Brexit

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  • Zugegen, das wollen viele Schotten (und Iren, wenn ich mich nicht ire) ohnehin schon seit längerem, aber ob das genügend sind und die Regierung in London dies zulässt, steht leider wieder auf einem anderen Papier

    Also dass es genügend Schott*innen wollen ist relativ sicher. 2014 gab es ein Unabhängigkeitsreferendum, wo schon 44,7% für die Unabhängigkeit von Großbritannien gestimmt haben, dazu kommt das Brexit-Referendum, wo 62% der Schott*innen für einen Verbleib in der EU gestimmt haben, was die Unabhängigkeitsbestrebungen noch einmal voran getrieben haben. Aktuelle Prognosen sehen aktuell 49% der Stimmen für eine Unabhängigkeit und 51% gegen eine Unabhängigkeit, 2014 waren die Umfragen relativ genau. Sollte es aber wirklich zu einem No Deal-Brexit kommen, könnte das das Unabhängigkeitslager noch einmal bestärken. Die stärkste schottische Partei, SNP, möchte schon länger ein neues Unabhängigkeitsreferendum.

    Das Problem ist die Regierung in London, mit den Tories wird es wohl kein neues Referendum geben, da sie aktuell darauf pochen, dass das Referendum eine einmalige Sache wäre. Sollte die SNP bei den nächsten schottischen Parlamentswahlen allerdings eine absolute Mehrheit gewinnen (2016 holten sie 45% der Stimmen) und ihren Wahlkampf primär damit führen, eine Unabhängigkeit von Großbritannien erreichen zu wollen, hätte die SNP ein demokratisch legitimiertes Mandat für ein weiteres Referendum. Die Regierung in London könnte sich dann zwar weiterhin verfassungsrechtlich gegen ein Referendum stellen, politisch wäre das aber kaum zu begründen.


    Bei Nordirland ist die ganze Sache ja noch mal ganz anders, da eine Unabhängigkeit von Großbritannien sehr wahrscheinlich nicht dazu führen wird, dass Nordirland gänzlich unabhängig ist, sondern dass es zu einer Wiedervereinigung zwischen Nordirland und der Republik Irland kommen wird. Das spräche auch noch einmal bedeutend mehr für ein Unabhängigkeitsbestreben, da Nordirland somit unmittelbar wieder in die EU eingegliedert werden könnte, anders als Schottland, die natürlich erst einmal selber entsprechende Beitrittsverhandlungen mit der EU führen müssten.

  • Bei Nordirland ist die ganze Sache ja noch mal ganz anders, da eine Unabhängigkeit von Großbritannien sehr wahrscheinlich nicht dazu führen wird, dass Nordirland gänzlich unabhängig ist, sondern dass es zu einer Wiedervereinigung zwischen Nordirland und der Republik Irland kommen wird.

    Da als kurze Frage (da ich mich zugegeben nicht so gut bzgl der Beziehung von Irland zu Nordirland auskenne):
    Wie wahrscheinlich wäre eine solche Wiedervereinigung? Und könnte die ähnlich friedlich von statten gehen wie bei uns die deutsche Wiedervereinigung (welche, trotz der Probleme, die sich heute auftun, defacto friedlich war)?

  • Wie wahrscheinlich wäre eine solche Wiedervereinigung? Und könnte die ähnlich friedlich von statten gehen wie bei uns die deutsche Wiedervereinigung (welche, trotz der Probleme, die sich heute auftun, defacto friedlich war)?

    Es gibt auf beiden Seiten ordentliche Bestrebungen dafür, die Wiedervereinigung zu erreichen. In Irland ist Sinn Féin bei der letzten Wahl die stärkste Partei geworden und kämpft stark für die Wiedervereinigung, selbst die mitte-rechts Parteien Fine Gael und Fianna Fail, die die Regierung stellen, sind einer Unabhängigkeit nicht abgeneigt, wollen das Referendum aber erst durchführen, wenn klar erkennbar ist, dass es auf beiden Seiten eine deutliche Mehrheit für eine solche Wiedervereinigung geben würde. In Nordirland wird die Bevölkerung immer katholischer, immer weniger Bewohner*innen sind protestantisch, was für eine Wiedervereinigung auch förderlich ist. Dazu kommt natürlich, dass Nordirland mehrheitlich gerne in der EU bleiben würde und eine vollständige Unabhängigkeit sowohl von Großbritannien als auch von Irland eigentlich nicht im Raum steht.

    Auch die britische Regierung würde sich wohl nicht querstellen, Nordirland ist wirtschaftlich ein Kostenfaktor und Großbritannien würde sich wohl nicht weigern, diesen Kostenfaktor loszuwerden.

  • Zitat von antifandre

    In Nordirland wird die Bevölkerung immer katholischer, immer weniger Bewohner*innen sind protestantisch, was für eine Wiedervereinigung auch förderlich ist.

    Wie, häh, was?


    Die DDR war weder katholisch noch protestantisch. Der Glauben als Augenmerk einer Wiedervereinigung zu nehmen? Nur weil in Irland diese 2 Lager gibt..sind die Iren immer noch so strenggläubig wie in Bayern im Kaff?

  • Zitat von antifandre

    In Nordirland wird die Bevölkerung immer katholischer, immer weniger Bewohner*innen sind protestantisch, was für eine Wiedervereinigung auch förderlich ist.

    Wie, häh, was?


    Die DDR war weder katholisch noch protestantisch. Der Glauben als Augenmerk einer Wiedervereinigung zu nehmen? Nur weil in Irland diese 2 Lager gibt..sind die Iren immer noch so strenggläubig wie in Bayern im Kaff?

    In Irland sind etwa 78% der Einwohner Katholiken, die restlichen 21% teilen sich zwischen den Atheisten (etwa 10%) und anderen, kleinen Religionen auf.

    Zum Vergleich, das ist etwa der dreifache Wert, welcher in Deutschland vorhanden ist (27% Katholiken) und immer noch 1,5 mal so hoch wie ganz Deutschland (knapp 55% Christen)

    Deswegen war es 2015 auch so überraschend, dass in Irland als erstes Land überhaupt die gleichgeschlechtliche Ehe mit einer deutlichen Mehrheit legalisiert wurde. Trotz des hohen Anteils an Katholiken, obwohl die vergangen und aktuellen Oberhäupter dieser Religion die Homosexualität weiterhin ablehnen.

    Ob die Iren so strenggläubig sind wie in einem "bayrischen Kaff" kann ich dir nicht beantworten, aber Religion spielt in Irland weiterhin eine wichtige Rolle, weswegen die von andre beschriebene Situation einer Wiedervereinigung von Irland und Nordirland nur einfacher macht.

  • 78% der Iren sind Katholiken. Das ist wahnsinnig..ich bin zum Glück ausgetreten. Ich war nur Protestant, aber trotzdem sehe ich keinen Grund für die Religionen. So viel ich weiß gibt es in Deutschland die meisten Konfessionslosen auf der ganzen Welt. Da sind wir Vorreiter!


    Wenn das hilft sich zu wiedervereinen, dann bitte schön. Es wäre aufjedenfall schöner wenn Irland wieder nur ein Land ist.

  • 78% der Iren sind Katholiken. Das ist wahnsinnig..ich bin zum Glück ausgetreten. Ich war nur Protestant, aber trotzdem sehe ich keinen Grund für die Religionen. So viel ich weiß gibt es in Deutschland die meisten Konfessionslosen auf der ganzen Welt. Da sind wir Vorreiter!

    Erm, ja, weil in einer Religionsgemeinschaft zu sein automatisch bedeutet, "rückständig" zu sein


    Und nein, Deutschland hat mit 38-39% Konfessionslosigkeit nicht die meisten Konfessionslosen. Das sind, wie eine Studie vom US-Institut PEW aus dem Jahr 2018 gezeigt hat, die Niederlande mit 48%

    Und laut eben dieser Studie sehen sich etwa 71% der Deutschen als Christen. Also nur knapp 9% weniger als Irland in derselben Studie :^)

    https://www.dw.com/de/eine-der…sein-in-europa/a-43980185

  • Der Glaube hat ja nichts mit der Kirche zu tun. Man kann Christ sein und Weihnachten oder Ostern feiern, ohne Mitglied in einer Kirche zu sein.


    Dann habe ich mich vertan. Ich meine damit eher den Osten von Deutschlands. Dort sind die Konfessionslosen die Höchsten auf der Welt. Trotz dieser hohen Zahl an Konfessionszahlen gibt es dort Kirchen, die sogar wiederaufgebaut wurden bzw. saniert werden und auch im Osten wird Ostern oder Weihnachten gefeiert. Erfurter Weihnachtsmarkt, Dresdner Striezelmarkt, Erzgebirge usw.. also es gibt wirklich gar keinen Zusammenhang zwischen Kirche und Glauben.


    Gesamtdeutschland gesehen haben wir eins der höchsten Zahlen an Konfessionslosen, aber Niederlande hat tatsächlich mehr.

  • Der Glaube hat ja nichts mit der Kirche zu tun.

    Man ist aber nicht Konfessionslos, wenn man Christ/Muslim/Jude ist.

    Dass der Glaube etwas mit der Kirche zu tun hätte, hab ich auch nie behauptet, kp wo das jetzt wieder herkommt...


    Man kann Christ sein und Weihnachten oder Ostern feiern, ohne Mitglied in einer Kirche zu sein.


    Hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich dachte, die in Japan seien auch alle Christen, weil die Weihnachten feiern


    Trotz dieser hohen Zahl an Konfessionszahlen gibt es dort Kirchen, die sogar wiederaufgebaut wurden bzw. saniert werden und auch im Osten wird Ostern oder Weihnachten gefeiert. Erfurter Weihnachtsmarkt, Dresdner Striezelmarkt, Erzgebirge usw.. also es gibt wirklich gar keinen Zusammenhang zwischen Kirche und Glauben.

    Es gibt auch etwas, das nennt sich "Kultur" oder "Tradition", und dazu gehört eben in einem Land, welches mal Teil des heiligen römischen Reiches war, dass man Weihnachten und/oder Ostern feiert, selbst wenn man Atheist ist

  • In ein paar wochen ist es soweit und die EU zählt eine grße Insel weniger..


    Meint ihr, dass die trotz der neuen Corona-Regeln (die mittlerweile überall wieder aufgestellt werden/wurden), da noch ein Ergebnis bei rum kommt?


    Ich bin nicht mehr so ganz auf dem Stand der Dinge ^^"

    Haben die Briten/die EU nicht neulich schon wieder einen möglichen Deal gekippt?

  • Jetzt mal ernsthaft, hoffentlich ist der 31.Dezember der letzte Tag und steht zu 100% fest, dass da nichts mehr verlängert werden kann?


    Es muss ja mal ein Ende finden, die Briten sind ja selber Schuld. Das was sie verlangen für die Grenze zwischen Irland und Nordirland ist Blödsinn und weichen davon nicht ab..

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    Es gab Wahlen in Schottland und Wales. In Schottland ist die SNP (Scotish National Party) weiterhin die stärkste Partei, auch wenn sie keine alleinige Mehrheit geschafft haben. Gemeinsam mit den schottischen Grünen kriegen sie allerdings eine Mehrheit hin. Das bedeutet auch, dass wir in den nächsten zwei Jahren wahrscheinlich ein neues Independence Referendum von Schottland sehen werden. Aktuelle Meinungsumfragen deuten schon darauf hin, dass mittlerweile die Mehrheit der Schotten Unabhängigkeit von der Union will - eben weil sie durch die Abhängigkeit mit in das ganze Brexit-Chaos gezogen wurden, was sie nicht wollten. Entsprechend wird es interessant zu sehen, wie sich das ganze entwickelt.


    Ebenso sehr interessant: In Wales ist die Labour Party die mit Abstand stärkste Partei geworden.

  • Hoffentlich gibt es ein Referendum, Schottland ist seit über 300 Jahre Teil von Großbritannien, aber bis heute sehen sich die Schotten nicht als Briten, sondern als Schotten. Deshalb begrüße ich eine Loslösung von Schottland. Das wäre dann wohl der Untergang von Großbritannien, aber das ist mir auch recht, wenn dieses königliche Imperium zugrunde geht und die Queen (Wird es wohl noch erleben) ist dann nur noch Königin von England wie es mal war.


    Ein Zusammenschluss von Irland und Nordirland wäre auch begrüßenswert. Wales dagegen sieht sich mehr als Brite, oder?

  • Ein Zusammenschluss von Irland und Nordirland wäre auch begrüßenswert. Wales dagegen sieht sich mehr als Brite, oder?

    Ne, seit Brexit werden in Wales auch immer mehr Stimmen für den Austritt aus der Union laut. Daher, dass Wales wirtschaftlich allerdings nicht so stark ist, wie Schottland, haben einige vorgeschlagen, dass wenn Schottland ihren Kram durchzieht, Wales sich dann Schottland anschließt. Wie ernst diese Vorschläge zu nehmen sind, ist eine andere Frage, aber sie existieren auf jeden Fall.

  • Ein Zusammenschluss von Irland und Nordirland wäre auch begrüßenswert. Wales dagegen sieht sich mehr als Brite, oder?

    Ne, seit Brexit werden in Wales auch immer mehr Stimmen für den Austritt aus der Union laut. Daher, dass Wales wirtschaftlich allerdings nicht so stark ist, wie Schottland, haben einige vorgeschlagen, dass wenn Schottland ihren Kram durchzieht, Wales sich dann Schottland anschließt. Wie ernst diese Vorschläge zu nehmen sind, ist eine andere Frage, aber sie existieren auf jeden Fall.

    Geografisch sähe es seltsam sein. Aber es bleibt aufjedenfall spannend. Und ein Referendum wird es geben. Sturgeon wird das durchziehen und London wird da mitmachen müssen. Letztendlich können die Gerichte darüber entscheiden.


    Solche Unabhängigkeitsbestrebungen gibt auch in Grönland mit Dänemark. Die Grönländer wollen auch raus, aber auch hier die Wirtschaft das Problem..


    Wenn die Wirtschaft kein großer Faktor wäre, dann sähe die Welt heute vielleicht anders aus.


    Aber, dass Wales auch von England loswerden will, das hätte ich nicht gedacht.


    Wen gehört Isle of Man eigentlich dann?

  • Mipha

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