GEZ/Rundfunkbeitrag - Unnötige Steuer oder solidarische Abgabe?

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  • Wir haben noch nichtmal ein imo gleichwertiges Funk-Programm im Internet wie die Deutschen, um den Betrag zu rechtfertigen.

    Ist natürlich Ansichtssache, ich konsumiere aber schon einige der FUNK-Kanäle und manche davon schau ich auch immer wieder an (Dinge Erklärt - Kurzgesagt, MrWissen2Go, offen un'ehrlich, Phil Laude, Simplicissimus, Walulis (DAILY) oder World Wide Wohnzimmer und aktuell entdecke ich STRG+F für mich). Aber das ist auch nur das Funk-PrProgramm, ansonsten schau ich, wie gesagt, jede Woche Extra 3 (mit Kühnert) und die heute-show, dazu auch hin und wieder die Heute-Nachrichten oder die Tagesschau (hab auch letztens "Das Boot" in der Mediathek geschaut)

    Für mich ist die GEZ inzwischen so wie Netflix, Amazon oder Disney+. Man benutzt den "Service" wegen ein paar wenigen Serien, die einen wirklich itneresseren, die restlichen 80% gehen mir aber am Arsch vorbei

    Klar ist keine optimale Bilanz, dafür kann man aber später auch noch andere Serien für sich entdecken (eventuell)

    Wenn es denn nur Information wäre, aber der ORF hat ebenso so einige Unterhaltungssendungen aka Dancingshows etc. im Programm, die ich halt neutral sehe, weil ich sie eh nie gesehen habe, aber nunmal irrsinnig viel kosten und viele Leute einfach nicht interessieren. Aber die werden halt als Kulturveranstaltungen getarnt werden. Wenn man für einen staatlich geförderten Sender zahlt, der Informationen verbreiten soll, dann will ich auch nichts anderes von denen.

  • Wenn man für einen staatlich geförderten Sender zahlt, der Informationen verbreiten soll, dann will ich auch nichts anderes von denen

    1. Inwiefern "staatlich gefördert"?

    2. Nichts anderes als Informationen? Und was sind für dich Informationen? Nur Nachrichten?

  • https://www.focus.de/finanzen/…202006171404&cid=17062020


    Die Rundfubkgebühren sollen wieder mal steigen. Von 17,50€ auf 18,36€ im Monat. Ich finde das falsch, weil hauptsächlich die hohen Personalkosten der Grund ist weshalb dafür soviel Geld gebraucht wird. Außerdem werden die Geringverdiener an der Erhöhung am meisten zu spüren bekommen, die bisher schon jeden Euro einzeln umdrehen müssen. Vielleicht wäre es besser wenn es prozentual gemacht wird wie bei den Steuern und Versicherungen, damit die Gebühr im gleichen Verhältnis zum Lohn abgezogen wird.

  • Vielleicht wäre es besser wenn es prozentual gemacht wird wie bei den Steuern und Versicherungen, damit die Gebühr im gleichen Verhältnis zum Lohn abgezogen wird.

    Selbst dann finde ich es noch teils sehr unnötig. Ich greife beispielsweise kaum auf ihre Angebote zurück. Ich schaue weder die öffentlich-rechtlichen Sender, noch höre ich Radio. Und auch was die Dinge angeht über die ich mich im Internet belese, bezweifle ich, dass die dort irgendwo als Geldgeber dahinter stehen. Es ist mir am Ende des Tages auch egal, ob sie auf das Geld von Leuten wie mir angewiesen sind um in Zukunft weiter existieren zu können. Wenn ich kein Netflix mehr schauen möchte, bestelle ich es ab. Wenn ich kein Spotify-Premium mehr brauche, bestelle ich es ab. Ja selbst wenn ich kein Internet mehr will, bestelle ich es ab. Wieso kann ich den Rundfunkbeitrag also nicht auch abbestellen, wenn ich ihn nicht beanspruche?


    hohen Personalkosten

    Habe ich jetzt keine große Ahnung von. Aber ich sehe auch so grauenhafte Entscheidungen, bei denen ich mich frage ob die unser Geld wirklich verdient haben. Bin erst vor kurzem darauf aufmerksam geworden, dass die ja jetzt im ZDF oder sowas jeden Tag oder jede Woche relativ beliebte Filme ausstrahlen. Jetzt kommt aber der Mittelfinger. Wann laufen diese Filme? 22:00 Uhr. Ich denke, ich bin nicht der einzige der dann irgendwann unter der Woche um diese Zeit (oder etwas später) schlafen geht. Warum können diese Filme nicht wie auf allen anderen Sendern zur Prime-Time laufen?

  • Zitat von Dennismeister

    Selbst dann finde ich es noch teils sehr unnötig. Ich greife beispielsweise kaum auf ihre Angebote zurück. Ich schaue weder die öffentlich-rechtlichen Sender, noch höre ich Radio. Und auch was die Dinge angeht über die ich mich im Internet belese, bezweifle ich, dass die dort irgendwo als Geldgeber dahinter stehen. Es ist mir am Ende des Tages auch egal, ob sie auf das Geld von Leuten wie mir angewiesen sind um in Zukunft weiter existieren zu können. Wenn ich kein Netflix mehr schauen möchte, bestelle ich es ab. Wenn ich kein Spotify-Premium mehr brauche, bestelle ich es ab. Ja selbst wenn ich kein Internet mehr will, bestelle ich es ab. Wieso kann ich den Rundfunkbeitrag also nicht auch abbestellen, wenn ich ihn nicht beanspruche?

    Es wäre aber gerechter wenn die Runkfunkgebühr prozentual abgezogen wäre, weil zurzeit geben Menschen, die umso weniger Geld verdienen im Verhältnis zum Lohn umso mehr Geld für die Rundfunkgebühren aus. Das ist aber ungerecht, weil wie du es sagtest ist das Angebot des Rundfunkbeitrages für jeden gleich. Jeder, der Zuhause ein Empfangsgerät hat ist Rundfunkgebührenverpflichtet. Da ist es leider egal, ob du es auch nutzst oder nicht. Ich bin da bei dir, dass man zumindest den Nutzern mehr Entscheidungsmöglichkeiten geben soll, weil es gibt Programme, die mehr oder weniger gefragt sind als Andere. Einerseits ist es ein Bildungsauftrag, anderseits soll es auch der Unterhaltung dienen und wenn kritisiert wird, dass zuviele Wiederholungen kommen, zu wenige Filme gezeigt werden usw.. dann kann man da nicht wegschauen um die Zufriedenheit der Kunden zu steigern, denn fast jeder bezahlt die Rundfunkgebühren und somit mithaftbar.


    Zitat von Dennismeister

    Habe ich jetzt keine große Ahnung von.

    Keine Sorge, dafür sind wir ja da.


    Zitat von Zeit

    Im Einzelnen erkannte sie beim Programmaufwand einen Bedarf von jährlich 4,15 Milliarden und für die Personalkosten von 2,2 Milliarden an. Die betriebliche Altersversorgung bei den Öffentlich-Rechtlichen kostet 518 Millionen Euro jährlich – rund 6,7 Prozent des Beitragsaufkommens.


    Quelle: https://www.google.com/amp/s/w…funk-kef-geld-ueberschuss

  • Wenn ich kein Netflix mehr schauen möchte, bestelle ich es ab. Wenn ich kein Spotify-Premium mehr brauche, bestelle ich es ab. Ja selbst wenn ich kein Internet mehr will, bestelle ich es ab. Wieso kann ich den Rundfunkbeitrag also nicht auch abbestellen, wenn ich ihn nicht beanspruche?

    Das liegt daran, dass der Rundfunk zur Grundversorgung gehört und somit nicht einfach abgeschaltet werden kann, da die Programme selbst wenn du sie nicht nutzt trotzdem zur Verfügung stehen. Zudem sind Netflix und Spotify gewinnorientierte Unternehmen mit hohem Unterhaltungsgehalt und ohne Bildungsauftrag oder eigenen Aktualitätsprogrammen.


    Daher sage ich immer: Wenn du es nicht nutzt, dann fang besser an es zu nutzen.

  • Gut, ich bin mir wirklich nicht sicher, wie zeitgemäss ein so ausgebauter öffentlicher Rundfunk noch ist. In der Schweiz (und in Deutschland nehme ich an, sehr ähnlich) hat dieser den verfassungsrechtlichen Auftrag, für eine ausgewogene und unabhängige Berichterstattung zu sorgen, die alle Teile der Bevölkerung, alle Meinungen und alle Kulturen fair abbildet und demokratiefördernd wirkt.


    Nun, wenn ich gar keinen Fernseher mehr besitze und nie Radio höre, weil ich mich lieber über Zeitungen über das Lokale und das Weltgeschehen informiere, dann würde ich nicht per se sagen, dass ich den öffentlichen Rundfunk "besser nutzen sollte, um informiert zu bleiben". Und wann "the Voice of Switzerland" demokratiefördernd war, weiss ich auch nicht. Das und Sport sind die einzigen beiden Dinge, die ich im öffentlichen Fernsehen noch schaue, beides Dinge, die zwar im verfassungsrechtlichen Auftrag vorkommen (Unterhaltung ist durchaus eingeplant), doch für mich nicht die zentralen demokratiefördernden Funktionen ausfüllen, die sie sollten. Ausserdem, und das ist schlicht und einfach unmöglich zu verhindern, hat auch ein öffentlicher Rundfunk eine politische Schlagseite. Ich finde dies zwar nicht so problematisch, wie gewisse andere, aber die Berichterstattung über die Coronakrise und das Handeln des Bundesrats war nicht unabhängige Berichterstattung, sondern reine mediale Propaganda. Die war auch durchaus nötig und hat sicherlich viel Positives bewirkt, das darf man nicht vergessen. Aber in the end ist ein staatliches Fernsehen auch nicht mehr als das - staatliches Fernsehen. Echte Unabhängigkeit (ungleich Neutralität) kann nur von aussen kommen, so dass ich eine Reduktion der Aufgaben auf die Information der Bevölkerung über die staatlichen Tätigkeiten (das beinhaltet z. B. das Covern der öffentlichen Debatte) und weg von Unterhaltung und Sport, das genauso gut von privaten Sendeanstalten erfüllt werden kann, die man halt kaufen kann oder nicht, im Sinne der Freiheit des Einzelnen befürworte. Sofern damit natürlich eine Reduktion der Gebühren verbunden ist, was bei einem so komplexen Medium wie dem Fernsehen nicht telquel der Fall sein muss (Wegfall von quotenstarken Programmen wie Sport = weniger Werbung = weniger Einnahmen = höhere Gebühren trotz reduzierter Kosten).


    Aus der heutigen Perspektive ist es jedoch schwierig und auch nicht zwingend sinnvoll, die bestehenden Strukturen dahingehend zu ändern, sondern es soll viel mehr eine Privatisierung (nicht in den Eigentumsverhältnissen, sondern in der Betriebs- und Finanzierungsstruktur) stattfinden, so dass höhere Kosten primär aus höheren Einnahmen auf dem Werbemarkt gedeckt werden sollten und nicht durch eine Gebührenerhöhung, die anderen Fernsehsendern nicht möglich ist.


    Letztlich muss man aber anmerken, dass die aktuelle Erhöhung der Gebühren in Deutschland wohl viel mehr eine Anpassung an die Teuerung ist als irgendwas sonst, je nach dem wie lange die letzte Erhöhung schon zurückliegt. Das ist grundsätzlich mehr als fair und sollte - soweit die Theorie - über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren gesehen, auch niemanden zusätzlich belasten. Dies gilt natürlich nur, sofern die Löhne über die breite Gesellschaft gesehen mit der Teuerung mithalten, was nicht immer der Fall ist und schon gar nicht der Fall ist bei Branchen, die ein Überangebot an Arbeitskräften haben. Somit kann diese Massnahme einzelne deutlich stärker treffen als andere, auch wenn der Effekt in der Summe ausgewogen ist.


    Zur prozentualen Gebührenerhebung, die Edex vorschlägt: Dies klingt sehr fair und ich finde es auch nicht dumm, dass man dahingehend Möglichkeiten prüft. Es ist rechtlich einfach sehr schwierig, Gebühren prozentual auszugestalten, da dann die Einnahmen hochvariabel sind und der Satz ständig angepasst werden müsste, was politisch kaum praktikabel ist. Da Gebühren an einen bestimmten Zweck gebunden sind - in diesem Fall die Finanzierung des öffentlichen Rundfunks - und nur kostendeckend erhoben werden dürfen (anders als Steuern), sind variable Einnahmen also ein Problem, das es zu adressieren gälte.

  • Daher sage ich immer: Wenn du es nicht nutzt, dann fang besser an es zu nutzen.

    Das Angebot ist leider absolut uninteressant für mich. Es gibt da einfach zu viele Alternativen die mir persönlich mehr bieten. Fernsehen schaue ich generell wenig und dann ist es für mich viel bequemer über Dienste wie Amazon Prime oder Netflix einfach selbst zu entscheiden wann ich etwas gucke. Radio höre ich nie, da bevorzuge ich es auch frei entscheiden zu können welche Musik oder welche Podcasts ich mir anhöre. Und auch Nachrichten, Weiterbildung und sonstige Dinge beziehe ich schon immer aus Büchern oder anderen Quellen im Netz.


    Ich wäre auch zufrieden, wenn man den Beitrag für Leute wie mich zumindest senken würde. Es wird ja sicher noch genügend andere geben, die wirklich absolut keinen Gebrauch davon machen.

  • Aber in the end ist ein staatliches Fernsehen auch nicht mehr als das - staatliches Fernsehen.

    Öffentlich-rechtlich ist aber nicht staatlich?


    und weg von Unterhaltung und Sport

    Ja, darüber kann man diskutieren. Ich finde auch, dass nicht Millionen für Sportübertragungsrechte ausgegeben werden muss, aber wenn eine Sendung einen Wissen-, Bildungs- oder Informationsgehalt hat, dann kann sie auch als Unterhaltung im Öffentlich-Rechtlichen laufen. Zum Beispiel eine Quizsendung.


    Fernsehen schaue ich generell wenig und dann ist es für mich viel bequemer über Dienste wie Amazon Prime oder Netflix einfach selbst zu entscheiden wann ich etwas gucke. Radio höre ich nie, da bevorzuge ich es auch frei entscheiden zu können welche Musik oder welche Podcasts ich mir anhöre.

    Ich weiß nicht, ob du es bewusst nicht nutzt, um anti zu sein, oder weil du die Angebote nicht kennst. Die öffentlich-rechtlichen haben auch Mediatheken mit Serien und Nachrichten, Audiotheken mit Podcasts und Audiobeiträgen. Es gibt viel, wo du auch frei entscheiden kannst wann du was sehen oder hören möchtest.

  • Ich weiß nicht, ob du es bewusst nicht nutzt, um anti zu sein, oder weil du die Angebote nicht kennst. Die öffentlich-rechtlichen haben auch Mediatheken mit Serien und Nachrichten, Audiotheken mit Podcasts und Audiobeiträgen. Es gibt viel, wo du auch frei entscheiden kannst wann du was sehen oder hören möchtest

    Also ich nutze es nicht, weil ich es halt einfach nicht nutze. Es gab nie einen Punkt, an dem ich auf Angebote aufmerksam geworden bin, die mich interessieren könnten. Da waren halt Angebote wie Netflix, Amazon Prime, Spotify und wie sie alle heißen einfach präsenter. Zu mir hat da noch nie einer groß gesagt "Schau mal in die ZDF-Mediathek, da gibts X, das ist echt cool".


    Und gerade für die durchschnittlichen jungen Leute, die jetzt vielleicht gerade 20 sind oder langsam werden, sind die öffentlich-rechtlichen einfach Alte-Leute-Sender. Und dann ist es ganz schlechtes Marketing, wenn eben diese jungen Leute ihre erste eigene Wohnung beziehen und dann auch noch gezwungen werden, für diese vermeintlichen Alte-Leute-Sender zu bezahlen. Da kann man noch so oft erzählen, wie viele gute Angebote sie dann hier und dort doch haben.

  • Also Serien wie die heute-Show oder Extra-3 sprechen auch einige junge Leute an. Sieht man bspw auf Social-Media oder YT

    Das stimmt schon, aber dann wieder auch nur einen Teil der jungen Leute. Vermutlich weit weniger als ein Viertel. Das ist aber einfach zu wenig, damit kriegst du die breite Masse nicht überzeugt. Warum sollst du 18€ bezahlen, wegen ein paar Kleinigkeiten die du ganz gut findest. Wenn du zu Netflix gehen kannst und für 10€ ein riesen Angebot an Serien bekommst. Und wenn's dir nicht mehr gefällt, guess what, kündigst du und sparst dir die Kosten. Dir gefallen die öffentlich-rechtlichen nicht mehr oder du findest den Preis zu hoch? Mittelfinger!

  • Ich schaue nicht im Ansatz alle oder genügend Serien auf Netflix, die mich interessieren.

    Mich interessieren vermutlich gerade einmal 10% der ganzen Serien/Filme, die es auf Netflix gibt, und ich bin da wahrscheinlich nicht der einzige

    Es ging mir hier eher um die breite Masse des Angebots, das du im Vergleich dort bekommst. Plus der Möglichkeit, es eben jederzeit zu kündigen, wenn du sagst jetzt gibt's nichts interessantes mehr für mich.

  • Arrior: Wenn dich auch nur 10% der Serien auf Netflix interessiert, dann kannst du wahrscheinlich dein ganzes Leben lang Netflix schauen und kommst nicht ansatzweise durch. So viel Crap da drauf lol.


    Sirius: Schon klar ist öffentlich-rechtliches Fernsehen kein Staatsfernsehen im eigentlichen Sinne. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann berichtet zumindest in der Schweiz das öffentlich-rechtliche Fernsehen relativ unkritisch und stellt sich stark hinter die Position der Regierung. Das finde ich auch nicht per se falsch, gerade in Krisen wie Corona braucht die Regierung ein starkes Sprachrohr, das breite Kreise der Bevölkerung erreicht. Das führt aber auch dazu, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen politisch nicht mehr neutral ist (was es gar nie sein kann). Ausserdem sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten über öffentliche Einnahmequellen finanziert, während private Sender dies nicht sind. Insofern sind sie von der Regierung abhängig über ihre Finanzierung, d.h. sie sind - entgegen allen Bemühungen und Behauptungen - strukturell vom Staat abhängig und politisch nicht wahrlich neutral. Das heisst nicht, dass nur unreflektierte Regierungspropaganda verbreitet wird, die man normalerweise mit staatlichen Sendern assoziiert.


    Das, wo ein wenig aufgepasst werden muss, meiner Meinung nach, ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Medienlandschaft nicht allzusehr dominiert, denn ein einziges Medium wird nie und nimmer die Meinungsvielfalt abbilden können, die für eine gesunde Demokratie nötig ist. Von daher ist ein Wettbewerb gefordert und öffentlich-rechtliche Rundfunke haben da durch ihre Gebührenfinanzierung einen erheblichen Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz.


    Weder in Deutschland noch in der Schweiz sehe ich momentan konkreten Handlungsbedarf, da die Medienlandschaften gesund sind (zumindest seit die NZZ Fuss fassen konnte und all den Merkelianern ein wenig einheizt, ohne gleich in neonazistische oder linksautonome Sphären abzudriften) und übers Ganze hinweg gesehen relativ ausgewogen von ganz links bis ganz rechts berichten (einseitigen Medienkonsum durch den Konsumenten ist da das viel gravierendere Problem).

  • Und gerade für die durchschnittlichen jungen Leute, die jetzt vielleicht gerade 20 sind oder langsam werden, sind die öffentlich-rechtlichen einfach Alte-Leute-Sender.

    Hey, du bist gerade mal aus dem besten KIKA-Alter raus und beschwerst dich jetzt schon darüber, dass die Öffentlichen Alte-Leute-Sender sind? Ich meine klar, wenn dich Politik nicht interessiert und sowas wie Wahlen dir egal sind, kann ich das verstehen, das ist nix für junge Leute. Aber nichtmal hin und wieder ein bisschen Fussball oder so? Ansonsten findest du halt auch nur bei den Öffentlichen regionale Sendungen. Gut, da kam jetzt die Meinung auf, dass man sich darüber auch in der Zeitung informieren kann, aber kostet halt auch Geld und hat keine bewegten Bilder.


    Amazon Prime oder Netflix

    Wenn dein Medienkonsum sich tatsächlich darauf beschränkt, sieh die GEZ einfach als Strafgebühr für dieses Konsumverhalten an. ;)


    Das führt aber auch dazu, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen politisch nicht mehr neutral ist

    Keine Sorge, die absolute Neutralität spreche ich z.B. den privaten Sendern auch ab.

    Ansonsten kann man sich auch über viele Inhalte der Sender streiten und sich fragen, ob das Geld an der richtigen Stelle ankommt, das ist aber für mich kein Grund, das System ansich infrage zu stellen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Hey, du bist gerade mal aus dem besten KIKA-Alter raus und beschwerst dich jetzt schon darüber, dass die Öffentlichen Alte-Leute-Sender sind? Ich meine klar, wenn dich Politik nicht interessiert und sowas wie Wahlen dir egal sind, kann ich das verstehen, das ist nix für junge Leute. Aber nichtmal hin und wieder ein bisschen Fussball oder so

    Also beschweren würde ich mich jetzt nicht, aber das ist zumindest so der Ruf den sie bei mir und Bekannten in meinem Alter haben. Den haben sie sicherlich auch bei einigen anderen jungen Leuten. Ich würde auch nicht sagen, dass Politik mich nicht interessiert. Es ist nicht das wichtigste in meinem Leben, aber ich beteilige mich an Wahlen und mache mich auch schlau über die Parteien und ihre Programme. Aber auch das mache ich über das Internet. Fußball bin ich tatsächlich überhaupt kein Fan von, die WM schaue ich maximal noch mit, aber sonst bin ich da echt raus.


    Wenn dein Medienkonsum sich tatsächlich darauf beschränkt, sieh die GEZ einfach als Strafgebühr für dieses Konsumverhalten an. ;)

    Nun wenn das Angebot solcher Dienste mich mehr anspricht, als das öffentlich-rechtliche Fernsehen dann sollte man mich nicht unbedingt dafür bestrafen. Ich arbeite sehr viel und wenn ich dann den Fernseher mal einschalte, dann will ich leichte Unterhaltung ohne großes Nachdenken. Wenn ich Nachrichten sehen möchte, mache ich das nebenbei auf meinem zweiten Monitor im Netz. Wenn ich mich bilden möchte, lese ich ein Buch. Ich brauche die öffentlich-rechtlichen nicht und sehe es auch nicht ein, mir diese aufzwingen zu lassen, nur weil ich dafür bezahle.


    Wie gesagt, hätte ich grundsätzlich kein Problem damit trotzdem einen kleinen Beitrag dafür zu bezahlen. Aber 17,50€ für etwas, das ich nicht nutze ist einfach schwachsinnig.

  • Ich brauche die öffentlich-rechtlichen nicht und sehe es auch nicht ein, mir diese aufzwingen zu lassen, nur weil ich dafür bezahle.


    Wie gesagt, hätte ich grundsätzlich kein Problem damit trotzdem einen kleinen Beitrag dafür zu bezahlen. Aber 17,50€ für etwas, das ich nicht nutze ist einfach schwachsinnig.


    Ich würde das sehen wie das Straßen- und Öffinetz im Land. Niemals wird man alles nutzen, manche Leute nutzen eins oder sogar beides davon so gut wie gar nicht und dennoch ist man froh, wenn es von beidem ein gut ausgebautes Netz gibt. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, in einem Sozialstaat finanziert man zahlreiche Angebote mit, die man selbst oft nur in kleinen Teilen nutzt, weil sie als allgemeine Grundversorgung von jedem nutzbar sind.


    Und im Optimalfall ist auch ein gutes Informationsnetz aus öffentlich-rechtlicher Hand immer da, wenn man es braucht. Daher finde ich den Ansatz eines solchen Systems wirklich gut ...Auch wenn sich da an vielen Stellen über die Ausführung streiten lässt. Ich halte es für wichtig, dass es etwas gibt, das zuverlässige Informationen bringen kann ohne von bestimmten Werbegebern und der Einschaltquote abhängig zu sein.


    Leider ist genau das natürlich auch eine der Schwächen in der derzeitigen öffentlich-rechtlichen Realität. Auch wenn sie es nicht müssten, orientieren sich diese Programme ebenfalls allzu oft an Quoten statt an tatsächlicher kultureller Relevanz, sodass gute (aber nischige) Programme nicht selten innerhalb der Sendezeiten oder des Budgets untergehen. Die Überschneidungen zwischen den Rundfunk-Anstalten und der Politik sind durchaus problematisch. Die Bürokratie dieser Häuser ist so aufgeplustert, dass sie unnötige Gelder verschlingt und neuen, kreativen Formaten oft keinen unkomplizierten Einstieg ermöglicht.

    Und nicht zuletzt die Finanzierung. Wie ich vorher ja schon impliziert habe, finde ich das Prinzip der Unabhängigkeit vom Nutzungsverhalten in Ordnung, aber ein fester Beitrag aus jedem Haushalt? Uff. Besonders als ich noch studiert habe, kein Bafög erhielt und eigentlich kaum Geld für irgendwas hatte, hat mich das extrem gestört, aber eine Befreiung war offenbar trotzdem nicht möglich. Damals hätte ich mir gewünscht, dass es sich nach dem Einkommen richtet, und heute, wo ich viel Steuern zahle, würde ich mir immer noch wünschen, dass das wie andere Abgaben dieser Art gerechter verteilt wird, denn diese knapp 20 Euro jeden Monat können für einige Haushalte echt schwer aufzubringen sein.

    Also alles in allem: den Grundgedanken finde ich gut, die Ausführung ist ausbaufähig, aber ich bin froh, dass das Angebot existiert.

  • Wenn ich mal überlege, was ich vom öffentlich rechtlichen eigentlich wirklich nutze, dann würde mir nur jährlich der ESC einfallen. Sonst nichts. Ich habe keinen Fernsehr (warum auch) und streame mir auch online nicht die Tagesschau oder sonstige Programme aus dem ÖR, also ja. Effektiv ist der ESC das einzige eine Mal im Jahr, an dem ich diese nutze.


    Wenn ich dann jetzt mal so umrechne, wie viel 17.5€ im Monat für mich bedeuten, dann komme ich schon auf gut nen Wocheneinkauf. Bzw hochgerechnet aufs ganze Jahr sind halt 210€ echt nicht wenig. Davon könnte ich mich sicherlich 3-4 Monate lang ernähren. 3-4 Monate Essen für was? Ein Angebot, was ich effektiv nur ein mal im Jahr nutze. Das ist für mich einfach völlig unverhältnismäßig.


    Wenn man das mal auf den Mintestlohn von 9€ etwa runterrechnet, wären das etwa 23 Stunden Arbeit. Ob es das einem Wert ist muss wohl jeder selbst für sich entscheiden.


    Ich bin ehrlich gesagt zwiegespalten, ob man GEZ abschaffen sollte oder nicht. Auf der einen Seite unterstützt das die ÖR dabei, sich im Zweifelsfall immer an ihre bisherigen systeme zu klammern und dadurch unattraktiv für viele, grade auch jüngere, Bevölkerungsgruppen zu werden, weil sie even nucht auf Quoten finanziell so sehr angewiesen sind wie private Sender. Da bin ich schon der Meinung, dass der ÖR auch mal so versuchen sollte, zu überleben. Weil wieso sollte er sich wirklich bemühen, attraktiv zu werden, wenn er eben diese finanzielle Sicherheit von der GEZ hat?

    Andererseits liegen in dieser "Sicherheit" auch Vorteile, dass man eben freier berichten kann ohne Abgst zu haben, dass einem die Zuschauer wegrennen und einem das Geld ausgeht. Ob das vom ÖR auch genutzt wird weiß ich nicht, da er mich wie schon gesagt null interessiert.


    Jedenfalls sind 17.5€ im Monat imo maßlos übertrieben. Wenn man alleine wohnt und evtl auch grade eher Geringverdiener oder Student ist, dann kickt das schon rein. Vor allem, weil man sich ja auch nur befreien lassen kann, wenn man Bafög bezieht. Aber alle Studenten, deren eltern grade genug verdienen um keinen Bafög anspruch zu haben, aber zu wenig um ihre Kinder ordentlich unterstützen zu können, haben da halt dann echt verkackt. Kenne einige, die genau deswegen trotz Umzug fürs Studieren ihren neuen Wohnsitz nie als richtigen Erstwohnsitz angemeldet haben, weil sie so GEZ ungehen können. Das sorgt halt nur dafür, dass grade diese Leute eher noch am Selbstständig werden und sich von der Familie abzunabeln gehindert werden, anstatt dass das unterstützt werden sollte, weil es für eine gesunde psychische Entwicklung nunmal notwendig ist.


    Ich denke daher schon, das zumindest ein vergünstigter Betrag hier wirklich dringend nötig wäre. Oder man koppelt es ans Einkommen. 1% GEZ Steuer ans Einkommen gebunden. So würde man dann auch wieder sicher sein, wenn man unterhalb des Steuerfreibetrages verdient und GEZ würde mitskalieren, sodass eben geringer Verdienende auch weniger Probleme mit der Abgabe hätten.

  • Wenn ich dann jetzt mal so umrechne, wie viel 17.5€ im Monat für mich bedeuten, dann komme ich schon auf gut nen Wocheneinkauf. Bzw hochgerechnet aufs ganze Jahr sind halt 210€ echt nicht wenig. Davon könnte ich mich sicherlich 3-4 Monate lang ernähren. 3-4 Monate Essen für was? Ein Angebot, was ich effektiv nur ein mal im Jahr nutze. Das ist für mich einfach völlig unverhältnismäßig.

    So ungefähr rechne ich das auch immer um, auch wenn ich mich frage, wie du mit 210€ 3-4 Monate überlebst. xD



    Mir tut zwar der Beitrag nicht weh, nur ich zahle halt ungern für etwas, was nicht in meinen eigenen vier Wänden läuft.

    Denn in meinen eigenen vier Wänden gibt es zwar eine Glotze, aber ich habe kein Kabel, was damit verbunden ist, was ich auch noch nicht gebraucht habe, brauche und brauchen werde, das was in der Glotze läuft ist halt einfach vollkommen uninteressant.

    Und für nichts, zahlt man dann 17,50€ im Monat bzw. bald noch mehr?, wenn man schon Geld einnehmen will, dann wäre ein anderes Modell besser, auch wenn das natürlich heißen würde, dass nicht mehr so viel Geld eingenommen wird, weil 210€ weil man sich nur den ESC (mal dein Beispiel genommen) anguckt, uffff.

    Ob mir davon was fehlt?, nein dafür sorgen meine Kollegen schon.^^"