Eigentlich jeder, der schon mal einen Computer verwendet hat, hat sie. Wenn du diesen Beitrag lesen kannst, dann hast du sie in jeden Falle. Die Rede ist von deiner digitalen Identität. Damit meine ich alles, was für dein Leben relevant ist und nicht direkt greifbar ist. Sie existiert nur als „1“ und „0“ auf irgendwelchen (möglicherweise schon längst vergessenen) Datenträgern.
Wir haben mittlerweile das Jahr 2015, ebendiese Daten werden für jeden von uns immer wichtiger. Referate werden oftmals mit Powerpoint digital erstellt und die Bachelor-Arbeit wird in der Regel auch am Computer erstellt. Aber auch Inhalte des Privatlebens werden zunehmend digitalisiert. Bereits junge Kinder besitzen ein Smartphone, die Urlaubsfotos werden mit der Digitalkamera geschossen und Einkäufe finden Online statt. Und nicht zu vergessen: Euer Account im BisaBoard!
Dieses Thema soll sich um den „Schutz“ dieses digitalen Ichs drehen. Konkret möchte ich mit euch über „Datensicherung“ und „Datensicherheit“ reden. Mit Datensicherung sind die klassischen Backups gemeint, mit Datensicherheit der generelle Schutz der persönlichen Daten (beispielsweise bei der Übertragung ins Internet). Ich selbst werde oftmals bei Problemen mit Computern und anderer Technik um Rat gebeten. Ich habe schon viele „Festplatten“ anderer Menschen gesehen und auch schon helfen müssen das digitale Ich von Freunden und Bekannten zu „retten“. Leider ist es so, dass viele Leute wenig acht darauf geben, was sie machen, bis es das erste Mal knallt. Ich möchte hier einfach mal zwei Beispiele geben, die mit einer angemessenen Datensicherung absolut vermeidbar gewesen wären:
In diesen beiden Fällen ist es der Verlust des Laptops, welcher ursächlich am Datenverlust ist. Das ist aber natürlich nicht der einzige Grund für Datenverlust, weitere durchaus relevante Möglichkeiten für einen derartigen Datenverlust wären beispielsweise ein Wohnungsbrand (welcher natürlich auch nicht-digitale Dokumente zerstört) oder auch ein simpler Festplattendefekt. Ich selbst frage mich, wenn ich so etwas lese, immer wieder wie so etwas passieren kann. Bereits in der Schule lernen die Schüler, dass man von größeren Arbeiten regelmäßig eine Datensicherung anfertigen sollte und auch Leute, die ohne Computer aufgewachsen sind haben sicherlich davon gehört, dass Computer kaputt oder verloren gehen können. Möglicherweise liegt es daran, dass diese digitalen Daten nicht direkt „greifbar“ sind? Ein Digitalfoto kann man nun einmal nicht anfassen. Möglicherweise fehlt diesen Menschen der Bezug dazu.
Datensicherheit ist etwas, was für den unerfahrenen Nutzer erst einmal noch unwichtiger erscheint. „Wer soll sich denn für meine Daten interessieren?“. Daten werden ohne Nachzudenken öffentlich im Internet preisgegeben. Diese Ansicht hat sich in letzter Zeit, durch die Enthüllungen von Edward Snowden, etwas gewandelt. Verschlüsselung wird gesellschaftsfähig. Aber was sollte man überhaupt verschlüsseln? Und wie verschlüssele ich sicher? Ein Aspekt ist die Verschlüsselung der Übertragung von Daten. Das ist euch sicherlich aus dem Browser bei Online-Shops bekannt. Aber auch das BisaBoard ist über eine verschlüsselte Verbindung zu erreichen. Das beschützt eure Kennwörter, Private Nachrichten und andere Daten davor, dass sie jemand Fremdes lesen kann.
Aber auch über die Verschlüsselung der eigenen Datenträger sollte nachgedacht werden. Beide Links oben sind auch hier für passende Beispiele: Der Verlust der Daten ist schlimm. Möglicherweise ist aber noch schlimmer, dass jemand anders Zugriff auf diese Daten haben könnte! Wäre die Bachelorarbeit eine Doktorarbeit, die fast vollendet ist, so könnte eine dritte Person diese zu Ende führen, veröffentlichen und möglicherweise die eigene Arbeit zunichte machen. Genau so könnten Strandfotos der Tochter auf dem Laptop gewesen sein und jetzt gibt es einen Menschen, der sich beim Anblick dieser Fotos selbst befriedigt. Beides sind Punkte vor denen eine sichere Verschlüsselung des Datenträgers schützt.
Das alles klingt natürlich erst einmal sehr positiv, damit derartiges aber einen echten Mehrwert für einen selbst bringt muss man das Ganze gut planen. Die beste Datensicherung bringt einem nichts, wenn man diese nicht konsequent durchzieht. Genauso geht eine Verschlüsselung nach hinten los, wenn man die entsprechenden Schlüssel der Daten verliert. Ich möchte nachfolgend also noch ein paar Fragen stellen, die man sich selbst beantworten sollte. Ich möchte euch einladen diese Fragen einfach mal hier im Thema zu beantworten. Gerne können wir im Laufe des Themas darüber diskutieren, vielleicht fallen euch ein paar Aspekte ein, die ich hier vergessen habe.
Datensicherung
- Was für Daten sichere ich gesondert?
Speicherplatz kostet Geld, man sollte also abwägen was für Daten wie wichtig sind, dass sie einer gesonderten Sicherung bedürfen. - Wo sichere ich diese Daten?
Einige Beispiele, die mir einfallen wären: Externe Datenträger (CD / DVD / Blu Ray, USB-Stick, externe Festplatte, …), Cloud (Dropbox, Google Drive, One Drive, …), Analog (Ausgedruckt?) - Wie häufig sichere ich diese Daten?
Diese Frage kann man zeitlich verstehen (beispielsweise jede Woche oder jeden Monat) oder auch als „Anzahl“ (auf einer externen Festplatte, auf einer externen Festplatte und in der Cloud oder auf 3 verschiedenen externen Festplatten)
Datensicherheit
- Was für Daten verschlüssele ich gesondert?
Nicht überall lohnt sich der zusätzliche Aufwand, möglicherweise gibt es auch Inkompatibilitäten (USB-Stick an fremden Rechner) - Was für Software verwende ich / wie kann ich überprüfen, dass die Verschlüsselung auch sicher ist?
Software für Verschlüsselung gibt es wie Sand am Meer, wie kann ich mich fundiert für eine Entscheiden? Hängt es möglicherweise vom Einsatzzweck ab? - Was ist, wenn ich das Kennwort vergesse?
Hier sollte man überlegen, ob der Verlust der Daten schwerer wiegt, als das „abhandenkommen“. - Was ist, wenn andere Leute an die Daten heran kommen müssen?
Beispielsweise der eigene Partner, wenn man selbst einen schweren Unfall gehabt hat.
Ich werde die Fragen ebenfalls hier im Thema beantworten (um euch möglicherweise näheren Einblick zu geben), möchte aber noch ein paar Beiträge abwarten, damit ihr euch zuerst ein paar Gedanken machen könnt und nicht von meiner Meinung beeinflusst werdet! :) Habt ihr euch über dieses Thema schon mal Gedanken gemacht? Kennt ihr Leute, die schon einmal einen (schweren) Datenverlust hatten? Wie würdet ihr meine Praxisfragen beantworten? Möchtet ihr noch genauere Erklärungen zu einzelnen Aspekten?