Zitat von ShorinoRechtsradikal waren die Rechtsradikalen schon immer, das ändert keine Bundespolitik. Anhand von Menschen wie dir wird aber klar, dass Rechtsradikale und Rechtspopulisten die Politik nur benutzen, um ihre Grütze abzulassen. Ihr fordert geltendes Recht, bei jeder Asylrechtsverschärfung werdet ihr noch radikaler, ihr widersprecht euch, dreht euch im Kreis und immer, immer, immer sind für euch die anderen Schuld: An eurer Lebenssituation (die mir übrigens so was von egal ist), an euren Geldsorgen, an euren Ängsten, an eurer völligen Unfähigkeit, die heutige Welt zu verstehen. Schuld ist die Regierung, der Staat, der Gutmensch, der Ausländer, der Wirtschaftsflüchtling, der Feminismus, der bla bla bla. Ich kann diese Scheiße wirklich nicht hören, konnte ich noch nie. Nichts von dem, was du schreibst, hat Gehalt. Und dass sich niemand dafür interessiert, was du schreibst, erhöht deinen Zorn nur.
Ungeachtet der Tatsache, dass ich dir Thematisch ansonsten eigentlich zustimmte, machst du hier einen kleinen Fehler.
Einerseits schreibst du, er (bzw. "ihr" ?) würde sich im Kreis drehen, gleichzeitigt verwehrst du ihm aber einen Ausweg daraus, indem du seine Probleme herabspielst.
Rechtsradikale waren nicht immer schon Rechtsradikal. Irgendwo fängt das an - und meist da, wo Probleme prominent sind.
Wie in einem früheren Posting erwähnt, müsste man einmal die Sozialen Gründe der hier beteiligten Diskussionspartner kennen, da man, meiner Meinung nach, eine solche Ansicht nur dann nachvollziehen kann, wenn man auch mal selber in der Situation war.
Wer am gestrigen Mittwoch Abend (06.04.16 - 22:15 Uhr) Stern TV geschaut hat und den Beitrag zur "Familie Ritter" mitverfolgt hat, dem ... müsste es eigentlich klar sein. Ritter ist ein Einzelfall, bei dem eine Familie aus dem Hartz-IV nicht mehr herauskommt, die im Gefängnis landen, die Rechts werden, usw. Was ich aber einmal sagen möchte: Im kleineren Kreise aber auch möglich. Und wenn ich mir die Prozentzahlen der AFD so anschaue, dann wohl auch Realität.
Ich bin es halt leid mich zu wiederholen, aber dein Beitrag liest sich so von oben herab. Ich werde dir jetzt einfach mal Gegenargumente liefern für ich zitiere, "immer sind für euch die anderen Schuld: An eurer Lebenssituation (die mir übrigens so was von egal ist)". Die erste Frage wäre ja: Wieso ist dir das egal? Mir ist es das nämlich nicht. Ich hätte gerne, dass wir Niemanden mehr haben, der Hartz - IV Empfänger ist, der mehrere Jobs machen muss oder der Niedriglohn hat. Genau solche Aussagen, in denen du einerseits die Deutschen (Rechten - wobei du hier differenzieren solltest) ignorierst und (zurecht auch) für Flüchtlinge schreibst, sind der Grund, weshalb sich Menschen benachteiligt fühlen.
"an euren Geldsorgen, an euren Ängsten, an eurer völligen Unfähigkeit, die heutige Welt zu verstehen".
Eine Kritik, die du von mir desöfteren zu hören bekommst, ist ja: Konkretisiere. Wer ist ihr? Es ist nun einmal ein Fakt, dass rechte Parteien immer mehr Stimmen bekommen in Europa und so betrachtet wäre dann ja ihre Weltansicht nicht falsch. Oder ?
(Natürlich ist sie das).
"Schuld ist die Regierung, der Staat, der Gutmensch, der Ausländer, der Wirtschaftsflüchtling, der Femiismus, der bla bla bla".
Ja, Ja, Eventuell, Teilweise, Nein und Ja.
Wir haben immer noch ~3 Millionen Arbeitslose. Davon ca. 30% Langzeitarbeitslose. Wir haben eine Regierung, die, bleiben wir doch einfach mal bei RTL, Steuergelder zum Fenster rauwirft, aber vor allen Dingen abstruse Gesetze formuliert. Reichensteuer? Ne. Stattdessen haben wir eine Schere zwischen Arm und Reich. Noch mehr: Ohne die SPD als Koalitonspartner hätten wir immer noch keinen Mindestlohn von 8,50 (Würde jedem, der diesen Beitrag aufgrund des von mir zitierten Beitrags geliked hat mal anraten zu arbeiten dafür), der immer noch viel zu wenig ist, um eine Familie zu ernähren. Was machst du, wenn du keine Eltern hast, die dir dein Studium bezahlen? Wenn du keinen Job findest, mit dem du dein Studium bezahlen kannst? Wenn du schlicht keine Schulische Bildung hattest?
Wir bauen an den Schulen ab, an den Lehrern, an Polizisten, Feuerwehren, Arbeitsagenturen - Also genau an denen, die sowieso schon am wenigsten haben. Und wenn du "Nichts" im Leben hast (Hartz IV ist ja auch so viel ) dann bist du leicht zu interessieren für Rechte.
Ob Gutmenschen ein Grund sind habe ich mit Teilweise beantwortet. Der Ausländer ist es, prinzipell, nicht. Aber diese beiden Themen sind sehr miteinander verknüpft, aber auch immer eine Frage der Subjekte. Es kann sein, um mal ein Beispiel zu nennen, dass du Deutsche hast, die keine Moslems hier haben wollen und Moslems, denen die Religion wichtiger ist als alle andere. Es kann aber auch natürlich sein, dass du Deutsche hast, denen das egal ist und Moslems (...ja, ist eine Religion, ich weiß.) die sich an das halten, was man hier von allen erwartet.
Zum Feminismus sage ich in diesem Forum nichts mehr, außer: Frauenquote. Man möchte die Diskriminerung eines Geschlechts reduzieren, indem man ein anderes diskriminiert (die geschieht in dem Moment, in dem 10 von 10 Bewerber Männlich sind, aber nur 7 Männlich sein dürfen). Jetzt kommt aber erst der Witz: Du darfst diese Themen nicht ansprechen. Wenn du das nämlich tust, bist du sofort Frauenfeindlich, du hast sofort Unrecht, weil "Das ja einfach alles so ist" und auch wenn ich bis heute z.B. noch keine Quelle dafür gesehen habe, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts weniger Lohn erhalten, glauben das immer noch so viele.
Was, lieber Shorino, soll man da bitte noch denken?
Man muss sich einfach mal folgendes klar werden: Das Leben wird durch Glück entschieden. Wenn du wohlhabend geboren wurdest, ist es kein Wunder, dass du eine tolerante Meinung haben kannst. Wenn du aber kein Geld hast, Nichts dagegen tun kannst, falsche Freunde hast oder keine Freunde, keine Perspektive - Dann hast du ein Problem, für das sich, und hier möchte ich noch mal auf Shorino verweisen, keiner interessiert.
Und nein, bevor Chengo mich wieder als Beispiel bringt, ich bin kein Rechter. Wir müssen auch mal wieder etwas tun für unsere Leute und das kann man auch als Toleranter.
MfG
Catlas