Pokemon ist mehr als nur ein Spiel. Más que un juego. Nein, das war nicht französisch. Mon Dieu! DAS war Französisch, mes amis! Nein, keine Amis, mann! >: Das ist ein großer Teil unseres Lebens geworden und aus Tagträumereien nicht mehr wegzudenken. Die Regionen sind auch irgendwo ein Stück Heimat geworden. So geht es doch sicher vielen hier. Es gibt so viele faszinierende Blickrichtungen, aus denen man alles betrachten kann, alleine schon die Wahl: Mensch oder Pokemon?
Wisst ihr, was mich richzig aus der Haut fahren lässt? Die ganzen Mainstreamleute, die die anderen Seiten der Medaille nie anschauen, und die unkonventionellen Seiten der Pokemonwelt mit dem Popo nicht anschauen, aber dann unzählige Geschichten des gleichen Typus lesen und produzieren. Also wenn ich erleben möchte, wie ein zehnjähriger Junge, immer aus Alabastia, weil die Menschen aus anderen Dörfern es nicht verdient haben ...
(Einschub: Das hat Pokemonx richtig gut gelöst, denn Platan suchte einen Repräsetanten aus jeder Region, so wie Trovato die Île de France, also Illumina repräsentiert, Serena Escissia bzw die Auvergne oder Bourgogne ... was machen denn die Leute aus Fuchsania oder Ebenholz, dürfen die nie Trainer werden?)
... wie er das dicke fette Relaxo mit dem Pokeball nicht trifft, zu blöd ist, um vor einem Zubat zu fliehen oder beim Beerenernten den ganzen STRAUCH rausreißt, die Geschichte immer nach vier Kapiteln in Marmoria City endet ... ja da greife ich doch lieber zum Gameboy und spiele es selbst, anstatt etwas zu lesen, was ich SELBST mit meinem eigenen Team erleben kann!
Deswegen erlebt ihr hier die Sachen, die man nicht sieht. Geschichten über die Paria in der Pokemon-Fanfiction. Jeder ist immer nur Ash oder ein anderer zehnjähriger Junge. Mit viel Glück ist der mal 17, aber er erlebt immer das Gleiche, immer und immer wieder. Und später vielleicht Nebengeschichten zu meinen Hauptgeschichten, aber das rentiert sich momentan einfach noch nicht. Es geht da um Vor- und Nachfahren jener Personen. Dann vielleicht noch ein paar Wettbewerbsgeschichten von Filb. Mal sehen.
Zwei Geschichten stehen erstmal in den Startlöchern.
Die erste ist eine Geschichte aus dem ORAS-Haipu. Oh, die zweite auch. Taucht ein in den ORAS-Haipu! Die zweite kommt ... irgendwann.
Erstmal zur ersten, denn dort geht es um unsere liebe Zinnia. Die heißt so, nicht dass ihr euch nicht wundert, wieso sie nicht Amalia heißt. Ich finde, es passt besser zu ihr.
Diese Geschichte war, zumindest die ersten 40 %, Teil eines Atmosphere-Wettbewerbs, wo man Hitzewellen atmosphärisch beschreiben sollte. Den Rest habe ich dann insgeheim vervollständigt, denn ich wollte noch mehr dazu schreiben. Deswegen sieht es so aus, als ob das erste Stück eine Geschichte für sich wäre. Erst Atmosphäre, dann Handlung und Humor! xD
Gleißendes Sonnenlicht
Gleißendes Sonnenlicht.
Von den drei kleinen Teichen, die die Route 114 säumten, hatte diesen Sommer nicht ein einziger überlebt. Die Erde war überall in einem geofissurartigen Muster aufgerissen und blätterte ab. Die Äcker im Westen des kleinen Dörfchens Laubwechselfeld verwandelten sich im Zuge der Hitzewelle in einen Friedhof für Feldfrüchte und Obstbäume. In dem letzten verbliebenen Wasser, das durch die große Kaskade im Nordwesten gespeist wurde, versammelten sich einige Pokémon zur Kühlung. Der ansonsten so einzeln in dem See stehende Baum hatte sein Territorium mit Sicherheit verzehnfacht - wie ein gewaltiges Chelterrar thronte er in dem eins mächtigen und sternenklaren Gewässer, dass als kleines Bächlein durch die häufige Benutzung und die intensivierte Abwaschung von Dreck und Mineralien schon ganz bräunlich wurde.
Dieser Sommer hatte alles Leben aus der Route ausgesaugt. Wenn selbst die Vipitis, die ihre Wärme dringend benötigten, freiwillig lieber in de schattigen Graslichtungen krochen , musste sich der rotbraune Fels in einen gewaltigen Herd verwandelt haben. Sengo und Vipitis dösten zusammen Seite an Seite in dem verkümmerten Gewässer. Gerade die großen, weißen Katzen mit ihrem dicken Pelz litten unter den sengenden Winden, die ansonsten in dieser Jahreszeit eine so willkommene Abwechslung boten. Viele Pokémon hatten einen Exodus durch das Dorf gestartet, um zur von den Aschewolken zumindest etwas geschützten Route 113 zu fliehen, doch die dort ansässigen Pokémon wie Zurrokex oder Panzaeron begegneten den vorübergehenden Gästen mit Skepsis, zumal es sich um einen längeren Zeitraum handelte. Die das maritime Klima gewohnten Beerenbäumen verdorrten. Doch das war noch gar nichts. HIER gab es wenigstens noch Wasser. Die Meteorfälle hingegen profitierten kaum von dem helleren Gestein. Die stickige, warme Luft, die sich in der Senke angestaut hatte, marschierte über den breiten Höhleneingang in die Drachenhöhle hinein und legte ihren schwülen Dunst über das noch viel klarere und erfrischendere Wasser, welches wirklich Gold wert war. Ohne dieses kristallklare Nass hätte Großmütterchen wesentlich mehr Probleme wegen der Temperaturen bekommen als ohnehin schon. Doch weiterhin war keine einzige Verkünderin der frohen Botschaft am Himmel zu sehen. Der einzige weiße Flausch, der sporadisch auftauchte, waren die Wablu die sich ebenfalls nur noch im Notfall in die Lüfte begaben. Melancholisch blickte ich auf meine gebräunten Arme, die zum ersten Mal nach Langem Opfer eines pochenden, pulsierenden, lodernden Sonnenbrandes wurde. So konnte es nicht weiter gehen.
"Komm, meine kleine Avelina. Versuchen wir es doch nochmal. Altaria, los, flieg' und nach Xeneroville ... ja ... schon wieder ... tut mir leid ..."
Gleißendes Sonnenlicht.
Einzig allein die untrennbare Verbindung zum Meer verhinderte es, dass sich der Krater leerte und die Stadt mit einem deformierten Burggraben um die Arena ausstattete. Als ich erneut das Gefühl bekam, unmittelbar aufgrund der Reflexion zu erblinden, wurde mir klar, dass ich meine Sonnenbrille noch gar nicht aufgesetzt hatte. Ärgerlich ... Hier, in der Stadt der weißen, kubischen Marmorhäusern, kreiert von Hoenns exzentrischsten Architektengenie Angelos Varoufakis, schlug die Apokalypse nichtsdestotrotz am härtesten zu, hatte sich das bestialische Groudon hier in der Ursprungshöhle schließlich verschanzt. Das hatte wohl nicht so geklappt, wie Team Magma sich das vorgestellt hatte. Diese Verrückten. Den zwei Gestalten, die das Tor bewachten, klebten die Strähnen genauso chaotisch im Gesicht lagen wie mir. Ich hob mein geliebtes Flurmel auf den Arm und würde mich nun erneut einem Versuch stellen, auch ohne blauen Edelstein, der im Besitz des Zehnjährigen war, mir Einlass zu verschaffen. Wassili, Troy und ich besaßen schließlich die stärksten Teams Hoenns, wieso sollten wir denn auf diesen Jungen warten, was war an dem so besonders?
"Flu- ... lurmel ... flurmel."
"Ist schon gut, meine kleine Avelina, ich hoffe, dass das bald ein Ende nimmt."
Gleißendes Sonnenlicht.
"HEIL-"
Bitte was?
"HEILE!"
Ungläubig blickte ich auf das Plaudagei, das zusammen mit einem Mann mit minzgrünen Haaren, einem weißen Barret und femininen Touch und einem weiteren Schönling mit makelloser Haut, stahlblauen Augen und silberglänzenden Haaren das Tor zur Urzeithöhle bewachte.
"Ich heile deine Pokémon ... und ich will nichts, dafür haben~! Krah!", tönte der Vogel, der sich somit einen sanften Rüffel des Mützenträgers verdiente.
Wassili sprach dennoch in einem sanften, liebevollen Ton zu dem Pokémon: "Aber nein, mein Spatzel, das ist der falsche Spruch!"
"Krah! Du kummsch hier net rein! Du kummsch hier net rein! Kra-ah-rah!", tönte das quirlige Federvieh erneut und strahlte vor Stolz. Von allen Lebewesen, die von der grassierenden Hitzewelle nahezu niedergemäht wurden, war dieser Vogel am glücklichsten. Ganz im Gegensatz dazu lastete der ernste Blick des jungen Silberrückens auf mir.
"Sie sind jetzt schon das dritte Mal in dieser Woche hier erschienen. Der einzige Grund, weshalb wir beide mit unseren zwölf Pokémon hier ausharren, ist, dass Sie sich hier nicht unbemerkt Zutritt verschaffen. Verschwinden Sie, das Betreten der Urzeithöhle ist strengstens untersagt!", wies mich der pöse, pöse Pursche streng zurecht.
Ich spielte gelangweilt mit meinen runden Ohrringen: "Dann geht doch selbst rein, Mann!"
"Ach Schätzchen, wenn es doch nur so einfach wäre! Uns Bewohnern Xenerovilles ist es leider nicht gestattet, die Urzeithöhle zu betreten. Außerdem befindet sich die blaue Kugel nicht in unseren Händen, denn sie wird zur Zeit von jemand anderem behütet, nämlich ..."
" ... dem Zehnjährigen." Seufzend vollendete ich Wassilis Satz, bevor sich die glimmende Lufttemperatur nun auch auf mein sonst so lockeres Gemüt übertrug.
"Alter! Meine Großmutter wohnt in den Meteorfällen und erträgt selbst dort an diesem Ort, der so weit entfernt ist, die Temperaturen nicht! Von den Pokémon ganz zu schweigen! Die Wasserfälle auf Route 114 schrumpfen bald in ein klägliches, kleines Rinnsal zusammen! Wie lange wollen wir noch auf DEN ZEHNJÄHRIGEN, den Helden von Hoenn warten? W-w-wo steckt der Kerl eigentlich?" Wassili wischte sich die verschwitzten Strähnen resigniert aus dem Gesicht.
Der ranghöchste Xeneraner ließ aus seiner Stimme fast schon Resignation verlauten: "Tja, wer weiß das schon, meine Liebe. Vielleicht ... vielleicht nimmt er gerade an den Pokémon-Wettbewerben aller fünf Klassen und aller fünf Ränge teil. Oder aber er befindet sich auf einer gemütlichen Shopping-Tour in Baumhausen City, um sich seine Geheimbasis einzurichten. Was ist, wenn er gerade Pokémon am züchten ist?"
"Welcher Zehnjährige hat denn Ahnung vom Pokémonzüchten? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die Alterskontrolle im Malvenfroh-Casino wieder versagt hat?", schnaubte ich verärgert, setzte mich auf einen der weißen Steine und drückte mein Gesicht zwischen meinen beiden Händen ein; rieb mir in den Augen. Diese Hitze war einfach unglaublich kräftezehrend.
Troy, so lautete der Name des Silberhaarigen, brachte mir von Anfang an eine immense Portion Antipathie entgegen, auch jetzt: "Seien Sie nicht albern und verschwinden Sie endlich. Das Casino ist schon seit einigen Monaten geschlossen! Was mir indes viel mehr Sorgen bereitet ... ist eine mögliche Störfunktion des Devon Atemgeräts. Nicht, dass ihm in der Tiefe etwas zugestoßen ist ... das würde der absoluten Katastrophe gleichen, mal davon abgesehen, dass wir diese mit Team Magmas Erweckung Groudons längst schon erleben."
"Jemand, der vermutlich nicht mal alleine ohne Pokémon schwimmen kann, soll, lediglich an die Finnen eines Tohaido geklammert, problemlos durch die Tiefseegräben tauchen. Exzellent ...", hauchte ich sarkastisch: "Aber das mit Groudon haben wir uns natürlich alle ... irgendwie ... äh ... anders, genau, anders war das Wort ... vorgestellt."
Troys Augenbrauen rüsteten zum Angriff und gerieten in die Schieflage: "Haben Sie etwa etwas damit zu tun? Mit Team Magma?"
"Ich? Papperlapapp! Nein, nein, nein, nicht wahr, meine kleine Avelina?" Sanft tätschelte ich den Kopf meines Flurmelchen und reichte ihm meine Wasserflasche. Der Kessel von Xeneroville glich nun mehr einer überdimensionalen Sauna.
Ich würde an den zwölf Pokémon sicher nicht vorbeikommen und dass die Herren ohne blaue Kugel nicht den Mumm hätten, der Urzeitbestie die Stirn zu bieten, wurde mir heute einmal mehr klar, aber da gab es noch etwas Anderes, was ich ansprechen wollte: "So, die Sache mit dem Meteor ... ist desweiteren äußerst bedenklich, meine Freunde."
Troy winkte entnervt ab: "Ich habe keine Lust mehr, mit Ihnen zu diskutieren. Das Forscherteam aus dem Raumzentrum hat keine Anomalien bezüglich extraterrestrischer Gesteine festgestellt. Ich spreche übrigens von gestern."
"Ja, noch nicht, NOCH NICHT! Stell' dir mal vor, ... hmmm ... sagen wir mal, in einer Parallelwelt gelangt jemand namens Hidla an die Macht und kaum jemand vorher ahnte, dass er Tod und Zerstörung über das Land bringen würde ... so verhält es sich auch mit dem Meteoriten ... es ist nur eine Frage der Zeit, bis die uralte Prophezeiung der Meteoreaner eintreffen wird", begründete ich meine Besorgnis. Eine Besorgnis, die sich Jahre lang durch mein Hirn bohrte und die ich zugerne wie der feine Herr Trumm als Hirngespinst abgetan hätte.
"Das ist ... Humbug. Parallelwelten, sonst noch was? Momentan bleibt uns nichts, als auf Brix zu warten."
Pah! Dieser Zehnjährige! Was hatte der an sich, dass alle Welt so begeistert von ihm war?
Aber Humbug ... nein, die Gemälde an den Wänden des Himmelturms ... man konnte alles mögliche daraus deuten, allerdings keinen Humbug.
"Komm, meine kleine Avelina ... wir müssen uns dann etwas anderes überlegen, meine Süße. Ach, du bist einfach so knuffig! Dann gehen wir eben. Heute ist nicht alle Tage, ich komm' wieder, keine Frage! Brutalanda, flieg' uns nach Hause! Tüdelü~!", verabschiedete ich mich von den beiden und glitt auf dem Rücken meines stärksten Drachen in die Lüfte ... Luft, versengt von gleißendem Sonnenlicht ...