[Wichteln] Geschenke-Topic

Es war einmal ein kleines Keksilein. Ganz allein streifte es durch die Weiten der Welt. Es fühlte sich einsam, zu gerne hätte es jemanden gehabt, mit dem es kuscheln könnte. Doch die Welt war kalt und grausam zu ihm.
Eines Tages jedoch, das Keksilein hatte seine Hoffnung schon fast aufgegeben, da begegnete es einer angehenden Datingweltmeisterin.

Ganz direkt und völlig unerwartet wurde es von der Weltmeisterin begrüßt. Das Keksilein schreckte zurück, war es auf so ein direktes Vorgehen doch gar nicht vorbereitet. Doch gleichzeitig war es von der Weltmeisterin zutiefst fasziniert, und so kam es, dass die beiden sich in der darauffolgenden Zeit noch öfter trafen und viele tolle Dates miteinander erlebten.

Die Zeit verging und für die beiden entwickelte sich aus diesen Dates etwas Ernsthafteres. Lange vergessen waren die Tage, in denen das Keksilein nur Skelette gedatet hatte.
Eines Nachts, es war im Sommer, da entschied sich das Keksilein nach einem wunderschönen Date, dass es die Nacht doch bei der Datingweltmeisterin verbringen konnte. Dort war es ████ und █████, das Keksilein fühlte sich ███████, und so █████ und ██████ die beiden sich, die Weltmeisterin ███ das Keksilein ██ und ██████ ██, wie ████ ███ ███ Keksilein ██████ ████ ███.

Das Keksilein fühlte sich glücklich. Es wusste, dass es sein Leben mit der Datingweltmeisterin verbringen wollte.
Seitdem sind viele Jahre vergangen. Viele kleine Keksweltmeister und Datingkekse haben die beiden gemacht. Diese leben zusammen mit ihren Eltern und ihrem Hausresharp irgendwo in einem kleinen Häuschen. Auch sie sind glücklich und haben jeden Tag ganz viel Spaß, denn sie haben die besten Eltern der Welt.

„Ein Stab aus Eis, um die Gerechtigkeit zu schützen“ so hieß es in einem alten Märchen. Eine Geschichte, die von längst vergessenen Recken und Schurken handelte. Niemand erinnerte sich mehr daran, was wirklich geschehen war und so hatte die Erzählung im Laufe der Generationen allerlei fantastische Elemente gewonnen. Aber wie in so vielen Geschichten musste auch in dieser ein wahrer Kern stecken. Oh ja, das konnte nun wirklich nicht geleugnet werden. Immerhin stand just in diesem Augenblick ein Mädchen mit vor Konzentration versteinerter Miene mitten auf einer verschneiten Lichtung im Wald und hielt einen sonderlich anmutenden Stab in der Hand. Er hatte in etwa ihre Größe, die Spitze schmückte ein faustgroßer dunkelblauer Stein und er war von allerlei silbernen Ranken überzogen. Wahrlich, ein durchaus prachtvolles Werkzeug und dazu sogar noch überaus magisch. Als Ronja, das war der Name des Mädchens auf der Lichtung, ihn gefunden hatte, pulsierte ein mattes Licht im Inneren des Kristalls und kaum hatte sie ihn ergriffen, leuchtete er hell auf. Sie hatte noch keinen magischen Gegenstand bis zu diesem Zeitpunkt besessen und so hielt sie es geheim und kam immer mal wieder wie an jenem schicksalhaften Tag in den Wald, um zu üben und zu ergründen, was für Kräfte in dem Artefakt wohnen könnten.
Frustriert stampfte Ro einmal mit ihren warmen Stiefeln aus hellem Leder auf. So hatte sie sich das ganze nun wirklich nicht vorgestellt. Wüsste sie nicht, dass mehr in dem Stab stecken musste, hätte sie denken können, dass sein einziger Wert in seinem Äußeren läge. Seit Tagen nun schon hatte er sich nicht mehr gerührt. Kein Leuchten. Noch nicht mal ein Glimmen! Einfach nichts. Was hatte sie nicht alles versucht, um irgendeinen Effekt zu erzeugen. Sie hatte sich konzentriert, in der alten Bibliothek nach magischen Formeln gesucht, es an verschiedenen Orten versucht und sogar versucht, mit ihm zu sprechen. Zugegeben, von letzterem hatte sie sich nicht sonderlich viel erhofft, da magische Gegenstände zwar allerlei wundervolle Dinge vollbringen konnten, allerdings bisher noch nicht gesprochen hatten, soweit es zumindest bekannt war. Aber einen Versuch war es immerhin wert gewesen. Nur hatte es sie eben auch nicht weiter gebracht. Nun stand sie dort, die Kälte drang langsam durch die dicken Schichten ihrer wollenen Kleidung und im Großen und Ganzen war sie ziemlich frustriert.
„Ich sollte dich wegschmeißen, du nutzloses Ding“, murmelte sie leise in ihren grünen Schal hinein, wobei ich klar war, dass sie das niemals wirklich machen würde. Dafür war sie viel zu stolz, so etwas zu besitzen. Sonst hatten nur die Kinder reicher Leute einen schwachen magischen Ring oder dergleichen. Sie hatte zwar keine armen Eltern, aber sie sahen einfach nicht ein, warum sie unbedingt auch etwas Magisches brauchte. Aber jetzt hatte sie ja sogar etwas viel besseres, als einen dämlichen Ring! Nur sollte der Stab eben auch mal etwas machen, sonst ließen sich die anderen sicherlich nicht davon überzeugen, dass er magisch war.
Missmutig stapfte sie wieder in Richtung ihrer Turmstadt. Es war im Prinzip einfach ein riesiger, steinerner Turm, in dessen Inneren sich unzählige Wohnungen und Läden entlang einer großen Wendeltreppe reihten. Ganz oben residierte ein Lord, der überwachte, dass das Leben im Turm in geregelten Bahnen verlief, weswegen er auch überall Soldaten patrouillieren ließ, die für Recht und Ordnung sorgen sollten.
Geschickt kletterte sie kurz an der rauen Fassade des Turms entlang. Die herausguckenden Steine machten es ziemlich leicht, einen sicheren Tritt zu finden und auch wenn sie nun Acht geben musste, den wertvollen Stab nicht zu beschädigen, dauerte es nicht lange, bis sie bei einer kleinen Nische war, durch die sie sich leicht ins Innere zwängen konnte. Hinter der Mauer erwartete sie eine düstere Gasse, die nicht so wirkte, als kämen hier viele Menschen entlang. Es war eine kleine Seitengasse, die hinter einigen Wohnungen entlang lief, aber der normale Bürger mied diese Gassen. Sie waren viel zu düster und einsam, als dass man hier als anständiger Mensch etwas verloren hatte. Wollte man sich allerdings ungesehen irgendwohin bewegen, so waren diese Straßen geradezu ideal.
Ein kleiner Schauer ergriff, Ro. Sie war nicht gerne hier, irgendwie strahlten diese Wege etwas Unheimliches aus, auch wenn sie nicht sagen konnte, was genau es war. Aber sie hatte schließlich keine andere Wahl. Wüsste ihre Mutter, dass sie regelmäßig draußen im Wald war und dann auch noch mit einem magischen Artefakt experimentierte, sie würde sicherlich ewig Hausarrest bekommen und ihren Stab würde sie dann bestimmt auch nicht wieder sehen. Nein, sie musste das ganze noch geheim halten, bis sie zumindest beweisen konnte, dass sie mit ihm umgehen konnte und es nur logisch wäre, sie den Stab behalten zu lassen.
Eilig lief sie direkt an der Außenmauer entlang, bis sie zu einem ganz bestimmten Verbindungsweg zur Hauptstraße kam. Von hier aus würde sie nur ein ganz kleines Stück durch die Menschenmasse laufen müssen, bis sie zu Hause ankommen würde und ihn sicher verstecken könnte. Es war zwar jedes Mal riskant, aber einen anderen Weg gab es schließlich nicht und bisher hatte die Menschenmasse noch nie sonderlich auf sie geachtet. „Wird schon schiefgehen“, dachte sie sich und ging entschlossen los, um die Strecke schnell hinter sich zu bringen. Sie tauchte unter in der Masse aus bunten Leibern, die sich dicht gedrängt ihren Weg bahnten. Fest umklammerte sie ihren Schatz. Gleich war sie da ...
„Ro!“ Sie erkannte die freudige Stimme ihres besten Freundes, die von hinten zu ihr drang. Überrascht lieb sie stehen und drehte sich um. Ihn hatte sie am Nachmittag hier nun wirklich nicht erwartet. Half er doch sonst um diese Uhrzeit immer seinem Vater in dessen Krämerladen aus. „Was ist das?“, fragte Micha neugierig und zeigte dabei auf den Stab. Seine braunen Augen hatten etwas Treues und mit dem braunen Wuschelhaar wirkte er einfach nur niedlich. Ronja kannte ihn gefühlt schon ihr ganzes Leben lang und seit je her waren sie unzertrennlich gewesen. Allerdings behielt sie es sich trotzdem vor, auch das ein oder andere Geheimnis zu haben. Man musste schließlich auch nicht alles über sie wissen.
„Das erklär ich dir später, komm erstmal mit“, antwortete sie ihm hastig. Hier auf offener Straße konnte sie ihm eh das eh nicht sagen und mit jedem Augenblick wuchs die Gefahr, dass sie entdeckt werden würde.
„Hey Kleine!“ Verdammt, anscheinend war es schon zu spät. Als sich Ronja nach der Stimme umguckte sah sie in das Gesicht eines Mannes, der mitte dreißig zu sein schien und mit seinen Bartstoppeln und der Narbe, die sich über seine Wange zog, nicht so wirkte, als ließe sich gut mit ihm spaßen. Am Liebsten würde sie jetzt einfach in der Menge untertauchen und sich irgendwo zusammenzukauern und verstecken, aber vor Schreck konnte sie keinen Muskel mehr bewegen und so war sie dazu gezwungen zu beobachten, wie der Mann immer näher kam. Inzwischen schienen auch die anderen Menschen mitbekommen zu haben, dass irgendwas gerade statt fand, und so bildete sich langsam eine eiförmige, freie Fläche, in deren Mitte sich die zwei Kinder befanden.
Kaum war der Soldat nah genug, griff er auch schon nach dem Stab. Anscheinend befand er, dass ein Mädchen wie Ronja sicherlich nicht einen solch schönen und wertvollen Gegenstand besitzen konnte, auch wenn er noch nicht ahnen konnte, wie wertvoll er tatsächlich war.
„Gib schon her, was dir nicht gehört“, befahl er ihr mit einem Unterton, der keinen Widerspruch zu ließ. Aber das war doch schließlich IHR Stab. Wie könnte sie ihn einfach so hergeben?
„Nein!“, rief sie, blickte den Soldaten herausfordernd an und umfasste ihren Schatz nur noch fester. Es war nicht fair, dass er ihn ihr weg nehmen wollte und sie würde sich auf jeden Fall nicht kampflos geschlagen geben.
Plötzlich bemerkte sie ein schwaches Leuchten aus dem Augenwinkel und ein Raunen ging durch die Menge. Der Stab glimmte zunächst ganz sacht und brachte so den blauen Kristall ein wenig zum Leuchten. Aber das Glimmen wuchs wie ein Feuer, das Stroh zu fressen bekam, und kurz darauf strahlte er geradezu. Ro konnte ihren Augen kaum glauben und starrte ihr Fundstück fasziniert an. Der Soldat hingegen war zwar zunächst überrascht, fing sich allerdings deutlich schneller wieder. Er hatte schließlich schon so manch außergewöhnliche Sachen in seinem Leben gesehen. Er griff nach dem Gegenstand und voller Schrecken realisierte Ro, dass sie gegen seine Kraft nicht ankommen würde und er ihr den Stab entreißen konnte.
„Stop!“ Ein älterer Mann, der die ganze Szene anscheinend beobachtet hatte, trat aus der Masse hervor. Seine Haare waren bereits weiß, und sein Gesicht von tiefen Furchen gezeichnet, aber er wirkte dennoch nicht gebrechlich. Aufrecht und ohne Hilfe stand er da und sah so aus, als könnte er jeden bezwingen, was ein wenig paradox schien, denn Ro war sich ziemlich sicher, dass der Soldat mehr Kraft hatte als dieser Mann.
„Was willst du?“, blaffte der Soldat ihn an. Zur Verteidigung der Soldaten muss gesagt werden, dass nicht alle so unfreundlich waren. Ro hatte einfach nur an diesem Tag ziemliches Pech gehabt und einen eher unangenehmen Gesellen erwischt bzw. wurde von ihm erwischt.
„Ich habe diesem Mädchen den Stab gegeben. Sie ist meine Schülerin“, erwiderte der Mann und schritt auf Ro zu. „Komm mein Kind, wir gehen“ Er legte ihr die Hand auf die Schulter und dirigierte sie in die Richtung, aus der er zuvor gekommen war. Den Soldaten würdigte er dabei allerdings keines Blickes mehr. Das Mädchen wusste gar nicht, wie ihr geschah und ging daher ohne Widerspruch wortlos mit. Nur ein Blick über die Schulter zeigte ihr, dass Micha genauso überwältigt von der ganzen Situation war wie sie. Hatte er doch die ganze Zeit kein Wort herausbringen können und auch jetzt starrte er ihr nur mit offenem Mund hinterher.
Nach dem sie ein Stück gegangen waren und ein ruhiges Eckchen gefunden hatten blieben sie stehen. „Du hast da einen sehr mächtigen Gegenstand, mein Kind“, fing der Alte das Gespräch an, „woher hast du ihn?“
„Gefunden“, erwiderte Ro kurz und knapp. Sie wusste nicht genau woran es lag, aber er wirkte irgendwie einschüchternd auf sie.
„Nun denn, ich kann dir beibringen, mit ihm umzugehen, wenn du denn gerne mein Lehrling werden möchtest und deine Eltern dem zustimmen“
„Das können Sie?“ Hoffnung schwang in ihrer Stimme mit. Würde sie etwa nun die Anweisung bekommen, die sie anscheinend dringend nötig hatte? Von selbst hatte sie ja bisher dem Stab nicht sonderlich erfolgreich etwas entlocken können.
„Oh ja. Der Stab kann auch noch viel mehr, als nur Leuchten“ Man sah ihren Augen an, dass diese Worte sie geradezu in Begeisterung versetzten. Er schien wirklich Ahnung zu haben und wollte ihr den Stab auch gar nicht weg nehmen! „Haha, ich nehm das mal als ein Ja. Dann lass uns am besten gleich zu deinen Eltern gehen. Ich heiße übrigen Daniel, und du?“
„Ronja, aber alle nennen mich Ro“, erwiderte das Mädchen und zeigte ihm lächelnd den Weg zu ihrem Zuhause.