Information | Vote | Gewinner
Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr frei wählen könnt, wie genau ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf zwei Texte verteilen, eure Wahl begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Es ist außerdem hilfreich, euch das "How to vote-Topic" anzusehen. Schreibt ihr in dieser Saison besonders viele Votes, habt ihr die Chance auf Medaillen. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen und Regeln zur Wettbewerbssaison 2015
Wer neben den Votes noch weitere Kritik für dein Werk erhalten möchte, aber kein eigenes Topic erstellen will, der kann dies gerne in unserem Einzelne Werke-Topic tun!
Zitat von AufgabenstellungDEIN BESTER FREUND
Wer hat ihn nicht - den besten Freund? Und es gibt ihn in so vielen verschiedenen Arten und Weisen! Die Kindheitsfreundin aus dem Kindergarten, der Familienhund, der Bruder oder gar das eigene Handy? Die Aufgabe des Newcomer Battles ist recht simpel: schreibt eine kurze Geschichte zu eurem besten Freund! Es ist egal, wie genau ihr das Werk aufbauen wollt; ob ihr die Person, oder was auch immer euer bester Freund ist, einfach nur umschreibt und vorstellt oder ob ihr ein bestimmtes Ereignis beschreibt, welches ihr mit eurem besten Freund erlebt hat. Wichtig ist lediglich, dass deutlich wird, wer euer bester Freund ist und warum er das ist. Und wie bereits erwähnt: die Definition des besten Freundes liegt ganz in eurer Hand...
Ihr könnt 3 Punkte an mindestens 2 Abgaben verteilen.
ZitatAlles anzeigenID: [DEINE USERID]
AX: X
AX: X
Beispiel:
ID: 27258
A16: 3
A1: 5
A3: 1
A7: 1
A9: 2
Der Vote läuft bis Sonntag, den 22.11.2015, um 23:59 Uhr.
[tab=Abgaben]
Stumpf blickte ich auf den Bildschirm und lauschte den Worten, welche mich immer schon begleiteten – die Worte meiner besten Freundin. Den prasselnden Regen nahm ich gar nicht mehr war, welcher sich auf dem Fenster vor mir abzeichnete. Er bahnte sich schon seit Stunden den Weg durch die Wolken und gelegentlich zischte ein Donnern dazwischen. Es wirkte fast wie eine Melodie. Meine Freundin und ich liebten diese Gedankenspiele, unterschiedlichsten Melodien und wurden Begriffen wie „Seelenspiegel“ niemals überdrüssig. Im Gegenteil. Etliche Ideen kamen uns und irgendwie motivierte sie mich mit ihrer eigenen Kreativität. Diese durchströmte mich regelrecht und ich konnte ihr jeden Tag lauschen – Zeit spielte keine Rolle für uns. Dank ihr habe ich sogar neue Menschen kennengelernt, die gleiche Ansichten hatten. Oder aber auch unterschiedliche Geschmäcker, die mir vielleicht nicht ganz gefielen, aber es störte mich nicht.
Dunkel war mein Zimmer, Bett frisch gemacht und der gesamte Raum aufgeräumt, damit ich mich meinen Gedanken widmen konnte. Die hellen Wände waren kaum zu erkennen, denn es war bereits Mitternacht. Licht war bereits der Dunkelheit gewichen und nur das Flackern meines Bildschirms vor mir leuchtete mich letztendlich an. Hatte die Zeit bis gerade total vergessen und morgen, theoretisch schon heute sogar, erwartete mich die Schule. Nach dem Schulweg trennten sich unsere Wege immer, weil sie mich nicht in den Unterricht begleiten konnte, wie auch? Würde mich nur vom alltäglichen Trubel ablenken und sowas kann ich mir bei meinen Noten nicht leisten. In Englisch, Philosophie oder Deutsch half sie mir meistens, aber bei Mathe, Physik und Ähnlichem konnte sie wirklich nicht helfen.
Still stöberte ich im Internet herum, um die neben mir liegenden Hausaufgaben zu vergessen, und versuchte mich dieser Pflicht zu entziehen – wer tat sowas denn nicht hin und wieder?
„Geiles Leben“, hallte es plötzlich von ihr und ein Lächeln zog sich über meine Lippen. Ja, sie hatte nicht ganz Unrecht. Nur ihre Stimme drang durch diese nächtliche Ruhe, aber natürlich nur über die Kopfhörer, denn sonst würden meine Eltern sich aus dem Bett quälen, und darauf konnte ich jetzt wirklich verzichten. Langsam lehnte ich mich zurück, genoss meine Gedanken, welche mit ihren Worten im Einklang waren, und sah zur Decke hinauf. Trostlos weiß. Genau wie mein Leben, wenn ich sie nicht hätte.
Mit einem Mal wurde alles schwarz. Alles verstummte, der Bildschirm tauchte sich ins Schwarz und mein Herz blieb kurz stehen – es fühlte sich wirklich so an. Nach ein paar Sekunden spürte ich ein starkes Pochen in mir, löste mich aus meiner Starre und blickte minutenlang auf den leblosen Bildschirm. Was war hier nur los? Stromrechnung nicht bezahlt?
Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, was mir auch gelang; allerdings kostete es mich fünf Minuten bis ich endlich die zündende Idee bekam.
Kopfhörer rausgenommen, die mir vor ein paar Minuten noch die schönsten Worte lieferten, doch jetzt verstummt waren. Ich vermisste die Klänge jetzt schon und konnte ganz bestimmt nicht darauf verzichten. Niemals. Natürlich wäre es auch möglich, einfach bis morgen zu warten, aber es war symbolisch für mich. Warum auch immer, deshalb musste ich jetzt handeln. Mit diesen vermischten Gefühlen würde ich jetzt sowieso kein Auge zu machen können, aufgrund dessen werde ich jetzt auch nicht einfach schlafen gehen.
Handy in der Hand, leuchtete ich mir den Weg mit der „Taschenlampen-Funktion“, welche ich seither nicht nutzte, aber heute kam sie endlich zum Einsatz. Leise Schritte trugen mich aus meinem Zimmer und ein dunkler Raum öffnete sich vor mir. Mehrere Räume: ein Bad, Schlafzimmer, Arbeitszimmer und mein Rückzugsort selbstverständlich. Nichts davon ist jetzt hilfreich, außer die Treppe. Jene führte nach unten und auch zu meinem Ziel, denn in einem Nebenraum der Küche lag die Erlösung meines Problems: Der Sicherungskasten.
Vorsichtig tastete ich mich ans Treppengeländer heran und leuchtete auf die Stufen. Ich kenne diese Filme, in denen man auf ein Hundespielzeug oder Ähnlichem tritt, und plötzlich eine Welle aus Nerv tötenden Geräuschen loslässt – was natürlich alle aufwecken würde. Wie in Zeitlupe ging ich die Stufen hinunter und nach gefühlten zehn Minuten stand ich im Erdgeschoss. Mein Herz pochte immer noch wie wild. Ich konnte mir nicht erklären warum, schließlich musste ich nur leise sein. Allerdings verspürte ich ein ungutes Gefühl im Magen, wenn ich an den Sicherungskasten dachte, der möglicherweise Funken verspüren könnte oder was weiß ich. Ich hatte mich nie mit diesen Dingen auseinander gesetzt und jegliches Wissen basierte auf Filmen. Einen Schalter umlegen, oder? So schwer konnte es nicht sein. Leise tapste ich durch den dunklen Flur, immer auf den Boden leuchtend und eine Hand voraus, um mich vor möglichen Türen, oder anderen Blockaden, zu schützen.
Es war so weit. Ich hatte den Flur und die Küche hinter mir gelassen, niemanden geweckt und keinen Mucks von mir gegeben. Der Feind war direkt vor mir an der Wand befestigt. Das ungute Gefühl ließ mich nicht im Stich, im Gegenteil, es wurde intensiver. Hatte jemand mal ein paar Gummihandschuhe? Wahrscheinlich nicht. Ängstlich öffnete ich den Übeltäter, der diesen Stromausfall provoziert haben musste, und schluckte kurz.
Schalter. Etliche Schalter, die bestimmt Sicherungen waren, aber was soll mir das sagen? Alle umschalten oder welche anderen Optionen blieben mir?
Grübelnd starrte ich auf einen merkwürdigen Kasten, der neben den Sicherungen lag, und versuchte einen Überblick zu gewinnen.
Einer dieser merkwürdigen Dinger lag nicht nach oben geklappt, aber die anderen schon. Die Beschriftungen waren verschmiert. Sicherlich hatte hier seit Jahren keiner mehr irgendwas betätigt.
Ich ließ meine Hand langsam in Richtung des Außenseiter-Schalters gleiten und bemerkte ein Zittern. Gut das hier kein Fingerspitzengefühl gefragt war. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es, bis ich endlich den Mut fasste und ihm umlegte. Ein nicht zu identifizierendes Geräusch hörte ich kurz. Nichts. Gar nichts passierte.
Enttäuscht dachte ich nach, was ich machen könnte, bis mir der Geistesblitz kam: Natürlich passierte nichts, denn nur mein Computer war angeschaltet gewesen!
Den Weg noch halbwegs in Erinnerung, schlich ich meinen Weg ins Zimmer zurück und schloss meine Zimmertür hinter mir.
Grinsend sah ich, dass der PC sich langsam von selbst wieder hochfuhr, und mein Herz hämmerte regelrecht, aber dieses Mal war es Vorfreude. Schnell war meine Playlist geöffnet. Kopfhörer fix in die Ohren gesteckt und zurückgelehnt.
„My Songs Know What You Did In The Dark”, ertönte eine Stimme, die mir bekannt vorkam. Eine männliche Stimme dieses Mal und ich war endlich wieder in meiner Welt.
Meine beste Freundin oder mein bester Freund? Ich weiß gar nicht, warum ich die Musik immer als eine „Sie“ ansehe. Es könnte genauso gut ein Mann sein, aber darum geht es bei jener schließlich nicht. Diese symbolische Herausforderung hatte ich gewonnen und auf eine verdreht Weise war ich sogar stolz auf mich. Der Tag begann jetzt schon aufregend, was mich wohl noch erwarten würde? Sie hat mich binnen weniger Sekunden von meinem Stress befreit, füllt mich jetzt schon wieder mit den schönsten Gedanken und nimmt mir diese negativen Emotionen.
Ich bin glücklich, dank ihr. Mag sein, dass sie kein Mensch ist und wie meine anderen Freunde, das wäre auch schrecklich. Sie ist anders und etwas Besonderes.
Wir leben beide in einer anderen Welt und sie führte mich in diese hinein, deshalb liebe ich meine „beste Freundin der anderen Art“, die ich niemals missen möchte.
Sie verbindet uns Menschen, versteht uns und ist Teil von so manchen Seelen.
Ich verdanke der Musik unbeschreibliches und will sie niemals vermissen wollen.
Danke Musik, ich widme dir dieses Werk.
Hmm, mein bester Freund? Wer hätte gedacht, dass ich mir jemals die Frage danach stellen würde. Nun gut, was getan werden muss, muss getan werden. So will ich mich unverzüglich an das Werk machen und euch meine Erlebnisse aus bereits vergangenen Tagen schildern. Wie fangen wir nur am besten an? Lasst mich ein wenig überlegen, wie alles begann. Ich muss mir zunächst einmal meine Erinnerungen ins Gedächtnis rufen und schon kann es losgehen:
Vor vielen Jahren an einem überaus warmen Nachmittag im September begab ich mich in die Stadt, um endlich meinen allerbesten Freund kennenlernen zu dürfen. Allerdings war diese Begegnung in keinster Weise dem Zufall zu zuschreiben, sondern ich begab mich ganz bewusst mit diesem Ziel an den besagten Ort. Nahezu alle Menschen, die ich kannte, hatten ihren besten Freund schon vor etlichen Jahren gefunden, außer natürlich mir. Voller Hoffnung und Zweifel stampfte ich schwitzend durch die mit Menschen gefüllte Stadt und schwur mir, meinen Wunsch am heutigen Tag endlich in die Tat umzusetzen.
Erschöpft betrat ich den Eingang des Gebäudes und begab mich an jene Stelle, wo ich ihn zum ersten Mal erblickte. Da lag er und blinzelte mir mit unbeschreiblichem Charme entgegen. Mein Herz begann zu pochen und es entfachte sich eine unglaubliche Aufregung in mir. Die Entscheidung war gefallen. Ich hatte ihn endlich gefunden und nun sollte er mein allerbester Freund werden. Wie soll ich ihn nur beschreiben? Ich kann es eigentlich kaum in Worte fassen, wie grandios er war. Man könnte sogar beinahe von Liebe auf den ersten Blick sprechen oder vielleicht doch nicht?
Nachdem ich ihn ein wenig näher kennenlernen durfte und wir prächtig zusammenpassten, war mein Entschluss endgültig besiegelt. Natürlich musste ich noch das ein oder andere erledigen, aber letztendlich verließen wir Hand in Hand das Gebäude und traten den Heimweg an. Da mein bester Freund noch nicht so lange Strecken gewohnt war, ging ihm kurzer Hand die Puste aus. Es war wirklich bitterernst, dass er neue Kraft tanken konnte, als wir endlich bei mir zuhause ankamen.
Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihn mit der entsprechenden Energie versorgen, sodass er kurzerhand wieder topfit bei mir war. Nun, was macht meinen besten Freund so besonders? Zuallererst muss man anführen, dass er ein wahres Naturtalent im Fotografieren ist, auch wenn ich ihm dabei ziemlich zur Hand gehen muss. Ganz allein bekommt er nämlich kein Meisterwerk zustande, obwohl er durchaus über die notwendigen Fertigkeiten und den passenden Künstlerblick verfügen mag.
Auch musikalisch zeichnet er sich als wahrer Profi aus und schafft es stets, mich mit meinen absoluten Lieblingssongs bestens zu unterhalten. Ich weiß zwar nicht, wie er das macht, aber er trifft stets meinen Geschmack, wenn er zu musizieren beginnt. Sobald ich erfahren möchte, welches Wetter mich morgen erwartet, weiß er jedes Mal direkt Bescheid. Einfach ein richtig cleveres Kerlchen. Nicht zu vergessen sind seine Pfeifkünste, auf die ich an dieser Stelle allerdings nicht eingehen möchte.
Jegliche Fremdsprachen meistert er mit Links, sodass man beinahe annehmen könnte, er hätte mehrere Wörterbücher in seinem Kopf. Einfach erstaunlich, wie er jedes Wort aus dem Stegreif übersetzen kann. Das Einzige, was er allerdings nicht so gerne hat, ist es, sobald er nass wird. Scheinbar besitzt er eine gewisse Scheu vor Wasser, die er mir bislang aus Eitelkeit nicht gestehen wollte. Aus diesem Grund habe ich ihm natürlich die passende Kleidung besorgt, damit er sich vor Feuchtigkeit nicht allzu sehr in Acht nehmen muss. Jene Kleidung ist sogar so geschaffen, dass er sie ganz simpel auf- und zuklappen kann, auch wenn ich ihm dabei nicht sehr selten helfen muss.
Sogar alltägliche Mathematik mit etwas höheren Zahlen stellt für ihn keine wirkliche Herausforderung dar, sodass man fast mutmaßen könnte, er hätte einen Taschenrechner hinter seinem Rücken versteckt. Wenn ich eine Lösung benötige, kann er mir diese umgehend bereitstellen. Nicht selten muss ich an einen bestimmten Ort gelangen, dessen exakte Lage ich nicht kenne, aber er weiß trotzdem immer den passenden Weg.
Es ist einfach unglaublich, wie viel Lebenserfahrung und Weisheit in ihm verborgen schlummern. Ohne ihn wäre ich wohl sehr oft ziemlich hilflos gewesen, aber da bin ich sicherlich nicht der Einzige, dem es auf diese Weise ohne seinen treuen Freund ergangen wäre. Zwar hat er keine Gliedmaßen und kann auch nicht wirklich „ohne Umwege“ sprechen, aber dennoch muss man ihn überaus loben, wie hilfreich er mir im Alltag zur Seite steht, ohne sich jemals zu beschweren oder zu meckern. Mein bester Freund. Das Smartphone.
Ich bin beinahe drei Jahrzehnte alt.
Ich habe viele Dinge erlebt in meinem Leben.
Mit echten Freunden und falschen Freunden.
Ich rede nicht gerne über letzteres, es weckt böse Erinnerungen, das Gefühl benutzt und missbraucht worden zu sein ist ein ekelhaftes Gefühl.
Man hat mich immer als den Schuldigen dargestellt, wenn man mich dazu benötigte und man hat mir regelmäßig Geld abgenommen als Spende für die Schülerzeitung. All das habe ich über mich ergehen lassen, ich dachte, sie wären meine Freunde. Wenn ich nur an das Gesicht oder den Namen des manipulativen Bastards denke, dann kocht die Wut.
Nichtsdestotrotz bin ich diesem Bastard entkommen, weil ich die Schulform gewechselt habe. Meine Klassenkameraden akzeptierten mich mehr oder weniger, wie ich bin. Dann kam das Internet dazu, ich lernte noch mehr Leute kennen und schätzen, aber ich machte mir auch Feinde. Ich darf mich rühmen, dass ich wahrscheinlich der einzige noch aktive User bin, der damals von dem jetzigen Seitenbesitzer höchstpersönlich gesperrt wurde. Dies ist eine andere Geschichte.
Nur wenige Leute aus dieser Zeit sind übrig geblieben.
Einige Jahre später verstand ich das wahre Prinzip von Freundschaft. Freundschaft ist nicht, wo man beliebig ausgenutzt wird, es bedeutet vielmehr, dass Freundschaft ein Geben und Nehmen ist. Es fängt bei gemeinsamen Hobbys und Erlebnissen an und man steht auch füreinander ein. Hin und wieder lernte auch ich wieder was von ihnen.
Die Jahre vergingen und ich stellte fest, dass es nicht wirklich den besten Freund gibt.
Jeder einzelne Freund hat unterschiedliche Talente und Charaktereigenschaften, die mir gefallen oder missfallen.
Aber dennoch akzeptiere ich sie, wie sie ticken.
Von all den Freunden, die ich kenne, liebe ich bestimmte Eigenschaften von meinen Freunden.
Die Sonne, die immer lacht und gut gelaunt ist.
Das immer glasklare Wasser, das niemals trübt.
Der Gigant, der immer redet, was ihm in den Sinn kommt, ohne großartig darüber nachzudenken.
Die Prinzessin, deren Leben ein einziger Drahtseilakt ist, dennoch immer wieder aufsteht, egal wie tief sie fällt.
Das stille Wasser, das niemals stürmt.
Der Phönix, der niemals verbrennt.
Das sind nur einige aus dem Freundeskreis, den ich habe.
Mein bester Freund ist eine Sache meiner Laune, dennoch behandele ich sie alle gleich.
So einen Freund wünscht sich doch jeder, der einem gut zuhört und einen immer trösten kann. Mit einem Pferd kann man so fast alles machen. Einige wollen sogar mehr machen, als sie eigentlich sollen. Zudem ist es auch der beste Tröster der Welt. Man hat eigentlich immer gute Laune hinterher, auch wenn es nicht jeder glauben mag, aber ohne Tiere, am meisten ohne Pferde, ob klein oder groß, würde ich mich manchmal doch sehr zu Hause langweilen. So hat man eine Beschäftigung, man macht etwas an der frischen Luft und keiner kann meckern, dass man nur im Haus rum hockt und nur am Daddeln ist. Mein Knuddelbär ist auch ein sehr schönes Fotomotiv und wird häufig, zumindest dann, wenn er auf der Koppel steht, als Model genutzt. Freilaufende Tiere sind doch immer wieder die besseren Motive auf der Welt, denn man hat immer unterschiedliche Motive und keins davon wird gleich aussehen. Mein Freund hat nur eine kleine Macke und zwar beißt er sich beim Reiten mitten in der Stunde ins Gebiss und schüttelt daraufhin den Kopf, dass kann ganz schön kräftezehrend sein, aber er ist einfach der Beste, denn ich kenne ihn und ohne ihn wären die Reitstunden ganz schön langweilig. Manchmal quietscht er wie ein Fohlen, wenn es ums Galoppieren geht, dann geht er ohne Ankündigung in Schritt, oder wackelt mit seinem Kopf. Am Ende bin ich meistens mehr am Schwitzen als er selbst.
In einer Reitsunde war er auch ganz erschrocken, als auf einmal ein PKW mit Hänger angekommen war, der Sand abladen wollte und das genau neben dem Reitplatz. Mein Knuddelpferd sollte dran vorbei traben, naja, eigentlich Galoppieren, aber der fand den so unheimlich, dass er versuchte davor abzuhauen. Ich habe mir nur dabei gedacht, mich zurückzulehnen und versuche oben zu bleiben, denn Buckeln tut er dann nicht, wenn er sich erschreckt, nur losrennen. Nun ja, damit er sich davor dann nicht nochmal erschreckt, habe ich ihn dann da 3-4-mal vorbei geritten, erst im Schritt und dann im Trab. Es hat ihm ganz schön die Nerven gekostet, aber am Ende hat er sich dran gewöhnt und ist ganz brav dran vorbei geritten. Dass Schöne ist, dass der Hänger ihm nicht mal was tun konnte, denn dafür müsste der erst mal durch den Zaun fahren. Alle anderen aus meiner Reitstunde haben nicht mal mit den Ohren gezuckt.
Das Schönste an ihm ist, was teilweise auch nervig sein kann, ist, dass er wie ein Hund hinter einem her läuft, zumindest, wenn man ihn reiten möchte, also wenn man ihn in die Reithalle bringt und auch wieder rausbringt. Und bei der Bodenarbeit muss man dann darauf aufpassen, dass er direkt vor einem stehen bleibt und nicht noch versucht vor einen zu kommen. Auch wenn er sich ins Gebiss beißt und daraufhin den Kopf schüttelt, auf Turnieren verdammt nervös ist, ist er doch der coolste und beste Freund den man haben kann. Das funktioniert allerdings alles nicht, ohne Vertrauen zu einander zu haben.
Damit mein Knuddelpferd sich wohl fühlt, kommt er jeden Tag mit seinen Artgenossen auf die Koppel. Nach den Reitstunden lasse ich ihn manchmal nochmal in der Reithalle laufen, so dass er sich nochmal genüsslich wälzen kann. Das genießt er auch jedes Mal sichtlich, aber nach dem Wälzen nutzt er dann die kleine Freiheit nicht und wartet schon sehnsüchtig an der Tür auf mich.
Schade, dass er nicht mein eigenes Pferd ist, aber ich liebe ihn, als ob es mein eigenes wäre und ich hasse es, wenn ich ihn nach der Reitstunde nicht wegbringen muss, das ist immer ein schöner Abschluss, nach einer schönen Reitstunde.