Flüchtlinge

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  • Welche speziell meinst du denn? So viele Länder sind doch gar keine sicheren Herkunftsländer.

    Ich kann diesbezüglich diese Quellen ([1], [2]) von Amnesty International empfehlen. Das Problem mit den sicheren Herkunftsstaaten ist halt allgemein, dass diese nicht aufgrund irgendeiner sorgfältigen Prüfung als solche gelabelt werden, sondern in Zeiten größerer Flüchtlingsströme einfach als Instrument genutzt werden, um die Asylsuchenden schneller abschieben zu können. Dabei wird die individuelle Situation des Geflüchteten oft vernachlässigt: Roma, die aus den Maghreb-Staaten aufgrund politischer Verfolgung geflüchtet sind, stehen dann nicht besser da als andere Asylsuchende aus diesen Staaten, die dies nicht zu befürchten haben. Dass Asylverfahren in dem Punkt ohnehin nicht wirklich rational ablaufen, kann man beispielsweise auch daran sehen, dass bis vor Kurzem noch munter nach Afghanistan abgeschoben wurde - trotz wiederholter Anschläge der Taliban und der Erkenntnis, dass es in Afghanistan keine sicheren Zonen gibt.

  • So, ich könnte das wohl ins WuTT schreiben, aber ich rege mich jetzt lieber hier auf, weil es gut zum Thema passt.


    Menschen, die nach Deutschland aus Äthiopien geflohen sind, hängen seit Jahren mehrheitlich noch "in der Luft" mit ihrem Asylantrag [Statistik]. Sprich, sie haben so Sachen wie Aufenthaltsgestattung, Aufenthaltstitel und weiß Gott noch was, was man bekommen kann, wenn man nicht weiß, was in sechs Monaten noch sein wird. Äthiopien ist eines der Länder, wo man gerne Flüchtende zurückgeschickt hätte, weil "sicher", aber huch, dann passierten Angriffe auf Zivilisten [Lies mich gefälligst], also hängen die Asylanträge weiter rum.


    Wie auch immer. Konkreter Fall hier: Person mit Aufenthaltsgestattung bedeutet, bevor man eine Arbeit beginnen darf, muss eine Arbeitsgenehmigung vorliegen. Ist an sich eine Formalität, weil meistens spricht nichts dagegen, dass die Person Arbeit aufnimmt. Muss aber trotzdem VORHER beantragt werden vom zukünftigen Arbeitsplatz. Wer sich hier schon denkt "lol wie viele Arbeitgeber:innen haben Lust auf Anträge stellen" sieht schon das erste Problem. Tatsächlich nicht viele. Die besten Erfahrungen macht man hier mit Personaldienstleistern und in sozialen Bereichen. So, Antrag gestellt, dann ist ja alles gut. Oder? Nein, den muss man schon alle 6-12 Monate stellen, je nachdem, wie die Aufenthaltsgestattung ausgelegt ist. Btw. kann sich das so Jahre ziehen, in meinem konkreten Fall sind es knapp sechs. Diese nette Tatsache schränkt bereitwillige Arbeitgeber:innen nochmal ein. Seien wir ehrlich: Wenn du ganz einfach amtliche Anträge umgehen kannst und davon keinen Nachteil hast (weil es genug andere Bewerber:innen gibt), dann umgehst du natürlich die Situation. Wer stellt schon gerne Anträge ANS LANDRATSAMT?


    Nächstes Spielchen: Es findet sich eine Arbeit, die Vorgesetzten sind bereit regelmäßig die Anträge zu stellen und der erste Antrag wird gestellt und … dauert. Warum auch immer. Versprochen wurde eine Woche, man hat es zur Sicherheit zwei Wochen vorher eingereicht, aber well. Betrieb springt ab, weil sie in der Zwischenzeit wen anderen gefunden haben :3 Sie melden sich aber, wenn was wieder frei wird!


    Weiter geht die Suche. OMG WOW noch ein Betrieb, der das Spielchen freiwillig mitspielt und kein Problem mit allem hat. Gott sei Dank, die betroffene Person will schließlich schon seit Ewigkeiten arbeiten und macht alles mit, was Agentur und Betriebe wollen. Aber oh, nun ist die Genehmigung pünktlich da, aber der Arbeitsvertrag dauert etwas, weil der Betrieb muss das erst zur Zentrale schicken, die muss den Arbeitsvertrag erst erstellen und lol plötzlich ist der 1.11. frei, deswegen verschiebt sich alles um zwei Wochen.


    Auftritt Landratsamt. Wie die Arbeitsgenehmigung wurde vor zwei Wochen erteilt, aber es liegt noch keine Kopie vom Arbeitsvertrag vor? Da ist zu 120% die betroffene Person Schuld, also halten wir die 300 €, die monatlich gezahlt werden, zurück. Menschen können schließlich von Luft und Existenzängsten leben. Kommunikation wird überbewertet. Nachfragen, wieso das dauert, sowieso. Beim Betrieb anrufen und sich die Situation klären lassen? Aber nicht doch, Flüchtende brauchen doch ihren monatlichen Adrenalinkick, um die schöne Zeit in der Heimat nicht zu vergessen.


    Drei Wochen später: Jetzt ist der Arbeitsvertrag schon vor Ort beim Vorgesetzten, der das bearbeiten muss. Soll die Woche (mal wieder) fertig sein. Landratsamt schweigt. Was bleibt, ist die betroffene Person, die alles richtig gemacht hat, jeden Tag darauf wartet, dass man sie endlich arbeiten holt und die Konsequenzen für all die Bürokratie trägt, auf die sie keinen Einfluss hat. Das Leben ist schon spannend.


    Disclaimer: Der Rant - der im Übrigen absolut subjektiv ist - bezieht sich aufs System. Ich möchte anmerken, dass es genug Leute innerhalb des Systems gibt, die sich Mühe geben, solche Probleme zu umgehen und Betroffene zu unterstützen. Es hat halt nur jeder seine ToDo-Liste und muss dies oder jenes vorher abklären, diesen oder jenen Brief oder gar Abmahnung losschicken, innerhalb dieser oder jener Zeit, sonst gilt es für einen selber als "Arbeit nicht erledigt". Geht mir nicht anders und die Leute, die ich in diesem konkreten Fall kontaktiere, sind alle bemüht und verständnisvoll. Aber das hilft leider nichts, wenn man sich nur im Rahmen eines unflexiblen und teils diskriminierenden Systems bewegen kann, das viele Probleme selber fördert, die es eigentlich beheben soll - z. B. eben die Arbeitslosigkeit unter Flüchtenden oder Menschen mit Migrationshintergrund.


    Ich bin fertig =__=

  • Aus der Ukraine werden Millionen Flüchtlinge erwartet. Auch Deutschland setzt sich für eine schnelle Aufnahme ein.


    Doch manche befürchten eine Ungleichbehandlung von Flüchtlingsgruppen.

    Inwiefern fürchten sich manche davor? Fürchtet man sich, dass es ukrainischen Kindern zu gut gehen könnte, wenn sie hier ankommen oder wie soll der Begriff zu verstehen sein?

    Sorry, mit solchen Vergleichen kann ich schlicht nichts anfangen, in meinen Augen völlig deplatzierte Wortwahl und kommt schon eher so rüber, als würden manche neidisch auf diese Ukrainer blicken.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Sorry, mit solchen Vergleichen kann ich schlicht nichts anfangen, in meinen Augen völlig deplatzierte Wortwahl und kommt schon eher so rüber, als würden manche neidisch auf diese Ukrainer blicken.

    Mit Neid hat es nichts zu tun. Es ist nur schlicht unfair, diskriminierend, rassistisch und menschenverachtend wenn bestimmte Ethnien gegenüber anderen bevorzugt werden und den einen eine Flucht erleichtert wird, während andere an den Grenzen geschlagen wurden, weil die niemand haben wollte und das aufzugreifen und darüber zu reden ist das Mindeste, was man machen sollte.

  • zu reden ist das Mindeste, was man machen sollte

    Also befürchtest du auch, dass es ukrainischen Flüchtlingen zu gut gehen könnte und willst darüber gerne reden? Dann tu das doch und erkläre, wie man sich jetzt aktuell ihnen gegenüber verhalten sollte.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • zu reden ist das Mindeste, was man machen sollte

    Also befürchtest du auch, dass es ukrainischen Flüchtlingen zu gut gehen könnte und willst darüber gerne reden? Dann tu das doch und erkläre, wie man sich jetzt aktuell ihnen gegenüber verhalten sollte.

    Sich dumm zu stellen, ist natürlich auch eine Taktik, aber oh well.


    Eigentlich sollte man sich ihnen gegenüber so verhalten, wie man sich syrischen und anderen Flüchtlingen gegenüber auch verhalten sollte. Ach warte, werden die schlecht behandelt und man sollte sich gegenüber ukrainischen Flüchtlingen besser verhalten?

  • Also befürchtest du auch, dass es ukrainischen Flüchtlingen zu gut gehen könnte und willst darüber gerne reden? Dann tu das doch und erkläre, wie man sich jetzt aktuell ihnen gegenüber verhalten sollte.

    Du blendest den Abschnitt meines Beitrags aus, der eigentlich der sensible Part ist. Ich hab in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich es sehr toll finde, dass den ukrainischen Flüchtlingen so schnell geholfen wird, aber ich finde es gleichzeitig traurig, dass es bei den syrischen Flüchtlingen so furchtbar ausgesehen hat. Den ukrainischen Flüchtlingen geht es nicht zu gut, sondern es ging den anderen Flüchtlingen aus dem Mittelosten viel zu schlecht und das muss man in Zukunft ändern.

  • Ich hab in einem anderen Beitrag geschrieben, dass

    Nun, auf diesen Beitrag habe ich mich aber nicht bezogen. Von daher bleibts dabei, dass ich nicht verstehe, wovor manche sich jetzt genau fürchten.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Also konkret fürchte ich auch, was wir bereits sehen: Das nicht-weiße ukrainische Flüchtlinge schlechter behandelt werden, als weiße ukrainische Flüchtlinge. Das gilt natürlich besonders für die Flüchtlinge, die in der Ukraine gelebt haben, aber keinen ukrainischen Ausweis haben. Bspw. die Menge afrikanischer Studierende, die teilweise erst gar nicht ausreisen gelassen wurde.

  • Also konkret fürchte ich auch, was wir bereits sehen: Das nicht-weiße ukrainische Flüchtlinge schlechter behandelt werden, als weiße ukrainische Flüchtlinge. Das gilt natürlich besonders für die Flüchtlinge, die in der Ukraine gelebt haben, aber keinen ukrainischen Ausweis haben. Bspw. die Menge afrikanischer Studierende, die teilweise erst gar nicht ausreisen gelassen wurde.

    Wait, man müsste die doch bloß über die Grenze und dann in ihr Heimatland ausreisen lassen?

  • Also konkret fürchte ich auch, was wir bereits sehen: Das nicht-weiße ukrainische Flüchtlinge schlechter behandelt werden, als weiße ukrainische Flüchtlinge. Das gilt natürlich besonders für die Flüchtlinge, die in der Ukraine gelebt haben, aber keinen ukrainischen Ausweis haben. Bspw. die Menge afrikanischer Studierende, die teilweise erst gar nicht ausreisen gelassen wurde.

    Wait, man müsste die doch bloß über die Grenze und dann in ihr Heimatland ausreisen lassen?

    Einige können aber aus verschiedenen Gründen gerade nicht in ihr Heimatland und wollen jetzt erst mal nach Polen oder Deutschland.

  • Du blendest den Abschnitt meines Beitrags aus, der eigentlich der sensible Part ist. Ich hab in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich es sehr toll finde, dass den ukrainischen Flüchtlingen so schnell geholfen wird, aber ich finde es gleichzeitig traurig, dass es bei den syrischen Flüchtlingen so furchtbar ausgesehen hat. Den ukrainischen Flüchtlingen geht es nicht zu gut, sondern es ging den anderen Flüchtlingen aus dem Mittelosten viel zu schlecht und das muss man in Zukunft ändern.

    Ich finde, dass man das so pauschal nicht beurteilen kann.

    In den letzten sieben Jahren haben sich bestimmt einiges verändert. 2015 war man schließlich nicht gut darauf vorbereitet gewesen, dass massenhafte Asylbewerber ankommen würden. Und trotzdem hatte man dafür gesorgt, dass man sie aufnimmt und ihnen Asyl gewährt. Die Notunterkünfte mussten erstmal gebaut werden, die Spenden mussten alle gesammelt werden und die Helfer musste man erstmal arrangieren. So viel Platz hatten wir doch nicht auf einem Schlag gehabt!

    Jetzt kann man durchaus sagen, dass sich bestimmt ganz viele Asylbewerber selbstständig gemacht haben - sie haben einen Job, ein eigenes Heim und haben sich prächtig integriert (Abweichungen kann es bestimmt geben).


    So - jetzt stehen die Unterkünfte teilweise leer und wurden auch, bis auf ein paar Plätze, nicht vollständig besetzt. Die Helfer wissen alle was sie machen müssen. Das eine kann man nicht mit dem anderen vergleichen; zumindest empfinde ich das so.

  • Irgendwie hatte ich am Anfang schon das mulmige Gefühl, dass auch ukrainische Flüchtende nicht lange Verständnis und das Gefühl, willkommen zu sein, zu spüren bekommen. Jetzt ist ausreichend Zeit um, dass ein gewisser Gewöhnungseffekt zum Krieg einsetzt und ich kriege schon die ersten Dinge privat und auf der Arbeit mit.


    Da ich viele Arbeitssuchende betreue, habe ich natürlich von Natur aus ein Klientel, das aktuell einer Stresssituation ausgesetzt (zumindest zum Größten Teil). Es sind auch oft die vulnerablen Personen der Gesellschaft, weil sie so extrem vom Staat abhängen und "rumgeschubst" werden (z. B. eben in Vollzeit-Maßnahmen gesteckt, müssen sich auf Stellen bewerben, die sie nicht wollen, müssen ihr Leben offen legen, sonst drohen Sanktionen usw.). Deswegen möchte es hier keinen Vorwurf äußern, aber ich denke, dass gerade solche Personengruppen schneller Verständnis verlieren. Jedenfalls hört man mittlerweile immer häufiger den Frust, dass "Ukrainer sofort den Job bekommen, obwohl ich seit X Jahren immer gearbeitet habe und Deutsch kann/Erfahrung habe/etc." und "mir wurde XY nicht kostenlos bereit gestellt, ich weiß doch auch nicht, wie ich XY noch finanzieren soll" usw. Die Dinge, die ich bei syrischen Flüchtenden schon gehört habe und die Dinge, die ich auch über meinen eigenen kulturellen Kreis schon gehört habe.


    Auch privat - wir haben hier anscheinend im Umkreis mehrere Auffangstationen bzw. für Flüchtende bereit gestellte Wohnfläche - höre ich wieder die negativen Geschichten. Da wurde man blöd angepöbelt, da wurde man als Faschist oder Russe (im abwertenden Sinne) beschimpft. Was leider oft untergeht ist, dass positives Verhalten weniger auffällt. Zumindest solches, das "nebenbei" passiert, wie eben angepöbelt werden. Positiv werden oft erst Dinge wahrgenommen, wenn man die Person kennt und weiß, was sie leistet und wie sie im Alltag ist. Jedenfalls sehe ich leider auch hier wieder dieses anstrengende, typische Verhalten, mit dem Flüchtende als Gesamtgruppe sich oft konfrontiert sieht (oder auch andere Personengruppen mit Migrationshintergrund).


    Finde ich schade und tatsächlich auch recht belastend. Wenn ich solche Situationen miterlebe, dann ist es leider auch (aber nicht nur) aus dem Bekanntenkreis, wo sowas dann nochmal anstrengender ist. Mit jedem Aufklärung zu betreiben, saugt Energie. Oder auch das irgendwie fünf Mal innerhalb eines Gesprächs zu machen. Also schweigt man ab und zu doch und fühlt sich dann aber auch nicht besser. Wollte das deswegen hier mal einfach ansprechen, dass ich zumindest die Beobachtung gemacht habe, dass es mit der anfänglichen Willkommens-Kultur recht schnell wieder bergab geht.

  • Ich find dieses gesamte AMS/Jobcenter-System (zumindest wie es momentan existiert) ohnehin furchtbar.

    Man muss vor fremden Leuten Rede und Antwort stehen und kann dann seine Lebensabsicherung verlieren, wenn jene Rede und Antwort dem Jobcenter nicht gefallen.

    Ich meine, wo kriegt man mehr zu spüren wie viel staatliche Macht über einen herrscht und wo man immer erklären muss, wo man wann gearbeitet hat und bei wem und jede Pause oder Selbstständigkeit oder wasauchimmer erklären muss.


    Viele der Leute, die frustiert damit sind, lassen es dann leider an den absolut Falschen aus und sind dann entsprechend leicht dahingehend zu manipulieren sich ein leichtes Opfer zu suchen, sprich Flüchtende aus welchem Land auch immer, oder allgemein Leuten, die schlechter dastehen als man selbst.

  • Bastet

    Absolut, dem gibt es auch so gar nicht wirklich was hinzuzufügen.


    Wollte nur den Punkt kurz um die Information erweitern, dass Sanktionen momentan beim Jobcenter ausgesetzt sind: https://www.bundesregierung.de…en-grundsicherung-2009920

    Für die Agentur gelten die aber nach wie vor. Man muss natürlich nach wie vor sein Leben komplett bloß legen, wenn man irgendwas beantragt …

  • Mir fällt bei dem Thema meine Arbeitskollegin ein, die eine ukrainische Familie bei sich im Haus aufgenommen hat und die jetzt oben auf dem Dachboden bei denen im Haus wohnen, schon seit mehreren Wochen – und sich zum Glück blendend verstehen. Die Familie will auch gern später in Deutschland bleiben. Sie lernen jetzt die Sprache und bekommen gute Hilfe von den Gastgebern bei den Behördengängen.


    Schon ein mutiger Schritt eine fremde vierköpfige Familie ins eigene Haus mitaufzunehmen und dann gemeinsam Bad und Küche zu teilen, während man sich eigentlich nur mit Händen und Füßen verständigen kann… Ich finde das sehr lobenswert und bin auch froh für sie, dass es mit denen soweit untereinander klappt.

  • Mipha

    Hat das Label Gesellschaft hinzugefügt.
  • Dem Schiff Ocean Viking ist erlaubt worden, in Toulon zu landen. Auf dem Schiff befinden sich 234 Geflüchtete, darunter 57 Kinder, die zum Teil seit drei Wochen bereits auf dem Schiff sind. Der Viking war vorher seitens Italien verweigert worden, einen italienischen Hafen anzusteuern. Frankreich setzt, quasi als Retourkutsche, ein Abkommen mit Italien aus, in dem vereinbart war, dass Frankreich 3500 Migrant*innen aus Italien aufnimmt.

    Nun ist auf der einen Seite natürlich zu sagen, dass die neue faschistische Regierung in Italien einen harten Kurs gegen Geflüchtete fährt (die vorherige Regierung tat das nebenbei bemerkt auch schon), und das ist natürlich schrecklich. Es ist zu verurteilen. Es ist menschenverachtend.

    Auf der anderen Seite: Bin ich der Einzige, der die Reaktion mit der Verweigerung der Aufnahme von Geflüchteten durch Frankreich ebenfalls zynisch findet? Es ist, als seien diese Menschen einfach nur Spielfiguren in einem politischen Spiel, die nach Belieben hin und her bewegt werden können. Dabei sind sie nun einmal die Leidtragenden und es kann doch wohl nicht sein, dass sie, egal wohin sie kommen, mehr als Instrumente denn als Menschen gesehen werden. Wie eine menschenwürdige Behandlung unter diesen Umständen aussehen soll, ist für mich nicht ersichtlich.

  • Also Josés Channel hatte ein recht interessantes Video über die einflussreiche Novel "Camp of Saints", welches anscheinend auch von der französischen Regierung gelesen wurde.

    In dem Buch werden Indische Migranten als Invasoren gelesen, deren Kultur auf einen winzigen Teil ihres Landes reduziert wird, die Slumps. Mit einer Intelligenz beschrieben als gerade höher als die eines wilden Tiers und eine natürliche Neugierde gegenüber Gewalt.


    Das Buch versteckt sich nicht im Mindesten und glorifiziert jede Form von Krieg, als eine Form von gloreicher Schlacht und als solches natürlich auch den Tod von Soldaten im Dienst, während es auf traumatisierte Kriegsteilnehmer herabsieht.


    Leute die sich für die Flüchtlinge einsetzen, sind entweder korrupt, oder bereuen ihren Fehler. Verschiedene Tode, wie der Tod des Papstes, welcher Hilfsgüter an die Schiffe zu schicken versuch wird vom Erzähler mit einem gewissen sadistischen Humor beschrieben.


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    Shit Buch, aber großartiges Video. Das Problem ist, genau so sehen die Rechten Regierungen die Flüchtlinge.

  • Shit Buch, aber großartiges Video. Das Problem ist, genau so sehen die Rechten Regierungen die Flüchtlinge.

    Und wie scheinheilig ein großer Teil der Bevölkerung dazu noch ist... wenn ein Flüchtender eine Frau vergewaltigt, erwacht urplötzlich in vielen eine feministische Ader und sie heulen rum wie schlimm es heutzutage als Frau / weiblich gelesene Person ist.

    Wenn ein Österreicher eine Frau vergewaltigt "das ist ja tragisch, aber das passiert." Weil eigentlich interessiert's diese Leute eh nicht.



    Bin ich der Einzige, der die Reaktion mit der Verweigerung der Aufnahme von Geflüchteten durch Frankreich ebenfalls zynisch findet? Es ist, als seien diese Menschen einfach nur Spielfiguren in einem politischen Spiel, die nach Belieben hin und her bewegt werden können. Dabei sind sie nun einmal die Leidtragenden und es kann doch wohl nicht sein, dass sie, egal wohin sie kommen, mehr als Instrumente denn als Menschen gesehen werden. Wie eine menschenwürdige Behandlung unter diesen Umständen aussehen soll, ist für mich nicht ersichtlich.

    Ne, aber es ist leider normal in unserer Welt / Menschheit. Niemand, oder kaum jemand, in der Politik interessiert sich tatsächlich für die Menschen, für die man sich angeblich einsetzt.

    Da unterscheiden sich rechte Politiker*innen nichtmal so sehr von anderen. Bestimmte Menschengruppen sind immer Mittel zum Zweck, um entweder Stimmen für die nächste Wahl zu gewinnen, oder eben um andere Ländern eins reinzuwürgen und Vorteile daraus zu gewinnen.

  • Einigung von EU-Staaten: Asylverfahren sollen verschärft werden
    Nach jahrelangem Streit hat sich die EU nun auf eine Asylreform geeinigt. Sie soll vor allem den Zustrom von Menschen ohne Anrecht auf Schutz reduzieren.…
    www.tagesschau.de


    Die EU hat gestern eine neue EU-Asylreform beschlossen. Zukünftig sollten nur Menschen mit einem Asylrecht nach Europa einreisen. Die Flüchtlinge sollen unter sich gerechter verteilt werden. Länder, die gegen eine Aufnahme sind, sollen als Gegenleistung Ausleichzahlungen gewährleisten.


    Dass sich was ändern muss ist aufjedenfall richtig. Über das Wie kann man sich streiten. Fakt ist, wir tun im Vergleich zu den anderen EU-Länder sehr viel, während andere Länder weniger dafür tun. Es gibt eine Unausgleichheit. Wir müssen zusehen, wie wir das alles bewältigen, was Zeit, Ressourcen, Geld, Personal und einen Plan braucht. Während andere Länder von dieser Verantwortung entziehen, indem sie kaum Welche oder nur ein paar Asylbewerber aufnehmen.


    Wenn es ein Asylgesetz gibt, was uns entlastet und dafür andere Länder mehr in die Verantwortung gesetzt werden, dann ist es der richtige Schritt. Und Länder, die es immer noch verweigern, werden mit Ausgleichszahlungen belegt, was wiederum für die Länder zugute kommt, die sich dafür einbringen.


    Auch wenn Teile der Grünen damit nicht zufrieden sind, ein Weiter so könnte aber dazu bringen, dass das Erstarken der Rechten in Europa noch ausgeprägter wäre und das wollen die Grünen gewiss nicht.


    Es wäre auch toll, wenn der Frauenanteil bei den Asylbewerber erhöht werden, weil besonders diese Gruppe hat es noch schwerer, da sie von den Männern zuoft vergewaltigt, verschleppt und schikaniert werden. Eine Idee wäre da eine Frauenquote einzuführen, weil Frauen sind gleichermaßen wie Männern von den Problemen betroffen.