Nimm es in den Mund!

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  • Hallo Wenlok (:


    Hab hier beim Kommentieren irgendwie den Faden verloren, macht aber nichts, ich nehm jetzt einfach irgendeinen Faden wieder auf und kommentier deine BBO-Abgabe. Oh und lass noch ein paar Gedanken zu deinem BBO-Vote da. Das war schon so ein Ding. xD


    Zeit, aufzubrechen
    Ich geh an Gedichte ja nicht heran mit Metrum und so, grad mal ein Reimschema kann ich erkennen und das war’s dann. Ewige Bildungslücke, wird sicherlich auch nicht mehr besser werden.
    Macht aber nichts, der Inhalt zählt ja auch noch. ;)


    Schon die erste Strophe mag ich, zum einen, weil du eine Anspielung auf das Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ gemacht hast, zum anderen, weil das allgemein einen sehr schönen Rhythmus schon zu Beginn hat. Auch sind die wichtigsten Infos, die man wissen muss drin: ein Trainer darf mit zehn Jahren seine Reise beginnen. Oh und natürlich fängt das frühe Taubsi den Wurm, das weiß auch jeder!
    Im Frühtau frisch ins hohe Gras … moment, das kenn ich doch auch! „Im Frühtau zu Berge wir zieh’n, fallara!“ Schon wieder ein Hint auf ein Lied — was hier übrigens auch sehr gut passt. Keine Ahnung, warum mir diese Einstreuungen von bekannten Wandersliedern so gut gefällt, es tut es einfach.
    xD Mann, ist der vielleicht alt! Ah, ist das toll!
    „It’s dangerous to go alone, take this!“ — die Zeldareferenz ist hier überaus passend, verrückt! Allgemein ist es lustig, wie du in den folgenden Versen so ein bissl in die Meme-Kiste greifst und all das, was wir von Eich so kennen aufs Korn nimmst. Die Tatsache, dass er den Namen seines eigenen Enkel nicht weiß — und man den deshalb irgendwie benennen kann — oder, dass er nicht erkennt, ob man ein Mädchen oder Junge ist. Eigentlich hat mich das beim eigenen Spielen nie so recht beschäftigt, ob das irgendwie „weird“ ist, aber wenn man länger drüber nachdenkt, ist es einfach nur lustig.
    Behold! The PokéDex! Hier hast du auch so eine Sache aufgegriffen, die ich mich selbst gefragt hab: warum ist der Dex leer, wenn Eich daran so lang gearbeitet hat? Warum muss man diesen überhaupt erst füllen? Wo sind die Daten, die erst „magisch“ mit dem Fangen eines Pokémon auftauchen? I’m confused on so many levels.


    Jap, es hält einen als jungen Trainer wirklich nichts mehr, wenn man den Monolog mit Eich mal hinter sich gebracht hat. (Und auch das ist sicherlich eine Anspielung auf etwas, aber dummerweise weiß ich dieses mal grad nicht was …)
    Aber, moment … „Leb deinen Traum“, ist das nicht ein Digimon-Openingsong? Oder spinn ich jetzt ganz?
    Jedenfalls, hab ich bisher noch keine so gute und so witzige lyrische Zusammenfassung der ersten Minuten als Trainer vor der Reise gelesen, wie dieses Gedicht. Das mit dem „Massenkompatiblen“ Schreiben ist dir hier auf jeden Fall gelungen. Ein Thema wählen, was jeder kennt, es lustig verpacken und mit altbewährten Memes versehen — feddisch. Von dem ganzen Hintergrund aber mal abgesehen, merkt man auf jeden Fall, dass dir Gedichte, die nicht auf auf pseudoliterarisch tun sehr gut gelingen. Und das gefällt mir sehr gut. (:


    Ein Vote wie jeder andere …
    So. Die BBO ging an mir ja in vielerlei Hinsicht erstmal komplett vorbei, weil ich mich dafür noch nie interessiert hab. Ist mir einfach zu kompetitiv, was mir besonders bei den „Künsten“ immer sauer aufstößt. Ich hab mich letztendlich später in den Votes engagiert, weil ich gemerkt hat, dass sich für die BBO niemand außer die Teilnehmer selbst interessieren und ich das irgendwie komisch fand. (Vor allem, nachdem die Werbetrommel so hart gerührt wurde.) Und, weil jemand aus der Organisation mich freundlich drum gebeten hat, mich beim Vote zu beteiligen. :3


    Deshalb muss ich sagen, als ich deinen Vote in der ersten Fassung gelesen hab, dachte ich mir: okay, was geht mit Wenlok? Ich kannte deine Votes von den FF-Wettbewerben und wusste deshalb, dass das durchaus etwas kritisch zugehen kann und du kein Blatt vor den Mund nimmst, aber hier hab ich ernsthaft Sorge gehabt, du hättest die Sache in der miesesten Laune überhaupt niedergeschrieben. (Oder wärst anderweitig nicht auf der Höhe.)
    Obwohl ich mich über deinen harten Ton sehr gewundert hab, muss ich gestehen, hast du bei einigen Gedichten durchaus den größten Kritikpunkt gefunden und komplett entblößt. Nun, kann man machen, muss man aber nicht. Und, dass niemand die Ironie verstanden hat, nun … ich hab sie auch nicht verstanden. xD


    Jetzt muss ich — naiv, wie ich bin — natürlich schon fragen: woher kommt’s? Ich mein, wäre es nicht sinnvoller gewesen, eine Gegenbewegung zu versuchen und „wohlwollend“ zu kommentieren, anstatt mit der Masse mitzugehen?
    Oder seh ich mal wieder den Wettbewerbscharakter nicht richtig?


    Jedenfalls, dieser Vote war wirklich ein Höhepunkt in der BBO. Und wir wissen alle, dass die BBO eine Menge Höhepunkte hatte. (Ob diese immer positiv waren, sei mal dahingestellt.)


    Fröhliches Schreiben weiterhin! Bin ja gespannt, was man noch alles von dir lesen wird. (:

  • Hallo @Cyndaquil und vielen Dank für den Kommentar! Ich muss zugeben, ich hab zu diesen Posts noch weniger einen erwartet als sonst schon - allein, weil ich das Gefühl hatte, es gäbe auf der Metaebene gar nicht so viel rauszuholen. Nun, offenbar lag ich falsch ;D


    Fangen wir mit dem Gedicht an: Man muss ja ehrlicherweise sagen, dass ich eigentlich keines der eingeflochtenen Memes erfunden habe. Die gibt es wirklich alle seit 200 Jahren auf 9gag. Aber die Zeit drängte und wie erwähnt wollte die Masse bedient werden. Also habe ich - wie man so schön sagt - fremde Inhalte kuratiert und ihnen eine neue Verpackung gegeben. Schön aber, dass mindestens eine Person über die Wanderlieder lachen konnte.
    Und ja, das mit Digimon war Absicht, ein kleiner Seitenhieb auf die gefühlte "Konkurrenz" beider Franchises (ich meine, stell dich mal auf den Marktplatz und schrei "Digimon sind besser als Pokémon" - kannze ma sehen, was n Shitstorm ist :D )
    Also ja alles in allem ergab sich meine Aufgabe hier in der Präsentation der Witze - Memes zu Alexandrinern ist vielleicht nicht dasselbe wie eigene Witze, aber gänzlich anspruchslos würde ich es auch nicht nennen. Naja, es wurde ja auch entsprechend belohnt :D


    Und damit zum weniger schönen Teil: dem Vote.
    Ich sehe das Ganze ja als Real-Satire. Vielsagend finde ich, dass viele irgendwie geschockt waren und sich dachten "ohgott, das hat er nicht geschrieben", aber nur die Wenigsten auf den Gedanken kamen, das ganze könne vielleicht auch gar nicht wirklich ernst gemeint sein. Ich meine, was sagt das jetzt über das BB aus? Dass man sich hier instinktiv schon auf unglaublichen Shitstorm einstellt, weil die Community (in Teilen) so drauf ist? Mich erinnert die Frage "ist das jetzt n Witz oder habe ich es mit einem Geisterkranken zu tun?" an die Beurteilung von Texten in Wettbewerben "ist das ein Flüchtigkeitsfehler oder weiß der Autor es nicht besser?"
    Nun in diesem Fall wusste ich es besser, hatte den Kaffee aber schon so auf, dass ich eben auf ein unkonventionelleres Mittel zurückgreifen wollte, um das zum Ausdruck zu bringen. Jetzt fragst du: Wieso nicht das genau Gegenteil einschlagen? Weil es keine Wirkung zeigt und keine Aufmerksamkeit aufs Problem lenkt. Dass es so nicht direkt besser wird, ist klar, aber "mit der Masse mitschwimmen" würde ich es auch nicht nennen - es stach ja durchaus (ins Negative) raus. Wenn sich danach irgendwer bei seinem Kommentar gedacht haben mag "sei kein Wenlok", wäre damit ja schon was gewonnen. Es ging also irgendwie darum, durch übertriebene Überzeichnung die Grenzen aufzuweisen, die nach und nach überschritten wurden.
    Dass das die BBO nicht gerettet hat, ist nicht zu leugnen und ich will auch nicht claimen, dass es irgendwas besser gemacht hat. Aber das wäre auch ein bisschen viel Verantwortung gewesen.
    Als Satire halte ich es jedenfalls für Gelungen, denn ja, die Schwachstellen der Werke aufzuzeigen, war ja auch Absicht und Teil des Programms. Und zumindest ich persönlich kann drüber lachen, wenn ich mir das "vorher/nachher" des Votes vor Augen führe :D

  • Weiter geht es mit Werken aus der BBO. Und einer Warnung: Sag deinem Team niemals du hättest einen Plan B - das hat dann nämlich zufolge, dass Plan A nie fertiggestellt wird. Aber ich hatte einfach so Spaß daran, dieses Stück zu schreiben. Diesmal ging es um Dramatik (Themenvorgabe: Ein Tag in der Stadt). Eigentlich etwas, wovor ich mich fürchte, weil ich glaube, dass ich nicht so gut darin bin, real klingende Dialoge zu schreiben. Sollte ich eigentlich mal üben.
    Zum Glück lassen sich auf so einer Bühne viele verschiedene Sachen darstellen.
    Dahingehend noch ein kurzer Hinweis: Was folgt ist eben auch für die Bühne gedacht. Natürlich soll es auch gelesen werden können, doch ich hatte beim Schreiben sozusagen permanent das Kopfkino laufen. Ich empfehle daher, selbiges auch beim Lesen anzuknippsen, sich in einen Theaterraum hineinzuversetzen und die Szenen auf sich wirken zu lassen. Das Stück ist nicht dazu geeignet, mal eben schnell runtergelesen zu werden. Viel Spaß!




     New York, New York


    Es treten auf:
    Ein THEATERCHOR, großes Schauspielerensemble, ethnisch aufgeteilt in
    Weiße (42%), Schwarze (24%), Latinos (24%), Asiaten (10%),
    Ein SWINGORCHESTER, situiert im Orchestergraben vor der Bühne,
    DARSTELLER, diverse.


    Erster Akt – 5th Avenue, morgens.


    Der Vorhang öffnet sich.
    Der CHOR steht in Grau gekleidet in sechs geraden Reihen zum Publikum gerichtet über die Bühne verteilt.
    Die beiden inneren Reihen treten vor und laufen geordnet an den linken bzw. rechten Rand der Bühne. Weitere Reihen folgen, bis der gesamte Chor die Bühne flankiert.


    CHOR (unterdessen beständig durcheinandermurmelnd). Bla bla bla. Laber laber laber. Jadda jadda jadda.


    DAIMLER (läuft von links nach rechts über die Bühne). Brumm brumm!
    CHRYSLER (läuft von rechts nach links über die Bühne). Määäähm määäähm!
    FORD (läuft besonders schnell über die Bühne). Njuuuuuuuuuu!


    Man hört Glas bersten.


    DAIMLER (von rechts auf die Bühne und bleibt in der Mitte, nach links gerichtet, stehen). Quietsch! Rattatatatata.
    CHRYSLER (reiht sich ebenfalls vom rechts kommend hinter Daimler). Wrumm wrumm! Knattatatatata.
    FORD (reiht sich hinter Chrysler). Schnattatatatata.


    Rauch beginnt, den Boden der Bühne zu bedecken.


    DIE DREI (kontinuierlich). Rattatatatata. Knattatatatata. Schnattatatatata.
    CHOR (vereinzelt). Hup hup! Tiet tiet! Nut nut!
    ORCHESTER (unterstützt den Chor mit Hupgeräuschen aus dem Orchestergraben).
    BRUCE (läuft in Blau gekleidet von rechts nach links). Tatü tata! Tatü tata!
    WILLIS (in Rot gekleidet hinterher).Iju iju iju iju!
    WAYNE (in einem schwarzen Ganzkörperanzug mit Cape, singend). Nana nana nana nana!


    Der Rauch verdichtet sich.
    Aus dem Orchester erklingt eine Triangel: ding ding.
    Im vorderen Bereich der Bühne öffnet sich eine Luke, über eine Treppe drängen sich Mitglieder des Chors auf die Bühne und verlassen sie zur Seite.


    CHOR (kontinuierlich, durcheinander). Bla bla bla.
    DAIMLER, CHRYSLER, FORD & ORCHESTER (aus dem Hintergrund). Hup hup!


    Ding ding.
    Dieselben Mitglieder des Chors machen nach Verlassen der Bühne kehrt und drängen sich die Treppe wieder hinab.


    ALLE (durcheinander). Bla bla bla. Hup hup! Schnattatatata. Iju iju! Wrumm wrumm. Tatü tata!


    Der Rauch verdichtet sich weiter und verdeckt die gesamte Bühne.


    ALLE ab.


    Zweiter Akt – Central Park, mittags.


    Der Rauch lichtet sich.
    Das ORCHESTER spielt Griegs Morgenstimmung.
    Der CHOR tritt auf und verteilt sich symmetrisch über die Bühne; die Darsteller sind in Braun gekleidet und tragen grüne Pompons und Hüte. Neben jedem von ihnen steht eine blecherne Mülltonne.


    CHOR (vereinzelt). Zwitscher zwitscher. Schnatter schnatter. Summ summ.


    Stille.
    Es geschieht nichts.
    Ein Fahrrad rollt über die Bühne und fällt auf halbem Wege um.


    CHOR. Zirp zirp.


    Es geschieht nichts.


    PING, ein asiatischer Mann mittleren Alters, tritt auf. Er trägt Kappe, Hemd, Shorts, Sandalen und weiße Socken und hat eine Fotokamera um den Hals.
    Gemächlich flaniert er zwischen den anderen Darstellern umher und verstreut Reiskörner aus einem Sack, den er bei sich trägt.


    CHOR: Guru guru. (Mit aufgeblasenen Backen das Geräusch platzender Vogelinnereien imitierend) Plöpp plöpp.


    PING entdeckt das Publikum, gestikuliert aufgeregt und schießt mehrere Fotos mit Blitzlicht.
    Dann flaniert er von der Bühne.


    PING (stößt einen zufriedenen Seufzer der Entspannung aus).


    PING ab.


    Es geschieht nichts.


    TERRY tritt in einer Fursuit (Model Hund/Wolf) auf.
    Er läuft auf eines der Chormitglieder zu, lehnt sich dagegen und hebt ein Bein.


    TERRY (stößt einen wohligen Seufzer der Erleichterung aus).


    TERRY ab.


    Es geschieht nichts.


    Das Geräusch von Wind kommt auf.
    Der CHOR schüttelt seine grünen Pompons.


    DER ANBIETER tritt auf. Er trägt einen beigen Hut, Trenchcoat, eine dunkle, große Sonnenbrille und braune Schuhe.
    Vorsichtig und unter dem steten Gefühl, beobachten zu werden, schleicht er sich in die Mitte der Bühne.
    Er schaut das Publikum an und legt seinen Finger auf die Lippen.
    Dann öffnet er seinen Mantel.
    Darin befinden sich Sonnenbrillen, Uhren und Krawatten.


    DER DARBIETER tritt auf. Auch er trägt einen beigen Hut, Trenchcoat, eine dunkle, große Sonnenbrille und braune Socken.
    Er betrachtet die Auswahl des Anbieters.


    DER ANBIETER (stößt einen auffordernden Seufzer des Angebots aus).
    DER DARBIETER (stößt einen beeindruckten Seufzer der Anerkennung aus).


    DER DARBIETER wendet sich dem Publikum zu.
    Auch er öffnet seinen Mantel.
    Licht aus ehe man erkennen kann, wie wenig er darunter trägt.


    ALLE ab.


    Dritter Akt – Times Square, abends.


    Es ist dunkel.
    Das ORCHESTER beginnt, New York, New York zu spielen.
    Eine Lasershow formt zwischen diversen Lichteffekten rote, blaue und weiße Sterne.
    Das Spektakel mündet in einer aus rotem und orangenem Licht gebildeten Flasche, deren Inhalt überschäumt und sich in einem Regen aus Lichtpunkten und bronzenem Konfetti ergießt.


    Im Licht einzelner Scheinwerfer ist der CHOR zu sehen; gekleidet in elegante Smokings jongliert eine Hälfte mit Tellern, die andere mit Geldbündeln.
    Von der Decke senkt sich eine riesiger Apfel mit Countdown darauf und schwebt im Raum.


    ERIK tritt auf. Er trägt ein schwarzes Cape und eine weiße Maske verdeckt sein Gesicht.
    GRIZABELLA, eine ältere Dame in einem Katzenkostüm tritt von der anderen Seite der Bühne auf.

    Beide tanzen zur Musik des Orchesters; diverse Darsteller des Chors mischen sich in farbenfrohen Kostümen dazu.


    COSETTE, ein kleines, in Lumpen gekleidetes Mädchen tritt auf. Sie schwenkt eine weiß-rot-blaue Flagge, während sie über die Bühne läuft.
    GEORGE, ein Schwarzer mit blauem Jackett und weißer Perücke, tritt von der anderen Seite der Bühne auf.

    Beide paradieren vor dem bunten Treiben im Hintergrund und schleudern kleine Päckchen aus Weingummi gemachter Colaflaschen und Hamburger ins Publikum.


    LIBERTAS tritt auf. Sie trägt eine blassgrüne Robe und ein Diadem, in einer Hand hält sie eine goldene Fackel, in der anderen ein Buch.
    Würdevoll bahnt sie sich den Weg durch die bunte Menge, nickt der Menge hier und da anerkennend zu.
    Als sie am vorderen Ende der Bühne ankommt, erreicht der Countdown die Null. Der große schwebende Apfel öffnet sich und heraus schwebt MISTER P. Er trägt einen Anzug, das Gesicht orange angemalt, auf dem Kopf ein abgenutzter Wischmopp; aus seinen Ärmeln ragen deutlich zu kleine Hände
    Er landet neben Libertas vorne auf der Bühne, George steht ebenfalls an seiner Seite.


    Stille.


    MISTER P. (ergreift ein Mikrofon, das vorne auf der Bühne steht; jedes Wort einzeln mit Stimme und Gestik betonend).I. Have. A dream.
    Anything. Can happen. To anyone. Anytime. Anywhere.
    ALLE (vom Orchester begleitet singend). It’s up to you! New York, New York!


    Während das ORCHESTER das Outro des Songs spielt, fliegen weiß-rot-blaue Luftschlagen durch die Luft, Sektkorken knallen, Schampus spritzt und eine Lawine aus Luftballons und Konfetti ergießt sich auch die Bühne. Regenbogenfahnen und brennende Kreuze werden geschwungen.
    Uniformierte Männer rollen zwei Kanonen auf die Bühne und schießen daraus mit inspirierenden Sprüchen bedruckte T-Shirts ins Publikum; die Aufschriften beinhalten
    „Don’t dream your life, live your dream.“
    „Success is a journey, not a destination.“
    „Allow your challenges to become your motivation.“


    ALLE (finalisierend). New York!


    Das ORCHESTER spielt den Schlussakkord.
    Licht aus.
    ALLE ab.


    Epilog


    Alle Lichter im Saal gehen an (auch im Zuschauerraum).
    Die Reste des Finales befinden sich noch immer auf der Bühne.
    Die Rufe wilder Weißkopfseeadler schallen durch den Raum.


    HAYAO MIYAZAKI tritt auf und bahnt sich den Weg zum Mikrofon am vorderen Rand der Bühne.


    MIYAZAKI (mit starkem fernöstlichen Akzent). Riberty was a mistake.


    Vorhang fällt.




  • Hallo Wenlok (:


    Ich hab diese BBO-Abgabe zwar schon kommentiert, möchte das aber gern noch mal wiederholen. Dieses Mal mit etwas mehr Blick auf die Details. Let’s a go!


    New York, New York
    Schon der Titel des Dramas bringt mich irgendwie gleich in Stimmung. Jedenfalls musste ich gleich an das Lied von Frank Sinatra denken — was ja doch irgendwie so ein gewisses Lebensgefühl ausdrückt. Amerika an sich reizt mich ja gar nicht, aber ich hab seit meiner Jugend eine Menge amerikanische Krimiserien geschaut — zu viele, um sie hier aufzuzählen, aber New York ist ja immer wieder ein beliebter Schauplatz dafür — und deshalb bin ich fast mit ein wenig Amerika groß geworden.
    Was mir gleich zu anfang gut gefallen hat, waren deine konkreten Regieanweisungen. Der Theaterchor, den du auch noch ethnisch passend zur Stadt aufteilst — sehr realistisch gemacht. Das Swingorchester, was die Stadt sicherlich gut untermalt. Und dann geht’s auch gleich los mit der 5th Avenue. Sehr schön auch, wie du die Bewegung des Chors beschrieben hast. Als ich anfing das zu lesen, dachte ich mir, ich würde nicht verstehen, was du meinst, aber konnte es mir dann doch sehr gut vorstellen. Die Stadt wird dann auch gleich mit Geräuschen gefüllt. Oder Lärm, wenn der Chor da so beständig vor sich hin murmelt und nebenbei noch ein paar Automarken vorbeifahren. Das hat mir auch gleich sehr gut gefallen, dass du die Automarken hier personifiziert hast.
    Wayne hab ich dann gleich erkannt: Batman! Bei Bruce und Willis vermute ich auch eine Anspielung, hatte jedoch nur Feuerwehr und Polizei vor Augen. Bzw. das NYPD.
    Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, worauf die Triangel anspielt, ich hab jedenfalls hier an die Abgänge zur U-Bahn gedacht, als der Rauch sich verdichtet hat und die Mitglieder des Chors die Treppe hoch und runter gehen.
    Von der lauten, chaotischen 5th Avenue, geht es in die Stille des Central Parks. Sehr schön ja, dass deine Darsteller auch gleichzeitig die Requisiten bilden. Ich fand’s jedenfalls lustig mir all die Leute als Bäume vorzustellen, vor allem, wenn neben jedem davon auch noch eine Mülltonne steht. Keine Ahnung, ob das ein Klischee ist oder nicht, ich fand’s super!
    Dass gerade nichts passiert, fand ich nach dem Trubel auf der 5th Avenue sogar sehr angenehm, als ich mir den zwitschernden Chor vorgestellt hab. Das umfallende Fahrrad zieht das zwar etwas in die Lächerlichkeit, aber das war wohl so gedacht. Ping ist da der klassische, asiatische Tourist, wie man ihn sich vorstellt. Die platzenden Vogelinnereien waren dann schon etwas eklig — mein Kopfkino war halt schon so gut an, dass ich mir das tatsächlich vorgestellt hab. Schön, dass Ping zu seinem Foto kommt.
    Dieselbe Situationskomik wendest du dann bei Terry an, der einfach nur ein Hund ist, der an einen Baum pinkelt. Jetzt nicht unbedingt das friedlichste Bild, aber sicherlich ein sehr klassisches.
    Anbieter und Darbieter … hab ja erst nicht gewusst, was du mit Darbieter meinst, bist zum Ende des Aktes, dann war’s mir klar. Schön eingebaut! Auch wenn ich die zwei immer noch sehr weird finde. xD
    Ah, der Times Square und damit das Finale. Mir fällt auch jetzt erst auf, dass du den Tag hier tatsächlich in den drei Akten unterteilt hast und damit Morgens, Mittags und Abends jeweils eine andere Facette der Stadt zeigst. Geschickt!
    Ich mag die Stimmung am Times Square, wie du sie hier beschreibst. Ungefähr so chaotisch wie auf der 5th Avenue, aber irgendwie fröhlicher, weniger Alltagstrott. Ich frag mich ja, was dieser riesige Apfel darstellen soll. Ist das ne Anspielung auf Apple?
    Dass ich ein paar der Musical-Charaktere wirklich richtig erraten hab, hat mich ja schon gefreut. :D An Hamilton hab ich bei George leider tatsächlich nicht gedacht, dabei hab ich von dem Musical kurz zuvor sogar erfahren. Aber irgendwie hab ich es nicht damit in Verbindung gebracht. ^^“
    Dass zum Schluss ein großes Finale kommt, gefällt mir hier ja besonders gut. Trump tritt auf, aber eben auch die starken Unterschiede in der amerikanischen Gesellschaft, die sicherlich besonders in New York aufeinanderprallen — Regenbogenfahnen und brennende Kreuze sind schon sehr große Gegenteile. Auch die Szene mit den bedruckten T-Shirts die aus einer Kanone geschossen kommen, find ich immer noch genial!
    Und am Ende Miyazaki. Das Meme von wegen „Anime was a mistake“ kenn ich tatsächlich, fand das hier aber auf Liberty und damit Freiheit bezogen doch etwas gesellschaftskritisch. Das ist so die Überraschung dieses Dramas. Hat mir alles in allem sehr gut gefallen und ich würd das hier zu gern auf der Bühne sehen. :D Wär bestimmt ein Erlebnis!
    Jetzt hab ich mal wieder eine Menge gelobt, aber dieses Drama gefällt mir immer noch richtig gut. Gern mehr davon. Und keine Scheu vor den zwischenmenschlichen Interaktionen, die kriegst du auch hin. ;)


    Bis zum nächsten Text!

  • Thrawn

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