Eines Abends saß eine Person teetrinkend vor ihrem Computer. Sie knabberte Kekse, nichts Böses ahnend, während sie an ihrem schrottigen Rechner mit miserablem Internet versuchte, endlich die Videos zu sehen, auf den sie sich den ganzen Tag gefreut hatte. Das Video musste laden und das Mädchen fluchte leise, während sie erregt mit ihrem Löffel im Tee rührte. Stirnrunzelnd versuchte sie, ihren Computer zu hauen. Vergebens. Welch Überraschung.
“Komm schon”, stöhnte @Trishna. “Dieses eine Video. Ich habe den ganzen Tag auf ein Video gewartet. Mehr verlange ich doch nicht. Nun gut, eine konstant nicht abspackende Internetverbindung wäre nett, aber bitte, dieses eine verdammte Video…”
Während sie ihre Tirade fleißig mit blumigen Verwünschungen ausschmückte, die in dieser Umgebung nicht genannt werden sollten, hörte sie das laute Läuten der Uhr draußen. Erschöpft und genervt sah sie auf die Zeitanzeige ihres Computers. Drei Stunden noch, bevor sie ins Bett gehen sollte. In drei Stunden wäre es für eine akzeptable Internetverbindung mehr als machbar, sich ein Video anzusehen. Das würde aber jenes Internet brauchen, mit dem man ohne Ruckler schauen kann. Zu allem übel schaltete sich nun mitten im Video eine Werbung ein.
Noch schlimmer wurde die Situation, als Streifen über das Bild liefen. Schon wieder die Werbung für einen Horrorfilm? Grässlich. Das Video, das sich ihr nun bot, war allerdings noch weitaus befremdlicher. Anstatt kreischender Menschen und Blut starrte ihr @RuiTsuki direkt in die Augen, als säße sie vor ihr. Ihr Blick war starr, doch kurz darauf verzog sich das Gesicht und das Mädchen fasste sich an den Kopf, bevor sie mit einem Lächeln zu sprechen anhob.
Zitat von RuiTsukiAlles anzeigen
Oh nein, die Welt geht unter!! >.<
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Alles gute zum Geburtstag du supertolle Schwester \(^o^)/
Ich kann immer noch nicht glauben dass du jetzt 18 bist, du benimmst dich nämlich kein Stück so xD Auf jeden Fall wünsche ich dir alles gute und hoffe dass du glücklich wirst! Du könntest ja einen Spaziergang in einem Wald machen der zu Es führt oder dieses neue Geschäft voller schönen Dingen gegenüber von Flower Asato besuchen. Ich würde ja gerne mitkommen, aber das geht leider nicht. Es macht mir aber nichts aus, immerhin verbindet uns ein Band aus Sternenstaub und solange du nicht in einen Brunnen fällst und die Jahreszeiten betrügst, ist ja alles gut ^^ Du solltest aber aufpassen, denn die Chroniken der Geschichte sind so schnell wie ein Augenschlag und wer weiß, vielleicht hast du ja etwas vergessen? Lass dich aber auf deinem Weg nicht von dem unsichtbarem Arm oder der weißen Illusion beirren und folge einfach dem Stern des Nachtfalken. Du solltest aber auf deine Umgebung achten und wenn du das Märchen des Lichts und Dunkels siehst, dann renn schnell weg aber pass auf dass du nicht irgendwo reinfällst. Falls dieser Fall doch eintreten soll, dann antworte nicht wenn dich jemand nach deinem Namen fragt und mysteriös lacht. Denk einfach an die Geschichte des Morgens und des Abends und den wunderschönen Nachthimmel, dann wirst du deine Reise zu diesem Geschäft und vielleicht sogar zu diesem seltsamen Königreich mit diesem stolperndem Sonnenbrillen-Freak als König schon überstehen ^^
Aber ich gehe jetzt wieder in meinen Brunnen der Leben und Tod trennt und hinterlasse dir diese 5-stellige Nachricht:
a - ri - ga - to - u
Die Werbung endete mit einem kleinen Jingle, gefolgt von einem grässlichen Knacken, bevor ihr angezeigt wurde, dass das Video weiterlud. Trishna blinzelte, einmal, zweimal, dreimal. Sie rieb sich zusätzlich die Augen. Wie war Rui auf DuRöhre gelangt, und dazu noch als Werbung? Das war so befremdlich, als würde Sky du Mont das Lied aus der Superperforatorwerbung plötzlich auf deutsch singen.
Außerdem, was sollte das mit den Geburtstagswünschen? Gerade sie sollte wissen, falls dies ihr Werk war, dass sie noch drei Stunden hatte. Kopfschüttelnd entschied sich Trishna dazu, den Vorfall zu ignorieren.
In jedem Fall wurde es wirklich langsam etwas spät. So nahm Trishna ihren Laptop und legte sich auf den PC, während sie weiter auf ihre niemals schneller zu werden scheinende Internetleitung wartete. Ungeduldig trommelte sie neben den Tastaturen mit ihren Fingern, während sich ihre Miene mehr und mehr verzog. Dämliche, dumme Verbindung. Frust machte sich mehr und mehr in ihrer Brust breit und zog Finsternis durch ihr Gehirn, während ihr Zorn stieg. Wenige Augenblicke ertappte sie sich dabei und begann mit dem üblichen Ablauf, sich zu beruhigen. Dieselbe Prozedur wie letztes Mal - dieselbe Prozedur wie jedes Mal, eigentlich.
Während ihrer Routine merkte sie jedoch, wie ihr Vorstellungen durch den Kopf jagten, die sie so nicht kannte. Anders ausgedrückt, sie hatte sie sich vorgestellt, aber eventuell etwas anders. Ihr Laptop in einem Fleischhäcksler, das Knirschen von Technologie in der Luft; Ihr Router, den sie der Personifizierung ihres Internets sowie einem pinken Comicschwein ins Gesicht pfefferte und sie dann damit würgte. Trishna riss die Augen auf, bevor es noch extremer werden konnte. Das Video, das sie pausiert hatte, war inzwischen durchgeladen, zumindest der Anzeige nach. Trishna runzelte die Stirn. Wie lange war sie in ihren Vorstellungen gefangen gewesen? Just als sie sich diese Frage stellte, verkündeten ihr die Uhren, dass eine ganze Stunde verstrichen war. Eine Stunde! Und ihr Video war gerade so durchgeladen; das letzte Stück des Balkens war gerade durch. Was eine Verbindung. Kopfschüttelnd klickte sie auf das Video.
Endlich konnte sie etwas lachen. Die heutige Folge war vortrefflich und mutete genau seltsam genug an. Das Video wurde schwarz. Gleich würde ein Plottwist kommen, sie konnte das geradezu schmecken. Als sich die Szene entfaltete, hielt sie die Luft an. Langsam wurde die Situation aufgedröset, aber der Punkt war noch nicht gekommen. Der Protagonist hob zu sprechen an, um die finale Bombe hinabkrachen zu lassen.
Graues Flimmern breitete sich über ihren Bildschirm aus. Es bedurfte all ihrer Selbstbeherrschung, um den Laptop nicht mit Schmackes gegen die Wand zu pfeffern.
Mit Flüchen, die ebenfalls nicht hier genannt werden sollten, lud sie das Video neu und ging zurück bis kurz vor den Punkt, an dem sie vorher gewesen war. Um sich abzulenken (eventuell auch, um sich zu beruhigen - nicht, dass sie erzürnt wäre), wählte sie Google Drive aus, um ihre Translyrics weiter zu bearbeiten, bis das Video fertig geladen hatte. Während sie fleißig übersetzte, machte sich Schwermut in ihr breit. Wie lange sollte das noch so weitergehen? Als sie mit ihrem momentanen Lied fertig war, begab sie sich auf tumblr, in der Hoffnung, dort Trost zu finden. Nachdem sie ein bisschen dort gescrollt hatte, erblickte sie einen Post von @Rhombea. Interessiert begann sie, zu lesen.
Zitat von ’Rhombeas tumblr’Alles anzeigen
Happy Birthday Trishi, willkommen bei den alten Knackern :D
Es freut mich, dich endlich darüber informieren zu dürfen, dass du schon 18 Jahre gelebt hast und das dir jetzt die Welt offen steht! (Außer die der Casinos, aber darüber reden wir in drei Jahren nochmal, lol.) Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass jetzt doch ein paar Sachen auf dich zukommen, um so mehr hoffe ich du kannst den Tag heute genießen und das die Menschen die dir lieb sind bei dir sein können und mit dir feiern. (Und ich wünsch dir ein Einhorn, weil ich finde jeder 18-jährige sollte sein eigenes Einhorn haben.)
Gut, aber Spaß beiseite. Lass dich hochleben und genieße die Geschenke die du bekommst, für einen Tag soll es mal ganz alleine um dich gehen, also lass dich richtig verwöhnen.
Viel wird sich jetzt nicht ändern, außer das du jetzt legal alle möglichen Sachen darfst und wenn du nach dem Ausweis gefragt wirst, wirst du auch damit durch kommen. Oh, und du bist jetzt voll strafmündig, also keinen Unsinn mehr bauen! Aber egal wie dein Lebensweg jetzt vorangeht, kannst du drauf vertrauen, dass ich immer für unsere kleinen Abendsgespräche offen bin. Ob über Vocaloid, Fire Emblem, Gott und die Welt, die kleine Gruselpuppe, Musik, Alltag oder Essen, uns geht ja eigentlich nie der Gesprächsstoff aus, dementsprechend werden wir noch viele Jahre vor uns haben die wir verquatschen können. Darum wünsch ich dir zum Geburtstag alles, alles Gute, dass die Welt heute eine kleine Ehrenrunde mit dir dreht, viel Spaß, Geschenke zu Hauf und das Einhorn mit vieeel Glitzer.
Mit ganz viel Liebe, Rhombea (:
Verwirrt schüttelte Trishna den Kopf. Rhombea würde so etwas auch nicht vergessen. Es waren noch anderthalb Stunden übrig bis zu ihrer Zubettgehzeit. Trotz des Bildes eines Einhorns, das wie durch Zufall von jemand anderem einen Post darunter gereblogged worden war, stimmte etwas nicht. Das war doch wie Hexenwerk! Wobei sie zugeben musste, dass dies auch einfach ein Fehler seitens tumblr sein könnte - manchmal wurden Posts trotz Zeiteinstellung verfrüht veröffentlicht. Ein müdes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Während das ungebeten unpünktliche Posten zwar vermutlich ein Ärgernis war, minderte das doch nicht ihre Freude daran. Sie würde später Rhombea dafür danken.
Sie seufzte und rieb sich wieder die Augen. Eventuell könnte es helfen, ein kurzes Nickerchen von zehn Minuten zu halten. Sie hatte mal etwas darüber gelesen, dass solch kurze Schlafeinheiten das Denken fördern konnten. Das Video würde ihr (hoffentlich) ebenfalls nicht davonlaufen. So nahm sie ihr Handy und stellte sich einen Wecker auf fünfzehn Minuten später - zusätzlich etwas mehr Zeit mit einberechnet, nur für alle Fälle. Als sie gähnte und die Augen schloss, überkam sie eine Welle der Müdigkeit. Fest entschlossen, das Video heute noch anzusehen, ließ sie sich vom Strom mitnehmen und versank bald in den Strömungen der Traumwelt.
Als sie wieder auftauchte, befand sie sich inmitten eines fahrenden Autos. Die Sitze waren mit kräftig ultramarinblauem Samt verkleidet. Sie schien morgens oder abends durch ein feuchtes Gebiet zu fahren - außen herrschte dicker Nebel. Aus Lautsprechern tönte sanfte Klaviermusik, in das nach einiger Zeit eine Frauenstimme und andere Instrumente einstimmten.
“Welcome to the Velvet Room”, sagte eine sanfte Stimme. Als Trish sich in Zeitlupentempo der Quelle zuwandte, blieb ihr fast das Herz stehen. Riesige Glubschaugen, eine Nase, die so lang war, dass sie einem Yaoimanga entstammen könnte, ein Lächeln wie das der Grinsekatze, und ein stilvoller Anzug.
“Igor”, flüsterte Trishna. Igors Grinsen wurde etwas breiter. Trishna rieb sich die Augen und als sie sie wieder öffnete, saß vor ihr @Ikiru. Seine Kleidung mutete allerdings befremdlich an - wieso sollte er eine Brille wie diese und eine schwarze Schuluniform tragen? Mit einer Hand stützte er seinen Kopf ab. Durch seine lockere Haltung entspannte sich das Mädchen wieder.
Hey, ich wünsch dir alles Gute zum 18er! Feiere schön und bleib so wie du bist :)
Mehr kreativ als meine Glückwünsche:
[Blockierte Grafik: http://abload.de/img/trishgeburtstag2n3syp.png]
(Tag von @Ikiru)
Die Karte in der Hand zerschmetterte er nicht, sondern ließ sie wieder nach oben aufsteigen, während er etwas wehmütig dreinblickte - als bedauerte er, seine Karte nicht spielen zu können. Er öffnete den Mund, um fortzufahren, doch das Auto hielt an. Der Nebel draußen hatte sich aufgelöst und sie war in ihrer Nachbarschaft. Ikiru blickte etwas verwundert drein, schloss aber den Mund wieder. Anstatt etwas zu sagen, um ihr die Situation zu erklären, bedeutete er ihr, auszusteigen. Auf ihren fragenden Blick antwortete er nur mit Schweigen, und als er nicht reagierte und nur eine Karte mit einem Mond zwischen Fingern drehte, sie aber letztendlich ebenfalls wegsteckte, öffnete sie die Tür und stieg aus.
Draußen erwartete sie erdrückende Stille, die gelegentlich von einem metallenen Ächzen unterbrochen wurde. Als sie dem Ächzen entgegen allem, was sie in Horrorfilmen gelernt hatte, folgte, kam sie schließlich bei der nahe gelegenen Schaukel an. Dort hörte sie auch wieder anderes - während der Wind durch die Bäume rauschte, krächzte eine der Schaukeln einsam, während auf der anderen eine einsame Figur saß, in der Hand ein Buch, in das sie konzentriert blickte.
Als Trishna sich der Person nahte, stellte sie fest, dass es @Sylphistia war. Das Buch, das er in der Hand hielt, wurde zugeklappt. Auf der Vorderseite war ein wunderhübsches, seltsam vertraut wirkendes Symbol aufgemalt - die Verbindung wollte ihr nicht einfallen.
Mit seiner freien Hand tippte Evenus auf die leere Schaukel und grinste verlegen. Als sie Platz genommen hatte, kratzte er sich am Kopf.
“Na hallöchen, liebe Trish
Vorneweg schon mal sorry, dass es nur ein Text wurde. Ich hatte eigentlich geplant, heute das Geschenk zu machen (alles existenten Mystic Artes mit Bad Translator übersetzen), jedoch stellt sich heraus, dass Bad Translator nicht mehr funktioniert, also wird’s wohl nur ein öder Text. Sorry, dass es nicht zu mehr kam.
[15.10.2015 21:16:29] Trishna: Mein Geburtstag
[15.10.2015 21:19:27] Evenus / Pädi: Da war ja was. Schäm
Joa, nun ist es schon eine gute Weile her, seit dem wir uns kennen, 10. September 2014 um genau zu sein. Eigentlich schon relativ lange, fühlt sich irgendwie trotzdem sehr kurz an, die Zeit vergeht definitiv sehr schnell. Das kommt mir auf jeden Fall als erstes in den Sinn.
Wenn ich das Ganze aber erneut überdenke, fällt mir ein, dass wir doch eine Menge gemeinsamer Momente teilen. Die ganze Zeit, die du, Rui, Xagrof, Ikiru und ich zusammen in Numinis investiert haben; egal ob es effektive Sessions waren, in denen zusammen rumgealbert oder „episch“ gekämpft wurde, oder man auch einfach so über Gott und die Welt oder andere komische Dinge wie Creepypasta-Killerschaukeln gechattet hat.
Wir haben mehrere Randomlockes miteinander angefangen, müssen wir irgendwann bei Möglichkeit mal weiterspielen wenn ich mal die Zeit dafür finde, schlussendlich müssen wir dem Regiment der bösen Businessmänner endlich ein Ende setzen!
Und ansonsten halt das reguläre, viel gechatte untereinander. Ob man über die Runawayguys spricht, die fette Männer in Sonic rumtragen oder musikalische Themen wie Vocaloids oder Soundtracks von Videospielen, Spass macht es immer, das Gespräch fortzuführen. =D
Ich hoffe nur, dass du irgendwann dem Fluch deines Internets entfliehen kannst. ;)
Grossartig mehr fällt mir nicht mehr ein, zu sagen, ich habe eigentlich nur meine Gedanken in Text verfasst. Ich hoffe trotzdem, dass du dich über diesen Text hier freust und deinen Tag mit deinem Wunschabendessen morgen geniessen wirst. Schlussendlich bist du für mich immer noch genauso sympathisch wie zu Beginn, als ich dich kennengelernt hatte, und bin sehr froh, dich zu kennen. Mit dir kann man immer schreiben, wenn man einfach nur gemütlich chatten möchte. Auf dass unsere Freundschaft noch weiterhin besteht, so dass wir weiterhin zusammen zu Go Shiihna headbangen können!
Liebe Grüsse,
Dein Emil/Zaveid/Sorey-Fanboy, dem du wegen seines neuen Namens fast entfolgt wärst. =)”, sagte er, den Blick in die Ferne gerichtet, ein leises Lächeln auf den Lippen.
Aus Höflichkeit hatte Trishna versucht, ihn nicht zu unterbrechen. Er und Ikiru mussten sich abgesprochen haben. Weit entfernt war es, als wäre dies bereits geschehen, doch je mehr sie sich zu konzentrieren versuchte, es wollte ihr nicht einfallen.
In der Windstille regte sich vor ihr ein Gänseblümchen. Wie merkwürdig. Bevor sie sich allerdings hinunterneigen konnte, um es näher zu inspizieren, merkte sie, wie sie nach hinten gezogen und dann nach vorn geschubst wurde. Sie schwang abwesend mit, bevor sie merkte, dass Evenus immer noch neben ihr saß und sie verwundert betrachtete. Als er ihren panischen Blick erkannte, spiegelte sich diese in seinem Gesicht wieder und er begab sich hinter sie, um sie zu fassen und herauszuheben.
Er kam zu spät - sie wurde herausgeschleudert und flog, flog, flog immer weiter. Flog in Richtung Mond, auf dem sie aufprallte. Stöhnend erhob sie sich erst auf Hände und Knie und spuckte etwas Dreck aus. Als sich ihr verschwommener Blick wieder verschärfte, stand ihr eine Gestalt gegenüber und kniete sich auf den Boden. Das erste, was ihr auffiel, war nicht das Aussehen der Person, sondern eher, dass der Mond so… klein wirkte. Kleiner als erwartet irgendwie, geradezu winzig.
Die kniende Person tippte ihr auf den Kopf. “Bist du tot? Das wäre unerfreulich. Leichen sind so schwer loszuwerden”, sagte die eindeutlich männliche Stimme.
“Danke, dass das hier die Hauptsorge ist”, stöhnte sie und richtete sich auf.
Als sich die Konturen verschärften, erkannte sie, dass die ihr gegenüber stehende Person @Ruinenmaniac_Rolf war - in äußerst altmodischer Kleidung. Bei genauerem Hinsehen sah sie seltsam vertraut aus…
Moment. War das Puyas Kleidung?
“Stimmt etwas nicht?” frug Xagrok.
“N-nein”, antwortete Trishna. Ihre Hände begannen zu zittern. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie schlief doch, oder? Sie musste inzwischen die zehn Minuten weit überschritten haben. Träume hatten in der Regel nicht so lange Handlungen, und die REM-Phase dauerte in der Regel eine halbe Stunde.
“Du denkst, dass-”
“Das ein Traum ist. Bitte, Xagrok, tu mir den Gefallen und lies nicht meine Gedanken, das ist gruselig”, murmelte sie.
Mit einem Nicken fuhr er fort. “In jedem Fall schläfst du schon ziemlich lange. Es ist, als hätte der Mond negative Auswirkungen auf dich und deine Internetverbindung. Deswegen habe ich dich auf diesen falschen Mond gebracht - damit du vor den Auswirkungen es echten gefeit bist. Normale Menschen werden in der Regel leicht von den Strahlungen beeinflusst.”
Trishna legte den Kopf schief. “Du hast mich hierher gebracht? Okay, das ist erstens gruselig und zweitens unlogisch. Wenn dies mein Traum ist, sollte ich hier dann nicht die Kontrolle haben?”
Xagrok grinste. “Und hier kommt der Knackpunkt, meine Liebe. Du kannst die Kontrolle erringen, aber dafür musst du erst beweisen, dass du stark genug bist.” Damit holte er die ihr bereits bekannten Puppen sowie vielerlei andere hervor, deren Designs ihr unbekannt vorkamen.
Trishna starrte ihn an. “Wir müssen kämpfen, um deine Stärke zu beweisen-Klischee?”
Xagrok breitete die Arme aus. “Eeyup.”
“Es gibt keinen anderen Weg-Klischee?”
“Eeyup.”
“Wird meine Internetverbindung dann funktionieren?”
“Jetzt werde mal bitte nicht unrealistisch.”
“Unrealistisch? Du hältst mich gerade in meinem Traum gefangen! Was zum Geier ist hier realistisch?”, kreischte sie fast.
“Oh-ho-ho!” lachte Xagrok mit dem Handrücken seiner rechten Hand vor dem Mund. “Nun gut, ein Punkt für dich. Ach, nebenbei, wie nennt man einen Roboterpiraten?”
Verwirrt wich Trishna zurück. “Was? Keine Ahnung?”
Xagrok grinste diebisch. “Einen Auto-Maat. Ohoho!”
“Du bist tot.”
Keuchend sank Trishna in den Staub. Danmaku! Warum mussten es Danmaku sein! Irgendwie hatte sie es aber geschafft, ihn zu verprügeln.
“Heh, ich habe nicht weniger von dir erwartet”, hustete Xagrok. “Sehr wohl, dann lasse ich dich zurück. Du wirst das schon schaffen. Ich denke, deine Internetverbindung wird eventuell auch mit dem Video fertig sein, das du vorladen hast lassen.”
Trishna sah ihn schief an. “Video? Woher weißt du davon?”
Xagrok lächelte wissend, während er die Puppen streichelte, die sich um ihn geschart hatten.
“Traum, duh. Jetzt aber, hopp, hopp. Du solltest nicht übermüdet sein.” Trishnas Körper begann, zu leuchten und sich aufzulösen.
“Ach ja, und Trish?”
“Ja?”
“Alles Gute zum Geburtstag, auch von mir.” Er flauschte ihr durch die Haare. “Vielleicht geht dir ja ein Licht auf.”
Der Schlag traf ihn bedauerlicherweise nicht.
Als sie aufschreckte, zeigte ihre Uhr zehn Minuten nach Mitternacht an. Als sie auf das Video sah, wurde es als durchgeladen angezeigt. Während sie mit einem Kopfschütteln an ihren Traum dachte, klickte sie das Video an und hielt den Atem an.