In a big, big world - Worldbuilding

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  • Alaiya , es tut mir leid, aber ich bin echt froh, dass ich einem Setting aus moderner Technik + Magie zum Schreiben entgehen kann. :'D

    Huh? Du weißt, dass eine meiner größten Pet Peeves ist, dass andere Welten KEINE Technik verwenden und es ständig so getan wird, als wären die beiden Aspekte nicht vereinbar? Finde ich nämlich furchtbar. Insofern: Yay. All Power to you.


    Ich meine, ich schreibe ja Urban Fantasy nicht zuletzt um da die Sachen zu mixen. ;)

  • Alaiya , es tut mir leid, aber ich bin echt froh, dass ich einem Setting aus moderner Technik + Magie zum Schreiben entgehen kann. :'D

    Huh? Du weißt, dass eine meiner größten Pet Peeves ist, dass andere Welten KEINE Technik verwenden und es ständig so getan wird, als wären die beiden Aspekte nicht vereinbar? Finde ich nämlich furchtbar. Insofern: Yay. All Power to you.


    Ich meine, ich schreibe ja Urban Fantasy nicht zuletzt um da die Sachen zu mixen. ;)

    Ich hab gelesen, dass es dein Pet Peeve ist, wenn man moderne Technik von Magie trennt und so tut, als gäbe es sie nicht.

    Bin da allerdings froh, dass ich keine moderne Technik habe oder die Magie in manchen Bücher wie Harry Potter Technik gestört haben. Irgendwie beißt sich das für mich und würde die Atmosphäre zerstören, wenn jemand in Hogwarts an seinem Laptop sitzt und in die Tasten haut. xD

    "Steampunk- / alte Technik" in Verbindung mit Magie stört mich hingegen gar nicht. ^^"

    In anderen Stories muss ich mich eben damit abfinden.

  • Wie beginnt ihr?

    Bei mir hat es bisher immer mit den Charakteren angefangen, auch wenn diese erst einmal nur Abziehbilder von dem waren, was sie später werden sollten. Sobald diese "Abziehbilder" fertig sind, steck ich mir eine ungefähre Story ab, wobei natürlich schon ein Teil der Welt genauer definiert wird. Sobald dann die Charaktere und die Story etwas feiner ausgearbeitet sind (aber noch verbessert werden können) mache ich mich dann an das erstellen der Welt, wobei da am meisten Zeit hinein fließt. (also wirklich sehr viel Zeit. Etwa die Hälfte, in Minimum)



    Was ist euch wichtig?

    Eine authentische Welt mit einer Geschichte (also Historie), die auch realistisch ist. Dabei fange ich immer damit an, die Weltkarten zu zeichnen, wobei die auch im weiteren Verlauf noch detaillierter (vor allem mit Küsten) werden.

    Sobald die ungefähren Landmassen feststehen, mach ich mich daran, Länder und Regionen zu zuordnen. Dabei mach ich mir um Regierungssysteme oder was für Menschen dort leben, erst Gedanken, sobald die Länder "abgesteckt" sind, wobei dass dann auch davon beeinflusst wird, was für eine Rolle die Länder in der Story spielen. Ich entwerfe sehr oft Länder, welche für die eigentliche Story gar keine Rolle spielen, aber nur dafür wichtig sind, weil ein Nebencharakter oder eine bestimmte Ware von dort kommen.

    Und sobald die Länder und deren aktuelle Gesellschaft ausgearbeitet sind, mache ich mich an die Historie der Welt, angefangen bei der jüngsten Vergangenheit, ehe ich dann immer weiter zurück gehe bis zu einem Punkt, wo ich "zufrieden" sagen kann, dass ich alles (oder das meiste) genügend erzählt habe.

    Warum liegen Land C und D im Krieg? Weil es vor 50 Jahren schon einmal einen Konflikt gab und dieser wieder entflammt ist.

    Und woher kam dieser Konflikt? Weil Land D Land E angegriffen hat, was ein Verbündeter von Land C war.

    Oder woher stammt die Abneigung von Charakter D gegenüber Charakter B? Weil Charakter D aus Land G kommt, welches von Land I, aus welchem Charakter B kommt, seit Jahrzehnten besetzt wird.

    Wie wichtig ist euch das Setting (auch beim Lesen)?


    Wie bereits gesagt: Authentizität.

    Die Welt muss nicht 1:1 wie unserer Erde/Welt sein, aber sie sollte realistische Proportionen und Historie haben. Historie ist dabei für mich besonders wichtig, da diese nahezu immer die Gegenwart und somit die Handlungen der Charaktere (und eventuelle Hindernisse) beeinflusst. Realistische Proportionen soll dabei nicht heißen, dass so etwas wie Magie, Drachen oder Burgen nicht existieren dürfen, aber ein Imperium, welches die Landfläche der USA hat, sollte nicht von einer Armee, die nur 10 000 Mann stark ist, kontrolliert und beherrscht wird.

  • Warum liegen Land C und D im Krieg? Weil es vor 50 Jahren schon einmal einen Konflikt gab und dieser wieder entflammt ist.

    Und woher kam dieser Konflikt? Weil Land D Land E angegriffen hat, was ein Verbündeter von Land C war.

    Das fände ich wiederum zu unrealistisch einfach. Denn Tatsache ist, dass in der realen Geschichte es für viele Sachen keine guten, nachvollziehbaren Gründe gibt und diverse Faktionen einander einfach gehasst haben, weil halt. Manchmal ist es komplett unklar (finde den Ursprung des endlosen Konfliktes zwischen England und Frankreich, I dare you), manchmal ist es irgendein petty Kram, wie "Vor ein paar hundert Jahren war Herrscher von A der Cousin von Herrscher aus B und ist zum Geburtstag der Frau nicht gekommen". In so vielen Fällen war es halt einfach so, dass bestimmten Länder sich gehasst haben, einfach weil. Und im Zweifel: Religiöse Interpretationen waren unterschiedlich.


    Gerade das ist eine Sache, die man beim Weltenbau auch nicht vergessen sollte: Herrscher*innen handeln wahrscheinlich nicht rational. Und Geschichte wurde nie irgendwie 1 zu 1 aufgezeichnet, sondern ist wahrscheinlich nur in Versionen mit massivem Bias vorhanden. Die Wahrheit ist wahrscheinlich in den Analen der Geschichte verloren gegangen.

  • Das fände ich wiederum zu unrealistisch einfach.

    Das sollte auch nur ein sehr einfaches Beispiel sein und eines für die "jüngere" Vergangenheit.

    Klar, den Grund, warum England und Frankreich sich hass(t)en, lässt sich nicht so einfach (falls überhaupt) beantworten, was aber mit daran liegt, dass der Grund mehrere tausend Jahre alt ist und vermutlich zu einer Zeit entstanden ist, wo die geschichtlichen Aufzeichnungen noch nicht so genau waren.


    Aber nur als Beispiel aus meiner eigenen Welt:
    Die Republik der Erdreiche bzw deren Kanzler hat einen Hass auf die Bewohner des Drachenreiches. Denn das Drachenreich hat sich als erstes Land nach der Zeitwende (einem wichtigen Ereignis, welches 1300 Jahre vor der Haupthandlung stattfand) von der Republik losgelöst. Infolgedessen brach in der Republik ein Bürgerkrieg aus, durch welches die einst mächtige Republik enorm viel Land, Macht und Einfluss verlor. Ferner geben sie dem Drachenreich die Schuld für die Probleme, die danach kamen und dass die "Ordnung der 4 Reiche" zerstört wurde.

    Und auch wenn diese Unabhängigkeit knapp 1000 Jahre her war, so fand sie bereits zu einer Zeit statt, wo auf historische Aufzeichnungen geachtet wurde

  • Mir ist seit längerem aufgefallen, dass es so mancher Fantasy an Sense of Place und Sense of Wonder fehlt. Vor allem was Kleinigkeiten in ihrem Setting betrifft oder Autoren, die ein Hard Magic System aufbauen wie eine Naturwissenschaft und alles Magische aus einer Kreatur oder der Magie rausnehmen.


    Gibt auch nichts Schlimmeres, abseits von Murderhobos und Edgelords vielleicht, in einem Rollenspiel und in High Fantasy, die bei jedem Mist in High Fantasy ankommen "ACTUALLY ist dieser Schmu nicht historisch korrekt. ACTUALLY können fliegende Inseln physikalisch nicht exi..." So aren't dragons. Now shut up.

    Zudem haben meine Gruppen nie in Faerûn gespielt und demnach assoziere ich unsere / meine DnD-Welten mehr fantastisches ~ 17. Jahrhundert bis Steampunk als halt... feudales Fantasy-Hochmittelalter in jedem Eck der Welt. Bzw. ist Faerûn auch teilweise nicht obligatorisches Pseudomittelalter.


    Urgh, hatten so einen in zwei Sessions und der hat alle zehn Minuten unseren DM mit "WELL ACTUALLY war eine mittelalterliche Stadt nicht so aufgebaut und was macht da die Frau mit dem Steampunkkleid im Eck der Taverne!!?" (Antwort: gut aussehen :cool:) unterbrochen. Hätte btw auch nicht gedacht, dass die Existenz eines Mikroskops eine Person so sehr aus der Fassung bringen kann. xD

    War zuvor ein DSA-Spieler (und ist es wohl wieder), die reagieren allgemein allergisch auf Dinge, die nicht "mittelalterlich" genug wirken - und sind von sprechenden humanoiden Adler irritiert und das Meme wurde zu "you can't ask people why they are birds". xD

    Auch von POC Menschen und Elfen NPCs, da wollte er eine Backstory wissen wieso der hier im Norden lebt. "Seine Großeltern sind irgendwann aus einem subtropischen Gebiet hierhergezogen, weil sie ... Abenteurer waren, die sich hier niederließen, was weiß ich, jeez."


    Mal davon abgesehen, dass man den DM nicht dauernd unterbricht... welches Mittelalter denn. Wir bezeichnen btw die Welt(en) absichtlich sehr allgemein gehalten als vorindustriell und nicht als mittelalterlich.

    Bzw die Vorsilbe "vor-" stimmt ebenfalls nicht. Es wird nie eine geben, die unserer gleicht. Es gibt sehr viel bessere Dinge, die man mit einer Fantasy-Welt tun kann, als sie Kapitalismus und Umweltzerstörung im großen Stil auszusetzen.


    Steampunk hab ich bei mir selbst einiges drinnen, da hab ich einen ganzen Arc, auf den ich mich schon sehr zu schreiben ... uhm, meinen Elf (oder eben beide Elfen) wird es weniger freuen, da sie von sehr viel Eisenerz-Stahl umgeben sein werden :upsidedown:

    ... und ich habe festgelegt, dass sie neben Platinverbindungen und Silber ein eigenes Erz abbauen und diesem gegenüber sehr protective sind bzw. welches an sich tragen, das sie als Rüstung ein wenig vor dem Einfluss von Eisen schützt. Die steampunky Luftschiffe auf die sie steigen, bestehen jedoch natürlich nicht aus diesem, da sie nicht von Elfen erbaut wurden.

    Ich nehme sonst fürs Worldbuilding gerne manche Kleinigkeiten her auf die ich gestoßen bin, aka Eisen entzieht Fey-Magie, und baue darauf größere Implikationen für die Welt und Handlung auf.


    My elves be like:




    Zur Atmosphäre in Fantasy und im Worldbuilding: Dann gibt es natürlich auch gegenteilige Leute, die meinen jede Szene und jedes beschriebene Detail müsste die Handlung voranbringen, weil irgendwelche Schreibratgeber das mal so gesagt haben, und damit der Welt und Story alles Besondere herausnehmen.

    Insbesondere jüngere Lesende sehen fünf Zeilen an Beschreibungen und klagen in Reviews sofort darüber, dass etwas "langatmig" oder "zu viel Beschreibung" war und "auf diesen 50-100 Seiten in der Mitte nichts passiert", obwohl natürlich schon etwas passiert, vielleicht mehr Introspektives und Ruhiges. Ein Buch benötigt halt eine etwas längere Aufmerksamkeitsspanne als durch Tiktoks zu scrollen, duh. (Booktok's Existence ist auch... Bane of my Existence geworden lol.)


    Nicht nur anhand des Weltenbaus, sondern auch anhand ihrer Beschreibungen. Autoren, die ihre Orte, Magie und Kreaturen nur minimal beschreiben und manche allgemein kaum einen Ton und Atmosphäre festlegen.

    Und ... ich verstehe nicht? Wenn ich Fantasy und Steampunk schreibe, will ich doch zumindest so self-indulgent sein und mit meinen Beschreibungen mehr in die Tiefe gehen.


    Außerdem glaube ich, dass diese universielle Regel von "beschreibe Kleidung und Aussehen nur minimal" von cis Männern ins Leben gerufen wurde. xD wollt ihr mir sagen, ich schreibe High und Steampunk Fantasy und soll nicht die Gunst nutzen darin keine hübschen Kleider, keine schicken Anzüge, keine tolle Frisuren zu beschreiben? Dazu noch in Steampunk? Hell no.