Hirnabfall

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  • Ich bin weder Schreiber noch Dichter,
    noch ein großer Geschichtenerzähler,
    doch habe ich mir sagen lassen,
    dass alles poetisch genug klingt wenn
    man nur oft genug auf Enter drückt.



    Davor muss ich sagen, dass ich weder irgendwelche Regeln beachtet habe. Sollte jemand mit so etwas nicht klarkommen, sollte er jetzt besser wegsehen - ähnlich wie beim Pixelart? Jedenfalls - Viel Spaß mit meinem Gedankenmüll.


    Unlabeled


    Roses are red
    Violets are blue
    I'm still sitting here
    Acknowledge your truth


    Falling behind
    Your meaningless eyes
    Trusted your ways
    Ignoring your lies


    Roses are red
    Violets are blue
    Blue like those stains
    That were given by you


    Your unheeding voice
    Is stuck in my head
    Ringing like laughter
    Wanting me dead


    Roses are red
    Violets are blue
    Why it is that
    I am unwanted by you?


    My miserable state
    And my faults and my ideals
    Force me to isolate myself
    Before my weakness reveals


    What kind of person I am.


    Roses are red
    Violets are blue
    My last song of solitute
    I will sing just for you


    I am small and unseen
    And even worthless, yes,
    But don't you realize it is
    Because you think of me less?


    Roses are red
    Violets are blue
    At least I know why
    You act the way you do


    That is why, dear father,
    I will grand your secret wish
    I will be vanished by tomorrow
    Before you have to look down at me again
    And see this miserable crumbled rest of "me"
    That has been left alone because it didn't
    Grew the way you want it to, that is the reason
    Why I lost my value in this world the price has
    Been payed and now I became my own problem


    Thank you.

  • A blank letter to you

    or: so many words, so little meaning


    I haven't told you one thing
    I tried to hide since we've met
    On a late summer day, acting
    Content, almost ordinary yet.


    How I could fall for you was
    Still a puzzle, since you seemed
    Young, naive, pure, full of flaws,
    And just the compelte opposite of me.


    "Let's go outside together, really
    I want to go with you on long walks."
    You took my hand, smiled calmly
    Your eyes were shining as you talked.


    But did you know, even though
    You are loved by me, there is something
    Driving me away from you and shows
    Us our differences and why being


    With you is hard to bear?


    Because I'm boring, I'm gloomy and sad
    I'm silent, I'm vicious, I'm anxious as hell
    And this voice inside my head won't
    Lapse into silence, it won't stop to yell.


    This voice is telling me, that you and me
    are going to part ways anyway. It's saying
    It's just a matter of time, and don't you see,
    I too, agree.
    I will lose you eventually.


    How can I be with you, knowing this:
    That someday we'll stop looking at
    One another while lying we'd miss
    Each other if one of us would leave.


    This is something you've never known
    It's not your fault, honestly, it's just slipping
    out of my mind, as I'm sitting here alone,
    While the voice inside my head is singing


    Songs of grace and despair.

  • Hoothoot, @Aerith!


    Noch kein Kommentar? Na, das ändern wir doch gleich mal, hm? ;)
    Ich habe mir hierfür dein zweites Werk ausgesucht. Vorweg: Du schriebst, dass du auf die Form nicht so sehr achtest, wenn ich das richtig verstanden habe. Das ist sehr schade, denn die äußeren Schemata geben einem Gedicht eine ganz andere Dimension der Wahrnehmung. Wusstest du z.B., dass ein Gedicht je nach Metrum/Versfuß/-maß (das Zusammenspiel kurzer und langer Silben) einen ganz anderen Klang haben kann? Natürlich ändert sich auch die Wortwahl dadurch, aber du kannst mit Hilfe der Struktur z.B. den Eindruck schneller Bewegungen, etwa eines rennenden Pferdes, eines wild schlagenden Herzens oder auch eine sanfte und ruhige Stimmung erzeugen. Probier das mal aus, das wird sich lohnen!
    Ich werde mich aber aufgrund deiner Aussage vor allem auf den Inhalt beziehen :)



    A blank letter to you
    or: so many words, so little meaning

    Ein schöner Titel, der mit seiner sanften Paradoxidität Interesse am weiteren Inhalt weckt. Ich hätte es allerdings bei der ersten Zeile belassen, da man einen leeren Brief auch in diese Richtung interpretieren kann und du damit etwas mehr zum Nachdenken für deine Leser gelassen hättest. Auflösungsschlüssel sind gut und mitunter sehr wichtig, aber sie sollten nicht zu eindeutig sein.


    I haven't told you one thing
    I tried to hide since we've met
    On a late summer day, acting
    Content, almost ordinary yet.

    Hmmm, ich kann mir nicht helfen, aber die erste Zeile wirkt etwas 'steif' auf mich, die Worte ein bisschen sehr zusammengefügt - nicht so leicht und locker wie die anderen Verse dieser Strophe. Ich denke das liegt am Reim, den du hier erzeugen wolltest. Ich möchte dir die Wörter jetzt nicht umstellen, weil es immer noch dein Gedicht ist, würde dir aber raten, beim nächsten Mal ein wenig mehr mit den Worten auszuprobieren.
    Ansonsten wird hier auf ein Geheimnis hingedeutet, was den Leser neugierig machen soll. "tried to hide since we've met" deutet außerdem an, dass es (innere) Konflikte gibt, dass das verbergen der im Folgenden zu enthüllenden Probleme schwierig ist ('tried' - er/sie versucht es, was aber auch impliziert, dass der Erfolg nicht garantiert ist und die Enthüllung bevorsteht) und etwas sehr Tiefgreifendes sein muss, wenn das lyrische Ich es schon von Anfang an verheimlichen muss.
    Die Referenz zum Sommer könnte man als Bezug zum zeitlichen Punkt deuten, an dem die Beziehung sich befindet. Hinaus aus der Phase der (blinden), aufblühenden, über-optimistischen Verliebtheit (--> Frühling) und vor einer Zeit des Verwelkens, Schwindens der Liebe (--> Herbst) und schließlich ihres kalten Endes (--> Winter). Den Sommer kann man hier also als Hochzeit der Beziehung ansehen, wobei die Tatsache, dass es sich um einen "late summer day" handelt, sowie überhaupt das Schreiben über diese Probleme darauf hinweisen, dass auch diese Hochzeit sich dem Ende zuneigt und zumindest der/die Protagonist(in) das Hinscheiden der Partnerschaft bereits kommen sieht oder das zumindest denkt. Auch die letzte Zeile spricht dafür, dass die Beziehung sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet: Zufrieden, aber bereits alltäglich - man ist glücklich, aber es ist auch nichts besonderes mehr.
    Randnotiz: Müsste es nicht "summer's day" heißen? Zumindest fühlte ich mich an ein Sonett Shakespeares erinnert, wo das so verwendet wird.


    How I could fall for you was
    Still a puzzle, since you seemed
    Young, naive, pure, full of flaws,
    And just the compelte opposite of me.

    "complete" statt "compelte" ;)
    Hier finden wir die Charakterisierung des Partners - eine recht lebhafte Beschreibung. In gleicher Weise erfahren wir aber auch etwas über das Ich des Textes, denn es sieht sich als das genaue Gegenteil. Und wundert sich, wie es sich in den Partner verlieben konnte - was ziemlich interessant ist. An solchen Stellen fragt man sich normalerweise, warum der andere Gefühle für einen entwickeln konnte, zumal bei unsicheren Persönlichkeiten wie die Hauptfigur hier durchaus zu sein scheint. Das Ganze ist zugleich schwärmerisch-verträumt wie wehmütig; einerseits wird der Charakter der/des Geliebten detailliert und wohlwollend beschrieben, andererseits versetzt die Person sich selbst kleine Stiche, indem sie bereits den Beginn der Beziehung hinterfragt. Diese Strophe lässt bereits erahnen, dass das Ganze auf nichts Gutes hinausläuft.



    "Let's go outside together, really
    I want to go with you on long walks."
    You took my hand, smiled calmly
    Your eyes were shining as you talked.

    Der zweite Vers klingt wieder etwas zu 'gewollt', wo das vorige fließend und klangvoll war. Hier hätte die Wortwahl ruhig etwas melodischer ausfallen können - ich hoffe, du verzeihst mir, wenn ich doch ein Beispiel gebe, damit du nachvollziehen kannst, was ich meine: 'So far like no one ever walked' - ich weiß, das passt nicht zu 100%, würde aber meiner Ansicht nach melodisch stimmiger sein (hier wären wir übrigens wieder bei Versfüßen ;)).
    Anyways, der Partner scheint derjenige in der Beziehung zu sein, der 'den Ton angibt', der dominantere Part ist und den Protagonisten führt (hier sogar wörtlich bei der Hand nimmt, wenn auch in diesem Fall mit romantischerem Anstrich). Auch wird die Freude und Begeisterung der Person ausgedrückt - was aber bereits einen bitteren Beigeschmack ausdrückt, da wir wissen, dass unser Ich andere Gedanken/Zweifel hegt. Durch die vorigen Strophen entsteht also der Eindruck, dass Ich all die netten Gesten nicht voll und ganz für wahr nehmen kann. Dass der Partner die Zweifel und Qualen der/des Geliebten Ich nicht wahrzunehmen scheint, ist ein weiterer Punkt, der etwas über die Beziehung der beiden aussagen kann.



    But did you know, even though
    You are loved by me, there is something
    Driving me away from you and shows
    Us our differences and why being

    Hier kommen wir langsam zum Knackpunkt des Gedichtes. Ich bringt die empfundenen Gefühle deutlich zum Ausdruck, aber auch hier sticht eine deutliche Melancholie heraus. Denn dieses 'something', dass er/sie zu verbergen versucht, '[is] driving [her] away' von der Geliebten Person. Er/sie sagt zwar, 'es' würde die Unterschiede aufzeigen, die die Beziehung so schwierig zu ertragen machen (--> nächster Vers), man merkt aber bereits, dass die eigenen Unsicherheiten das wahre Problem sind. Das drückt sich darin aus, dass Ich Probleme sieht, ein Auseinanderdriften, das der Partner ganz offensichtlich nicht sieht, von dem eher Nähe ausgedrückt wird.



    With you is hard to bear?

    Die Entscheidung, diese Zeile einzeln zu setzen, hebt ihre Bedeutung hervor. Denn hier verdichtet sich das Problem an der Beziehung: Ich empfindet sie als schwer zu ertragen, trotz der Liebe, weil er/sie fürchtet, dass die Unterschiede sie irgendwann entzweien werden.



    Because I'm boring, I'm gloomy and sad
    I'm silent, I'm vicious, I'm anxious as hell
    And this voice inside my head won't
    Lapse into silence, it won't stop to yell.

    Hier wird deutlich ausgesprochen, dass Ich keine hohe Meinung von sich hat und wie unsicher sie sich ihrer selbst ist - und man ahnt wie gesagt bereits, dass das letztlich das sein wird, was der Beziehung früher oder später das Genick brechen wird. Der Freund/die Freundin bringt ihr/ihm Wärme und Liebe entgegen, der Ich aber nicht wirklich vertrauen kann letztlich, weil er/sie sich selbst nicht als gut genug erachtet.



    This voice is telling me, that you and me
    are going to part ways anyway. It's saying
    It's just a matter of time, and don't you see,
    I too, agree.
    I will lose you eventually.

    Diese Stimme ist die personifizierte Unsicherheit Ichs - schön bildlich veranschaulicht an dieser Stelle.



    How can I be with you, knowing this:
    That someday we'll stop looking at
    One another while lying we'd miss
    Each other if one of us would leave.

    Hier wird neben Unsicherheit ein weiterer Aspekt deutlich, der Ich so quält: Die Angst vorm Ende. Dass es unwahrscheinlich ist, dass eine noch so schöne Beziehung ewig hält, weiß im Grunde jeder von uns. Die unbestimmte Zeit, die man als Paar miteinander hat, kann Ich allerdings nicht genießen, sich auf das Schöne konzentrieren, weil sie bereits das Ende sieht, sich davor fürchtet und so nur das Negative sehen kann. Sie verbaut sich also selbst den Weg zum Glück/die schöne Zeit auskosten zu können.



    This is something you've never known
    It's not your fault, honestly, it's just slipping
    out of my mind, as I'm sitting here alone,
    While the voice inside my head is singing

    Songs of grace and despair.

    In diesen Schlussversen werden die Qualen und die innerliche Zerrissenheit Ichs noch einmal schön hervorgehoben. Auch verdeutlicht dadurch, dass die gemeine, innere Stimme singt - etwas eigentlich Schönes, im Gegensatz zu der schmerzhaften inneren Zerrissenheit der Erzählerin (wobei man sich dann auch wieder die Frage stellen kann, ob es nicht diese Stimme des Zweifels ist, die hier eigentlich spricht - hmmmmm ...).




    Alles in allem ein sehr trauriges, melancholisches Gedicht. Doch die Fähigkeit, Gefühle im Leser hervorzurufen, ist ein wichtiges Handwerkszeug jedes Autors oder Dichters - egal, welche Emotionen es am Ende sind.
    Auch, wenn ich dir durchaus dazu raten würde, dich näher mit Strukturen und ähnlichem zu beschäftigen, weil das wirklich Vorteile bringt und deine Texte noch kräftiger machen und unterstützen kann, hat es mir auf eine trübsinnigere Art und Weise doch sehr gefallen. Wie gesagt, du kannst Emotionen hervorrufen und in bildhafte Worte kleiden, und das eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft!



    Weiterhin viel Erfolg beim Schreiben und Poetisieren,


    ~ Sheo