Bravely Default

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  • Das am 11. Oktober 2012 erschienene Spiel Bravely Default ist gewiss eines, das viele Spieler zu Jubelrufen brachte. Als geistiger Nachfolger von Final Fantasy: The 4 Heroes of Light und Spiel aus dem Hause Square Enix war Bravely Default nicht nur etwas Besonderes durch seine größeren Franchise-Geschwister, Final Fantasy und Kingdom Hearts, sondern auch wegen der Plattform, auf der es veröffentlicht wurde: der Nintendo 3DS! Warum das Spiel ein großartiges Erlebnis ist, aber zwischendurch viel Durchhaltevermögen erfordert, erfahrt ihr nur hier.


    Charaktere und Handlungsabriss


    Ganz getreu dem Motto Vier Freunde sollt ihr sein! basiert das Team auf einem festen Ensemble vier ziemlich verschiedener junger Menschen, die auf ihren Reisen durch Luxendarc, der Welt in Bravely Default, durch Unglücksfälle und das Erkennen vermeintlicher Wahrheiten vereint werden. Beim zu Beginn gespielten Protagonisten handelt es sich um Tiz Arrior, ein Junge aus dem Dorf Norende, in dem die Einstiegsszene beginnt. Norende als idyllisches und friedliches Dorf ereilt ein grausames Schicksal: Es tut sich ein riesiger Abgrund auf, der das Örtchen und all seine Bewohner verschlingt. Während Tiz und sein Bruder fliehen, wird auch Letzterer vom Schlund erfasst und der junge Mann, der Tiz ist, ist der letzte Überlebende. Er wird von Soldaten des Königreichs in eine Herberge der königlichen Stadt gebracht und kuriert.
    Auf seinem Weg zurück nach Norende trifft er Agnés Oblige, die Vestalin des Windes, und ihre Kristallfee Airy, die sich ihr kurz zuvor angeschlossen hat. Vestalinnen sind die Hüterinnen der vier Kristalle in der Welt, mit denen die Welt im Gleichgewicht bleibt. Doch die Kristalle wurden von der Finsternis verschluckt und die Welt steht dem Abgrund nahe, weswegen Agnés sich aufmacht, um die vier Kristalle wieder zum Leuchten zu bringen.
    Nicht ganz freiwillig schließt sich die junge Vestalin Tiz an, der ihr erster Wegbegleiter wird.
    In der Stadt wieder angelangt, erscheinen sogenannte Himmelssoldaten. Das sind Krieger vom nordwestlichen Kontinent, die dem Kristallismus, dem Glauben an die Kristalle, ein Ende bereiten wollen, weswegen sie den Auftrag haben, die Vestalin gefangenzunehmen. Als das abgelehnt wird, wird ein Gebäude in der Nähe der Herberge in Brand gesetzt. In diesem lebt ein junger Mann, der sein Gedächtnis verloren hat und sich seither Ringabel nennt. Das einzige, was er nebst seiner Kleidung bei sich hat, ist ein Buch, das als Ds Tagebuch bezeichnet wird. In diesem steht die Zukunft geschrieben! Na ja, fast. Das solltet ihr selbst sehen.
    Die Gruppe wird komplettiert durch Edea Lee, der Tochter des Großmarschalls von Eternia, was jedoch nicht von Anfang an bekannt wird, sondern im Verlauf der Handlung für einigen Gesprächsstoff sorgt. Nachdem sie die Ungerechtigkeiten der Armee von Eternia sieht und dass die Vestalin nicht böse ist - was ihr während ihrer Erziehung so vermittelt wurde, schließt sie sich Tiz, Agnés und Ringabel an.


    Das Viergespann ist abwechslungsreich und sorgt für einige Schmunzler. Ringabel, der stets jeder Frau hinterherschaut und diese am liebsten leicht bekleidet sieht; Agnés, die eine ganze Menge unakzeptabel findet; Tiz, der sein Dorf wieder aufbaut und als fast klischeehaftes Landei oftmals unbeholfen wird; und schließlich Edea, die durch ihre Verbindung zu Eternia mehrfach unter Verdacht steht, eine Gegnerin zu sein. Grundsätzlich sind sie alle sehr sympathisch und haben verständliche Charakterzüge, doch gerade bei Agnés kommt so manchmal ein Augenrollen auf, das durch ihre ständige Gegenwehr entsteht. Zu Beginn der Handlung ist sie gegen alles und jeden und lieber Einzelgängerin, die die Last der Welt auf ihren Schultern tragen kann. Dass sie das nicht alleine schaffen kann und Freunde braucht, die ihr helfen, ist schön inszeniert und einfühlsam vermittelt.


    Die Ewigkeit


    Irgendwann also sind die vier Kristalle wieder am Strahlen und die Geschichte scheint ein Ende zu finden. Eine riesige Säule aus Licht schießt aus dem Grund heraus und soll die Welt heilen. Aber nein! Stattdessen wird man in eine Parallelwelt gebracht, wenn man das Spiel normal durchspielen will. Einmal? Nein. Zweimal? Nein. Fünfmal! Genau, fünfmal kann man die Kristalle erwecken. Das sind übrigens zwanzig Rituale. Es zieht sich in die Ewigkeit und auch wenn die Geschichten der Charaktere Veränderungen erfahren, bleibt es irgendwann das Gleiche. Und das zieht sich.


    Gameplay


    Ein normaler rundenbasierter Kampf? Schon. Aber dann doch nicht.
    In Bravely Default gibt es neben normalen Angriffen und besonderen Fähigkeiten zwei zusätzliche Optionen: Brave und Default. Der Titel des Spiels stellt also gleichzeitig zwei Möglichkeiten dar! Default ist dabei eine durchaus bekannte Option, denn es handelt sich dabei ums Verteidigen. Dabei wird ein BP (Brave Point) gespeichert, d.h. man kann mit jeder Default-Runde in der folgenden Runde einmal mehr angreifen. Bis zu viermal ist das möglich.
    Bravely ist genau das: Das Anwenden von bis zu vier Zügen. Dabei kann man gesparte BP aufbrauchen, aber auch bis zu viermal angreifen, sodass man mehrere Runden aussetzen muss. Ob das sinnvoll ist oder nicht, liegt immer im Auge des Betrachters, sodass viele Taktiken stehen und fallen mit dem Brave&Default-System.


    Zudem gibt es das Bravely Second-System (ja, wieder ein Hinweis auf den Titel der Fortsetzung), das jedoch kostenpflichtig ist. So kann man für etwas Geld sogenannte Second Points (kurz: SP) kaufen, mit denen man mitten im Kampf wieder bis zu viermal angreifen kann. So können besonders starke Gegner sehr viel leichter besiegt werden. Allerdings sollte das wegen der Ausgabe von echtem Geld im Nintendo eShop nicht unbedacht gemacht werden!


    Ebenso wichtig ist das sogenannte Job-System. Dieses ähnelt ähnlichen Klassensystemen, nur dass man Jobs wechseln kann. Zwar gibt es zu Beginn nur einen Job (Freelancer), aber bei vielen Gegnern kann man sich sogenannte Asterisken schnappen, mit denen neue Jobs eingesetzt werden können. Jeder Job hat seine eigenen Fähigkeiten, Angriffe und Stärken wie Schwächen, sodass es ratsam ist, möglichst unterschiedliche Jobs in der Gruppe zu benutzen, aber auch alle möglichst gleichmäßig zu leveln, da es ansonsten später Probleme geben kann.
    Es kann jeder Charakter jeden Job erlernen. Allerdings haben manche der Charaktere eher eine Tendenz zu einem Job als zu einem anderen. So ist Agnés eher magisch und Ringabel eher physisch. Das ist nicht weiter dramatisch ausgeprägt, kann aber durchaus entscheiden, wer gewinnt und wer verliert.


    Optik & Musik


    Es ist die wohl beste Optik eines Spiels für den normalen Nintendo 3DS. Natürliche und angenehme Kontraste, die stilvoll überzeugen können, zeugen von dem Wissen, das die Entwickler von Square Enix mit den großen Titeln der Final Fantasy-Spiele schon so viel gelernt haben, dass alles Weitere in den Schatten gestellt wird. Dabei ist es nicht einmal nur die Farbgebung oder das grundsätzliche Realisieren der Orte, sondern auch die Idee hinter den Orten, die alle ihren ganz eigenen Charme haben. Ob es nun die Stadt ist, die eine durch den Wind angetriebene riesige Uhr im Zentrum beherbergt; oder die Stadt der Blumen. Oder so viele andere, großartig inszenierte Städte.
    Selbst in den längsten und nervenaufreibendsten Momenten des Spiels weiß die Optik zu begeistern und findet bei vielen Fans großen Anklang.
    Einziges Manko: Die Kampfhintergründe sind ziemlich langweilig und üben keinerlei Magie aus. Sie sind schlicht gehalten, im Endeffekt sogar zu schlicht. Natürlich ist es nicht immer leicht, Hintergründe zu schaffen, die dauerhaft überzeugen können, aber bei einer sonst so großartigen Grafik ist das schon zu erwarten.


    Die Musik ist schlicht gehalten und hat viele sehr hörenswerte Stücke zu bieten.


    Fazit


    Eine atemberaubende Geschichte, die mit einer wundervoll dargestellten und untermalten Prämisse zu glänzen weiß, aber auf langer Strecke an Anmut verliert, die durch die mehrfach erfolgenden Wiederholungen der Geschichte nicht wiedergewonnen werden kann. Die letzten Momente jedoch führen wieder das altbekannte Glücksgefühl ins Geschehen und so beginnt und endet man mit fantastischen Charakteren in einer eindrucksvollen Welt.


    Unterm Strich sind es 87 von 100 möglichen Punkten.

  • Im Prinzip lassen sich meine Probleme mit Bravely Default (und das sind keine unwesentlichen Probleme) auf drei Punkte zusammenfassen, welche am Ende auch der Grund waren warum ich das Spoel nie zu Ende gespielt habe, sondern mir nur die Events auf Youtube angeschaut habe. Diese wäre die schon angesprochene Wiederholung, ein grottiges Leveldesign sowie einige... äußerst stupide Stellen in der Story. Letztes kann wohl am ehesten in den folgenden beiden Bildern am besten zusammengefasst werden: Bild 1 Bild 2


    Die ganze Wiederholungsgeschichte wurde ja schon angesprochen, was sie aber richtig schlimm macht ist eben, wenn man es mit dem Level-Design kombiniert. Denn während das Kampfsystem durchaus mal eine Abwechslung ist, ist das Level-Design selbst... naja, das beste was es hervorbringt ist Zeitverschwendung. Würde da an der Stelle einfach mal auf einen Artikel verweisen, der sich eben mit jenem Level-Design außereinandersetzt, da dort die ganze Sache schon weitaus besser beschrieben wurde, als ich es selbst könnte.


    Meine eigenen Erfahrungen mit Bravely Default? Wie gesagt, ich konnte mich NIE dazu durchringen, das Spiel durchzuspielen. Es zieht sich irgendwann nur noch, ist eine einzige Zeitverschwendung. Irgendwann hab ich mich damit zufrieden gegeben einfach den Rest des Spiels in Videos anzuschauen. Ich weiß ja nicht wie es anderen Spielern geht, aber für mich ist dies das ultimative Todesurteil schlechthin - ich kann den ganzen Wirbel hinter dem Spiel absolut nicht nachvollziehen. Die Präsentation in Form von Optik und Sound ist gut, ja, aber das bringt nichts, solange das Gerüst wackelt und immer kurz vor dem Zusammenbrechen steht.

  • Hibari: Ich kann dich da schon verstehen (und ein Freund von mir ebenfalls). Daneben, dass -wie von dir schon angemerkt- mancher Konflikt in der Story einfach dadurch entsteht, dass die Party erst mal macht, wie sie denkt, ohne jemals nachzufragen, warum sich ihre Gegner denn gegen sie stellen (und das ist hier nun oft nicht der Fall, weil sie einfach angegriffen würden, ohne die Gelegenheit zu einem Gespräch zu haben), empfand auch ich das Leveldesign als...uninspiriert.


    Bei mir kam hinzu, dass ich das Gefühl hatte, immer entweder die falschen Klassen für meine Party gewählt zu haben, oder aber damit keinen nennenswerten Einfluss auf die Kämpfe nehmen zu können. Irgendwie bestand jeder Dungeon für mich daraus, ihn zu betreten, gegen ein paar Monster zu kämpfen, dabei fast zu sterben und mich dann in der nahen Stadt ein bisschen weiter aufzurüsten. Nach etwa 10 Mal rein und raus war ich dann beim Boss. Ein solches Balancing war für ein Dragon Quest aus den 80ern und 90ern wohl zeitgemäß... Selbst da konnte ich aber zumindest die normalen Gegner meist recht problemlos besiegen. An einem mangelnden Verständnis taktischer Möglichkeiten in rundenbasierten Kämpfen liegt es bei mir also nicht. Irgendwie waren die Gegner in meinen Augen einfach immer overpowered.


    Dadurch hat sich das Spiel für mich gezogen...und bei aller Liebe: Die Story ist gut für das, was sie ist, aber nun kein Meisterwerk, dessen Elemente und Struktur nicht alle schon einmal dagewesen wären.


    Für mich ist Bravely Default ein grundsätzliches solides JRPG einem interessanten neuen Kampfelement und einer netten Geschichte, das aber definitiv Baustellen hat, die in einem allgemeinen medialen Hype untergegangen zu sein scheinen.