Kalos Quests – Der Kreislauf des Lebens und das Geheimnis der Mega-Entwicklung

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  • So, dann stelle ich mal meine allererste Pokemon FF vor.
    Sie hat den Namen (wie der Titel schon sagt), "Kalos Quests – Der Kreislauf des Lebens und das Geheimnis der Mega-Entwicklung"
    Ich würde mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik sowie einige Tipps freuen. Bitte keine Beleidigungen oder sonstige vulgäre Dinge posten.
    Meine FF orientiert sich stark an die Story von X&Y jedoch mit ein paar eigenen Änderungen. Die Welt ist jedoch wie im Anime aufgebaut, sprich Entwicklung, Pokemonfänge etc.
    Edit: Aufgrund Abwesenheiten und weniger freie Zeit ist es mir leider nur möglich einmal im Monat ein Kapitel rauszubringen, zudem wird dieser Startpost nochmal komplett überarbeitet. Danke für euer Verständnis.



  • Deine erste Fanfiction, ja? Dann will ich mal einer der Ersten von hoffentlich noch einigen sein, der dir hier einen Kommentar hinterlässt. Dafür, dass du gerade mit dem Schreiben angefangen hast, besitzt du bereits gute Vorsätze, indem du versuchst, wöchentlich deine Geschichte auszubauen. Ähnlich ging es mir, als ich mit dem Schreiben begonnen habe. Irgendwann habe ich dann aber mein Tempo gedrosselt. Muse und Inspiration sind mir wichtig. Wenn ich nichts von beidem verspüre, bin ich in aller Regel mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Daher hier vorab mein Rat an dich: Nichts überstürzen. Suche dein persönliches Tempo. Wenn du tatsächlich wöchentlich deine Fortschritte veröffentlichen kannst, ist das gut, aber deine Leser werden bestimmt auch nichts dagegen haben, wenn sie ein, zwei Tage mehr warten müssen, schließlich müssen sie ja auch die Zeit finden, deine Geschichte zu lesen. Ich denke, mit der Zeit wirst du selbst feststellen, wie viel du dir selbst zutrauen kannst.



    Idee, Aufmachung und Weiteres


    Eine Nacherzählung ist interessant. Damit habe ich ebenfalls begonnen. Nacherzählungen besitzen den Vorteil, dass man eine komplette Geschichte in einem bereits völlig intaktem Universum vorgegeben bekommt. Meist ist die Geschichte gut durchdacht, dass der Schreiber in keine Plot holes (Handlungsfehler) fallen kann. Gerade das ist für einen Neuling sehr günstig: Du bekommst einen Anfang vorgegeben, deine Figuren und ein Ende. Jetzt musst du nur noch erzählen. Dabei werden dir noch viele künstlerische Freiheiten gelassen. Du darfst für dich Unwichtiges auslassen und dafür interessante neue Nebenhandlungen oder Figuren erschaffen. Wenn du im Spiel an einem Punkt angekommen bist, wo du für dich denkst "Hier geht mehr!" kannst du genau das tun. Von dieser Freiheit darfst du Gebrauch machen. Deine Leser werden es sicherlich auch begrüßen, wenn sie durch eine neue Person oder ein neues Ereignis unvorhergesehen überrascht werden.


    Der Startpost ist schlicht gehalten. Ich gehe für gewöhnlich da nicht großartig drauf ein, denn ich handhabe es nicht weniger so. Ich bin Schreiber und gleichzeitig noch Grobmotoriker, der wenig Sinn für Filigranes hat. Statt mich mit schmuckhaften, Augen schmeichelnden Details aufzuhalten, überzeuge ich lieber mit meinen schriftstellerischen Fähigkeiten. Beachte aber bitte trotzdem, dass der Startpost das ist, was deine Leser zuallererst in deinem Thread vorfinden. Deine Eröffnung besitzt einen ähnlichen Effekt wie der Einband eines Buches oder ein Kinotrailer. Wenn er wenig überzeugend auf die Leute wirkt, kann der Inhalt der Geschichte noch so gut sein - sie werden womöglich gar nicht erst damit anfangen, sie zu lesen. Das Risiko sinkt, wenn man den Leuten gleich zu Beginn klar macht, wie viel Mühe man sich gibt. Das darfst du aber letztendlich halten, wie du willst. Mein einziger Vorschlag diesbezüglich wäre aber auf jeden Fall, dass du die Reihenfolge deiner Spoiler überdenkst. Du Charaktere würde ich eher an erster oder zweiter Stelle einorden. Ganz unten wirken sie etwas ungünstig.



    Von 0 auf 100


    Zu Beginn stelle ich gleich ein außerordentliches Tempo fest. Du konzentrierst dich auf das Offensichtliche. Der Fokus liegt ganz klar bei den Menschen, deinen Protagonisten. Dadurch lenkst du dich wenig von Überflüssigem ab. Es hat den Vorteil, dass deine Geschichte schnell ins Rollen kommen kann, denn die Handlung kann sehr schnell einsetzen. Leser werden nicht mit zu viel Informationen ermüdet, was gerade bei wenig handlungsreichen Kapiteln von Vorteil sein kann, denn diese werden schnell über die Bühne gebracht, um sich Wichtigerem zu widmen. Ausschließlich fokussierst du dich allerdings nicht auf die bloße Handlung - du gehst auf das Äußere deiner Charaktere ein, was für den Leser wichtig sein kann. Durch das Aufzählen von Aussehen und Merkmalen projizierst du Bilder direkt in die Köpfe deiner Leser. Du stellst das bislang außerordentlich gut an, indem du nicht nur sagst, graue Hose und fertig, sondern ziemlich detailliert Kleidung und Farben beschreibst. Das darfst du zukünftig gerne weiterhin tun. Um deine Leser nicht zu ermüden, ist es ratsam, die Wichtigkeit einer Rolle abzuwägen. Ein bloßer Passant, der nur ein, zwei Sätze spricht und dann wieder im Nirvana verschwindet, darf gerne mit weniger abgespeist werden, zum Beispiel, indem man ihn als "Älterer Mann mit schütternem Haar und müdem Blick" beschreibt (nur so als Beispiel).



    Die andere Seite der Münze


    Leider kann sich Obengenanntes als ein zweischneidiges Schwert herausstellen, denn Tempo bringt nicht allein Vorteile. Die Nachteile können schwer wiegen: Du hast bislang beinahe völlig auf Beschreibungen verzichtet. Äußerlichkeiten sind eine Sache, aber was ist mit den Inneren Gefühlen? Mit den Eindrücken? Der Umgebung?


    Rücken wir hierzu mal ganz kurz die Aufmachung deiner Geschichte in den Fokus. Als Erzählperspektive wähltest du die Ich-Perspektive. Die Stärke dieser Erzählweise ist sogleich das größte Problem, insbesondere für einen Neuling: Der Ich-Erzähler besitzt eine mächtige emotionale Beteiligung an der Welt. Alles, was um ihn herum geschieht, wird von ihm wahrgenommen. Das Wetter, die Personen um ihn herum, die Stimmung. Gleichzeitig kommentiert er natürlich auch alles, was in seinem Kopf vorgeht. Aber merkst du etwas? Bislang nimmt deine Figur alles für selbstverständlich hin, fast als, als würde er mit Scheuklappen durch die Welt laufen. Diesbezüglich orientierst du dich vielleicht etwas zu stark an den Spielen, da ist so etwas der Fall, gerade weil die Hauptfigur kein wirkliche Persönlichkeit besitzt. Er ist einfach der stumme Protagonist, dessen Ja oder Nein keinen Einfluss auf die Welt und die Figuren in seiner Umgebung nimmt. Bei einer Geschichte ist das aber anders. Du bist gezwungen, deinem Charakter, der auf eine weite Vergangenheit zurückblickt, die sein ganzes Auftreten bestimmt, Leben einzuhauchen. Mit jeder Entscheidung wird er die Geschichte maßgebend beeinflussen. Figuren werden ihn anders betrachten, je nachdem ob er sich entscheidet, nach links oder rechts zu gehen. Auch betrachtet er jede Person nach seinen gemachten Erfahrungen und seiner aktuellen Stimmung. Indem du bislang darauf verzichtest und Caleb nicht wirklich Teil einer lebenden, atmenden Welt werden lässt, krankt die Geschichte vom ersten Augenblick an Glaubwürdigkeit.


    Ich rate den Schreibern stets sich vorzustellen, was in ihnen vorgehen würde, befänden sie sich in der Lage ihres Protagonisten. Es fängt bereits bei den ersten Sätzen an: Vielleicht sitzt man kerzengerade im Bett, aber was geht in einem vor? Ist mein genervt? Erschrocken? Wie fühlt es sich an? Sicherlich ist man noch müde. Der Puls rast, wenn man so abrupt aus einem Traum geweckt wird. Für echte Authetizität muss man auch berücksichtigen, dass nicht jeder mit der Hauptgeschichte vertraut ist. Wer ist Dartiri überhaupt? Ein, zwei Sätze hierzu wären doch wünschenswert. Nimm so etwas niemals als selbstverständlich hin! Beschreibe die Eindrücke und lasse deine Leser mit dem Wissen deines Charakters um seine Umgebung und diese Welt teilhaben. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist nie verkehrt, sich selbst in die Rolle des Protagonisten hineinzuversetzen. Wenn du einen Pokéball werfen würdest: Niemals würdest du das so trocken und abgebrüht hinnehmen, wie es Kaleb zurzeit erlebt, und schon gar nicht, wenn er sich mit einem Pokémon anfreundet. Ich missbrauche einfach mal eine Passage aus einem Lied, das dir sicherlich bekannt ist: "… der beste Freund in allen Zeiten. ♪" Genau das. Und genau das muss auch widergespiegelt werden. Von beiden Seiten. Hier müssen Gefühle kommen, Gedanken, Eindrücke. Vergiss außerdem nicht, dass auch Froxy Teil einer lebendigen Welt ist. Froxy ist nicht einfach nur ein gefühlloser Stein, sondern blickt ebenfalls auf eine - womöglich - erlebnissreiche Vergangenheit zurück und besitzt somit ebenfalls einen formbaren Charakter.


    Es ist im Vorfeld ratsam, sich über seine Protagonisten Gedanken zu machen: Wer sind sie, woher kommen sie, welche Ereignisse haben ihr Leben geprägt? Durch einen Steckbrief kannst du eine Art Gebrauchsanweisung schreiben, die du entweder rein für dich behältst oder sogar in den Startpost setzen kannst. So verhält sich dein Charakter im Werkszustand. Sobald die Geschichte voranschreitet, werden gewisse Merkmale ausgebaut, andere werden vielleicht sogar verschwinden oder neue erschaffen. Es macht Spaß, seinen Charakter zu entwickeln und dessen Fähigkeiten auszubauen. Ein Beispiel für einen meiner Steckbriefe findest du im Spoiler.



    Wenn du dich an deine Gebrauchsanweisung hältst, weißt du immer, wie deine Figur tickt. Wie muss sie sich zu jenem und jenem Zeitpunkt verhalten? Was muss sie denken? Es ist langweilig, einseitige, farblose Charaktere zu versammeln, die alle dasselbe denken und ebenso handeln. Erst die bunte Vielzahl in einer Tüte Gummibärchen gibt dem Naschen wirklich seinen Reiz (wenn ich mir diesen Vergleich einfach mal erlauben darf). Selbiges gilt für deine Geschichte: Unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen führen zu tiefer greifenden Handlungen. Vielleicht schaffen sie sogar Konflikte, wodurch man Charaktere hassen und lieben lernt. Erst so prägen sich die Figuren in die Gedanken der Leser ein. Mach unbedingt davon Gebrauch, sonst geht unglaubliches Potenzial verloren.


    Ganz nebenbei noch: Du hast einen Vorteil: Da du im Präsens, der Gegenwart erzählst, besteht keine Gefahr darin, dass sich erzählendes Ich (der Erzähler, der aus der Gegenwart, einer reiferen Gegenwart, seine Vergangenheit beschreibt) und erlebendes Ich (dieselbe Person nur in einer früheren Lebensphase) in die Quere kommen, denn das kann meines Erachtens nur in einer Vergangenheits-Perspektive passieren. Diesbezüglich ein geschickter Schachzug.



    Ergänzendes


    Puh! Bereits viel Text, der sich angesammelt hat. Ich will mich hier kurz fassen: Dein Satzbau ist kurz und knackig. Damit verstrickst du dich nicht in Schachtelsätze, was den Lesefluss vereinfacht. Solltest du irgendwann mit Beschreibungen herumwerfen, werden die Sätze damit auch länger. Da muss man dann halt einen Kompromiss eingehen. Die Rechtschreibung ist an für sich okay. Hier und da ein paar kleine Verschreiber, über die man hinwegsehen kann. Trotzdem empfehle ich dir, an der offiziellen Schreibweise von "Pokémon" festzuhalten (nicht "Pokemon"). Außerdem wird die wörtliche Rede wie folgt gebildet:


    "Heute nicht", verneint Kathrin.


    Besteht die wörtliche Rede nur aus einem Satz, setzt du den Punkt am Ende.



    Besteht die wörtliche Rede aus mehreren Sätzen, werden zwar Punkte gesetzt, aber der letzte Dialog schließt auch hier nicht mit eine Punkt ab, sondern mit dem Nachtrag.


    "Heute nicht. Ich nehme es mir für morgen vor", sagt Kathrin.



    Deine aktuelle Interpunktion wäre richtig, würdest du die wörtliche Rede mit einem Doppelpunkt beginnen.


    Kathrin verneint: "Heute nicht."


    Oder ohne irgendwelche ergänzende Informationen (kann eingesetzt werden, wenn keine Mimik/Gestik erfolgt und klar ist, wer gerade redet).


    "Heute nicht. Ich nehme es mir morgen vor."




    Zusammenfassung


    Um Abschließend alles noch einmal kurz zusammenzufassen und auf den Punkt zu bringen: Alles in allem ist der Start ordentlich. Du wirst Fortschritte machen, je länger und intensiver du dich mit deiner Geschichte beschäftigst. Versuche, dass du ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Tempo deiner Handlung und den Beschreibungen bringst. Du musst nicht jeden Grashalm detailliert aufführen, aber Außerordentliches, also alles, was nicht mit unserer Welt vergleichbar ist, sollte eine entsprechende Erwähnung finden. Wie stark du diesen Fokus legst, musst du für dich entscheiden. Vergiss einfach nicht, dass deine Figuren alle Teil dieser Welt sind, und als solche nehmen sie körperlichen und geistigen Bezug. Jeder nimmt seine Umgebung auf seine ganz persönliche Art und Weise dar. Bei der Ich-Perspektive beschränkt sich dies in deiner Erzählung primär auf die Figur, aus dessen Perspektive du erzählst. Diese Eindrücke müssen stark in den Fokus gerückt werden. Alles, was die Figur wahrnimt, also Umwelt, Personen und Eindrücke kann er aus seiner Sicht schildern. Solche Dinge - Gefühle, Emotionen, Gestik, Mimik, Eindrücke usw. - hauchen der Geschichte wirkliches Leben ein. Distanziere dich hierzu unbedingt von den Spielen und versetze dich in deine Protagonisten hinein.


    Das war es von meiner Seite. Man liest sich!