Das Wut- und Trauertopic

Hey Leute, ich hätte eine Frage an euch, bzw suche ich Rat.

Und zwar werde ich bald wegziehen.

Kurze Punkte: Ich bin 24 Jahre alt, wohne seit jeher bei meiner Mum und meinem Stiefvater. Ich verstehe mich super mit ihnen. Meine Mum hat mich durch viele Tiefpunkte meines Lebens begleitet. Abgebrochene Schule, nachgeholte Schule, Klinikaufenthalt auf der Borderline-Station, erfolgreiche Therapie, einige Depressionsstationen. Abgebrochene Ausbildung. Neu angefangene Ausbildung - diese dann auch durchgezogen und erfolgreich letzten Dienstag abgeschlossen.

Bin nun offiziell Kauffrau für Büromanagement. :)

Alles nur mitunter dank meiner liebevollen geduldigen Mutter. Denn ohne sie hätte ich bald alles hingeschmissen.

Nun das Problem.

Ich ziehe nächste Woche Sonntag weg. Insgesamt bin ich dann drei Stunden Autofahrt von meiner Mutter entfernt.

Immer wenn ich daran denke dass dies meine letzte Woche bei meiner Mum ist, kommen die Tränen. Und ich weiß genau dass es ihr noch viel mehr Schmerzen bereitet ihr Nesthäkchen, was so viele Schubser in die richtige Richtung brauchte, ziehen zu lassen.

Es werden unheimlich viele Tränen fließen, auf meiner und ihrer Seite.

Nun mein gesuchter Rat:
Die erste Zeit im neuen Zuhause und die erste Zeit für meine Mutter werden extrem hart werden. Das weiß ich jetzt schon.

Habt ihr Tipps oder Ratschläge wie wir diese Zeit am besten überstehen? Was man machen könnte?

Ich denke mal, du wirst eh sehr beschäftigt sein mit Einrichten und sich mit der Umgebung vertraut machen.

Und wenn du bereits Freunde dort hast, geh mit ihnen auf Tour. Es kann vielleicht wenn du ins Bett gehtst ziemlich betrüblich werden, aber den Rest des Tages wirst du eh eine Zeit lang alle Händchen voll zu tun haben und da wird es dir erstmal nicht auffallen.

Soweit du dann eingelebt bist, kannst du sie einladen und das dürfte es dann sein.

Du kannst auch ein paar Forenaktivitäten mitmachen, oder irgendwo anders was starten.

Feire doch ne Orgie, oder Spiel ein MMO, sofern du eines hast.

Sorg einfach dafür, dass du keine Zeit hast dich fremd zu fühlen und das so lange, bis du nicht mehr fremd bist.

Ich habe erstmal geheult nachdem meine Eltern mich abgesetzt und dann nach Hause gefahren sind :'D Die wohnten dann 2h von mir entfernt.

Die ersten Tage habe ich bewusste versucht nicht viel mit meinen Eltern zu schreiben und habe mich stattdessen darauf konzentriert, meine Umgebung kennen zu lernen. Wo wohne ich, wie sieht es dort aus, wo kann ich einkaufen, wie weit ist es bis zur Innenstadt, welche Busse/Straßenbahnen/etc. fahren in meiner Nähe... Abends habe ich es mir dann angewöhnt mit meinen Eltern zu Skypen (das war noch die Prä-Whatsapp-Ära lol), aber irgendwann hatten wir automatisch nciht mehr so viel zu erzählen und es wurde unregelmäßiger weil das Heimweh auch weniger wurde.

Was mir auch half war ein wenig zocken, je nachdem ob du schon Netz hast sind Onlinetitel natürlich besser geeignet um sich ein wenig abzulenken. Generell kann ich dir nur empfehlen die Zähne zusammen zu beißen und den Kontakt zu deinen Eltern gezielt zu reduzieren. Macht einmal (okee vlt auch zweimal, je nachdem) pro Tag Uhrzeiten aus in denen ihr sprecht/skyped/whatever und kein kurzes Tippen a la Whatsapp, wirklich reden. Hat mir zumindest sehr geholfen und ich denke meiner Mutter damals auch. ^^ Man muss es nur durchziehen die Sprechzeiten mit den Eltern einzuschränken weil es sonst schwer wird sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Und klar, wenn du dort schon jemanden kennst geh mit der Person raus. Gerade wenn derjenige den Ort bereits kennt kann man vlt ein Cafe, Restaurant, Sehenswürdigkeiten besuchen - du lenkst dich ab und hast gleichzeitig noch etwas dass du deinen Eltern erzählen kannst.

Hm ja, denke das wars erstmal was mir dazu einfällt. Ich drücke dir die Daumen dass du dich gut einlebst, das Elternhaus zu verlassen ist meistens ein großer und schwieriger Schritt - aber auch einer den man auf dem Weg in die Selbstsändigkeit immer gehen sollte.

What the fuck! Ja, ich soll mit meinem Freund reden, aber WIE denn, wenn er mich einfach ignoriert, dabei sind wir allein im Teamspeak?!

Gerade im Teamspeak:

"Schatz? Wartest du mit der Story, damit wir den Endboss zusammen legen?"

Schweigen.

*3 Minuten später* "Magst du mit mir zusammen den Endboss machen?"

Schweigen.

"Hilfst du mir mit der Story weiter, damit wir zusammen den Endboss machen?"

Schweigen!

IST DAS SEIN FUCKING ERNST?! Ich sitz hier und heul wegen eines VERFICKTEN Spiels, dessen Story ich EIGENTLICH mit ihm spielen wollte und nicht dauernd hinterher hinken will! Bei MIR Psychoterror veranstalten, wenn ICH nicht auf seine Nachrichten antworte und mit anderen Leuten spiele?! Ich überlege gerade ihm echt noch meine Meinung zu geigen - und das nicht mehr mit Samthandschuhen und im netten Tonfall!

Ehrlich, ich fühl mich wie das fünfte Rad am Wagen... NIE wieder kaufe ich mir mit ihm zusammen ein Spiel, NIE WIEDER!

*RAGE*

Ich frage jetzt mal ganz dumm, weil ich deine Lebensumstände nicht kenne bzw. nicht alles ganz genau verfolgt habe: wohnt ihr eigentlich zusammen bzw. seht ihr euch eigentlich täglich? Wenn ja, würde ich vorschlagen, dass ihr mal irgendwas im RL unternehmt, vielleicht was zusammen kocht oder was weiss ich. Ich kann mich irgendwie gerade nicht so richtig in die Lage reindenken, dass man sich wegen eines Spiels so fertig macht.

@LadyEndivie08

Ich hab mir gerade mal in einer Notiz am Handy bisschen was von der Seele geschrieben und werde ihn das morgen per Whats App schicken.

Es mit ihm über TS zu klären, hat ja ohnehin nicht so viel Zweck, wenn er ständig mit anderen Leuten zusammen hängt.

Gucky

Wir leben noch in einer Fernbeziehung; er in Schleswig-Holstein und ich in NRW. Also gut 500 km auseinander.

Also nichts mit täglich sehen (können).

Rajani Warum eskalierst du denn nicht mal, warum traust du dich denn nicht, ihm zu zeigen, dass du verletzt bist und dass dir etwas wichtig ist? So wichtig Harmonie auch sein mag, wenn es dir schlecht geht, muss es auch mal krachen, denn sonst frisst du das alles in dich hinein, er ändert sich nicht, weil er nicht merkt, wie dich das belastet, weil du es ihm nur zu ruhig sagst und irgendwann bist du wegen jedes kleinen Fehlers, den er mal macht, angefressen und redest vielleicht gar nicht mehr normal mit ihm. Du warst doch sogar alleine im TS mit ihm, da hättest du ruhig mal ordentlich in‘s Mikro brüllen können, dass es so nicht geht :(

Ja, Textnachrichten bringen nichts und ich würd auchmal persönlich aka über Telefon oder Teamspeak, etwas eindringlicher und lauter werden. Wenn er dich einfach ignoriert, geht es ja nicht ums Spiel, sondern darum, dass du ignoriert wirst und es an Grundanstand und -respekt dir gegenüber fehlt. Sagst du nichts dazu (also wirklich mal auf den Tisch hauen), dann wird er dich wieder und wieder übergehen.

Hi, ich mach hier mal auf Moralapostel weil ich aktuell selbst wieder in einer LDR bin, hoffe das ist okay. Ich hab mir deine Posts jetzt mehrfach durchgelesen, und in deiner Beziehung sehe ich beidseitig sehr viele Red Flags, und im Folgenden will ich daher mal bisschen auseinander nehmen, welchen Eindruck ich bislang habe und dir außerdem darlegen, wie ich verschiedene Probleme handhabe.

First of all - irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei euch beiden Kommunikation nicht wirklich effektiv vonstatten geht. Was meine ich damit? In einer Fernbeziehung ist Kommunikation quasi alles was du hast, Kommunikation ist tbh sogar der Faktor, den ich an LDR's so schätze. Weil man eben nicht die Möglichkeit hat Problemen aus dem Weg zu gehen, indem man sie ignoriert und die Zeit anderweitig (Dates, raue Mengen Sex, "chillen") verbringt, die rosarote Brille aufhat und den anderen erst sehr langsam kennenlernt,

Man kann mehr oder weniger "nur" reden zwischen den regelmäßigen Treffen, und wenn man Kommunikation und Konversation richtig angeht, kann (!) eine ehrliche, intime und emotionale Beziehung wachsen und gedeihen.

Doch egal ob wir jetzt von Fernbeziehungen oder "normalen" Beziehungen reden - Kommunikation muss ehrlich sein, und wenn man Konflikten gegenübersteht hilft es sehr, nicht einfach Anschuldigungen zu machen, zu weinen, gar zu schreien, die Nerven zu verlieren und sich zu ignorieren. Damit will ich nicht sagen, dass du und dein Partner das per se auch tun, will's nur mal generell in den Raum stellen. Wenn mein Partner etwas getan hat, das mich emotional im negativen Sinne bewegt, versuche ich primär erstmal nicht auszurasten. Warum auch? Ich liebe diesen Mann, er liebt mich auch, und auch wenn er etwas getan hat, was mir wehtut, möchte ich a) seine Meinung, seine Gedanken ("Warum hat er dieses und jenes getan/gesagt?") verstehen, b) nicht unbedingt ein emotional geladenes Gespräch, einen Streit, riskieren, nur weil ich für einen Moment verletzt, wütend, traurig bin, und c) an unserer Beziehung arbeiten, damit so etwas nicht unbedingt nochmals passiert. Ich weiß, dass wenn wir ehrlich miteinander reden und unsere Gefühle artikulieren können, unsere Beziehung langfristig davon profitieren kann.

tl;dr: Ihr müsst zwangsläufig an eurer Kommunikation arbeiten, beide vielleicht einfach mal lernen ein bisschen Distanz zu den eigenen Gefühlen zu nehmen, und ehrlich und ohne Anschuldigungen ("Dich interessiert es nie, wie es mir geht!" "Du machst das nur, weil ...!" etc.) miteinander reden. Sich Zeit für den anderen nehmen. "Wir müssen reden" klingt sehr häufig dramatisch, ja. Ich präferiere "Können wir später über etwas reden, das mich beschäftigt?". Das adressiert das Problem nicht direkt, klingt aber auch nicht nach "Ich mache jetzt Schluss mit dir!"

Weiterhin möchte ich dir, und auch deinem Partner, ans Herz legen, euch zu fragen, was ihr von dieser Beziehung und dem jeweils anderen erwartet. No offense, aber wenn du von dir aus bereits sagen kannst, dass ihr (Post #1206) Kommunikationsprobleme habt und schon oft darüber gesprochen habt, ist vielleicht doch ein größeres Problem im Raum. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern - ich hoffe mal ich täusche mich nicht, das wäre sonst arg peinlich, lol - dass du vor einigen Monaten bereits hier bezüglich deines Partners unterwegs warst, scheinbar stand sogar Verlobung im Raum? Ich sehe da also definitiv einen Wandel in der Beziehung, der "Zucker", die rosarote Brille scheint sich langsam zu lösen, und genau hier liegt ein großes Problem - wenn man von Anfang an nicht "effektiv" (im Sinne von: "Wir reden jetzt mal nicht darüber wie wunderbar der andere ist und wie toll die Beziehung ist und wie sehr man sich liebt, sondern wir nehmen uns mal Zeit gemeinsam zu gucken was wir uns wünschen, was gut läuft, was nicht gut läuft, welche Beobachtungen man gemacht hat und welche Probleme man potenziell aufgrund besagter Beobachtungen aktuell und in der Zukunft befürchten könnte") kommuniziert hat, liebevoll aber kritisch hinterfragt hat, wer der andere wirklich ist, hat man vielleicht über diese Honeymoonphase hinweg ein falsches Bild vom anderen aufgebaut, und ist nun, nachdem diese Frühlingsgefühle weg sind, mit der harten Realität konfrontiert, dass der andere, den man für ach so perfekt gehalten hat, doch alles andere als perfekt ist, und sogar Seiten hat, mit denen man langfristig vielleicht nicht klarkommen kann und will. In diesem Sinne - bitte evaluiere für dich, ob dieser Partner wirklich der Mann ist, mit dem du zusammen sein willst, frag dich ob diese Beziehung für dich (und ihn) eine realistische Zukunft hat, frag dich, ob ihr beide reif und stark genug seid, um mit dem jeweils anderen an Problemen und Problembewältigung zu arbeiten, und frag dich außerdem, mit welchen Problemen du in diese Beziehung gekommen bist. Ich merke, wie sehr dich sein Verhalten beim gemeinsamen Zocken verletzt, und du tust nur gut daran, dich zu fragen, warum dich das überhaupt so triggert.

In diesem Sinne - ich wünsche dir und deinem Freund alles Gute und ich hoffe, dass ihr die Möglichkeit habt, an eurer Beziehung und euren Problemen zu arbeiten, ich hoffe ihr könnt ein ehrliches, bodenständiges und zukunftsorientiertes Gespräch führen.

Hier mal übrigens noch besagte Red Flags, damit du ganz genau nachvollziehen kannst, was ich an eurer Beziehung alarmierend finde.

So, ich möchte mich erstmal entschuldigen, dass ich mich hier nicht gemeldet habe, aber ich war die letzte Woche am Abend ziemlich platt und habe lediglich mit Bedanken meine Lesebestätigung gegeben. ^^" Herzlichen Dank an @LadyEndivie08, Gucky, Pikachamp, @Katoptris , Bastet und Feliciá, dass ihr euch die Mühe gemacht hat!

Ich hab mit meinem Freund gesprochen. Es ist alles gut zwischen uns, er hat sich alles ruhig angehört und mir versichert, dass er auf meine Bedürfnisse mehr Rücksicht nimmt, genauso wie er mich in die Pflicht genommen hat, dass ich bei Problemen mit ihm sprechen soll

Auf weitere Details möchte ich aber verzichten.

Ich würde auf jeden Fall mal mit der Chefin reden. Evtl. mal das Verhalten von dem Kerl unauffällig mit dem Handy mitschneiden. Je nach dem, ob du damit klar kommst, ihm auch mal klar und deutlich die Meinung sagen bzw. Paroli bieten.

Ganz wichtig: Lass dir nicht anmerken, dass dir der Typ unter die Haut geht. So wie sich das liest, legt er es genau darauf an.

Aber keine Sorge, du schaffst das schon

Zitat von Hammond

Als Junge is es ja eh scheisse zu heulen, was die Sache nicht besser macht.

Ach, das stimmt doch gar nicht so. Es wird zwar pauschalisiert, aber jeder darf und kann seine Gefühle zeigen. Ist zwar wahrscheinlich in der Situation schwierig, aber wäre dennoch kein Problem gewesen. An deiner Stelle würde ich einfach mit deiner Mutti drüber reden, auch wenn sie dabei traurig wird. Du musst selbst mit der Trauer klar kommen und auch einfach mal drüber sprechen, eventuell hilft es deiner Mutti auch, wenn sie sieht, dass es dich auch noch mitnimmt. Die Mutti möchte sicherlich dann auch noch stark wirken, aber es tut auch mal gut zusammen zu trauern. Mach dir deswegen keine Gedanken, wenn sie dich anspricht, sag es einfach. Gefühle zu zeigen und zu zu lassen ist kein Weltuntergang, sondern menschlich.

@LadyEndivie08 Ich würde dir raten so schnell wie möglich mit deiner Chefin zu sprechen. Das klingt ziemlich hart nach Mobbing, was du dir definitiv nicht bieten lassen solltest. Deine Arbeit soll dir auch weiterhin Spaß machen bzw. sollst du dich dort wohl fühlen und nicht mit Angst und Panik dort arbeiten. Videoaufnahmen oder ähnliches würde ich aber nicht machen, das zeugt eher von Kleindetektiven und kann auch mal nach hinten los gehen. Sprech mit ihr, privat und sag ihr, was dich im Moment am Arbeitsplatz stört oder besser, dass er stört. Eventuell kann man da irgendwas Richtung er arbeitet, wenn du nicht arbeitest, machen.

Nicht schreiben, einfach anreden. Bitte die Chefin einfach am Montag in der Früh um ein kurzes Vieraugengespräch und erzähle genau das, was du hier geschrieben hast.

Bei einer größeren Firma wäre sowas ein Fall für den Betriebsrat, aber sowas habt ihr denk ich ned

Dann würde ich trotzdem eher anrufen, manche Sachen lassen sich viel besser in einem Gespräch klären als per Text