Bundestagswahl 2017

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  • Ja, aber wenn man so rechnet, hätten die genannten ja auch alle am Ende Sitze im Bundestag. Wenn die 10 Piratenwähler sich aber so aufteilen, dass jeder eine Partei wählt, die an den 5% scheitert (z.B. 3x Piraten, 3x Tierschutz, 3x Die Partei 1x Graue Panther lol), dann bekommen die alle jeweils keinen Sitz und diese werden stattdessen auf die aufgeteilt, die entsprechend genügend Stimmen bekommen haben.

    Wenn in den 80ern die Leute so einer Logik gefolgt wären, dann hätten wir jetzt auch nicht die Grünen. Die haben am Anfang auch die 5% nicht geschafft.


    Wer also dieses Jahr eine "irrelevante" Partei wählt, der mag HEUTE noch keinen direkten Einfluss auf die Sitzverteilung haben. Aber jede Stimme ist ein Signal und wenn genug Leute die kleinen Parteien wählen, dann können diese in Zukunft durchaus relevant werden. Wie man am Negativbeispiel der AFD ja sehr schön sehen kann...


    Mich würde bei der aktuellen politischen Lage in der Welt nicht mal zu sehr verwundern, wenn Die Partei irgendwann die 5% schaffen sollte. lol Ich meine, nach Trump und Brexit rechne ich mit allem.

  • Zitat von Fayh

    Aber jede Stimme ist ein Signal und wenn genug Leute die kleinen Parteien wählen, dann können diese in Zukunft durchaus relevant werden.

    Was ich ziemlich irrelevant finde. Wenn ich eine halbwegs starke Gegenstimme in einer Wahl gegen die FPÖ darstellen will, dann will ich mein Resultat nicht in fünf Jahren sehen und gleich etwas Nützlicheres / strategisch Klügeres wählen.

  • @Gucky, @Bastet


    Okay, let's do this.


    Number Crunching Time!



    1. Wahlbeteiligung


    Bei der letzten Bundestagswahl - 2013 - waren knapp 15% aller Wahlbeteiligten (das sind 9,786 Millionen) in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren. Das ist die Altersgruppe, die denke ich einen Großteil der hier im Forum Wahlberechtigten, ausmacht. Also konzentrieren wir uns einmal auf diese Gruppe.


    Innerhalb dieser Gruppe haben knapp 62% von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. In der 18-21 Gruppe waren es etwa 64%, knurr etwa 60% in der 21 bis 25 Gruppe und etwa 62% in der 25 bis 29 Gruppe.


    Das heißt im Umkehrschluss dank der magisch-mathematischen Methode der Substraktion, dass knapp 38% von ihrem Wahlrecht kein Gebrauch gemacht haben.


    Umgerechnet sind das 5,7% der möglichen Gesamtstimmen, die in dieser Altersgruppe entsprechend nicht abgegeben wurden. Auf Stimmen (ja, das hat einen Grund, warum ich es umrechne) berechnet waren das 3,719 Millionen Stimmen, die nicht abgegeben wurden.


    Die durchschnittliche Wahlbeteiligung lag übrigens bei 72%, wobei sie vor allem von der Altersgruppe ab 40 Jahren hochgedrückt wurde, da 40 bis 50 Jährige im Schnitt zu etwa 73% Wählen waren und die Wahlbeteiligung bei den über 50 Jährigen bei sogar etwas über 76%!



    2. Wahlergebnisse


    Wenn wir uns die Wahlergebnisse ansehen, so hatten wir das bekannte Bild:


    Partei - Prozent - Prozent bei 100% Wahlbeteiligung - Stimmen


    CDU - 37,2% - 26,784% - 16 233 642
    SDP - 29,4% - 21,168% - 12 843 458
    Linke - 8,2% - 5,9% - 3 585 178
    Grüne - 7,3% - 5,256% - 3 180 299
    CSU - 8,1% - 5,83% - 3 544 079
    _____
    FDP - 2,4% - 1,728% - 1 028 645
    AfD - 1,9% - 1,368% - 810 915
    Piraten - 2,2% - 1,583% - 963 623
    ______
    Weil es ein paar Leute interessiert:
    Tierschutzpartei - 0,0% - 0,0% - 4 437


    Okay.
    Was sagt uns das denn jetzt?


    Man könnte daraus mehrere Sachen ziehen.


    Beispielsweise:
    Wären alle Leute (ja, ich weiß, es ist unrealistisch), die Wahlberechtigt waren, zur Wahl gegangen, dann wäre die große Koalition dennoch gerade knapp möglich gewesen, selbst wenn niemand von den bisherigen Nicht-Wählern, für die beteiligten Parteien gestimmt hätte. Sprich: Ja, eventuell hätte es wirklich nichts geändert.


    Aber auch:
    Die Piraten, eine neue, kleine Partei, haben es geschafft in der Wahl beinahe so viele Stimmen zu bekommen, wie eine alte, etablierte Partei (die FDP), die sogar einmal Regierungspartei gewesen ist. Es hat nicht zur Regierung gereicht - aber es zeigt, wie viel es bringen kann, seine Basis zu mobilisieren.



    Aber das bringt uns auch zu der Sache mit der Tierschutzpartei und warum ich diese aufgeführt habe, obwohl sie effektive 0% hat.



    3. Parteifinanzierung


    Parteien finanzieren sich auf unterschiedlichem Wege. Ich werde hier gar nicht groß in die Details gehen. Aber ja, Parteimitgliedschaften, Spenden usw. gehören auch dazu, sind hier aber weniger interessant.


    Was Interessant ist: Alle Parteien, die bei der Bundestagswahl über 0,5% der Stimmen erhalten (das wären 305 000 Stimmen), werden bis zur nächsten Bundestagswahl vom Staat mitfinanziert und zwar mit 70 cent pro Stimme pro Jahr, bzgl. für die ersten 4 Millionen Stimmen, sogar 85 cent.


    Um es mal an den beiden "neuen", kleinen Parteien zu zeigen:
    Die Piraten haben über die 0,5% der Stimmen erhalten. Sie haben für jede der 963 623 Stimmen (da noch keine 4 Mille) 85ct im Jahr erhalten, also 819 079 Euro und 55 Cent. Seit der letzten Bundestagswahl waren das nun also zusammen über 3 Millionen Euro!


    Aber auch die AfD hat einiges an Geld bekommen. Und zwar knapp 2,8 Millionen Euro!



    Jetzt höre ich euch sagen: "Na ja, aber daran hätte sich so oder so nichts geändert. Auch bei 100% Wahlbeteiligung wäre die AfD über die 0,5% gekommen."


    Ja, aber...



    4. Aufwind für Kleinparteien - Ein Gedankenspiel


    Nehmen wir die Tierschutzpartei, die hier im Forum - zumindest rein von der Übereinstimmung im Wahl-O-Mat - ja doch ein paar Leute anzusprechen scheint und sagen jetzt, einfach als Gedankenspiel, dass das tatsächlich etwas über die Altersgruppe aussagt und von mir aus jeder fünfte in der Altersgruppe 18 bis 29 theoretisch gesehen für die Tierschutzpartei stimmen wollen würde, aber entweder zuhause bleibt oder lieber - zur Sicherheit - eine der großen Parteien, vielleicht die Gründen oder eventuell die Linke wählt (da diese die meisten Übereinstimmungen mit der Tierschutzpartei hat).


    Sagen wir außerdem, dass sich das 50/50 aufteilt.


    Würden allein die Leute, die deswegen Zuhause geblieben sind - in diesem Hypothetischen Szenario - Wählen gehen, so wären das tatsächlich 1,5% der Gesamtstimmen (sogar mehr, wenn es keine 100%ige Wahlbeteiligung ansonsten gibt). Das bringt die Tierschutzpartei zwar nicht in den Bundestag, würde aber knapp 915 000 Stimmen und damit über die nächsten 4 Jahre verteilt etwas mehr als 3 Millionen € für die Tierschutzpartei bedeuten.


    Geld, von dem sie Projekte bezahlen könnten, wie zum Beispiel tatsächlich den Tierschutz zu unterstützen. Aber auch Geld, mit dem sie eventuell, wenn sie sich intelligent anstellen, eine Marketing-Kampagne starten könnten, um bei der nächsten Wahl bekannter zu sein und damit mehr Stimmen zu bekommen.



    5. Fazit


    Würde eine höhere Wahlbeteiligung, wenn alle Nicht-Wähler oder auch nur alle jungen Nicht-Wähler wählen gehen, ändern, wie der aktuelle Bundestag aussieht? Nein. Nicht wirklich. Sicher, hätten alle jungen Nicht-Wähler sich abgesprochen und alle für dieselbe Kleinpartei (seien es die Piraten, sei es die Tierschutzpartei) gestimmt, dann wäre diese mit in den Bundestag eingezogen - etwas, das man nicht ignorieren sollte.


    Was aber viel wichtiger ist: Wenn nur (!!!) 300 000 Wähler, die eigentlich irgendeine Mini-Partei wählen wollen würden, sich aufraffen wollen und ihre Stimme kundtun, dann würden sie damit helfen, die Partei zu finanzieren und ihr damit mehr Möglichkeiten geben auch außerhalb vom Bundestag ihr Parteiprogramm durchzusetzen und bei der nächsten Wahl eventuell auch größere Erfolge zu verbuchen.


    300 000 Wähler. Das ist nicht viel. Nicht wirklich.


    Entsprechend: Nein, Stimmen an Kleinparteien sind nicht verschwendet.


    Sicher, es ist durchaus eine Überlegung wert, zu sagen "Nun, die Partei kommt wahrscheinlich nicht in den Bundestag, aber diese andere Partei, die zu 80% dieselben Punkte vertritt, unter anderem auch diese drei, die mir eigentlich wichtig sind, wahrscheinlich schon, vielleicht stimme ich doch lieber für die größere Partei und unterstütze die kleinere auf anderem Wege (bspw. Spenden)", aber zu sagen "Lohnt sich eh nicht", ist einfach nicht wahr.


    Und eigentlich ist es der Sinn von unserer Demokratie, dass man eben auch neue Parteien gründen kann, wenn man sich von den anderen Parteien nicht vertreten fühlt. Genau deswegen ist strategisches Wählen auch nicht immer das beste.


    An dieser Stelle könnte ich nun einen langen Rant zum Thema Wahlsysteme anfangen... Aber ich sollte langsam los, daher spar ich mir diesen.



    Alaiya out.

  • @Bastet
    Das kann aber schon eine Änderung bewirken, wenn die großen Parteien sehen, wie sich die Bevölkerung von ihnen abwendet und zu kleineren Parteien abwandert, siehe AfD. Natürlich will keine Partei mit denen eine Koalition bilden, aber solche Phänomene zeigen nunmal auch Trends auf, denen es entgegenzuwirken gilt, weil bisher etwas falsch gelaufen ist.


    Man geht immer mit so großen Erwartungen an solche Dinge heran, aber wenn man bedenkt, wie lange ein Gesetz braucht, bis es in Kraft tritt oder wie lange sich Beschlüsse ziehen, sind kurzfristige Änderungen einfach aufgrund der Gegebenheiten sehr unrealistisch.

  • Zitat von Alaiya

    Das bringt die Tierschutzpartei zwar nicht in den Bundestag, würde aber knapp 915 000 Stimmen und damit über die nächsten 4 Jahre verteilt etwas mehr als 3 Millionen € für die Tierschutzpartei bedeuten.

    Man kann auch an anderer Stelle für den Tierschutz spenden oder Geld zusammentragen, was ja auch getan wird, und ich sehe es doch skeptisch, dass eine Partei kein vielfältigeres Programm als den Tierschutz hat. Wirtschaft- und Innen- wie Außenpolitik sind ziemlich klein gehalten


    Zitat von Alaiya

    Was aber viel wichtiger ist: Wenn nur (!!!) 300 000 Wähler, die eigentlich irgendeine Mini-Partei wählen wollen würden, sich aufraffen wollen und ihre Stimme kundtun, dann würden sie damit helfen, die Partei zu finanzieren und ihr damit mehr Möglichkeiten geben auch außerhalb vom Bundestag ihr Parteiprogramm durchzusetzen und bei der nächsten Wahl eventuell auch größere Erfolge zu verbuchen.

    Gerade bei kleineren Partein weiß man nicht, ob sie nicht plötzlich einen Sinneswandel einschlagen, ob sie nicht plötzlich Positionen neu besetzen, sich untereinander verwerfen, ob sie nicht...
    ... kann bei den Größeren im Bundestag auch immer wieder passieren, allerdings sehe ich da doch mehr Beständigkeit und finde, man kommt nie so schnell und effizient wie möglich auf einen Punkt, wenn die Stimmen auf mehr als vielleicht acht, neun, zehn Parteien verteilt sind.
    Du wirfst nur mit Zahlen um dich und bedenkst dabei imo nicht, dass Unvorhergesehenes immer passieren kann. Wenn man dann als Wähler nach zwei Jahren feststellt, dass seine Stimme dort doch nicht gut aufgehoben ist, ist der Ärger darüber noch größer.
    Außerdem haben es kleine Partein imo an sich sehr (zu) idealistisch zu sein, was einen in der Realität nicht wirklich weiterbringt es einfach nur gut zu meinen.

  • @Bastet


    DU vielleicht nicht. Aber andere Menschen denken durchaus weiter als die nächsten 4 Jahre. Muss man nicht, darf man aber.
    Und dass dann einige User hier so nen Schmock von sich geben wie "mimimi wer Piraten wählt kann auch im Bett bleiben" ist bedenklich.
    Sollen die Leute ruhig gerne sagen "mimimi ich bleib zu Hause weil alle Optionen kacke ist", aber dann doch bitte nicht anderen zum gleichen Verhalten raten.


    Und damit hat sich die Diskussion für mich auch beendet.


    Edit: Und nein, ich wähle selbst keine dieser Mini Parteien, aber ich vertrete die Meinung, dass die Leute das ruhig sollen, wenn sie möchten.

  • @Bastet


    DU vielleicht nicht. Aber andere Menschen denken durchaus weiter als die nächsten 4 Jahre. Muss man nicht, darf man aber.
    Und dass dann einige User hier so nen Schmock von sich geben wie "mimimi wer Piraten wählt kann auch im Bett bleiben" ist bedenklich.
    Sollen die Leute ruhig gerne sagen "mimimi ich bleib zu Hause weil alle Optionen kacke ist", aber dann doch bitte nicht andere zum gleichen Verhalten raten.


    Und damit hat sich die Diskussion für mich auch beendet.

    Ah, da kommt sie: Lowkey-Aggression. XD
    Stell dir vor, ich denke weiter als vier Jahre. Dazu gehört auch, dass ich in den nächsten vier Jahren gewisse Partein nicht noch stärker sehen will.


    Ist ja genau das, was ich mit "strategisch klug wählen" gemeint habe: gleich zu Hause bleiben. ^^
    Ich befürworte es auch nicht, wenn jemand gar nicht wählen geht. Deshalb muss ich mich hier nicht gleich drüber entsetzen, dass es jemand so sieht. Man kann die Ansichten von anderen auch ab und zu so hinnehmen wie sie sind, ohne eine "ich bin nun wirklich empört"-Einstellung an den Tag zu legen.

  • Ah, da kommt sie: Lowkey-Aggression. XDStell dir vor, ich denke weiter als vier Jahre. Dazu gehört auch, dass ich in den nächsten vier Jahren gewisse Partein nicht noch stärker sehen will.


    Genau, was ich mit "strategisch klug wählen" gemeint habe: gleich zu Hause bleiben. ^^
    Ich befürworte es auch nicht, wenn jemand gar nicht wählen geht. Deshalb muss ich mich hier nicht gleich drüber entsetze, dass es jemand so sieht.

    Aggression? Oooooookay. Das nennt man "projizieren" lol


    Hast du den Post, den du von mir zitiert hast, überhaupt gelesen?
    Das mit dem "zu Hause bleiben" war ein anderer User, (der Post ist noch auf dieser Seite zu finden) warum fühlst du dich davon dann angegriffen?


    Edit: Ups, habe mich vertan, der Post den ich ursprünglich gemeint habe, war auf der vorherigen Seite.

  • Nun gut. Ich meine, du hast mich erwähnt und darauf Bezug genommen. Ist mir jetzt auch ehrlich gesagt egal. ^^"


    Aus meiner Sicht ist es bloß so, dass 1. es unwahrscheinlich ist jemandes Meinung zu ändern, wenn man auf ihn penetrant einredet und 2. ich es doch für mich etwas zu optimistisch seine Erwartungen in kleine Parteien zu setzen. Vor allem hast du keine Erfahrung mit dieser und weißt nicht, ob sie sich zum Schlechteren wendet. Irgendwann könntest du dich dafür schämen ihr verholfen zu haben dort zu sein, wo sie jetzt sind. So ist es ja teilweise mit der AfD geschehen, obwohl ich die immer schon fragwürdig fand. Manche sind damals wohl darauf reingefallen.
    Außerdem seh ich den Grund nicht, wieso man Größere nicht wählt, weil sie deinen Vorstellungen nicht vollkommen entsprechen. Es wird doch irgendeine geben, die denen am nähesten kommt. Man kann halt nicht alles haben und muss auch bei seinen Erwartungen Abstriche machen.

  • Nein. Weil das was ich wähle nicht gewinnt.

    1. Nach dieser Logik müssten alle die Union wählen. Gewinnt ja eh.
    2. Zumindest die "großen" kleinen Parteien (Grüne, FDP, Linke und - leider - auch AfD) sind einzigartig, stehen für eine andere Politik als CDU/CSU und SPD. Die meisten "Sonstigen" kopieren den Großteil dessen, was die beiden Großen und die vier etwas kleineren Parteien verlangen, haben höchstens einen oder zwei Programmpunkte die sie anders angehen. Wenn man mit der Politik der beiden Großen nicht einverstanden ist, kann man also Alternativen wählen die durchaus realistische Chancen haben ins Parlament einzuziehen.
    3. Diese kleinen Parteien sind nicht zwingend Opposition. Eine große Koalition aus Union und SPD ist bei BürgerInnen wie bei PolitikerInnen eher unbeliebt. Meistens tun sich eine große und 1-2 kleinere Parteien zusammen und reagieren gemeinsam. CDU und Grüne in Hessen etwa; Linke, SPD und Grüne in Thüringen; CDU, Grüne und FDP in Schleswig-Holstein. Das macht die kleinen Parteien zum "Zünglein an der Waage", das durchaus Veränderungen in die Politik bringen kann, die bei einer absoluten Mehrheit oder einer großen Koalition womöglich nicht geschehen würden.
    3a. Im Fall von Thüringen und Baden-Württemberg haben es die kleinen Parteien sogar geschafft, den Ministerpräsidenten zu stellen - und 20% für Linke oder AfD sind im Osten auch nichts Ungewöhnliches, wie die letzten Landtagswahlen gezeigt haben. Wenn die BürgerInnen ausreichend mobilisiert werden können, ist definitiv nicht garantiert dass CDU/CSU oder SPD die Wahl gewinnen.

  • Ich habe ja das Gefühl, es liegt am Alter der potenziellen Zielgruppe. Die Piraten sprachen ja eher junges Publikum an, das das Interesse verliert, wenn nicht sofort Erfolge da sind. Wo es mehr ums gewinnen als um Prinzipien geht.

    Für einige mag das durchaus so sein. Ich denke, dass halt ein wichtiger Aspekt auch ist, dass andere auf die jungen Leute einreden. "Das bringt doch nichts, für die Piraten zu stimmen, die machen ja nichts." - "Wie, du wählst Piraten? Typisch junge Leute, absolut unrealistisch und scheren sich nur um einzelne Dinge." - "Du wählst Piraten? Die bekommen doch eh nicht genug Stimmen!"
    Dazu kommt, dass die Medien oftmals eben auch negativ berichten, frei nach dem Motto "Chaotenpartei", und bei etwaigen jungen Leuten, kommt eben das Gefühl auf, dass die Partei wirklich GAR NICHTS gemacht hat - und entsprechend glauben sie halt wirklich, dass es gar nichts bringt und wenden sich ab.


    Dazu kommt natürlich - aus der Sicht von jemanden, der von Piraten auf Links geschwenkt ist, dass die Piraten halt wirklich teilweise unorganisiert sind. Also jedenfalls hier in NRW, wo ich mich versucht habe, bei der Partei zu beteiligen, habe ich wirklich den Eindruck gehabt, dass da kein Plan hinter dem Vorgehen stand. Und hier waren die Piraten ja mit 7,8% relativ stark im Landtag vertreten.


    Man kann auch an anderer Stelle für den Tierschutz spenden oder Geld zusammentragen, was ja auch getan wird, und ich sehe es doch skeptisch, dass eine Partei kein vielfältigeres Programm als den Tierschutz hat. Wirtschaft- und Innen- wie Außenpolitik sind ziemlich klein gehalten

    Es gibt halt die im englischen so genannten "One Issue Voter" und eben entsprechend auch "One Issue Parties". Insofern: So what?
    Wie schon gesagt: Es geht gar nicht darum, die Partei in den Bundestag zu bekommen, sondern sie zu unterstützen.


    Und hey, als Die Grünen das erste Mal in den Bundestag gegangen sind, waren sie auch ziemlich einseitig aufgestellt, und haben sich - als sie die Möglichkeit hatten - doch deutlich zsuammengerauft. Und wenn wir nun von dem unwahrscheinlichen Fall ausgehen, dass eine Minipartei, die vorrangig auf ein Thema baut, im Bundestag landet und dann bei allen anderen Themen keine Meinung hat und damit in einer repräsentativen Demokratie all die Wähler repräsentiert, die zu dem Thema offenbar auch keine Meinung haben, dann sehe ich nicht, was das Problem damit ist.


    Gerade bei kleineren Partein weiß man nicht, ob sie nicht plötzlich einen Sinneswandel einschlagen, ob sie nicht plötzlich Positionen neu besetzen, sich untereinander verwerfen, ob sie nicht...

    Und?


    Nein. Ehrlich. Und?


    Keine Partei könnte es Abziehen auf einer nun beispielsweise extrem linken Spur in den Bundestag zu kommen und dann nach extrem rechts zu schwingen. Das ist nicht rechtens und es gibt Methoden dagegen - davon abgesehen, dass es die Partei ohnehin politisch umbringen würde, da niemand jemals wieder Vertrauen in die Partei setzen würde.


    Du wirfst nur mit Zahlen um dich und bedenkst dabei imo nicht, dass Unvorhergesehenes immer passieren kann

    Ja, es könnten auch Aliens auf der Erde landen oder jemand könnte die perfekte AI entwickeln oder wir könnten herausfinden, dass Pokémon real sind...



    Nein. Ernsthaft. Was?! Hä? :wacko:

    Was willst du mir damit sagen? Ja, sicher kann was unvorhergesehenes passieren. Und? Deswegen soll jemand nicht für die Partei stimmen, die ihn am ehesten repräsentiert? Weil etwas "Unvorhergesehenes" passieren kann? Was denn zum Beispiel?



    Außerdem haben es kleine Partein imo an sich sehr (zu) idealistisch zu sein, was einen in der Realität nicht wirklich weiterbringt es einfach nur gut zu meinen.

    Ja? Und?


    Ganz ehrlich:


    Ich selbst wähle auch keine Kleinpartei, sondern die Linke, da ich mit ihnen die meisten Übereinstimmungen habe. Ich habe bei der Landtagswahl 2013 Piraten und bei der letzten Bundestagswahl meine Stimmen zwischen Linke und Piraten aufgeteilt. Dieses Mal wähle ich ganz Links. Aber wie gesagt: Es gibt auch keine Partei, die mich besser repräsentiert, als die Linken. Technisch gesehen lande ich beim Wahl-O-Mat übrigens auch höher bei den Tierschützern und V3, allerdings haben die, wie du richtig sagst, wenig, was Außenpolitik und diverse wirtschaftliche Aspekte angeht, was mir als Wähler wichtig ist. Aber wenn jemand viele Übereinstimmungen mit ihnen hat und demjenigen diese Punkte nicht wichtig sind... Warum sollte er sie dann nicht wählen? Vor allem, wenn er vielleicht auch mit den Linken oder den Grünen viele Übereinstimmungen hat, ihnen aber in zentralen Themen nicht zustimmt?


    Und ja, ich verstehe absolut die Gründe strategisch zu wählen und neige ebenso dazu, strategisch wählen zu gehen - aber zu sagen "Go big or go home" (was man nun effektiv sagt, wenn man jemanden rät "Entweder du wählst eine etablierte große Partei oder du kannst es sein lassen") widerspricht dem Grundprinzip der repräsentativen Demokratie. (Weswegen ich die 5% Hürde halt auch beschissen finde. Selbst wenn die Abschaffung wohl bedeuten würde, dass man sich über NPD und Co. im Bundestag freuen dürfte <.<) Man sollte nicht strategisch wählen, man sollte für das stimmen, was einem wichtig ist.


    Strategisches Wählen sorgt leider auf Dauer dafür, dass man mit einem zwei-Parteien-System endet. (Siehe GB, siehe USA... Selbst wenn bei den USA auch noch Kram wie FPtP und Electoral College mit reinspielen) Und das sollte nicht das Ziel der Sache sein, oder? :(



    Und das ist dann die Stelle, an der ich ein paar Videos zum Thema Wahlsystem von GP Grey reinpacke, die sich mit dem Thema gut auseinander setzen!


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    Gehe trozdem nicht wählen. Mag SPD und CDU/CSU nicht.

    Gibt viele andere Parteien.


    Warum stimmst du nicht für die Tierschutzpartei, wenn dir Tierschutz so wichtig ist? Versuch andere davon zu überzeugen, es auch zu machen. Wie gesagt: Selbst wenn ihr es nicht schafft, die 5% Hürde zu erreichen: Ihr gebt der Partei damit zumindest mehr Handlungsspielraum und Ressourcen.

  • dass Unvorhergesehenes immer passieren kann. Wenn man dann als Wähler nach zwei Jahren feststellt, dass seine Stimme dort doch nicht gut aufgehoben ist, ist der Ärger darüber noch größer.

    So wie wenn man der Cdu seine Stimme gibt und plötzlich doch die Ehe für alle durchgewunken wird, obwohl man dachte, man fährt bei den Konservativen gerade gut? :D


    Irgendwann könntest du dich dafür schämen ihr verholfen zu haben dort zu sein, wo sie jetzt sind. So ist es ja teilweise mit der AfD geschehen, obwohl ich die immer schon fragwürdig fand

    Wieso soll ich mich für so etwas schämen und vor wem? Ich sollte schon größtenteils mit den Zielen und dem Wahlprogramm der Partei übereinstimmen, die ich wähle, und bis zu einem gewissen Maß sind die Folgen auch für mich als Bürger abschätzbar. Eine Partei kann dabei nicht tun und lassen, was sie will, sie ist immer noch Gesetzen unterworfen, die ein zu ausschweifendes Handeln unterbinden. Und eine Wahl ist nicht umsonst frei und geheim. Außerdem, wer geht heutzutage noch raus auf die Straße und redet mit seinem Gegenüber einigermaßen laut darüber, was er wählt? Viel zu gefährlich geworden x=

  • Zitat von Alaiya

    Keine Partei könnte es Abziehen auf einer nun beispielsweise extrem linken Spur in den Bundestag zu kommen und dann nach extrem rechts zu schwingen. Das ist nicht rechtens und es gibt Methoden dagegen - davon abgesehen, dass es die Partei ohnehin politisch umbringen würde, da niemand jemals wieder Vertrauen in die Partei setzen würde.

    Ganz sicher? Hast du vergessen was in Amerika geschehen ist? Langsam gerät das Vertrauen vieler Trumpvoter ins Wanken, aber er ist mit offensichtlichen Lügen und Widersprüchen weit genug gekommen. Du brauchst nur einen an der Spitze, der weiß wie er die Dinge dreht und wendet, wie er sie braucht und Menschen beeinflussen kann. Der Inhalt ist da sogar eher zweitrangig imo. Du kannst noch hundert Mal aufzeigen, dass sich auch die AfD und FPÖ für das genaue Gegenteil dessen interessieren, wofür die Wähler sie nach ihrer eigenen Logik nach wählen (-> "Partei der 'kleinen Leute'"); was man nicht sehen und hören will, existiert einfach nicht.
    Ich denke, du gehst oft nach dem Prinzip "nur weil es (berechtigerweise) unlogisch ist, wird es nicht passieren" und beziehst in dein Argument nicht ein, dass genau diese Dinge geschehen, weil Menschen eben trotzdem zu diesen unlogischen Handlungen neigen. Und das sind nicht nur ein paar Ausnahmen.


    Zitat von Alaiya

    Was willst du mir damit sagen? Ja, sicher kann was unvorhergesehenes passieren. Und? Deswegen soll jemand nicht für die Partei stimmen, die ihn am ehesten repräsentiert? Weil etwas "Unvorhergesehenes" passieren kann? Was denn zum Beispiel?

    Hab ich doch vorher schon gesagt: ich habe keine Erfahrungswerte, die mir zeigen, wie sie sich in der Vergangenheit verhalten haben. Daraus kann ich zwar auch keinen absolut sicheren Schluss für die Zukunft ziehen, aber ich habe wenigstens ein paar Anhaltspunkte, an denen ich mich orientieren kann. Es fällt mir sehr schwer meine Stimme jemanden zu geben, bei dem ich mir noch unsicherer als bei den anderen bin.


    Zitat von Alaiya

    Strategisches Wählen sorgt leider auf Dauer dafür, dass man mit einem zwei-Parteien-System endet. (Siehe GB, siehe USA... Selbst wenn bei den USA auch noch Kram wie FPtP und Electoral College mit reinspielen) Und das sollte nicht das Ziel der Sache sein, oder?

    Davon seh ich unsere Politik in Deutschland und Österreich weit entfernt tbh. ^^"


    Zitat von Namine

    Wieso soll ich mich für so etwas schämen und vor wem?

    Vor mir selbst? ^^"

  • Vor mir selbst? ^^"

    Aber ich sehe immer noch nicht den Punkt, wieso ich mich für die Wahl einer Partei schämen sollte, hinter der ich stehe, auch nicht vor mir selbst o.o
    Ich gebe meine Stimme doch nur einer Partei, deren Programm für mich mindestens akzeptabel ist bzw mich in großen Teilen überzeugt, von der ich sie also guten Gewissens wählen gehe, und nicht eine, bei der ich mich schon im Vorfeld frage "Wenn das so gut geht" ... außerdem verhindern wie gesagt Richtlinien und Gesetze, dass es zum Beispiel so ausartet wie im Nazi Regime.
    Selbst wenn manche Folgen, wie du sagst, unvorhersehbar sind - und wie schon gesagt wurde, würde ein völliger Richtungswechsel nur der Partei selbst schaden; wenn ich Steuersenkungen verspreche und stattdessen die Schraube andrehe, verliere ich automatisch an Popularität - , so sind sie für mich hinnehmbar und als kleines Übel zu verkraften, weil ich ja letztendlich doch im Großen und Ganzen hinter der Partei stehe.

  • Hast du vergessen was in Amerika geschehen ist?

    Lass mich überlegen... Ein rassistischer, sexistischer Millionär ist auf einer rassistisch-sexistischen und kapitalistischen Plattform von einer Partei, die seit langer Zeit etabliert ist und seit über 100 Jahren für eine relativ rechte Politikführung bekannt ist, gefahren und versucht seither rassistisch-sexistische und kapitalistische Gesetze durchzubringen, die teilweise etwas extremer ausfallen, als die meisten Leute erwartet haben.


    Uhm.


    Ja. Und?


    Es tut mir ja Leid, aber jeder, der Trump gewählt hat, hat die deutlich rechte und kapitalismus fördernde Lehnung in Kauf genommen, da sie offen die ganze Zeit da gewesen ist und aufgrund der Republikaner auch zu erwarten wahr. Ja, es ist extremer ausgefallen, als die meisten (inklusive mir) erwartet haben, aber die Richtung ist ganz so, wie er es gesagt hat - nur das vieles (dankbarer Weise) an der Realität scheitert, dass Politik sich nicht einfach "so" beschließen lässt.


    Wer Trump gewählt hat, hat all die Sachen, die er macht, in Kauf genommen. Er hat seine Meinung während der Wahl häufiger gewechselt, als seine Unterhosen, halt immer Abhängig davon, vor wem er gesprochen hat, und hat tatsächlich versucht die meisten seiner Wahlversprechen durchzusetzen - scheitert dabei aber an der Realität einer demokratischen Regierung, wie schon gesagt.


    Trump ist kein Beispiel für eine kleine Partei, die auf einmal Gewinnt.
    Trump ist auch kein Beispiel für jemand, der ganz links auf Wählerfang geht und dann ganz rechts Politik führt. Er ist rechts auf Wählerfang gegangen und fährt eine deutlich rechte Politik.


    Kurzum: Er hat mit dem Beispiel hier nicht viel zu tun. Was hat Trump mit Kleinparteien, die nicht etabliert sind, zu tun?




    Du kannst noch hundert Mal aufzeigen, dass sich auch die AfD und FPÖ für das genaue Gegenteil dessen interessieren, wofür die Wähler sie nach ihrer eigenen Logik nach wählen (-> "Partei der 'kleinen Leute'"); was man nicht sehen und hören will, existiert einfach nicht.

    Du vereinfachst das Problem der rechten Wähler ein wenig. Ja, natürlich lassen sich die Wähler sehr bereitwillig über das Ohr hauen, aber hängt dies auch hier nicht daran, dass die Partei sich für links ausgibt, aber eigentlich rechts ist (wie gesagt, das würde nicht funktionieren und dagegen gibt es gesetzliche Mechanismen), sondern daran, dass die Wähler das Parteiprogramm nicht kennen, die Sprache der etablierten Parteien oft nicht verstehen, und sich mit oberflächlichen Sprüchen fangen lassen. Und vor allem daran, dass die Parteien normal dazu neigen, Minderheiten für die Probleme der Mehrheit verantwortlich zu machen, und dass bestimmte Gruppen halt sehr bereit sind ein Feindbild, das ihnen (zumindest im eigenen Land) nichts entgegen setzen kann, anzunehmen.


    Aber auch hier gilt: Es ist nicht wirklich so, als wären die Parteien nicht bzgl. ihrer Ziele ehrlich. Ja, sie betreiben Augenwischerei, aber sie sagen nicht das Gegenteil von dem, was sie tun, sondern verkaufen das, was sie tun, nur anders, als es real ist. (Stichwort: Trickle Down Economics.)



    Hab ich doch vorher schon gesagt: ich habe keine Erfahrungswerte, die mir zeigen, wie sie sich in der Vergangenheit verhalten haben. Daraus kann ich zwar auch keinen absolut sicheren Schluss für die Zukunft ziehen, aber ich habe wenigstens ein paar Anhaltspunkte, an denen ich mich orientieren kann.

    Du bist dir dessen bewusst, dass, wenn immer so gehandelt worden wäre, es in Deutschland heute nur drei Parteien gäbe: FDP, Union und SPD, oder? Alle anderen sind später hinzu gekommen, sind neu und wären - nach der Logik - nie soweit gekommen.



    Davon seh ich unsere Politik in Deutschland und Österreich weit entfernt tbh. ^^"

    Seit dem zweiten Weltkrieg gab es keine Regierung in Deutschland, wo nicht SPD oder CDU die Regierungsführung gebildet und den Bundeskanzler gestellt haben.
    Seit dem zweiten Weltkrieg gab es keine Regierung in Österreich, wo nicht SPÖ oder ÖVP die Regierungsführung gebildet und den Bundeskanzler (ist doch auch ein Kanzler, oder?) gestellt haben.


    Sieht verdächtig nach zwei Parteien aus. o.o"


    In Deutschland gibt es nur vier andere Parteien, die soweit mitregiert haben: FDP, Grüne, PDS (vorgänger der Linken), und die Linke.
    Ich weiß nicht, wie das genau in Österreich aussieht, aber ich würde tippen, dass es dort auch nicht viel mehr andere Parteien gab. die allerdings auch nie mehr Einfluss hatten, als eventuell mal die letzten 8% um die Mehrheit zu bekommen, stellen zu dürfen, um so SPÖ oder ÖVP zur Mehrheit zu verhelfen.


    Es gibt mehr Parteien als das. Aber die gibt es in den USA und den UK auch. Hört man etwas von ihnen? Nope. Wahlkampfberichte laufen doch immer auf zwei Parteien hinaus: Republikaner oder Demokraten? Tories oder Labour? SPD oder CDU (oder beide)? SPÖ oder ÖVP?
    Klar, da gibt es andere. Da gibt es die Grünen, da gibt es irgendeine Progressive Partei, da gibt es eine Wirtschaftsliberale Partei und wahrscheinlich auch noch so eine Partei, die nur einen bestimmten Teil des Landes repräsentiert und dadurch vllt. sogar ein paar Direktmandate (oder was auch immer das jeweilige Equivalent dazu ist) hat. Aber Regieren? Ne, sicher nicht. Nur als die 8% zu über 50.

  • Schon interessant, dass man ewig diskutieren kann, welche Partei man (nicht) wählen sollte und warum oder überhaupt.
    Wäre es nicht besser, die Einwohner würden bei jeder Entscheidung bestimmen was geschehen sollte, als eine kleine Gruppe?
    Dann würde schließlich wirklich das Land bestimmen und nicht ein paar wenige - die auch nur Menschen sind.
    Wenn jetzt jemand mit mit dem Brexis als Pa­ra­de­bei­spiel kommt - was will man von jemanden erwarten, der für Fehlentscheidungen kaum Folgen erfuhr?
    Ich mein, er konnte immer nur eine Partei wählen und das wars dann. Mehr konnte er nicht bewirken. Was die dann gemacht hatten, war außerhalb seines Einflusses. Abwählen konnte er sie während der Periode nicht, wenn sie nichts vernünftiges hervorbringen und muss die Zeit hinnehmen bis zur nächsten Wahl.
    just my 2 cents