Wettbewerb 02: Pokémon-Gedicht

Abgabe 1

Wow, echt überraschend, das mal aus einer anderen Perspektive zu lesen, aus einer dunkleren. Pokémon werden vertrieben, und damit ein Bezug zu den Tieren unserer Welt hergestellt. Am gelungendsten finde ich die Stelle bei der das lyrische Ich den Menschen vorwirft, nur Schwarz und Weiß zu mögen. Auch die Gegenwart der Asche im Gedicht ist schön gewählt.

Abgabe 2

Niedlich. Einfach nur irre niedlich und ich finde es klasse, wieder einen Bezug zur echten Welt zu haben, welcher auch noch ziemlich logisch ist.

Abgabe 3

Du hast versucht, etwas Humor einzubauen und zeigst die eher fragwürdigen Momente einer Reise der Pokémonspiele. Du hättest daraus jedoch, finde ich, mehr machen können, indem du mehr Momente einbaust, so zum Beispiel einen Arenakampf. Die Wende am Ende war auch interessant.

Abgabe 5

Auch hier finde ich den Blickwinkel, von dem das Thema angegangen wird, sehr interessant. Wenn ich es richtig erkannt habe, startet das lyrische Ich neu, weil es nicht stark genug ist, und deswegen verzweifelt, und am Ende es kaum weiter als nach Vertania City schafft.

Abgabe 6

Haha, der Aha-Moment als ich begriffen habe, um was es geht! Das hier kaum Rieme vorhanden sind, fehlt mir hier nicht, da diese Abgabe dennoch sehr gelungen ist.

Abgabe 7

Du hast die Momente aus den Spielen und Filmen extrem gut eingebunden, und man muss schon genau lesen, was damit gemeint ist. Wenn man dann mal etwas erkennt, schwimmt man erst recht in Notstalgie und freut sich irgendwie auch darüber.

Abgabe 8

Der Titel und die Wortwahl passen gut, da ich in Gedanken mitgesungen habe. (Auch wenn ich mich in den Gedanken eher wie ein Betrunkener angehört habe...)

Abgabe 9

Das ist so eine schöne Abgabe, aber sie schafft es wirklich knapp nicht rein.

Abgabe 11

Hier gefallen mir die bewussten Wortwiederholungen, da es für mich das Ganze nochmal betont, wie unbedingt gerne das lyrische ich fliegen könnte, was dieses ja auch am Ende schafft.

Abgabe 12

Wenn ich das richtig erkenne, dann geht es hier wohl um Lavados. Leider bekomme ich hier nicht das Gefühl der Ehrfurcht, wie es Lavados immer vermittelt. (Ich muss mir jetzt nicht die Finger verbrennen oder so, oder?) Jedoch hast du deine Reime gut eingesetzt.

Abgabe 1 - Kriegerasche

Abgabe 1 – Kriegerasche

Erste Abgabe startet mit einer extremen, kriegerischen Atmosphäre, die in den ersten zwei Strophen betont, wie die Antagonisten des Werkes, nämlich die Menschen, für den dystopischen Zustand verantwortlich sind. Scheinbar bezieht es sich auf ein Land alleine, also keine globale Problematik. Ich musste beim ersten Vers wirklich überlegen, weil er für mich wegen dem „zieht“ nicht stimmig klingt, aber das nur nebenbei eine persönliche Empfindung. Asche ist die Wiederholung im Werk als solches und lässt häufig die Vernichtung der Pokémon auf erleben. Hingegen ich „Eitelkeit“ als schwierigen Begriff sehe, aber wahrscheinlich, weil ich anderes damit verbinde, als das, was du (Autor) hier aussagen wolltest. Hier empfinde ich Egoismus und ähnliche Worte für passender, aber nur eine kleine Randnotiz wieder. In der dritten Strophe begegnen uns nun die Fragen der Opfer, die verständlicherweise aufkommen, wenn jene unter den Peinigern leiden. Interessant, was bei einem Pokémon Gedicht zu den Begriffen Schwarz und Weiß in den Kopf kommt, haha, was normalerweise nicht als Konnotation entstehen würde. In der letzten Strophe haben wir dann die gemischte Stimmung des Abschlusses. Vielleicht sogar eine gewisse Verachtung, die das lyrische Ich mit Verhöhnung paart? Ein neues Land wurde gefunden und zeigt, dass es alles von vorne beginnt, möglicherweise zumindest. Merkwürdig fand ich kurzzeitig das Verb „leben“, wenn es zuvor um pure Zerstörung und Asche ging. Mir kam eher eine Art Himmel in den Hinterkopf, dass sie „aufsteigen“ und zu einem besseren Ort gelangen, den Menschen nie erreichen werden, wobei „leben“ somit fragwürdig in dem Zusammenhang wäre. Vielleicht leben hier auch ganz anders gemeint und es geht um die Überlebenden alleine. Trotzdem schließt das eine, das andere nicht aus. Ein Happy End mit bitterem Beigeschmack und durchaus interessant, wobei hier keine Geschwindigkeit aufkommt, denn die ersten zwei Strophen bauten eine gewisse Dramatik auf, während plötzlich ein Abschluss in der letzten Strophe ereilt, gleich nach all den unbeantwortete Fragen. Hier wäre vielleicht ein oder zwei Strophen hilfreich gewesen, um das große Ganze abzudecken – möchte es gar nicht sagen, aber das gewisse „Etwas“ fehlte dadurch eben. Trotzdem ein interessanter Ansatz durch diese sehr düstere, für Pokémon eher unübliche, Atmosphäre, die durchaus zu überzeugen weiß.

Abgabe 2 – Bienchen

Kompletten Kontrast zu der vorherigen Abgabe, denn hier haben wir eine eher freudige, würde fast schon kindliche Atmosphäre sagen. Kleine Message steckt hinter diesem süßen Werk und es zeigt die doch recht grobe Natur in ihren vollen Zügen, anhand von Pokémon, die ja bekanntlich, zum Teil jedenfalls, Ähnlichkeiten mit realen Tieren haben können. Mir sagt der jeweils letzte Vers in Strophe drei und vier eher weniger zu, aufgrund des nicht fließendwirkenden Leseflusses. Natürlich reimen sie sich und an den minimalen Silbenunterschied liegt es sicherlich auch nicht, eher an den reimworten wohl oder dem Aufbau des Satzes als solches. Wobei die Sätze natürlich sehr passend für den eher kindlich wirkenden Inhalt sind, nicht abwertend oder negativ gemeint übrigens,und somit ist es eine Kleinigkeit am Rande. Süße Abgabe, muss ich sagen und mal etwas anderes.

Abgabe 3 – Erinnerungen an dein Abenteuer

Im ersten Moment war ich wirklich skeptisch nach dem ersten Lesen, denn es ist möglich, das Gedicht von verschiedenen Perspektiven zu sehen, wobei es Aspekte des Werkes gibt, die nämlich negativ oder positiv, je nach Standpunkt, gesehen werden können. Höchstwahrscheinlich handelt es sich beim lyrischen Ich um Professor Eich, da sowohl Enkel wie auch diese „Verwirrung“ des Professors dargestellt werden, die wir alle mit jenem in Verbindung bringen. Leider gibt es beim Lesefluss ein gewisses Problem damit, dass es viele Füllwörter wie „Nur“ oder Ähnliches gibt, die Sätze in die Länge ziehen und somit den Lesefluss, aufgrund der unterschiedlichen Silbenzahlen, eher negativ gestalten. An sich zeigt der Inhalt, dass es vom Beginn der Reise, sogar mit dem Schrumpfen außerhalb des eigentlichen Spielerlebnisses, bis zum Ende geht. Hier haftet sich eine weitere Verbesserungsmöglichkeit an, denn hier hättest du dich entweder auf die Reise im Allgemeinen, etwas Genauer in der Hinsicht, beschränken können und diese mit vielleicht ein bis zwei Strophenweiter ausfüllen können oder dich auf Eich und die Problematik seines Enkels stürzen können. Die verwirrten Gedanken kommen gut durch und an manchen Stellen kommt man auch zum Schmunzeln, denn der Text wirkt eher humorvoll auf mich, aber das Zerschlagen des Traumes und der Respekt in der letzten Strophe, den der Enkel, also Gary somit (?), einfordert, ist ein wenig plötzlich. Kam es in den Spielen so vor? Bin mir gar nicht mehr so sicher, dann ergibt es zwar Sinn, aber dennoch ist der Abschluss...nicht optimal? Gefühlt wolltest du zu viel in die Strophen nehmen, um einen Tiefgang zu erzeugen, aber es wäre durchaus effizienter gewesen, wenn du entweder den humorvollen Abgang genommen hättest, um die Stimmung auch konsequent durchzuziehen, dich auf die Reise alleine und der Gefühlslage des Protagonisten gestürzt hättest am Schluss, um den es ja eigentlich die ganze Zeit geht, aber dennoch verliert er den Fokus am Schluss eher, oder du widmest dich im Werk ganz Gary (?) und Eich, falls es um sie letztendlich ging, damit der Inhalt auch durchgehend stimmig ist. Das waren jetzt meine Eindrücke, weil mir zu viel Inhalt gepresst wurde, der plötzlich kam und vielleicht mit mehr Strophen optimaler rübergebracht worden wäre. Viele mögliche Routen, aber dennoch ein humorvolles und leicht sarkastisch angehauchtes Gedicht.

Abgabe 4 – Ein Kampf fürs Leben!

Eine der kürzeren Abgaben in diesem Wettbewerb mit klarem AA-BB Reimschema. Die Message hier hinter ist recht deutlich, das lyrische Ich berichtet von seinem Abenteuer und den Empfindungen diesbezüglich, und zeigt auch deutlich in der ersten Strophe, dass es dieses Gedicht für uns oder jemanden schreibt, da ihm Reimen leicht fällt, aber das Fangen von Shinys eher weniger. Mir gefallen die letzten beiden Strophen sehr gut, auch was die Wortwahl als solches angeht, allerdings kommt es dafür in der zweiten Strophe etwas ungünstig, dass der dritte Vers zu kurz ist im Vergleich zum Vierten. Liegt an der ungewollten, gehe ich mal davon aus, Doppelung des Wortes „immer“. Stört den Lesefluss leider, aber auch ohne die Doppelung wäre der Satz ein wenig zu sehr in die Länge geraten. Kleinigkeit wäre wohl das Wort „sowie“ in der letzten Strophe, letzter Vers, denn es verlängert die Silbenzahl, wo ein „und“ möglicherweise geeigneter gewesen wäre (oder ein anderes Wort, austauschen von Worten). Angenehmes Werk, Kleinigkeiten arbeiten allerdings gegen den Lesefluss und ich hätte mir ein oder zwei Strophen mehr gewünscht, in denen die emotionale Lage in Bezug auf das Abenteuer eher durchgekommen wäre, damit ein klareres Bild über das lyrische Ich entsteht. Trotzdem viel Potenzial, vor allem nach den schönen (zwei) Strophen am Ende.

Abgabe 5 – Neustart

Titel spiegelt den Inhalt des Gedichtes auf jeden Fall wider und ich bin zwiegespalten, was ich über dieses Werk denken soll. Es hat das gewisse Etwas, das es eben sehr interessant macht. Minimalistisches Arbeiten in den letzten Strophen hingegen ist enttäuschend, weil du noch so viel mehr hättest herausholen können, wirklich! Ich bin mir über die Stimmung gar nicht genau im Klaren, weil jederzeit ein Neubeginn, ausschalten des Spiels und Ähnliches (?), folgen kann und doch scheint das lyrische Ich teilweise glücklich zu sein. Mir kommt eine gewisse Verzweiflung entgegen, wenn ich mir das Gedicht mehrmals durchlese und der vorletzte Vers „Es gelingt nicht“ hat eine tolle Wirkung auf den Leser. Könnte mir vorstellen, dass eine klare Struktur von zwei oder dreifach Strophen mit jeweils drei bis vier Versen eine noch stärkere Wirkung erzielt hätte oder von vorneherein minimalistisches Arbeiten. Die Abgabe gefällt mir und doch ist es schade, dass es noch mehr Potenzial gab.

Abgabe 6 – Rigorositäten

Hat das Wort Rigorosität überhaupt eine Pluralform? Ungewöhnlich, aber keines Weges negativ, weil bei einer Überschrift sowieso Freiheiten (beispielsweise ja ein Neologismus in diesem Fall) möglich sind, egal in welcher Form. Mit dieser Abgabe tue ich mich ebenfalls schwer, weil sie sehr speziell ist. Hier und da fehlten ein paar Kommata, soweit ich es beurteilen kann, aber Kleinigkeiten, die den Lesefluss nicht wirklich negativ beeinflussten. Dauerte einige Minuten bis ich realisierte, dass die Farben für die Kleidung und Symbole der jeweiligen Verbrecherorganisation der Region eingesetzt wurden. Titel passt hier zu der Thematik, die dem Gedicht beiwohnt, da es ja bekanntlich um Antagonisten und Verbrecher der Spiele geht. Struktur gefällt mir auch und Lesefluss ist gut über das Werk hinaus. Persönlich gefiel mir diese Wertung des lyrischen Ichs dahinter eher weniger, da es in dieser gewissen Naivität bei einigen Organisationen, oder vielleicht Unwissenheit (?), mündet. Könnte durchaus von einem Menschen sein, der die Organisationen wirklich nicht leiden konnte.

Beispiel ist hierfür die siebte Strophe. Soweit es nach Chronologie geht, ist hier Team Plasma gemeint, die bekanntlich Pokémon und Menschen trennen wollten, wobei G-Cis als Anführer mit finsteren Absichten dahinter stand. Als solches ist die Organisation allerdings, im Gegensatz zu Team Rocket, die wirklich Verbrecher im großen Stil waren, eher eine Schar von manipulierten Bürgern, die verständliche Absichten hatten. Pokémon deren Freiheit wiederzugeben und ihnen ihre freie Laufbahn zu geben. Gewisses pauschalisieren von allen Mitgliedern, die den jeweiligen Ambitionen der Anführer unterworfen wurden, was natürlich unterschiedlich wahrgenommen werden kann. Der Klang von Gut gegen Böse war deutlich zu spüren und an den meisten Stellen lässt es sich angenehm lesen. Interessanter Umgang mit den Farben, um die jeweiligen Organisationen darzustellen und ihnen gewisse Eigenschaften zu zuordnen.

Abgabe 7- Reisesucht

Bei diesem Werk wird ein gewisses Vorwissen fast schon vorausgesetzt, um die jeweiligen Strophen zu verstehen. Kann positiv und negativ gesehen werden, denn weniger Pokémon interessierte werden einem inhaltlich sehr umfangreichen Gedicht wie diesem hier nicht viel abgewinnen können und vielleicht auch falsche Informationen damit in Verbindung setzen. Beschränkung auf zwei statt drei Regionen wäre auch möglich gewesen, um ein wenig in der Länge zu kürzen, aber so schimmert dennoch die enorme Arbeit dahinter, die eindeutig nicht durch einen schnellen Impuls entstanden ist, was bei vielen, kürzeren Werken öfters der Fall ist. Auf Silben wurde geachtet und dadurch entsteht ein solides Werk, aber auch wirklich nur für Fans, die dem Fandom Pokémon etwas abgewinnen können und zumindest Basiswissen damit in Verbindung bringen können.

Abgabe 8 – Karpardor’scher Singsang

Diese Abgabe brachte mir ein dauerhaftes Schmunzeln, weil sie die Einfachheit des Pokémons Karpardor gut zur Geltung bringt. Angeblich kann es schließlich Berge überspringen und in seinem Leben geht es ums Platschern und Schwimmen. Zumindest bringen wir es mit diesen Gedankengängen in Verbindung. Als Update in einem Topic sicherlich ebenfalls amüsant, allerdings fehlt mir hier einfach mehr dahinter, um es in einem Wettbewerb mit den anderen Teilnehmern gut konkurrieren zu lassen. Natürlich liegt in der Kürze diese Würze, aber dennoch fehlt Hintergrund, Wendung, humorvoller Abschluss oder Ähnliches, um den entscheidenden Schuss zur Punktevergabe zu erzielen.

Abgabe 9 – Flammentanz

Dass ich zwei Mal lesen musste, um auf Hundemon und Galoppa zu kommen, ist ziemlich peinlich, haha. Ich gehe davon aus, dass sie gemeint waren? Zumindest in meinem Feuertanz ging es um die beiden in ihrem Kampf. War hier übrigens Cynthia mit den blonden Haaren gemeint oder bin ich völlig falsch? Wenn ja, dann hat sie in dieser Version wohl ein Hundemon, welches im Spielverlauf nicht der Fall ist, soweit ich weiß. Kein Kritikpunkt, nur eine Feststellung, haha. Mir gefallen die Beschreibungen und auch hier haben wir ein solides Werk. Übrigens hat der Titel einen sehr schönen, melodischen Klang, der sich zusammen mit den Beschreibungen durch das Werk hindurch zieht.

Abgabe 10 – Himmelssturz

Schöner Titel und spezieller Aufbau, der mir bekannt vorkommt. Komplette Geschmackssache würde ich sagen und diese minimalistische Arbeit, auf starke Beschreibungen und Ausdrücke beschränkt, hat definitiv eine besondere Wirkung auf den Leser. Was mir auffiel ist, dass ich das Werk, einfach herausgenommen jetzt betrachtet, in ganz andere Themen einbauen kann, aber sicherlich nicht mit Pokémon in Verbindung bringen würde, wenn die Aufgabenstellung nicht dabei wäre. Ich würde fast schon sagen, dass es etwas zu sehr an der Aufgabe, zumindest für mich, vorbei ist, was durchaus problematisch ist. Sternenstaub ist ein Wort, was am ehesten darauf schließen lässt, aber leider nicht die erste Wahl bei einer Interpretation wäre und auch nach längerem Überlegen eher…schwer in Verbindung zu bringen ist. Ich weiß, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn der Leser frei interpretieren kann und nicht alles ins Gesicht gehauen wird, um das Verständnis zu erzwingen, aber simple Hinweise auf die Pokémonwelt, sei es mit dem Wort Champion, Professor oder Ähnlichem – nur Beispiele, natürlich passen beide hier nicht hinein -, hätten dir eine ganz andere Atmosphäre geschaffen. Wird der Autor jetzt vermutlich anders sehen, aber leider ist es so schwer, die Welt eines anderen Autoren zu sehen, die er in seinem Inneren hat, leider.

Abgabe 11 – hoch hinaus

Titel bietet schönen Anschluss ans Ende des Werkes, wo es ebenfalls um das Abheben und Fliegen geht. Ich nehme an, es handelt sich um eines der beliebten Flug-Pokémon? Mir kam jetzt im Inneren der Gedanken an Tauboss oder Tauboga, die jetzt neue Höhen erreichen können, weil sie größer und stärker dank der Entwicklung geworden sind. Zentrierung wäre gar nicht nötig gewesen, aber warum auch nicht, oder? Hätte dieses Gedicht einem alten Titelsong zugeordnet, weil die Reime und Wortwahl mich ein wenig daran erinnerten. Bin mir unsicher, wie ich das Werk als solches einstufen soll. Keine allzu starken Begriffe, die den gewissen Schneid liefern, aber die kindliche Verspieltheit eines Pokémontitelsongs hat eine gewisse Wirkung auf mich. Allerdings ist das jetzt meine Interpretation und Empfindung gewesen.

Abgabe 12 – Flammende Flügel

Ist hier Lavados oder Ho-Oh gemeint? Ich musste eher an Ho-Oh denken, aber Lavados würde wohl mehr Sinn ergeben. Wobei das Licht, welches den Weg weist, auch im Zinnturm hätte sein können. Minimalistisch wurde hier auf lange Verse verzichtet und flüssig lässt es sich definitiv lesen. Um ehrlich zu sein, hätte ich mir hier mehr erwünscht noch, auch wenn die Begriffe eine bestimmte Wirkung schon erzielen konnten. Solides Werk im Ganzen würde ich jetzt sagen, viel mehr lässt sich (leider) auch nicht sagen.

01 - Kriegerasche
Mit der verbliebenen Asche fühle ich mich irgendwie an den zweiten Film erinnert. Ein bisschen. Nun ja. Der Krieg lässt auf eine ereignisreiche Vergangenheit schließen und ich fänd’s gar nicht mal abwegig, wenn auf Seiten der Menschen zu Anfang auch Pokémon kämpften. So oder so kann man dem Gedicht leicht folgen und es ergibt sich schnell ein roter Faden von den Anfängen über die bittere Aussichtslosigkeit bis hin zur Akzeptanz, dass nichts mehr so ist, wie es mal war. Hoffen wir mal, dass das auch für die nahe Zukunft gilt.
Mir ist überhaupt aufgefallen, dass du die Verse oft auf die gleichen Wörter enden lässt. Wohl, um sie noch stärker zu betonen und das gefällt mir insgesamt recht gut. Generell lesen sich die Strophen angenehm und flüssig; passt.

02 - Das Bienchen
Eine kleine Geschichte von einer unscheinbaren Bedrohung, die sich schlussendlich doch als kleine Nemesis des Hungers herausstellt. Dein Gedicht liest sich locker und beschwingt - bis auf ein paar Ausnahmen, in denen die Wortkonstellationen etwas zu sehr verdreht sind -, die Reime sind fast durchgängig gut gewählt und generell gefällt mir die Sprache, mit der du an die Thematik herangegangen bist. Es klingt auf seine eigene Art belehrend, offensichtlich darstellend, wie gut oder schlecht die einzelnen Taten sind und dass sich selbst der Kleinste effektiv wehren kann. Die Lehre wird er dadurch wohl mitnehmen und in Zukunft darauf achten. Hat mir gefallen.

03 - Erinnerungen an dein Abenteuer
Dein Gedicht hat etwas Distanziertes; als würde das alles noch direkt vor dir liegen und du im Inbegriff sein, diese Welt zu erleben. Das ist während des Lesens ein relativ merkwürdiges Gefühl, an das ich mich in den letzten Strophen doch gewöhnen konnte. Die ersten Pokémon-Spiele im Zeitraffer zu durchlaufen ist an und für sich eine gute Idee, die du mit einer ansprechenden Länge auch ganz ordentlich umgesetzt hast. Teils fehlen die Reime, obwohl du den Fokus recht offensichtlich auf ihnen hattest, aber das stört so weiters eigentlich nicht. Viel mehr sind die unterschiedlichen Längen bei den Versen doch ungewohnt und dadurch fühlt es sich unrhythmisch an, wodurch auch das Lesen erschwert wird. Womöglich solltest du daran in Zukunft üben.

04 - Ein Kampf fürs Leben!
Auch du hast ähnlich wie Abgabe 3 mit unterschiedlichen Längen bei den Versen zu kämpfen; wobei das bei dir hauptsächlich in der zweiten Strophe auffällt und sonst kaum. Mit dem klassischen Paarreim bewaffnet bringst du die Geschichte bis zum Champ sowohl kurz als auch mit kräftigen Worten zur Tastatur und so klingt es wie eine kleine Siegeshymne. Das Ich lässt sich nicht einschüchtern und kämpft weiter auf seinem Weg. Lediglich die Shiny-Pokémon finde ich etwas fehl am Platz, weil die mit diesem Kampf eigentlich nichts zu tun haben und wohl nur ein Lückenfüller waren. Aber das nur nebenbei erwähnt, denn das fällt nicht so stark ins Gewicht.

05 - Neustart
Sehr ungewöhnliche Herangehensweise mit den Neustarts. Das waren so ziemlich meine ersten Gedanken und genau das finde ich so interessant an deiner Abgabe. Wenn es mal nicht so läuft oder man sich mit dem Charakter nicht verbunden fühlt, fängt man einfach von vorne an. Das ist ja nicht nur in dem Spiel so, sondern auch in anderen und dieser Zwiespalt zwischen Spieler und Spielfigur ist nett gelöst. Gegen Ende hätte ich einen anderen Ausgang erwartet, aber okay.
Sprachlich ist dein Gedicht durchaus passabel. Kurze, aussagekräftige Verse mit einer anständigen Struktur und einem Ziel, das du immer vor Augen hattest: Die immer kürzer werdenden Strophen. Mir ist das eben erst während des Schreibens aufgefallen und das erklärt auch das eher abrupte Ende. Ob die verschwindenden Reime auch davon betroffen waren, lässt sich allerdings nicht abschätzen. Sehr interessant.

06 - Rigorositäten
Auch die Bösen wollen natürlich etwas Screentime haben und du beschränkst dich dabei hauptsächlich auf ihre Ziele und Ideale. Also genau das, was sie schlussendlich zu Bösewichten gemacht hat. Ich muss dabei sagen, dass die Aufzählung der einzelnen Ziele vergleichsweise langweilig zum Rest gestaltet war, wohl wegen der vielen Wiederholungen, was eigentlich ziemlich schade ist, weil mir der Ansatz und die Anspielung auf die Farben gut gefällt. Die Verse hast du zudem ansprechend gestaltet, sodass sich das Gedicht im Gesamten gut lesen lässt. Nur eben dieser Mittelteil will nicht so recht überzeugen.

07 - Reisesucht
Ein relativ langes Gedicht und nicht nur ein sehr ausführliches. Du hast ein gutes Gespür für Reime und auch für die Länge der Verse, wodurch es sich sehr rhythmisch und angenehm liest. Dabei spielst du auch mehrmals auf verschiedene Pokémon und Aktivitäten in den entsprechenden Regionen an, was Nostalgiegefühle weckt. Auch wenn der Ausgang darauf hinausläuft, dass der Champ mit Cynthia zusammenkommt, so finde ich es doch wirklich schade, dass Einall und Kalos keine Erwähnung gefunden haben. Vielleicht kannst du die ja nach dem Wettbewerb noch ergänzen. Mit deiner Abgabe hast du auf jeden Fall schon viel geleistet.

08 - Karpador’scher Singsang
Bei deiner Abgabe habe ich das Gefühl, dass du alles oder nichts riskieren wolltest, da das Gedicht so simpel ist, dass es eigentlich keiner Erwähnung bedarf. Und doch ist es genau wegen dieser simplen Art interessant, weil es zu Karpador passt. Man sagt ihm ja ein eher einfaches Gedächtnis und den Willen einen Wasserfall zu erklimmen nach und genau darauf beziehst du dich auch. Ich finde es richtig schwer, dir dafür auch Feedback zu geben. Immer weiter, immer weiter?

09 - Flammentanz
An den geringfügig vorhandenen Satzverdrehern müsstest du wohl noch etwas arbeiten, aber davon abgesehen: Starke Abgabe. Das fängt schon beim Titel an und zeigt sich auch in den nachfolgenden Strophen, in denen du nicht nur auf den heißen Kampf eingehst, sondern auch die Vergangenheit, Siege und Niederlagen und noch so viel mehr an Gefühlen einbringst. Man fiebert während des Lesens mit. Ich habe selbst diese Emotionen gespürt, die Anspannung und das Gefühl, dort zuzusehen. Hat mir wirklich sehr gefallen und dass du reimtechnisch auch gut bewandert bist, muss ich wohl nicht dazusagen.

10 - Himmelssturz
Kurz und bündig auf den Punkt gebracht, von starken Worten begleitet und mit dem Titel bereits angedeutet: Ein Himmelssturz. Ein Lichtgewitter? Das Aufeinandertreffen von großen Mächten. Ganz ehrlich, ich kann’s kaum in Worte fassen, weil hier viele Eindrücke zusammenkommen und sich die Ereignisse überschlagen. Nur ist der direkte Zusammenhang zu Pokémon nicht wirklich gut erkennbar bzw. lässt es einfach mehrere Interpretationen zu, die aber auch nicht eindeutig sind. Insofern fehlt etwas der Bezug.

11 - hoch hinaus
Wie in der Abgabe zuvor fehlt auch bei dir der direkte Zusammenhang zu Pokémon, wobei mich hier die Entwicklung am Ende doch in die Richtung geleitet, die ersten Flugversuche eines Pokémons zu beobachten - mir kommt durch Weiß und Blau Wablu in den Sinn. Oder eines Kindwurms, das unbedingt fliegen lernen möchte. Was es von beiden auch ist, mir gefällt die Art und Weise, wie du das Gedicht durch die kurzen Schlagworte und dem längeren Paarreim danach aufgebaut hast. Das liest man eher selten und trotz allem lassen sich hier die Geschehnisse gut ordnen. Lediglich vor der vorletzten Strophe scheint ein größerer Schnitt zu sein, als würde etwas fehlen. Das aber nur nebenbei erwähnt.

12 - Flammende Flügel
Ein Phönix also; ein Lavados? In der zweiten Strophe werfen mich die Verse etwas aus der Bahn, was aufgrund der Kürze nicht ganz ideal ist, aber ansonsten empfinde ich dein Gedicht sehr angenehm und flüssig zu lesen. Wobei du dich auch hauptsächlich auf die Ausstrahlung des Phönixes beschränkst und es aber trotz allem auch keinen direkten Bezug zu Pokémon fördert. Die aussagekräftigen Worte helfen dir hier aber, dass man sich sofort mit dem Gedicht anfreunden kann und tatsächlich auch etwas Ehrfurcht bekommt. Ob das wohl so beabsichtigt war?

Abgabe 8: Karpador'scher Singsang
Dieses Gedicht ist auf eine seltsame Art unglaublich kreativ. Dafür gibts letztendlich auch den Punkt.
Mir gefällt es, wie es durch die bloße Wiederholung von fünf Versen und insgesamt ganzen neun unterschiedlichen Wörtern trotzdem diese Assoziation mit Karpador erzeugt. Es ist minimalistisch, aber kreativ. Und eine der wenigen Abgaben mit Metrum, wow. xD

Abgabe 10: Himmelssturz
Mein klarer Favorit. Ich habe die Abgabe gelesen und dachte: Wow, das ist die erste in diesem Wettbewerb, die mich wirklich beeindruckt.
Es ist schön, wie hier nicht explizit gesagt wird, um welches Pokémon es sich handelt oder was genau geschieht, denn dadurch lässt das Gedicht wirklich einiges an Interpretationsspielraum. Ich glaube, es geht um Rayquaza, aber ganz sicher bin ich mir nicht.
Außerdem finde ich es schön, dass hier ein Metrum vorhanden ist und die Reime finde ich auch ziemlich gut gewählt.

Abgabe 11: hoch hinaus
An diesem Punkt habe ich mich gefragt, was hier alle mit ihren kleingeschriebenen Versanfängen haben. Aber gut, ist eine Entscheidung, die ich mal nicht weiter infrage stellen will.
Ich glaube, es geht hier um die Entwicklung von Draschel zu Brutalanda, daran musste ich bei dieser Traum vom Fliegen-Thematik jedenfalls als erstes denken.
Ich finde den Aufbau recht interessant, erst diese kurzen Verse, die auf mich wie kurze Gedanken wirken, während sie eigentlich das erzählende Mittel sind. Das finde ich sehr interessant, da ich eigentlich eher erwartet hätte, dass die langen Verse erzählen und die kurzen wie gesagt Gedanken sind.
Ein Metrum ist leider keines zu finden, aber immerhin sind die Verse innerhalb einer Strophe jeweils ähnlich lang, sodass es sich trotzdem flüssig lesen lässt.

Abgabe 12: Flammende Flügel
Lavados? Es erinnert mich zwar eigentlich eher an Ho-Oh, aber der hat keine brennenden Flügel.
Mir gefällt hier die Wortwahl, es klingt für mich gewissermaßen ehrfurchteinflößend, aber nicht hochgestochen, was oft recht schwierig so zu erreichen ist. Auch inhaltlich ist es ganz solide, wobei es für mich jetzt nichts unglaublich Überragendes darstellt. Legenden, die zu respektieren sind, sind wohl einfach nichts Neues mehr.
Die Reime sind okay so, sie klingen gut, und dass ein Metrum vorhanden ist, gefällt mir natürlich auch.

ID: 44497
A8: 1
A10: 3
A11: 2
A12: 2

1) Kriegerasche

Dieses Gedicht thematisiert einen Krieg zwischen Mensch und Pokémon und wird aus der Perspektive der Pokémon dargestellt. Das Gedicht wirkt wie eine Rede, welches die Vergangenheit reflektiert und den Gegensatz zum jetzigen darstellt. Es lässt sich durch ein gewähltes Metrum flüssig lesen. Teilweise trägt das Versmaß auch einen Teil zum Gedicht bei. Wörter werden geschickt betont und die an die Menschen gestellten Fragen bekommen durch die Kadenzen einen Nachklang. Jedoch erscheint der Wechsel von Jambus und Anapäst sehr unregelmäßig. Hier liegt Potential, durch den Wechsel der Rhythmen den Inhalt zu verstärken. So könnte man z. B. Anapäst verwenden, wenn von den Pokémon die Rede ist, und Jambus, wenn über die Menschen gesprochen wird. Dies wird stellenweise schon geschickt eingesetzt, wenn „[d]er Menschen Vormarsch“ im marschierenden Jambus geschildert wird. Ebenso besteht die Möglichkeit, Vergangenheit und Gegenwart durch den Wechsel der Rhythmik gegenüberzustellen, oder die Unregelmäßigkeit könnte mit der Zeit nachlassen, dann ginge es von einem Durcheinander in eine Harmonie zwischen Anapäst und Jambus über, was wieder den Inhalt veranschaulichen würde.
Parallelismen werden häufig verwendet und es gelingt, sie bedeutungsvoll einzubauen, wobei der Vorher-Nachher-Kontrast eine Geltung bekommt („kämpften um unser Land | kämpfen um unser Leben […] und verloren das Land | und verloren das Leben“). Reime gibt es wenige, so werden sie umso prägnanter, wenn sie gezielt genutzt werden.
Alles in allem überzeugt das Gedicht durch gelungenen Inhalt, Wortwahl und Struktur, besitzt ein sauber lesbares Metrum, was ausbaufähig zu großartiger Reflektion des Inhalts durch die äußere Form ist.

2) Das Bienchen

Eine niedliche Geschichte die hier erzählt wird. Im Grunde weißt das Gedicht Charakteristika einer Ballade auf, handelt sich hierbei allerdings auch um eine Art Fabel, welches mit Pokémon anstatt von Tieren die Moral vermittelt, dass man niemals aufgeben sollte. Die Reime sind von guter Qualität, die Geschichte kommt durch ansprechende Wortwahl gut zur Geltung.

3) Erinnerungen an deine Abenteuer

Was dieses Gedicht ausmacht, ist die ironische Art wie es den Verlauf des Abenteuers auf den Arm nimmt. In jeder Strophe wird eine Eigenartigkeit des Pokémonspiels hinterfragt oder parodiert. Dieser Humor macht es äußerst lesenswert. Allerdings sind manche Reime unsauber gewählt und wirken stellenweise zweckgereimt. Ebenso vermisst man ein klares Metrum, was das Veralbern des Spiels betont oder bestimmten Begebenheiten einen anderen Klang verleiht. Die Form scheint sich im Ganzen nicht auf das Gedicht auszuwirken, wobei es hier durchaus möglich ist, so manche Stilmittel geschickt einzusetzen, um den Inhalt ausdrucksstärker zu machen.
Der erste und letzte Vers sind aus den originalen Spielen übernommen, welches mit der Aufgabenstellung harmoniert und das Gedicht sauber abrundet.

4) Ein Kampf fürs Leben!

Dieses Gedicht beschreibt kurz und knapp die eigenen Erfahrungen des lyrischen Ich mit der Welt der Pokémon und trifft somit die Aufgabenstelllung. Allerdings finden sich komische Formulierungen, wie, dass dem lyrischen Ich das Reimen nicht schwer fällt. Dies hat irgendwie nichts mit dem Thema zu tun und weicht vom gesamten Inhalt ab, was stört, weil das Gedicht sonst Potential in sich hat.

5) Neustart

Die Idee eines lyrischen Ich, welches versucht, sich selbst im Pokémonspiel wiederzufinden, finde ich sehr kreativ und ansprechend. Die Reime sind gut, das Versmaß zwar unregelmäßig, im Vers selbst bleibt es allerdings einheitlich, somit lässt sich trotzdem recht flüssig vorlesen.
Für mich ergibt es einen Widerspruch, wenn am Anfang die Rede davon ist, dass das lyrische ich genau weiß, dass es einen weiblichen Protagonisten spielen möchte, zum Ende des ersten Durchspielens dann sagt „das bin nicht ich“. Aber das Konzept mit dem Neustarten des Spiels und des Spielens derselben Story auf unterschiedliche Weisen, weil man seinem Protagonisten andere Eigenschaften zuweist, ist äußerst interessant und baut Spannung auf. Es besteht das Potential, diese unterschiedlichen Weisen mithilfe unterschiedliche Arten des Schreibens zu verdeutlichen, sodass die äußere Form den Inhalt reflektiert. Dies ist grob wiederzufinden, so nimmt die Anzahl der Verse pro Strophe mit jedem Neustart ab. Es lässt sich aber durch verschiedene Reimschemata und Unterschiede im Versmaß weiter ausschöpfen.

6) Rigorositäten

Dieses Gedicht folgt einer ansprechenden Thematik, indem es die verschiedensten Verbrecherbanden in der Geschichte von 20 Jahre Pokémon auflistet und zusammenfasst und sie einer Farbe zuordnet, welche sie repräsentiert. Somit löst es die Aufgabenstellung in einer sehr interessanten Art und Weise.
Besonders überzeugend ist die Wortwahl, welche die Kriminellen treffend charakterisiert. Ebenso der Ausdruck, mit dem sämtliches Pokémonvokabular umschrieben wird, ist äußerst geschickt.

7) Reisesucht

Dieses Gedicht ist das das wohl längste von allen und kommt schon beinahe einer Kurzgeschichte gleich. Der Inhalt wird jedoch durch ansprechende Wortwahl gut erzählt und Spannung baut sich auf.

8) Karpardor'scher Singsang

Dieses Gedicht hat mich sehr überrascht, da es trotz seiner Einfachheit einen Eindruck hinterlässt. Es umfasst gerade mal 9 verschiedene Wörter und wiederholt sich in seiner Gesamtheit wo es nur geht. Somit macht es allerdings seinem Titel alle Ehre. Es wird ein Gefühl der Widerspenstigkeit vermittelt.
Das lyrische Ich zieht sein Ding durch, und macht wörtlich immer weiter, selbst wenn es keinen Fortschritt gibt.

9) Flammentanz

Diese Art von szenischem Einstieg, der mithilfe der Verwendung der zweiten Person den Leser in das Geschehen reißt, welcher rasant Spannung und Stimmung aufbaut, ist äußerst ansprechend. Diese Darstellung der Wahrnehmung wirkt sehr malerisch, die Anschaulichkeit Abgrenzung der Sinneseindrücke von Tribüne und Kampf wird durch die Reduzierung der Satzlänge kreativ gemeistert, ließe sich aber durch Kreuzreim besser darstellen als mit dem verbindenden Paarreim, oder eine Gegenüberstellung des Metrums wäre hilfreich, welches in klarer Form im Gedicht allerdings nicht aufweisbar ist. Die letzte Strophe reflektiert die erste Strophe gut, die Sinneseindrücke werden umgekehrt, jetzt nimmt das „lyrische Du“ die äußeren Sinneseindrücke wahr. Diese Hinführung und der Kontrast der ersten und der letzten Strophe ließen sich durch ein Metrum sowie einen Übergang von Kreuzreim in Paarreim veranschaulichen.
Reime sind gut gewählt, Wortwahl und Ausdruck sind äußerst ansprechend (z. B. „die Niederlage witternd“) und durch die Umschreibung der Pokémon wird eine Spannung erzielt.

10) Himmelssturz

Dieses Gedicht stellt wohl den Kampf der beiden Wetterlegenden Groudon und Kyogre dar, der von Rayquaza geschlichtet wird, welches „vom Himmel fällt“, „die Erde trifft“ und „Meere zähmt“. Besonders auffallend ist hierbei das Versmaß, welches in den ersten drei Strophen regelmäßig angeordnet ist, zwei Verse mit Jambus stehen zwei Versen mit Trochäus gegenüber, stehen somit für die Gegenüberstellung von Groudon und Kyogre. Ebenfalls lässt sich eine förmliche Gegenüberstellung in der (Art von) Enallage „warmes Leuchten, | helle Glut“, bei der die Adjektive vertauscht wurden um eben diese Wirkung zu vermitteln. Gegen Mitte zerfällt das Schema des Versmaßes, Verse werden ruckliger und laufen nicht mehr ineinander über, (Vers enden mit stumpfer Kadenz, nächster Vers beginnt mit betonter Silbe), hier greift Rayquaza ins Geschehen ein und man kann die Erschütterung durch das Metrum spüren. Nachdem der „Weltenzorn“ (geniales Wort) beruhigt worden ist, kommt das Metrum vollständig zur Ruhe, der Jambus setzt sich regelmäßig fort und die Verse laufen wieder flüssig fort.
Interessant sind vor allem die Bilder, die durch durchdachte Ausdrücke wie „zerfallende Nacht“ und „sich durchfressendes Licht“ vermittelt werden. Zudem greift die letzte Strophe die erste Strophe wieder auf, am Anfang war die Rede von einer ruhigen Nacht, am Ende lässt Rayquaza „Sternenstaub“ zurück, was sich als sternenklaren Nachthimmel deuten lässt.

11) hoch hinaus

Das Gedicht beschreibt wohl den Wunsch zu fliegen. Der Pokémonbezug wird mir allerdings nicht sehr deutlich. Vielleicht handelt es sich um ein Pokémon, welches erst nach der Entwicklung dazu fähig ist. Die Struktur der Strophen ist kreativ durchdacht, es handelt sich um abwechselnd gebrochene Stichwörter und Ausrufe des lyrischen Ich, was mir gefällt. Die haltlosen Wörter geben Denkanstoß sowie Interpretationsfreiraum. Ein einheitliches Versmaß wird mir nicht ersichtlich, allerdings lässt es sich trotzdem meist recht flüssig sprechen.

12) Flammende Flügel

Eine kurze Beschreibung Lavados, präsentiert seine Eigenschaften, das Ewigliche des Phoenix, sein Temperament, seine Hilfsbereitschaft und seine Genauigkeit bei der Auswahl eines würdigen Trainers, wobei ersteres und letzteres ebenso oder noch stärker auf Ho-Oh zutreffen. Es klingt durch ein durchlaufendes flüssiges Metrum ohne Holprigkeiten wie eine Preisung der Göttlichkeit. Vor allem die letzte Strophe gibt reichlich Stoff zum Nachdenken und gibt Denkanstoß für höhere philosophische oder spirituelle Gedanken.

Zitat von Alexia

Die Wut ist vermutlich da der Auslöser es doch zu versuchen, aber wie der Dichter uns wissen lässt, gibt es zwei Fehlschläge. Der Wille jedoch ist noch längst nicht gebrochen! Wie lange muss Kindwurm warten bis es fliegen kann? Es will sich nicht der Trauer hingeben, wird darauf warten, wird sich vorstellen wie es ist über den Wolken hinweg zu fliegen, über Berge, den Himmel zu sehen, die Erde weit unter ihm … die Entscheidung und der Wunsch ist da und am Ende kommt sicher auch die Entwicklung, die ihm dann dabei hilft endlich hoch hinaus fliegen zu können. Sehr schön!

Gefühle können so viel auslösen und sei es nur der Wunsch, noch verbissener an eine Sache heranzugehen. Und wie man sieht, hat das am Ende durchaus geholfen!

Zitat von Musicmelon

Hätte dieses Gedicht einem alten Titelsong zugeordnet, weil die Reime und Wortwahl mich ein wenig daran erinnerten. Bin mir unsicher, wie ich das Werk als solches einstufen soll. Keine allzu starken Begriffe, die den gewissen Schneid liefern, aber die kindliche Verspieltheit eines Pokémontitelsongs hat eine gewisse Wirkung auf mich. Allerdings ist das jetzt meine Interpretation und Empfindung gewesen.

Kindliche Verspieltheit trifft es bei der Thematik wohl nur allzu gut, haha. Aber die Idee mit dem Titelsong kam mir gar nicht in den Sinn und im besten Fall hat man da auch etwas Musik in den Ohren. Im Grunde verstehe ich aber, was du meinst; es ist wohl einfach als Ganzes recht ungewöhnlich.

Zitat von Kräme

Zwar fehlen hier auch wieder eindeutige "Worte" für das Pokémonuniversum wie auch bei Abgabe Neun, aber hier kommt es meiner Meinung nach einfach besser zur Geltung. Wahrscheinlich liegt es am Ende; das Wort Entwicklung macht hier ziemlich viel aus. Lustigerweise musste ich dabei auch gerade darüber nachdenken, ob sich eher die Pokémon entwicklen oder aber ihr Trainer...

Um ehrlich zu sein habe ich daran überhaupt nicht gedacht, Pokémon zu erwähnen bzw. wollte es sich so, wie ich es umsetzen wollte, nicht ausgehen und hab daher auf die Anspielungen vertraut. Also unter anderem die Entwicklung gegen Ende, wie du ja selbst auch bemerkt hast. Was die Trainer angeht, nun ja, das ist eine andere Geschichte, aber die soll ein andermal erzählt werden.

Zitat von Thrawn

Eigentlich würde ich dann auch noch einen Bezug zur Entwicklung zu Draschel erwarten, wovon ich hier aber erst einmal nichts erkenne (es sei denn, die zwei Fehlschläge meinen vielleicht auch die zwei Entwicklungsstufen, in denen es halt noch nicht fliegen kann).

Beabsichtigt waren die zwei Fehlschläge als Verdeutlichung zur Entwicklung nicht, aber jetzt wo du es sagst könnte man es tatsächlich so auslegen. Wie erwähnt war das Gedicht eigentlich für Wablu gedacht, das nur eine Entwicklung hat; dadurch scheint es mit Kindwurm eine Form übersprungen zu haben. Oder aber die wurde nie angesprochen. Von daher gebe ich dir recht, dass der Sprung wohl etwas zu groß war.

Zitat von Keksis Gebieterin

Ich finde den Aufbau recht interessant, erst diese kurzen Verse, die auf mich wie kurze Gedanken wirken, während sie eigentlich das erzählende Mittel sind. Das finde ich sehr interessant, da ich eigentlich eher erwartet hätte, dass die langen Verse erzählen und die kurzen wie gesagt Gedanken sind.Ein Metrum ist leider keines zu finden, aber immerhin sind die Verse innerhalb einer Strophe jeweils ähnlich lang, sodass es sich trotzdem flüssig lesen lässt.

Dafür, dass kein Metrum vorhanden ist, hast du es aber wohl als ziemlich gut empfunden. Das mag ich! Wie erwähnt war das anfangs auch gar nicht geplant, habe ich dann aber doch irgendwie wieder reingebracht. Oder auch nicht. Dass die Erzählung hauptsächlich durch die kurzen Verse geschieht, war anders. Um ehrlich zu sein empfand ich sie als relativ gleichwertig zu den langen Strophen, aber da mag der Eindruck wohl bei jedem anders sein.