Gehirntrash

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Hallo,


    dein letztes Werk um Neuanfänge regt zum Nachdenken an und stellt für mich das klassische Auseinanderleben dar. Unter Freunden wie auch unter Liebenden ist es oft schwierig, Schritt mit allen Veränderungen zu halten. Umso schwieriger wird es allerdings, wenn einfach von vornherein nicht ehrlich miteinander umgegangen und Lügen angewendet werden. Hier gefällt mir insbesondere die erste Hälfte, die die Situation mit passenden Worten sowie Metaphern wie etwa dem gemeinsamen Flug umschreibt und auf die verletzten Gefühle hinweist. Die Emotionalität, die aus dem Text herausspricht, ist insgesamt sehr vereinnehmend und lässt unweigerlich ein Gefühl von Nachvollziehbarkeit hochkommen.


    Wir lesen uns!

  • Schachmatt



    Das Leben zwischen Sein und Schein,

    Inmitten von Massen die mich im Keim ersticken,

    Träume die nie die Welt erblicken,

    unser System ertrinkt in Wein.

    Ich laufe, renne, arbeite, erschaffe,

    doch du bleibst stehen.

    Suche nach all den Lichtblicken,

    Umhüllt von Nebelschleier kann ich nichts mehr sehen.

    Wir reden miteinander, doch können wir uns verstehen?

    Kommunikation scheitert an dem Verstand.

    Versprechungen sind substanzlos, verlaufen im Sand.

    Mein Vertrauensvorschuss war ein Darlehen,

    resultierte in kognitive Dissonanz, Fremdgehen.

    Zeit ist fragil, wir können sie nicht umdrehen.

    Die Augenblicke verblassen, verlieren ihren Glanz.

    In der Kluft zwischen mir und dir,

    billiges Parfüm, verbrannte Brücken, ein Meer an Tränen,

    Ich renne, ich laufe, ich erschaffe.

    Du bleibst stehen, reißt nieder, nie wieder.

    Mein Weg hat sich geändert, neue Realitäten und neue Pläne.

    So sehr ich mir auch wünschte, dass alles sich wieder gerade biegt.

    Missgunst, Vorwürfe, Lügen, Hass,

    bis unsere Liebe endgültig verfliegt.

    Hat uns das Leben eingeholt, dich besiegt.

    Dein Poker Spiel verloren, Herzblatt.

    Spiel weiter Poker, ich spiele Schach.

    Eine Einbahnstraße, die alle Worte überwiegt.

    Du legst ein Herz-Aß,

    Aber ich setze dich Schachmatt.

    Ich renne, ich laufe, ich erschaffe, ich bin.

    Du bleibst stehen, sabotierst, zerstörst und trinkst.

    In der Kluft zwischen mir und dir.

    Schau weiter rein in deinen Wein.

    Neue Perspektiven, neuer Durchblick.

    Befreit, endlich ohne dich kann ich sein.

  • Huhu,

    ich schaue immer mal wieder gerne in dein Topic, weil es nur so mit Emotionalität und einer freien Poesie spielt als wäre es in einem Fluss niedergeschrieben und das passt recht gut, vor allem wie im neusten Werk, um das Chaos und den Zwiespalt darzustellen. Vor allem begegnet einem im Werk immer wieder die kleinen und großen Risse. Vom ersten Vers mit der Dichotomie von Sein und Schein bis hin zur Kluft, die sich zwischen dem Ich und einer namenlosen Person auftut. Auf mich wirkt es wie eine Art Kampf gegen das Leben und die Realität, während eine Person nach und nach der Niederlage näherkommt und aufgibt, was wiederum im destruktiven Verhalten endet und zugleich der Beziehung schadet und zum Untergang führt. Während das Ich weitergeht, nicht der Lethargie verfällt und Dinge erschafft, die vielleicht auch anfangs noch durch die namenlose Person zerstört wurden. Später entwickelt sich es sich weiter auseinander, bis es sogar so weit ist, dass sie unterschiedliche Spiele spielen und eine Art Triumph erlangt wurde vom Ich. Die anschließende Freiheit wirkt wie ein Aufatmen und endlich lässt sich vielleicht wirklich etwas Neues erschaffen, was nicht durch destruktives Verhalten und Negativität geschadet wird, sondern zum Monument hinaufwächst.


    Dein Poker Spiel verloren, Herzblatt.

    Insbesondere gefällt mir hier, wie unterschiedlich es gelesen werden kann. Erst habe ich es einfach als Karte gelesen, dass beispielsweise ein Herzblatt seine Niederlage gebracht hat, vielleicht umso ironischer, dass die Liebe ebenso erschaffen wie ruinieren kann, vor allem in toxischer Form. Vielleicht ist es auch das eigene Herz, dass die Person letztendlich geschlagen hat. Dann ist mir aber auch aufgefallen, dass es einfach ein Kosename, vielleicht hier auch neckend oder melancholisch, sein könnte. „Mein liebes Herzblatt“ beispielsweise. Vielleicht empfindet das Ich sogar stückweit Mitleid oder vermisst die alten Zeiten, aber weiß, dass es nicht mehr zu retten ist. In Vers 21 kommt das ja auch nochmal explizit durch. Und wo wir bei Spielen sind:

    Schau weiter rein in deinen Wein.

    Das Zitat erinnert sofort an den Spruch „In vino veritas“ und könnte nochmal Alkoholkonsum einbringen, vielleicht eine Sucht, die die Beziehung zusätzlich beeinträchtigt hat und es würde dem Zerstörungswillen sicherlich auch zuspielen. Auch dass manche die Lösung und "Wahrheit" darin sehen oder Personen durch Alkoholkonsum ihr wahres Sein auch zeigen können, zumindest behauptet man das ja manchmal. Auch wie Alkohol mehr als nur Geld als Preis bergen kann. Es könnte möglicherweise die Aggression stärken und ein Geldmotiv, das zuvor mit dem „Darlehen“ erwähnt wird im Vertrauen, zusätzlich bestärken bzw. einbringen, denn das Pokerspiel könnte nicht nur eine Risikobereitschaft signalisieren, sondern zugleich auch zur Spielsucht zeigen. Natürlich alles nur Überlegen beim Lesen, aber diese Suchtphasen sind sicherlich eine wahnsinnige Belastung und die Person scheint auch die Liebe verspielt zu haben. Das Ich könnte insofern das Spiel gewechselt haben, fort vom Einsatzsetzen, Glücksspiel und dem Risiko, um sich dem Zweikampf gegen den „wahren“ Feind zu stellen und strategisch voranzugehen, statt sich nur auf Schicksalsfügungen und Ähnliches zu verlassen. Dieser Mix aus Motiven und Gedanken, die durch die Worte erweckt werden, lassen recht gut eine sehr negative Person vor Augen führen, deren vorheriges sein wir im Vergleich zum Ich nicht wirklich mehr sehen können, aber mit dem melancholischen Klängen scheint die namenlose Person vorher ein anderer Mensch gewesen zu sein, was natürlich dann zu diesem tragischen Ende leider führt ...


    Finde es wirklich spannend, welche Motive du einbringst und was die Wortwahl dabei bewirkt, während sich das Werk angenehm lesen lässt und einen gewissen Fluss entstehen lässt. Wollte dir nur mal meine Gedanken dazu beilassen und freue mich, dass das Werk doch auf einer gewissen positiven Note endet; das Gedicht gefällt mir echt gut!^^


    Bis dann o/

  • Du hast das Gedicht gelesen und verstanden! Ich habe dieses Gedicht wärend einer Busfahrt geschrieben und wie schon vermutet in einem Fluss, das letzte ist in einer Straßenbahn entstanden weil ich mehrere Verse im schlagartig im Kopf hatte und aufschreiben musste. Es ist sehr schön und spannend, das dir das mit dem "Herzblatt" aufgefallen ist. Diese Doppeldeutigkeit ist bewusst gewählt und beider deiner Überlegungen treffen genau ins Schwarze.

    Auch das Aufbrechen des absoluten Chaos und der Zerstörung ist mir wichtig gewesen, eine Art Lichtblick, Unabhängigkeit am Ende.


    Ich freu mich über dein Feedback und darüber das du meine Gedichte immer so fleißig verfolgst. Schön zu wissen das andere sie lesen und sich Gedanken drüber machen!

    Ich antworte eigentlich ja nicht wirklich auf die Feedbacks die ich so bekomme, weil ich es nicht mag ein Gedicht komplett erklären zu müssen und dem Leser einen gewissen Freiraum/Interpretationsspielraum geben möchte, aber ich musste einfach antworten weil du das Gedicht auf so vielen Ebenen einfach komplett begriffen hast. Danke ❤️

  • Kleines Life-Update, ich arbeite nun seit 1.5 Monate in einer Medienagentur und fühle mich sehr wohl. Die Arbeit macht mir Spaß, die Kollegen sind sehr nett. Die Arbeit ergänzt sich gut mit meinem Studium und ich fühle mich sehr wertgeschätzt auf der Arbeit. Mein Feedback war gut und ich finde die Arbeit erfüllend. Zum ersten Mal in Jahren stehe ich jeden Morgen pünktlich um 5 Uhr oder 6 Uhr auf, ungeachtet dessen wann ich schlafen gehe. Ich habe endlich eine halbwegs getaktete Schlafenszeit (das ich noch immer nur auf 4h-5h Stunden komme ist jetzt mal zweitrangig). Mein Sicherheitsgefühl ist noch immer vorhanden in meinem aktuellen Wohnraum, wofür ich unglaublich dankbar bin. Außerdem habe ich wider eine Therapie angefangen, nun schon im 4. Monat und es läuft ganz gut. Ich bin nicht mehr so stark angewiesen auf meine Betreuung. Ich habe einen getakteten Tag und komme noch immer ohne jegliche Medikation aus. Ich bin nach wie vor der Meinung das die Medikation bei mir alles verschlimmert hat.


    Gute Nacht.


    Bis bald!

  • Advent


    Stumm, das Schreien in meinem Kopf laut.

    Worte, die mir die Hoffnung nehmen.

    Bin Schatten meiner selbst, der Alltag ergraut.

    Gelähmt, unfähig mich zu bewegen.

    In diesen Systemen bin ich umgeben von Facetten, die einen aufgeben,

    sich auf Kosten anderer ausleben, sich jeden und alles hingeben, ich versteh' nicht wieso es so leicht ist Moral aufzugeben.

    Bis nichts mehr steht.

    Bin kein Prophet, wollte nie ein Richter sein,

    doch bei all dem was hier so abgeht, ihr schweigend daneben stehend, ein Spektakel ansehend,

    bin ich ganz konkret, ist es ein Wunder das dieser Planet sich heute noch so dreht,

    Endloses Drehen? Auch nur bis das Ende kommt.

    Stop, ich bleibe stehen, rennt bloß weiter davon, doch keiner wird entkommen.

    Advent, Advent, bis einen niemand mehr kennt.

    Gesicht entfremdet, Wert genommen.

    Schaue der Wahrheit ins Gesicht, wärend die ganze Welt schon brennt.

    Advent, Advent, jeder kannte Feuer, jeder wusste von seiner Existenz.

    Die Stärke dieses Elements, immanent ein Dirigent,

    es gibt kein Happy-End als Assistent, als Instrument,

    Ihr seid das Sakrament vom Untergang.

    Advent, Advent, bis zum Finale.

    Asche, Ruß, leere Benzinflaschen.

    Höllengesang, ich bin wutentbrannt,

    Wie konntet ihr das beobachten, schon jahrelang?

    Das Schreien wird lauter, Abstiegsspirale.

    Stehe hier vor Trümmern, muss den Dreck aus dem Gesicht waschen.

    Ihr habt alles niedergebrannt, seid weggerannt.

    Falle auf die Knie, doch ihr habt euch selbst nie gekannt.

    Advent, Advent, bis nichts mehr steht.

    Öffnet endlich die Augen, damit ihr mich versteht.

  • Wachstum


    Ich war eine Saat von disfunktionalen Ursprung,

    dem Keim entsprungen oder erstickt im Keim?

    Sehne mich nach Sonne, Licht und Liebe,
    doch dachte immer, dass ich nichts davon verdiene.

    Fragil, naiv und klein,

    es fehlten die Requisiten,

    doch irgendwann möchte ich eine Blume sein.

    Die grauen Menschen umgeben den Spross wie Parasiten.

    diese Banditen sehen sich nach Profiten,

    Gelegenheit macht Diebe,

    Ist das die sogenannte Naturgewalt?

    Suchen Tag und Nacht nach Defiziten, Seitenhieben.

    die sich überschlagen, redundant überbieten.

    Stein um Stein.

    Das erste Blatt wächst herbei.

    Freiheit und Raum als Eckstein.

    In Dunkelheit getaucht, umgibt mich wie ein Schatten.

    Vögel die nach mir schnappen,

    Schneiden, vergiften mit ihren Meinungen in ihren Debatten.

    Blatt für Blatt.

    Alles was bleibt ist der Traum nach Wachstum,

    doch ich fühle mich klein, unwertig und schlapp.

    wer wird mir diese Zeit zurückerstatten?

    Sturm, Regen, Unwetter, ohne Licht.

    Sie wollen mich in ihrem Unkraut bestatten.

    Doch das war nur der Vorgeschmack.

    Ruhe, Akzeptanz, Zuwendung ist mein Heiligtum.

    Erwartungen gemessen an Leid,

    keine Zeit zum Ausruhen,

    bevor der Spross in dieser Benommenheit wieder entzweit,

    bis der Keim endlich zerbricht.
    Ungewissheit, wann die Vögel wieder an mir nagen,

    um ihn zu stillen, ihren Konsum auf meine Kosten.

    Werden sie meine Knospen verkosten?

    Jahrelang umhüllt von der Nacht, die Geister die sie umgeben.
    Ist die erste Priorität das Überleben,

    das Emporheben vom in Acht nehmen.

    Doch so wachse ich nun unter schlechten Konditionen,

    So bin ich keine Rose, Tulpe oder Lilie.

    Lärm, Enge, Schutzlosigkeit gegenüber dieser Emissionen.

    Ich halte mich bedeckt auf diesem Planum,

    Meine Wünsche, Träume, Ressourcen versteckt, Arcanum.

    hab nur mich selbst, keine Familie.

    Was ich bin entspringt aus Solanum,

    ich bin ein Nachtschattengewächs.

  • Orchester


    Den Teufel habe ich gezogen, ein Eremiten, gefolgt von Gerechtigkeit.

    Ich sehe nur die Eröffnung, doch das jüngste Gericht entscheidet.

    Kann mich nicht dagegen wehren, keine Eigenmächtigkeit.

    Unterbrechen meinen Gesang, den sie ankreiden, zerschneiden.

    Das Gold meiner Seele diffamieren.

    Sich über äußere Einflüsse echauffieren.

    "Es muss nur jemand deine Seele berühren."

    Entscheide dich, das Böse naht.

    Es hallt, es bebt, wieso verfolgt es mich?

    Ich rede, schreie, jauchze.

    Davon gelaufen, distanziert, ist das Ende schon vorprogrammiert?

    Sie lassen mich alle in Stich,

    Takt um Takt,

    bis meine Stimme verstummt.

    Gold wird zu Eisen,

    niemand mehr der mit summt.

    Das Orchester wird fortreisen.

  • Ich hätte beim BBMC nicht mitmachen sollen, es war eine Fehlentscheidung. Die letzten Tage haben mich so fertig gemacht, so hilflos fühlen lassen, wütend, erschlagend, mit Angst gefüllt, Tränen über Tränen, am wütendsten hat mich gemacht, das die technische Vorraussetzungen anscheinend die Punktevergabe mit beeinflusst hat.


    Diese Welle an Gefühlen möchte und brauche ich nicht in meinem Leben, Chaos habe ich genug. Es war alleine der Wunsch auch Mal einen BBMC zu gewinnen der mich dazu getrieben hat mitzumachen, damals war ich stimmlich nicht so weit, dieses Mal war ich es jedoch.


    Ich habe mir letzendlich nur die Anerkennung für mein Singen gewünscht, weil ich meine ganze Schulzeit zerrissen worden bin für meinen Gesang. Ich wollte mit diesem blöden Wettbewerb die Wertschätzung meiner Eltern erlangen, die mir eine klassische Instrumentalausbildung als Kind verweigert hatten, weil meine Geschwister früh aufgehört hatten mit ihren Instrumenten nach jahrelangen Unterricht, weswegen ich mir meine Gesangsausbildungen dann auch selbst finanziert habe und über Jahre gekämpft habe endlich auch eine Stimme zu bekommen, nachdem ich jahrelang von anderen stumm gehalten wurde. ich wollte Gerechtigkeit.

    Dieser Wettbewerb hat letzendlich nur eins in mir ausgelöst, das Gefühl ein Versager zu sein, nicht gehört zu werden und eine Schande für meine Familie zu sein. Die Bestätigung, dass ich nie gut genug war und deshalb meine Eltern mich musikalisch als Kind nicht gefördert haben.


    Singen war mein letztes Sprachrohr, jedoch fühle ich mich jetzt so taub, da ich mir zu 100 Prozent sicher war, das ich es dieses Mal schaffe allen zu beweisen, das ich bin.


    Ich bin nun schlauer und werde meine Musik weiter im professionellen Rahmen machen, anstatt mich an den Wertzuschreibungen zu klammern die mich beruflich und kommerziell nicht betreffen und weiterhin mich hier auf meine Gedichte konzentrieren, da diese nicht so diffamiert werden.


    Ich hätte diesem blöden Wettbewerb nicht so viel wert zuschreiben dürfen, es hat mich komplett eingenommen, weil mein Wert davon abhängig war, der Respekt von meinen Eltern und die kleine gepeinigte Seele einer 12 jährigen, die jemand sein wollte, selbst wenn es nur in einem Pokemon Forum gewesen wäre. Ich hätte mit meinen wenigen Baumstämmen, die meinem Leben Sinnhaftigkeit geben, die mich erfreuen, nicht so auf Risiko spielen sollen, weil der Preis einen dieser Baumstämme zu verlieren und das damit verbundene Sicherheitsgefühl mit zu verlieren, fatal sein würde.

    Mir hätte klar sein sollen, das wenn mein Plan in die Hose geht, dass es bei mir einiges einreißen wird, weil so viele Abhängigkeiten daran gehangen haben.

    Ich schätze es ist Zeit alte Träume und Wünsche aufzugeben, um Platz für neue zu machen.


    Endlich ist auch diese Hölle vorbei und ich kann aufhören darüber nachzudenken, sobald diese Siegerehrung rum ist und damit das Kapitel BBMC für mich endlich geschlossen ist.


    Noch 2:00 h Schlaf, bis dann

  • Huhu,

    eigentlich wollte ich gerade zu Bett, aber mir gefällt die verletzte Melancholie nicht, die mich hier im Topic ereilt und da ich Weltmeister im Selbst-Im-Weg-Stehen bin und sehr viel Zeit im Forum verbracht habe, mehr als die meisten wissen und auch mit Schönsten und Traurigsten Momenten beisammen, wollte ich nur meine Empathie ausdrücken. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man sich natürlich nicht von einem Schritt zu seinem Traum hocharbeitet, sondern einen Weg dorthin beschreiten muss und deswegen sind uns diese kleinen Siege so viel mehr Wert. Kleine Wettbewerbe im Forum oder Veranstaltungen im kleinen Rahmen, da lagern dann die Hoffnungen und der Druck entsteht, weil wir ja das große Ziel im Kopf haben und wir uns sagen, dass der kleine Rahmen dann sowas von machbar für uns sein sollte. Aber mit all den Meinungen und Feinheiten und Geschmäckern in der Welt, plus die Ungerechtigkeiten und die Zufälligkeit des Universums, sind die kleinen Kämpfe ebenso bedeutend und schwer wie das große Ganze. Ich hab das Feedback zu deinem Gesang vor allem positiv gelesen und natürlich ist das mit der Technik ärgerlich, aber Finale und Feedback sollten dich im Idealfall bestärken, weil du wirklich tolle Runden gemacht hast. Würde das schade finden, wenn du das so negativ wahrnimmst. I mean, ich ärgere mich immer noch über meine Teilnahme und Umsetzung beim Schreibturnier und Comments frustrieren einen oft, weil sie teils nicht sehen/verstehen, wie viel einem das bedeutet, das ist auch tricky, aber beim BBMC hätte ich eher gedacht, dass es beflügelnd wirkt, weil deine Stimme oft als toll hervorgehoben wird und das Finale auch eine Leistung ist. Tut mir leid, dass es dich doch so verletzt, was sehr relatable ist, aber deine Leistung war in meinen Augen kein Versagen, vor allem wenn die doofe Technik nicht funkt, sondern du hast gezeigt, dass du toll singen kannst und auch den Willen dazu hast. Ich würde es schön finden, wenn du wieder teilnehmen würdest, aber natürlich nicht, wenn es dich in solchem Ausmaß verletzt. Es ist immer frustrierend wenn die Kunst nicht gelesen wird wie gewollt oder die Erwartung nicht erfüllt wird, aber wie ich aus den manchmal sehr aggressiven Diskussionen im Off-Topic-Bereich hier im Forum gelernt habe, wo mein liebster Film praktisch als Müll und schlechteste Umsetzung aller Zeiten beleidigt wurde (lol): Geschmäcker sind verschieden und niemand hat ultimativ Recht. Es gibt Leute, die hassen die berühmtesten Autoren/MusikerInnen/Künstlermenschen und andere, die verehren sie. Ich finde am Ende bleibt vor allem der Mensch dabeistehen und ich glaube, deine Passion für die Kunst bleibt den anderen in Erinnerung und nicht Platzierungen oder Preise oder einzelne Kritiken. Ich hoffe, dass dich die Musik und Gedichte zukünftig wieder stärken und Halt geben, damit es wieder zu positiven Einträgen wie dem vom 15ten November kommt. Ich habe deinen Text jetzt übrigens für mich wie eine Art Tagebuch-Eintrag gelesen und hoffe, dass ich damit einfach rüberbringen konnte, dass du für mich beim BBMC Erfolg hattest und ich deine Werke positiv in Erinnerung habe und dir im Idealfall auch eine andere Seite abseits der Dunkelheit geben kann, die einen umgibt. Vor allem konnte ich den Eintrag leider sehr nachvollziehen, deswegen war mir eine Antwort wichtig, denn auch wenn man sich nicht selbst rausziehen kann, lässt sich vielleicht anderen damit helfen. Abschließend noch ein paar Gedanken zu deinem letzten Werk und hoffentlich kriegst du noch ein paar Schimmer der friedlichen Nacht!


    Jetzt lese ich das Werk Orchester natürlich noch etwas anders, vorher habe ich es gar nicht mit dem Wettbewerb direkt gelinkt muss ich zugeben, da du dort für mich Erfolg hattest, aber so liest es sich natürlich jetzt mit einer anderen Art von Nähe und Emotion.

    Ich sehe nur die Eröffnung, doch das jüngste Gericht entscheidet.

    Kann mich nicht dagegen wehren, keine Eigenmächtigkeit.

    Der Verlust der Eigenmächtigkeit begegnet einem im Alltag leider allzu häufig. Entscheidungen werden von Oben getroffen, manchmal fühlt es sich an als würde gar eine höhere Macht – ob Gottheit(en) oder das Urchaos oder Schicksal; die Liste geht endlos weiter -, die Fäden ziehen. Das jüngste Gericht könnte somit auch für eine Religionszugehörigkeit besprechen oder aber auch uns einfach nur aufzeigen, dass die Entscheidung eine massive Tragweite hat. In diesem Fall vermutlich auf persönlicher Ebene. Es wird über die Stimme oder das Orchester gerichtet. Vielleicht wird hier sinnbildlich auch mit Orchester die Zusammensetzung des Individuums beschrieben. Viele Stimmen und Instrumente, die im Idealfall harmonieren und eine Melodie formen, die dann das Individuum bilden. Wir bestehen aus Schichten oder in diesem Fall vielleicht auch Instrumenten. Manche grob, manche tiefklingend und jetzt wird gerichtet. Wenn eines fällt, fällt dann auch der Rest? Wird das Konzert fortgesetzt? Vielleicht wird hier auch der Dirigent in die Verantwortung gezogen und muss alles im Takt halten, während das Publikum sie beurteilt. Stress pur und Druck kommen auf. Es wird eröffnet, der Vorhang geht auf, es wird gespielt. Dann wird gerichtet bei Kritikern. Manchmal wird leider bereits gerichtet bevor wir ausgespielt haben und das schmerzt umso mehr. Es beeinflusst die Performance negativ. Missklang will niemand bei seinem metaphorischen Orchester, aber wir sind ja auch nicht fehlerlos und somit muss es nicht perfekt sein. Hauptsache wir spielen unsere Melodie wie wir sie wollen, würde ich mal dreist behaupten, auch wenn es manchmal unmöglich und schwer ist/wirkt.

    Das Gold meiner Seele diffamieren.

    Das Gericht entscheidet nun und alles wird unterbrochen. Scheinbar mit harschen Worten und schmerzlichen Schnitten. Schnitte, die vielleicht endgültig die Saiten der Instrumente trennen, aus Gründen, die uns hier verborgen bleiben. Sie diffamieren das Gold und lasten damit einen schlechten Ruf an. Ich musste hier ein wenig an das berühmte Goldkehlchen denken und es würde zum Gesang passen. Vor allem besitzt Gold immer einen Wert, der von Menschen allein geschaffen wird, vielleicht lässt sich dieser Materielle Wert deswegen auch nur von Menschenhand so verunreinigen und im Wert sinken. Die Stabilität scheint vorhanden zu sein, aber der Schimmer verblasst. Vielleicht wird hier bereits auf das Ende verwiesen, dass die Stimme verstummt und das Gold nicht mehr ist. Vielleicht sorgen die Kritiken auch wirklich, wie in deinem Text darunter, dafür, dass das eigene Vertrauen geschädigt wird und somit auch der eigene Wert bzw. die eigene Zuversicht zerstört wird. Äußere Einflüsse, vermutlich der Verweis auf die Technik in dem Fall. Der einzig gesprochene bzw. zitierte Vers spricht dann von der Seele, die berührt werden soll. Vielleicht wird damit die eigene Seele untergraben oder eine Voraussetzung geschaffen, die es nicht geben kann für das Orchester. Vielleicht wurde die Seele bereits berührt oder will nicht berührt werden? Vielleicht haben sie das Gold auch diffamiert, damit der Glanz nicht zum Vorschein kommt und niemand mehr danach greift. Danach beginnt nämlich die schmerzliche Tortur und die Risse. Es wird laut und die Kakophonie bricht ein. Das schöne Orchester scheint verstummt, jetzt sind wir beim Individuum und es scheint hilflos zu sein. Allein gelassen bis es verstummt. Der endgültige Wandel vom Gold zum Eisen steht wohl fest? Ich bin leider nicht in Chemie so drinnen, ob Eisen härter oder widerstandsfähiger ist als Gold oder eben nicht, deswegen weiß ich nicht direkt, ob ein Härteprozess eingetreten ist oder sich Resistenz abbaut oder einfach der Wert im Vordergrund steht. Eine schnelle Google-Suche sagt mir, dass normales Eisen tatsächlich stärker als Gold ist, hm. Also vielleicht ist hier sogar ein positiver Abschluss in all dem Graus zu erahnen. Ich spekuliere jetzt nur, aber vielleicht bedeutet das wirklich, dass das „Goldkehlchen“ sich nicht mehr daran orientiert, was alle wollen: Glänzendes Gold, sondern es sich an Stärke orientiert, die nicht blendet und Mainstream ist. Dass es sein eigenes Potenzial und eigene Stärke mit sich bringt. Mit Eisen lässt sich sicherlich auch wesentlich mehr machen. Vielleicht ist es das Losreißen von den Stimmen, was auch zum persönlichen Text passen würde. Ich vermute einfach mal, dass sie wirklich zusammenspielen, sonst sorry bzw. interessante Gemeinsamkeit.^^

    Das Orchester wird fortreisen.

    Am Ende wird es auch nicht allzu destruktiv wie angenommen, sondern das Orchester zieht fort. Auch das Publikum summt nicht mit, aber vielleicht sucht sich das Orchester jetzt ein anderes Publikum, was wertschätzend ist. Ob die Stimme begleitet oder ohne Orchester bleibt? Wer weiß, ob das Orchester nun andere Lieder spielt oder ganz ist, das weiß wohl nur die Zukunft und das Orchester selbst. Die goldene Seele stark wie Eisen und vielleicht geformt oder abgekühlt? Definitiv können da noch Fragen in mir sein, aber bin leider auch etwas müde und versuche nur die Gedanken zu ordnen gerade, sonst wäre mir vielleicht noch mehr eingefallen. Auf jeden Fall ein schönes wie emotionales Werk und ich hoffe, dass ich daraus eher etwas Positives am Ende noch erahnen kann und sich das Orchester auf eine gute Weise aufmacht, neue Höhen erlangt, und auch wieder positive Gefühle für dich entstehen. Danke für die Werke, auch beim Music Contest, und danke für die Ehrlichkeit bzw. den Einblick, den du uns gewährst. Gerade Ehrlichkeit ist nicht immer für viele sympathisch oder trifft auf Anklang, deswegen erfordert es auch Mut, sie zu zeigen. Deswegen danke und eine schöne Nacht; hoffentlich konnte ich dir zumindest eine Freude bereiten mit meinen wirren Gedanken, bis bald! ^-^)/

  • Ich habe ein Gedicht heute auf Instagram entdeckt, was mir unglaublich gefällt und ich möchte es hier zitieren, damit ihr auch auf das Werk aufmerksam werdet. Auf Instagram heißt er: nur_ein_poet


    "Das Einzige,

    was Leben von Lieben

    unterschiedet, ist ein Vokal.

    Alles andere ist Philosophie." (Cem Yilmaz, 2022)

  • Ein Gedicht zu meinen Gedanken über die Proteste in Iran und den vielen unschuldigen Opfern ihrer Staatsgewalt:


    Victims of Light


    As I run from all my fears,

    I stumble and fall.

    Looking for Hope,

    as I read news of suppression.

    All these people who stood tall,

    all these Lifes that were taken,

    why do I feel so small?

    They all fought for reasons I understand,

    but I learned a lession,

    as you stand strong and fight for your rights,

    you are rolling a dice, paying the price,

    for freedom that you Hope to have,

    Fearing the Aggression,

    I might be stumbling, struggling,

    but I am just a lonely child,

    while their worlds are crumbling.

    They are even fearing afterlife,

    we were undefiled,

    until nothing was left of us.

    These News were nothing new,

    but the truth behind These news meant that freedom was a dream,

    the underlying truth behind these news,

    they Made a fool out of you.

    Is the only clue in these news, that the view of morals that we thought we knew was all screwed and never true?

    Who framed the News to the view of the powerholders to impose a truth while we perceive the given news, unveil the lies,

    as they grieve for their human rights?

  • Es fühlt sich alles momentan schwer an. Ich fühle mich sehr allein. Ich bin enttäuscht von meiner Schwester und meinem Vater. Es fühlt sich an, als würden sie sich gegen mich verschwören. Einen neuen Job muss ich mir auch suchen, da ich nicht verlängert werde. Es dreht sich alles wieder, schon seit drei Wochen, ein endloses Drehen.


    Ich bin müde :verysad:

  • Masken


    Ich betrete den schwitzigen, muffigen Raum,

    vor meinem Augapfel ein großer Traum.

    Alltagshelden trainieren, rennen, biegen sich krumm,

    um Gewichte zu tragen, Lasten zu entkommen,

    Laufen, sprinten, ziehen, drücken,

    bin schon ganz benommen.

    Alle keuchen, atmen ringsum.

    Bankdrücken oder Anklagebank?

    den Schweinehund zu erschlagen, für das innere Kind.

    Die Nerven liegen blank.

    Stärke von außen für den Schutz,

    damit keiner mehr sagt: "Du bist nur Schmutz."

    Dem Alltag entfliehen im fortlaufenden Sprint.

    Schweiß oder Tränen?

    Laufen, rennen, ziehen, drücken.

    Verausgaben uns aus freien Stücken.

    Damit wir aussehen wie wir sein wollen.

    Kritik, Beschauung unser hingebungsvollen, hochachtungsvollen Rollen.

    Doch wer wird sind?

    Wir schwitzen, rennen, reißen, drücken.

    Es ist doch kein Verbrechen,

    damit wir nicht mehr klein sind und uns nicht mehr bücken.

    Damit die Masken fallen und wir endlich aufbrechen.

    Zeigen nun unser echtes Gesicht,

    vor dem jüngsten Gericht.

    Seht nur unsere Schwächen,

    Wärend wir aus unseren Angriffsflächen ausbrechen,

    Ihr seid oberflächlich und wir unzerbrechlich.

  • Huhu!

    Immer wieder schön, Werke von dir zu lesen und auf Updates freut man sich dann auch gleich. \o/


    In deinem neusten Werk hatte ich gedanklich die Dichotomie der Maschinerie des Alltags in ihrer Brutalität von Innen und Außen. Erst habe ich es als intrinsisches Motiv wahrgenommen, dass wir von Innen immer alles geben wollen und die Produktivität weiter herantreiben. Mit dem Maskenmotiv verschleiern wir unsere Intentionen und lassen je nach Lage kühle Neutralität walten oder ein Lächeln, das wir nur aus Zwang vorleben. Es ist eine schweißtreibende Arbeit, sich an der Gesellschaft anzupassen. Ich finde, bereits Aufzustehen ist an manchen Tagen Arbeit und der Wille, weiterzumachen, ist nicht immer zu finden. Als jemand, der selbst oft nicht mit diesem Leistungsdruck und der Society klarkommt, vor allem mit dem großen Maschinen der Gesellschaft, kann ich das beim Lesen des Gedichts irgendwie stark nachvollziehen. Es ist Arbeit, in einer Gesellschaft aktiv zu sein. Doch hier wird die Arbeit immer weitergetrieben und bis zur völligen Erschöpfung getrieben. Es hört nie auf als wäre es ein endloser Weg oder ein reiner Zyklus, den wir bis zum Tod vollführen. Dabei gibt es Disziplinen wie beim Trainieren und wir haben die Chance, uns selbst zu zeigen, doch dafür müssten wir zugeben, dass wir fehlerhaft sind und schwach sind bzw. wir schwach sein dürfen, denn auch zu verfehlen ist menschlich und der Geist braucht seine Ruhe. Wir sind imperfekt, das macht uns so individuell mit und wir alle sind Individuen, die sich nicht hinter Massenmasken verstecken sollten. Und dabei zeigt auch Vers 12, dass wir dabei beleidigen oder beleidigt werden, wenn wir nicht mitmachen oder gut genug sind. Mit den Wiederholungen, die recht schnell und rasant wie der Alltag werden, kommt auch eine Hektik rauf und es wirkt extrem kompetitiv. Das macht es auch noch gefährlich und erschöpfend, denn während wir für Kapitalismus, Unternehmen etc. schuften, werden wir unweigerlich gegeneinander gehetzt und sind in der Konkurrenz, die uns auseinanderreißen kann. Und am Ende kriegen die Falschen den Kuchen. Dabei sind wir auch noch alle an unterschiedlichen Startpunkten mit Familie, Erben, Lokalisation und etlichen anderen Facetten. Es ist einfach erschöpfend und deswegen wirkt das Werk bis zum Schluss auch sehr niederschmetternd, aber dann doch damit schließt, dass das „Wir“ mit der Offenheit unzerbrechlich ist und vielleicht als Symbolik, dass unsere Schwächen und ihre Akzeptanz uns somit stärker werden lässt. Unsere Fehler zu akzeptieren, weil sie zu uns gehören und es menschlich ist, sie zu haben, denn in Wahrheit sind wir alle weit weg von Perfektion, die wir vermutlich nie erreichen wollen. Insofern passt es auch, dass die Fläche ausgebreitet wird und „Wir“ trotz des erhöhten Risikos an Treffern dadurch nur stärker werden durch Akzeptanz und Wahrheit …


    Beim zweiten Lesen habe ich dann die Gefühle vom Fitnessstudio damals bekommen, haha. Es ist das ewige Treiben im Fitnessstudio und gefühlt hat jeder jeden beobachtet, während alle nur für sich trainiert haben, so hat sich das für mich angefühlt. Und dann sind wir in der Motivation, die uns gefühlt auch durch die anderen eingeflößt wird. Da wirkte es für mich vor allem an eine Kritik am Schönheitswahn bzw. die Tatsache, dass wir für den Körper immer arbeiten, nur um dann von anderen dennoch abgewertet zu werden oder nicht akzeptiert zu werden. Immer wieder verbessern, hier Fett abbauen, da Muskeln rauf und unbedingt die Figur bekommen, die mir durch unrealistische Figuren in fiktiven Werken vorgelebt werden. Ohne zu erkennen, dass es manipuliert ist oder auf Dauer schädlich ist, weil das Sixpack von Wolverine an dem Tag extra durch Verzicht und extra Training gepushed wurde. Nur für die kurzen Shots. Dann Bilder, die stark auf Social Media bearbeitet worden und all die cuten Anime-Charaktere, ah! Es gibt so viel Schönheit, die einem ins Gesicht geworfen wird und irgendwann schleichen sich Zweifel ein und vielleicht denkt man sich, sich selbst etwas Gutes tun und ins Fitnessstudio gehen. Doch es hört nie auf und immer mehr Training folgt, weil alle auch weitermachen und dranbleiben, hier improven und sich verbessern. Dann auch Ernährung und im Leben nach jedem Ratgeber leben, während die Müdigkeit an der Seele und Körper zieht, aber es hört nie auf, denn wenn eines niemals endet, dann die Kritik anderer. Es ist nie genug für andere, das lässt sich nur selbst entscheiden, wenn die Wahl denn überhaupt besteht …

    Dann wird davon gesprochen, dass wir uns „bücken“ und uns somit kleiner machen. Wir machen uns selbst kleiner für andere und ordnen uns unter. Es gibt Hierarchien und entstehen immer mehr, während auch jeder Mensch und Körper unterschiedlich ist, wodurch sowieso nichts auf fairer Ebene entsteht. Manche kommen mit wenig Training an mehr Muskeln früh und umgekehrt. All diese Bedingungen unserer Individualität sind bereits ein Grund, sich nicht verschreiben zu sollen wohl. Dabei scheinen wir zu vergessen „wer wir sind“ und im Grunde können wir uns auch immer mehr von uns entfernen, um das beste Bild für andere zu werden, doch macht uns das wirklich auf Dauer glücklich? Vielleicht kurzzeitig, doch der Praise der anderen verfliegt schnell und dann muss mehr hin. Aber am Ende kommt die Erkenntnis und der Wille, sich lieber zu akzeptieren und durch die eigene Oberflächlichkeit zu brechen. Die der anderen zu akzeptieren und somit zwar leichter als Ziel zu enden, doch damit „unzerbrechlich“ zu werden, denn wir sind wie wir sind und wenn es uns glücklich macht, sind wir den anderen voraus und weniger bis gar nicht angreifbar dadurch. Oder zumindest zerbrechen wir im Idealfall nicht daran, auch wenn die Angriffe unaufhörlich kommen könnten und es gegen das Mindset der anderen sticht … aber das scheint noch die angenehmste Lösung zu sein, auch wenn man sich wünscht, dass es anders wäre; einfacher wäre.


    Es ist sicherlich extrem schwer, das durchzustehen, aber ohne Masken oder zumindest mehr Masken als nötig lässt es sich besser atmen, ganz sicher. Und das Werk ist sehr nachvollziehbar auf beiden Ebenen, die mir gedanklich beim Lesen kamen und sicherlich auch gemeinsam zusammenlaufen bzw. parallel gemeint sein könnten. Ich hoffe, ich bin nicht zu weit von deiner Vorstellung weg, aber es gibt sicherlich noch viel mehr in dem schönen Werk zu entdecken. Ich finde es erdrückend und doch mit einem kleinen Twist der Akzeptanz und Selbstliebe schön und hoffe, dass es dir gut geht! Danke für das tolle Werke, das mal wieder einen guten Griff an dem Puls der Realität und Zeit hat. Insofern sehe ich leider die Wahrheit darin, aber auch den schönen Lichtblick am Ende, yay. Bis zum nächsten Mal und danke! ^-^)/

  • Manchmal habe ich das Gefühl du beobachtest mich und kannst Gedanken lesen, deine Interpretationen sind immer so Spot on, das ist der Wahnsinn, deine Antworten sind literarisch wertvoller als meine Werke, finde ich echt bewundernswert.

    Fun fact: Ich gehe seit 4 Wochen sehr hart trainieren, ich hatte das Fitnessstudio im Kopf beim Schreiben und habe das als Szene für diese gesellschaftliche Kritik und inneren Kampf genutzt, daher immer wieder bemerkenswert wie du genau das interpretierst was ich meine. Danke dir unglaublich für deinen hochspannenden wertvollen Input! ❤️

  • Vertanzt


    Die Chance gesehen mich aufzubauen,

    organisieren, üben, schwitzen,

    endlich wieder aufzutauen.

    Kontakt mit dem Teufel,

    der mich emotional überfiel,

    das alles für nur ein Ziel.

    Mein Feuer entflammen, den Körper erhitzen.

    Schritt für Schritt, noch ein Takt.

    Beben, biegen, springen mit der Musik,

    Die mich versteht und packt.

    Alles um nicht aufzugeben.

    Denn was immer nur blieb,

    waren Begabungen meiner Selbst.

    Waren im Prinzip alles was mich antrieb.

    sitze wieder auf der Austauschbank.

    Hier ist dein Trostpreis,

    die Nerven liegen blank.

    Alles was ich bin,

    was mein Körper kann,

    Bin ich jede Nacht wenn ich tanz'.

    Tränen auf der Tanzfläche,

    denn ich hab mein Selbst vertanzt.

  • Leuchten


    Wie du mit mir tanzt,

    wie du mich berührst, dein Licht, dein Lächeln.

    Tanz im Takt, wärend die Welt sich dreht.

    Kann deinem Schritt nicht folgen, ich bin am schwächeln.

    Deine Augen ziehen mich an, doch ich bin das Gegenpol zu deinem Magnet.

    Ich zieh dich ran, du drückst mich weg.

    War mal die Sonne, die morgens mit dir aufgeht.

    Ich hab's nicht versteckt, ich hielt dir mein Herz auf Händen hin.

    Du hast mich bewegt, tanz doch bitte weiter mit mir.

    Du bist der Einzige der mich versteht, der meinen Kopf verdreht.

    Ich rede, ich schweige, ich lache, ich bin vor dir,

    doch du willst ihn stillen deinen Neugier.

    Eine lange Nacht bis du mich morgens weckst.

    Halt mich fest, dreh mich, mach mich verrückt.

    Aus dem Nichts entfesselt du ein Schatten, ich will kein Klartext.

    Abendliche Gespräche über was wir sind, wie es sein soll.

    Keinen Teil von mir unterdrückt.

    Werden langsam verblassen, hinter den Schutzmauern wo du dich versteckst.

    Du hast mich seit langem wieder zum Leuchten gebracht.

    Jedoch hast du die Sonne ausgemacht.

    Gute Nacht.