Die Resonanz von Anime in Europa außerhalb Deutschlands

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  • Anime sind von der Masse nicht so angesehen hört man in der Anime Fan Community, als Beispiel hört man öfter die Kinder Schublade die durch die deutschen Medien verbreitet wird. Aber wie sieht es in anderen Ländern aus? Speziell von Frankreich, Spanien und Italien hört man nicht so viel, aber da haben Anime und Manga eine andere Entwicklung erlebt als in Deutschland. Aber genau wollte ich mal eingehen:


    Frankreich


    Zitat

    In Frankreich sind Anime zum ersten Mal 1974 aufgetaucht, mit den Serien Choppy und die Prinzessin (Erstausstrahlung folgte in Deutschland in 1996) und Kimba, der weiße Löwe (vier Jahre vor der Deutschen Ausstrahlung). Ähnlich wie mit Wickie und die starken Männer und Die Biene Maja, gab es französisch - japanische Koproduktionen wie Barbapapa, Odysseus 31 und Die geheimnisvollen Städte des Goldes. Mit der Toei Produktion Grendizer (auch genannt Goldorak) wurde 1978 eine Serie ausgestrahlt die maßgeblich dafür verantwortlich war das im Kinderprogramm vermehrt auf Anime gesetzt wurde. Die Serie erreichte hohe Einschaltquoten, löste aber auch eine Kontroverse aus indem ein französischer Psychologe einen Bericht schrieb welche theoretisch schlechten Einflüsse gewalttätige Japanische Serien auf junge Menschen haben könnten. TF1 ist der größte Privatsender Frankreichs und im Kinderprogramm wurde stark auf Anime gesetzt, viele verschiedene Serien wie Saint Seiya, Fist of the North Star, Dragon Ball, Dragon Ball Z, Urusei Yatsura, Ranma 1/2 waren verantwortlich für die große Fanszene in Frankreich.[46] Jedoch haben die Verantwortlichen von AB Productions nicht viel von diesen Serien gehalten, sich nicht sehr darüber informiert und haben sie in Massen billig eingekauft um Sendeplätze zu füllen. Die Bearbeitung folgte dann oft sinnentfremted und auf kindgerecht getrimmt, auch wenn Serien ein älteres Publikum ansprechen.[47][48] 1997 wurde das Programm auf TF1 nach generellen Protesten abgesetzt. Danach haben sich verschiedene Spartensender gefunden die ein Anime Programm sendeten, während im Kinderprogramm der großen Sender ausschließlich auf sehr kindgerechte Anime gesetzt wurde.[49]


    Der Anime mit den höchsten Stellenwert in Frankreich ist Lady Oscar, sogar ein Realfilm wurde von Frankreich gedreht. Anime Filme von Regisseuren wie Hayao Miyazaki und Satoshi Kon bekamen von der Presse in Frankreich durchwegs positive Resonanz.


    Italien


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    In Italien war die Resonanz von Anime durchwegs positiv. Seit Goldorak, wurden beinahe jedes Genre und Format von Japan übernommen.[48] In Italien wurden die meisten Anime außerhalb Japans im Fernsehen und Kino gezeigt.[50] Der Grund für diese Massenimporte war das Italien bereits 1976 das Fernsehen privatisierte und eine Vielfalt an Sendern hervorgingen. Auch waren Anime sehr preiswert in Gegensatz zu US Zeichentrickproduktionen.[39] Koproduktionen mit Japan wie Calimero, Z wie Zorro und Die Abenteuer des Sherlock Holmes sind auch entstanden. Alle Programme die im Kinderprogramm liefen wurden konsequent bearbeitet. So hat man Gewalt und freizügige Szenen geschnitten – aber auch Zensur und Veränderungen im Dialog wurden vorgenommen. Charaktere wurden älter gemacht, homosexuelle Anspielungen wurden entfernt oder umgeschrieben. Japanische kulturelle Begebenheiten wurden ebenfalls geändert, und durch westliche ersetzt. Auch Verharmlosungen finden statt und der Tod wird durch Wörter wie „eliminiert“ oder „fortgegangen“ ersetzt. Vereinzelte Situationen in denen Leute austrocknen werden durch Zustände wie „hungrig“ oder „durstig“ ersetzt. Blut wird als „suspekte Substanz“ beschrieben. Durch die Thematik der Serie Detektiv Conan haben sich aber solche Dialogumschreibungen aber wieder gelegt, und wird auch in anderen Serien nicht mehr verwendet. Weitgehend ungeschnitten werden Serien auf kleineren Sendern wie den verschieden Lokalsendern, MTV Italy und Rai 4 gezeigt, oder erscheinen auf DVD.[51]


    In Italien sind speziell Anime für jüngere Mädchen beliebter als in vielen anderen Ländern, speziell die Rock ’n’ Roll Kids ist für 4 Staffeln als Realserie umgesetzt worden. Der mitunter populärste Anime ist Lupin III, Italien war Mitfinanzierer der vierten Serie des Franchises.[52]


    Spanien


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    Anime Serien sind zum ersten Mal in Spanien auf den öffentlich-rechtlichen Sender Televisión Español gelaufen, jedoch kamen die Serien Goldorak und Saint Seiya unter Kritik und wurden abgesetzt. Auch Koproduktionen wie Um die Welt mit Willy Fog, D’Artagnan und die drei MuskeTiere entstanden. Ähnlich wie in Deutschland ist 1989 ein Ableger des Senders Telecinco gestartet der Saint Seiya fortgesetzt hat und viele weitere Anime importierte. Genau wie in Frankreich und Italien hat sich durch Serien wie Lupin III, Kimagure Orange Road, Touch, City Hunter und Dragon Ball eine Fanbasis entwickelt weit bevor Deutschland und den USA.[48] Jedoch kamen viele dieser Serien unter Kritik wegen der Gewaltdarstellung oder auch wegen freizügigeren Szenen wie die kurzen Röcke bei Sailor Moon oder Nacktheit bei Ranma 1/2, und wurden zeitweilig mit Disney Cartoons ersetzt.[53]



    Die zwei kulturell bedeutendsten Anime in Spanien sind Mazinger Z und Shin Chan. Zu Mazinger Z gibt es eine Statue in der Stadt Tarragona, und Shin Chan hatte mitunter eine größere Beliebtheit in Fernsehen als manche Hauptnachrichtensendungen.[54]


    Es lassen sich einige Paralellen zu der deutschen Resonanz entdecken - namentlich Proteste, Zensuren und Absetzungen. Aber mit völlig verschiedenen Timing und Hintergründen. Erstmal, gab es in Deutschland eine große Kulturkonservativheit, die es dort nicht gab. Heißt Sachen die eher FSK6 sind wie Speed Racer usw. waren völlig ok. Die Proteste fingen erst an mit Serien die man als FSK12 oder PG-13 bewerten würde, und wo auch mal Blut fließt. Auch gab es reichlich Zensuren (allerdings glaube ich war RTL2 der einzige in Europa der sich Retuschierungen im Bild leisten wollte nach USA Vorbild (Naruto).


    Allerdings ist Infrastruktur in den Medien deutlich größer da schon schon in den späten 70er Anime liefen die auch so wahrgenommen wurden und dann reichlich noch in den 80ern. Heißt es gab nicht nur einen Captain Future (heißt sehr bekannte Kultserien die ältere kennen), sondern dutzende. Die Medienmanager die dann um die 2000er anfingen, denen war Anime nicht neu, sonder schon länger da. Bei uns begann die Wahrnehmung kommerzieller Privatsender erst um 1999, heißt es war nur ein kurzer Trend, und keine weitreichende Tradition. In den erwähnten Ländern gab es das gar nicht - die Entwicklung von Anime war weitestgehend Konstant. Auch muss man sagen, das man in Gegensatz zu RTL2 wirklich konsequent war und hat brutalere Anime einfach abgesetzt hat und es andere Sender überlassen, anstatt sich den Naruto und Dragon Ball GT Unfall zu leisten.


    Wie seht ihr das? Wäre es möglich gewesen das Deutschland die selbe Entwicklung durchmacht wie die anderen Länder? Oder wäre es an schlechten Medienmanager und der trostlosen Fernsehlandschaft hier immer gescheitert? Man muss sagen das durch das Internet, Anime nie wieder einer breiten Maße bekannt gemacht werden wird, somit hat sich Deutschland viele Chancen verbaut.


    Wie vergleicht Ihr die Resonanz von Anime in Frankreich, Italien und Spanien mit der in Deutschland?