Wie Böse darf ein Schurke sein?

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  • Hallo,


    Ich habe mir die Frage gestellt, wie böse darf ein Schurke sein? bzw. wie weit darf er als Schurke gehen?
    Normalerweise sind Bösewichte relativ harmlos und nerven nur die Helden.
    Es gibt aber auch Schurken, die seinesgleichen suchen.
    Noboyuki aka Oberon, der Asuna fast beinahe vergewältigt.
    Madara Uchiha, der die Welt in ein ewiges Genjtsu bannt
    Lord Voldemort, der die Muggel auslöschen wollte


    Es gibt zahlreiche Schurken und ich habe auch schon einige beschrieben.
    Ich frage mich, darf ein Schurke überhaupt jemanden von den Protagonisten töten oder sie quälen.
    Macht der Plan oder oder Charakter zum Schurken, vielleicht isses beides?


    Sind Schurken mit Weltherrschaftspläne ausgelutscht`?
    ist jemand bereits böse, wenn er bereits jemanden heiraten will, der nicht will?
    Vielleicht hilft da ein Gottkomplex?


    Was für Bösewichte schreibt ihr denn so?
    Wie weit darf ein Schurke gehen? (Darf er auch gegen Jugendschutz verstossen?)
    Was ist der ideale Schurke?

  • Kommt auf den Schurken an. Was sind seine Pläne? Stellt er sich selbst in Frage? Ist er wirklich größenwahnsinnig?


    Bei mir entwickeln sich die Schurken und Gegenspieler meistens so, wie ich es eigentlich nicht geplant hatte.
    Ein Beispiel aus meiner Charmed-Fanfic: einer meiner Protagonisten ist gleichzeitig der Teilzeit-Antagonist, der er eigentlich nicht sein will. Er will eigentlich nur sein Leben und das seiner Geliebten schützen, während er gleichzeitig versucht, die zwei Bastarde, die leider sein Fleisch und Blut sind, zu töten, weil sie ihn und sein eigentliches Leben verraten und das Leben seiner Gelbieten (und die Mutter dieser Bastarde) in Gefahr bringen könnten.


    Es kommt denke ich immer ganz auf das Konzept an.

  • Sind Schurken mit Weltherrschaftspläne ausgelutscht`?

    Hmmm, es gibt sie oft, aber manche wollen eben Macht. Ich sehe nicht, warum das nicht etwas berechtigtes sein dürfte. Kommt oft vor, aber es ist nun mal das einfachste Szenario, was man zur Geschichte erfinden kann, finde ich.


    ist jemand bereits böse, wenn er bereits jemanden heiraten will, der nicht will?

    Das würde ich eher als eigenwillig/blind ansehen. Schlimmer wird es, wenn man jemanden dazu wirklich zwingt. Ist aber an sich dann jetzt auch eher nichts im Gegensatz zu Leuten wie Voldemort.
    Kommt aber nun mal auf die Umstände an.


    Wie weit darf ein Schurke gehen? (Darf er auch gegen Jugendschutz verstossen?)

    Das ist imo auch Sache eines Schurken. Dass er Sachen macht, die einfach gegen Grundmoralen verstoßen. Gegen Naturgesetze. Solche Sachen nun mal.
    Aber jeder hat irgendwo eine Moral, denke ich. Und gegen die würde er dann nicht verstoßen, egal wie böse.


    Ich habe mir die Frage gestellt, wie böse darf ein Schurke sein? bzw. wie weit darf er als Schurke gehen?

    So weit er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Es gibt im echten Leben Leute, die Völkermord verursacht haben. Es gibt Leute die vergewaltigen. Für sie war das in Ordnung.
    Jedoch würde ich echt sagen, dass ein Schurke jemand erst dann ist, wenn es etwas größeres und schwereres ist. Wer einen Apfel klaut ist jetzt nicht unbedingt ein Schurke, finde ich.^^


    Ich frage mich, darf ein Schurke überhaupt jemanden von den Protagonisten töten oder sie quälen.

    Aus ihrer Sicht ja. Es ist nun mal eine Frage der Perspektive, und häufig sehen Schurken und Böse in sich eigentlich den, der alles richtig macht und es zum Wohle aller macht.


    Macht der Plan oder oder Charakter zum Schurken, vielleicht isses beides?

    Was irgendwie auch ein interessanter Punkt ist. Es kommt wirklich darauf an, da manche nun mal vielleicht aufgrund eines Ereignisses böse sind, oder nicht mal eine Wahl haben/hatten. Moral, Perspektiven und alles was dazu gehört spielen dabei eine echt große Rolle, da es jemanden so mehr zum Schurken macht oder auch weniger.

  • Was für eine interessante Frage! Kann man auf jeden Fall von mehreren Punkten ausbetrachten, aber ich stürze mich einfach mal auf die Thematik und umschiffe so manche Fragen, wobei ich die letzte auf jeden Fall beantworten werde, weil sie sicherlich ganz unterschiedlich wahrgenommen wird.


    Allgemein würde ich einem Antagonisten, wobei wir uns hier eher auf Personen beziehen, auf jeden Fall gar keine klaren Grenzen setzen.Es kommt auf jeden Fall erst einmal um den Kontext und die Hintergründe an, die sich um die Story und die Person ragen. In einem Krieg wird ein Feind des Helden vermutlich andere Gräueltaten vollbringen als in einem Slice of Life Genre.Und in beidem braucht der „Schurke“ in den meisten Fällen einen Grund. Hass auf den Protagonisten (Eifersucht, Protagonist stellt sich gegen seine Pläne und Ähnliches) oder er ist nicht der Big Bad, sondern die Art von Feind, der das Kämpfen liebt und sich jedem entledigt, der sich ihm oder seinem Befehlshaber in den Weg stellt. Und dort befinden sich keine Grenzen soweit, wobei im Slice of Life wohl kaum bis zum Morden oder Ähnlichem gegangen wird, während in einem Kriegssetting Morden zum Alltag gehört, was die Tat als solches nicht schmälert, aber eben mit der Zeit als kein unglaubliches Vergehen für die Protagonisten angesehen wird. Im Notfall müssen sie ebenfalls töten, um zu beschützen und zu überleben, womit sie die gleiche Tat wie die Antagonisten begehen, aber die Gründe anders bleiben. Darf der Antagonist soweit gehen? Ja, vielleicht sieht er ja ein ganz anderes Weltbild. Er ist bereit, zwei Millionen zu opfern, um den Rest der Menschheit zu retten. Der Protagonist möchte es verhindern (er möchte alle retten), aber zwei Millionen sind so oder so bereits eine erschütternde Zahl. All die Toten, aber die Grenze oder ein Stoppen sieht der Feind nicht. Er darf soweit theoretisch gehen, wenn es der Hintergrund so hergibt. Die Vergangenheit des „Schurken“ spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ist er von Grund auf aufgewachsen, um ein Assassine zu werden? Dann wird es ihm nicht belasten, wenn er tötet und stückweit ist auch er ohne Grenzen, es sei denn, dass er das Prinzip „Even Evil Has Standards“ verfolgt. Darauf bezogen, viele Feinde, wie wir sie auch nennen wollen, haben gewisse Grenzen. Und ich bin der Meinung, dass sie auch so etwas greifbarer macht. Jemand der tötet, aber niemals einer Frau oder einem Kind etwas antuen soll, wobei Kinder meistens sowieso einem besonderen Schutz unterliegen, das wäre in den meisten Fällen dann eine noch erschütterndere Tat in Storys, wenn der Antagonist ein Kind tötet. Gibt auch Antagonisten, die ehrenhaft kämpfen und somit dem Gegenüber gewisse Wünsche am Ende eines Kampfes gewähren, Gnade kennen oder eben niemals töten oder foltern. Meistens werden solche Eigenschaften genutzt, um Sympathie zu vermitteln und die ganz schlimmen von den eher weniger schlimmen Charakteren zu unterscheiden.


    Also würde ich allgemein sagen, dass es keine Grenzen gibt, wobei gewisse Grenzen bereits geschaffen werden, wenn man Genre, Hintergrund und gewisse Aspekte betrachtet, die die Story als Ganzes ausmachen. Wenn es ständig um Mord in einer Geschichte geht, dann ist die schwere des Verbrechens auch nicht allzu erschütternd mehr, sodass andere Methoden oder schwerwiegendere Taten genutzt werden, um mehr Spannung rein zu bringen und die Charaktere klarer zu unterscheiden in ihren Taten. So halte ich „Weltherrschaft“nicht als „ausgelutscht“, wie fast alles, solange man es eben gut verarbeitet. Wenn der Antagonist einfach Spaß dran hat, die Welt zu zerstören, hat es in den meisten Fällen keine besondere Tiefe und der Charakter ist flach respektive uninteressant dargestellt. Wohingegen ein Charakter, der durch permanenten Frust und Schmerz geformt wurde, einen spannenderen Charakter abgibt. Oder vielleicht ist es als simple Herrschaft getarnt, aber das wirkliche Ziel ist größer und schwerer zu fassen. Auf den ersten Blick wirkt Zerstörung simple, jedoch kann dahinter viel mehr stecken. Es hängt also ganz klar von dem Autor ab, wie er die Story und solche Aspekte umsetzt. Er entscheidet sozusagen darüber, ob ein Antagonist Grenzen hat und ob der Weltherrschaftsplan langweilig auf den Leser wirkt oder eben nicht „Standard“ ist. Ich bezeichne ungern etwas als Standard, aber hier passt das Wort wohl, hu…


    Die Frage mit dem Gottkomplex kann man ebenfalls oben anwenden, möglich ist alles, kommt eben auf die Umsetzung des Autors an. Und der Wille, eine Frau für sich zu „gewinnen“ und zur Heirat zu bewegen, ist als solches nicht negativ zu verstehen. Auch wenn sie anfangs nicht will - oder vielleicht einmal anders herum, um aus den Rollen auszubrechen: Wenn sie ihn erobern will, aber er anfangs nicht heiraten möchte – ist es noch keine Straftat oder die Person ein schlechter Mensch, denn er kann sie ja umwerben und langsam ihre Gefühle für ihn entfachen. Wenn er sie hingegen bedrängt, obwohl sie sich klar geäußert hat, sie sich unwohl fühlt und sich wünscht, dass er aufhört, dann ist es natürlich nicht in Ordnung, wenn er sie dennoch weiterhin umwirbt. Das Thema Zwangsheirat lasse ich einmal außer Acht.


    Also noch einmal zu der Grundthematik: Ein Schurke kann so weit gehen, wie der Autor es von ihm verlangt. Es sollte natürlich nicht gegen die Grundvorstellungen und Ähnliches gehen, die der „Schurke“ bereits gezeigt hat. Die Hintergründe und Umstände spielen eine enorme Rolle, wie die Taten eines Antagonisten wahrgenommen werden und wie weit gegangen werden kann. Allgemeine Grenzen würde ich für Antagonisten also auf keinen Fall setzen, weil man einen Antagonisten nicht in eine Schublade stecken kann oder sie - genau wie den Protagonisten - nicht vorschnell in eine Rolle stecken sollte, der sie nicht mehr entkommen können.
    Grenzen sind schwer greifbar und sie werden sich, im Idealfall, durch Character Development verschieben! Ein Feind kann es bereuen, was er getan hat und sich von alten Verhaltensmustern losreißen. Dabei sucht er sich möglicherweise den „Helden“ als Vorbild und schon setzen sich die Grenzen anders. Plötzlich ist töten inakzeptabel und er braucht Zeit, um sich an die neuen Umstände und Ziele zu gewöhnen, was durchaus ein anstrengender und zeitaufwendiger Prozess werden kann. Aber so sind Charaktere, sie sollen sich verändern, an Herausforderungen wachen und sich nicht in eine Rolle zwängen, sondern sich individuell weiterentwickeln, deshalb sind die Grenzen so schwer zu ziehen. Möglicherweise unmöglich zu ziehen bzw. setzen?


    Nun abschließend widme ich mich der spannenden Frage, was der ideale „Schurke“ ist. Gar nicht so leicht, aber persönlich würde ich es allgemein so formulieren, dass er nicht flach sein sollte in erster Linie. Ich sollte den Antagonisten nicht in zwei Worten beschreiben können. Wenn „böse“ reicht, dann stimmt schon etwas nicht. Warum tut er das, was er tut? Hat er Gründe, bestimmte Taten so zu tun? Würde ich in seiner Situation auch so agieren, weil er berichtigten Hass empfindet? Kann ich es nachvollziehen? Der Antagonist sollte, in den meisten Fällen, tiefe Wurzeln haben und eben nicht schnell definierbar sein. Klar, es gibt „Big Bad Wannabe“, die vielleicht einfach nicht so tiefsinnig sind. Oder „The Brute“, der keine Muskelmasse ist und somit keine tiefen Ambitionen hat, sondern das Kämpfen liebt. Aber auch hinter solchen kann viel mehr stecken, wenn der Autor ihnen die nötige Aufmerksamkeit, Pflege und Zeit zukommen lässt! Der ideale Antagonist sollte vielschichtig sein und eine gute Mischung aus Verbrechen/falschen Taten haben und Momenten der Menschlichkeit, die ihn auch einmal aus einer positiven Perspektive zeigen. Selbst der sonst so stille Killer hat vielleicht ein Herz für Tiere, kann ihnen kein Haar krümmen. Somit kommen wir zum simplen Schluss: Ein ideales Bild kann man nicht festmachen, jeder wird eine andere Meinung haben und das ist auch gut so. Aber wo wir uns einig sein können, ist, dass der Autor den Schlüssel zu der Antwort hat und es am Autor liegt, wie wir den Antagonisten wahrnehmen und wo dessen Grenzen letztendlich liegen.
    Ein spannendes Thema, welches sicherlich stundenlang besprochen werden kann und danke dafür an dieser Stelle! Hat mir gefallen, darüber nachzudenken sowie zu schreiben. ^-^

  • Ich halte prinzipiell nichts von Bösewichten, der Marke "Muhahahaha". Aka: Ich kann Bösewichte, die einfach nur das Böse personifizieren sollen, nicht wirklich leiden. Deswegen bin ich kein Fan von Bösewichten, die eine bestimmte Gruppe einfach auslöschen wollen, einfach nur "weil" und dann keine weitere Motivation dahinter haben. Deswegen bin ich auch absolut kein Fan von Bösewichten, die entweder die Weltherrschaft haben oder die Welt zerstören wollen. Das ist einfach nur dämlich. Sorry. ^^"


    Persönlich sind meine liebsten Bösewichte welche, die entweder aus nachvollziehbaren Gründen handeln - selbst wenn sie dabei unglaublich schlimme Taten vollbringen - oder eben eine politisch motiviert und das bevorzugt mit einer politik, in der sie glauben, die guten zu sein und das in der Geschichte nachvollziehbar herüber gebracht wird. Damit kann man auch härtere Taten rechtfertigen. Und seien sie auch nur Anarchisten.


    Ganz ehrlich, mein Problem sind doch so Gegner wie Voldemort, der Böse ist, weil er ohne Liebe gezeugt wurde. Äh, ja, geil. Erzähl das mal allen ONS Kindern und so.
    Und eben auch Bösewichte wie Vamdemon ("Mein Plan war esb eide Welten zu beherrschen!") oder andere übliche Bösewichte, die eben einfach nur Weltherrschaft wollen.


    Meine konkret liebsten Bösewichte in Geschichten sind wohl:
    1) Shen aus Kung Fu Panda 2. Ich gebe offen zu, dass hier die Animation und Gary Oldman als Synchronsprecher einen riesigen Faktor ausmachen. Aber ich fand es nett einen Genozid Bösewicht zu haben, der tatsächlich einen Grund dafür hat - selbst wenn dieser vorrangig natürlich seine eigene Verrücktheit ist. Dennoch ist es nett, dass der Bösewicht nicht einfach selbst beschlossen hat, dass Pandas nun böse sind und ausgelöscht gehören - sondern das der Faktor ein äußrer war.
    2) D-Reaper in Digimon Tamers. Weil es einfach eine Art Naturgewalt darstellt. Es ist kein böser Wille dahinter, sondern einfach eine sehr einfache Programmierung, der das Programm folgt, und damit auch eine wunderbare Metapher für Selbstzerstörung und dergleichen.
    3) Die Engel in His Dark Materials. Ich mag es, wenn eigentlich gut kanontierte Wesen als Bösewichte auftauchen und ich fand es recht passend, wie eben über Engel und Kirche eben die Probleme mit der Religion an sich aufgezeigt wurden. War in der Geschichte gut dargestellt.
    Ich mag übrigens auch Asgore und Flowey in Undertale - dazu werde ich aber nichts weiter sagen, um niemanden etwaig zu Spoilern! ;)


    Meine eigenen Bösewichte haben sich zugegebener Maßen etwas verändert, je mehr ich in den letzten paar Jahren ins Cyberpunk Genre gerückt bin.


    Ich habe an sich relativ früh angefangen den Bösewichten wirkliche Motivation zu geben, da es mir auch als Kind schon wichtig war (heck, meine ersten Fanfictions haben den Digimon Adventure Bösewichten Motivationen gegeben und als Charaktere erforscht xD") und ich entsprechend darauf geachtet habe. Allerdings hatten doch viele meiner Bösewichte immer höhere und fiesere Ziele. Sei es Milow, die den Rat auslöschen wollte, oder auch die kleineren Bösewichte, die immer jemanden von Anfang an tot sehen wollten. Kurzum: Der Bösewicht war immer der Aktive, was die Helden zu den Reaktiven gemacht hat.
    Das hat sich mittlerweile ziemlich geändert, so, dass die Aktionen entweder von beiden Seiten ausgehen oder gar die Helden die Aktiven sind, die Bösewichte Reaktiv - jedenfalls aus der Sicht des Plots.
    In meiner Shadowrun-Reihe sind die Bösewichte halt vorher schon "illegal" unterwegs, aber das sind die Helden auch - also an sich sollte man meinen nicht so schlimm. Allerdings sind die Bösewichte eben im Menschenhandel aktiv und daran nimmt der Hautpcharakter Anstoß und fängt an gegen die Bösewichte vorzugehen. Danach schaukelt sich das ganze dann immer weiter hoch.


    Ich habe allerdings gleichzeitig auch das Gefühl, dass meine Bösewichte dennoch "dunkler" geworden sind gegenüber vorher, da es mir mittlerweile mehr Spaß macht als früher menschliche Abgründe zu erkunden. Wie gesagt: Cyberpunk. Es lädt dazu ein.

  • Ein recht nettes Thema welches man nicht nur auf seine eigenen FFs reduzieren muss.
    Tatsache ist, alle Leute lieben Schurken. Sind es nicht zufällig völlig unterlegene Comicrelifeschurken, wie Dr. Dragon, haben sie meist eine gewisse Fangemeinde. Siehe Orochimaru und Itachi. Oder auch Madara.
    Im Prinzip sind die Motive eigentlich meistens sehr ähnlich.
    Sie wollen etwas haben, worauf sie keinen Anspruch haben.
    Sie tun etwas um sich, ihre Angehörigen, oder die gesamte Menschheit zu beschützen, nur mit zu radikalen Mitteln, niemand weiß das sie die guten sind, oder als drittes, sie selbst missverstehen die Maincharaktere und denken diese wären eine Bedrohung.
    Oder sie wollen Rache.
    Natürlich geht reine Zerstörungswut auch, aber die ist nur sehr bedingt gut geschrieben.
    Untergebene neigen auch manchmal dazu als Dank für gute Dienste, wie ein gerettetes Leben, dem Antagonisten ihre Kraft zu verschreiben.


    Was man erstmal nicht vergessen sollte. Der Antagonist sollte wissen ob er sich selbst als gut, oder böse sieht und dementsprechend so reagieren. Anders als in dem Zitat.

    Madara Uchiha, der die Welt in ein ewiges Genjtsu bannt

    Ein Problem mit diesem Charakter ist, das er und Tobi selbst nicht wissen was sie nun sind.
    Er selbst behauptet der gute zu sein, so wie sein Schützling. Er selbst behauptet in einer Szene er wollte Tobi zu seinem Nachfolger und Retter der Welt machen, in einer anderen, er hätte ihn nur benutzt und brauche ihn nicht mehr.
    In einer Situation meint einer sogar direkt er sein Böse. In den meisten anderen, das sie für das Allgemeinwohl arbeiten.
    Die Charaktere sind einfach schlecht geschrieben, beide.


    Antagonisten sind wirklich interessant, weil man so einiges in ihnen sehen kann.
    Kurata und Voldemord waren quasi wie Hitler, mit ihren Genozitplänen.
    Voldemord wuchs in einem Waisenhaus auf und sah wie viel besser die Welt der Zauberer zu ihm ist. Dort war er ein toller Schüler.
    Ergo, ist diese Welt wertvoller als die der Menschen.
    Kurata hingegen hatte gesunden Menschenverstand und Angst vor ihnen. Vor allem da es für viele Digimon ein leichtes wäre die Menschenwelt zu betreten und diese auszulöschen. Er sah in ihnen eine Bedrohung.
    Ein anderer Antagonist aus der selben Staffel musste als Söldner Geld für seine Geschwister verdienen.


    Ein anderer Antagonist, einer der dunkelsten war wohl der Major. Sein Ziel, Alucard vernichten, bzw es zu können.
    Sein Grund, die Kränkung wegen der Niederlage im 2. Weltkrieg.
    Hody Jones wiederum war ein Symbol für das was Rassismus anrichtet. Ihm selbst geschah nie etwas zuleide. Nur er hörte in den Straßen immer wieder was anderen widerfahren ist. Nahm als Kind ihren Hass auf und wurde so wie er ist, indem er sich an die öffentliche Meinung angepasst hat.


    Wie auch immer.
    Was für Antagonisten hatte ich? Ja welche eigentlich?
    Izanami war die Leiterin einer typischen Pokemon Verbrechergruppe. Ihr Ziel, durch den Verkauf von gestohlenen Pokemon und das Rekrutieren starker Trainer viel Geld verdienen und viel Einfluss gewinnen.
    Ihr Grund, quasi der selbe den echte Geschäftsleute haben. Interessant ist das weniger, ihr Mann hingegen schon eher. Er weiß davon und findet das in Ordnung, aus ihren Geschäften hält er sich aber raus und trotz seines Charakters der an Sakaki erinnert hat er eine weiße Weste und behandelt seine Pokemon gut. Er ist also nicht böse, aber hat auch keine wirklich gute Moral.
    Aber das kann ich besser.
    In meiner Narutostory war ich schon weiter. In dieser wollte Kuro Zetsu Rache übel, da er nach seiner Schöpfung nur Madara und Tobi hatte. Und nach ihrem Ableben hatte er den Sinn seines Lebens verloren und eine Existenzkrise da er feststellen musste, das der Sinn seines Lebens den Plan der beiden durchzuführen nun nicht mehr umgesetzt werden kann und das er keinen Grund zu leben hat.
    Ich finde das ist garnicht mal so schlecht als Plot, denn immerhin wurde er nicht geboren und wuchs mit normalen Menschen auf, sondern wurde für eine einzige Aufgabe geschaffen. Es war denke ich ganz gut sich damit zu beschäftigen, wie er sich fühlen würde und was er machen würde, wird ihm das alles genommen.


    Antagonisten an denen ich derzeit arbeite können sich auch sehen lassen. Einer ist gewissermaßen ein religiöser Fanatiker der den Befehlen seines Meisters blind folgt, ein anderer wuchs als Kindersoldat und später regulärer Soldat in einem Krieg auf und kannte nie etwas anderes. Das allein ist kein Motiv, sondern nur eine Begründung um ihn zu verstehen als Motiv verwendete ich das vom Major aus Hellsing. Dann gäbe es noch einen der einfach ein brutaler geldgeiler Schläger ist. Solche Typen gibts auch und er war auch nicht wichtig. Ach ja, und noch zwei welche ebenfalls interessante Motive haben. Eine Story die auf einer FF einer anderen Person aufbaut.
    Allerdings lohnt es sich nicht sie zu erklären, da ihr Motiv nicht so gut ist wie die Erklärung dazu.



    Man kann soetwas wie Rache, Machthunger, Neigung zur Gewalt und Rassismus schon als Motiv benutzen. Es geht aber doch eher darum sich zu fragen, was ihr Verhalten logisch macht. Warum sollte z.B. eine Person eine ganze Rasse auslöschen wollen, oder die Welt mit Krieg überziehen? Ihr Charakter soll schon sehr gut in die Richtung geformt werden, damit es nicht zu böse, weil böse verkommt und auch nicht zum tragische Vergangenheit Klischee. Gerade letzteres zu vermeiden ist nicht immer leicht. Ein Antagonist sollte auch nicht zu Badass rüber kommen. Er sollte auch mal trauern, wenn Topleute von ihm zutode kommen und eine gewisse Liebe zu seinen Untergebenen zeigen. Anders als DBZ Schurken die ihre Untergebenen sofort killen würden, manchmal auch grundlos.
    Sie sollten auch nicht ständig in einem verdunkelten Raum auf einem Thron sitzen und gelangweilt drein blicken. Das hat uns als Kinder in gewissen Serien sicher gefallen, aber heute kommt es doch sehr gestellt rüber. Er soll schon im Voraus offen sprechen und seine Gegner respektieren und nicht unterschätzen. Er soll sich bewegen und mit seinen Untergebenen interagieren.
    Und er soll immer etwas gutes an sich haben. Vorlieben, vielleicht sogar Hobbys. Natürlich geht all das nicht bei jedem Charakter, aber bei manchen und bei denen wäre es auch wünschenswert.

  • Das ist imo auch Sache eines Schurken. Dass er Sachen macht, die einfach gegen Grundmoralen verstoßen. Gegen Naturgesetze. Solche Sachen nun mal.

    Gerade bei der Definition solltest du aufpassen, weil ein Schurke nicht gleich ein Schurke ist. Zuallererst kommt es da einfach mal drauf an, aus wessen Sicht du schreibst und schon kann das Gute auch als das Böse dargestellt werden, wenn es sich gegen den Hauptcharakter stellt. Die Frage ist dann nur, wie gut sich das verwischen lässt, sodass du mit den eigentlichen Bösen sympathisieren und ihnen auch gern folgen willst; ihnen also auch glaubst, dass das, was sie machen, besser für die Welt ist.
    Die Sache ist die, dass das alles aber noch immer kontextabhängig ist. Gerade so Leute wie Itachi, wie Sunaki hier angesprochen hat, sind in dem Sinn ja keine richtigen Antagonisten, sondern hatten einen ausgetüftelten Plan, nach dem sie vorgegangen sind und eigentlich etwas Gutes vollbracht haben. Das wurde aber auch erst viel später bekannt, sodass die Auflösung quasi wie ein Schlag ins Gesicht war. Wichtig ist eben, dass die Absichten nachvollziehbar sind und man den vermeintlich Bösen in dem versteht, was er tut. Und sei es nur so eine Beziehung wie zwischen Batman und dem Joker, bei denen das für die Geschichte völlig ausreicht, um mehr erzählen zu können.
    In dem Sinn finde ich, sollte man sich nicht fragen, wie böse ein Schurke sein darf, sondern wie gut er sein darf. Weil böse heißt ja eigentlich nur, dass der Gegenspieler eine andere Sicht auf die Sache hat. Was aber macht ihn letztendlich greifbar und ähnlich zu den Protagonisten? Wo verrichtet er Gutes? Also Dinge, die nicht nur ihm helfen, sondern auch anderen? Das ist für mich eine viel wichtigere Frage, weil die schlussendlich definiert, wie man ihn abseits seiner dargestellten bösen Taten wahrnimmt.

    Es hängt also ganz klar von dem Autor ab, wie er die Story und solche Aspekte umsetzt. Er entscheidet sozusagen darüber, ob ein Antagonist Grenzen hat und ob der Weltherrschaftsplan langweilig auf den Leser wirkt oder eben nicht „Standard“ ist.

    Der Autor entscheidet nicht, ob die Pläne des Antagonisten langweilig sind oder nicht. Theoretisch kann auch der best ausgearbeitetste Plan langweilig auf den Leser wirken, wenn er sowas schon öfters gelesen hat oder wenn er unlogisch ausgeführt wird. In jedem Fall entscheidet der Leser, wie er die Erklärung aufnimmt und hier kann auch nicht von einem Standard gesprochen werden. Weltherrschaft kann sich nämlich auf viele Weisen definieren: Manche möchten das einfach so, andere hingegen wollen ein Utopia erschaffen oder Streitigkeiten komplett entfernen (Beispiel Cyrus aus Pokémon). Auch wenn der Plan banal wirken mag, kann eine gute Umsetzung schon Eindruck machen.

  • Die Motivation ist für mich erstmal zweitrangig. Mir muss beim Anblick des Antagonisten nur Ekel und Hass aufkommen, dann hat er alles richtig gemacht. ^^
    Momentan sind meine totalen Favoriten seit langem Naraku aus Inuyasha und seit kurzem "Father" aus Noragami, weil man diese Charaktere für ihre psychische Folter, die sie die liebgewonnen Hauptcharakteren erleiden lassen, einfach hasslieben und sich gleichzeitig ekeln kann. Beide sind absolut cringeworthy und letzteren hat man nichtmal direkt gesehen.
    Ein anderer Bösewicht, den ich echt genial finde, ist der Joker, weil er einfach so richtig schön irre ist. Bei Harley ist es sowieso klar. :ahahaha:
    Eine weitere, gute Antagonistin, dafür durch und durch hassenswert, war Umbridge. Ich denke, das bedarf keine weiteren Erklärung.


    Daher gilt für mich schon: Je niederträchtiger, desto besser.
    Gerade Naraku ist ein Wesen aus tausenden Dämonen und damit DAS Böse, was ich aber an sich gerne mag. Das personifizierte Böse funktioniert in vielen Geschichten gut (vor allem im Horror- und Mystery/Fantasygenre, ich denke aber gerade eher an diverse Horrorfilme mit Dämonenwesen - Halloween steht vor der Tür :D), es kommt nur auf die Darstellung an.


    Natürlich ist das Ganze noch kontextabhängig, sprich vom Genre und der Serie. Von dem Dämon eines Horrorfilms erwarte ich nur, dass es mir kalt den Rücken runterläuft.
    Bei einem Fall in Criminal Minds erwarte ich mir zwar dasselbe... bin hier aber eine gut fundamentierte, psychologische Thesis gewohnt, da viele auf wahren Fällen beruhen. Das Wissen gibt einem noch extrachills. Demnach ist die Erwartungshaltung eine andere als an das Horrorgenre.


    Ich persönlich hab auch Probleme damit die Persönlichkeit meiner Antagonisten zu zeichnen, weil mir die Ausarbeitung ihres Charakters schnell langweilig wird. Mir ist wichtiger wie sich ihre Taten auf das Leben und die Psyche meiner Protagonisten auswirken, denn die sind der Grund wieso ich diese Geschichte überhaupt schreibe. Die Antagonisten sind eher die Antriebsfeder. Macht empfinde ich für mich, entgegen der Meinung vieler, als gutes Motiv, deswegen wird's auch so gemacht. Auch Präsident Snow und das Kapitol war als "Einheit" ein solider Antagonist. Ich meine, was willst du für deine Lesern noch Motive aus der Nase ziehen. Diktatur ist eben Diktatur und in der realen Welt interessiert man sich auch eher für das System, das die Leute unterdrückt.
    Es ist wichtiger, welche Auswirkungen die Protagonisten ertragen müssen, als wer der Typ eigentlich ist.

  • In einemeiner Geschichten tauchte ein gewisser Shitler auf, der stark an Adolf Hitler angelehnt ist.
    Hitler ist für mich der zum Mensch gewordene Dämon oder Dämon in Menschengestalt.
    Er brachte soviel Leid und Elend über die Welt.
    Ich habe ihn versucht in meine Story zu transspiren, ber das funktionierte weniger gut.
    Ich finde, für ein Schurke darf man als Leser keinerlei Sympathien empfinden, so geht mir das.
    Natürlich gibt es Schurken, die man nicht ernst nehmen kann, weil sie so witzig und blöd sind wie Heinz Doofenschmitz oder Drakken. Beide sind gute Menschen, die den falschen Weg einschlugen.
    Einen Schurken sollte man ernst nehmen und so.
    Das ist wie ich vorgehe.
    Schurken sind Schurken, keine Witzfiguren

  • Ach, die Schurken... Ich persönlich weiß eigentlich nicht, ob ich jemals wirklich einen guten Schurken geschrieben habe bzw. einen, der meinen eigentlichen Ansprüchen wirklich gerecht wird - andererseits habe ich wohl auch noch gar nicht so viel darüber nachgedacht. Primär hatten die Schurken halt einfach irgendwie böse zu sein. In letzter Zeit aber beschäftigt mich das Thema zumindest etwas mehr, was teilweise auch wieder an meinem Philosophiestudium liegt. Das wird hier jetzt kurz etwas abschweifen, aber sei's drum. Ich erhebe übrigens keinerlei Anspruch auf eine wirklich fundierte oder akkurate Darstellung verschiedener Typen von Bösewichten - es sind nur ein paar eigene Gedanken, die als Einstieg für meine eigene Meinung dienen sollen.
    Als wir jedenfalls in der Ethik-Vorlesung zur Mitleidsethik Schopenhauers übergingen, wurde eine Klassifikation von Handlungen vorgenommen, die ich - wenngleich ich der Philosophie Schopenhauers (warum ist der überhaupt so eine große Nummer?) eigentlich wenig abgewinnen kann - doch ansatzweise interessant fand, da sie mir eine Anregung gegeben hat, mal über das Thema Bösewichte nachzudenken. Unterschieden wurde zwischen Handlungen aus Mitleid als der echten moralischen Triebfeder ("Schade niemandem; vielmehr hilf allen, soweit du kannst"), Handlungen aus Egoismus ("Verfolge deinen eigenen Vorteil") und Handlungen aus Bosheit ("Schade allen"). Unnötig zu erwähnen, dass nur die erstgenannten laut Schopenhauer einen echten moralischen Wert haben, hier sind aber natürlich die letzten zwei interessant.
    Zunächst zu der allerletzten (im schönsten Doppelsinn): Ich denke, das "wirkliche Böse", wie ich es jetzt einfach mal nennen will, würde wohl tatsächlich darin bestehen, einfach allen zu schaden - ungeachtet eines eigenen Vorteils, ohne Rücksicht auf Gefahr und das eigene Wohlergehen. Ein derartiger Schurke würde immer nur weiter zerstören, töten und foltern wollen und das im Grunde komplett ohne jeden tieferen Sinn und auch im völligen Bewusstsein darüber, dass die eigenen Taten schlecht sind. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese Person immer böse sein muss oder unter keinen Umständen auch mal etwas an sich Gutes tun darf - allerdings müsste dann immer der Gedanke dahinter stehen, dass dadurch später eine noch viel größere Bösartigkeit möglich wird. Hier frage ich mich aber, ob es einen derartigen Schurken jemals wirklich gegeben hat - ich würde fast meinen: Nein, und wenn doch, dürfte besagte Person wahrscheinlich aufgrund massiver selbstzerstörerischer Tendenzen nicht allzu weit gekommen sein. Und ich frage mich auch, ob ein derartiger Bösewicht nicht doch ziemlich leer erscheinen würde - es steckt ja schließlich keine Komplexität hinter diesem Konzept. Kann natürlich gut werden, wenn es gut geschrieben ist, aber da würde es doch sehr an Tiefe fehlen, oder nicht? Hier ist vielleicht noch zu erwähnen, dass die einzige Möglichkeit, diesen Bösewicht zu "besiegen" wohl darin besteht, ihn unschädlich zu machen - das muss nicht den Tod bedeuten, aber "bekehren" kann man diese Person schlicht nicht. Mir fallen jetzt eigentlich auch nicht so wirklich viele Schurken ein, die dieses sehr strenge Kriterium erfüllen - vielleicht so jemand wie der Joker aus The Dark Knight, bei dem ja im Grunde fast schon zu eindeutig formuliert wird, dass es ihm weder um Geld oder sonst irgendetwas geht, sondern nur um Chaos, Zerstörung und so weiter.
    Eine andere und möglicherweise glaubwürdigere Form der Bösewichte wären dann wohl jene, die einfach auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Zumindest würde ich mal meinen, dass es hiervon auch den einen oder anderen tatsächlich gegeben haben dürfte und da der Egoismus nun einmal irgendwo auch Teil des Menschen ist, kann man hier vielleicht auch die Handlungen noch irgendwo nachvollziehen. Allerdings grenzt die Tatsache, dass der Bösewicht auf den eigenen Vorteil bedacht ist, wahrscheinlich auch seinen Handlungsspielraum ein: Er wird nichts unternehmen, was ihm selbst schaden könnte und zielt sicher nicht auf Zerstörung an sich ab, sondern vielmehr auf Zerstörung, die ihm irgendwie etwas nützt. Wichtig ist wohl, dass er sein eigenes Glück fördert - vermutlich müsste man ihm ein gesteigertes Interesse an materiellen Dingen oder an Macht zusprechen. Vielleicht auch das Interesse an einer bestimmten Person (wie zum Beispiel solche, die eine bestimmte Frau wie eine Trophäe sammeln möchten). Kurz gesagt: Alles, was irgendwie sein eigenes Glück befördert, will erhaben und ihm ist jedes Mittel recht, es zu bekommen, obwohl er sich da vielleicht aufgrund der gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen er lebt, etwas im Handlungsspielraum einschränken oder aber sehr im Geheimen planen muss, da er sonst seinen Status gefährdet. Diesbezüglich kann dieser Schurkentyp vermutlich auch positive Eigenschaften verkörpern, aber diese wären wohl eher von einer oberflächlichen Natur.
    Davon wiederum zu unterscheiden wäre dann wohl der Bösewicht, der ein Ziel vor Augen hat, dass ihm nicht (oder zumindest nicht allein) nützt bzw. von dem er überzeugt ist, dass es gut ist (selbst wenn es objektiv betrachtet nicht gut ist). Hier sehe ich das größte Potential zur Komplexität, da er sich zum Beispiel einem realen Problem widmen kann, das vielleicht auch der Held bekämpft - nur tut
    es dann der Bösewicht wohl auf die als falsch definierte Weise. Es besteht hier die Möglichkeit, dass der Bösewicht an sich selbst zweifelt, sich hinterfragt oder auch bekehren lässt - das muss natürlich nicht notwendigerweise der Fall sein (genauso gut kann er entschlossen haben, sich nicht beirren zu lassen), aber es kann sicherlich Stoff für eine gute Geschichte liefern. Es ist hier sicherlich möglich, dem Bösewicht tiefergehende positive Eigenschaften zu geben - er kann gnädig oder nachsichtig sein, seine Leute motivieren statt sie mit Furcht zu kontrollieren und er kann auch Respekt für seine Gegner entwickeln und sie gut behandeln, auch wenn ihm das nichts bringt - natürlich vorausgesetzt, dass keine anderen Maßnahmen erforderlich sind.
    Allgemein wären aber sicherlich auch Überschneidungen oder Wechsel zwischen diesen jeweiligen Typen möglich - ein Schurke, für dessen Grausamkeiten es sonst immer einen logisch motivierten Grund gibt, könnte auch einmal grundlos grausam sein, aber hier muss man wohl aufpassen, dass er dabei nicht zu stark aus seinem Charakter fällt.
    Nun, dann will ich vielleicht auch einmal dazu übergehen, was ich wohl jeweils präferieren würde (was vielleicht gar nicht mal so lang werden wird): Ich kann mich wahrscheinlich mit mehreren Typen anfreunden, aber es gibt wohl dann doch eine Rangliste. Das "absolute Böse" ist wie gesagt meiner Ansicht nach wahrscheinlich schwer in einer Art darzustellen, die nicht hohl wirkt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass solche Typen, wenn sie denn mal vorkamen, immer irgendwie eine Rede halten, in der sie genau das sagen: Dass sie einfach nur gerne böse sind, kein anderes Ziel als Zerstörung haben etc. Kann sein, dass sich eine derartige Rede episch anhört oder liest, aber es klingt mittlerweile für mich dann doch sehr oft nach "Seht her, dieser Charakter ist der böseste Charakter aller Zeiten! Genial, oder?" und das ist es halt einfach nicht. Es schockt nicht mehr wirklich, wenn ein Schurke kein Ziel außer der Bösartigkeit an sich hat. Was dann den egoistischen Typ betrifft, so finde ich ihn in Ordnung, aber auch hier ist oft nicht mit einer großen Komplexität zu rechnen. Daher würde ich schon sagen, dass ich mehr die Bösewichte mag, die einen tieferen Grund für ihre Taten haben, die zwar skrupellos, aber dennoch logisch motiviert sind, denn denen kann man einfach einen weniger simplen und mehr komplizierten Charakter geben - natürlich muss man das auch hinkriegen. Das soll nicht heißen, dass die anderen Typen nicht auch funktionieren können (das ist zudem stark von der Geschichte abhängig), aber im Zweifelsfall ist es so, dass ich mittlerweile die Bösewichte bevorzuge, die eben nicht so offensichtlich darauf ausgelegt sind, gehasst zu werden - also weniger die "absolut Bösen" oder die egoistischen Arschlöcher. Daher kann ich mich dem hier

    Mir muss beim Anblick des Antagonisten nur Ekel und Hass aufkommen, dann hat er alles richtig gemacht.

    nicht so wirklich anschließen. Ich denke, ein sehr prominentes Beispiel dafür, wie ich es eigentlich nicht haben will, ist James Camerons Avatar. Die Bösen bestehen aus einem klischeehaft-skrupellosen und unaufgeklärtem Militär, angeführt von einem rassistischen Colonel mit einer riesigen Narbe im Gesicht und einem überheblichen Arschloch-Wirtschaftsboss, der natürlich Golf spielen muss. Ja, die sind alle hassenswert, aber es ist einfach zu leicht, sie zu verachten.


    Einer meiner Lieblingsbösewichte (wobei ich ihn eigentlich nicht so bezeichnen würde) ist übrigens, wie einige sich wohl leicht denken können, ein gewisser Grand Admiral (Spoiler für Star Wars Rebels). ;)

  • Zitat von Thrawn

    Daher kann ich mich dem hier

    nicht so wirklich anschließen. Ich denke, ein sehr prominentes Beispiel dafür, wie ich es eigentlich nicht haben will, ist James Camerons Avatar. Die Bösen bestehen aus einem klischeehaft-skrupellosen und unaufgeklärtem Militär, angeführt von einem rassistischen Colonel mit einer riesigen Narbe im Gesicht und einem überheblichen Arschloch-Wirtschaftsboss, der natürlich Golf spielen muss. Ja, die sind alle hassenswert, aber es ist einfach zu leicht, sie zu verachten.

    Tja, dann... eben nicht? XD Deswegen sind ja auch Guster und Watsch'n verschieden. :D
    Bei Avatar lag es daran, dass man in diesem Film vorrangig einfach schöne Bilder sehen wollte, beide Protagonisten waren zwar ganz okay... aber im Grunde mir doch gleichgültig.
    Wenn der Hauptcharakter gut ist und man einen emotionalen Bezug gewinnt, ist es egal wie klischeehaft der Antagonist ist, Hauptsache er tut ihm genug an, um hassenswert zu sein. ;)

  • Schopenhauers

    Jedes Mal, wenn ich den Name lese, denke ich immer an einer gewisser Biersorte - Schofferweizen.


    Oki, ich hab mir grad Gedanken zu Al Katzone, dem Erzfeind der Rettungsgruppe. Er steht stellvertretend für alle Schurken der Afternoon Cartoonreihe wie Fiesoduck, Liquidator, Herzog Igzorn oder Ursula.
    Sie versuchen immer krumme Dinge zu drehen, sie scheitern immer wieder an Kleinigkeiten, die sie immer wieder übersehen. Manchmal haben sie einfach nur Pech.
    Ich würde Depressionen kriegen und mein Schurkendasein an den Nagel hängen. Ich würde die Retungstruppe ertränken, aber mit Sicherheit entkommen die wieder.
    Das muss doch die wahnsinnig machen! Wenn ich mich recht entsinne, ist Katzone bereits sehr empfindlich, was das Thema angeht.
    Es sind halt Schurken fürn Kindertv, keine Brutalo Schurken

  • Mir fallen jetzt eigentlich auch nicht so wirklich viele Schurken ein, die dieses sehr strenge Kriterium erfüllen

    Mir eigentlich schon. Jeder Schurke aus Digimon 1, jeder, oder fast jeder Schurke aus Dragonball und Dragonball Z und Michael Mayers.

    Das "absolute Böse" ist wie gesagt meiner Ansicht nach wahrscheinlich schwer in einer Art darzustellen, die nicht hohl wirkt.

    Stimmt. Ich persönlich mag das pure Böse auch nur dann wenn es sich um eine Art Urgewalt handelt. Eine Art Naturkatastrophe die meistens irgendwo versiegelt ist, oder erst heraufbeschworen werden muss und selbst kein Bewusstsein hat.
    Sonnst möchte ich lieber Charaktere haben die einen Nutzen aus ihren Taten ziehen, oder eine Ideologie verfolgen.

    nicht so wirklich anschließen. Ich denke, ein sehr prominentes Beispiel dafür, wie ich es eigentlich nicht haben will, ist James Camerons Avatar. Die Bösen bestehen aus einem klischeehaft-skrupellosen und unaufgeklärtem Militär, angeführt von einem rassistischen Colonel mit einer riesigen Narbe im Gesicht und einem überheblichen Arschloch-Wirtschaftsboss, der natürlich Golf spielen muss. Ja, die sind alle hassenswert, aber es ist einfach zu leicht, sie zu verachten.

    Hm, ja. Wenn ich mir so die Antagonisten ansehe. Orochimaru ist dermaßen grausam und viele andere auch, aber wirklich hassen tut man sie nicht. Man hasst sie nur wenn sie nervig geschrieben sind, oder irgendeinen geliebten Charakter töten, aka Ace.
    Aber fast alle Antagonisten sind eigentlich recht beliebt. Mir fällt auch nur einer ein der so ein widerliches böses Charisma hat, das man ihn trotzdem hasst. Den Major.

    Er steht stellvertretend für alle Schurken der Afternoon Cartoonreihe wie Fiesoduck, Liquidator, Hrerzog Igzorn oder Ursula.

    Tolle Typen.

  • Jeder Schurke aus Digimon 1, jeder, oder fast jeder Schurke aus Dragonball und Dragonball Z und Michael Mayers.

    Also, mit den ganzen letztgenannten kann ich eigentlich nicht ganz so viel anfangen und Digimon Adventure habe ich auch nur einmal gesehen. Aber ich möchte an der Stelle noch einmal betonen, dass ich da jetzt wirklich von solchen Schurken sprach, denen die eigene Existenz komplett gleichgültig ist und denen es eben wichtiger ist, so viel Schaden wie möglich anzurichten - selbst wenn sie dabei sterben oder schwer verletzt werden sollten (sie sind sich selbst komplett egal). "Altruisten des Bösen" könnte man vielleicht sagen. Und da bin ich mir halt nicht sicher, ob diese Bedingung wirklich so viele Schurken erfüllen - meistens achten sie doch schon irgendwie darauf, dass sie möglichst unverletzt weiterleben können. Aber wo du ihn gerade erwähnst:

    Mir fällt auch nur einer ein der so ein widerliches böses Charisma hat, das man ihn trotzdem hasst. Den Major.

    Bei dem wiederum (sofern wir jetzt vom gleichen Charakter reden) würde ich fast meinen, dass er in genau diese Kategorie passt - wenn ich mich nicht irre, betont er doch auch an mehreren Stellen, dass er eigentlich kein tieferes Ziel hat, er will halt Zerstörung, Krieg, so viel Schaden wie möglich anrichten (gut, man kann vielleicht sagen, dass ihm dabei die Vernichtung der Hellsing-Organisation ein besonderes Anliegen ist) - und dabei nimmt er halt weder Rücksicht auf sich selbst noch auf seine Leute.

  • Bei dem wiederum (sofern wir jetzt vom gleichen Charakter reden) würde ich fast meinen, dass er in genau diese Kategorie passt - wenn ich mich nicht irre, betont er doch auch an mehreren Stellen, dass er eigentlich kein tieferes Ziel hat, er will halt Zerstörung, Krieg, so viel Schaden wie möglich anrichten (gut, man kann vielleicht sagen, dass ihm dabei die Vernichtung der Hellsing-Organisation ein besonders Anliegen ist) - und dabei nimmt er halt weder Rücksicht auf sich selbst noch auf seine Leute.

    An ihn dachte ich zwar, aber in einer Szene erwähnt er so etwas wie ein Motiv. Zwar nimmt er keine Rücksicht auf sein eigenes Leben, oder das von Anderen. Seine Ziele waren Alucard zu vernichten der für alles steht was er verachtet und gleichzeitig Dinge tun kann, die er gerne könnte und einen Sieg über ihn zu erringen, um zu fühlen wie sich ein Sieg anfühlt und als Ersatz für das kaputte Selbstvertrauen nach dem 2. Weltkrieg. Das Gefühl eines Sieges ist in dem Fall wichtiger für ihn als sein Leben. Wobei man schon sagen kann, das eine Welt aus endlosen Kriegen in seine Wunschliste passt.

  • Mir eigentlich schon. Jeder Schurke aus Digimon 1, jeder, oder fast jeder Schurke aus Dragonball und Dragonball Z und Michael Mayers.

    Stimmt. Ich persönlich mag das pure Böse auch nur dann wenn es sich um eine Art Urgewalt handelt. Eine Art Naturkatastrophe die meistens irgendwo versiegelt ist, oder erst heraufbeschworen werden muss und selbst kein Bewusstsein hat.

    Zu Zitat 1:
    Sicher, dass nicht Michael Myers aus der Halloween-Reihe gemeint ist? Als "Schurke" oder "Bösewicht" würde ich ihn nicht bezeichnen. Er ist ein verrückter Psycho-Killer mit Persönlichkeitsstörung und einer Kindheit, die ich selbst meinem Erzfeind nicht gönnen würde.


    Zu Zitat 2:
    Das pure Böse als Urgewalt im Stil einer Naturkatastrophe hat dennoch ein Bewusstsein. Zwar nicht so eines, was sich der Mensch unter einem Bewusstsein vorstellt, aber die Natur lebt, atmet und arbeitet. Sie will nur Überleben, deswegen gebt es die Ereignisse, die der Mensch i.d.R. als Katastrophe feststellt, weil es seine eigene Existenz bedroht.

  • Sicher, dass nicht Michael Myers aus der Halloween-Reihe gemeint ist? Als "Schurke" oder "Bösewicht" würde ich ihn nicht bezeichnen.

    Doch den meinte ich. Und ich kenne mich da nicht aus. Wurde er nicht als das reine Böse bezeichnet? Ein Junge der grundlos seine Familie ausgelöscht hat, dann in ein Sanatorium kam, dort ausbrach (Obwohl er sicher nie Fahren gelernt hatte) und seitdem versucht möglichst viele Menschen, besonders seine Familienmitglieder zu töten? Laut dem was ich weiß passt er recht gut hinein.

    Das pure Böse als Urgewalt im Stil einer Naturkatastrophe hat dennoch ein Bewusstsein. Zwar nicht so eines, was sich der Mensch unter einem Bewusstsein vorstellt, aber die Natur lebt, atmet und arbeitet.

    Ich meine wie die Natur, nicht als Teil der Natur. So etwas wie ein alter Dämon der irgendwann versiegelt wurde und nach seiner Befreiung so lange randaliert bis alles zu Asche zerfallen ist. Da fällt mir ein, die Cell Juniors waren da ähnlich. Obwohl sie keine Chance hatten griffen sie trotzdem weiter an und wurden pulverisiert. Wobei ich die nicht als gute Antagonisten bezeichnen würde.

  • Doch den meinte ich. Und ich kenne mich da nicht aus. Wurde er nicht als das reine Böse bezeichnet? Ein Junge der grundlos seine Familie ausgelöscht hat, dann in ein Sanatorium kam, dort ausbrach (Obwohl er sicher nie Fahren gelernt hatte) und seitdem versucht möglichst viele Menschen, besonders seine Familienmitglieder zu töten? Laut dem was ich weiß passt er recht gut hinein.

    Er wurde als das "personifizierte Böse" dargestellt, das man nicht töten kann. Das stimmt.
    Dennoch sollte man die Begriffe klar von einander trennen. Ich persönlich - und das ist meine Meinung - sehe Myers nicht als "das Böse" an, sondern einfach nur durch seinen Stiefvater und Erlebnisse in der Kindheit als traumatisiert und geistesgestört.


    Da ich mich mit Mythologie und dem Heidentum beschäftige, bin ich auch der Meinung, dass die Definition vom Bösen durch das Christentum und die zunehmende Christianisierung im Frühmittelalter festgelegt wurde. Alles, was nicht der Bibel entsprach, wurde als Böse verteufelt. Frauen, die z.B. der Heilung durch Kräuter kundig oder auch nur einfache Hebammen waren, wurden als Hexen gebrandmarkt und gehängt, verbrannt oder ertränkt und waren für die "Erbsünde" infolge von Evas Sündenfall verantwortlich.
    Das "Böse sein" hängt immer von den eigenen Moralvorstellungen ab. Ist es böse, wenn Du z.B. um jeden Preis dein Leben schützen möchtest und deswegen den Schaden gegenüber anderen in Kauf nimmst? Du selbst würdest dieses Ziel nicht als böse erachten, andere aber schon.


    Ich nenne bei sowas am liebsten immer mein Lieblingsgenre Charmed. Falls die Serie dir kein Begriff ist: Es geht um drei Schwestern, die Hexen sind und in 8 Staffeln gegen Dämonen und andere Finsterlinge kämpfen und dabei noch ein Privatleben managen müssen. Ein sehr wichtiger Gegenspieler in mehreren Staffeln ist die sogenannte "Quelle des Bösen" (im englischen heißt sie "The Source of All Evil"). Die Quelle ist die Wurzel allen Übels und der eigentliche Herrscher über die Unterwelt und dort heimischen Dämonen. Sie hat keinen festen Körper, sondern im Grunde ist die Quelle einfach nur Macht, die man (oder Frau) als Dämon beanspruchen kann, wenn man sich als würdig und mächtig genug erweist.


    Oder auch Star Wars bietet vor allem im pensionierten Lucas-EU (also alles vor Disney) eine Bandbreite an "Bösewichten", allen voran Großadmiral Thrawn. Der Mann ist das Böse in Chiss-Gestalt :D

  • Big Time Uff

    Hat das Thema aus dem Forum Diskussionen nach Archiv verschoben.
  • Flocon

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.
  • Ich hab mir neulich einige andere Schurken aus den 90er und fest gestellt, dass der Name Scarab sehr häufig vollkommt.

    Scarab aus Mummies Alive und dir 6 MillionenDollar Familie.

    Als Kind fand ich das irritiernd.

    Noch dazu waren beide böse aus unterschiedlichen Gründen.

    Wenn ich mich recht erinnere, der wollte Macht, der andere aus Neid vor seinen Big Bro.

    So war das afaik.

    Welchen Schurken fand ihr gut?

  • Da mir das Topic gerade in die Augen sticht, nutz ich es mal dazu. Passt perfekt.


    Von mir aus kann ein Antagonist oder Villain so böse sein wie er will, solange man wirklich "The Chills" bekommt ... und vor allem solange nicht "mah bad childhood!!" dahintersteht. <.<


    Ich weiß nicht wie man diesen Trope nennt, aber ich hasse es, wenn Charaktere zu edgy Serienmördern werden, die wahllos töten, und dazu noch dieses irre Lachen bekommen, oder gegebenfalls auch ein*e missbrauchende*r Partner*in werden, weil sie eine schlechte Kindheit(tm) hatten und traumatisiert wurden.

    Besonders schlimm ist es halt dann, wenn es entschuldigt wird.


    Please stop. Just stop. Es ist nicht nur ein ziemlicher fauler Trope und "Armchair Psychology", es ist wirklich harmful gegenüber echten Personen, weil der Trope in Massen auftritt und viele Menschen tatsächlich dran glauben, dass man bloß das Produkt seiner Umwelt ist und das eine zwangsläufig das eine zum anderen führen muss.


    Es gibt viel zu viele Medien, die den "Circle of Abuse" fast schon als unumstößliche Wahrheit darstellen und davon auch niemand auszubrechen versucht. (And that's why I love Noragami xD)


    Ja und davon abgesehen ist es wirklich sehr billige Armchair Psychology.

    Menschen sind viel komplexer, als dass sie bloß zu einem Produkt ihrer Umwelt werden und Erlebnis A führt nicht automatisch zu Verhaltensweise B. Dazwischen steht nämlich noch das Individuum, das über diese Erlebnisse reflektieren kann und all das.

    Und was soll das überhaupt aussagen? Dass wir alle willenlose Marionetten sind? ^^'


    Dasselbe passiert etwa auch mit schizophrenen Menschen, die auch fast immerzu als gefährlich dargestellt werden.