Wenn Geschichten Wirklichkeit werden

Mein Wecker klingelt und ich lande, mit einem Ruck, auf dem kalten Boden.
Und das war auch nicht das erste Mal. Zum 12 Mal in Folge falle ich aus meinem Bett, das nicht gerade tief am Boden steht.
Wieso ich das zähle? Weil ich nichts besseres zu tun habe.

Ich bin übrigens Emilia. Aber Mila tut's auch. Ich bin 13 Jahre jung. Die meisten würden 'alt' sagen. Aber wieso alt? Meiner Meinung nach ist alles unter 30 noch relativ jung.
Ich stelle mir jeden Tag fragen, die ich mir sowieso niemals beantwortet werden kann. Aber so bin ich nun Mal. Gefangen in meiner eigenen kleinen Welt, mit Action, Abenteuern... Ach, einfach alles, was mit coolen Filmen und spannenden Büchern verbunden ist.

Verwirrt aber auch gleichzeitig genervt starre ich auf meinen Wecker, bis ich mich endlich dazu entschließe auf zu stehen und mit einem grimmigen Gesichtsausdruck auf meinen Wecker zu zu schlurfen um das nervtötende Geräusch endlich abzuschalten. Davon bekommt man ja Ohrenkrebs!

Ich reibe meine Augen einmal und schaue dann auf die Uhr. ,,Ach du scheiße! Halb acht?!" Verdammt, ich muss zur Schule! Wir haben Montag! ,,Mist, Mist, Mist, Mist.'' Gestresst laufe ich zu meinem Kleiderschrank und krame mir einfach ein dunkelblaues Sweatshirt, eine hellblaue Röhrenjeans, frische Unterwäsche und ein paar graue Socken raus und Trampel in höchst Geschwindigkeit ins Bad.
Like Flash.
Ich kichere und laufe dabei voll gegen die Tür und falle nach hinten. Mit meinem Po auf den Boden... Schon wieder.
Das war jetzt nicht wie Flash. Egal.
Ich habe keine Zeit mehr! Also stehe ich auf, öffne die Tür und laufe zum Waschbecken. Ich putze mir nun schnell die Zähne und gehe kurz auf Klo. Dann Bürste ich mir schnell meine Straßenköter blonden schulterlangen Haare. Ich gehe dann wieder in mein Zimmer, wo ich mir die Sachen anziehe, die ich mir vorhin wahrlos auf mein Bett warf.

Schnell laufe ich die Treppen runter, schnappte mir meine Jacke, meine Schultasche und einen Apfel aus der Küche. Dort sitzen auch meine Eltern. Meine Mutter trinkt ihren Kaffee und mein Vater liest Zeitung.

Naja, das haben sie bis ich rein stürmte und aber auch sofort wieder raus. ,,Mila!?", ruft meine Mutter mir hinterher, ,,Wo willst du hin?'' Na wohin wohl Mum? Zur Schule natürlich. ,,Sorry, mein Bus kommt in einer Minute! Ich muss los! Hab euch lieb!"

Ich höre noch Schritte auf ich zukommen, aber das ist mir gerade egal, denn ich will nicht nochmal zu spät zu Frau Meiers Unterricht kommen. Sie kann mich ja sowieso kaum leiden. Also reiße ich die Tür auf und laufe zur Bushaltestelle, die sich exakt 99,784 Meter von meiner Haustür entfernt befindet. Ich sag ja, ich habe nichts besseres zu tun.

Auf der halben Bahn höre ich hinter mir wieder eine Stimme rufen:,, Emilia! Verdammt es sind Ferien!" Jetzt geht mir ein Licht auf. Es sind ja Ferien... *facepalm*
Etwas benommen von meiner Situation drehe ich mich um und starre meiner Mutter ins Gesicht, die mich gerade eiskalt auslacht. Ich watschele wieder zurück zum Haus und gehe an meiner lachenden Mutter vorbei. Ein toller Start in die Sommerferien...

Ich sitze momentan in einer Jogginghosen und meinen aller liebsten Kuschelsocken in meinem Bett ein gekuschelt und lese Comics.
,,Batman und Robin, das bekannteste Superhelden Duo und mein aller liebstes", nuschel ich vor mich hin während ich gerade lese und auf die letzte Seite blättere.
Dieses Comic könnte ich mir 1000 Mal durchlesen, es ist einfach klasse.

Meine Uhr zeigt bereits zwanzig vor fünf an und ich lasse mich nach hinten in meine vielen Kissen fallen. Ferien sind das Beste. Ich habe jetzt noch fast zwei Wochen Zeit, alles...
Meine Gedanken werden von einer, sich öffnenden Tür unterbrochen. Dass müssten meine Eltern sein, denn sie kommen beide meistens um diese Zeit nach Hause. ,,Oh nein, es ist nicht immer alles meine Schuld! Wenn du es nicht schaffst an wichtige Dinge zu denken, kann ich da absolut gar nichts für!", tönt es durch das Haus. Nach diesem Satz folgt noch ein Schluchzen meiner Mum.
,,Ja, ist klar! Ich habe keinen Bock mehr mit dir zu Diskutieren! Es ist allein deine Schuld, dass ich gekündigt wurde! Schließlich hast du meine Unterlagen weggeräumt und es interessiert dich rein gar nichts! Diskussion beendet!" Jetzt höre ich die Tür nur noch mit einem lauten Knall zu fallen und meine Mutter weinen.

Sofort laufe ich die Treppen runter, ins Wohnzimmer und als ich sie weinend auf dem Sofa liegen sehe, läuft wir sofort eine Träne die Wange hinunter. Ich gehe auf meine Mutter zu nehme sie in den Arm. Sie erwidert meine Umarmung und setzt sich auf. Ein eher gezwungenes Lächeln bildet sich auf ihren rosa Lippen: ,,Alles ist gut," sagt sie sanft und streicht mit ihrer zarten Hand vorsichtig über meinen dunkelblonden Schopf. Daraufhin steht sie auf und geht die Treppen hinauf, wahrscheinlich ins Bad.

Ich laufe hinterher, biege dann aber wieder in mein Zimmer ab und schnappe mir mein Handy von meinem Bett. Ich entsperre es und gehe auf WhatsApp. Dort suche ich die Gruppe mit Jenny, Tim und mir. Jenny und Tim sind meine besten Freunde, mit denen ich so gut wie alles mache. Wir kenne und schon seid klein auf und wissen sie gut wie alles voneinander.

Als ich die Gruppe gefunden habe, fange ich an zu tippen:
"Hey, habt ihr Lust heute Zelten zu gehen? :) <3"
Kurz darauf kam auch schon eine Antwort von Tim, da er sein Handy stehts bei sich hat:
"Ja klar, ich frag' schnell nach!;)"
Keine Minute verging und er schreibt schon wieder:
"...ich darf leider nicht :((("
Och manno... Ich will gerade zurück schreiben als schon wieder eine Nachricht von ihm erscheint:
"Ne Spaß, wieviel Uhr und soll ich was mitbringen??:D"
So ein blödi:
"Du bist voll doof xD lass erst Mal auf Jenny's Antwort warten :)"
Also gelesen hat sie es schon und online ist sie auch... Oh jetzt nicht mehr. Also entwedert fragt sie gerade ob sie kann bzw. darf oder sie hat heute keinen Bock.
Meine Gedanken werden von meinem vibrierenden Handy unterbrochen und ich öffne die Nachricht von Jenny:
"Ich kann auch kommen, länger halte ich es zuhause nicht mehr aus! Meine Geschwister Nerven soooooo sehr;(( Also wann?(bitte so schnell wie möglich <3)"
"Okay gut, sagen wir in 20 Min am Treffpunkt! Bis gleich :3"
"Ach und Tim, kannst du Mashmellows und Chips mitbringen? Ich besorge dann trinken uns sonstiges" füge ich noch hinzu. Dann schalte ich mein Handy aus, sage meiner Mum Bescheid und packe meine Sachen zusammen.

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,,Ey Tim, gib' Mal bitte die Marshmallows herüber'', sage ich ihm. Aber nein, dieses Marshmallow süchtige Kind krallt sich die riesen Packung und verschwindet hinter dem Gebüsch gegenüber von uns.

Es sah wirklich lustig aus wie er dorthin gelaufen ist, also fangen Jenny und ich an los zu lachen, während er seinen Kopf über das Gebüsch streckt und sich einen Haufen Marshmallows in den Mund schiebt.

Sofort laufe ich auf ihn zu und er beginnt wie ein Mädchen rum zu kreischen: ,,Nein Mila lass mich in Ruhe! Das ist mein Schatz!", äfft er Gollum nach, dabei höre ich förmlich, wie er grinst. ,,Ich kriege dich schon noch Timmylein!", rufe ich und kichere dabei, die beiden Stimmen mit ein und Tim stolpert über einen Stumpfen Baumstamm.

Zuerst lachen wir alle und Tim steht wieder auf, aber dann verstummen wir, als wir ein undefinierbares Geräusch hören. ,,Was war das?", flüsterte Tim und fährt sich durch seine braunen Haare. ,,Ich habe keine Ahnung", kommt es von Jenny zurück, die ihre Stirn runzelt. Ich habe ebenfalls keine Ahnung, was es gewesen sein kann, deshalb schüttele ich nur mit dem Kopf.

,,Da schon wieder!", sage ich ein wenig lauter. Dabei sehe ich eine kleine schwarze Gestalt durch den Wald huschen und Tim kommt auf uns zu gekrochen und klammert sich vor Schreck an mir fest. Ich grinse und versuche ihn an seiner Schulter weg zu drücken, aber er lässt nicht locker. ,,Tim du Angst Hase, lass mich los, du zerdrückst mich sonst noch", hauche ich ihm ans Ohr und er lässt mich los. Ganz außer sich keift er mich an: ,,Ich bin kein Angst Hase, nur damit das klar ist! Ich wollte ähhhmmm... ich wollte dich bloß beschützen." Beleidigt dreht er sich weg und Jenny kommt zu uns hinüber.
,,Hey Leute, es reicht jetzt. Wir müssen herausfinden, was das war", sagt sie und zieht uns beide am Kragen ein Stück nach hinten. ,,Okay, beruhige dich Jenny", flüsterte Tim.

,,Na los, kommt mit." Ich packe die beiden am Handgelenk, ziehe sie ein Stück in den Wald hinein und lasse sie los, da ich weiß, dass sie mir weiterhin folgen. Wir holen unserer Taschenlampen aus Jenny's Rucksack, den sie vorhin bereits aufgezogen hatte und schalten sie ein.

Ich trete auf ein paar kleine Äste, die dann sofort zerbrechen. Es knackt ein paar Mal. ,,Psst!", kommt es von den beiden, die jeweils neben mir stehen.

Es ist schon sehr dunkel und das einzige was uns, außer den Taschenlampen noch Licht gibt, ist der Vollmond, der durch die Zweige der am Horizont nahe stehenden Tannen durch glänzt.

Ein wirklich sehr lautes Knacken reißt mich aus meinen Gedanken und wieder kommt es von beiden Seiten: ,,Psst!" ,,Man Mila! Jetzt sei doch Mal leise!'', Flüstern Tim verärgert, aber diesmal bin nicht ich auf einen Ast getreten und wie es scheint auch die anderen beiden nicht. ,,Das war ich nicht, ehrlich", flüstere ich zurück. Nachdem ich das sagte, bleiben wir stehen und leuchteten wie wild um uns herum, aber nichts außer Bäume, Büsche und herumliegende Blätter und Äste sind zusehen.

Wir sind schon echt weit im Wald drinnen, aber da wir...
Moment Mal, was ist das denn?
,,Was zum?", kommt es von Jenny und Tim wie aus einem Mund und wir starrten einen Abgrund hinunter...

,,Unglaublich", sage ich überwältigt , ,,es sieht aus, als wäre dort unten ein Portal oder so." Ich blicke zu Jenny und Tim, aber sie brachten kein Wort raus, sie stehen nur mit offenem Mund da.

Ich gehe auf die Knie, lege meine Taschenlampe bei Seite und klammere mich am Ende der Klippe fest um nochmal genau nach unten schauen zu können. Also schiebe ich mich noch ein Stück nach vorne, damit ich freien Blick auf den Abgrund haben zu können.

Sofort fällt mir etwas ins Auge. Eine Leiter, eine Strickleiter. Sie befindet sich kurz über einer kleinen Plattform die man von hier oben nur schwer erkennen kann. Ich schätze, dass es circa 20 Meter von hier oben bis auf diese Plattform sind, vielleicht auch mehr.

Das ist irgendwie ein bisschen ungünstig, weil ich da gerne runter will, aber Jenny leider Höhenangst hat.

Plötzlich höre ich hinter mir jemanden schwer Atmen, das ist Jenny! Ich stehe schnell wieder auf und gehe auf Jenny zu, um die sich auch Tim gerade schon kümmert. Sie sitzen auf dem Boden und Tim versucht sie zu beruhigen.

,,...aber, aber es ist so hoch!", sie fängt an schnappatmungen zu bekommen, also hocke ich mich vor sie und Schlinge meine Arme um sie. Sie legt ihren Kopf auf meine Brust und ich beginne ihr ein Lied ins Ohr zu Summen. Beim Refrain singe ich auch ein wenig mit:
'Cause all of me loves all of you
Love your curves and all your edges
All your perfect imperfections
Give your all to me, I'll give my all to you
You're my end and my beginning
Even when I lose, I'm winning
'Cause I give you all of me
And you give me all of you, oh

Ich spüre wie sie ihren Kopf hebt und sehe ihr dann in die Augen. Sie ist mutig, das weiß ich und sie auch. Ich stehe auf, reiche ihr die Hand und helfe ihr hoch.
,,Danke", flüsterte sie leise und lächelt mir zu.

Tim steht neben uns und wir beide nehmen jeweils eine von Jenny's Händen. Wir gehen näher zur Klippe und sie schließt ihre Augen. Eine kühle Briese lässt ihre rötlichen Haare nach hinten wehen. Ihr Brustkorb hebt sich und sinkt dann wieder. Sie öffnet die Augen und nickt. Ich löse mich von ihrer Hand und gehe zu der Strick Leiter.

Ein letztes Mal Blicke ich noch zu meinen Freunden die darauf warten, dass ich weiter nach unten klettere. Also tue ich es auch.
Die ersten 10 Sprossen habe ich bereits hinter mir. Dann stoppe ich kurz und schaue erneut nach unten um zu sehen, wie weit es noch ist. ,,Okay, noch ein ganzes Stückchen...", sage ich zu mir selbst.

Ich mag dir Leiter nicht. Die wackelt die ganze Zeit hin und her und manchmal habe ich das Gefühl, dass der Strick reißt. Deshalb wartet Jenny lieber, bis ich ganz unten bin.

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Schließlich sind wir alle angekommen und wir stehen jetzt vor dem riesigen lila Portal, auf das wir vorhin noch hinunter geschaut haben.

,,Und jetzt?", fragt Tim. ,,Was wohl?", antworte ich und greife nach ihren Händen. ,,Mila? Nein o...", aber weiter kommt Jenny nicht, denn ich laufe in das Portal hinein und ziehe die beiden hinter mir her.
,,Wow".

,,Die ist ja echt lang'', kommt es von Tim. ,,Ja, los kommt schon!", ich laufe vor, aber dann bemerke ich, dass Jenny und Tim nicht mit gekommen sind.

Also drehe ich mich um. Sie sehen ein wenig skeptisch aus, aber das ist mir gerade egal:,,Was ist denn los?! Wollt ihr etwa nicht wissen, was sich auf der anderen Seite der Brücke befindet?!", rufe ich zu ihnen hinüber.
,,Mila, es ist schon spät, lass uns bitte zurück gehen. Wir können morgen früh nochmal hier her, Okay?", sagt Jenny. Och man, ich will aber hin. ,,Aber..", ich werde von Tim unterbrochen:,,Komm schon Mila, sie hat Recht. Außerdem wissen wir nicht, wo wir hier sind und was passieren kann. Es ist schon dunkel also komm."

Zwei gegen einen... Dann muss ich mich wohl oder übel geschlagen geben:,,Na gut, aber dann gehen wir morgen nach dem Frühstück sofort wieder hierher, Okay?", sag ich ein bisschen beleidigt. Jenny nickt und winkt mich zu sich hinüber, also komme ich auch wieder zu ihnen. Wir drehen uns um, gehen langsam auf das Portal zu und gehen hinein.

Wieder kommen wir auf der kleinen Plattform an und wir gehen einer nach dem anderen die Strickleiter nach oben. Zuerst Tim, dann Jenny und dann ich.

Wir sind nun an der Klippe angekommen und setzen uns hin. Die Höhe scheint Jenny nichts mehr aus zu machen, denn sie sitzt ganz ruhig da und schaut nach unten. Was sie wohl überlegt?

Jenny's Sicht:
Jetzt sitzen wir schweigend hier starren auf den Abgrund. Nur das Rascheln der Blätter, im Wind ist zu hören, aber es ist schön.
Ich schließe meine Augen und lasse mir das, was gerade geschehen ist noch einmal durch den Kopf gehen.
Wir sind einer schwarzen kleinen Gestalt durch den Wald gefolgt, die uns an eine Klippe führte. Im Abgrund entdeckt en wir ein riesiges Portal, zu dem wir an einer Strickleiter hinunter kletterten und rein sprangen? Und da, wo auch immer wir dann heraus gekommen sind war eine wirklich sehr lange Brücke.

Wie klingt das denn? Das würde ich mir nicht einmal selbst glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte oder gerade sehen würde.

Ich öffne meine Augen wieder, klammere mich mit meinen Händen an meinen Beinen fest und platziere mein Kinn auf meinen Knien.
,,Was überlegst du?", bricht Tim die Stille und ich drehe meinen Kopf zu ihm. ,,Meinst du, das würde uns jemand glauben?", frag ich leise. Aber er zuckt nur mit den Schultern. ,,Na und wenn schon, wir wissen doch, dass es tatsächlich passiert ist", kommt es auf einmal von Mila.

Sie steht auf und sieht uns an. ,,Was?", fragt Tim misstrauisch. ,,Nichts, ich warte nur bis ihre endlich euren Hintern hoch bewegt, damit ich endlich schlafen kann. Ich bin müde", antwortet sie und wir machen uns auf den Weg zurück.

Sicht von Mila:
Wir gehen gerade durch den Wald und ich kann nicht mehr... Meine Beine tun unendlich weh und ich bin sooo müde:,,Tim?" ,,Mhh?" ,,Tust du mir ein Gefallen?" ,,Klar, was denn?" ,,Trag mich bitte", jammere ich. Er schüttelte nur grinsend den Kopf und bleibt stehen:,,Dann komm."
Ich gehe auf ihn zu und springe auf seinen Rücken. Dort klammere ich mich mit meinen Füßen und auch mit meinen Armen an ihm fest und lege meinen Kopf an seine Schulter:,,Danke", flüstere ich ihm zu und schließe dann meine Augen.

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Ich werde von einem lauten Geräusch geweckt und schrecke auf.
Da wir aber alle drei in einem Zelt schlafen, versuche ich möglichst leise zu sein, was mir anscheinend nicht gelungen ist. Denn Tim, der neben mir liegt, öffnet seine Augen und fragt total verschlafen:,,Was ist denn los?" Ich zucke nur mit den Schultern und schaue mich im Zelt nach Jenny um, die aber nirgends zu entdecken ist. ,,Wo ist Jenny?", sage ich leicht verzweifelt. Tim dreht sich zur anderen Seite und auch er bemerkt nun, dass sie nicht da ist.

Ich Stürme aus dem Zelt aber auch am Lagerplatz ist sie nicht. Es ist schon hell, also fällt es mir auch nicht schwer etwas sehen zu können, weshalb ich mir auch sicher bin, dass sie nicht da ist. ,,Man Tim, jetzt steh endlich auf und hilf mir Jen...", weiter kam ich nicht, denn vor mir stand plötzlich Jenny, die sich ihre Stirn hält. ,,Jenny, was ist passiert und was machst du schon hier draußen?", frage ich nach. ,,Keine Ahnung, ich weiß nur, dass mein Kopf verdammt weh tut", antwortet sie.

Auch Tim kommt endlich Mal heraus. Aber das erste, was er macht, ist Marshmallows in sich hinein zu schlingen. Ich schüttele nur meinen Kopf und schaue dann wieder zu Jenny, aber sie geht zu unserem Marshmallow futternden Freund und packt in die Marshmallowpackung.

,,Ernsthaft?'', frage ich. ,,Mhh, follfest fu auf maf profieren", sagt Tim mit vollem Mund. Daraufhin beginnen Jenny und ich zu lachen. ,,Waf?", fragt er und sieht uns verwirrt an. Aber wir lachen weiter.

Nach einer Weile kriegen wir uns wieder ein und die Marshmallows sind fast leer.
,,Gehen wir jetzt wieder zum Portal?", frage ich und lege mein süßestes Lächeln auf und hole meinen Rucksack mit Proviant aus dem Zelt. Die beiden nicken nur und wir gehen los.

Fröhlich und aufgeregt hoppse ich durch den Wald und drängel:,,Na los! Worauf wartet ihr denn? Schneller!" Sie sind ein paar Meter hinter mir, hüpfen dann aber auch los.

Nun sind wir wieder an der Klippe, aber das Portal, es ist verschwunden! ,,Wo ist, wo ist das Portal", sagt Tim verwirrt. Auch wir stehen nur mit offenem Mund da und starren hinunter in den Abgrund.

,,Oh man", sage ich ziemlich traurig und lasse mich auf den Boden plumpsen. ,,Einmal dachte ich, dass wir Mal wirklich etwas spannendes erleben. Etwas, was wirklich echt ist und nicht nur gespielt." Ich ziehe meine Beine an, lege meine Arme auf meine Knie und darauf meinen Kopf.

Sicht von Tim:
Das kann doch nicht sein, ich meine wir waren gestern dort runter geklettert, an der Strickleiter und sind durch das Portal gegangen, welches zu ein mega langen Brücke geführt hat.

Ich nehme meine Hände aus meinen Hosentaschen und gehe näher auf die Klippe zu. Knie mich hin und beuge mich ein wenig nach vorne. Das gibt's doch nicht. ,,Die Strickleiter ist auch verschwunden!", rufe ich fassungslos und setzte mich richtig auf.
Dann fahre ich mir einmal durch die Haare und schaue zu den Mädels. Oh man, Mila tut mir so leid. Ich kenne sie schon seid 10 Jahren und kann verstehen, wieso sie traurig ist.

Immer wenn wir draußen waren, hat sie alles versucht um es spannend und aufregend zu machen, aber nie hat es funktioniert, nie haben wir ein richtiges Abenteuer erleben dürfen. Und jetzt ist die wohl möglich einzige Chance, wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg.

Oh shit, was war das? Ich zucke zusammen. Eine große seltsame Silhouette lief gerade um uns herum. ,,Ähm Mädels, was war das?", sage ich beunruhigt und schaue mich nochmal nach dieser Gestalt um. Aber keine Spur zu sehen.

,,Was war was?", fragt Mila schluchzend. ,,Habt ihr das eben etwa nicht gesehen?", frage ich vorsichtshalber nach. ,,Was denn Tim?", fragt mich Jenny verunsichert.

Sicht von Mila:
Was hat Tim gesehen? Was ist passiert? Und warum habe ich nichts mitbekommen? Ich schaue mich um, da, da war eine schwarze Gestalt! ,,Da!", rufe ich laut, halte mir dann aber vor Dummheit meine Hände vor den Mund. Und sehe das Wesen davon laufen.

Sofort schnellen die Blicke meiner Freunde in den Wald hinein, aber es war schon verschwunden.

,,Es ist gerade in den Wald gelaufen!", rufe ich, ,,Wir müssen hinterher!" Ohne noch einmal nach hinten zu schauen, stehe ich von dem unbequemen Boden auf und laufe in den Wald hinein, in der Hoffnung, dieses Wesen finden zu können.

,,Warte Mal Mila!", kommt es von Jenny und Tim. Kurz darauf höre ich schnelle Schritte hinter mir. Nun weiß ich, dass sie hinter mir sind, aber meinem Gehör nach zu Urteilen, sind sie jedoch noch einige Meter hinter mir.

An einem Berg, habe ich eine riesige behaarte Hand im Gesicht, die mir den Mund zu hält und mich zur Seite zieht. Ich kreische, aber ich werde einfach ignoriert.

Meine Augen zu gepresst werde ich über die Schulter eines braunen, behaarten, riesigen... Tier, Monster, was weiß ich geworfen.

,,Lass mich los!", rufe ich und boxe vergeblich gegen den Rücken dieses Monsters. ,,Hilfe! Hilf mir doch jemand! Hilfe!", Schreie ich, aber nichts geschieht. Das Vieh läuft einfach weiter und steigt einen Berg hinauf.

Ich habe Angst und schreie mir die Kehle aus dem Hals, aber mich scheint niemand zu hören. ,,Bitte, bitte lass mich los", ist das letzte was ich raus bringe, denn ich habe keine Stimme mehr. Kein Wunder, wenn ich knapp 20 Minuten durchgehen rum kreische...

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Ich befinde mich in einer Höhle und werde nun endlich auf den Boden gelassen, nur leider ist es nicht gerade eine weiche Landung.

Ich bin total fertig und mir laufen immer noch Tränen die Wange hinunter.

Vor mir steht ein riesiges, haariges Wesen. Es kommt mir immer näher und seine Hand bewegt sich auf mein Gesicht zu. Ich habe Angst und sitze wie angewurzelt da.

Unerwartet ist es eine sanfte Berührung. Es hält meine Wange und streicht mir mit dem Daumen meine Tränen aus den Augen. ,,Es tut mir leid", sagt eine unglaublich tiefe und kratzige Stimme, aber sie war beruhigend.

Es zieht die Hand wieder vorsichtig zurück und schaut mir besorgt in die Augen. ,,Ich musste das tun, denn du und deine Freunde, ihr ward die letzten, die das Portal betreten haben. Für uns ist das Portal nun geschlossen und nur ihr könnt uns helfen in unsere Welt zurück zu kehren." ,,Für euch?", frage ich verunsichert.

,,Ja, ich bin nicht der einzige, der nun hier gefangen ist. Aber das tut nichts zur Sache. Wenn wir zum nächsten Vollmond nicht wieder zurück kommen, sind wir für alle Zeit in eurer Welt gefangen. Doch dies ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir spätestens zum nächsten Vollmond, zu unaufhaltsamen Monstern werden, die eure Welt vernichten werden. Und das darf niemals geschehen, denn dann werden wir die Welt unterjochen. Wenn das geschieht, steht unser aller Existenz auf dem Spiel, die Existenz aller Lebewesen, dieses Universums", spricht er zu mir.

Meine Augen werden groß. ,,Ich und meine Freunde werden euch helfen, das verspreche ich, aber wie?"

Sicht von Jenny (kurz bevor Mila verschwunden ist):
,,Warte Mal Mila!", rufen Tim und ich ihr hinter her, aber sie läuft einfach weiter. Also laufen wir ihr nun auch hinterher.

Sie ist so Stur. Warum bleibt sie nicht stehen? Und wohin will sie überhaupt?

Ein kreischen holt mich aus meinen Gedanken und sofort stolpere ich über eine herausragende Baumwurzel. Um mich abzufangen, ist keine Zeit mehr, denn die Schwerkraft lässt mich leider zu schnell im Stich. Ich falle nach vorne und schürfe mir mein Knie auf. ,,Autsch", sage ich und Tim kommt zu mir.

Ich blicke in die Richtung, aus der, der Schrei kam. Aber niemand ist da. ,,Mila?!", rufe ich so laut ich kann und richte mich mit Hilfe von Tim wieder auf. ,,Wo ist Mila?'', frage ich hektisch und gleichzeitig besorgt. Doch Tim zuckt bloß mit den Schultern und schaut zu dem Berg, an dem sie gerade noch vorbei lief.

,,Mila! Das ist nicht lustig komm raus!", ruft Tim wütend und marschiert zu dem Berg.

,,Bleib stehen!", schreit er nur noch und läuft ein Stück den Berg hinauf. Aber die Bäume versperren mir die Sicht zu Tim und auch ich laufe nun auf den Berg zu und sehe wie Tim hoffnungslos versucht den steilen Berg hinauf zu klettern, aber er rutscht immer wieder ab.

Mein Blick wandert weiter nach oben und dort ist Mila, auf dem Rücken eines riesigen Tieres! ,,Nein Milaaaaaaa!", schreie ich, aber es ist zwecklos. Das Vieh läuft immer und immer Höher und plötzlich verschwindet es aus meinem Blickfeld.

Ich fange an zu schuchzend und sinke auf den Boden. Tim kommt zu mir, nimmt mich in den Arm und tröstet mich:,,Hey Jenny, Mila wird nichts passieren, vertrau' mir." Er drückt mich an sich und ich vergrabe mein Gesicht in sein Shirt. ,,Versprochen?", frage ich sicherheitshalber nach. ,,Ja, versprochen", ermutigt er mich.

Dann stehen wir wieder auf und klettern den Berg hoch.

Sicht vom Mila:
,,Okay, aber wie heißt du eigentlich und was seid ihr für Wesen?", frage ich, nachdem er mir erklärt hat, wie wir ihnen helfen können. ,,Mein Name Khadgar und ich komme aus dem Stamm der Gorolen.", antwortet er.

,,Und weshalb seid ihr in unsere Welt gekommen?'' ,,Wir leben in einer der sieben Welten und unserer Welt, ist die Welt der Fabeln. Sie besteht aus 32 Stämmen, mit den verschiedensten Fabelwesen. Und wir sind der Stamm, der das Zusammenleben mit all den anderen Fabelwesen ermöglicht hat. Doch vor 2 Monden, wurde unser Stammesoberhaupt sehr krank. Darum mussten wir die sieben Krieger von Fabeln in eure Welt, um ihm helfen zu können. Wir brauchen nämlich ein Heilmittel, damit er wieder gesund wird. Sonst wird er von uns gehen und das können wir nicht zu lassen", sagt er.

Ich staune:,, Sieben Welten?" ,,Ja, es gibt sieben Welten, unsere Welt der Fabelwesen; die Welt der Superhelden und Schurken; die, der Geister und Dämonen, welche auch die mit Abstand gefährlichste Welt des Universums ist; die Welt der Roboter und Maschinen; die, der Magie; die Welt der Ungeheuer und eure, die Erde." ,,Und wieso weiß niemand von meinem Planeten von all den anderen Welten?", frage ich verwirrt, da es scheint, als würden all die Bewohner der anderen Welten, die Khadgar gerade aufgezählt hat unsere Welt kennen. ,,Das ist ein lange Geschichte", antwortet er.

Gerade wollte er zum nächsten Wort ansetzten, da wird er von meinen Freunden unterbrochen:,,Lass sie sofort gehen du...", aber weiter kommt Tim nicht, denn ich spreche einfach dazwischen:,,Hey Tim, Hey Jenny, darf ich vorstellen, Khadgar. Er ist ein Fabelwesen und kommt von einer anderen Welt. Er kommt aus dem Portal, aber weil wir hindurch gegangen sind, hat es sich geschlossen und darum müssen wir ihm helfen zurück zu kehren."

Da stehen sie nun und sagen keinen Wort, sie sahen nur zwischen Khadgar und mir hin und her. ,,Alles ok?", frage ich.
,,Ja, aber warum in aller Welt, hast du Mila hier hoch gebracht, weißt du wie anstrengend es für ein Menschen ist hier hoch zu kommen?", sagt Jenny und deutet wutentbrannt auf den Gorolen der
neben mir steht.

Vor vielen Millionen Jahren, als unser Universum erschaffen wurde, gab es 7 Planeten. Auf jedem der 7 Planeten gab es jeweils zwei Lebewesen, die die Welten ausmachten. Nur auf der Erde, dort gab es mehr. Da waren unzählige Tiere und zwei Menschen. Auf der Erde gab es so viel mehr Leben, als in den anderen Welten. Diese Welt war anders, diese Welt, war so viel besser und schöner, als die anderen.

Nach 10000 Jahren, waren nun alle Welten stark Bevölkert, aber die Erde, sie war besser. Darum beschlossen die Bewohner der 6 Welten, dass sie den Menschen vernichten würden und die Welt für die eigenen Zwecke zu nutze machen würde.

Doch der Mensch hatte von ihrem Vorhaben Wind bekommen und machte alle Portale in seiner Welt zu Nichte. Bis auf eins.

Aber es war von den jeweils anderen Welten übersehen worden, bis Shadow es eines Tages fand.

Doch Shadow war böse, sie wollte sich die Erde nicht mit allen anderen teilen, sie wollte die Erde alleine regieren und deshalb wollte sie, dass die anderen die Suche aufgeben.
Also ging sie zu jeder der übrigen 6 Welten, auch ihrer eigenen und erzählte ihnen, das eine andere Welt die Erde für sich selbst haben will.

Als sich die Lüge nun in allen Welten verbreitet hatte und Shadow endlich ihren Willen hatte, begannen sich die 6 Welten zu bekriegen.

Das nahm sich Shadow zu nutze, also ging sie durch das letzte Portal zur Erde, um sich die Menschen zu ihren Bediensteten zu machen. Dies gelang ihr dann auch.

Doch irgendwann hatte Matheus die Schnauze voll, er wollte nicht mehr den Diener für sie spielen. Er wollte wieder in Frieden Leben können, so wie es war, bevor Shadow auftauchte.

Vier Jahre lang schmiedete er an einem Plan und als er endlich sicher war, setzte er ihn bei der richtigen Gelegenheit ein.

So legte er ihr das Handwerk und brachte sie zurück in ihre Welt.

Von dem wahren Geschehen, welches Matheus ihnen erzählte, waren die Bewohner von Shadow's Welt nicht sonderlich begeistert.
Darum beschlossen sie, dass die Verräterin bestraft werden sollte.
Sie kam in die tiefste und dunkelste Ecke, solange bis sie starb. Kein Essen, kein Trinken, gar nichts.
Die Welten versöhnten sich wieder und legten einen Eit darauf, dass sie ihre eigene Welt nicht verlassen dürfen.

Bloß die Bewohner der Erde, wurden ihrer Erinnerung beraubt, denn das Volk wollte sich rächen und nur so konnten die anderen Welten es verhindern.

Nachdem sich Jen wieder eingekriegt hat und Khadgar uns die Geschichte unseres Universums erzählt hatte und wie wir den Fabelwesen helfen können, kommen mir einige Fragen in den Sinn. Wie sollen wir in die nächste Welt gelangen, wenn sich das Portal erst wieder öffnet, wenn wir es von der 'anderen Seite' öffnen? Was sollen wir bitte unseren Eltern sagen, wenn wir so lange weg sind?

Dann spreche ich meine Fragen aus und schaue zu meinen Freunden. Darauf sagt Jen:,,Wie wäre es, das wir sagen, dass wir für ein paar Wochen nach Holland fahren?" ,,Glaubst du echt, dass unsere Eltern uns einfach Mal soeben nach Holland fahren lassen? Alleine?", fragt Tim nach. ,,Wir sagen einfach, dass wir zu meiner Cousine fahren. Sie wohnt ja dort", schlage ich vor. ,,Okay, dann wäre das geklärt", antwortet Tim grinsend.

,,Ahhm Okay, aber ihr solltet euch wirklich beeilen, ihr braucht Proviant für unterwegs und...", Jenny unterbricht Khadgar:,,Moment Mal, wo soll sich denn das letzte Portal befinden?"
,,Die Koordinaten stehen auf der Karte...", er kramt in einem Beutel herum, ,,...Die ist nicht mehr da drinnen, Durotan muss sie haben."

,,Ähmm, wer ist Durotan?", fragt Tim sichtlich verwirrt. ,,Durotan ist wie ich ein Gorole, aber dass ist unwichtig, wichtig ist, dass wir ihn finden müssen!", antwortet Khadgar. ,,Na gut und wo ist er?", frage ich. ,,Ich weiß es nicht, er wollte das Heilmittel zusammen suchen.
Aber wir treffen uns bei Sonnenuntergang an der Klippe. Also geht zu euren Familien und packt eure Sachen, damit ihr morgen früh aufbrechen könnt."

Gesagt, getan.
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,,Mila?" ,,Ja", antworte ich Jenny, während ich gerade mit dem Zelt kämpfe. ,,Was ist wenn mei.." ,,Tim! Jetzt hilf mir verdammt nochmal und hör auf zu essen!", schreie ich wütend. ,,Ja if komme ja fon!", antwortet Tim mit vollem Mund.

,,Was ist wenn meine Eltern mich nicht gehen lassen?", beendet Jenny nun ihren Satz. Ich schaue zu ihr und setzte mich hin. Ein kurzen Moment lang herrscht Stille. Mit einem eher leisen:,,Ich weiß nicht", breche ich die Stille und Rolle meinen Schlafsack ein. ,,Aber ich glaube nicht, dass deine Eltern nein sagen. Jen, dass wird schon klappen."
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,,Mama! Papa! Ich bin wieder zuhause!", rufe ich durch das Haus und lege im Flur meinen Rucksack ab. ,,Ich bin in der Küche Emilia", ertönt die Stimme meiner Mutter. Ich gehe um die Ecke in die Küche und sehe meine Mutter, die gerade Mittagessen macht. ,,Ist bei dir und Papa wieder alles in Ordnung?", frage ich vorsichtig nach. Keine Reaktion. Sie steht immer noch mit dem Rücken zu mir am Herd. ,,Mama? Ist alles...", ein Schluchzen unterbricht mich und meine Mama dreht sich zu mir und fällt mir in den Arm.

Nein, was ist los,... Haben sie sich etwa... Nein bitte nicht!
Auch mir kullern nun Tränen runter:,,Werdet ihr euch schei..." ,,Ich weiß es nicht." ,,Wo ist Papa?", frage ich weinend. Mama antwortet:,,Er ist oben."

Ich beende die Umarmung und laufe die Treppen hoch zu Papa. Dann schleiche ich mich zur Zimmertür meiner Eltern, die ein Stück offen steht und schaue ins Zimmer. Dort sitzt mein Vater auf dem Bett und schaut aus dem Fenster. Ich lehne mich an den Türrahmen und schaue zu ihm. Neben dem Bett steht ein Koffer und wieder laufen mir Tränen die Wangen hinunter.

Er scheint mich bemerkt zu haben, denn er dreht seinen Kopf in meine Richtung und deutet, dass ich zu ihm kommen soll. Aber ich bleib stehen und frage:,, Warum steht der Koffer draußen?" Papa guckt wieder raus und antwortet mir mit zugekehrtem Rücken:,, Deine Mutter zieht für einige Tage zu Yvonne nach Neuss." ,,Warum?", erwiedere ich mit zittriger Stimme. ,,Wir wollen Pause machen", antwortet er hart. ,,Nein, du willst Pause machen! Mama liebt dich! Liebst du Mama etwa nicht mehr...?", sage ich und werde dabei immer leiser.

Nichts. Es herrscht Totenstille. Kein einziger Ton ist zu hören. Zwei Minuten warte ich noch, aber er antwortet nicht.
Ich gehe aus dem Zimmer und schlage die Tür mit einem lauten Knall zu.

Bin ich eher traurig, wütend oder enttäuscht? Ich weiß es nicht, es fühlt sich auf jeden Fall nicht schön an...

Ich will hier jetzt erstmal weg, ich kann es einfach nicht vertragen meine Mutter weinen zusehen, das zerreißt mir das Herz...

Ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche und rufe Jenny an. Ich lasse es 10 Mal klingeln, aber dann kommt die Mailbox. Dann lege ich wieder auf und rufe Tim an. Nach zwei Mal klingeln nimmt er ab: ,,Hey Mila, was gibt's?" ,,Kann ich gleich vorbeikommen und bei dir schlafen? Ich will nicht zuhause sein", frage ich schluchzend. ,,Ja klar, was ist denn los?", fragt er besorgt. ,,Erzähle ich dir wenn ich da bin."

Ich hole meinen Wanderrucksack und packe die Sachen für morgen und die nächsten Wochen. Jenny, Tim und ich haben abgesprochen, wer was trägt und mitbringt. Jenny die Schlafsäcke, Isomatten und Taschenlampen; Tim das Essen und Trinken und ich Kleidung, die Handys und Aufladeboxen und Geld.

Geld! Ich brauche ja Geld! Ich gehe zu meinem Sparschwein, welches sich auf meiner Fensterbank befindet und öffne es von unten. Ich lasse die unzähligen Münzen auf meinen Schreibtisch fallen und verteile es dort drauf. Ich zähle es zusammen, indem ich fünf Euro Stapel mache.

,,So, fertig", sag ich an mich selbst gerichtet und zähle nun die Stapel. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn. Fünf mal dreizehn sind 65. Also 65 Euro und 32 Cent.

Aber wer weiß wo wir hin müssen? Vielleicht müssen wir Fliegen und mit der Bahn fahren um zum Portal zu kommen. Aber ich habe ja noch 360 Euro auf meinem Konto. Dann nehme ich einfach noch so viel Geld wie ich brauche ab und dann passt das schon.

Die 65 Euro packe ich in einen kleinen Beutel und gehe damit zu meiner Mama nach unten. Sie sitzt auf dem Sofa und guckt Fernseher. ,,Mama? Kannst du mir das Geld in Scheine wechseln? Das sind 65 Euro.", frage ich. ,,Ja klar, wofür brauchst du das denn, Schatz?", fragt sie, während sie aufsteht und ihre Tasche aus dem Flur holt.

Oh Mist, das hatte ich ihr ja noch gar nicht erzählt... Ich zögere einen kurzen Moment, antworte dann aber doch:,, Ähm, Jenny, Tim und ich wollen für ein paar Wochen nach Holland zu Maja. An den Strand und ein bisschen Urlaub machen. Zu dritt." ,,Das ist ja eine schöne Idee, aber habt ihr das mit Maja schon abgesprochen?",bohrt Mama nach, während sie mir 65 Euro in scheinen in die Hand drückt. ,,Ja, also ähmm... Wir..", stottere ich. Mir ist bewusst, dass ich meine Mutter gerade anlüge, aber sonst würde sie mich doch nicht gehen lassen. ,,Ist schon gut, wann wollt ihr denn los?", fragt sie. ,,Morgen früh", antworte ich. ,,Schon morgen?" ,,Ja Mama und heute schlafe ich bei Tim, Okay?" ,,Ja ist gut."

Ich gehe wieder nach oben in mein Zimmer und tue das Geld in mein Portemonnaie und packe es mit meinen anderen Sachen, also Kleidung, Aufladebox, Isomatte, Schlafsack, Taschenlampe, Batterien, und so weiter in meinen Rucksack und mein Handy in meine Hosentasche.

Dann ertönt mein Klingelton und ich spüre wie mein Handy in der Hosentasche vibriert. Ich nehme das Handy aus der Tasche und sehe auf meinem Handydisplay 'Jenny' stehen.

Ich gehe ran:,,Hallo Jenny." ,,Ja hallo? Emilia? Ich bin's Melanie, Jenny's Mama. Ich wollte nur sicher gehen, dass das mit Holland wahr ist und nicht nur irgendeine ausgedachte Geschichte von meiner Tochter." ,,Ja, wir wollen nach Holland zu meiner Cousine fahren und ein bisschen Urlaub machen und uns am Strand entspannen", antworte ich Jen's Mutter. ,,Das klingt ja toll, aber darf ich Mal deine Mama sprechen, Mila?", fragt sie. ,,Ja natürlich, einen Moment bitte", antworte ich höflich und gehe die Treppen wieder runter zu meiner Mutter.

,,Mama, Melanie möchte gerne mit dir reden, wegen Holland", sage ich und gehe zu meiner Mama, die wieder auf dem Sofa liegt. Sie hält ihre Hand über die Sofalehne und fordert mich auf ihr das Telefon zu geben.

,,Und?", frage ich, nachdem meine Mama aufgelegt hat. ,,Melanie hat gesagt, dass sie es sich bis heute Abend überlegt, um nochmal mit Jenny's Papa darüber zu reden", antwortet sie und reicht mir mein Handy.

Och man, was ist wenn Jen wirklich nicht darf? Das wäre doch unfair, ich meine wir würden ja auch schließlich bei Maja wohnen, also wenn das alles keine Lüge sein würde...

Wieder klingelt mein Handy, reißt mich aus meinen Gedanken und ich lasse es vor Schreck auf die harten Fliesen fallen. ,,Scheiße!", fluche ich und hebe es schnell wieder auf. ,,Alles gut?", fragt Mama. ,,Ja, alles gut", antworte ich.

,,Na toll...", murmle ich vor mich hin und betrachte die angeschlagenen Ecken meines Handys. Hätte ich mir Mal lieber eine Hülle gekauft. ,,Du sollst doch aufpassen Emilia!", kommt es plötzlich von meinem Vater, der unerwartet hinter mir steht. ,,Tut mir leid Papa", sage ich leise und richte meinen Kopf in Richtung Boden.

Ich warte darauf, dass er noch etwas dazu sagt, weil er normalerweise immer das letzte Wort hat. Aber anstatt etwas zusagen, dreht er sich um und geht zur Haustür raus. Darauf laufe ich die Treppen hoch in mein Zimmer, greife mir meine Tasche und laufe wieder nach unten.

Dort gehe ich noch zu meiner Mutter und verabschiede mich bei ihr. ,,Ich hab' dich lieb Mama. Viel Spaß bei Yvonne. Bis in vier Wochen", sage ich und ziehe sie in eine feste Umarmung. Dann drücke ich ihr noch ein Kuss auf die Wange, nehme mir meine Jacke und gehe zur Haustür. Nachdem ich sie öffne blicke ich noch einmal zurück und winke meiner Mutter zu. ,,Viel Spaß meine Süße und passt auf euch auf! Macht keinen Unsinn und rufe mich ab und zu Mal an! Ich liebe dich!", ruft sie noch hinterher. Mit einem Lächeln gehe ich aus der Tür und schließe sie von außen wieder.

Draußen auf der Veranda sitzt mein Papa und raucht. Rauchen ist einfach nur abartig und außerdem total ungesund. Einfach widerlich!

,,Wohin willst du?", fragt meine Vater und schaut mich fragend an. ,,Ich übernachte heute bei Tim", antworte ich und gehe weiter. Ich gehe ein Stück aber mein Vater sagt: ,,Emilia warte Mal!", worauf ein seufzen folgt, aber ich ignoriere es so gut es geht, was mir dann auch gelingt.

Obwohl der Weg zu Tim nicht weit ist, tut mein Rücken schon weh. Liegt wohl an dem Rucksack, der ist echt schwer.

Hmmm ob Melanie sich schon entschieden hat, ob Jenny mit darf oder nicht? Ich hoffe es jedenfalls, wenn nicht, dann wäre es richtig scheiße. Ich meine, wir drei machen immer alles zusammen und wenn sie jetzt bei dem wohl spannendsten Erlebnis nicht dabei sein kann dann... dann... ich weiß nicht. Es wäre einfach richtig Schei...

,,Mila! Hier oben!", ruft eine mir sehr bekannte Stimme. Ich gucke mich um, aber niemand zusehen. ,,Tim?! Wo bist du?!", rufe ich während ich mich bereits auf seinem Grundstück befinde. Er lacht. Er lacht mich einfach aus...,,Ich bin hier oben auf dem Baum!" ,,Wieso bist du auf dem Baum?", frage ich leicht verwirrt.

Sicht von Tim:
Oh auf die Frage war ich jetzt nicht vorbereitet. ,,Ähmmm,... Ich wollte... ähmm... ähh... Keine Ahnung, nur so", beantworte ich ihre Frage, während ich von dem Baum hinunter klettere und zu Mila gehe. ,,Alles klar", sagt sie und fängt an zu kichern. Ich muss dann auch lächeln.

Aber dann kommt mir in den Sinn, wie sie vorhin am Telefon drauf war. Sie hatte eindeutig geweint. Aber wieso?

Ich schließe die Haustür auf und wir gehen in den Flur. Dort ziehen wir unsere Schuhe aus und ich frag:,,Was war vorhin eigentlich los?" Sie scheint ziemlich bedrückt, aber dennoch antwortet sie auf meine Frage:,,Meine Eltern haben sich gestritten..." Sie sieht traurig zu Boden ,,Warum? Was ist denn passiert?", frage ich hebe ihr Kinn an, damit sie wieder zu mir guckt. ,,Ich weiß es nicht...", sagt sie noch und nimmt mich dann in ihren Arm.

,,Komm, wir gehen nach oben. Ich muss noch meine Sachen zuende packen", flüstere ich ihr leise ins Ohr und löse mich von ihr.

In meinem Zimmer suche ich meine Klamotten zusammen und werfe sie hinter mich aufs Bett, auf dem Mila es sich bereits gemütlich gemacht hat. Eine gute Gelegenheit sie ein bisschen zu ärgern!

Sicht von Mila:
,,Ti...", weiter komme ich nicht, der denn ein paar Socken kommen geradewegs auf mein Gesicht zugeflogen, doch bevor ich es realisieren kann, landen sie schon in meinem Gesicht. ,,Idiot", sage ich und fange an zu grinsen, denn soeben viel mir ein kleiner Racheplan für seine Sockenaktion ein.

Tim kichert noch immer, während er seine Klamotten in seinen Rucksack stopft. Er will gerade zu mir schauen aber schon landen zwei seiner Kissen nacheinander in seinem Gesicht. Und ich schwöre euch, sein Blick ist unbezahlbar! Ich versuche mir mein Lachen zu verkneifen, aber er sieht gerade so lustig aus und ich muss laut los lachen, bis er nun mit einstimmt.

Nach einer Weile hören wir Tim's Handy Ton. Vielleicht ist es ja Jenny! Tim entsperrt es und geht auf WhatsApp. ,,Hat Jen geschrieben?", frage ich hoffnungsvoll. ,,Nein, Melanie", antwortet Tim ausdruckslos. ,,Was denn?", frage ich neugierig. ,,Sie hat geschrieben, dass sie uns hinfahren will...", sagt er fassungslos und setzt sich aufs Bett. ,,Und was sollen wir jetzt machen?!" ,,Mila, ich weiß es nicht..."

,,Also gut, dann schreib ihr das jetzt auch so", befehle ich Tim und gebe ihm sein Handy wieder, welches ich ihn vorhin aus der Hand genommen habe.

,,Ja, aber ich bezweifele, dass sich das Portal ausgerechnet in Holland befindet. Und außerdem, was ist mit deiner Cousine? Sie weiß doch nicht mal bescheid." ,,Na, dann rufen wir sie jetzt an", antworte ich, hole mein Handy aus meiner Hosentasche und schalte es an. Auf dem Display erscheint: '1 verpasster Anruf' und '6 WhatsApp Nachrichten'.

Diese ignoriere ich vorerst und entsperre mein Handy. Dann gehe ich auf Kontakte und suche 'Maja'. Gefunden. Ich klicke auf ihren Kontakt und rufe sie an. Dafür drücke ich auf den Lautsprecher, damit Tim mithören kann.

,,Hallo Cousinchen!'', meldet sie sich nach dem vierten Mal klingeln. ,,Hey Maja!", Grüße ich zurück. ,,Was gibt es?", fragt sie. ,,Fährst du in den Ferien weg?", frage ich neugierig. ,,Ja, ich fliege mit Timo am Mittwoch nach Miami, für knapp fünf Wochen. Wieso fragst du?" ,,Du kennst doch noch Jenny und Tim, oder?", frage ich. ,,Ja natürlich, warum?", erwiedert sie meine Frage.

,,Also, wir wollten für ein paar Wochen nach Holland, haben aber so kurzfristig kein Hotel mehr gefunden und deshalb wollten wir fragen, ob wir eventuell ja solange in eurer Wohnung bleiben können, also nur wenn das für euch okay wäre", frage ich hoffnungsvoll.

,,Hmm, wissen eure Eltern denn überhaupt bescheid und vor allem finden sie es okay?", fragt sie sicherheitshalber nach. ,,Ja natürlich, sonst würde ich dich ja nicht fragen", antworte ich. ,,Also, dann könnt ihr von mir aus zu uns kommen. Aber ab wann und wie lang?" ,,Wir würden schon morgen kommen und dann ungefähr vier Wochen bleiben. Und nein, wir werden keinen Blödsinn machen, versprochen." ,,Na schön, ich rede dann nochmal mit deiner Mum und meinem Freund." ,,Okay, Dankeschön Maja, du kannst dann morgen jederzeit mit uns rechnen. Ach und kannst du mir nochmal deine Adresse schicken?", frage ich zum Schluss noch. ,,Ja klar, mache ich gleich. Ich muss jetzt noch weg, wir sehen uns dann morgen. Lieb' dich Cousinchen. Bye!" ,,Ciao!", verabschieden wir uns voneinander.

Supi. Das wäre dann schon Mal geklärt. ,,Okay, ich hätte jetzt irgendwie nicht gedacht, dass Maja einfach ja sagt. Aber egal, Hauptsache wir finden das Portal", sagt er. ,,Ja, da hast du Recht. Und jetzt antworte Melanie, damit sie bescheid weiß." ,,Ja, ist gut."

Chatverlauf:

Melanie: Hallo Tim.
Also gut, Jenny darf mit nach Holland. Unter einer Bedingung, ich werde euch fahren. :)

Tim: Hallo Melanie, das ist zwar nicht nötig, aber wenn du unbedingt möchtest, dann wäre die Fahrt ja schon Mal geklärt. :) Vielen Dank. :)

Melanie: Freut mich, dass ich euch helfen kann! Wann möchtet ihr denn morgen los?

Tim: Das müssen wir noch besprechen. Gast du etwas dagegen, wenn Jenny heute mit Emilia bei mir übernachtet?

Melanie: Nein, selbstverständlich nicht. Ich sage ihr bescheid. Sie ist in einer Viertelstunde da! :) Bis Morgen.

Tim: Vielen Dank und bis morgen! ;)

,,Und was sagt sie?", frage ich neugierig. ,,Sie fährt uns morgen und Jen kommt gleich, damit wir alles besprechen können. Wir müssen ja schließlich morgen früh zur Klippe und Khadgar und den anderen Gorolen suchen. Deshalb übernachtet ihr heute beide bei mir. Jenny kommt auch in ein paar Minuten", antwortet er.

Sicht von Jenny:
Oh scheiße, was sollen wir denn jetzt machen? Fahren wir jetzt wirklich nach Holland? Wirklich? Wir müssen doch das Portal suchen. Es wird doch niemals ausgerechnet in Holland sein, ich meine, das kann nicht sein.

,,Jenny!", reißt mich meine Mum aus meinen Gedanken. ,,Ja?", frage ich leicht genervt, da sie mich schon zum dritten Mal ruft. Ich hasse es... ,,Kommst du Mal bitte!?", ruft sie zu mir ins Zimmer hoch.

Ich stehe von meinem Bett auf und lege mein Buch zur Seite. Dann laufe ich die Treppe runter und bleibe im Wohnzimmer schließlich vor meiner Mum stehen.

,,Was ist denn?", frage ich und schaue zu ihr hoch, da sie ziemlich groß ist. Naja eigentlich bin ich ja ziemlich klein. Ich bin gerade Mal 1.60m und bin 14, aber naja, egal.

,,Erstens, ich werde euch morgen nach Holland fahren. Zweitens du übernachtest heute mit Emilia bei Tim", Sagt sie und sieht mich an.
Scheiße. Jetzt sind wir wirklich....

,,Hast du mir überhaupt zugehört?", fragt sie und guckt mich schräg an. ,,Ja", antworte ich, drehe mich um und gehe die Treppen wieder nach oben in mein Zimmer und packe meine Sachen.

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Ich stehe jetzt vor Tim's Tür und klingele
,,Ding Dong". Zwei Sekunden später öffnet sich auch schon die Tür und das einzige was ich gerade raus bringen kann ist:,, Spinnt ihr eigentlich?! Wir werden morgen nach Holland fahren und we...", Tim hält mir seine Hand vor den Mund, damit ich aufhöre zu reden. ,,Sag Mal geht's noch? Meine Eltern sind zuhause!", flüstert er und guckt mich dabei wütend an. Mit einem entschuldigenden Blick sehe ich zu ihm hoch und treten dann ein.

An der Wohnzimmer Tür steht Tim's Mutter, also begrüße ich sie:,,Hallo Frau Schiebler." ,,Guten Tag Jenny, du und Emilia passt bitte gut auf meinen kleinen Tim auf wenn ihr weg seid, Okay?", fragt sie und beginnt zu grinsen. Mit einem verachtenden Blick schaut Tim seine Mutter an, aber sie streckt ihm bloß grinsend die Zunge raus und zwinkert Mila und mir zu. ,,Ach Timmylein, sein nicht beleidigt, du kannst ja nicht dafür, dass du so tollpatschig bist", sagt Mila amüsiert und klopft ihm auf seine Schulter. ,,Hahaha", sagt er und dreht sich beleidigt weg.

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Sicht von Mila:
,,Tim?", frage ich leise um Jenny nicht aufzuwecken. ,,Mhhh", kommt es nur als Antwort. ,,Was ist wenn wir es nicht schaffen?" ,,Was?" ,,Na Khadgar und so in die siebte Welt bringen", antworte ich und seufze. ,,Dann sind wir alle am Arsch", antwortet Tim. ,,Dankeschön...", antworte ich sarkastisch. ,,Sorry", sagt Tim entschuldigend. ,,Wir schaffen das schon." ,,Na gut."

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,,Mila", höre ich eine Stimme sagen. Aber ich reagiere nicht drauf. ,,Mila, steh auf", sagt die Stimme wieder. ,,Lass mich schlafen", sage ich nun und drehe mich weg. ,,Mila komm schon, steh auf." ,,Mhhh", antworte ich, drehe mich auf den Bauch und drücke mein Gesicht in das Kissen.

,,Na schön, du hast es nicht anders gewollt", sagt nun eine andere Stimme etwas lauter. Kaum habe ich die Worte gehört, landen auch schon zwei Kissen mit Wucht auf meinem Kopf. Blitzschnell Stütze ich mich mit meinen Handflächen von dem Bett ab und suche den Raum nach dem Übeltäter ab.

War ja klar, dass es Tim war, denn er steht da vor seinem Bett und lacht mich aus. Das lasse ich mir nicht gefallen.

Ich Stürme los und laufe auf Tim zu. Diesen schubse ich auf sein Bett und beginne ihn durch zu kitzeln. Seine Stimme ist eigentlich recht tief, aber wenn er lacht, hört er sich an wie ein Mädchen. Da seine Lache echt lustig klingt, fangen Jen und ich ebenfalls an zu lachen.

Er zappelt rum wie eine Schildkröte, die auf ihren Panzer gefallen ist und nicht mehr hoch kommt. ,,Stopp Mila, hör auf!", kreischt er lachend durch das Haus. Aber ich will ihn noch ein bisschen ärgern, also kitzele ich ihn weiter, bis ihm schon Tränen kommen und er sich endlich befreit.

Mit einem Grinsen im Gesicht steht er nun vor mich und guckt mich an. Oh, ich kenne diesen Blick.

Schnell drehe ich mich um und laufe kichernd davon. Als ich mich umdrehe, sehe ich Jenny die sich grinsend die Hand vor ihr Gesicht schlägt und Tim, der mir lachend hinterher läuft.

Ich gucke nochmal zurück und brettere geradewegs in Frau Schiebler rein, die vor Schreck das Telefon fallen lässt. Mit so einem 'nicht dein Ernst' -Blick guckt sie mich und Tim an und hebt schließlich das Telefon auf. ,,Tut mir leid Frau Schiebler", sage ich und blicke zu Boden. Keine Sekunde später kommt es nun auch von Tim:,,Sorry Mum."

,,Wo ihr schon hier unten seit, Melanie hatte mich gerade gefragt, wann ihr startklar seit?", fragt uns Tim's Mutter, während Jenny die Treppen runter kommt.

Wir gucken uns ein paar Mal an Stellen uns näher zusammen und besprechen uns. ,,Wir müssen erst zum Berg", flüstere ich leise. Nickend sehen sie zu mir und wir drehen uns wieder zu Frau Schiebler. ,,Du kannst Melanie sagen, dass wir in einer Stunde also so ungefähr", Tim schaut auf seine blaue Armbanduhr und dann wieder zurück zu seiner Mutter, ,,um Viertel vor 10", sagte er und geht schon wieder langsam Richtung Treppe und winkt uns zu sich.

,,Alles klar, wollt ihr noch etwas frühstücken?", fragt Tim's Mum uns freundlich. ,,Ja gerne", antworte ich und auch Tim und Jen bejahen ihre Frage:,,Ja Mama, kannst du uns Brote schmieren, wir müssen nämlich noch bevor Melanie kommt zum Lagerplatz, weil ähm äh...", sagt er aber ihm fällt keine passende Ausrede ein... ,,Weil ich meine Halskette dort irgendwo verloren haben muss", kommt die Rettung von Jenny, denn Frau Schiebler hatte uns schon misstrauisch angeschaut.

,,Okay, dann macht euch schnell fertig und kommt dann runter. Ich stelle euch einen Rucksack mit Essen in den Flur. Und denkt daran, Jenny's Mama kommt in einer guten Stunde", sagt sie und geht in die Küche. ,,Danke Mama", sagt Tim. ,,Dankeschön Frau Schiebler", kommt es dann auch von Jenny und mir wie aus einem Mund gesprochen.

Oben angekommen schnappe ich mir meinen Rucksack und suche mir Klamotten raus, die ich anziehe. Da es heute relativ warm wird, also jedenfalls wesentlich wärmer als in den letzten Tagen, nehme ich mir ein blaues Top mit der Aufschrift 'Les is more', eine halb lange skinny-Jeans und los geht's.

,,Seit ihr endlich so weit?", frage ich ungeduldig und laufe aufgeregt auf und ab. ,,Ja, warte kurz Mila!", ruft Tim, der sich gerade noch in Badezimmer die Zähne putzt. Ja klar und Mädchen sollen lange brauchen, ich bin seit ungefähr zehn Minuten fertig und warte auf die beiden. Jenny steht auch schon neben mir und guckt dauernd auf die Uhr, die sich in Tim's Zimmer befindet. ,,Fertig", hört man noch leise, bevor sich die Tür ruckartig öffnet und Tim motiviert vor uns steht.

,,Auf geht's", sagt Tim euphorisch und geht die Treppen hinunter, wir natürlich hinterher. Unten sagen wir Tim's Mama noch einmal auf Wiedersehen und gehen dann gemeinsam nach draußen. Kurz bevor die Tür sich hinter uns schließt schreckt Tim auf und läuft zur Haustür. Zu spät, sie ist schon zu. ,,Hast du was vergessen?", frage ich genervt und sehe zu ihm. ,,Das Essen", sagt Tim traurig.

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,,Mila?", fragt Jenny, während wir gerade in den Wald hinein gehen. ,,Ja?" ,,Wo wollten wir uns noch gleich mit Khadgar und Durotan treffen? Nicht auf dem Berg oder?", fragt sie jammernd. ,,Keine Ahnung, haben wir das überhaupt besprochen?", erwidere ich. ,,Nicht das ich wüsste, aber wir werden es ja gleich sehen", antwortet Tim, der gerade an mir vorbeizieht.

,,Wieso denn plötzlich so schnell? Eben hast du noch rum gequengelt, weil wir zu schnell gegangen sind", frag ich verwirrt.
Er zuckt nur mit den Schultern und geht nun wieder in unserem Tempo, so dass er neben mir geht.

Nach einer Weile höre ich eine mir bekannte Stimme. Es war Khadgar:,,Wir sind hier." Ich drehe mich nach links, dort sehe ich Khadgar und eine weitere Gestalt. Diese ist halb so groß wie Khadgar, also ungefähr 1.70m, hat dunkles Fell, steht auf vier Beinen und hat giftgrüne Augen. Außerdem hat er einen langen dünnen Schweif, welcher am Ende in zwei Teile gespalten ist.

,,Du bist also Durotan, richtig?", frag ich die Gestalt die sich links neben Khadgar befindet. ,,Ja", antwortet die raubkatzenähnliche Gestalt.

,,Ich habe die Karte", fügt Durotan hinzu und holt mit seiner Schnauze ein zusammengefaltenes Stück Papier aus dem Beutel, welcher neben ihm auf dem Boden liegt.

Ohne ein Wort zusagen, geht Tim auf Durotan zu und nimmt ihm das Blatt aus dem Maul. Er legt es auf den Boden, kniet sich hin und breitet die Karte auf dem Boden aus.

Auch Jenny, Khadgar und ich kommen nun näher zu Tim und der Karte heran.
,,Norwegen?", fragt Jenny fassungslos und sieht zu Khadgar. ,,Wie sollen wir den von Holland nach Norwegen kommen?", frag ich erschüttert.

Tim holt sein Handy aus der Hosentasche seiner Shorts und entsperrt es. ,,Was ist das?!", fragt Durotan angespannt und geht sofort in Angriffsposition. ,,Beruhig dich Mal, das ist nur ein Handy", antwortet Jenny. Sie geht zu Tim hinüber und beugt sich mit dem Kopf über sein Handy.

,,Mist, kein Netz", sagt Tim und geht auf den Berg zu, der sich hinter den beiden Fabelwesen befindet. ,,Was macht er da?", fragt Durotan. ,,Tim, was wird es wenn es fertig ist, komm da runter. Wir können uns auch nachher noch Gedanken darüber machen, wie wir nach Norwegen kommen", sage ich, laufe Tim hinterher und halte ihn am Arm fest.

,,Durotan? Kann ich dich was fragen?", sagt Jenny plötzlich, während Tim wieder zu uns kommt. ,,Ja", antwortet er gelassen und schaut Jenny mit seinen grünen Augen in ihre ebenfalls grünen Augen. ,,Was bist du für ein Fabelwesen?" ,,Bin ein Baguakx."
Er scheint seine Gespräche immer recht kurz halten zu wollen. ,,Okay", sagt Jenny und guckt dann wieder zu uns.

,,Ähm Tim? Wie viel Uhr ist es?", frag ich. ,,Oh Mist, ich habe die Zeit ganz vergessen." Er hebt seinen Arm um auf seine Uhr gucken zu können und richtet seinen Blick dann wieder zu Jenny und mir:,,Wir haben halb zehn, wir müssen gehen!"

,,Khadgar, Durotan, wir kommen so schnell es geht wieder und holen euch zurück in eure Welt! Das verspreche ich euch", sage ich schnell, greife nach der Karte und gehe schon vor in Richtung Lagerplatz. ,,Finden wir euch in der Höhle?", fragt Jenny vorsichtshalber noch einmal nach. Auch ich schaue nach hinten und warte auf eine Antwort. ,,Wir werden hier sein, ihr müsst uns nur rufen", antwortet Durotan schließlich und verschwindet in den tiefen Wald.

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,,Du Mila, von wem waren eigentlich die ganzen Nachrichten?", fragt Tim neugierig, während wir die Straße entlang zu Tims Haus gehen. Stimmt, ich habe ja gar nicht nach geguckt. ,,Ich weiß nicht", antworte ich und krame sofort mein weißes Handy aus meiner Hosentasche.
Oh... Mein Vater hat mich bereits fünf Mal angerufen und hat mir 11 Nachrichten geschrieben. ,,Was will der denn jetzt", murmle ich vor mich hin, aber anscheinend haben die beiden es gehört. ,,Wer?", fragt Jenny. ,,Mein Dad. Er schreibt, dass ich zurück rufen soll. Aber ich will jetzt nicht mit ihm reden. Ich bin sauer auf ihn." ,,Wieso das denn?", fragt Tim und zieht mich zur Seite, da ich immer noch auf mein Handy schaue und deshalb fast gegen einen Straßenlaternemast laufe.

Da ich eine Möglichkeit suche von dem Thema abzulenken sehr ich mich einmal kurz um. Einige Meter weiter sehe ich die Einfahrt zu Tim's Haus, in die gerade ein schwarzer Jeep einbiegt. Das ist Melanie. Perfekt. ,,Oh Leute, seht Mal, da ist Melanie. Wir sollten uns beeilen!", sage ich und werde etwas schneller.

,,Mila? Versucht du etwa wieder vom Thema abzulenken", fragt Jenny genervt, die plötzlich vor mir steht. ,,Was ich? Nee, wie kommst auf so was. Pfff." Angepisst verdreht sie ihre Augen, verschränkt ihre Arme und geht in Richtung Haustür, während Tim dort schon auf uns wartet und vor sich hin träumt.

Tim's Sicht:
Man, wie sollen wir denn nach Norwegen kommen? Sollen wir laufen oder was? Fahren können wir ja schlecht, da wir alle unter 18 sind und kein Auto besitzen und keine Bahn oder so daher fährt. Und um zu fliegen reicht mein Geld schonmal gar nicht aus.
Wie sollen wir das alles hin bekommen?

Ich zerbrechen mir schon die ganze Zeit den Kopf darüber, wie wir das schaffen sollen. Aber wir müssen es schaffen.