... ist ein Zitat von Andrej Arsenjewitsch Tarkowskij, einem sowjetischen Filmemacher. Tarkowskij beschäftigte sich sein Leben lang mit der Kunst des Filmemachens und hatte dabei immer wieder mit der Zensur in der Sowjetunion zu kämpfen.
Hier soll es nun um die Idee des Zitates gehen. Zunächst steht die Frage im Raum, wo überhaupt der Unterschied ist. Dem Worte nach geschieht schauen aktiv, sehen "nur" passiv. Spontan könnte man also meinen, dass Schauen mehr wäre als Sehen, da Sehen ja nur das passive Wahrnehmen ohne Absicht ist. Im Sinne des Zitats meint Sehen jedoch vor allem das Wahrnehmen dessen, was der Film meint.
Schauen ist also im Grunde genommen einfach nur das Verfolgen der Geschichte, der Bilder, der Worte. Jeder, der einen Film nicht einfach nebenher als Hintergrundbeschallung laufen lässt oder beispielsweise ins Kino geht, schaut einen Film.
Sehen bezeichnet nun eben dieses mehr wahrnehmen. Wer sieht, der entdeckt mehr als nur die dargestellten Bilder. Man betrachtet Filme als Kunstwerk, sieht, was der Künstler mit dem Werk sagen will. Man geht über Filme schauen zur reinen Unterhaltung hinaus. Dabei können Dinge zum Vorschein kommen, die bei oberflächlicher Betrachtung des Films gar nicht so offenbar sind, die einer oberflächlichen Beobachtung vielleicht sogar widersprechen und sie ins Gegenteil verzerren.
Hier wollen wir uns also dem widmen, was ein Film hinter seiner möglicherweise stimmigen (oder auch manchmal gar nicht so stimmigen) Handlung erzählt. Es geht darum nicht nur die Oberfläche zu betrachten, sondern auch darüber nachzudenken und zu sehen, was dahinter steckt.
Wie sieht es bei euch aus?
Schaut ihr Filme eher zur Unterhaltung oder versucht ihr bewusst auch das Kunstwerk zu sehen?
Wieviel Zeit nehmt ihr euch bei einem Film um noch darüber nachzudenken? Beurteilt ihr einen Film schon direkt nach dem Anschauen?
Schließen sich Unterhaltung und Kunst aus? Oder gehen sie auch zusammen?