Es gibt viele Dinge die mich traurig machen,aber am meisten Ich selber.
Seitdem ich denken kann habe ich mit meiner Psyche zu kämpfen ( Emotionale Störung, Persönlichkeitsstörung usw.).
Letztes Jahr im November habe ich mich dann endlich entschlossen in eine stationäre Therapie zu gehen,nachdem ich meine Ausbildung nach lächerlichen 2 Monaten abgebrochen habe,weil meine depressive Verstimmung schlimmer wurde. Ich sage mit Absicht nicht Depression,weil das in meinem Alter gar nicht möglich ist,aber dazu später mehr.
Der Schritt an sich war schon schwer genug,weil wer will mit 19 Jahren schon in der Psychiatrie sitzen?
Mein ganzes Leben lang dachte ich ,dass ich Depressionen haben,weil alle Symptome dazu passten.
Konstante Gefühlsabwesenheit
Lebensüberdruss
Schlafstörungen
bis hin zur vollkommenen Isolation
Aber mein Therapeut,ein sehr kompetentes,kleines Persönchen,erkläre mir jedes Mal wenn wir Einzelgespräch hatten lang und geduldig dass ich keine Depression habe sondern eine Störung in meiner emotionalen Entwicklung aus den und den Gründen. Und ich wollte das nicht wahr haben. Ich habe mich so lange damit auseinader gesetzt und war der festen Überzeugung dass er einen Fehler gemacht hat. Aber dem war nicht so. Ich bin zu jung für eine Depression,weil die Psyche erst mit 25 so richtig ausgereift ist und auch viele Probleme nicht von meiner Psyche kommen sondern einfach nur von der Pubertät kommen.
So weit so gut.
Ich saß dann also fast ein Dreiviertel Jahr an diesem Ort fest umgeben von verrückten und kranken Menschen und ich dachte,ich komm da nie wieder raus.
Natürlich habe ich in den Therapien von Anfang an gut mitgemacht und es dauerte nicht lange bis das Personal von mir begeistert war und mich mit Loben förmlich überschüttet hat.
Aber insgeheim wusste ich für mich,dass die Therapie nichts bringt und ich wenigstens sagen kann,dass ich es versucht habe gesund zu werden bevor ich die Sache selber in die Hand nehmen werde.
Die Therapie war anstrengend und hart und hat wirklich extrem an mir gezerrt. Ich bin kein Mensch der authentisch seine Gefühle zeigen kann. Ich kann darüber reden,aber immer mit einem leichten Unterton der Gleichgültigkeit.
Mein Therapeut hat immer gesagt:
" Wenn es zerrt,wirkt es"
Und an diesem Satz sollte ich festhalten und daraus meine Kraft beziehen.
Als mein Zustand sich verschlechtert hat,wurde ich als suizidal eingestuft und stand somit extrem unter der Obhutschaft des Personals.
Ich ging selber zu meinem Therapeuten in diesem Moment,weil er der einzige war dem ich zu tiefst vertraute und das wusste er auch.
Ich erklärte ihm meine Gefühlslage,meine Gedanken und die Tatsache dass ich mit meinem Leben nicht weiter machen will.
Natürlich hörte er sich alles geduldig an und meinte am Ende dann :
" Ich weiß die Therapie ist anstrengend,gerade für Sie,und ich weiß auch dass sie schon lange mit sich selber zu kämpfen haben,aber ich will dass Sie am Leben bleiben"
Und seitdem Tag,ging es bergauf.
Ich war bis vor einem Monat in Therapie und habe mich selber entlassen,weil ich dachte ich wäre wieder auf den Beinen. Ich konnte in den Einzelgesprächen nichts mehr sagen und auch mein Therapeut meinte ich wäre so weit.
Jetzt sitze ich wieder zu Hause und verfalle in mein altes Muster.
Ich isoliere mich von der Außenwelt und mir geht's zunehmend schlechter. Ich spreche mit keinem darüber wie es mir geht und jeden Tag aufzustehen fällt mir wieder schwerer.
Warum kann ich nicht endlich ein normales Leben führen?
Für alle die es tatsächlich geschafft haben sich mein Gejammer bis hierhin durchzulesen- vielen Dank für eure Aufmerksamkeit