GEZ/Rundfunkbeitrag - Unnötige Steuer oder solidarische Abgabe?

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  • Guten Tag, liebe bundesdeutsche Haushalte,



    in Deutschland gibt es neben den privaten Fernsehsendern (RTL, ProSieben etc.) auch den sog. Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Im Fernsehen besteht dieser aus ARD (+ Regionalstudios) und ZDF. Diese Sender werden vom Staat bezahlt, der sich das dafür notwendige Geld bei seinen Bürgern holt.
    Den Rundfunkbeitrag gibt es schon seit längerer Zeit, jedoch gab es 2013 eine Änderung. Seit zwei Jahren wird der Beitrag pauschal pro Wohnung berechnet. Jeder Haushalt zahlt monatlich 17,50€, egal wie viele Menschen dort wohnen oder wie viele Endgeräte es gibt. Vom Beitrag befreien lassen kann sich, wer entweder Geld vom Staat erhält (sei es ALG II oder Bafög) oder wer taubblind ist. Blinde Menschen können eine Ermäßigung beantragen. (Siehe: rundfunkbeitrag.de/formulare/b…_befreiung/index_ger.html)
    Im Jahr ergeben sich damit für jeden Haushalt 210€ an zusätzlichen Kosten. Diese werden jedoch nicht als Steuer gewertet, da eine Steuer nicht zweckgebunden erhoben werden darf, sondern über ihre Nutzung im Haushalt parlamentarisch beraten werden muss. Die verschiedenen Gerichtsurteile (wie neulich das Leipziger Bundesverwaltungsgericht) geben an, dass jeder Bürger ein Endgerät habe und deshalb auch ein Beitrag erhoben werden könne.



    Was haltet ihr von diesem System?
    Findet ihr es wichtig, dass der Staat eigene Sendeanstalten hat?
    Wieviel würdet ihr zahlen?
    Wäre ein pay-to-watch-System besser?
    Was würde passieren, wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr gäbe?



    Ich bin also der Meinung, dass niemand verpflichtet sein sollte, den Beitrag zu zahlen.
    Ich wäre dafür, dass die Regierung all denjenigen Fernsehen anbietet, die dafür zahlen. Und den anderen eben nicht. So läuft das bei allen anderen Sendern auch. Ihre Internetpräsenzen müssen sie dann eben hinter einer Paywall verstecken. Hilfsbedürftigen Menschen könnte man einen Zugang natürlich gewähren.



    Doch ich würde gerne eure Meinung hören!



    Gebührlichst
    Shorino

  • Was haltet ihr von diesem System?
    Schwer zu sagen. Ich bin grundsätzlich für öffentlich-rechtliches Programm, das unabhängig von Quoten- und vor allem Werbedruck Programm bereitstellt. Es wäre sehr schade um viele Inhalte, die schlicht verloren gingen, würde es nach Quote gehen.
    Findet ihr es wichtig, dass der Staat eigene Sendeanstalten hat?
    Hier wäre die Frage, wie "der Staat" zu verstehen ist. Ich finde es wichtig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk Programm bereit stellt, dass auch Nischeninteressen berücksichtigt, die sonst vielleicht unbeachtet blieben. Versteht man allerdings unter "der Staat", dass die Regierung Propagandasender betreiben dürfen sollte, wie es die AfD fordert, dann nein, das brauch und will ich nicht. Nun kann man drüber streiten, ob der Einfluss der Regierungsparteien auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu groß ist, allerdings wäre dann die Frage, wer denn nun wieviel Einfluss haben sollte. Und da kann man sich recht schön im Kreis drehen.
    Wäre ein pay-to-watch-System besser?
    Ganz klar: Nein. Absolut nicht. Aus zwei Gründen: Erstens wäre dann eine Quotenabhängigkeit geschaffen, es würden nur oder zumindest vor allem die Inhalte geschaffen, für die bezahlt wird. Ich behaupte mal, dass das Programm nicht unähnlich dem aussähe, was wir tagtäglich auf den privaten Sendern erleben.
    Der zweite Grund sind diejenigen, denen es an Zahlungskraft mangelt. In meiner Familie war in meinen Kindheitstagen immer das Geld sehr knapp. Bezahlfernsehen wäre demnach im Leben nicht in Frage gekommen. Ich hätte mich also mit dem Programm zufrieden geben müssen, dass mir die privaten TV-Sender geboten haben. Ich müsste lügen, würde ich behaupten wollen, das wäre nicht Hauptteil meines Programms gewesen, aber trotzdem waren eben auch öffentlich-rechtliche TV-Sender eine tolle Ergänzung.
    Was würde passieren, wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr gäbe?
    Wie schon gesagt, Programm würde vorrangig nach Quote und Werbeeinnahmen gemacht. Das führt eben dazu, dass dem einen oder anderen einfach der Zugang zum Programm fehlen würde. Natürlich würde manch einer für bestimmtes Programm zahlen, aber vor allem derjenige, der nicht dafür zahlt, müsste doch erstmal mitbekommen, dass es das Programm überhaupt gibt. Wer weiß schon, ob die eigenen Kinder nicht vielleicht an einer Sendung hängen bleiben, die man selbst im Leben nicht geguckt hätte und deshalb auch nicht dafür bezahlt hätte.


    Ich behaupte nichtmal, dass das System perfekt und fehlerfrei wäre. Vor allem die pauschale Annahme, dass jeder Haushalt schon irgendein Empfangsgerät besitzen wird (was zwar wahrscheinlich ist, da moderne Mobiltelefone üblicherweise den Zugriff erlauben, dennoch eben keine Tatsache), finde ich unverschämt. Auch dass für Archivzugriffe nochmal gezahlt werden muss, finde ich fragwürdig. Im Grundsatz jedoch ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen eine gute und wichtige Institution, die ich nicht abschaffen möchte.

    Egal wie viele Menschen im Haushalt leben, der Rundfunkbeitrag fällt nur einmal an. Eine fünfköpfige Familie mit zwölf Geräten zahlt genauso viel wie ein Einpersonenhaushalt mit einem Gerät.

    Nun muss man sagen, das Beispiel ist schlecht gewählt, denn das war auch vor der Änderung zum Rundfunkbeitrag exakt so. Für mehrere Geräte haben meines Wissens nach nur Unternehmen mehr bezahlen müssen, für Privatleute war es schon damals gleich, ob man eines oder dreiundfünfzig Empfangsgeräte hatte, solangs halt die gleiche Familie war. Damals wurde noch zwischen "Nur TV", "Nur Radio oder 'neuartiges Empfangsgerät'" und "TV und Radio" unterschieden (wobei letzteres bei den meisten Menschen der Fall war). Tatsächlich ist die Rundfunkgebühr für WGs sogar positiv. Zwar war es sicher in den meisten WGs üblich, dass bei Besuch des GEZ-Menschen alle Fernseher zufällig dem einen Mitbewohner gehörten, der zahlt, grundsätzlich war es aber so, dass jeder Mitbewohner seinerzeit für seinen eigenen Fernseher zahlen musste. Insofern ist die Zahlung nach Haushalt nun von Vorteil, da nun völlig offiziell alle Mitbewohner zusammen für den Haushalt einen Betrag bezahlen. Nachteilig ist es für diejenigen, die eben keinen Fernseher haben (und damit früher nur einen reduzierten Betrag bezahlen mussten) und die ganz wenigen Menschen, die sogar gar kein Empfangsgerät besitzen. Letztere dürften aber wirklich eine absolute Ausnahme sein, deren Anteil in der Bevölkerung sich wohl deutlich unter 1% bewegen dürfte.

  • Was haltet ihr von diesem System?


    Logisch. Der Mensch braucht Informationen, dafür zahlt jeder. Das ist fair.


    Findet ihr es wichtig, dass der Staat eigene Sendeanstalten hat?


    Wie ich weiter unten beschreiben werde, ja.


    Wieviel würdet ihr zahlen?


    Genau so viel, dass sich ARD+ZDF selbst versorgen können davon (Also das die Personen einen vernünftigten Lohn haben etc.). Zwar ist das jetzt wieder etwa wage, aber 17,50€ ist ein Witz, auch für mich persönlich, wenn ich überlege, für was die Leute ansonsten Geld ausgeben. Einfach mal sparen. ^_^


    Eventuell könnte man darüber nachdenken, den Rundfunkbeitrag abzuschaffen und diese Sender per Steuergelder zu finanzieren - was in einer Steuerhöhung resultieren würde.
    Wäre nicht so cool.


    Wäre ein pay-to-watch-System besser?

    Wäre zu kompliziert. Kenne das ja, dass es Wochen gibt, in denen nichts in der Glotze kommt und dann wieder welche, wo man jeden Morgen einschaltet - wenn dann Millionen von Menschen gleichzeitig Anträge verfassen...viel spaß.


    Was würde passieren, wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr gäbe?


    Wir würden alle verdummen. Also, noch mehr, wenn ich mal die Landstagswahlen berücksichtige.
    Denn ARD und ZFD sind immer unabhängige Sender (obwohl das manch einer zwar nicht sagen mag), aber diese Programme beurteilen Themen meiner Meinung nach objektiv, wären das gewisse andere Sender mit drei Buchstaben oder einer Zahl am Ende nicht tun. Das Niveau ist einfach ein ganz anderes, wie und wo man seine Informationen erhält.
    Finde die Diskussion ähnlich sinnvoll, wie die Abschaffung der gesetzlichen Krankenversicherung. Fakt ist nun einmal, dass das zwar Sender der BRD sind und keine Privatsender, aber gerade das macht es ja so interessant, da dir Privatleute jeden Müll als Richtig verkaufen können, während diese Sender eine Aufgabe haben, ordentlich zu informieren. Wir brauchen das.



    Mfg
    Catlas


  • Was haltet ihr von diesem System?

    Absolut gar nichts. Erklärung folgt unten.



    Findet ihr es wichtig, dass der Staat eigene Sendeanstalten hat?

    Grundsätzlich halte ich die politische Bildung der Bürger für eine Kernaufgabe des Staates. Dafür sind staatliche Fernseh- und Radiosender notwendig. Allerdings nicht in dem Maße, wie sie zur Zeit existieren. Für Bundestagsübertragungen, die Tagesschau und einige politische Talkshows würden auch zwei Sender genug Platz bieten, regionale Sender halte ich für verfehlt.


    Wieviel würdet ihr zahlen?

    Für das jetzige System? Wenig bis gar nichts.



    Wäre ein pay-to-watch-System besser?

    Meinetwegen, es ist mir ehrlich gesagt wurscht. Es gibt aber auch genug private Sender, die sich nur über Werbeeinnahmen finanzieren können.



    Was würde passieren, wenn es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr gäbe?

    Ich habe keine Ahnung, würde es aber lieber darauf ankommen lassen, als das heutige System beizubehalten.



    Zur Begründung:
    Erst einmal bin ich befangen: Ich lebe seit zweieinhalb Jahren ohne Fernseher und Radio in einer 20qm-Studentenbude und zahle dafür 17,50 im Monat. Das ist bei den 400 Euro, die ich monatlich nach Abzug der Miete zur Verfügung habe eine Menge Geld und so ungerecht, dass ich schreien könnte. Mein Bruder mit seiner Patchworkfamilie (5 Leute, 4 Fernseher, ein Radio in jedem Raum) zahlt nämlich 17,50 im Monat - nicht für ihn, sondern für den gesamten Haushalt.
    Versteht mich nicht falsch, ich halte den öffentlichen Rundfunk grundsätzlich für eine gute Idee, ich schaue, wenn ich mal bei meinen Eltern bin, gerne mit denen die ein oder andere politische Talkshow und bingewatche alle 6 Monate mal die letzten Ausgaben der heute-show. Auch Bundestagsdebatten auf Phönix haben meiner Meinung nach durchaus ihren Sinn, die sind aber natürlich nicht durch Werbung u.ä. finanzierbar und gehören durch Steuergelder bezuschusst.
    Das derzeitige System halte ich aber für gründlich daneben: Niemand braucht Ard, Zdf, 9 Landesrundfunksender, Arte, Phönix und die ganzen Spartensender wie eins live, die auch noch zum Teil von meinen Steuergeldern getragen werden. Ich halte es nicht für gerechtfertigt, dass Tom Burow als Intendant des WDR jährlich 250000 Euro verdient, die von meinen Steuergeldern getragen werden. Ich sehe keinen Sinn dahinter, dass das Musikantenstadl und die Millionengagen für Thomas Gottschalk von meinen Steuergeldern finanziert werden.
    Den Vogel abgeschossen hat aber meiner Meinung nach kürzlich der Radiosender 1live - ein Spartensender des WDR. Die haben hier in Münster zur Stärkung des Zahlungswillens ernsthaft Plakate (von meinen Steuergeldern bezahlt) aufgehängt, auf denen steht, dass man den Rundfunkbeitrag bezahlen sollte, weil sie damit Stars wie Cro (von meinen Steuergeldern bezahlt) nach Westfalen holen würden. Schlechte Rapper mit Pandamaske zu finanzieren ist aber nicht, ich wiederhole nicht, Aufgabe meiner Steuergelder.
    Und ja - für mich ist der Rundfunkbeitrag eine Steuer. Es ist zwar richtig, dass ich für ihn theoretisch die Möglichkeit erhalte, Staatsmedien zu konsumieren. Diese nehme ich aber nur sehr eingeschränkt wahr und würde zweifelsfrei komplett darauf verzichten, wenn ich dadurch die Möglichkeit hätte, 17,50 im Monat zu sparen. Das führt dazu, dass ich ohne Gegenleistung belastet werde - zumindest in der Wirkung auf mich kommt der Rundfunkbeitrag einer Steuer gleich.
    Das Einzige, was ihn von einer (idealen, in Deutschland leider nicht existenten) Steuer unterscheidet, ist die absolute Ungerechtigkeit, mit der er erhoben wird: Durch den Pauschalbetrag werden arme Menschen deutlich mehr belastet als reiche, durch die Erhebung pro Wohnung profitieren ebenfalls tendenziell reiche Familien auf Kosten allein lebender Studenten wie mir.
    Hier streitet die Einfachheit der Erhebung mit der Gerechtigkeit der Steuer. Eine Steuer pro Wohnung ist meiner Meinung nach aber schlicht nicht zu rechtfertigen - eine Kopfsteuer, die alle Bürger über 18 zahlen müssen, dagegen eventuell schon. Wenn man dann noch die Teile des staatlichen Rundfunks privatisiert, die in ihm nichts zu suchen haben (Musikantenstadl, Samstagabendshows, Quizsendungen, wohl auch der Tatort), könnte man die restlichen Rundfunkanstalten garantiert mit ca. 5 Euro pro Person und Monat finanzieren - das wäre deutlich fairer und sinnvoller.


    Genau so viel, dass sich ARD+ZDF selbst versorgen können davon (Also das die Personen einen vernünftigten Lohn haben etc.). Zwar ist das jetzt wieder etwa wage, aber 17,50€ ist ein Witz, auch für mich persönlich, wenn ich überlege, für was die Leute ansonsten Geld ausgeben. Einfach mal sparen. ^_^


    Eventuell könnte man darüber nachdenken, den Rundfunkbeitrag abzuschaffen und diese Sender per Steuergelder zu finanzieren - was in einer Steuerhöhung resultieren würde.
    Wäre nicht so cool.

    Mit Verlaub, aber eine Steuererhöhung gegen Abschaffung der Rundfunkbeiträge kommt auf exakt dasselbe hinaus - mit dem Unterschied, dass eine so pauschal erhobene Steuer ziemlich sicher wegen eines Verstoßes gegen den Gleichheitssatz verfassungswidrig wäre (Was der Rundfunkbeitrag übrigens meiner Meinung nach auch ist, ich hoffe, dass das BVerfG das bestätigt, die Klage wird ja in den nächsten Tagen eingereicht werden). Wenn man den Rundfunkbetrag als Steuer ausgestalten würde, müsste der Gesetzgeber dafür sorgen, dass er gerecht ist. So sehr ich auch Steuern hasse, in diesem Fall wäre die Einführung einer Steuer gerechtfertigt und sinnvoll. (Ganz nebenbei sind die Kosten, die für den Rundfunk anfallen im Großen und Ganzen Peanuts und ließen sich auch aus den bereits bestehenden Steuern finanzieren, wenn der Gesetzgeber an anderer Stelle vernünftig sparen würde, aber das ist ein Thema für ein anderes Topic).
    Das Argument "Einfach mal sparen ^_^" greift trotz des provokativen Smileys übrigens genau so wenig. Erstens einmal kann ich heutzutage nicht mehr sparen, da die Inflation höher ist als die Zinsen und ich somit auf lange Sicht Geld verliere. Zweitens ist es ein gravierender Unterschied, ob ich mich selbst dazu entscheide, Geld zu verschleudern (also z.B. Sky zu abonnieren) oder ob mir meine Ausgaben vom Gesetzgeber aufgedrängt werden.

  • unabhängig von Quoten- und vor allem Werbedruck

    Das würde ich so nicht unterschreiben. ARD und ZDF kennen die Quote und gestalten dementsprechend auch ihr Programm. Das beste Beispiel ist wohl die inzwischen abgesetzte Show "Wetten, dass...?". Neue Sendungen, sogar in den Nischensendern, werden auch im Öffentlich-Rechtlichen stets mit einem Marktanteil konfrontiert, den sie besser erreichen sollten, wollen sie noch weiter Geld beziehen.


    Ganz klar: Nein. Absolut nicht. Aus zwei Gründen: Erstens wäre dann eine Quotenabhängigkeit geschaffen, es würden nur oder zumindest vor allem die Inhalte geschaffen, für die bezahlt wird. Ich behaupte mal, dass das Programm nicht unähnlich dem aussähe, was wir tagtäglich auf den privaten Sendern erleben.

    Ich glaube nicht, dass dem so wäre. Der Zeitungsmarkt bspw. liegt auch in privater Hand. Jetzt kann man über die Qualität so mancher Tageszeitung streiten, ich würde jedoch sagen, dass die Tagesschau die großen Tageszeitungen in der Aktualität und Professionalität nicht übertrifft, im Gegenteil. Auch die investigativen Magazine des ÖR sind nichts, was Zeitungen nicht leisten würden.
    Vielleicht (--> Spekulation) kommt das Niveau des Privatfernsehens auch daher, dass ARD, ZDF + Regionalsender und Kooperationen bereits die Marktlücke des "Seriösen" füllen, weshalb die Privaten einfach auf Unterhaltung und Infotainment gesetzt haben. Man stelle sich ein ähnliches Verhältnis bei den Zeitungen vor, nämlich dass der Staat selbst 3 oder 4 große Zeitungen und noch etliche Lokalblätter herausgibt, die rege gelesen werden. Eine Zeitung, die privat ist, dasselbe Konzept hat und die man darüber hinaus noch zusätzlich zur Pflichtgebühr zahlen müsste, würde sich sehr schwer tun. Deshalb würden sich höchstwahrscheinlich nur Zeitungen mit anderem Konzept gründen.


    Außerdem muss ich die vielleicht etwas provokative Frage stellen, die sich für mich auch bei der Theater- und Opernsubvention stellt: Warum muss der Staat subventionieren, was offensichtlich nur eine kleine Minderheit sehen will?


    Logisch. Der Mensch braucht Informationen, dafür zahlt jeder. Das ist fair.

    Der Mensch braucht aber auch freien Zugang zu Information und darunter fällt für mich die freie Auswahl an Information. Und wenn er verpflichtend bezahlt, dann sollte er auch mitbestimmen können. Zumindest indirekt.
    Fair wäre, wenn jemand für etwas bezahlt, was er sehen will. Ich bspw. würde für ein Minimum an Nachrichten bezahlen. Aber sicher nicht für den ganzen Rest, der auch kein Grundbedürfnis des Menschen darstellt.


    Zwar ist das jetzt wieder etwa wage, aber 17,50€ ist ein Witz, auch für mich persönlich, wenn ich überlege, für was die Leute ansonsten Geld ausgeben. Einfach mal sparen. ^_^

    Nein, 17,50€ sind kein Witz. Ich kenne viele, für die sind die vierteljährlichen Bescheide wirklich extrem nervig. Mich selbst trifft das immer ein bisschen, schließlich könnte ich mir von 200€ im Jahr deutlich bessere Medien ins Haus holen als die ÖR. Wenn sie für dich sinnvoll und günstig sind, ist das in Ordnung, aber es steht dir eigentlich nicht zu, diese Entscheidung für andere zu fällen.



    Eventuell könnte man darüber nachdenken, den Rundfunkbeitrag abzuschaffen und diese Sender per Steuergelder zu finanzieren - was in einer Steuerhöhung resultieren würde.
    Wäre nicht so cool.

    Eben nicht, denn über Steuergelder müsste beraten werden, und ich bezweifle, dass der Staat mehrere Milliarden pro Jahr für die Finanzierung hauseigener Sender locker machen würde. Das Geld kann man wirklich besser nutzen.


    Denn ARD und ZFD sind immer unabhängige Sender

    Das ist unwahr. ARD und ZDF sind vom Rundfunk- bzw. Fernsehrat abhängig, die nicht als unabhängig bezeichnet werden können. Der überwiegende Anteil sind delegierte Staatsvertreter. Und nicht mal weltanschaulich sind die Räte ausgeglichen, wenn man die Präsenz der christlichen Kirchen betrachtet. Von Durchschnittsalter und sozialer Struktur der Räte ganz abgesehen.
    Schon dass es überhaupt zwei offizielle Sender des ÖR gibt, nämlich ZDF und ARD, ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Ein einziger Sender würde völlig reichen. Das ZDF entstand ja schließlich auch auf den Wunsch Adenauers, einen Staatssender zu gründen. Dies wurde jedoch vom BVerG gekippt, das ZDF war dann aber schon da.
    Die Geschichte des sog. Adenauer-Fernsehens spricht auch Bände über die Unabhängigkeit des ÖR: https://de.wikipedia.org/wiki/…_(CDU)#Adenauer-Fernsehen



    Wir würden alle verdummen.

    Niemand verdummt aufgrund des Fernsehens, das er sieht. Und sonderlich intelligent sind die meisten Formate des ÖR auch nicht. Wenn heute-Show und Neo Magazin zum Schlausten gehören, was die Köpfe im ÖR sich ausdenken können, sollte man sich nicht allzu viel erwarten: Schließlich sind es regionale Ableger amerikanischer Vorbilder und leider bei weitem nicht so gut wie diese. Bei weitem... xD



    Finde die Diskussion ähnlich sinnvoll, wie die Abschaffung der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Völlig andere Diskussion. Dass kein Mensch krank sein will, ist völlig offensichtlich. Weniger offensichtlich jedoch, dass jeder Mensch 17 (!) Sender bezahlen will, von deren Programm ihn vielleicht 0,5% interessiert.



    Wir brauchen das.

    Ne, ich ja offensichtlich nicht. Ziemlich autoritär. :P

  • ich halte den öffentlichen Rundfunk grundsätzlich für eine gute Idee

    Das kommt mir anders vor, denn:

    Niemand braucht Ard, Zdf, 9 Landesrundfunksender, Arte, Phönix und die ganzen Spartensender

    Ich sehe keinen Sinn dahinter, dass das Musikantenstadl [...] von meinen Steuergeldern finanziert werden.

    Schlechte Rapper mit Pandamaske zu finanzieren ist aber nicht, ich wiederhole nicht, Aufgabe meiner Steuergelder.

    Du hast viele Beispiele gebracht, wofür der Staat bzw die öffentlich-rechtlichen Sender dein Geld nicht verwenden sollen. Wofür sollen sie denn dein Geld verwenden?
    Insbesondere irritiert mich ja, dass du Phönix erst noch für die Bundestagsdebatten lobst, aber schon im nächsten Satz betonst, dass die niemand brauche. Ich halte dagegen: Doch, die kann man sogar ganz gut gebrauchen, sagst du ja im Grunde selbst.


    Das würde ich so nicht unterschreiben. ARD und ZDF kennen die Quote und gestalten dementsprechend auch ihr Programm.

    Ja, ich dachte mir, dass sowas kommt. Ist zugegeben tatsächlich problematisch, dass die Sender ihr Programm ohne Notwendigkeit nach Quoten erstellen. Genau das sollten sie eben nicht tun. Kritik ist an dieser Stelle auch absolut berechtigt, was jedoch nicht heißt, dass man das gesamte System abschaffen sollte. Hier sind Korrekturen notwendig.

    Warum muss der Staat subventionieren, was offensichtlich nur eine kleine Minderheit sehen will?

    Was sollte er sonst subventionieren? Das, was ohnehin kommerziell erfolgreich ist und somit einer breiten Masse zugänglich?
    Die Idee des öffentlich rechtlichen Rundfunks sollte eben sein eine Alternative zum ohnehin erfolgreichen Programm zu geben. Dass das vor allem bei den beiden großen Programmen nicht wirklich gegeben ist, ist kritikwürdig. Auf der anderen Seite stellen eben ARD und ZDF wichtige Informationsquellen dar. Klar, da sind auch mal haarsträubende Fehler dabei. Wenn ich das aber mit dem Niveau von privaten Haupt"nachrichten" vergleiche, sind Tagesschau und Heute absolut seriös und notwendig.


    Der Einfluss von Staats- und Kirchenvertretern auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist dann eben ein anderes Thema. Irgendwer hat immer Einfluss auf das Programm. Ist halt schwer zu sagen, wessen Einfluss "besser" ist.

  • Du hast viele Beispiele gebracht, wofür der Staat bzw die öffentlich-rechtlichen Sender dein Geld nicht verwenden sollen. Wofür sollen sie denn dein Geld verwenden?

    Das habe ich geschrieben: Für politische Bildung, nicht aber für Entertainment und andere Aufgaben, die private Sender genau so gut leisten können. Musikantenstadl und Cro können von Leuten finanziert werden, die das gerne hören möchten.
    Die Kritik an Phönix etc. bezog sich nicht auf den Inhalt der Sendungen, sondern schlicht auf die Anzahl der Sender - wie ich an anderer Stelle geschrieben habe, würden 2-3 Sender auf jeden Fall reichen, um den Bildungsauftrag des Staates zu erfüllen.


    Was sollte er sonst subventionieren? Das, was ohnehin kommerziell erfolgreich ist und somit einer breiten Masse zugänglich?

    Gar nichts. Dinge zu subventionieren die keiner Subvention bedürfen ist nicht Aufgabe des Staates. Die Frage "Was sollte er sonst subventionieren?" geht von Vornherein davon aus, dass der öffentliche Rundfunk sein Etat braucht, um Dinge zu subventionieren. Sinnvoller wäre es, sich zu fragen, ob der Staat überhaupt etwas subventionieren sollte und wenn ja, ob das in der Höhe geschehen muss, in der es zur Zeit geschieht.

  • Was haltet ihr von diesem System?

    An sich ist es logisch.
    Unterhaltungs- und Informationssender bereitzustellen, die sich in der Theorie nicht von Quoten oder Werbung beeinflussen lassen müssen.
    Irgendwie muss ja anderweitig finanziert werden.
    Nur sieht die Praxis bei besagten Sendern dennoch etwas anders aus. Sie lassen sich schon von Quoten beeinflussen, wobei Shorino schon das Beispiel "Wetten dass...?" nannte.
    Aber auf diesen Sendern ist es immerhin möglich, ein neues Konzept auf längerer Zeitbasis auszuprobieren, ohne dabei direkt dem Druck der Quoten ausgesetzt zu sein.

    Findet ihr es wichtig, dass der Staat eigene Sendeanstalten hat?

    Ich denke schon.
    Durch den Staat und die Finanzierung durch die Bevölkerung sind solche Sender theoretisch nicht dem Druck ausgesetzt, den es Privatsender sind. Was das für Vorteile hat, habe ich oben ja schon beschrieben.


    Wäre ein pay-to-watch-System besser?

    Nein. In dem Fall wären diese Sender wieder auf die Quoten, bzw. die Kunden angewiesen. Mit neuen Inhalten lässt sich nicht wirklich experimentieren und alles, was nicht auf Anhieb Zuschauer bringt, wird wieder von Programm genommen.

  • Man muss sich ja nicht für eines der Extremen einsetzen, sondern kann versuchen, einen Mittelweg zu suchen: Dass es staatliche Förderung für bestimmte Produktionen gibt, finde ich keinesfalls verkehrt. Möglichst (im Vergleich) objektive Nachrichten und die Übertragung von Sitzungen des Bundestages gehören z.B. meiner Meinung nach zu einem Angebot, das nicht von Quoten und Werbung abhängig gemacht werden soll, sondern stattdessen noch mehr Aufmerksamkeit erhalten sollte, damit Menschen bewegt werden, sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Das hat sozusagen eine "pädagogische" Argumentation im Hintergrund. Schade ist natürlich, dass die Regierungsparteien ihren Einfluss stets behalten würden, allerdings könnte man hier sagen, dass es immerhin die von den Bürgern gewählten Parteien sind, die somit Einfluss haben. Das ist zwar ein Teufelskreis, wenn diese Parteien die Medien ausnutzen würden, so stark empfinde ich den Einfluss nun jedoch nicht und es gibt immerhin noch zahlreiche andere Informationsmedien, die man zusätzlich nutzen kann, wenn man nicht nur staatliche verwenden möchte. Außerdem kommt noch hinzu, dass man vielleicht gar nicht öffentlich Rechtliche zur Informationsgewinnung nutzen möchte, sondern bspw. Printmedien. Dass es eine solche Person ungerecht findet, trotzdem einen Beitrag zahlen zu müssen, ist imo nachvollziehbar.


    Es ist jedoch unsinnig, dass man für Produktionen zahlt, bei der die Unterhaltung von daran interessierten Menschen im Vordergrund steht (Nicht-Informationssendungen, Shows, Filme, Serien, etc.) und eben diese auf alle Menschen zutreffende, "pädagogische" Argumentation nicht zutrifft. Da kann man auch schlecht eine Niveau-Debatte ansetzen, weil Unterhaltung nun einmal Geschmackssache ist und Niveau in dem Bereich im Auge des Betrachters liegt. Die Nachmittagssendungen von RTL haben halt ihre Daseinsberechtigung durch den Unterhaltungswert, den die Zuschauer scheinbar darin sehen. An der Stelle wäre wirklich mal interessant, den Zusammenhang zwischen Bildung und dem Zuschauerverhalten zu untersuchen, um tatsächlich eine Aussage darüber zu treffen, ob die Produktionen wirklich "schädlich" sein können.


    Ich bezweifle allerdings ohnehin, dass ohne den Beitrag diese auch in den öffentlich Rechtlichen Einzug finden. Wie Shorino schon argumentiert hat: Das Klientel ist bereits bedient, warum sollte man es doppelt bedienen? Es bleibt halt ein rein hypothetisches Argument, wie sich das Programm verändern würde. Wobei man sich auch einfach jetzt die Einschaltquoten anschauen und beurteilen könnte, ob die Gefahr tatsächlich besteht. Man hat ja jetzt schon die Wahl. Ich vermute mal, ohne nun die Zahlen zu wissen, dass die Quoten der öffentlich Rechtlichen nicht stark gegenüber anderen Sendern hinterherhinken.


    (Und wtf, was hat das Thema mit vegan zu tun? :D)

  • Die GEZ-Steuer umzubenennen, hat ihr allgemeines Ansehen nicht verbessert: Ich bleibe bei der alten Bezeichnung und nenne es nicht Deutschlandradio Beitragsservice. Höhnisch: Ein geiler "Service", wo man gezwungen wird, Kohle abzudrücken für etwas, das man nicht nutzt. Erinnert mich an Autowäscher auf einer Fähre, die auf dem Weg übers kroatische Meer unsere Autoscheiben erst säuberten, dann fragten nach dem Geld beziehungsweise es dreist forderten.


    Die GEZ mutet an wie ein Erpresser-Verein, laut Focus und chip.de kooperieren die mit Menschen, die die Luft aus den Autoreifen lassen , wenn man die Beiträge nicht bezahlt (Ventilwächter genannt). Das entspricht Sachbeschädigung und ist kriminell. Ein User in einem Forum schrieb mal, die GEZ ist antidemokratisch, da etwas, das die Mehrheit des Volks nicht will. Dem stimme ich vollends zu! Ich brauche das überteuerte über die Zwangsabgaben finanzierte Programm nicht. Gucke seltener RTL am Montag, wenn es die Quizshow mit Günter Jauch gibt, ansonsten ist mein Panasonic-TV mir zu Dienste stehend recht arbeitslos.


    ARD, ZDF und Co. sollen sich endlich dem realen Wettbewerb stellen. Werbung bieten sie schon heute, die Mainzelmännchen auf ZDF provozieren, Geldgier wird groß geschrieben (Beiträge steigen, für mich unnötige Sport-Event-Lizenzen werden eingekauft), der Eindruck, staatsfreundlich zu berichten, kommt auf. Unabhängig sind diese Staats-Sender in meinen Augen genauso wenig wie die hoch gelobte Stiftung Warentest. Verzichte gerne aufs ARD-Programm und die Inhalte der vielen anderen, unnötigen Spartensender, welche die Kosten hochtreiben: Ab und zu konsumiere ich sicherlich Aktenzeichen XY oder anderes, vieles mutet aber wie Rentnerfernsehen an und kann mich nicht begeistern. Warum mich auch komplett verweigern, das führt ja zu keiner Entlastung finanziell; meine Eltern zahlen den Mist und haben bedauerlicherweise ehrlich die letzten Jahre zudem bezahlt.
    Apropos Spartensender: Kika messe ich so gar keine Daseinsberechtigung bei. Könnte für "KinderKacke" stehen die Abkürzung; Kinder sehe ich im Freien, in der Natur besser aufgehoben als vor der Glotze, die subjektiv gesehen auf diesem Kanal damals die besseren Inhalte hatte.


    Freue mich jedes Mal, wenn es Negativ-Berichterstattung zur GEZ gibt. Mögen tue ich den Spruch, man kann Kindergeld fordern, obwohl man keine Kinder hat; immerhin zieht GEZ Kohle ein, da die Option des TV-Konsums besteht. Dem Volks-Hohn die Krone setzt die Behauptung auf, es würde sich um eine Demokratie-Abgabe handeln. Meinte ein Verantwortlicher. Ja sicher, da hat er natürlich absolut Recht...(eben nicht). Die Aussage übertrumpft den frechen schwachsinnigen Ausspruch zu sogenannten "neuartigen Empfangsgeräten", die es für mich als IT-Affinen so pauschal nicht gibt, da es in meinem Ermessen liegt, ob ich einen Rechner mit PCIe- oder USB-TV-Karte konfiguriere; den einen pauschal Fernseh-bereiten Rechner gibt es nicht.


    Das einzige, was eigentlich als Hemmschuh wirkt, spielt man mit dem Gedanken, das Abschaffen echt mal in Angriff zu nehmen, wäre, dass Menschen, die für diese vielen Sender arbeiten, ihren Job verlieren. Wäre mir aber lieber, als diesen Kram irgendwann mal mit eigener Wohnung mitzufinanzieren. Eine Pay-Wall wäre noch sehr wünschenswert. Leider bleibt es bei dem "könnte, wäre, müsste": Der normale dumme Bürger kann seinem Unmut Luft machen, im Konjunktiv schreiben, Empfehlungen aussprechen, sich per Mail beschweren...nur ändern wird sich nichts, Mitspracherecht und Demokratie in Deutschland gibt es bei wichtigen Dingen nicht. Schade, dass man davon enteignet ist. Als unsichtbare Steuer, die kumuliert mit anderen ist, wäre die Finanzierung der zu teuren Staats-Sender wesentlich humaner, sie würde nicht so stark auffallen – und den Ärger schmälern. Eher verschwindet noch die Hundesteuer-Gebühr, als dass die GEZ die Schotten dicht macht. Selbst die GEMA sympathisiert mehr, ich erkenne trotz kritischer Einstellung ihr gegenüber durchaus wenige positive Aspekte.

  • Kinder sehe ich im Freien, in der Natur besser aufgehoben als vor der Glotze, die subjektiv gesehen auf diesem Kanal damals die besseren Inhalte hatte.

    Ach, das ist doch wirklich 50er-Jahre-Denken. Mit Fernsehen können die Kinder lernen, sie können sich unterhalten und lachen. Und man kann sie auch mal 'ne halbe Stunde ablenken. Ich habe als Kind beides gemacht: Viel draußen gewesen und viel vor Bildschirmen rumgehangen.
    Kika finde ich aber auch nicht so gut. Sie wärmen immer wieder dieselben Sendungen auf. Immer wieder Biene Maja, Heidi, Pumuckl und so einen Quatsch. Das sind völlig veraltete Sendungen, man kann sich doch mal neue Sachen einfallen lassen.
    Bei SuperRTL, Nick und Disney Channel hingegen ist das Problem, dass viel zu viel Werbung kommt. Ich habe das als Kind so nicht wahrgenommen, aber da wird alle 10 min Werbung eingespielt und das meist auf sehr perfide Art und Weise. Habe neulich mit meinen beiden Cousins (9 und 10 Jahre) ferngesehen und in der Werbung sagten sie ständig nur "Hab ich!" oder "Will ich!" und übertrumpften sich gegenseitig in dem, was sie im Zimmer liegen haben. Generell vermitteln diese Sender ein sehr dummes Menschenbild: Klare Trennungen zwischen Mädchen (Barbie einkleiden, Pferdefarm, Baby-Zubehör, Prinzessin, also Mode, Kümmern und Schönsein) und Jungs (Hot Wheels, Super Soaker, Fußball, also Autos, Waffen und Sport), viel Konsum, viel kurzweiliger Schrott. Deshalb sind auf Toggo-Tagen auch nur prekäre Familien. Hatte letztes Jahr das Vergnügen, meinen Cousin dorthin zu begleiten, und war wirklich schockiert. Die Eltern meist völlig ungebildet, die Kinder natürlich auch, die Animateure total gelangweilt, geben den Kindern Aufgaben und drücken ihnen danach Capri Sonne oder ein Kinder Pingui in die Hand. Jeder Stand bestand aus Werbung, die mit gewissen Serien von SuperRTL verknüpft war. Klar, dass bildungsferne Familien nicht raffen, wie sie dort ausgenommen und an Marken gebunden werden, die viel zu teuren Nonsens verkaufen.


    Ich befürworte es also, einen Kindersender mit gewissem Bildungsauftrag ohne Werbung bereitzustellen. Nur die Serien dürften etwas innovativer, spannender und lustiger sein.

  • Kennt ihr das: GEZ-Gebühren? Man hat halt nichtmals nen Vertrag mit denen abgeschlossen und die wollen einem das Geld außer Tasche ziehen, weil man KÖNNTE ja ein Radio o.Ä Zuhause haben.


    Und ich sitz' hier in meiner Wohnung, ohne Radio, ohne Fernseher, lediglich mit einem Computer, aber für dessen theoretische Möglichkeit Radio zu streamen ich bestimmt keine 50 Tacken alle 3 Monate weiter hinlegen werd' wtf. Bin mir grad nichtmals sicher, aber ich glaub Computer fallen halt auch schon unter besagte Gerätschaften für die man Zahlen müsste/dürfte.


    Vielleicht sollte ich sowas ähnliches mit Menschen die ich nicht mag bei der Polizei versuchen.

    "Ja ich weiß Hans hat bis jetzt nichts gemacht, aber er KÖNNTE JA. Sperren sie ihn besser weg, bevor's zu spät is'"

  • Schreib mal ein bisschen weniger aufgeregt, die GEZ existiert nicht mehr in dem Sinne. Jeder Wohnungsbesitzer muss die abdrücken, egal ob er ein Gerät zum Empfang besitzt. Deswegen läuft da ja auch gerade eine Klage vorm BVG, weil das im Prinzip keine Gebühr mehr ist.

  • "Ja ich weiß Hans hat bis jetzt nichts gemacht, aber er KÖNNTE JA. Sperren sie ihn besser weg, bevor's zu spät is'"

    Das Gesetzt existiert bereits seit einiger Zeit.

    Die Möglichkeit darauf das jemand eine Straftat ausführen möchte, kann mehrere Monate U-Haft bescheren.

    Meist hat der gute Hans dann im Vorfeld jemanden bedroht oä., wenn sowas geschieht. Selbst Schuld? ^^"


    Zitat von QueFueMejor

    Ganz klar: Nein. Absolut nicht. Aus zwei Gründen: Erstens wäre dann eine Quotenabhängigkeit geschaffen, es würden nur oder zumindest vor allem die Inhalte geschaffen, für die bezahlt wird. Ich behaupte mal, dass das Programm nicht unähnlich dem aussähe, was wir tagtäglich auf den privaten Sendern erleben.

    Der zweite Grund sind diejenigen, denen es an Zahlungskraft mangelt. In meiner Familie war in meinen Kindheitstagen immer das Geld sehr knapp. Bezahlfernsehen wäre demnach im Leben nicht in Frage gekommen. Ich hätte mich also mit dem Programm zufrieden geben müssen, dass mir die privaten TV-Sender geboten haben. Ich müsste lügen, würde ich behaupten wollen, das wäre nicht Hauptteil meines Programms gewesen, aber trotzdem waren eben auch öffentlich-rechtliche TV-Sender eine tolle Ergänzung.

    Dito. Es sollte Programme sowohl im Fernsehen wie auch im Radio geben, die quotenunabhängig bereitgestellt werden sollen.

  • Ich find die GEZ unnötig, hab passenderweise heute ein Schreiben von denen bekommen. Zum Glück bin ich von dem Kram befreit. ARD und ZDF schaue ich eh nicht, das ist wie meine Oma sagt 'alte Leute' fernsehn, sie schaut das auch nicht. Da läuft eh nie was passendes, warum soll ich für den Kram also was zahlen. Radio hab ich auch net, nur im Wagen meiner Mutter.

  • Auch auf die Gefahr hin, besserwisserisch zu klingen, aber vielleicht interessiert es den einen oder anderen auch oder trägt ein wenig zum Verständnis bei:

    Das, was wir als "GEZ" bezahlen, ist weder eine Steuer noch eine Gebühr, sondern ein Beitrag. Die Begriffe sind dabei keineswegs synonym:


    Steuer = keine Gegenleistung (alle Steuern kommen in einen Topf, wenn man so will, heißt: Für das Zahlen der KFZ-Steuer hast du keinen Anspruch auf Straßenausbau, allein der Staat entscheidet, was damit geschieht)


    Beitrag = mögliche Gegenleistung (ich bezahle zwar für etwas, aber ich muss sie nicht bekommen. Wenn ich z.B. Rentenbeiträge zahle und vorher versterbe, bekomme ich nichts als Gegenleistung)


    Gebühr = konkrete Gegenleistung (z.B. für den Pass)



    Meine persönliche Meinung ... joa. Ich bin vielleicht inzwischen viel zu sehr steuerrechtlich geeicht, aber da es sich dabei um einen Beitrag handelt, muss ich dafür ja auch keine konkrete Gegenleistung bekommen. Mir ist der Beitrag letztlich egal, aber der Zwang (auch, wenn man sich unter bestimmten Umständen befreien lassen kann) ist ziemlich suboptimal. Man müsste in meinen Augen entweder ganz allgemein Fernsehsteuern/-beiträge/-gebühren (je nach dem, wie das behandelt werden soll) einführen, um eine gewisse Gleichbehandlung zu schaffen, oder keine Zahlungen dafür verlangen und dann schauen, dass man das aus dem Steuertopf finanziert.

    Aber naja, allein für extra 3 und die Nachrichten sind die Beiträge für mich persönlich ok. Versteh aber auch, wenn nicht-Nutzer das massiv stört.

  • oder keine Zahlungen dafür verlangen und dann schauen, dass man das aus dem Steuertopf finanziert.

    Was am Ende für uns so ziemlich garnix ändern würde. Jetzt gibt es für ein paar Leute wenigstens noch die Möglichkeit, sich befreien zu lassen. Würde es aus einem allgemeinen Topf finanziert werden, könnte dem dann auch niemand mehr entgehen.


    Versteh aber auch, wenn nicht-Nutzer das massiv stört.

    Wobei zu klären bliebe, wieviele wirkliche Nichtnutzer es überhaupt gibt. Kann mir nur wenige Fälle vorstellen, die da tatsächlich drunter fallen. :unsure:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!