicht das erste Mal ^^'


    Darüber hinaus muss ich mal sagen, wie sehr mich deine Wortgewandtheit beeindruckt. Da ist so viel Vielfalt drin, alles ist irgendwie ein Bild und eine Metapher, aber nicht auf die schlechte Art, dass alles nur noch kryptisch und unverständlich ist, sondern bedacht und behutsam gesetzt. Gerade in diesem Drabble hatte ich das Gefühl, dass jedes Wort eine neue Überraschung ist, keine erwartbaren Phrasen oder Alltagsformulierungen. Und das muss man erst mal hinbekommen. Du hattest beim National Poetry Month im April ja nur ein einziges Haiku gepostet, aber das war so eindrücklich, dass ich es tatsächlich im Wortlaut noch zusammenbringe. Nun ja, vielleicht bin ich einfach nur unbedarft, was gute Schreibkunst angeht, aber ich wollte die Gelegenheit nutzen und es dir mitteilen.

    Und plötzlich schien ein neuer Kontinent

    am Horizont, wir sind noch lange nicht am End’!
    _________________________________________________- Flocon

    Vielen Dank an Evoluna für diesen wunderbaren Avatar ^-^

  • Hallu, heute wollte ich mal etwas Neues probieren und habe ein Drabble mit Pokémonbezug geschrieben, das euch hoffentlich gefällt!


    Flocon Du bist also der Wiederholungstäter, erwischt! :<

    Du kennst das ja, hab, glaube ich, auch privat bereits geschrieben. Vielen, vielen, vielen Dank für den Kommentar natürlich! Crazy wo hier die Interpretationen hin schießen! :p Ich bin tatsächlich ein großer Fan von Nostalgie, sei es von Serien oder bezüglich Menschen, deswegen ist das tatsächlich ein zentrales „Gefühl“, wenn man es so nennen kann, was ich auch öfters gerne aufgreife.^^


    Mandelev Hello, a new visitor! Danke für den wunderschönen Kommentar und die lieben Worte am Schluss vor allem, freut mich sehr, dass dir das Haiku gefallen hat.^^

    Mir gefallen deine Interpretationen und du kannst auch bereits kommentierte Werke kommentieren, egal welche, das macht nichts. Die Interpretationen motivieren mich sowieso grundsätzlich. Ich spreche im Topic selbst nie viel darüber, weil ich die Interpretationen der Leser mag und sie nicht beeinfluss will, höchstens privat ein wenig dazu erzählen, aber auch nicht viel. Mir gefällt es, wenn ihr es zu eurer Sichtweise macht. Auf jeden Fall hast du die richtigen Stimmungen erkannt und Gedanken angeschlagen. Ich bin selbst manchmal kein Fan von kryptisch, deswegen freut es mich umso mehr, wenn es sich besser erschließen lässt. Immer so eine Gradwanderung irgendwie, manchmal klappt es gut, manchmal nicht so ganz. x)


    Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

    Fandom: Pokémon




    Waldfluss


    Fremde Erde belegt meine Turbotreter. Nicht ganz, denn als Kind war ich oft im

    Vertania-Wald. Ob sich der Wald seither verändert hat? Ich bin anders, selbst der Duft der Blüten ist gewachsen. Wind drückt gegen meinen Rücken, strömt mit den Schatten der Taubsi am Himmel Richtung Norden. Lichtkegel tropfen durch die Baumkronen. In den Schatten liegt die Nostalgie unserer Verstecke. Keine Wurzel kann mich ans Flussbett der Vergangenheit ketten. Ein Safcon seilt sich vom Baum, Hornliu kleben an den kühlen Baumrinden. Ich greife zum Pokéball, den blitzenden Rotbacken im Gras folgend. Der Strom der fließenden Blätter vertrauter denn je.




    Herzkonfekt

  • Hallo,


    ich mag die Intention hinter dem Waldfluss, durch kleine Eindrücke abenteuerliche Gefühle zu wecken. Die Wortwahl drückt dabei klar aus, dass jemand im Teenager- oder Erwachsenenalter die Idee hatte, erneut in den Vertania-Wald zu gehen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Nicht nur das, auch das Interesse auf die Pokémon-Jagd ist dabei entflammt. Das alles hast du sehr angenehm umschrieben und mit der klaren Richtung, in die sich das Drabble entwickelt hat, zeigst du nebenbei auch die Essenz von Pokémon auf, der man sich nur schwer entziehen kann. Irgendwie sind diese Wesen einfach faszinierend.


    Wir lesen uns!

  • Halluu!

    Diesmal habe ich mir dreist etwas aus der Themenliste von Flocon gesnackt (danke, hehe). In der Novemberliste ist das Wort „Hauspflanze“ vermerkt und da kam mir die Idee, hu. Ich hoffe, ihr habt einen erfolgreichen November und viel Spaß beim Schreiben! <3


    Rusalka Gefühlt habe ich dich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, lol. Freut mich umso mehr, wenn du hier mal vorbeikommst, danke auch für den Kommentar natürlich! Ich kann nur zustimmen. Pokémon sind einfach faszinierend (und oftmals einfach zu niedlich). ^-^




    26 - die Hauspflanze


    Von hier oben sind die Sterne so nah, doch Licht blendet die Nacht fort. Die Hände in jede Himmelsrichtung gestreckt, bekomme ich alle Grauwände zu fassen, die sich um mich erheben. Einziges Leben, das sich nicht hinter mindestens drei Schlössern versteckt, ist meine Rose. Sie badet im Stadtdschungel draußen am Fenster. Ich gebe ihr Wasser. Ich gebe Aufmerksamkeit. Ich liebe.

    Die feinen Blüten bewegen sich im schwachen Wind, der zwischen den Türmen umherprallt. Der Takt der Uhr legt sich Schlafen. Ich könnte ihn zurückholen, doch ich schließe lieber das dritte Schloss an und lösche das Licht. Die feinen Zweige kratzen am trüben Glas. Der Mechanismus gibt nach mehrfachen Versuchen nach. Rose sprüht mir ihren Duft entgegen. Eine feinstaubige Schicht zieht sich auf meiner blassen Haut zusammen. Seufzend lehne ich mich, mit dem Rücken zum Fenster, an die warme Heizung. Rose massiert mir mit ihren dünnen Ärmchen den Nacken. Ihre natürliche Liebe schnürt sich um mich wie eine Umarmung des Frühlings um den Winter. Sie wächst und wächst und wächst bis in mein Ohr hinein. Für einen Moment blüht nur der Wunsch, wie sie die Welt dort draußen einatmen zu können. Sie gewährt mir den Wunsch. Ich atme tief ein, um kurzerhand zu ersticken.




    Herzkonfekt

  • Wenn das nicht mal mein allerliebstes E&S-Topic ist!

    Dieser Satz ist fast auf den Tag genau vier Jahre her! Seitdem bin ich dreimal umgezogen und einmal Vater geworden, das ist ein ganzes Leben her, aber das nur am Rande.

    Fühlt sich beinah ein wenig wie Schicksal an, wie ich hier, nach Jahren der Abwesenheit in den FF-Bereich stolpernd, ausgerechnet deinen Namen als erstes gesehen und wiedererkannt habe.

    Bevor ich irgendwie wieder aktiv werden und mein altes Topic archivieren lassen will, möchte ich zuerst einmal die verrosteten Foren-Gelenke lockern und erst mal wieder kommentieren. Da kommt der seit November brachliegende Fruchtsalat doch genau richtig.


    Die Hauspflanze gibt mir ein herrlich schaurigen Gefühl. Ich will nicht behaupten, komplett durchleuchtet zu haben, was du genau aussagen wolltest. Die Zeilen sind gerade vage genug, um nicht alles preiszugeben, aber es entstehen genug Bilder in meinem Kopf, um die Leere zwischen den Buchstaben zu füllen. Es wird sowieso viel zu oft eher zu viel geschrieben, also bin ich dankbar für diese kompakte, vollständige Erzählung.

    Mein Lieblingsdetail: Rose, ohne Artikel.


    Ich behaupte nun kühn, dass dieses Topic immer noch mein Favorit in diesem Bereich ist und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch - nicht erst in ein paar Jahren, versprochen!

  • Huhu Musicmelon ! ^-^

    Bei meiner kleinen Kommi-Tour zum Jahresabschluss mache ich bei deiner Umsetzung der Hauspflanze weiter. :)


    26 - die Hauspflanze

    Inzwischen kennst du das ja: eine wirkliche Idee, was du mir mit dem Text sagen willst, habe ich noch nicht, aber irgendwann gegen Ende komme ich dann hoffentlich zu einer Interpretation. x)

    Generell befinden wir uns in einer nächtlichen Stadtszene, konkret scheint sich die Handlung in einer tristen Wohnung in einem höheren Geschoss eines Mehrfamilienhauses abzuspielen. Trist, weil von "Grauwänden" gesprochen wird (ein Wort, das ich so übrigens noch nie gesehen habe; ich hoffe mal, dass ich das nicht falsch deute!); im oberen Geschoss, weil man den Sternen dort näher ist und das Mehrfamilienhaus wegen der drei Schlösser (Haustür, Wohnungstür, Zimmertür). Wer genau die kurze Szene erzählt, bleibt offen; zu viele Informationen würden vielleicht auch ein bisschen den Zauber nehmen. In jedem Fall scheint die erzählende Person sich in irgendeiner Form erdrückt zu fühlen. Schon der erste Satz deutet so etwas an, da die Nähe zu den Sternen und damit der Natur betont wird, die wegen der künstlichen Lichter gar nichts bringt. Vielleicht sind damit leuchtende Straßenlaternen gemeint; vielleicht arbeitet die Person aber auch so viel, dass sie bis spät in die Nacht die Lampen anlassen muss. Bilder aus der Natur ziehen sich dann in der Folge durch die ganze Szene, etwa wenn von einem "Stadtdschungel" geschrieben wird, wobei der Vergleich mit dem Dschungel die Stadt sogar etwas aufzuwerten scheint. Vielleicht versteckt sich darin ein bisschen der Wunsch, die Stadt wäre mehr ein wirklicher Dschungel, als nur so undurchdringbar wie ein Dschungel. Eine spontane Idee wäre auch noch, dass sich die erzählende Person aktuell in Quarantäne befindet und das Leben außerhalb der Wohnung / in der Natur deshalb umso mehr vermisst. Irgendwie finde ich das als Ansatz gar nicht so schön, aber ich glaube, das lässt sich ganz gut in die Geschichte hineininterpretieren, haha.

    Letztlich flüchtet sich die erzählende Person in das einzige Leben, das sie zu umgeben scheint; eine Rose vor dem Fenster. Das ist natürlich schon deshalb interessant, weil eine Rose mit ihren Dornen immer auch eine gewisse Gefahr ausstrahlt und genau das wird im zweiten Teil des Textes dann ja auch zum Thema. Tatsächlich wird es dabei dann auch immer surrealer. Zunächst wird das Schloss "angeschlossen", was so natürlich irgendwie ungewöhnlich klingt; dann sprüht die Rose Duft, obwohl sie doch draußen ist und schließlich erscheint sie gar menschlich. Dabei verliert die erzählende Person die Gefahr der Rose aus den Augen und erstickt schließlich an ihr. Ich mag dieses surreale Bild, das du zum Ende hin zeichnest, finde es aber immer noch schwierig, den zweiten Teil mit dem ersten in Verbindung zu bringen. Beim zweiten Teil gehen meine Überlegungen eher in die Richtung, dass sich die erzählende Person in einer Beziehung verloren hat, die ihr nun eigentlich nur noch schadet. Oh, vielleicht zieht sich sich deshalb immer mehr in die Wohnung zurück! Die Verbindung zum ersten Teil wurde erfolgreich gefunden! Die Person gibt sich dem Partner vollkommen hin und hat quasi niemanden sonst mehr im Blick. Vielleicht könnten die drei Schlösser dann auch das Herz verschließen, zu dem einzig die geliebte Person (alias Rose) noch einen Zugang findet. Dass die geliebte Person in das "Ohr hinein" wächst, könnte darauf anspielen, dass sie der erzählenden Person immer wieder Lügen erzählt und es so erfolgreich verhindert, dass sich die erzählende Person aus der Beziehung befreien kann. Vielleicht waren es auch genau diese Lügen, durch welche der Kontakt zu anderen Menschen überhaupt erst abgebrochen wurde. Die drückende Dominanz der Geliebten wird schließlich auch daran deutlich, dass sie es der erzählenden Person überhaupt erst erlauben muss, Luft einzuatmen. Das Ersticken der erzählenden Person bleibt zwar auf einer allegorischen Ebene; da sie die Geschichte aber selbst erzählt, könnte es vielleicht auch so gedeutet werden, dass sie die Gefahr eben doch erkennt und nun versucht, sich zu befreien!


    Am Ende bin ich mit meiner Interpretation ganz zufrieden, weil sie mir so schlüssig vorkommt; das Gesamtbild finde ich dann aber doch etwas düster. Trotzdem ist das natürlich auch wieder ein gut geschriebener und vor allem faszinierend kryptischer Text von dir, sowas mag ich ja sowieso immer. Also gerne wieder mehr davon! ♥

  • Hallu,


    ich bin jetzt nicht unbedingt innovativ, was die Textsorten oder Ähnliches hier im Moment angeht, aber ich hoffe dennoch, dass ihr Spaß am Lesen habt. Viel Spaß an diesem Drabble!


    Flocon Die Belästigung auf Discord reicht mir schon. :<

    Spaß natürlich. Über den Kommentar haben wir sicherlich vor Ewigkeiten gesprochen, obligatorisch natürlich die Antwort samt Dank, weil ich das immer so mache. Vielen Dank für den ausführlichen, tollen Kommentar! Witzigerweise habe ich den auch vor Ewigkeiten gelesen, haha. Zu lange her, das ist sicher. Danke für die Treue. :p <3




    Arktisatem


    Kühler Boden unter meinen Füßen. Grünes Meer und farbenfrohe Früchte bestimmten einst das Bild. Nährten uns. Rote Äpfel wie die Abendsonne, die wir vom Dach beobachteten. Blaue Trauben gleich des Wassers, wo wir unseren ersten Kuss unter der Oberfläche der Welt verschwiegen. Fingen Momente mit offenen Augen. Der Kescher flatterte. Jetzt sind deine Lippen verschlossen. Jeder wortlose Atemzug trocknet die Erde. Der leere Fluss birgt zappelnde Fische, die um ein letztes Gnadenwort betteln. Jegliche Bewegung gefriert. Schmetterlinge welken, Blätter ersticken. Staub für Staub, bis arktisches Ödland herrscht. Mein Herz teilt den Schmerz der Füße, denn die Eiswüste ist unser.





    Herzkonfekt

  • Hallo,


    ich mag den Zusammenhang zwischen grünem Meer und der damit verbundenen Kindheit und Jugendzeit. Hier wirkte die gesamte Umgebung und vor allem die Beziehung zum geliebten Menschen vertraulich und nichts und niemand schien diese farbenfrohen Tagen beeinträchtigen zu wollen. Besonders die Erwähnung des Keschers gefiel mir hier, wobei ich hier das Fangen von Insekten vor Augen hatte. Der Umschwung, dass sich durch zu wenige Worte Kälte ausbreitet und alles Lebende sein Leben aushaucht, war interessant formuliert und der Vergleich mit einer Eiswüste beschreibt diese Einöde durchaus gut. Die Metaphern beim Arktisatem regen daher zum Nachdenken an.


    Wir lesen uns!

  • Guten Zeit-Zyklus, ob Abend oder Tag oder Nacht, wünsche ich euch. Es ist viel zu lange her, dass ich hier was poste, was mir ehrlich leidtut – sorry! Ich habe auch ewig kein Gedicht oder Ähnliches mehr verfasst, deswegen bin ich vielleicht etwas aus der Übung, falls es sowas in der Lyrik überhaupt gibt. Bin ich mir gar nicht so sicher, hu. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Gedicht!


    Rusalka Wir haben schon viel zu lange nicht mehr miteinander geschrieben gefühlt, haha. Freut mich, dich hier im Topic zu sehen und vielen Dank für deinen lieben Kommentar. ^-^

    Freue mich immer wieder und umso schöner, dass es deine Gedanken hat sprießen lassen, denn irgendwie ist das immer einer der Hauptgründe, wieso ich gerne Werke hochlade. Wir lesen uns hoffentlich, ja!




    Erbpflicht


    Deine Worte mögen ihren weltlichen Gehalt verloren haben

    Doch noch heute, bis in die Zinnen meiner höchsten Ängste

    Spüre ich ihre Kräfte mahlen, sie mich zu entzweien suchen

    Nur mit Mühe und Schweiß stehe ich vor dem Spiegel

    Kann mich ertragen, nur noch fünf Minuten, schweig

    Mit Zügeln in fremder Hand und schwerem Geschirr

    Ich führe nicht, ich werde geführt

    Noch heute ist unsre Familie am laben

    Und wem, wenn nicht dir, ist es gebührt

    Die Gaben deiner Zweifel sind weit gestreut

    Bin deine Frucht und habe zu performen

    Spitz, Lippen bebend und Haar völlig wirr

    Auf Befehl kann ich springen, alleine sinken

    In diesem Spiegel wirke ich wie eine Entität

    Wir sind ein Name, der außer Kontrolle geraten ist

    Meine Sinne abgestumpft, die Sorgen Hochfrequenz

    Alle wissen von uns, wünschen mir keinen grünen Zweig

    Wenn ich dieses Bild noch ein wenig ertrage, schweigsam

    Dann komme ich zu dir hinab und wir sind wieder gemeinsam




    Herzkonfekt

  • Huhu,

    mit Mühe übertöne ich die optische Monotonie meiner Posts, deswegen hoffe ich, dass die Texte (+ dieses Drabble) euch zumindest mehr Farbe in die Vorstellung zaubern und Bilder malen, die einen angemessenen Ausgleich schaffen – viel Spaß beim Lesen!




    Schwingenklang


    Die Berge stehen dir offen, gleich meiner Sinne, die deine Ankunft erwarten. Schwingen preschen über Klippen, Monumente zittern deiner Aura willen. Kein Schliff wird dir gerecht, jeder Name schwaches Synonym. Kann keinen Reim aufs Spektrum bilden, das deine Farben in den Himmel wirft.

    Singsang sanfter Sanguiniker versüßt den Klang des Morgens. Trippelnd tröpfelt der Regen einen Farbbogen ins morgendliche Antlitz des Tals. Mögen die Gipfel neue Höhen erstreben und jedes brache Land gedeihen alsbald Federn prasseln. In den Gebirgsnarben klettern aufstrebende Geister, tagelange Märsche zwischen Pfaden, denn jeder will seine Augen am Wunder laben, dessen der nächste Morgen birgt.





    Kaios buuh!

    Herzkonfekt

  • Hallo,


    die Erbpflicht spricht in den ersten Strophen eine wahrhaft schwierige Aufgabe an, die das Ich zu bewältigen hat. In jemandes Fußstapfen, vielleicht noch in derselben berüchtigten und wohlhabenden Familie, zu treten, ist nicht einfach und statt das noble Leben hervorzuheben, konzentrierst du dich auch eher auf die Schattenseiten sowie die angedeutete Unzufriedenheit anderer. Der bekannte Name lädt hier vorwiegend zum Marionettentanz mit Altlasten ein, die weiterhin herumgetragen werden müssen, um das gute Bild nach außen hin zu bewahren. Mit der vorangegangenen Person abzuschließen, indem der Name und die Sorgen abgelegt werden, ist hierbei ein passender Schluss.


    Wir lesen uns!

  • Hallo Musicmelon!


    Ich habe mir dein neuestes Drabble durchgelesen und obwohl ich keine Ahnung hab, ob ich es richtig verstanden hab, möchte ich dir doch ein wenig Feedback da lassen. Hauptsächlich vermutlich meine verwirrten Gedanken und chaotischen Interpretationsversuche, aber hey, ich hoff, es ist unterhaltsam!


    Schwingenklang

    Allein schon den ersten Satz musste ich zwei Mal lesen, um ihn zu erfassen. Das ist nicht negativ gemeint, ich hab nur erst in die Stimmung und deine sprachlichen Bilder reinkommen müssen. Denn bisher hab ich die Weite der Berge und deren Zugänglichkeit für ein „Du“ noch nicht mit den offen stehenden Sinnen eines „Ich“ verglichen gelesen. Ist jedenfalls ein spannendes Bild, vor allem, weil Berge bei mir gleich das Gefühl von Mächtigkeit, Unberührtheit und, ja, auch Wildnis hervorrufen. Man legt sich einfach nicht mit Bergen an. Die im Titel genannten Schwingen haben auch schon im zweiten Satz des Drabbles ihren Auftritt und ich muss deshalb gleich an einen großen Vogel denken. Und nachdem du von Farben sprichst, die sich dem Farbspektrum entziehen — so hab ich das jedenfalls verstanden — musste ich an einen legendären Vogel denken. Vielleicht einen Phönix oder einen Fenghuang, die bunte Farbgebung haben.

    Jetzt wo ich so drüber nachdenke, könntest du aber auch die Sonne gemeint haben, deren „Schwingen“ in Form ihrer Strahlen sich über die Bergkette ausbreiten. Die geben zwar keinen Klang im eigentlichen Sinne ab, aber das Farbschauspiel verändert durch das Licht das Bild der Berge ja auch stark.

    Als nächstes musste ich den „Sanguiniker“ in Wikipedia suchen, denn ich hatte das Wort tatsächlich noch nie gelesen. Konnte es dann besser einordnen, denn der Choleriker, Phlegmatiker und Melancholiker waren mir ein Begriff. Komisch, dass ich ausgerechnet von dem lebhaften Temperament noch nie was gehört hab … Egal! Ich glaube allerdings irgendwie nicht, dass du wirklich Menschen damit meinst, dafür scheint mir das Bild der Berge und der Wildnis nicht passend. Könnte mir natürlich vorstellen, dass du die Vögel meinst, die hier ihre ersten Lieder singen, um den neuen Tag zu begrüßen. Dass dazu dann auch noch ein Regenbogen durch die feuchte Luft und den Lichteinfall zustande kommt, macht das Bild für mich noch mal malerischer. Was für ein herrlicher Sonnenaufgang muss das sein! Nachdem du noch mal von prasselnden Federn sprichst, denke ich wieder an den mystischen Vogel, der vielleicht gerade im Sonnenaufgang über das Land fliegt. Vielleicht hat er magische Kräfte und kann die Fruchtbarkeit der Wälder so steigern? Vielleicht erwächst aus jeder heruntergefallenen Feder ein neuer Baum?

    Wie auch immer, eine gewisse Dunkelheit gibt es auch, denn du sprichst von Geistern, die sich tagelangen Märschen unterzogen haben, um das Schauspiel mitanzusehen. Ich weiß nicht, so wirkliche „Geister“ konnte ich mir an der Stelle nicht vorstellen, eher Schatten, die jetzt verdrängt wurden. Aber so magisch, wie du alles beschreibst, sind natürlich auch richtige Geister möglich, die jetzt gleich den Kodama aus Prinzessin Mononoke aus den Schatten kommen und sich den Sonnenaufgang ansehen. Muss ein ganz besonderer sein!

    Ich bin von diesem Drabble wirklich begeistert! Die Sprache ist blumig, aber auf einer besonderen Ebene, mit all den Vergleichen. Du bleibst abstrakt mit deinen Beschreibungen und bist durch all die Bilder doch sehr detailreich.

    Sehr spannend zu lesen und hat mir gut gefallen. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

  • Hallöchen!

    Eigentlich wollte ich ein Drabble posten, habe aber heute tatsächlich, und das kommt vermutlich viel zu selten vor, mich mal an einer Kurzgeschichte versucht. Und sie wurde fertig und ich wollte sie unbedingt hochladen, da ich mit Kurzgeschichten doch relativ wenig Erfahrungen habe. Danke für die Kommis und alle LeserInnen, die hier vorbeischauen, ob aktiv oder passiv. Freue mich immer über Kommentare, Interpretationen und Ähnliches, egal ob hier oder privat. Viel Spaß beim Lesen!



    Fandom: Pokémon




    Leidteiler


    Vom Friedhof ging eine unnatürliche Wärme aus. Dies könnte möglicherweise an der Sommernacht liegen, in der der Mond seine Grüße sendete. Vielleicht auch an der roten Jacke Emilys und den Schal ihrer Mutter, den sie sich fleißig umband, wann immer sie in die Nacht stolzierte. Nur ihre Kette baumelte frei. Aber gelehrte Quellen würden wohl eher annehmen, dass es an den Lichteln lag, die sich in Reih und Glied aufstellten. Jeden Vollmond tanzten sie auf dem Friedhof um die Grabsteine herum, beleuchteten die Namen und gaben sich alle Mühe, die Blumen nicht anzuzünden. Finstre Rotaugen spähten aus dem Wald hinaus. Argwöhnisch beobachteten sie die kleinen Füßchen, die über das Gras gingen. Wann immer ein Lichtel ausbüxte und etwas zündelte, vor Aufregung oder Schreck, sprangen die Augen, mit knackendem Geäst im Rücken, hinaus. Breite Äste holten aus und erstickten die Flammen. Grummelig zogen sich die Trombork zurück. Schlimm genug, wenn ein Menschenmädchen hier rumlief, aber diese wandelnden Kerzen brachten ihre Wurzeln in Wallung. Pfeifend sprang die kleine Emily auf einem Bein über die Gravierungen, die Gramokles in Steine ritzten. Manche Pokémon kamen auf absurde Ideen, wenn sie die Langeweile packte. Ein paar Nebulak gackerten über den Schabernack, den zwei Alpollo mit Zobiris trieben. Sie schmissen einen Edelstein über seinem Kopf hinweg. Aufgeregt streckte Zobiris die Arme aus, doch wie sehr es sich auch bemühte, aus irgendeinem Grund glitt der Rubin jedes Mal zwischen seinen Fingern hindurch. Im richtigen Licht könnte ein Wesen mit weniger Gier in den Klunkern, erkennen, dass das Licht des Mondes gelegentlich hindurch schimmerte. Emily kicherte über die Illusion, war Zobiris doch ein Frechdachs, der ihre Schnürsenkel letztens zusammengebunden hatte.

    Wieso war der Friedhof nur so groß? Kaum war die Hälfte hinter ihr, bemerkte sie die dunklen Arme. Im Feuer eines schwingenden Skelabras, das an einem Baum schwang und von Noctuhs genutzt wurde, um Beeren zu rösten. Flatternd schwangen sie ihre Beerensträucher und fiepsen erfreut bei dem Duft. Nur Emily hatte nichts zu lachen. Sie trat ein paar Schritte zurück. Mit einem Wumms landete das Echnatoll vor ihren Füßen und gurgelte. Aus dem Sarginneren krochen wabbelnde Ärmchen hervor, dessen Fingerspitzen nach ihr schnappten. Sie trat zurück. Ein Summen gelang an ihr Ohr, doch ihr Herzschlag drohte es zu übertönen. Blitze flimmerten. Heute sollte es doch keinen Regen geben, geschweige denn Gewitter! Das Echnatoll riss sich den Deckel auf und hunderte Arme brachen heraus. Ein weinerliches Summen kroch aus dem Inneren seines Körpers. Leise, verzweifelte Klänge. Emily stolperte rückwärts. Ein paar Golbit schmissen Steine auf das Echnatoll, doch eine Grimasse verscheuchte sie sogleich. Dunkelklauen schnitzen die Grashalme vor ihren Schuhen entzwei. Sie umfasste ihre Kette fest und schloss die Augen. Ihr Körper verlor jegliche Kraft bei den entsetzlichen Klängen, als würden sie ihren Geist ins Innere zerren. Verzweifelt schrie sie und hielt sich die Ohren zu. Funken sprühten auf. Emily bemerkte sie erst als Wind in ihren Rücken preschte und etwas ihre Wange streifte. Ein violettes Meer. Das Echnatoll schlug die Driftlons beiseite, aber je fester es schlug, desto schneller flogen sie zurück. Mit fuchtelnden Armen hämmerte es herum. Emily entdeckte den Ursprung der Blitze. Ein Rotom hatte die Wirbel-Form angenommen, indem es sich in einen Ventilator versetzt hatte. So wie das Gerät aussah, musste es schon lange darin hausen. Aber Rotom wirbelte wie wild die Driftlons herum, die sich Emily nährten. Sie streckte die Hand aus und wie aus Zauberhand, kaum erwischte sie zwei, flog sie davon! Die Driftlon zogen sie über den Feind. Echnatoll brüllte und schwang herum. Die Hand packte Emily am Hals und riss ihr die Kette mit dem Emblem ab. In schnellen Zügen verschlang es das Emblem und braute einen Spukball zusammen. Die Driftlon schwebten direkt vor seine Visage. Es feuerte und mit einer Explosion schleuderte es sich selbst zurück. Emily hörte ein Kichern als die Driftlon herumgeschleudert wurden und seelenruhig weiterflogen. Echnatoll knallte hingegen rückwärts ins offene Grab zurück. Ein dumpfer Knall füllte den Friedhof, da kamen die Golbit mit neuem Mut zurück. Sie schmissen Steine ins Grab. Wie fleißige Handwerker werkelten sie an dem Grab herum. Ihre leuchtenden Augen beobachteten Emily, die mit den Driftlon mitflog, einige winkten schüchtern.

    Emily kniff die Augen zusammen, denn der Wind blies ihr direkt ins Gesicht. Rotom war längst verschwunden und das Wetter übernahm die Führung. Emily zupfte zweimal am Driftlon. In Zeitlupe sanken sie herab und setzten Emily am Ende des Friedhofs ab, wo riesige Gebäude große Namen beherbergten. Die gewaltigen Monumente sprachen von Arenaleitern und Champions. Sogar ihre liebste Arenaleiterin lag hier, die die örtliche Arena vor Äonen gegründet hatte. Emily liebte das Gebäude und schwärmte davon, sie eines Tages einmal zu leiten. Sie wollte auch die Geist-Pokémon mitnehmen und den Leuten Streiche spielen. Ihnen zeigen, wie vielseitig die Pokémon sind, und dass neben den Streichen auch ein unbändiges Funkeln in ihnen steckte. Geist-Pokémon bekamen keine Angst. Sie verwandelten Furcht in Spaß und nahmen der Angst ihre hässliche Maske ab. Aufgegebenes lebte unter ihnen. Sie erweckten Vergessenes wieder zum Leben. Hauchten der Vergangenheit eine Seele ein, sodass auch sie nicht verblasste. Wenn sie nachts beobachtete, wie die Geister spielten und Gräber pflegten – wärmer würde es in ihrem Herzen nie werden.

    Krähende Kramurx holten sie aus ihren melancholischen Gedanken. Sie winkte den Driftlon zum Abschied und starrte gen Sternenhimmel hinauf. Erleichtert setzte sie ihren Weg fort. Fast da. Erneut füllten Lichter aus den Kammern die Dunkelheit. Augen lugten und Grimassen flimmerten. Emily starrte angestrengt zurück, bis das gelbe Licht kam. Ein riesiges Pumpdjinn trat ihr entgegen. Als wäre eine Fratze hineingeritzt, streckte es die Hand aus. Dieses Orange kannte Emily nur zu gut. Ihr Freund, der immer am See spielte, war damals mit einem Pumpdjinn im Nebel mitgegangen. Seitdem kam er nie zurück, wie lautstark er auch gerufen wurde. Die Eltern waren meist traurig und auch wenn Emily nicht wusste, ob es Pumpdjinns schuld war – etwas in ihr sträubte sich gegen dieses Pokémon. Sie wollte allen Geistern eine Chance bieten, aber sie war auch nur ein Mensch. Und dieses große Pumpdjinn verpasste ihr eine Gänsehaut. Sie zog einen Bogen um es, da sprang es erneut vor sie. Ein unheilvolles Lied tönte von dem Pokémon. Emily hielt sich die Ohren zu, da durchflutete sie eisige Kälte. Der Abgesang des Pumpdjinns verstummte schlagartig. Es wich zurück, doch Gengar trat aus den Schatten und verpasste ihm eine Finsterfaust, die es senkrecht in den Wald zurückschmiss. Zwischen den Bäumen konnte Emily noch das schwache, gelbe Licht der Augen entdecken, aber alsbald die Alpollo herbeikamen, verschwand es, um Emily nie mehr unterzukommen. Emily schmiss sich an Gengar und knuddelte es. Gengar lächelte breit und führte sie an den Bauten vorbei auf das Hoch einer Wiese, wo ein einzelner Grabstein mit einem Meer von Blumen umgeben war. Emily griff an ihren Hals, aber dort war nichts mehr. Eine neue Form der Kälte packte sie von innen, tiefer als jedes Grab je reichte. Plötzlich schwebte eine kleine Blüte um Emily herum. Gengar legte sie in ihre Handflächen. Ein Schimmern, als wären die Blättchen in Eis gefestigt, und doch vollends am Atmen, ging von ihr aus. Ihre Blütenblätter besaßen jegliche Farben. Blau, Rot, Violett, Orange, Grün.

    „Du musst Mama alles erzählen“, sagte Emily. „Lass den Teil weg, wo ich fast geweint habe, sonst ist sie traurig. Aber der Rest muss rein, ja? Machst du das, bitte?“

    Gengar schmiss ein Irrlicht in die Luft und verschwand mit einem dicken Grinsen. Emily wartete noch eine Weile mit der zarten Blüte in den Händen, aber die Blüte verlor nichts von ihrem Glänzen. Sie sah aus wie ein Stern, der von der Sonne geküsst wurde und auf der Erde seine wahre Form erlangte. Emily begann zu pfeifen. Wieso waren alle an so einem Ort immer deprimiert? Sie würde nicht wollen, dass jemand wegen ihr ständig traurig sei. Mit neuer Kraft in den Händen, trat sie in Richtung der Geister, die mit Lichtern und Grimassen den Ort des Abschieds in einen zeitlosen Platz der Heimat verwandelten.




    Herzkonfekt

  • Hallo Musicmelon!


    Cynda-Syndikat? Also, ich führe zwar Selbstgespräche — und schäme mich nicht dafür — aber noch bin ich nur eine Person. Und bräuchte ein Syndikat nicht irgendwie mehr Personen, um als solches zu gelten? xD

    Ausführlich ist bei meinen Kommis tatsächlich relativ, meist werden sie so an die 500 Wörter lang, manche länger, manche kürzer. Es kommt auch sehr auf das Werk drauf an, ob mir viel oder wenig dazu einfällt. Und manches Mal schwafel ich halt auch einfach bissl vor mich hin während des Kommentierens. Würde deshalb nicht sagen, dass meine Kommentare allein durch ihre Länge besser sind, als andere. I just talk a lot, that’s all. Die Kunst sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mit wenigen Wörtern viel auszusagen beherrsch ich leider nicht gut.

    Freut mich aber, wenn ich mit meinen Interpretationen von deinem Drabble gar nicht mal so falsch lag. Und Prinzessin Mononoke kann ich sehr empfehlen!


    Leidteiler

    Was für eine schöner Text! Ich mag es, wie du den Friedhof hier mit all den Pokémon belebt hast, auch wenn natürlich nicht alle davon durchweg freundlich gesinnt waren. Es begann ja mit den kleinen Lichtel, wo ich beruhigt war, dass die Trombork dafür sorgten, dass nichts zu schaden kam, wenn hier offensichtlich mit dem Feuer gespielt wurde. Mehr Angst hat mir tatsächlich das plötzliche Auftreten von Echnatoll gemacht — allerdings erschien Emily mir eher wie gelähmt? Es kam nicht ganz so rüber, ob sie einfach nur komplett ruhig war oder tatsächlich Angst hatte; erst als sie schrie und offensichtlich Hilfe von anderen Pokémon erhielt, war das deutlich. Als sie dann ihren Anhänger verloren hatte, hatte ich mich auch gewundert, ob er nun wichtig für sie war oder nicht, weil keine Reaktion kam, nachdem Echnatoll ihn ihr entrissen hatte. Erst später wurde deutlich, dass ihr der Anhänger fehlt.

    Als sie mit den Driftlon schließlich davon geflogen ist, hatte ich fast Angst, sie würden sie zu weit tragen. Aber das waren sehr freundliche Driftlon und Emily schien auch ein häufiger Gast auf dem Friedhof zu sein. Wie du die Geist-Pokémon dargestellt hast, als kleine Frechdachse, als Wesen, die Angst in Spaß umwandeln und sich um das Vergessene kümmern, das fand ich sehr schön.

    Am Ende begegnet Emily noch einem Pumpdjinn, dass ihr mindestens genauso unheimlich ist, wie das Echnatoll, auch wenn es hier viel stärker rauskommt. Gengar kümmert sich dann darum, dass das Pumpdjinn Emily in Ruhe lässt. Schön, dass Gengar hier wohl ein besonders wichtiges Pokémon ist und Emily eine besondere Blume mitgibt. Es wirkt fast so, als wäre Gengar eine Art Kurier, der Emilys Erlebnisse ihrer Mutter berichtet. Ob es das nun wirklich tut oder ob Emily sich das nur wünscht, ist nicht ganz deutlich, aber es ist eine tröstende Vorstellung.

    Tatsächlich seh ich Friedhöfe auch nicht als gruselig oder deprimierende Orte an. Sie sind ein Ort an dem wir dem Ende einfach sehr nah kommen und ich denke, das macht vielen Personen einfach Angst. Aber es sind auch sehr ruhige Orte, genauso grün wie manche Parks und voller wildlebende Tiere.

    Bei Pokémon ist das natürlich was anderes, die können schon sehr gefährlich sein, deshalb war ich umso glücklicher, dass Emily am Ende nichts passiert ist!


    Eine schöne Geschichte über die Trauer und wie ein Friedhof in der Pokémonwelt sein könnte. Hat mir gefallen!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

  • Ein wenig von Zwiespalt mental zerpflückt, manchmal wanke ich fühlbar zwischen zwei gegensätzlichen Personen. Und auch wenn gelegentlich eine den Vorrang erhält, ist die andere nie fort...hu. Es ist doch eine Kunst, sich selbst zu kennen und bei Gelegenheit auch zu verstehen.^^'

    Viel Spaß beim Lesen des Drabbles, ich hoffe, ihr habt einen wundertollen Tag. ♥




    Amour Fou


    Dein weiches Haar zwischen den Fingern, den Duft der frischen Rosen kosten. Dein Körper, zerbrechlich gleich meines Glaubens, mit der Berührung seine Form ändert. Diese schwungvollen Konturen, an deinen Lippen nippend, mich zu locken suchen. Inhaliere meine Phantasie. In allen Ängsten wohnt ein Splitter von mir, in allem Schlechten fehlt ein Teil von dir. Du dominierst meinen Verstand, ersehnte Despotin. Wo der Herr meiner Sinne sonst sitzt, wütet Sirenengesang. Nichts übertrifft die Mimesis von uns. Bin ihr Maler, Skulpteur, Akteur. Dein Lächeln die Renaissance meiner Vergangenheit. Lass mich ein letztes Mal fallen, bin ich doch deiner Gunst längst verfallen.




    Herzkonfekt

  • Hallo,


    den Leidteiler mit Pokémon zu verbinden ist eine interessante Lösung. Bis kurz vor Schluss ist auch noch nicht ganz klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, allerdings zeigen Emilys Botschaft an Gengar und seine dargebrachte bunte Blüte klar, wie der Titel zu verstehen ist. Nachrichten vom Diesseits ins Jenseits und wieder zurück zu schicken ist eine gelungene Darstellung der Fähigkeiten von Geister-Pokémon und passt auch zu der recht ausgelassenen Stimmung auf dem Friedhof. Auf diese Weise erhalten viele nicht oft gezeigte Pokémon ihren Auftritt und Emilys Gang durch die Reihen verschiedener Wesen betont die Verspieltheit ihrer Art.


    Wir lesen uns!

  • Guten Abend! Was ich an Musik höre, ist irgendwie immer ein absoluter Mix, haha. Und ich höre öfters Anime Rap-Cypher, deswegen sollte ich das wohl als Inspiration angeben, auch wenn das natürlich nicht ganz vergleichbar ist ohne Beat und so. Vielleicht ist es deswegen etwas wilder/aggressiver wie bei Battle-Rap geworden. Ego passt zwar nicht zu mir, aber da sprechen ja die Charaktere! Aber ich hatte Spaß dran und irgendwie Lust drauf, haha. Ich frage mich, ob ihr erkennt, um welche Region es geht (Lösung ist im Spoiler). Viel Spaß beim Lesen!




    Top Tier


    Mein Name bringt Applaus

    Königstitel eilt mir voraus

    Kannst weder im Ring gewinnen

    Noch Sieg gegen Tali erringen

    Mein Geist stoppt jedes Tauros

    Und nun stell dich dem Rammboss

    Schweiß mischt sich mit Tränen

    Spürst den Kloß vorm Kurzschluss

    Die Sache wird ein Bitterkuss

    Zelebrieren wir mit einer Party

    Hariyama mit mogelnden Hieben

    Ehe wir dich vom Ring schieben

    Lesen wir dein Karma; Kapu-Riki

    Was hältst du von dem Drama?


    Geschäft, Top Vier, Teint? Check

    Lass dich nicht täuschen

    Hör die Lawine rauschen

    Wolwerock hat dich im Adlerauge

    Spar dir letzte Kraft

    Hast es fast geschafft

    Hab dich extra geschont

    Das ist nicht nur ein Felswurf

    Wir liegen Meilen entfernt

    Hast du denn nicht gelernt?

    Ich bin ein wahres Juwel

    Ein fester Donnerschlag

    Obwohl ich dich doch mag

    Von hier bis zum Mond


    Mut weicht wie eine Stafette

    Schaum vorm Mund, senkrecht

    Wenn Moruda dich versenkt

    Colossand gewinnt die Wette

    Du wärst nicht das erste Kind

    Das Drifzepeli trägt geschwind

    Geh mit dem Wind, falle

    Wag dich einmal ans Unlicht

    Und ich fresse dein Gesicht

    Bevor ich deine Seele kralle

    Ich will dich doch nur lumpen!

    Bist auch noch so tollkühn

    Trägst du nur ein Kostüm

    Wer wird denn gleich verklumpen?


    Dein Weg endet mit mir, pivot

    Meine Pokémon sind on Top

    Der kriegt jetzt schon Yips

    Break, Schnitt, reiner Flop

    Hier sind ein paar Tipps:

    Hoch oben kreist Choreogel

    Kauerst am Boden wie ein Beagle

    Mich schlagen? Komischer Vogel

    Für dich reicht ein simpler Eagle

    Kahili ist dein neustes Trauma

    Tanz im Daunenreigen

    Weck mich, wenn’s vorbei ist, Träumer

    Misserfolg dein Eigen

    Uh, deine Leistung hier? Divot




    Herzkonfekt

  • Hallo,


    zugegeben rätselte ich bei Top Tier erst, bis mir nach einigen Pokémon-Namen während des Lesens aufgefallen ist, dass es hier konkret um die Top Vier der Alola-Region geht. Mit diversen Pokémon, Attacken, Erinnerungen, interessant gewählten Reimen und passenden Begriffen zum Golfen hast du sie und ihre Kämpfe recht gut beschrieben. Sofern man Team Skull miteinbezieht, könnte das sogar eine Art Rap-Battle sein, mit dem sich jemand profilieren möchte und dadurch ist ein nachvollziehbarer Bezug zur Region gegeben. Für mich ist es ungewohnt, da ich mich wenig mit dieser Art Sprache auseinandersetze. Gelungen ist es dir allemal.


    Wir lesen uns!

  • Huhu, bin in einem super secret Gespräch mit Flocon auf schwarze Fluffeluff gekommen, denn worüber könnten wir sonst reden?! Und dann kam eben die Idee von ihm auf, dass es eine Regionalform ist und ja, daraus hat sich das dann entwickelt, was unten zu sehen ist. Eine Unlicht-Region, mal etwas anderes! Viel Spaß Beim Lesen.^^ (wenn ich Word sich nicht irrt, sind es ein Drabble, die 33 Worte Schatten, ja, ein Schatten besteht bei Drabble aus 33 Wörtern scheinbar, und noch ein Drabble!)



    Finula-Region

    KramurxUnlicht Nachtara

    Von Schatten getragen, muss sich so mancher wagen. Zwischen Gräbern der Geister und alter Kampfmeister. Oben am Himmel herrscht der Donner wie in Mythen menschlicher Welten. Unter der Erde flechten Knochen über Wochen mit Wurzeln, drüben brennt der Docht der Lichtel so endlos wie ihre Liebe zur Nacht. Doch lasst nicht fahren Obacht, denn alsbald kommt neue Fracht. Trainer aus Kanto, Hoenn – aller Menschenländer, sammeln sich am maroden Steg. In den Schatten alter Gemäuer flimmern Fackeln und groteske Geister grabbeln an Rüstungen im Innern. Ihre Irrlichter wackeln mit sanftem Singsang verendeter Gauner. Die Seele zu verschmähen für das Stehlen?

    Tick Tack, klick klack

    Tapsen Füßlein im Takt

    Schnipp Schnapp, stich

    Sind im Land vom Unlicht

    Sonne sehen sie selten strahlen

    Abgesänge alptraumartiger Arenen

    Summieren singend Sünden, sie säen

    Traumfresser, Tiefschläge, Toxin mahlen

    ihren Geist in klitzekleine Teile, die sie durchfließen wie Blut die Adern. Brennende Büsche und glühende Geoden, nicht weit sprangen einst Piraten hinab ins tosende Gestrüpp der Gezeiten. Fernab Galar, Odyssee von Kanto entfernt, sammeln sich die Schatten im kaltwarmen Geflecht der Dunkelheit. Inmitten dieser prächtigen Wunder, tummelt sich ein bekanntes Gesicht in fluffiger Manier. Erschütternd der Pokédex-Eintrag, wenn ihr ihn lernt, doch im Herzen noch immer ein flauschiger Geselle, der sich im Zauber des Mondes seiner Entwicklung hinflufft. Ein kleiner Dolch hier, ein Quicken mit dir. Fürchtet nicht diese zarte Gestalt, denn auch ihr lernt es kennen alsbald; Gotheluff!





    Herzkonfekt

  • Ich vermute, Gotheluff hat euch das Fürchten gelehrt. Es kann nicht alles immer pink sein, auch wenn wir uns das alle wünschen, ALLE. Vielleicht hilft das Drabble etwas...viel Spaß beim Lesen!




    Federleicht


    Durch feine Fäden gezogene Knochen, gesponnen um eine Sage. Für einen Finger hebe ich den Arm und mit deiner Hand richte ich mein Wesen auf. Kämpfe, spiele, tanze mit mir. Ächze auf der Bühne und trinke Öl in deinen Armen. Führe mich vor den anderen und doch falle ich hinter dem Vorhang. Du ballst die Fäuste und es knirscht in meinen Rippen. Für Generationen folge ich der Linie, die in immer neuem Blut mündet, geflochten um eine Sage, die sich als Trug entpuppt. Doch werde ich auch noch so gekonnt dirigiert, nichts von mir kann stemmen, was ihr bürgt.




    Herzkonfekt